eBook Reader

Erinye

Giftmischerin
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Guten Abend allerseits!

Ich bin gerade mit dem Gedanken am spielen, mir einen ebook Reader, zu kaufen.
Da ich arbeitsplatzbedingt sehr lange unterwegs bin, würde es sich fast schon anbieten, vor allem, weil mir meine Bücher heilig sind und ich immer die Kriese kriege, wenn ein Knick im Buchrücken oder ein Kratzer auf dem Einband ist.

Nur, ich habe absolut keine Ahnung von der Materie.

Was haltet Ihr davon?
Kann ich auch "meine" Texte (also nicht gekaufte pdf Dokumente zB) auf so einem Reader lesen?
Was gibt es da noch für technische Nachteile?

Interessieren tun mich diese beiden hier.

Ich würde mich über Meinungen und Anregungen freuen. :)
 

Durandil

Dúnadan
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Zu eBooks wollte ich neulich, nachdem ich mir einen Reader zugelegt habe, eh schonmal was schreiben :)

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Eigentlich mag ich ja Bücher, so richtig aus Papier, die ganze Regale füllen, die man mit in die Badewanne oder die Sauna nehmen kann... ich hab zwar auch schonmal versucht, längere Texte auf dem Handy/PDA zu lesen, und auch am Rechner, aber das waren alles nur Notlösungen, nichts, was Spaß gemacht hätte.

Zwei gute Gründe haben mich dann aber doch bewogen, mich mal mit eBook-Readern auseinanderzusetzen: zum einen sind meine Handgelenke von zuviel Tippen desöfteren tennisarmgeschädigt, so daß schöne dicke Bücher länger zu halten schmerzhaft ist. Zum anderen ist meine Partnerin eingezogen und der Platz für Bücher wurde schlagartig ganz schön knapp. Nebenbei natürlich gab's noch das Geek-Interesse an der Technik ;)

Beim Informieren bin ich dann sehr häufig auf die Meinung gestoßen, daß eBook-Reader überflüssig wären, da Handies (iPhone, aber auch andere Smartphones) ähnlich gut geeignet wären, oder aber Notebooks, spätestens aber Tablet PCs. Nachdem ich vor einigen Monaten Besuch von einen Amerikaner hatte, der seinen Amazon Kindle dabeihatte, kann ich das nur als Unfug bezeichnen. Mal ganz abgesehen davon, daß keines der genannten Geräte dazu taugt, gemütlich gelesen zu werden (schwer, geringe Akkulaufzeit): eInk-Dispays haben keine aktive Beleuchtung, sondern wirken eher wie ein wenig gebleichtes Umweltpapier. Eine Leseratte, die die Dinger noch nicht kannte, wollte mir erst kaum glauben, daß das eben ein eBook-Reader ist - auf sie wirkte es wie ein Geräte-Dummy, wo man halt ein bedrucktes Papier als Fake hinter die Scheibe legt.

Apropos Akkulaufzeit: diese Geräte brauchen theoretisch nur dann Strom, wenn man umblättert, da das Display den Inhalt auch ohne Strom hält. Einige Tausend Seitenwechsel soll eine Akkuladung dann halten, unmodifizierte Geräte halten das wohl auch ganz gut. Ich verwende momentan eine nicht-offizielle Software in einer Testversion, daher hält mein Akku noch nicht so lange - bei wenigen Minuten Ladezeit (da es wirklich ein kleiner Akku zu sein scheint) ist das aber auch nicht schlimm.

It runs Linux! Ok, da kommt halt doch der Geek heraus. Ich hab mich letztendlich für ein Gerät entschieden (eine gute Übersicht gibt's hier, ich habe nun einen Hanvon N516 - war nicht nur das offenste, sonder auch noch günstigste), auf dem einfach eine offene Firmware (OpenInkpot) installiert werden kann - neben dem Spieleffekt unterstüzt OpenInkpot auch wirklich viele verschiedene Dateiformate, damit ich alles, was ich irgendwo finde, auch ohne ewiges Umkonvertieren lesen kann (Software-Empfehlung: Calibre zur eBook-Verwaltung und Konvertierung und auch Voransicht spezieller eBook-Formate am Rechner). Da gibt's sonst echt Streß auf dem Markt - die einen setzen auf ePub (einen offenen Standard, aber mit inkompatiblen verschiedenen Kopierschutsmechanismen), andere auf Mobi, und daneben gibt's ein Dutzend weitere. PDF ist übrigens kein gutes eBook-Format, da PDF-Dateien auf eine bestimmte Blattgröße hin fest erstellt werden - selbst wenn Reader PDF können, geht das entweder ohne ranzoomen und hin- und herscrollen nicht, oder der Reader kann reflow (den Text ans Display angepasst umbrechen), dann ist das Layout aber auch zerstört.

Unschön: DRM. Egal wo man Bücher kaufen will, sie sind meist per DRM geschützt. Verschiedene DRM-Schemas, so daß sie nicht kompatibel zwischen Geräten sind, Bücher nicht verleihbar (in neues Gerät von Barnes & Noble bietet da eine Ausnahme), und irgendwie habe ich bei DRM immer Angst, daß ich meine Bücher nicht weiterlesen kann, wenn der Buchhändler in 10 Jahren dicht macht und seine Server vom Netz nimmt. Oder mein Gerät kaputtgeht und es keine neuen für jenes Format mehr gibt.

Übrigens: die Preise von eBooks sind auch noch nicht sonderlich attraktiv.

DRM kommt mir also eh nicht ins Haus, und da diese diversen Hobbybüchereinscanprojekte inzwischen ins illegale abgerutscht sind, bleiben mir damit eigentlich nur die Bücher des Projektes Gutenberg, plus was man so gelegentlich ohne DRM bekommt. Was aber nicht wirklich schlimm ist, es gibt noch so viele Klassiker, die ich noch lesen will...

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Um meinen irgendwann mal vorgetippten Text mal abzuschließen, geh ich nochmal konkret auf Deine Punkte ein: "reguläre PDFs" lassen sich keinesfalls "schön" auf so kleinen Displays lesen, da bräuchtest Du schon einen viel größeren Reader. Wenn's aber nur um Text-PDFs geht, ist das kein Problem (ich wandle mir die vorher noch extra mit Calibre in das ePub oder FB2-Format um, geht aber bei einigen Geräten auch direkt, ist nur eine Frage, wie gut der Umbruch ist, jede Zeile links/rechts-scrollen wäre unpraktisch).

Und das DRM ist der einzige technische Nachteil, der mir so spontan einfällt, einfach weil ich etwas zum gleichen Preis wie ein gedrucktes buch stattdessen nur online gekauftes auch in ein paar Jahren nochmal lesen können will.
 

Vernochan

Schabrackentapir
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Ich würde soetwas gerne mal testen, aber das ist so teuer... :(
 

Karn Westcliff

"Die Geschichte"
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Da mich als Schnellleser die Zwangspausen beim Umblättern tierisch stören, ist so ein Teil für mich schon mal gar nichts. Ich komme von der Konzentration gar nicht in diesen Vertiefungszustand, welcher das Schnelllesen ermöglicht, was mir ganz enorm die Atmosphäre der Story zersäbelt. Bei jeder Seite wird man aufs neue wieder aus dem Lesefluss gerissen. ....und mit einem guten Buch lässt sich irgendwie besser rumlümmeln :D!
 

Gimling

Mad Scientist
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Welche Zwangspausen?
Ich lese seit längerer Zeit ebooks auf meinem Ipod Touch; zu der Zeit gab es hierzulande noch keine echten Reader der neueren Generation^^
Für Romane absolut adäquat (Displaygröße ist eine simple Gewöhnungssache), handlich, und fast ohne solche Zwangspausen (je nach Formatierung des ebooks).
 

Karn Westcliff

"Die Geschichte"
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Ich finde es dauert relativ lange, bis sich die neue Seite aufgebaut hat, wenn man umblättert. Das meine ich mit Zwangspause. Da kann ich mich gar nicht mit anfreunden.
 

Durandil

Dúnadan
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Hmmm... Pause: ich hab das gerade mal mit einem Buch verglichen. Sowohl in Hardware als auch am Reader war schneller umgeblättert, als ich "einundzwanzig" aussprechen konnte, also schneller als 1 Sekunde. Ich glaub genauer kann ich das mit einfachen Mitteln nicht vergleichen, stören tut es mich persönlich auf jeden Fall nicht. Nur, eines fällt mir ein: bei PDFs dauert es bei mir wesentlich länger. Evtl. also auch eine Formatfrage.
 

Gimling

Mad Scientist
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@Karn
Bei welchem Reader war das denn? Wie gesagt, bei mir gibt es keine Verzögerung beim Bildaufbau, aber der ipod hat auch kein e-ink Display.
 

Vernochan

Schabrackentapir
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ICh glaube, das riskiere ich mal :eek:
 

Nalfein

Der Finstere
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Wollte mir evtl. auch in einem Monat einen eBook reader anschaffen, was hat sich inzwischen so auf dem Markt getan ?

Wuerdest du immernoch den Hanvon N5xxx empfehlen Durandil?
Haette eigentlich an einen Kindle(2) gedacht, von dem hoert man meist nur positives`

Erinye, hast du dir mittlerweile einen zugelegt und kannst etwas berichten?
 

Durandil

Dúnadan
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Sorry, war die letzten zwei Wochen eigentlich gar nicht am Rechner :)

Mit meinem Hanvon bin ich immer noch sehr zufrieden. Gegen den Kindle habe ich mich vor allem entschieden, weil ich Bücher aus verschiedenen Quellen und in verschiedenen Formaten lesen will. Bleibt auch meine Empfehlung, vorausgesetzt Du hast Dich noch nicht völlig darauf eingeschossen, alles bei Amazon zu kaufen. Willst Du jedes e-Buch dort kaufen, sieht der Kindle sicherlich besser aus und funktioniert gut. Das große Stück Tastatur würde mich an dem allerdings stören.
 

Nalfein

Der Finstere
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Erstmal will ich eigentlich nur irgendwelche Klassiker lesen die es ehh gratis gibt :D

10$ fuer nen Ebook hoert sich ja noch nicht wirklich guenstig an, dafuer bekommt auch gleich die Taschenbuch Ausgabe, oder manchmal sogar ein HC :eek:
 

Rhonwen

Forumsköchin
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Ein passendes altes Thema, wie schön... :)

Zu Weihnachten habe ich einen Tolino Shine geschenkt bekommen. Nach langer Skepsis habe ich mich nicht als Ersatz, aber Alternative für Papierbücher damit angefreundet. Wesentlicher Grund dafür war die E-book-Ausleihe Samstag Nacht um halb drei mit ansteckender Magen-Darm-Grippe.

Einige Fragen habe ich aber noch zu dem Ding:
- Ich habe mir ein paar Leseproben und mehrere Bücher bestellt. Leider habe ich mehrere doppelt geladen, weil ich nicht ganz geistig auf der Höhe war. Stimmt es, dass DRM irgendwann Probleme machen kann, wenn man die zum beispiel zweimal geladen hat auf dem Reader, die dann löscht, weil neue Software drauf muss, sie in der Adobe Bibliothek auf dem Rechner und in der Cloud sichert und dann wieder auf den Reader aufspielen will?
- Die Cloud: Stimmt es, dass ich Bücher vom Reader in die Cloud verschieben, sie dann aber nicht wiieder auf den Reader laden kann? (Noch nicht ausprobiert wegen lausiger Verbindung)
- Kann ich die e-books vom Reader auf eine SD-Karte schieben, die dann auswechseln und auf eine zweite Karte kopieren als Sicherheit? Oder macht mir DRM dann auch irgendwann einen Strich durch die Rechnung?

Ja, die meisten meiner Fragen drehen sich um die Datensicherung ;)
 

Karn Westcliff

"Die Geschichte"
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Meine Frau hat den größeren Tolino Tab von Thalia. Die Bücher sind sowohl in der Cloud als auch als Download auf das Gerät bereitgestellt. Nachdem ich mir auf meinem Notebook die Adobe-Software installiert hatte ( man muss sich beim ersten Mal mit seinem eReader da anmelden, damit die Download-Dateien lesbar in ein e-pub-Format umgewandelt werden), kurz mit dem Login bei Adobe angemeldet, und schon konnte ich die gleichen gekauften Bücher auf mein Notebook laden und dort lesen. Damit habe ich die Bücher als Backup auf der Festplatte. Per SD-Card-erweiterung beim Tolino Tab, kann man die Dateien zwischen Notebook und Tolino auch austauschen. Bei Büchern hab ich das noch nicht gemacht, da bisher nicht notwendig, mit Fotos aber schon.

Das mit dem doppelt laden und löschen habe ich mehrfach gemacht. Bis jetzt sind noch alle Bücher auf meiner Bibliothekseite bei Thalia da ;). Ich kann mir vorstellen dass das bei dem restriktiven Kindle ein Problem sein könnte, da hier alles über die Cloud läuft.

PS.: Lesen tue ich immer noch Bücher. Das Spielzeug war für meine Frau, falls da jetzt irgendwelche Unklarheiten bezüglich meiner vorherigen Aussagen bestehen:D.
 
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Lilith

Dark Mistress
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Ich habe einen Sony ebook-Reader. Auf diesem lese ich mehr so zwischendurch Bücher. Richtig gute Sachen werden nach wie vor in Papierform gekauft.

ebooks erwerbe ich auf meinem PC. "Kommentar zur Entfernung von DRM von Moderator gelöscht - siehe Deutsche Rechtslage und Forumsregeln"
 
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Astaldo

Vampireslayer
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Solang man die Bücher nicht in seinem Amazon-Account direkt löscht, kann man sich die Bücher immer wieder aus der Cloud auf den Kindle laden.
 

Lilith

Dark Mistress
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@Astaldo ich glaube hier ging es jetzt mal nicht um Amazon Reader. Ich weiß gar nicht ob Nicht-Kindle Reader überhaupt das proprietäre Amazon ebook-Format lesen können.
 

Rhonwen

Forumsköchin
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Wie schon gesagt habe ich den tolino Shine. Gekauft bei Thalia, also mit vorinstalliertem Shop von Thalia.

Nun kaufe ich auch Bücher bei ebook.de, früher libri.de, die ich über den Umweg über meinen Rechner auf den Tolino packe. Dafür habe ich mit ein Adobe-Account zugelegt. Die Frage weiter oben bezog sich hauptsächlich auf diese Bücher, da die bei ebook.de nur 100 Tage als Download zur Verfügung stehen.

Mal sehen, ob ich die bei ebook.de gekauften Bücher auch auf die Thalia-Telekom-Cloud laden und damit sichern kann.
 

Karn Westcliff

"Die Geschichte"
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Ich glaube das geht nicht;), Aber was spricht dagegen sie zur Sicherung auf einem PC und auf einer externen Festplatte abzulegen? Die brauchen kaum Speicherplatz. Sollte ein Teil kaputt gehen, hast du immer noch das andere um die Doppelsicherung wieder herzustellen;).
 
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