Was für Filme oder Serien seht Ihr gerne?

Shao

Ancient Amateur
Registriert
19.04.2002
Beiträge
7.745
Well, Supernatural ist...durchgehend mittelmäßig. Zumindest wenn man alles in allem betrachtet. Supernatural fängt mit einem schönen Western/On-the-road feeling an in der ersten Staffel, es gibt fast ausschließlich monster of the week Folgen und es ist einigermaßen düster. Dann wird im Verlauf der nächsten Staffeln immer mehr Fokus auf Season-Arcs gelegt, die bis inklusive der fünften Staffel ziemlich gut sind. Am Ende der fünften Staffel war für den ursprünglichen Show-Creator und Schreiber die Supernatural Story beendet, aber der Sender hat mit aller Macht weiter gemacht, weil die Ratings sehr gut waren. Abrupter Abbruch der Qualität. Wobei Supernatural auch vorher schon unter dem Stargate Problem (die Hauptgegner müssen immer stärker werden, alles wird immer mächtiger und mächtiger, das, was auf dem Spiel steht, wird immer mehr und mehr) leidete, wirds jetzt noch furchtbarer (mehr als die Welt kann man nicht retten).

Supernatural hat viele Lichtblicke, viele meta-Folgen, die einfach höchst komisch sind und schlicht Spaß machen. Die Charaktere sind lustig, und die Serie nimmt sich mittlerweile zum Glück nicht mehr allzu ernst. Es ist was Nettes für Zwischendurch, aber niemand, der bei Sinnen ist, sagt Supernatural sei eine der besten Serien überhaupt.
It had a good run, but it needs to end...

edit: Die ersten beiden Folgen von Penny Dreadful fand ich übrgens auch maximal mittelmäßig. Extrem langsam und uneventful. Kann natürlich gut sein, dass es noch besser wird.^^
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
Registriert
20.11.2000
Beiträge
14.907
Ist Supernatural ernsthaft gut?!
Es gibt wirklich Hardcore-Fans von Supernatural, die es total toll finden. Das folgende ist jetzt wirklich nur meine eigene Meinung. Ich finds schlicht öde.

Es ist halt dieses typische Monster of the Week Konzept endlos ausgewalzt, dazu kommen dann noch längere Hauptplots über Dämonen etc, die IMHO aber auch völlig platt daher kommen. Billige Schockeffekte halt.

Elemente wie Humor oder intensivere Romanzen etc fehlen völlig.

Wenn sie sich wenigstens starke Figuren geleistet hätten, aber man bekommt immer nur dieselben beiden Typen geboten, die ich in keiner Beziehung irgendwie interessant und noch nicht mal besonders sympatisch finden kann.

Ich mag ja Fantasy eigentlich wirklich gerne. Ich habe sogar mal Charmed fast komplett angesehen und erst in der achten Staffel endgültig aufgegeben, noch auf eine interessante Geschichte zu hoffen. Aber Supernatural ist IMHO sogar noch schwächer als Charmed.


Dann wird im Verlauf der nächsten Staffeln immer mehr Fokus auf Season-Arcs gelegt, die bis inklusive der fünften Staffel ziemlich gut sind.
Ach so, ich habe jetzt nur die ersten beiden Staffeln durchgehalten und dann entnervt aufgegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wedge

Wedgetarian
Registriert
04.07.2007
Beiträge
9.373
Due South (Mountie in Chicago) ist total großartig. Eine meiner ersten Serien, die Metakommentare auf sich selbst gemacht hat, was mich damals (da es halt meine erste Serie mit sowas war) radikal umgehauen hat.
 

Theron

Kampfmagier
Registriert
01.04.2000
Beiträge
4.526
Zu Supernatural:
Ich fands bis Staffel 5/6 wirklich ganz gut. Kein Vergleich mit wirklich "großen" Serien, aber doch teilweise wirklich gut. Staffel 7 fand ich dann schon langsam schlechter und das Konzept hatte sich für mich abgenutzt.

Ich hab gerade mal geguckt... Gibt es jetzt ernsthaft schon 10 Staffeln?:wunder:
Wie gesagt, nach Staffel 5, spätestens 7 hätte es wirklich enden können und eigentlich sollte es das ja auch. Schon die sechste Staffel wurde letztlich nur produziert weil der Erfolg halt da war. Ich glaube von der achten Staffel hatte ich noch ein paar Folgen mal angeguckt und es dann sein gelassen.

Worauf ich hinsichtlich Penny Dreadful hinauswollte: Ich hatte eben sowas wie Supernatural erwartet, also Monster der Woche-Folgen im viktorianischen London.
Stattdesssen ist es wirklich eher eine behutsam erzählte Charaktersendung, die langsam Fahrt aufnimmt und dann aber doch interessanter wird und meine Aufmerksamkeit behalten hat. Mal sehen wie die 2. Staffel wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

Chinasky

Dirty old man
Registriert
01.10.1999
Beiträge
10.809
@Shao:
Tu quoque, Shaoe, fili mi? Jemand litt, nicht leidete! Büddebüdebüddeeeee!
[/off sprachpolizeimodus] :shine:
 

Shao

Ancient Amateur
Registriert
19.04.2002
Beiträge
7.745
Ugh. Now, that's embarrassing...:eek:
 

Vincent

Der Neue
Registriert
26.06.2007
Beiträge
1.090
Well, deinem sonstigen Schreibstil nach zu judgen, legst du ohnehin nicht so much Wert auf your Muttersprache. Also alles half so wild. :p


Ich guck grad zum 50 Bazzillionsten Mal The Wire, diesmal in der kürzlich erschienen HD-Remaster.

Ich liebe diese Serie sooo sehr. Nicht nur für das, was sie tut, sondern auch für das, was sie NICHT tut.

In The Wire gibts KEINE Rückblenden, die den Storyfluss unterbrechen. Die Geschichte wird schön hintereinanderweg erzählt.
In The Wire gibts KEINE Cliffhanger. Jede Staffel besitzt eine in sich abgeschlossene Handlung, die stets mit einem tollen Staffel-Rauschmeißer endet. Theoretisch könnte man problemlos nach jeder Staffel aufhören zu gucken. Nur wieso sollte man das wollen?
In The Wire gibts KEINE modelhaft schönen Schauspieler, von der sich die eine Hälfte dauernd gegenseitig hinterherschmachtet, während sich die andere Hälfte ständig untereinander betrügt, um mit dem resultierenden Charakter- und Familiendrama die Sendezeit zu strecken.
In The Wire gibts KEINE Füller-Episoden. Die 10-13 Episoden pro Staffel sind praktisch durchgängig sinnvoll gefüllt, und die Serie ist ohnehin viel zu ambitioniert, um sich großartig mit irgendwas anderem aufzuhalten.

Gibt noch mehr Sachen, aber das sind so die Wichtigsten.

Selbst Breaking Bad leidet unter vielen dieser (für mich) Makel. Deswegen hat für mich auch nach wie vor The Wire die Nase vorn, obwohl beide Serien sich rein qualitativ nicht viel nehmen und jeweils die Besten sind in dem, was sie erreichen wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Shao

Ancient Amateur
Registriert
19.04.2002
Beiträge
7.745
Warts ab, mein "Deutsch" ist die Zukunft dieser Sprache. ;) Hoffentlich. :D :p
 

Theron

Kampfmagier
Registriert
01.04.2000
Beiträge
4.526
The Wire ist wirklich eine unfassbar gute Serie. Rückblenden finde ich zwar nicht grundsätzlich schlimm, aber wenn man auch ohne auskommt, kann ich auch gut auf sie verzichten.
Zitat von Wikipedia: "Manche Kritiker bezeichneten The Wire als die beste Fernsehserie aller Zeiten."
Kann ich durchaus nachvollziehen, wobei ich sie generös mit anderen Serien in eine solche Liste wählen würde.;)
 

Sir Kameldar

Palantíri-Sammler
Registriert
23.09.2001
Beiträge
1.375
Eine Serie als beste aller Zeiten zu bezeichnen ist auch extrem schwierig, aber The Wire ist auf jeden Fall weit vorne.
Falls das Niveau gehalten wird könnte es für mich True Detective werden, aber das hat schon wieder arg wenig Seriencharakter...
 

Wedge

Wedgetarian
Registriert
04.07.2007
Beiträge
9.373
The Wire ist vermutlich die beste Serie ihrer Art. Aber es gibt so viele beste Serien in allen Arten von Serien... :D
 

Shao

Ancient Amateur
Registriert
19.04.2002
Beiträge
7.745
The Wire ist definitiv die beste Serie aller Zeiten. Was soll denn bitte rankommen? Mit Breaking Bad stehe ich persönlich auf dem Kriegsfuß, True Detective ist erst eine Staffel lang, Sopranos ist nah dran, ist aber imho nen Tick unter The Wire.

Jegliche Sitcom fällt raus, finde ich. Ich weiß sowieso nicht, was alle möglichen Comedy Sendungen bei Kritikerlisten zu den besten Serien aller Zeiten zu suchen haben.
 

Wedge

Wedgetarian
Registriert
04.07.2007
Beiträge
9.373
Ka. League of Gentlemen? Black Adder Goes Fourth? Batman: The Animated Series? Six Feet Under? Gargoyles S1+2? Firefly? Sherlock? Arrested Development?

Oder anders gesagt: Irgendwas zu dem Besten von allem auf der ganzen weiten Welt oder aller Zeiten zu erklären, ist (fast schon bemitleidenswert) einengend und beschneident. Imho natürlich nur. :p

Andererseits scheint das ja ne beliebte Freizeitbeschäftigung von Leuten zu sein, da alle Naselang jemand ein Lied, eine Band, einen Film, ein Musikvideo, ein Buch, ein Comic, einen Anime, ein Spiel, eine Frucht, ein Gericht, eine Eissorte, eine Klamottenmarke, einen Plektrumfabrikanten und ähnliche Dinge zu dem Besten auf der Welt erklärt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Shao

Ancient Amateur
Registriert
19.04.2002
Beiträge
7.745
Man erklärt irgendwas zum Besten der Welt/aller Zeiten, weil die darauffolgende Diskussion eventuell Spaß macht - zumindest hier im Forum. ;)
 

Chinasky

Dirty old man
Registriert
01.10.1999
Beiträge
10.809
Irgendwie konnte ich mit "The Wire" nicht recht warm werden und hab irgendwann in der zweiten Hälfte der zweiten Staffel mit Gucken aufgehört. Ich fand's einfach nicht spannend. Mag aber auch daran liegen, dass mich das weniger cinemaskopische Bildformat inzwischen schon abtörnt. Erklärt mir nochmal genau, warum man "The Wire" unbedingt sehen muß und es sich um die beste Serie ever handelt! :fies:
 

Armus Bergstein

Senior Member
Registriert
15.03.2010
Beiträge
291
Ich habe nur die erste Folge von "The Wire" gesehen, daher sollte ich mich vermutlich aus der Diskussion raushalten, aber zumindest konnte ich mit der einen Folge nichts anfangen. Ich kann absolut keinen der gezeigten Charactere leiden, eher im Gegenteil. Irgendwie fällt es mir schwer mich zu einer weiteren Folge aufzuraffen, wenn ich darin niemanden auch nur halbwegs sympathisch finde. Ich lasse mich aber gerne überzeugen, dass ich der Serie noch eine Chance geben sollte. Ein "Es ist die beste Serie aller Zeiten" hilft mir dabei aber nicht weiter ;).
 

Caesar

C
Registriert
20.10.2002
Beiträge
3.862
Die Details überlasse ich Shao, aber zu Hank:
Du Kino Snob :p Früher war alles 4:3 und bekanntlich war da alles besser! Außerdem gibts The Wire inzwischen in HD und 16:9, deine ausrede ist also veraltet :P

Armus: Ich bin nicht sicher ob es das ziel ist, dass man die Personen leiden kann. Aber irgendwann kommt Omar. Also Schau weiter ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Lilith

Dark Mistress
Registriert
30.10.2004
Beiträge
2.206
Also ich fand The Wire auch total klasse, brauchte dabei aber auch erst ein paar Folgen um mich in die Serie hineinzuschauen.
 

Shao

Ancient Amateur
Registriert
19.04.2002
Beiträge
7.745
Ok, warum ist The Wire die beste Serie aller Zeiten?

Es ist authentisch, sowohl sprachlich als auch plot-technisch.
Die Schauspieler sind durch die Bank weg, ohne eine einzige Ausnahme, überragend. Ich meine, Mark Wahlberg, nicht gerade eine industriefremde Person, hatte bis zu seinem ersten Treffen mit Andre Royo (Schauspieler von Bubbles) fest angenommen, Royo sei wirklich ein Junkie und Obdachloser.
Wenn man übrigens die Charaktere am Anfang nicht mag: Sie ändern sich. Kaum einer der Figuren bleibt so, wie er/sie ist, jeder macht seine eigene Geschichte durch und viele werden im Verlauf der ersten Staffel sympathisch. Bis Serienende gibt es mindestens fünf Charaktere, die man schlicht mögen muss.
Handwerklich ist The Wire ebenfalls makellos - natürlich sind die damaligen Filmtechniken leicht veraltet, aber der angeprochene HD-Remaster sollte da einiges ändern - aber Schnitte, frames, camera angles etc. sind allesamt sehr Kino-orientiert und erzielen den gewünschten Effekt.

Aber all das haben auch andere Serien, gute Schauspieler, handwerkliches Geschick in der Produktion und Authentizität (wenn auch keine so sehr wie The Wire). Was The Wire herausstehen lässt, ist die Ambition des Inhaltes und wie dieser vermittelt wird. Man hat nicht einfach irgendwelche Cops als Protagonisten. Man hat auch nicht einfach nur Cops und Drogendealer als Protagonisten, sodass man deren Ringen aus verschiedenen Perspektiven verfolgt.
Nein, Protagonist bei The Wire ist die Stadt Baltimore selbst. Ihr Drogen- und Mordproblem. Ihr Schulsystem, die korrupten Politiker und Polizeichefs, die Journalisten auf der Jagd nach einer Story. Es wird portraitiert, wie diese Stadt, als Symbol für das größere Amerika, tickt - wie sie sich ändert und dennoch gleich bleibt. Und das alles wird auf eine Art und Weise getan, die Dickens oder Dostojevsky gerecht wird.

Auf dieser Bandbreite und mit diesem literarischen Können hat noch keine andere TV Serie operiert und deswegen ist The Wire die beste Serie aller Zeiten.


@Hank
Die erste Hälfte der zweiten Staffel ist beim ersten Anschauen leider auch der schwächste Abschnitt der gesamten Serie. Schau weiter, die dritte und besonders die vierte Staffel sind absolute Höchstform.
 

Vincent

Der Neue
Registriert
26.06.2007
Beiträge
1.090
Chinasky schrieb:
Ich fand's einfach nicht spannend.

"Spannend" ist ein gutes Stichwort. Eine weitere Sache, die ich an dieser Serie so bemerkenswert finde, ist, dass man den Eindruck hat, dass es ihr völlig egal ist, ob Leute zugucken bzw. sich von ihr unterhalten fühlen.

Üblicherweise wird die erste Folge dafür genutzt, beim Zuschauer irgendwie Interesse zu wecken. Oftmals wird er regelrecht umgarnt mit einem besonders pfiffigen Drehbuch, quirligen Charakteren, tollen Action-Sequenzen, großzügigen Nackt- und Sexszenen oder dem Versprechen eines spannenden Mysteriums.

The Wire pfeift darauf komplett. Und das hat seinen Grund.

Wie einer der Charaktere selbst sagt: "Wir bauen hier etwas auf, und zwar von Anfang an. Und alle Puzzleteile sind wichtig."

The Wire baut seinen Kosmos langsam und behutsam auf und geht dabei keinerlei Kompromisse ein, die zu Lasten der Glaubwürdigkeit gehen würden.
Die Schlüsselszene in dieser Hinsicht war für mich gegen Ende der ersten Staffel, als

Avon Barksdale verhaftet wird. SWAT-Einheiten haben vor seinem Club Stellung bezogen und sind bereit, jeden Augenblick loszuschlagen. Und sowohl Daniels/McNulty, als auch die Barksdale-Crew, die das ganze Theater per Überwachungskamera beobachtet, zerreißen sich das Maul darüber, dass die wegen 'ner popligen Verhaftung gleich die schweren Geschütze auffahren. Fast wie in einer Fernsehserie!
Anschließend steigen McNulty und Daniels aus ihrem Wagen aus, gehen an den SWAT-Typen vorbei, klopfen an die Tür und legen Avon Handschellen an. Keine wilde Schießerei, keine dramatische Verfolgungsjagd, keine wüsten Beschimpfungen, nichts! Barksdale und Bell sind ihnen sogar noch behilflich, indem sie sich umdrehen, um sich Handschellen anlegen zu lassen!

Einerseits findet man dadurch schwerer Zugang zu dieser Serie, aber andererseits fühlt man sich (so ging es zumindest mir) als Zuschauer auch wesentlich ernster genommen, weil The Wire von einem einfach gewisse Dinge erwartet.


Der minimalistische Erzählstil (fast keine Musik!) ist nichts für jeden und ich werde auch nicht versuchen, euch diese Serie schmackhafter zu machen. Jeder Versuch meinerseits würde ihr ohnehin nicht gerecht werden. Ich weiß nur, dass sie mich für alles andere verdorben hat. Es gibt eben einfach nichts vergleichbares. Nirgendwo.


Den Politik-Arc um Tommy Carcetti, den The Wire quasi so mit nebenbei erzählt, halte ich nach wie vor für wesentlich spannender und interessanter als die beiden bisherigen Staffeln House of Cards (US). Was wohl auch daran liegt, dass er einfach wesentlich straffer erzählt wird.

P.S.: HBO hat bei mir für The Wire für immer einen Stein im Brett. Nirgendwo sonst hätte diese Serie länger als eine, maximal zwei Staffeln überlebt. Das vergesse ich denen nie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben