Nach langer Zeit: Mal wieder Selfmade-Musik

@Kraven: So schlimm ist die Piccoloflöte nu auch wieder nicht. Sicherlich gibt's besseres!
Und Nintendo-Gedudel mal zwischendrin ist cool!

@Blackthorne: Ich finde, Du machst Dir unglaublich viele Gedanken. Diese Stücke sind alle in meinen Augen sehr komplex. Da merkt man auf jeden Fall, dass da viele Überlegungen hinterstehen. Ich hätte gar nicht die Geduld, jede Spur so ausfeilen zu wollen, wie Du es tust. Bei meiner Musik mache ich mir keine Mühe, dass alle synthetischen Instrumente "echt" klingen. Ich steh zu den Synth-Sounds.

Die Musik, die ich gemacht habe und wieder machen will, könnte man am besten als eine Art "Dark Wave Synth Punk Rock" bezeichnen.
Leider hat mein Bandkumpane gerade aus familiären Gründen keine Zeit, also komponiere ich am PC schon mal Lieder vor. Vielleicht mache ich auch mal ein Solo-Album mit vier bis sechs Stücken. Das klingt dann eher nach Instrumental Synth Pop.


Deine Frage nach den Harmonien verstehe ich nicht so ganz. Vielleicht fehlt mir dafür aber auch der theoretische Hintergrund.
Wenn ich einen Song schreibe, entscheide ich mich am Anfang für eine Tonart. Zum Beispiel A-Moll. Dann gilt: Der Ton auf Schlag 1 in Takt 1 ist ein A und der letzte Ton, der Ausklang gewissermaßen auf Schlag 1 von Takt 5 oder 9 ebenfalls. Außerdem spiele ich nur die Töne, die auf der Tonleiter vorhanden sind. Bei A-Moll also nur die "weißen Tasten" des Keyboards.
Und für die Begleitspuren zur Melodie suche ich dann Töne aus, die zum jeweiligen Akkord passen. Dabei nehme ich es aber nicht 100%ig genau, denn das allein klingt schon immer stimmig.

Ich könnte mir vorstellen, Du machst es anders - nämlich aufwändiger...
Aber mir scheint, Dein Anspruch ist auch ein anderer - nämlich ein höherer...

hi Lazarus,

Also ich wechsele häufig zwischen Dur und Moll, zwischen übermäßigen und verminderten Akkord,
benutze häufig Halbtonschritte und arbeite mit den meisten Instrumenten über mehrere Oktaven usw.
Da kann ich selbst wenn die Kadenz formal zusammenpasst viele Fehler
bzw. "Suboptimalitäten" machen. Ich versuche jeden Ton auszubalancieren bzw. die Tonfülle zu varieren, überlege oft hin und her wann ein Grundtonwechsel der Basstimme angebracht wäre und
wie die Mitten- und Obertöne sich dazu verhalten sollen.
Und da verzettel ich mich schnell und gerate in Situationen wo es anfängt "schief" bzw. irritierend zu klingen, wobei
das an meinem eigenen mangelndem theoretischem Wissen liegt,
weil ich schon viel nach Gefühl arbeite und erst im nachhinein so halbwegs überprüfe ob ich jetzt formal nicht allzu viele Fehler gemacht habe.
Natürlich nicht bei so Sachen wie G-E Moll oder so, aber wenns halt komplexer wird und mein Wissen überfordert wird.
Deshalb immer meine Nachfragen ob die Harmonie was hergibt. Ich versuche nämlich auf jeden Fall da eine gewisse Komplexität zu wahren.

Btw. "Introducing" instrumentiere ich gerade komplett neu
(diesmal mit authentischer klingenden Streichern, Metall-und Holzbläsern und einem ordentlichen E-Bass)
und habe einiges an der Ryhthmik geändert, besonders
bei dem Abschluss der Akkordfolge durch die Oboe im Anfangsteil (ab 00:26).
Und die Piccolo ist rausgeflogen, aber Melodie an sich wird aber größtenteils erhalten bleiben.
Es soll sich nur besser ins Gesamte einfügen.
Das Tempo habe ich um 3 BPM angehoben, klingt dann find ich schmissiger ohne schon gehetzt zu wirken.
Bin aber noch lange nicht fertig...

Das wirkliche Ausarbeiten der Instrumentführung (besonders chromatischer Rhythmusgruppen bei komplexer Harmonik)
ist finde ich die eigentliche Arbeit. Die Harmoniefindung ist dagegen für mich reiner Spaß, danach wird es richtig anstrengend und vor allem zeitaufwändig. Aber ich will verdammt nochmal auch endlich einige meiner Werke endlich soweit vollenden das ich zufrieden bin!

lg,
Blackthorne

Edit: Achja, jo Nintendo-Gedudel kann garnicht übel sein. Z.b. die Mucke von Zelda - A Link to the Past fand ich damals richtig geil. Oder die Musik von Turrican, wobei das Amiga war. Okay, damals war ich aber auch noch klein.
Aber als ich per Emulator letztlich mal wieder Zelda gespielt hatte, fand ich die Musik immer noch toll, vor allem wars ein wunderbar nostalgisches Erlebnis^^

So langsam muss ich da aber mal..
*Kraven hau* Nintendo-Musik hat nix mit Midi zu tun. Das ist ja gerade zu anmaßend! Der SPC aus dem SNES ist einer der tollsten Chips für Musik aller Zeiten und ist dem MIDI-Format um ein vielfaches überlegen

Jo, der Sound vom SNES war damals wirklich gut. Ich kann mich noch erinnern, das bei den Diskussionen was denn nun besser war (SNES oder Mega Drive) damals folgender Konsens vorherrschte: Der SNES hatte den besseren Sound, der Mega Drive dafür die leistungsfähigere Grafik. Man, ist das alles schon lange her...

lg,
Blackthorne

Ich bin Euch noch was schuldig!

Meine Band mit meinem Kumpel ruht leider immer noch. Und in letzter Zeit bin ich kaum dazu gekommen, kreativ Musik zu machen. Ich habe zwar schon zig Lieder begonnen, aber so richtig fertig fühle ich mich praktisch bei keinem.

Außer bei einem. Den habe ich jetzt mal bei dem Hersteller meiner Musiksoftware hochgeladen und es ist auch kein Kandidat für meine "Zweimannband".
Meine andere Musik ist übrigens in ihren Entwürfen grundsätzlich "elektronischer". Und mit meinem Kumpel käme dann ein ganzer Haufen "schmutziger" Gitarren dazu.

Der Titel "As her hair turns yellow" ist ein Arbeitstitel. Ich habe noch keinen Text. Wenn von Euch etwas dazu singen möchte, nur zu! Propellerhead, der Hersteller von meiner Musiksoftware "Reason" hat auch ein kostenloses Recording-Tool für iOS im Angebot namens "Take". Ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht weiß, ob man den Titel überhaupt auf "Take" runterladen und bearbeiten kann. (Ich hab kein iOS-Gerät) Vielleicht geht's nur mit der Software "Reason" und die kostet Geld.

@Lazarus
Wegen deiner Frage zur Gema. Ja. Du überträgst die Rechte an deinen Stücken quasi an die Gema. Somit kann die Gema dieses Stücke einsetzen, wo immer sie will und auch Gebühren dafür kassieren.
Allerdings ist es auch so, das du, falls du deine Stücke aufführen möchtest, dafür auch zur Kasse gebeten wirst.
Ob du jemals Geld von der Gema bekommst, ist eher fraglich. Deren Verteilungsschlüssel sieht, grib gesagt, erstmal eine Verteilung an diejenigen vor, die zum einen Vollmitglied bei der Gema sind und dann wird das ganze noch nach Masse bedient. Eine kleine Band sieht also eher selten etwas von der Gema, muss aber zahlen, wenn sie öffentlich auftritt.
Zudem kannst du bei der Gema nicht einzelen Stücke angeben. Alles oder nichts ist das Motto. Willst du aus der Gema raus, darfst du zwei Jahre lang nichts mehr veröffentlichen.

Hoffe gehelft zu haben

Danke für die Beantwortung meiner Frage.
Die hatte ich schon total vergessen! Ich musste jetzt auch erst einmal ein paar Jahre zurückscrollen, um überhaupt noch meine Fragen zu finden!

zum Gruße,

Falls es noch irgendwen interessiert, ich habe jetzt einen soundcloud account.
Seit ein paar Monaten spiele ich aktiver Keyboard, und vor allem habe ich endlich die Musiktheorie für mich verinnerlicht.

Auf der Seite sind drei ältere Stücke, die ich mit der Zeit komplett mit dem Keyboard eingespielt neu interpretieren werde, und ein neues:
Das oberste Stück "orientbeatwithmercy", bei dem ich bereits meine neuen fähigkeiten angewendet habe. (ist ne neu interpretation meines Stücks "minimal2" welches auch auf der seite ist)
Status ist so ca. 50%, einige Unsauberkeiten sind noch drin, und am Ende der Chor ist noch nicht 100% integriert was das Zusammenspiel mit der Begleitung betrifft.

Als nächstes wird "travel" neuinterpretiert, wobei ich mich da mehr an das Grundstück halten werde. Da es anscheinend auf der Seite ganz gut ankommt, also viel gehört wird. Es klingt aber halt noch undifferenziert und schwammig.

Also wer lust hat, hier der Link:
https://soundcloud.com/user-701377967

lg,
Blackthorne

Hallo Blackthorne!

Schön wieder von Dir zu hören!

Wenn Du weiteres Feedback erhalten willst, kann ich Dir empfehlen, es mal bei recording.de zu versuchen.
Da treiben sich haufenweise (angeblich) Amateurmusiker herum, die auch gern Feedback geben und Musikmachen von der ersten Melodie-Idee bis hin zum fertigen Mix und Master verstehen.

"Angeblich" deshalb, weil ich persönlich den Eindruck habe, dass sich auch einige (Halb-)Professionelle dort herum treiben.

So, jetzt höre ich mal in Deine Songs rein.

Edit:
Zu Orientbeatwithmercy: Beat, Bass und Melodie toll. Schöner Orient-Mashup. Für meinen Geschmack ist es zwischendrin mal zu viel zusätzlich Gedudel. Das stört gelegentlich, sorgt aber natürlich auf der anderen Seite für Abwechslung

Zu Minimal2: Schöner Elektro-Titel. Kommt mir vor wie die Maxi-Version eines kürzeren Titels. Über die fast sieben Minuten wiederholt sich doch zu viel. Ich selbst kann mich allerdings auch bei einigen von meinen längeren Titeln kaum von einigen Stellen trennen bzw. den Track sinnvoll kürzen. Irgendwie kommt einem selbst das immer dann zu wertvoll vor. Und andere Zuhörer sehen bzw. hören das ganz anders. Ende kommt plötzlich.

Zu Travel Mastering: Das Intro klingt ziemlich nach Easylistenig. Danach wird's sehr soundtracklastig, was mir persönlich besser gefällt. Mir fällt ziemlich das schnarrende Percussion-Holzinstrument auf, auf dessen Name ich gerade nicht komme. Das ist mir zu penetrant (also seltener und vielleicht noch leiser eingesetzt). Ansonsten wiederholst Du hier auch das Thema in reichlichen Variationen. Ende kommt auch hier plötzlich.

hi Lazarus!

"orientbeatwithmercy" ist übrigens eine Neuintepretion von "Minimal2", wenn man genau
drauf achtet hört man den Grundrhythmus stellenweise heraus. Im gesamten allerdings
ist das Stück natürlich einen ganz anderen Weg gegangen.
Dieses "Gedudel", sind imho die Riffe und schnellen Notenwechsel welche noch nicht perfekt klingen,
ich höre da auch noch so einige Stellen raus die einfach noch besser klingen könnten.
Auch der Chor am Ende ist noch nicht wirklich vernünftig integriert.
Da ich meist am Wochenende die Muße habe wirklich lange an meiner Musik zu arbeiten, werde
ich am Ende der Woche ne verbesserte Version in die Cloud schicken.

Vielleicht ist das auch der ganz falsche Weg noch nicht ausgereifte Stücke zu präsentieren,
aber es ist halt viel Arbeit und ich versuche immer auch in die richtigen Stücke diesen langen
Prozess des Feinschliffs zu stecken. Und an den Hörzahlen sehe ich ja, welches am besten ankommt.
(aktuell Travel mit weitem Vorsprung, wobei "orientbeatwithmercy" nach nur einem Tag die beiden
anderen Titel schon überholt hat, welche schon 7 tage in der Cloud sind.)

Zum Kürzen: Da sind wir einer Meinung, musss auch wenns schmerzt dann doch sein. Sowohl "minimal2" als auch
"Travel" sind mind. 2 Minuten zu lang. Zuuu viele Wiederholungen sind dann ja auch ermüdend.
Zu "minimal2" bin ich mir nicht sicher ob ich das nochmal anfasse, weil ich "orientbeatwithmercy"
doch schon um einiges besser finde. (Vielleicht sehen das andere anders, zumindestens ist es
aufwendiger von der Harmonik und generell steckt schon mehr Arbeit drin)

Travel: Die Grundmelodie gefällt mir selber sehr gut. Es ist aber vom Ausbau noch sehr
undifferenziert und schwammig und viel zu sehr quantisiert. (Damals hatte ich das
mit dem Keyboard einfach noch nicht drauf).
Das Stück werde ich also komplett neueinspielen und auf eine vernünftige Länge stutzen.

Aktuell arbeite ich noch an einer weiteren Auskopplung von "minimal2", sowie einem
etwas ruhigerem Stück mit schön verschnörkelter Melodie.
Generell werde ich alle Stücke nun auch auf ein Genre bringen, und zwar das welches
ich mir ausgedacht(?) habe: orchestral-oriental-ethische-beat&Bass-Tracks.
(man klingt das lustig)

Das Percussioninstrument in Travel ist wirklich viel zu laut, da stimme ich dir zu.
Die Enden sind bei den meisten Stücken auch noch nicht ausgearbeitet.

An Recording.de habe ich auch schon gedacht, aber irgendwie habe ich da nen bischen Angst,
das ich dermaßen kritisiert werde das ich die Motivation verliere. ;-)
Ich kann die Qualität meiner Musik nicht objektiv einschätzen, vielleicht ist es ja
auch noch nicht so gut wie ich das zur zeit empfinde.

Was ich allerdings weiß, das ich noch viel luft nach oben habe, da ich aktuell mit jedem Stück
neue Kniffs und Techniken herausbekomme. Das macht schon Spaß!

Am wichtigsten war wirklich das ich "endlich" die Harmonielehre auf einem zumindestens fortgeschrittenen
Stadium kapiert habe. Und auch wie das funktioniert aus der gewählten Tonleiter auszubrechen und
rechtzeitig wieder aufzulösen. Ich finde erst dann wirds harmonisch interessant.

Also danke für dein Posting. Wenn du lust hast kannste ja mal so jede Woche auf meine Soundcloudseite
schauen, da wird sich auf jeden Fall noch so einiges tun.
(und falls dir eins wirklich gefällt, kannst du auch den "like" button benutzen )

mfg,
Blackthorne

Die Angst vor einer möglichen Frustration durch die Reaktionen auf recording.de würde ich Dir gern nehmen. Leider kann ich das nicht. Allerdings würde ich das eher auf meine eigene Fähigkeit schieben, als auf überzogene Kritik in dem Forum. Ich habe dort festgestellt, dass Musikschaffende Musik viel strenger bewerten als reine Musikhörende, denen ich bislang meine Musik vorgespielt habe. Dann fällt mein ganzer Scharlatanismus sofort und gnadenlos auf.

Jetzt kommt aber das dicke Aber: Wenn Du Dich wirklich verbessern willst, dann wird Dir das bestimmt helfen und Du darfst Dich nicht frustrieren lassen! Vielleicht muss man bei der einen oder anderen Reaktion mal schlucken, aber dann heißt es in die Hände gespuckt und nochmal versucht. Du hast Dich jetzt schon so viel mit Musik beschäftigt, da geht doch bestimmt noch mehr!

Hmm, ja da hast du wohl recht.

Sobald ich am Wochenende alle mir noch auffallende Unstimmigkeiten in "orientbeatwithmercy" beseitigt habe, stelle ich das mal ins Recording-Forum, ich bin ja irgendwo auch gespannt.
So ganz Anfängerniveau wirds ja wohl nicht mehr sein

lg,
Blackthorne