Ich schäme mich

Uebelwind

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Genau, wir liefern letzten Endes eh nur platte, plumpe Parolen und Vorurteile, dass sämtliche seriöse demografischen Prognosen (die zwar nie determiniert sind oder teleologisch aber doch den überdeutlichen Trend zeigen) ebenso auf unserer Seite stehen wie Zahlen zu den Kosten oder der Kriminalität (Ohja, freilich nur weil die öfters kontrolliert werden und es viele Delikte gibt, die nur von Asylanten verübt werden können - gähn, damit könnt ihr einen Realschulabbrecher beeindrucken, mit diesen ollen linken Kamellen), ebenso wie übrigens der gesunde Menschenverstand, abseits der dröhnenden "welcome" Show von Früh bis Spät und den tausenden syrischen Spitzen-Chemikern, kehren wir nonchalant unter den Teppich. Und den Teilnehmer sperren wir weg, Gratulation, so handhabt dies Spiegel online auch. Das ist auch völlig okay; ob es die schweigende Mehrheit gibt? Vielleicht bei Weitem nicht, aber entziehen wir einfach einigen Millionen Skeptikern die Möglichkeit über relevante Medien auch erhört zu werden und erklären sie alle mal schwupsdiwups zu Modernisierungsverlierern, Abgehängten, potentiellen Brandstiftern und wenn wir mal ganz furchtbar gnädig sind, gar großzügig, lassen wir auch noch "besorgte Bürger" durchgehen. Nur aussen vor sollten sie dann letztlich doch besser bleiben. Bei so ein bisschen Unterdrücken und Denunzieren sind wir ja traditionell schon Serien-Weltmeister.

Edit: Nun geh ich aber wirklich. Bleibt mal locker, ihr habt gewonnen. Erinnert euch in 40-50 Jahren mal an den wirren Spinner damals im bg Forum. 365 Tage im Jahr Urlaub in fremden Ländern, obwohl man nur einen Schritt vor die Tür wagt, wird dann auch irgendwann mal anstrengend. Aber "Linke" oder "Progessive" könnnen ja sehr lange und ausdauernd feiern.
 
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Garfield

Forums-Opi
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Sorry Leute, aber bis höhere Instanzen entscheiden werd ich das Topic vorläufig schliessen. Ich maße mir nicht an zu entscheiden, ob alles OK ist oder nicht. Aber mach ich mal vorläufig zu.

Wäre nett, wenn ihr euch nicht gleich in einem anderen Topic weiter befetzt zu dem Thema.
 

Sir Darian

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Hmmm... *grübel*

Sorry für die späte Reaktion, aber ich komme gerade erst von der Arbeit nach Hause.

Uebelwind schrieb:
Nun geh ich aber wirklich.
Ich mach noch die Türe hinter Dir zu.

So, Troll dauerhaft entfernt. Das Topic mache ich wieder auf, denn bis zu Uebelwinds Auftritt wurde ja nicht unsachlich diskutiert.
Und ich habe vollstes Vertrauen in die anderen Diskussionsteilnehmer, dass das so bleibt.
 

Chiburi

Kampfhase
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Na, dann wieder ernsthaft:

Zu den Zivilisationskrankheiten

Ja, zugegeben, so sinnlos wie die übrigen Milliardengräber ist es natürlich nicht. Aber viele der Kosten wären vermeidbar.

  • Indem man die Industrie verpflichtet, den Müll, den sie in unser Essen kippt, deutlich lesbar kenntlich zu machen. Nicht nur in Fünfpunkt, mit euphemistischen Umschreibungen, und albernen Zahlenspielchen.
  • Indem man analog zur Tabak- und Alkoholsteuer auch eine Fett- und Zuckersteuer erhebt.
  • Indem man ausbeuterische Arbeitsverhältnisse erschwert, z.B. durch verpflichtende Arbeitszeiterfassung.
  • Indem man da gesundes und leckeres Essen anbietet, wo es am dringensten gebraucht wird: In Mensen, Schul-, Instituts- und Firmenkantinen.. überall, wo die Leute sonst keine Zeit oder Möglichkeit haben, an vernünftiges Essen zu kommen.
  • Indem man Fahrräder vernünftig in die StVO aufnimmt, statt sie irgendwie zwischen Autos und Fußgänger zu quetschen...
  • Aber auch, indem man für entsprechende Krankheitsbilder höhere Zuzahlungen fordert. Warum ist es ok, dass man Zahnbehandlungen fast voll aus eigener Tasche zahlen muss, obwohl nachgewiesen ist, dass genetische Disposition da eine ebenso große Rolle spielt wie Zahnhygiene, Brillen, obwohl Fehlsichtigkeit nur in absoluten Ausnahmefällen selbstverschuldet ist; Diabetes 2 Behandlungen aber trotz Adipositas als Hauptursache voll übernommen werden?

Damit wir nicht zu weit vom Thema abkommen.. eigentlich wollte ich nur sagen, dass wir uns eine Menge Luxus leisten, und nicht so richtig einsichtig ist, warum wir bei all der Verschwendung dann nicht die wenigen Milliarden übrighaben, um denen zu helfen, die weitgehend ohne eigenes Verschulden alles verloren haben.


Zu Nordkorea

Willkürliche Internierung in Arbeitslager mit KZ-Charakter inklusive Mangelernährung, Folter und Hinrichtungen. Bittere Armut, Hungerskatastrophen, Ausreiseverbot, während die Herrscherfamilie lebt wie ein Kaisergeschlecht.. nein, ich denke nicht, dass man Nordkorea mit Kuba vergleichen kann, oder dass die armen Kims bloß von bösen kapitalistischen Medien und Politikern verleumdet werden. Vermutlich muss man Nordkorea von der Lebensqualität eher mit Somalia vergleichen, oder einem sehr unterentwickelten stalinistischen Russland.


Zur Steuerhinterziehnung

Wenn reiche Leute oder große Firmen ihre Steuern nicht zahlen, verweigern gerade die stärksten Schultern die Mitarbeit in unseren Sozialsystemen. Das ist eine größere Bedrohung für Demokratie und Wohlstand als alle Terroristen, Flüchtlinge und Seuchen zusammen.

Jetzt ist es aber ein Leichtes, sein Geld in Länder zu bringen, in denen Steuerflucht und Steuervermeidung legal sind. Trotzdem bleibt es in Deutschland (meist leider nur) ein Verbrechen.

Entsprechend hat Deutschland auch das Recht, Methoden wie zur Bekämpfung von Terrorismus, organisierter Kriminalität, oder anderer den Staat gefährdender Verbrechen einzusetzen, um das zu stoppen.

Zumal Gala recht hat, wenn er sagt, dass es einen qualitativen Unterschied zwischen persönlichen Daten wie Inhalten von Briefen und E-Mails, Krankengeschichte, Bewegungsprofil u.s.w. gibt, und solchen wie Kontodaten. Und das auch schon ohne strafrechtliche Fragen.

Naturgemäß sehen das die Vertreter jener Länder und Institutionen, die von der Steuerflucht profitieren etwas anders. Vermutlich werden wir uns da also nicht einig.

Versteh mich nicht falsch.. Europa hat das Schweizer Bankensystem durch den Euro massiv gefördert, gleichzeitig aber die Schweizer Realwirtschaft massiv geschädigt. Ich möchte keine Schuld verteilen, sehe aber, dass unsere Interessen hier sehr verschieden sind.


@ Durandil und Rhonwen

:up: :)
 

Danol

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Den Unterschie zwischen Kontodaten einerseits ud Emails, Briefen, Krankenakten andererseits kann ich nicht nachvollziehen. Das wäre korrekt wenn es nur um den reinen Kontostand zum Stichtag X ginge, um Steuerhinterziehung nachvollziehen zu können braucht man aber Zugriff auf wesentlich mehr, z.B. auch die Kontobewegungen. Aus denen könnte man, z.B. in meinen Fall, schon einen ganzen Haufen persönliches herausfinden (Gewohnheiten durch regelmäßig wiederkehrende Zahlungen, Hobbys durch ein wenig Hirnschmalz im Kombination mit den Zahlungsempfängern, politische Einstellung ließe sich durch Kenntnis von Spenden rückschließen ...), weshalb es m.E. legitim ist hier einen, dem anderer persönlicher Daten vergleichbaren, Schutz zu erwarten. Verdachtsbasiertes Nachguggen mittels Amtshilfe im Einzelfall halte ich dabei für durchaus vertretbar, das Einkaufen illegal erworbener Daten im Zigtausenderpack auf bloße Mutmaßung hin nicht. Afaik war beim Einkauf gar nicht bekannt wessen Daten sich auf den CDs befanden, ein begründeter Verdacht kann also gar nicht bestanden haben.

Davon ab würde es mir wesentlich leichter fallen solche Sitten als akzeptabel anzusehen wenn unser Staat nicht an anderen Stellen genau diese Steuerflucht fördern würde, z.B. durch chronischen Personalmangel bei den Finanzbehörden, durch gezieltes Ausbremsen erfolgreicher Steuerprüfer oder durch absurde Verrechnungsmöglichkeiten von Auslandsverlusten mit Inlandsgewinnen für Unternehmen. Ein Staat, der einerseits Steuerflucht und Vermeidung strukturell derart begünstigt, kann nicht andererseits, unter Inkaufnahme starker Kollateralschäden für die Privatsphäre seiner Bürger, den Vorkämpfer für Steuergerechtigkeit mimen, das ist heuchlerisch und unwürdig, insbesondere gegenüber denjenigen auf deren schweizer Konten korrekt versteuerte Gelder liegen.
 

Turjan

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Als Deutscher sollte man, was die Sache mit den Steuern angeht, nicht so auf andere Laender zeigen. Deutschland ist ein Steuerparadies erster Klasse. Nicht mal in der Schweiz kann man die eigene Steuerlast auf 0 senken. Deutschland ist auch ein ideales Land fuer Geldwaesche, und die italienische Mafia macht davon extensiv Gebrauch.

Womit gerade die Sache mit den Kontodaten zu tun hat. Die USA haben zwar keine so hohe Steuerlasten (auch fuer kleine und mittlere Einkommen) wie Deutschland, aber die Banken melden alles autmatisch an die Steuerbehoerde. Die hat vollkommenen Zugriff auf die persoenlichen Kontodaten, so dass Steuerhinterziehung sehr schwer wird. Das fuehrt im Prinzip zu einem gerechteren Steuersystem.

Also, wer Geldwaesche und Steuerhinterziehung wirksam eindaemmen will, sollte in diesem Punkt vom Datenschutz abruecken. Wen interessiert denn beim Finanzamt, was Du kaufst. Und gewisse Dinge kauft man auch in den USA dann lieber mit Bargeld; die Option haben wir ja noch.
 

Gala

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Gegen eine Zucker- und Fettsteuer bin ich, weil das eine generelle Konsumsteuer wäre, obendrein auch noch auf Nahrungsmittel. Das kommt in einem Land, in dem immer größere Anteile der Bevölkerung unter die Armutsgrenze gefallen sind und dank der verfassungswidrigen Hartz IV Sanktionen auch wieder gehungert wird, überhaupt nicht gut.

Zucker, Fett und Protein sind die Energielieferanten in unserer Nahrung, wir brauchen alle drei. Insbesondere auf die essentiellen Fettsäuren können wir definitiv nicht verzichten, sonst sterben wir.

Der Grund, warum auch gerade arme Leute dick werden, ist ja gerade, das sie billige Nahrungsmittel zu sich nehmen müssen - und die haben eben viel Zucker und Fett.

Ohnehin verstehe ich nicht, wie man überhaupt auf die abwegige Idee kommen kann, Probleme mit schlechter Ernährung über Steuern lösen zu wollen. Das funktioniert doch hinten und vorne nicht. Wir essen in Deutschland z.B. auch zuviel Salz. Das donnern unsere Volksvergifter (ich meine die Lebensmittelindustrie) überall rein weils ein Geschmacksverstärker und ein Konservierungsmittel ist. Sollten wir deshalb etwa Salz besteuern ? Da müßten wir Salz schon so teuer wie Gold machen bevor das relevante Einflüsse auf die Essenspreise hätte.

In diesem Bereich würde ich definitiv eher mit Ver- und Geboten arbeiten, als mit Steuern.



@Turjan:
Als Deutscher sollte man, was die Sache mit den Steuern angeht, nicht so auf andere Laender zeigen.
Thema verfehlt. Wir beschweren uns nicht über das Steuersystem der Schweizer, sondern das die Schweizer unseren Reichen helfen, hier in Deutschland Steuern zu hinterziehen.
 

Turjan

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@Gala: Das hast Du wohl komplett missverstanden. Ich habe das Schweizer Steuersystem in diesem Punkt empfohlen, da es sozialer als das deutsche ist. Bei Steuerhinterziehung helfen tun die Schweizer schon seit Jahren nicht mehr; insofern ist das ein alter Hut. Das ungerechte und unsoziale deutsche Steuersystem mit Geldwaeschefaktor, ueber das ich da redete, ist aber voll in Kraft.

Was das Thema Salz angeht, so ist das auch nur Massenhysterie. Ein Sechstel bis ein Fuenftel der Menschen haben eine genetische Disposition, auf hohen Salzkonsum mit Bluthochdruck zu reagieren; den meisten Menschen dagegen macht das ueberhaupt nichts. Zu wenig Salz ist definitiv gefaehrlicher als zuviel Salz. Da jetzt mit Verboten zu reagieren, obwohl das den meisten Menschen gar nichts ausmacht, ist verfehlte Politik. Da sollte jeder selbst testen, ob er empflindlich auf Salz reagiert und entsprechend die eigene Ernaehrung umstellen, falls da was ist.
 
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Danol

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Wenn man ein gerechteres Steuersystem will muss man nicht auf die Kontodaten der Bürger zugreifen. Eine Alternative wäre z.B. Arbeitseinkommen gar nicht mehr zu besteuern, sondern diese Steuer direkt bei den Unternehmen zu erheben (die sie ja auch jetzt schon direkt ans FiAmt abführen). Ebenso ist fragwürdig warum z.B. Dividenden von inländischen Unternehmen zu besteuern sind, weil diese Steuer ja wiederum auch direkt vom Unternehmen verlangt werden könnte. Generell wird fast jedes Einkommen (außer sowas wie Erbschaften) in irgendeinem Unternehmen erwirtschaftet und das kann besteuert werden, ganz ohne dass man da irgendwelche Daten über die Kontobewegungen von Privatpersonen erheben muss. Der Weg zu einem gerechten Steuersystem führt m.M.n. über eine Verlagerung der Steuerlast vom Arbeitnehmer und Kleinanleger hin zu den Unternehmen und eine Nutzung der freiwerdenden Ressourcen zu verstärkten Prüfung dieser Unternehmen, natürlich zusammen mit einer Schließung bestehender Schlupflöcher. Datenschutz beiseite schieben ist angesichts des sonst so üblichen Umgangs staatlicher Stellen mit Daten ihrer Bürger und der Geheimdienstbedrohung in meinen Augen keine gute Idee. Sämtliche nicht zwingend benötigten Daten (und das ist ein Großteil der Daten die unser Staat so erhebt, beim altertümlichen Meldewesen angefangen ...) sollten gar nicht erst erhoben werden; muss es im Ausnahmefall doch mal sein sollte da mindestens ein Richtervorbehalt vor sein.

Barzahlung ist btw. nur dann eine Option wenn ich auch in der Lage bin das Geld persönlich zu übergeben. Dann mache ich das i.d.R. auch, aber immer gehts definitiv nicht.

Irgendwelche Gebote und Verbote bei Fett und Salz sind in meinen Augen auch ziemlicher Murks. Die staatliche Verantwortung erschöpft sich in meinen Augen darin dafür zu sorgen dass jeder die wirtschaftliche Möglichkeit zu einer gesunden Ernährung hat, den Aufpasser muss er nicht auch noch spielen. Die Korrelation von schlechter Ernährung mit Armut halte ich auch für ein Gerücht, als Student habe ich von weniger als H4 gelebt und mich trotzdem nicht Salz- und Fettreich ernähren müssen. Die primären Einflussfaktoren sind in meinen Augen Wissen ums/Interesse fürs Thema und Zeit.
 

Rumpelstilz

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@Danol

Wenn man ein gerechteres Steuersystem will muss man nicht auf die Kontodaten der Bürger zugreifen. Eine Alternative wäre z.B. Arbeitseinkommen gar nicht mehr zu besteuern, sondern diese Steuer direkt bei den Unternehmen zu erheben (die sie ja auch jetzt schon direkt ans FiAmt abführen). Ebenso ist fragwürdig warum z.B. Dividenden von inländischen Unternehmen zu besteuern sind, weil diese Steuer ja wiederum auch direkt vom Unternehmen verlangt werden könnte. Generell wird fast jedes Einkommen (außer sowas wie Erbschaften) in irgendeinem Unternehmen erwirtschaftet und das kann besteuert werden, ganz ohne dass man da irgendwelche Daten über die Kontobewegungen von Privatpersonen erheben muss.


Und was machst Du mit den ganzen Selbständigen und den Ausländischen Kapitaleinkünften?
 

Danol

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Selbstständige würde ich zunächst wie Unternehmen besteuern, d.h. die Kontobewegungen der Konten, über die der gewerbliche Zahlungsverkehr läuft, prüfen. Für private Ausgaben kann dann ein separates Konto verwendet werden, so wäre immerhin nur die Höhe des privaten Einkommens bekannt. Bei außländischen Kapitaleinkünften weiß ich leider nicht wie es da überhaupt mit der Steuerpflicht ausschaut, d.h. wo die versteuert werden müssen. Grundsätzlich würde ich da nach dem Prinzip verfahren dass jedes Unternehmen seine Gewinne dort versteuert wo sie angefallen sind und man sich das Differenzieren nach dem Heimatland der Besitzer spart. Das wiederum ist natürlich 'ne Lösung die ein wenig internationale Kooperation voraussetzt, um skurile Doppelbesteuerungen zu vermeiden.
 

Rumpelstilz

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Selbstständige würde ich zunächst wie Unternehmen besteuern, d.h. die Kontobewegungen der Konten, über die der gewerbliche Zahlungsverkehr läuft, prüfen. Für private Ausgaben kann dann ein separates Konto verwendet werden, so wäre immerhin nur die Höhe des privaten Einkommens bekannt.Bei außländischen Kapitaleinkünften weiß ich leider nicht wie es da überhaupt mit der Steuerpflicht ausschaut, d.h. wo die versteuert werden müssen.
Jupp, da bist Du aber sehr gutgläubig. Wenn die selbständigen alle ihre Einnahmen über das das/die Geschäftskonto/en laufen lassen würden, hätten die einzelnen Länder wahrscheinlich ein paar Sorgen weniger...
Kapitaleinkünfte sind in der Regel im Wohnsitzstaat zu versteuern, ggf. greifen einzelne DBA.

Grundsätzlich würde ich da nach dem Prinzip verfahren dass jedes Unternehmen seine Gewinne dort versteuert wo sie angefallen sind und man sich das Differenzieren nach dem Heimatland der Besitzer spart. Das wiederum ist natürlich 'ne Lösung die ein wenig internationale Kooperation voraussetzt, um skurile Doppelbesteuerungen zu vermeiden.

Im Prinzip keine schlechte Idee, die wird in der Realität aber durch "legale" Mogeleien ad absurdum geführt. (Verrechnungspeise, Steuerfreiheit von einzelnen Tatbeständen in dem einem Land, wiederum andere im anderen Land usw.)

Mit anderen Worten gesagt, Du glaubst an den Weihnachtsmann:p
 

Matthew McKane

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Gibt es für die Steuerdebatte keinen anderen Thread?
 

Ribalt

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Selbstständige werden in der Schweiz ganz normal besteuert, es wird also nicht zwischen Unternehmen und Person getrennt.
Auf Gewinn Bezahlens halt Gewinnsteuer und wenn Sie sich einen festen Lohn auszahlen zusätzlich halt ganz einfach Einkommenssteuer.



Die Ausland/Holding u.s.w. Steuergesetzte sind generell so gut wie überall ein riesen Witz und gehören so richtig überarbeitet.
 

Sir Darian

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Hmmm... *grübel*

Bitte back to Topic.
 

Rhonwen

Forumsköchin
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Zwei nette Geschichten:

Ein Syrer, um den sich meine Eltern ein bißchen kümmern, ist in Italien von Polizisten zusammengeschlagen worden. Dann ist er weiter nach Deutschland geflohen. Hier wurde er von der deutschen Polizei befragt und die haben natürlich seine Verletzungen (Rippenbrüche, Gehirnerschütterung, ...) bemerkt. Für die Behandlung durch die italienische Polizei hat sich der Polizist in Müchen entschuldigt, ihm ein Essen bei der goldenen Möwe spendiert und ihn erst mal ins Krankenhaus geschickt zur Heilbehandlung. Er erzählt jetzt allem und jedem, wie nett deutsche Polizisten sind und lädt die örtlichen Polizisten seines aktuellen Wohnortes wöchentlich zum Tee ein, was die natürlich meistens ablehnen müssen.

Andere Geschichte: Ein Papa kam in die Flüchtlingshilfestelle und suchte Sachen für Zwillinge. Dabei kam heraus, dass die Zwillinge bei der diesjährigen Einschulung eingeschult werden sollte, er aber weder Ranzen noch Schultüte hatte und die Stadt meinte, darum könnten sie sich erst in ein paar Wochen kümmern, er sollte halt solange einen Stoffbeutel nehmen.
Innerhalb von drei Stunden hatten die fleißigen Helferlein zwei (gleiche!) Ranzen und Schultüten für die Mädchen organisiert. Der Papa hat vor lauter Freude geweint und angeboten, wenn in der Hilfestelle oder bei den Helferinnen mal was an der Elektrik repariert werden müsst, würde er sofort kommen und das machen.
 

Dabus

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Ich muss ja zugeben, nur auf hier was hören, da was hören (also informative Radiosender), aber wenn Deutschland so in etwa bis Juli die Menge der Asylanträge vom letzten Jahr intus hatte und dazu im letzten Monat nochmal 100.000 Leute obendrauf + diesen Monat nochmal zehntausende (?) pro Tag rein kommen, dann schätze ich mal, daß da was dran sein mag.

Ein Antrag liegt ca. 6 Monate (?), ca. 250.000 davon liegen zur Bearbeitung vor -- d.h. die Behörden kommen scheinbar so schon nicht hinterher und die Zuständigen/Helfer/Ansprechpartner wachsen vermutlich auch nicht so schnell nach, wie man sie jetzt bräuchte.

Das diese Bewegung kurzfristig endet, glaube ich nicht -- irgendwo müssen die Leute ja hin, wenn im eigenen Land alles in Trümmern liegt. Da viele Flüchtlinge Europa als Ziel ausgemacht haben und Deutschland in Europa 40% (?) der Leute aufnimmt, wird der Stau also eher schlimmer werden als besser.

Weiterhin habe ich gehört, daß Syrien z.B. für 10-15 Jahre für eine Rückführung ungeeignet ist und die Leute, die eigentlich gar nicht hier bleiben möchten nicht zurück könnten. Man muss da also auch längerfristig rechnen.
Auch mit der Einarbeitung/Ausbildung/Lernen usw., das führt ja auch nicht binnen von 1-2 Monaten zu mehr Verständnis für unser Vorgehen/die Kultur/das Rechtssystem etc. pp. Besonders auch dann, man die Leute wie bisher Däumchen drehen lässt, bis der Antrag durch ist. Abgeschiedene Welten wie bei den Gastarbeitern muss man ja nun nicht nochmal habe.

Das sich meist an Anspruch / Zeitnot / langsam mahlende Mühlen in der Politik wieder mal die Geister scheiden, vermute ich mal ganz stark, daß irgendwer in nächster Zeit die weiße Fahne hissen wird und man fest stellt, daß es so nicht weiter geht.

Ich habe auch nicht den Eindruck, daß es in Europa da kurzfristig zu Lösungen / Verteilungsschlüsseln kommen wird, dazu sperren manche Länder zu sehr. Da ist sich halt wie bei vielem jeder erst mal selbst der nächste -- das was bei uns bei den Mittelmeerflüchtlingen auch nicht anders.

Ich vermute auch mal, daß sich erst was tut, wenn das Kind in den berühmten Brunnen gefallen ist. Aber vielleicht täusche ich mich auch.
Einen Patentvorschlag hätte ich aber auch nicht.

Mal ganz unabhängig davon, daß ich die paar Leute, die ich jetzt vor meiner Haustür auf dem Gehsteig ausmache, als unproblematisch einstufe.

Meine vermutlich unkorrekten 2 Cent.
 

Ender

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Die Frage ist wo sollen sie in Deutschland hin ? Es sind einfch zuviele um sie auf die schnelle Unterzubringen.Und so wie es zZ aussieht wolen die meisten nach Deutschland weil ja hier auch Erzählt wird das alle Willkomen sind ,ich würde auch dahin gehen wo mir erzählt wird das ich gern gesehen bin und nicht dahin wo man mich nur ungern aufnimmt.
Ich kann mich an nem Bericht vom letzten WE erinnern das von 5000 Leuten die durch Östereich gekommen sind 20 da geblieben sind wohl weil sie da schon Verwandschaft hatte.
So wie es Deutschland zur Zeit der Welt vermittelt frage ich mich warum sich die Osteuropäischen Staaten gegen die Quote streuben ,sie brauchen sie nur zu aktzeptieren und stehen gut da ,die Flüchtlinge bleiben eh nicht bei ihnen.
 

Dabus

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Ich glaube nicht, daß das der Orban seiner Klientel vermitteln könnte.
Der hat doch auf ungarisch Zettel an die Wände tackern lassen, wo Ausländer gebeten wurden, doch bitte keinem Ungarn die Arbeit weg zu nehmen. Die Zettel waren also gar nicht an die Ausländer, sondern an seine Wähler gerichtet.
Die hat er wohl auch mit dem Zaun zufrieden stellen wollen - auch wenn man dazwischen einfach auf den Gleisen gehen konnte. Oder den langen Haftstrafen beim Überqueren des Zaunes. Da kann er jetzt nicht die 180° Wende machen.

Wenn ich wissen würde, daß ich bei einem Staat ein Dach über dem Kopf, Geldleistungen und Wartezeiten zum Überbrücken der nächsten Monate hätte mit guten Chancen auf "richtiges" Asyl, was dann auch nicht begrenzt wird, würde ich da wohl auch hin gehen. England macht dicht, Osteuropa will mich nicht, der Mittelmeerraum ist überlaufen, Ausländer weniger gern gesehen und die Bedingungen da auch nicht so toll... dann lieber dahin, wo es Kuscheltiere am Bahnhof und Applaus für die Ankunft gibt. Keine Frage.
 
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