Politik, 12. Staffel

Ender

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Ist genauso lustig wie zu sagen last uns doch alle Parteibüros der Linken anzünden :rolleyes:
Vor allem da solche "witzigen" Sachen in der Realität schon öfters vorgekommen sind.
Gewalt gegen die AFD darf man verharmlosen heh ist ja nur die AFD
Und ne ich bin kein AFD wähler aber mich kotzt an wie leicht einigen sowas über die Lippen geht.
 

Lich

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@Lisra

Das haben die Karthager wahrscheinlich damals auch geglaubt ;)
 

Lisra

Schmusekater
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@Lich
Cato war sicher eher ernst zu nehmen als diese beiden. ;)
 

Kraven

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Ey! :D

Pöh...

[flüster]*murmel* Ceterum censeo Lisrem esse delendam...[/flüster]
 

Val

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Ender: Ich finde Deinen hohen ethischen Standard begrüßenswert. Auch sehr begrüßenswert finde ich es, wenn Du versuchst das konsequent auf alle Lebensbereiche anzuwenden, sofern es Dir möglich ist :D

Ich mein: Keine Späße über die Partei mit den Nazis drinne machen. Das ist schon ein hohes Level. Da kann ich eigentlich nichts dagegen sagen.
 

Ice

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Kraven:
Ich geh ja auch nicht mjit meinen Sex-Praktiken hausieren und Paraden machen. Ist für mich eine Sache des Anstandes.

Um Deine Frage zu beantworten: Nein, jemand anders, der anderer Meinung ist, mit "homophob" oder anderen abwertenden Wörtern zu titulieren, hat nichts mit demokratisch zu tun, sondern hat mit dem zu tun, andere Meinungen akzeptieren zu können. Ob man bei dem Thema so wie ich denkt, oder so wie Du, oder so wie Val, ist eine Sache persönlichen Geschmacks und persönlicher Präferenz. Und "Schändlich" habe ich nie geschrieben, "geschmacklos" würde das offene zur Schau stellen der eigenen Sexualität zu politischen Mitteln aber treffen. Man will den ach so bornierten weissen männlichen Christen mal so richtig ärgern, in dem man - ich bleibe dabei - mal so richtig die Sau rauslässt. Und dann Verständnis für die politischen Anliegen erwartet. :hae: :rolleyes:

Und Sachbeschädigung (danke Iwan III) moralisch vertretbar zu finden, das finde ich nun :down:. Aber wie gesagt, wir wollen hier nicht die selbe Diskussion wie zu den G20-Gipfel (wo ich nur mitlas) nochmal führen.


Ender hat da einen Punkt: Wenn zwei das Selbe tun, ist es offenbar nicht das Selbe...
Ja und Spass ist ok, aber erst offen mit 2 verschiedenen Masstäben zu hantieren und hinterher zu sagen "Ätsch war nur Spass/Ironie/wasauchimmer" ist :down: Darüber hat seinerzeit auch Danisch geschrieben, ist auch nichts Neues bei Linken/Grünen (Anwesende wie immer ausgeschlossen).


Gruss, Ice
 

Ender

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Ich mein: Keine Späße über die Partei mit den Nazis drinne machen. Das ist schon ein hohes Level. Da kann ich eigentlich nichts dagegen sagen
Die Grünen sind Pädophil, die Linken alle alte Stasispitzel etc :rolleyes:
Dürfte deiner Weltansicht entsprechen so wie du es darlegst Val oder ?
 

Vernochan

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@Ice: FYI: Homosexualität ist keine Sexpraktik. Bisexualität auch nicht. Transgender schon gar nicht.
 

Matthew McKane

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@Ice: Homophob ist abwertend, aber Gutmensch ist ok?

Muss man nur bei Trump schauen, ob er was wirklich gesagt hat, oder gilt das für alle? Falls ja, was haben die Schmierereien von Unibesetzern, mit LGBT gemein?

Inwiefern stellen Homosexuelle Sexpraktiken öffentlich zur Schau? Oder meinst du Küssen und Händchenhalten?
 

Ice

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Vernochan, Matthew McKane:
Ok, ihr wisst ganz genau was ich meine, aber na gut. Dann frage ich mal scheu - ist "sexuelle Ausrichtung" ok? Wenn ja, auch diese stellen normale/anständige Leute nicht zur Schau oder politisieren sie, IMO. Sollte Sexualität nicht Privatsache sein und bleiben?
Und sollte nicht mittlerweile - trotz allen Unschärfen - klar sein, was ich meine? Schreibe ich hier chinesisch?

Matthew McKane:
Zeig mir wo ich "Gutmensch" geschrieben habe in diesem Thread.

Jup, genau lesen/hören was wer wirklich gesagt hat (und nicht "zitieren" was man glaubt gehört/gelesen zu haben) , das gilt meiner Meinung nach für alle. Falls ich diese meine eigene Regel irgendwo nicht befolgt habe, lasse ich mich gerne korrigieren. Niemand ist perfekt. ;)

Was die Besetzung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Humboldt-Universität Berlin mit LGBT zu tun haben? Ich bin nicht sicher. Die Sprache in deren Forderungen legt es nahe, dass die anonymen Besetzer locker mit LGBT etwas zu tun haben könnten. Weil das unklar ist, habe ich extra dazu geschrieben
Sollte das nicht exemplarisch für den Dunstkreis Sozial"wissenschaften", LGBT, Linke und Feministen sein, dann lasse ich mich gerne korrigieren.
Ich bin kein Kenner des "Szene". Wenn das also eben nicht exemplarisch sondern die Jahrhundert-Ausnahme ist, reicht ein entsprechendes Statement von jemanden, der LGBT, Linken und Feministen näher ist und sie besser kennt als ich.


Gruss, Ice
 

Iwan III.

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Ice: Also ich würde mich als "normal und anständig" bezeichnen und laufe doch ab und an händchenhaltend mit meiner Frau durch ne Fußgängerzone... und das als Beamter!!!
 

Matthew McKane

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In diesem Thread schreibst du ja noch nicht wieder so lange mit. Du findest es aber in seinen Vorgängern.

Zu LGBT, Linken und Feministen: Ach so ist das? Du differenzierst gar nicht mehr? Alles was dir nicht passt, ist ein Dunstkreis?
 

Vernochan

Schabrackentapir
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@Ice: Wenn du nicht willst, dass man dich falsch versteht, schreib nicht um den heißen Brei rum, sondern schreib das, was du sagen willst. Klare Formulierungen. (Kommst du nicht aus der IT? Gerade dort finde ich ist eine EXAKTE Beschreibung eines Problems absolut notwendig. Reales Beispiel: "Mein PC geht mal wieder nicht" ist keine gute Beschreibung, wenn man sein Passwort vergessen hat und sich nicht einloggen kann)


Außerdem: Dir scheint nicht so richtig klar zu sein, warum diese Menschen so an die Öffentlichkeit gehen: Sie werden diskriminiert. Glaubst du, es hilft wenn sie sagen würden "Ich werde diskriminiert, aber ich sag euch nicht weswegen. Und jetzt ändert gefälligst was!"


Und warum bleibst du mit deinen Meinungen nicht im stillen Kämmerchen, sondern posaunst sie hier im Forum so raus? Wir haben dich nicht einmal diskriminieren, und hast trotzdem damit angefangen. Ist ja auch in Ordnung. Wir sind nun mal in einem Diskussionsforum. Die LBGT-Bewegung würde exakt NICHTS erreichen, wenn sie niemandem davon erzählen würde. Was meinst du, warum es so schwer ist gegen "Domestic Violence" vorzugehen? Weil die betroffenen oft nicht darüber reden. Also ändert sich auch nix. Frei nach Newton: Actio = Reactio. Ohne das eine, gibts auch das andere nicht.
Aber das weißt du doch selbst. Du willst nur nicht akzeptieren, dass andere das tun, wenn es deinen Prinzipien widerspricht.
 

Val

Amazing lolcat
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Vorweg, Teil I: Ihr seid (gleich un-)cool, ich bin (gleich un-)cool, (gleiche un-)Coolness ist der Default-Modus. Cool? - Cool. :cool: Jeder wählt seine Ethik selbst. Ich treffe nicht für irgendjemand die Entscheidungen. Mein Ziel ist es im Idealfall nur Informationen darzulegen. Wenn ich hier Schreibe, sind das meine Gedanken über (m)ein theoretisches Ideal, zu dem ich strebe. Ich sehe mich in keinster Weise auf einer anderen Ebene als jemand anders. Jeder entscheidet für sich selbst, ich denke hier nur laut.

Vorweg, Teil II: Ich hab keine Trolley-Probleme integriert. Bitte nicht als Strohmann Trolley-Probleme aufzeigen. Trolley-Probleme sind integrierbar. Ein Trolley-Problem ist gerade nur zu viel Text zum Lesen und Schreiben und weicht vom Thema ab. Kurzfassung und Fazit zum Trolley-Problem: "Die Ausnahme bestätigt die Regel."

Vorweg, Teil III: Ice und ich müssten theoretisch, grundsätzlich auf einer Plattform stehen. Da wir a) die Würde des Menschen respektieren und b) logisch, selbstbestimmt und aufgeklärt, reflektiert denken und agieren wollen. Ich sag mal: Diametral is' anders. Bei dem Klima-Ding, über das wir bereits geschrieben haben und über das ich nicht mehr schreiben werde, da stehen wir auf unterschiedlichen Positionen. Rationalisierung bereits dargelegt. Bei der konkreten Kategeorisierung von Trump, da stehen wir auf unterschiedlichen Positionen. Rationalisierung bereits dargelegt. Ich denke allerdings, menschlich, stehen wir im selben abstrakten Gehege.

Vorweg, Teil IV: Wenn jetzt ein mitdenkender Mensch damit kommt, dass das doch bei uns um Grundgesetz steht oder dass wir das doch schon als Menschenrecht haben. Das ist ja genau der Knackpunkt: gedacht und aufgeschrieben ist es schon. Daraus die Praxis zu machen, ist die Herausforderung.

Vorweg, Ende.

In der heutigen Zeit müsste sich doch eigentlich jeder zum Feminismus bekennen. Der Feminismus besagt ja nichts anderes als die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. LGBT+ besagt ja nichts anderes als die Gleichberechtigung verschiedener sexueller Orientierungen oder Identitäten. Wir leben doch im Pluralismus: "Jeder is' frei, solange er nicht die Freiheit eines anderen einschränkt." (Ausnahme: Pädo- und Hebephelie brechen die Regeln. Erläuterung nicht notwendig. Gegenüber einer nicht ausagierten Neigung keine Wertung. Wer davon betroffen ist, sucht am besten professionelle Hilfe auf. In der Verhaltenstheraphie gibt es funktionierende Behandlungsmethoden.) Die Gesetze gelten für den Mensch und sollten auch für den Mensch angewendet werden. Wenn man jetzt - Konjunktiv - fordern würde: "Heterosexuelle dürfen in der Öffentlichkeit Händchen halten, Homosexuelle nicht." Dann ist das einfach ungerechtes Denken. Wenn zwei sich liebende, erwachsene Menschen einvernehmlich den Bund der Ehe eingehen wollen, dann sollte doch die Sexualität keine Rolle spielen. Hier mal wieder meine Randnotiz: Ich bin eh Atheist, mich juckt die Ehe nicht, es geht allerdings um die Leute die wollen. Die sollen nicht anhand von ihrer Sexualität aus- oder eingeschlossen sein. Exkurs zur Sprache: Und ich finde, man sollte auch nicht einfach Wörter verwenden die das Leben anderer Menschen abwerten. Vor allem um etwas negatives zu benennen. Herabwürdigung beginnt immer bei Sprache, Symbolen, bildet dann Lebensrealität und man kann die Herabwürdigung auch einfach sein lassen. Ja, es mag sein, dass es bestimmte Individuen nicht trifft, wenn man die Bezeichnung ihrer gesellschaftlichen Zugehörigkeit benutzt um negative Dinge zu benennen. Doch es ist prinzipiell möglich 100 andere Wörter zu benutzen, die nicht die Bezeichnung bestimmter Gesellschaftsgruppierungen als Synonym für etwas Negatives benutzen. Sprache zementiert gleichzeitig immer auch Machtverhältnisse oder bewertet. Sprache wird durch das Benutzen geformt und verändert sich. Mit dem Denken darf sich auch gerne die Sprache weiterentwickeln. Exkurs zur Sprache, Ende.

Wenn man kein Feminist ist, heißt das ja nichts anderes, als dass man denkt, der Mann sei mehr wert als eine Frau. Einen Mensch über einen anderen zu stellen, einfach nur wegen Geburtsmerkmalen: Damit verletzt man den Satz "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Wenn man Feminist ist, heißt das nichts anderes als, dass man Mann und Frau auf gleicher Ebene ansieht. Wo ist das Problem dabei? Theoretisch klingt es halt alles einfach. In der Praxis macht Man(n), einfach aus Gründen der Sozialisierung, manchmal dumme Dinge. Das muss man dann einfach lernen, was ist eigentlich die Ungerechtigkeit, gegen die sich seit hunderten von Jahren Menschen einsetzen?

Zu bestreiten, dass das Christentum ein Patriarchat war: Das ist eine Falschaussage. Zu bestreiten, dass es auch Matriarchate gab, bei denen die Frauen kompetene Führungspersönlichkeiten waren: das alles wäre ignorant. Die Auflösung des Patriarchats und die Einführung der Gleichberechtigung ist ein laufender Prozess vom Übergang des Mittelalters in die Jetzt-Zeit. Zu behaupten, es gäbe diesen Prozess nicht ist Realitätsverweigerung. Zu behaupten, der Prozess sei abgeschlossen, ist eine Falschaussage. Zu behaupten der Prozess sei niemals notwendig gewesen ist - verzeihung - Denkfaulheit. Teil des Prozesses ist zum Beispiel die Einführung des Wahlrechts für Frauen in der Schweiz. Es ist doch eine ganz einfache abstrakte Annahme, von der alle anderen Gedanken ausgehen: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Was heißt da: "Wenn man so ist wie Val." Es ist nur konsequent, diesen Satz auf die Lebensrealität zu übertragen, die Gesellschaft in Frage zu stellen und dort, wo der Satz keine Anwendung findet eine konsequente Anwendung zu erarbeiten.

Alles was ich versuche ist, mein Denken und Verhalten so anzupassen, dass ich mit Mitgefühl mit meiner Umwelt, Mitmenschen, der Tierwelt und mir selbst umgehe. Den Kerngedanken dazu haben wir doch alle integriert und akzeptiert. Das Einzige, woran es mangelt, ist eine konsequente Reflektion und Umsetzung. Die Verbesserung der ethischen Situation benötigt ethische Sensibilisierung für ungerechtes Verhalten. Zum Beispiel die Civil Rights Bewegung in Amerika. Bei der Afroamerikaner sich Rechte erkämpft haben. Heute gibt es die Black Lives Matter Bewegung, bei der Afroamerikaner sich immer noch die Gleichberechtigung erkämpfen. Das sind nur Beispiele für Bewegungen, die notwendig sind, wenn man den Satz: "Die Würdes des Menschen ist unantastbar." Als wahr erachten will.

Menschen von Geburt an keine unterschiedlichen Werte zuzuschreiben, der Gedanke ist doch so einfach. Die Würde des Menschen unantastbar lassen. Dies in der Praxis umzusetzen: Das ist ein Prozess, der nicht abgeschlossen ist. Heute sind wir eventuell weiter als vor 50 Jahren. Wenn man weiter zurückgeht findet man in unserer Gesellschaft noch die Sklaverei. Heute ist Sklaverei tolerabel, wenn sie außerhalb der europäischen Grenzen passiert. Wir leben noch nicht in einer Welt, in der z.B. Homophobie oder Frauenfeindlichkeit überwunden ist. Doch man kann sich diese Welt erarbeiten.

Im Prinzip ist es nur die Frage, wie man zur Würde des Menschen steht. Das klärt jeder für sich selbst. Doch die Folge, die daraus entsteht: Es handelt sich hierbei nur um konsequentes rationales Denken. Mehr nicht. Entweder ist die Würde des Menschen antastbar oder unantastbar. (Randnotiz: Einem Lebewesen seine Würde zu berauben, einfach nur zur nicht überlebensnotwendigen Befriedigung niederer Bedürfnisse - das könnte man als "die böse Tat" definieren.) Wenn die Würde des Menschen antastbar ist, dann darf man Menschen einfach so herabwürdigen oder erniedrigen. Wenn sie unantastbar ist, dann muss man auch menschenfeindliche Strukturen - also das Antasten der Würde - anerkennen und aus der Gesellschaft rausoperieren. Und dieser Prozess passiert laufend. Ich, Subjekt Valerian, lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte: Das ist nichts anderes als konsequentes logisches Denken.

Die Frage ist nur, was die Prämisse ist und wie konsequent und logisch man sie überträgt.
 
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Darghand

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Und "Schändlich" habe ich nie geschrieben, "geschmacklos" würde das offene zur Schau stellen der eigenen Sexualität zu politischen Mitteln aber treffen. Man will den ach so bornierten weissen männlichen Christen mal so richtig ärgern, in dem man - ich bleibe dabei - mal so richtig die Sau rauslässt. Und dann Verständnis für die politischen Anliegen erwartet.

Ohne jetzt genau zu wissen, worauf du anspielst... von Rosa von Praunheim stammt der wunderbare Satz "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt." Damit ist im Grunde alles gesagt. Ob man die eigene Sexualität zu etwas Politischem macht, ist keine freie Entscheidung, sondern wird von den äußeren Umständen bestimmt. Soll heißen: die Erfahrung von Diskriminierung macht das Politisieren von Sexualität unabdingbar. Bei allen Fortschritten, die in den letzten Jahrzehnten in Sachen Emanzipation und Anerkennung von Homosexualität gemacht wurden, bleibt es in vielerlei Hinsicht noch immer keine Selbstverständlichkeit (siehe die Debatte um die Homo-Ehe hier im Thread). Oder, dass all die Schwulen (und weitaus weniger Lesben), die nach dem noch bis 1994 bestehenden §175 StGB verurteilt worden waren, erst in diesem Jahr vollständig rehabilitiert wurden.

Das gilt, universeller gefasst, für sämtliche Emanzipationsbewegungen. Keine schwarze Bürgerrechtsbewegung, kein Black Power, ohne die Erfahrung von Rassismus; kein Feminismus ohne die Erfahrung von sexistischer Diskriminierung.

Ansonsten sei noch die Anmerkung gemacht, dass es auf dem Christopher-Street-Day in etwa so freizügig zugeht wie bei der Love Parade oder beim Karneval in Rio. Schlechte Musik und nackte Haut. Bei allen dreien gilt: Wer das nicht sehen möchte, gehe halt einfach nicht hin. Es ist nur einmal im Jahr. Kennzeichen einer freien Gesellschaftsordnung ist, ständig mit Dingen konfrontiert zu werden, die man nicht mag. Das muss man aushalten (lernen) - wobei das der regressive Teil der LGBT-Bewegung derzeit auch nicht einsehen möchte.

Und wo wir gerade schon dabei sind:

Wenn das also eben nicht exemplarisch sondern die Jahrhundert-Ausnahme ist, reicht ein entsprechendes Statement von jemanden, der LGBT, Linken und Feministen näher ist und sie besser kennt als ich.

Also erstens mal... der Forderungenkatalog befasst sich hauptsächlich mit Uni- bzw. Bildungspolitik und enthält erstmal eine Reihe an korrekten Beobachtungen. Zweitens. Das, was unter dem stetig sich erweiternden Label LGBT* firmiert, enthält nur zu einem eher geringen Teil L und G, sondern setzt sich weitenteils aus Third-Wave-Feministinnen zusammen, die nur über ein sehr eingeschränktes Theoriearsenal verfügen, um sich die Welt und die eigene Person zu erklären (eigentlich nur Judith Butler und Michel Foucault). Der Jargon aus dem Katalog entspricht drittens halt dem einer akademisch-kulturalistischen, poststrukturalistisch geprägten Linken, die sich nicht mehr um allgemeine Befreiung und Autonomie, sondern jahrelang nahezu ausschließlich um die Belange von immer kleineren gesellschaftlichen Gruppen gekümmert hat. Insofern gibt es da Überschneidungen zu den Third-Wave-Feministinnen; auch deshalb, weil sie meist demselben akademischen Milieu entspringen. Inhaltlich beim konkreten Beispiel allerdings nicht, weil es eben um Bildungspolitik geht. Viertens: wer da was bemalt hat, ist ohnehin unklar, denn eine Besetzung ist keine geschlossene Veranstaltung und solange die Polizei noch nicht da ist, kann da für gewöhnlich jeder rein und raus gehen. Was da steht ist wegen Unleserlichkeit ohnehin nicht zu erkennen.

Fünftens: Die maßgeblichen Theorien der Third-Waver, prominent vertreten in sämtlichen Curricula der Gender-Studies, entstammen der Philosophie sowie der Sprach- und Literaturwissenschaft, wobei die Ansätze später nicht unerheblichen Einfluss auf die Sozialwissenschaften hatten. Da die Theorien zum einen dazu taugten, gesellschaftlich Selbstverständliches in Frage zu stellen; zum anderen dahinter verborgene Ungerechtigkeiten aufzudecken, ergab sich eine kaum überraschende Affinität der Linken zu diesen Theorien. An der Wissenschaftlichkeit einzelner Zweige kann mit guten Gründen gezweifelt werden; allerdings mit Sicherheit nicht an der Wissenschaftlichkeit der Fachdisziplinen insgesamt.

Anyways... Die Mehrheit der Schwulen und Lesben, ebenso die Differenz- und Equity-Feministinnen der alten Schule, können mit dieser neuen Generation von Feministinnen, die Geschlechterunterschiede entweder leugnen und/oder der Auffassung sind, neue Geschlechtsidentitäten ließen sich erfinden wie Städtenamen bei der abendlichen D&D-Runde, nur wenig anfangen. Es passt in einigen zentralen Punkten einfach nicht zusammen. Man tut sich jedenfalls keinen Gefallen damit, das alles in einen Topf zu werfen.
 

Astaldo

Vampireslayer
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Das in der Tabelle sind alle (!) Stürme die in den USA in den letzten 150 Jahren das Land erreicht haben und eine gewisse Stärke haben - z.B. wenn das Barometer unter 940 Millibar fällt. Es gibt nicht mehr Stürme, die diese Bedingungen erfüllen!

Und das ist das Problem, wenn man sich willkürlich eine Zahl rausgreift und sich nicht die Mühe macht zu verifizieren, ob das was man sagen möchte auch wirklich einer näheren Betrachung standhält.

Warum weisen Hurrikane mit gleichem Kerndruck unterschiedliche Windgeschwindigkeiten auf?
http://www.naturgewalten.de/hurrikan/d9.html

Das passt auch sehr hervorragend.
http://edition.cnn.com/2017/09/17/us/neil-degrasse-tyson-on-climate-change-cnntv/index.html

Tyson told Zakaria that he had no patience for those who, as he put it, "cherry pick" scientific studies according to their belief system.
"The press will sometimes find a single paper, and say, 'Oh here's a new truth, if this study holds it.' But an emergent scientific truth, for it to become an objective truth, a truth that is true whether or not you believe in it, it requires more than one scientific paper," he said.
 

Ice

Technomage
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Astaldo:

Um die Diskullion um Hurrikane zu beenden, seinen 2 Arbeiten namhafter WIssenschaftler zitiert:
1- http://journals.ametsoc.org/doi/full/10.1175/JCLI-D-15-0188.1 von
Philip J. KlotzbachDepartment of Atmospheric Science, Colorado State University, Fort Collins, Colorado
und
Christopher W. LandseaNOAA/NWS/National Hurricane Center, Miami, Florida

Da steht unter Conclusions:
- Small, insignificant decreasing trends are present in category 4–5 hurricane frequency in the Northern Hemisphere and globally, while there is no virtually no trend in Southern Hemisphere frequency.

- Small, insignificant upward trends are present in category 4–5 hurricane percentage in the Northern Hemisphere, the Southern Hemisphere, and globally.

- Large, significant downward trends are present in accumulated cyclone energy in the Northern Hemisphere, the Southern Hemisphere, and globally.


2- https://www.gfdl.noaa.gov/global-warming-and-hurricanes/
Die NOAA geht in der Schlussfolgerung erst mal in die gleiche Richtung, da steht:
It is premature to conclude that human activities [...] have already had a detectable impact on Atlantic hurricane or global tropical cyclone activity.
Das ist erst mal wichtig und deshalb erwähnenswert, da NOAA voll auf der CAGW-Linie liegt. Weiter im Text sagen sie dann, dass die Stürme wahrscheinlich schlimmer werden würden bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Wie sie darauf kommen, einen Trend vorauszusagen, wenn es noch nicht mal die Annsätze eines Trendes zum extrapolieren gibt, sei dahingestellt. Sehr wahrscheinlich beziehen sie sich auf die vielen Modelle, die es auch für Stürme gibt. Nun, die Daten haben recht, wenn die Modelle etwas liefern, was in der Wirklichkeit nicht vorkommt, dann sind die Modelle falsch, daran ändern auch viele millionen-teure Supercomputer nichts.

Na, da war ich mit meiner Küchen-Philosophie ... pardon -Wissenschaft doch gar nicht so weit daneben. ;) Ehrlich gesagt bin ich selber positiv überrascht, denn ich hatte von den zitierten Arbeiten keine Ahnung als ich meine kleinen Kurven bastelte. Selber denken und dem Zeug, was einem interessiert, selber nachsteigen ist viel besser als angenommen, man ist als Laie auch bei komplizierten Wissenschaften nicht wehrlos.


Gruss, Ice

P.S:
Die LGBT-Sache ist ziemlich aus den Fugen geraten :eek:. Naja, ich widme mich den entsprechenden Posts später.
[Edit]
Trotz später (oder früher?) Stunde noch ein paar unsortierte Gedanken und Erfahrungen:
- Ich kenne vielleicht 7 Feministen beiderlei Geschlechts (Ja, für mich gibt es genau zwei Geschlechter - ausser ein Arzt sagt in einem speziellen Fall etwas Anderes), 5 davon waren bösartig, intrigant, grossmäulig, arrogant und hochgradig irrational. Deren Verständnis von Feminismus war nicht nur die Gleichbehandlung von Leuten unabhängig von deren Geschlecht.
- Ich kenne zwei homosexuelle Männer. Beides gute Kollegen, zielstrebig, aber still und keinesfalls benahmen sie sich provokativ. Ich musste zu keiner Zeit irgendwie klarmachen, dass ich anders gepolt war als sie. Sexualität war für die Privatsache, genau wie für mich auch. Das ist für mich der anständige Normalfall.
- Zu Gender-Studies: Ich habe nirgends, in keiner der Studien, die ich der Neugier halber angeschaut habe, etwas Greifbares, Reproduzierbares gefunden. Meistens sind es einfach Behauptungen. In einigen Gender-Studies-Papieren hat man den EIndruch, dass sich die Verfasser eine Realität herbeireden wollen. Da wird fast jede Behauptung als axiomatisch gewertet und alles soll gleichwertig sein, simple Behauptungen sollen gleich viel Wert haben wie empirisch belegte Fakten, Quasi das Wort erschafft die Realität. Naja, für jeden echten Wissenschaftler ist es genau umgekehrt. Gender Studies wollen Wissenschaft sein, aber es wird nichts empirisch belegt, nichts bewiesen, keine Daten erhoben und nichts hergeleitet. Da ist nichts, kein Kern, keine Erkenntnis, keine wissenschaftlichen Vorgehensweisen. Die tuen nur so als ob. Soweit ich das gesehen habe.
Ok, sind alle Punkte anekdotisch, zählen also nicht im wissenschaftlichen Sinne, deshalb ja auch "unsortierte Gedanken".
 
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Astaldo

Vampireslayer
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Ach und ich dachte fast ich du hättest mich schachmatt. Aber schauen wir nochmal auf die Diskussion. Du hast damit angefangen:

us aktuellem Anlass mit den Stürmen Irma und Harvey hat mich noch etwas wunder genommen: Vorausgesetzt dass die CAGW-Theorie stimmt und sich die globale Mittel-Temperatur der Erdathmosphäre tatsächlich im Trend erhöht (was ja seit 1998 nicht mehr der Fall ist, da nützen alle "pasue buster" nichts wenn dessen Leitautor selber sagt dass das Papier nicht über alle Zweifel erhaben ist) - werden die Stürme in den USA stärker und mehr in den letzten Jahren? Der da kann's nicht lassen und behauptet es. Stimmt es auch?

Bastelst dir dann eine Statistik, die nicht aussagekräftig ist. Und konterst nun mit 2 Artikeln und zitierst:

It is premature to conclude that human activities [...] have already had a detectable impact on Atlantic hurricane or global tropical cyclone activity.

Also erst eine Statistik aufmachen, dann eine Arbeit zitieren, die sagt das es noch keinen sichtbaren Impakt gibt und dann auch noch meinen, dass man ja quasi gar nicht so falsch lag. Was soll es denn nun sein? Möchtest du lieber auf der Seite dich positionieren, die behauptet das deine aufgestellte Statistik noch gar keine Aussagekraft haben kann oder bleibst du lieber bei deiner Statistik, die nix aussagt, da der Kerndruck nicht für sich genommen aussagekräftig ist?

Ich hab das NOAA-Ding durchgelesen und du hast wieder mal schön gecherrypicked.

It is premature to conclude that human activities–and particularly greenhouse gas emissions that cause global warming–have already had a detectable impact on Atlantic hurricane or global tropical cyclone activity. That said, human activities may have already caused changes that are not yet detectable due to the small magnitude of the changes or observational limitations, or are not yet confidently modeled (e.g., aerosol effects on regional climate).
Anthropogenic warming by the end of the 21st century will likely cause tropical cyclones globally to be more intense on average (by 2 to 11% according to model projections for an IPCC A1B scenario). This change would imply an even larger percentage increase in the destructive potential per storm, assuming no reduction in storm size.
There are better than even odds that anthropogenic warming over the next century will lead to an increase in the occurrence of very intense tropical cyclone in some basins–an increase that would be substantially larger in percentage terms than the 2-11% increase in the average storm intensity. This increase in intense storm occurrence is projected despite a likely decrease (or little change) in the global numbers of all tropical cyclones.
Anthropogenic warming by the end of the 21st century will likely cause tropical cyclones to have substantially higher rainfall rates than present-day ones, with a model-projected increase of about 10-15% for rainfall rates averaged within about 100 km of the storm center.

Wie man auf die Idee kommt, das man sich eine Aussage einer wissenschaftlichen Arbeit rauspickt, aber die anderen Schlussfolgerungen in Frage stellt, erschließt sich mir nicht. Wenn du die anderen Schlussfolgerungen als falsch ansiehst, ist es dann nicht auch sehr wahrscheinlich, dass die Aussage die du dir rauspickst auch falsch ist.

Zu dem Klotzbach-Papier: Das ist wieder das gleiche Cherrypicking von dir. Die ganze Zeit versuchst du uns klarzumachen, die beobachtbaren Zeitabschnitte viel zu klein sind. Das Klotzbachpapier bezieht sich auf die Zeit seit 1990, weil es davor keine durchgängig guten Beobachtungen gegeben hat. Also auf einmal ist ein 25 Jahre Zeitraum gut genug? Wie kommt das denn? Wahrscheinlich weil er scheinbar deine Meinung bestätigt. Auch wenn das Papier selber schreibt:
Trends in category 4–5 hurricane numbers and percentages and ACE should be revisited whenever historical TC databases are reanalyzed (Hagen et al. 2012) and when another decade or so of additional seasons are recorded. However, given the large natural variability driven by ENSO and other natural phenomena, it is likely to be challenging to confidently ascribe an anthropogenic signal to changes in the most intense tropical cyclones for the next several decades.

Der letzte Satz ist im Einklang mit dem anderen Papier, dass man wahrscheinlich noch einige Zeit braucht bis man einwandfrei nachweisen kann, das anthropogene Prozesse Schuld sind, dass es vermehrt katastophale Stürme gibt. Aber das ist das Problem: An dem Tag wo man es zweifelsfrei nachweisen kann, ist es sehr wahrscheinlich zu spät, da noch was gegensteuern zu können. Man hat überall kleinere Veränderungen, die von den Zweiflern in Frage gestellt werden. Problem ist nur die heutigen Zweifler müssen den Mist nicht mehr ausbaden.
 

Darghand

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Ich kenne zwei homosexuelle Männer. Beides gute Kollegen, zielstrebig, aber still und keinesfalls benahmen sie sich provokativ. Ich musste zu keiner Zeit irgendwie klarmachen, dass ich anders gepolt war als sie. Sexualität war für die Privatsache, genau wie für mich auch. Das ist für mich der anständige Normalfall.

Ok, fein, ihr habt euch alle drei an die unausgesprochene Einigung gehalten, das eigene Sexleben nur im Freundes-, nicht aber im Kollegenkreis zu thematisieren. Das ist der Normalfall im Berufsleben.

Aber trotzdem mal nachgefragt, denn ich möchte das wirklich wissen. Was wäre denn "provokatives" Verhalten gewesen? Oder andersrum formuliert: Warum hätte es auf dich provozierend gewirkt? Und was wäre daran schlimm gewesen, wenn du tatsächlich darauf hättest hinweisen müssen, dass du heterosexuell bist? (Abgesehen davon, dass die meisten Schwulen das dank des "Gaydar" zuverlässig schon vorher wissen ;))

Mein Verdacht ist, dass du dir da eine Chimäre zusammengebaut hast, warum auch immer. Jedenfalls hab ich bislang noch kein Beispiel für "provokatives" Verhalten von dir gelesen - das Gegenteil ist der Fall: Die Schwulen, die du kennst, beschreibst du als zurückhaltende, professionelle Kollegen. Vermutlich ist das, außerhalb von Street-Parade und Gayclub, auch tatsächlich schlicht der Normalfall. Es läuft nunmal niemand mit Hinterlader-Lederhosen im Büro herum.
 

Val

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Die Homosexuellen sind im Büro, meiner bisherigen Erfahrung nach, einfach Menschen. :D Und sexualisierte Kleidung: Heten laufen ja auch nicht mit dem Spaß-Outfit im Büro rum. Menschen tragen im Büro halt die Bürokleidng. Die gleichen gesellschaftlichen Grenzen gelten ja für Homo- und Heterosexualität.
 
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