Pathfinder Kingmaker

Morywen

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Ich mache einfach mal ein Bisschen Reklame für Owlcat.
Das Spiel ist für Oldschool RPG Fans bestens geeignet. Allerdings ist es ohne Kenntnisse des Pathfinder Systems btw D&D 3.5 schwierig zu durchschauen. Es gibt zur Zeit einige Bugs, die zum Teil auch sehr blöd sein können. In meinemP&P Freundeskreis kommt es trotzdem sehr gut an. Auch meine verrücktere Hälfte verbringt unserenden Garten auf Vordermann bringen Urlaub ziemlich viel vor dem Rechner, auch wenn er nichts vom Regelsystem kennt. Dafür hat er ja kompetente Beratung:).
Das Spiel hat eine Menge Kinderkrankheiten, macht aber Spass und ist für BG Fans eine Überlegung wert. Die Kämpfe sind knackig, es gibt interessante, wenn auch nicht immer nützliche Begleiter. Storytelling ist ok, aber soweit sind wir auch noch nicht vorgedrungen.
 

Mindriel

Traumläufer
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Wir haben hier noch ein paar Pathfinder Kingmaker Spieler, die sich meistens im Forumschat herumtreiben (hier oder hier). Wir tauschen uns dort auch immer wieder darüber aus, schaut vorbei :)
 

Wedge

Wedgetarian
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Mein erster Eindruck ist ganz gut. Scheint ne sehr komplexe Umsetzung des Regelwerks zu sein, die scheinbar nicht für die PC-Realisierung gestreamlined wurde. Mir gefällt besonders die Verlinkung in Menus, wo man auf alles raufklicken kann, und dann n Info-Fenster bekommt. Also nicht nur Regelwerksachen, sondern auch so Weltinfos.
 

Timestop

Running out of Time
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Ein schönes Spiel, wirklich im Geist von Baldurs Gate. D&D ähnlich (Pathfinder halt), mit bissel Romanzen, Abenteuer, große Welt, viele Monster, Geschichte(n), Optionen welchen Weg man gehen will…. Wie ein NWN2 oder Dragon Age, nur mit dieser knuffigen Grafik von anno dazumal.

Und ein angepropfter Aufbausimulator der so trocken und verbuggt ist, dass er momentan den Charme und Spaß von Exceltabellen versprüht.



Tipp: Noch warten mit kaufen, denn momentan sind alle Spieler erwartungsgemäß Bugtester und es wird so hart und oft gepatcht, dass das Spiel vermutlich schon bald auf doppelte Größe angewachsen ist.



Von Abstürzen bis nicht funktionierenden oder nicht startenden Quests ist alles da.


Auf meinem Rechner, der möglicherweise zu alt ist, dauert das laden ewig und halleluja, haben die Macher Spaß am laden der Karten. Selbst die riesige Übersichtskarte, die sich verändert, auch weil man darauf ja eigene Städte hinsetzen kann, dauert bei meinem 3 Jahre alten Aldilaptop über ne halbe Minute. Dann noch für die jeweiligen Karte auf der man herumläuft ein paar Minuten Ladezeit draufgesetzt. Und das starten des Spiels braucht auch einige Minuten. Wenn dort ein Sommergewitter auf einer Karte beginnt, dann bricht mein Rechner eh total ein.



Der Aufbaupart ist ziemlich ungelungen. Man kann ein paar Gebäude auf seine starre Stadtkarte der jeweiligen Stadt setzen und dann spuckt das Bewertungen für verschiedene Statistiken aus.

Man kann Berater (hauptsächlich Partymitglieder, aber auch andere) als Regenten, Kleriker, General, Schatzmeister etc. einsetzen und die dann auf „Quests“ senden, die als Text abgearbeitet werden. Was alles erst cool klingt, dann aber in Frickelarbeit endet.

Dauernd muss man vom anderen Ende der Karte zu seiner Hauptstadt zurück, während man eigentlich gerade ein Goblindorf ausplündern will, weil ein Alarm auftaucht und zwingt an seine Leute Aufgaben zu verteilen, damit sich die Baronei nicht ruiniert.

Es ist manchmal schwer nachzuvollziehen wann was schiefgegangen ist und wenn man nicht aufpasst ist man zu spät in einer Sackgasse gelandet, die das Spiel beendet.


Um diese ganzen Quests für seine Baronei zu machen muss man immer zurück zur Hauptstadt, über seinen Thronraum (Ladebildschirm) dann einen Kartentisch dort (Ladebildschirm) anklicken, dann wieder aus dem Thronraum (laden) raus in die Stadt (laden) und wieder auf die Weltkarte (laden) und darf dann weiterreisen.


Der Schwierigkeitsgrad ist hoch, gerade am Anfang schwankt es für den Laien dauernd zwischen Überforderung und machbar auf dem normalen Schwierigkeitsgrad.

Es wird auch gern vergessen dem Spieler mehr als nur als kurzen Tipp im Ladebildschirm zu erläutern (vom Bestiarium brauch man keine große Hilfe zu erwarten), dass manche Gegner nur durch XY verwundbar sind. Für Pathfindercracks, die Powergaming als Lebensstil verstehen, mag das Spiel also dann eine wunderbare Fingerübung sein, um sich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad auszuleben. Für den Normalspieler stellt sich dagegen immer wieder Stress ein, wenn sich plötzlich sowohl ein ganz normales Häschen am Wegesrand oder ein wichtiger Questgegner aus dem Nichts als Killermaschine herausstellt, die für 3 XP nur mit heiliger Handgranate totmachbar ist.

Dazwischen dann Überfälle oder dauerndes Rasten mit Gefahr von Überfällen (wieder zweimal laden) während man auf der riesigen Weltkarte herumschleicht. Oh, man ist wirklich sooo viel in Ladebildschirmen unterwegs und keine Ahnung wie lange das bei Toprechnern dauert, bei meinem nimmt das laden weit über die Hälfte der Spielzeit ein.


Stellt man diese ganze Städtesim auf Auto, wurschtelt die KI so vor sich hin und man darf dann auch vieles nicht mehr machen (weder bauen, expandieren, Berater auswählen, verbessern, auf Quests senden...). Dann bleibt nur beten, dass es (mithilfe der Einstellung „Königreich kann durch schlechte Stats nicht kaputtgehen“) auch so reicht.

Noch läuft mein maroder Staat auf Auto und ich kann mich wenigstens auf den guten Teil konzentrieren, den RPG Part.




Und der gefällt mir außerordentlich gut, mitsamt der kurzweiligen, oft klischeehaften Standardfantasycharaktere und großen Geschichte eines ums überleben kämpfenden und sich vergrößernden Fürstentums. Meines. Daher bleib ich fluchend dran und gucke auf Ladebildschirme.
 
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Dark Enchanter

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Hallo :) !

Ich habe mir das Spiel auch geholt, insbesondere deshalb, weil ich früher D&D 3 bzw. D&D 3.5 - Computerspiele gerne gespielt habe.

Ich persönlich fühle mich bei dem Spiel auch eher an Newerwinter Nights 1 & 2, Icewind Dale 2, The Temple of Elemental Evil und Pool of Radiance - Ruins of Myth Drannor (braucht eine Grafikkarte wo man das Antialiasing komplett abstellen kann) erinnert, als an die Baldurs Gate Reihe, weil die mehr oder weniger Regelgerecht D&D 3 bzw D&D 3.5 wiederspiegeln.

Ja, das Spiel ist zur Zeit wirklich voller Bugs, auch heftige Bugs, zum Beispiel verbuggte Begleiter-Quests, musste deshalb das Spiel einmal neu anfangen, und war schon bis Armag der Zweifachgeborene gekommen. Ist aber glaube ich inzwischen behoben.

Allerdings patchen sie zur Zeit fast täglich, wofür man Owlcat loben muss.

Das Spiel macht mir sehr viel Spaß.

Die Kämpfe sind vor allem am Anfang recht schwer, sodass mir persönlich der normale Standard-Schwierigkeitsgrad völlig ausreicht.

Es gibt auch Dinge, die mir nicht so gut gefallen :

- Richtig krasse Ladezeiten. Das Spiel auf etwas anderem als einer SSD-Festplatte zu spielen nervt auf Dauer.

- Man sucht sich teilweise auf der Karte tot, um den Ort zu finden, wo man hin muss. Ich habe teilweise enorm viel Zeit gebraucht, nur um einen Ort auf der Karte zu finden. Ein Quest-Highlightning auf der Worldmap wäre hier hilfreich gewesen.

- Nervige Königreich-Verwaltung, man kommt gar nicht richtig dazu auf der Weltkarte was zu machen, weil ständig irgendwas in der Königreich-Verwaltung getan werden muss. Man kann aber angeblich im Schwierigkeitsgrad auf automatisch stellen, bekommt dann aber bestimmte Achievements nicht.

- Das System mit der Gepäcküberladung gefällt mir nicht, wäre schön gewesen, wenn die Nimmervollen Beutel, die es in dem Spiel gibt, echte Nimmervolle Beutel gewesen wären, wie man sie von Baldurs Gate oder NWN her kennt. Dafür gibt es aber auf Nexusmods inzwischen einen Mod, wo man die Encumberance runterdrosseln kann.

- Sehr wenig XP, sehr langsamer Stufenaufstieg. Mir ist es ein Rätsel, wie man jemals auch nur in die Nähe von Level 20 kommen soll. Will man mehr XP haben muss man mit Power-Resting tricksen oder einen Savegame-Editor nehmen.

- Die Gruppe ist beim reisen fast ständig erschöpt, auch dagegen gibt es bei NexusMods inzwischen einen Mod.

- Ich finde das Portraitsystem um eigene Portraits zu verwenden etwas umständlich.

- In dem Spiel gibt es Rätsel, die eigentlich keine echten Rätsel sind, sondern eher was mit ausprobieren, herumsuchen, versteckte Dinge suchen, zu tun haben. Mich nerven diese Rätsel eher als dass sie mir Spaß machen. Wäre schön gewesen, wenn man die weggelassen hätte. Die gab es in den anderen D&D - Titeln in der Form schließlich auch nicht.

- Ich fand es schade, dass man sich für die Aasimar - Rasse anstelle der Dhampir - Rasse, die zur Diskussion stand, entschieden hat. Ich finde die Aasimar - Rasse langweilig. Ein paar Mini-Resistenzen wie man sie von Tieflingen her kannte, und das wars. Ich hätte mir von Anfang an eine vollwertige Vampir-Rasse gewünscht.

- Ich finde es schade, dass man bei der Hexenmeister Blutlinie (Undead Bloodline) nur scheinbar untot-ähnlich wird, mit ein paar stark abgespeckten Immunitäten, aber nicht untot wie Begleiterin Jaethal wird die man von Anfang an haben kann, obwohl in der Textbeschreibung steht, dass man ab Stufe 20 anfängt zu verrotten und Untote einen als ihrersgleichen erkennen.
Dasselbe hätte ich mir auch für eine/n Kleriker/-in von Urgathoa gewünscht den man als Klasse spielen kann, dass man ab Level 20 zum echten Untoten wird, weil man da quasi eine Hohepriesterin ist, und es komisch kommt, wenn eine Hohepriesterin als einzige nicht das Geschenk von ihrer Göttin Urgathoa bekommt.

Es wird für Pathfinder Kingmaker mindestens 3 Add-Ons geben, die in der Zukunft dazu kommen, das steht jetzt schon fest, auch wenn noch nicht klar ist, wie umfangreich oder wenig umfangreich die sein werden. Ich hoffe, dass sie da einiges ändern bzw. hinzufügen, was bislang gefehlt hat.

Trotz allem, ein wirklich tolles Spiel, über das ich mich sehr freue. Ist für mich jetzt schon mindestens so gut wie Neverwinter Nights.

LG
 
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Wedge

Wedgetarian
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Hm, das wundert mich jetzt dann doch. Bis auf den Spielstart, bei dem er mir jedesmal sagt, dass das the first time loading ist und das ein paar Minuten dauern kann, sind die Ladezeiten im Spiel selber ziemlich gut. Sowohl von der Worldmap auf die tatsächlichen Karten (ca 15 sek), als auch anders rum (ca 10 sek). Wobei das vielleicht länger wird, wenn mehr auf der Worldmap drauf ist?

Aber die Bugs nerven wirklich extrem und verleiten mich dann auch dazu, erstmal zu warten, bis 3-4 Monate ins Land gezogen sind.
 

Zhuge Liang

Funky Paladin
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Ich habe jetzt auch schon mehrere 10h drauf und bin tatsächlich relativ bugfrei geblieben :).
Und im übrigen finde ich das Spiel bislang recht gut - die Kämpfe sind für mich eher "knifflig" wie in BG2 damals.
 

Mindriel

Traumläufer
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Owlcat arbeitet aktuell am Patch 1.1, und hat dazu eine beta gestartet. Wer noch teilnehmen will:
https://owlcatgames.com/content/beta-test

Ich vermute aber dass es nicht allzulange dauert (ca eine Woche) bis der Patch offiziell released wird.
 

Sten

Little Priest
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Seit kurzem bin ich ebenfalls stolzer Besitzer von PF:KM. Ich hoffe mal, dass die Kinderkrankheiten mittlerweile überwunden sind. Sehr schön, dass es auf D&D 3.5 aufbaut. Dadurch wirkt alles gleich relativ vertraut. Das Pathfinder-Regelsystem hat die einzelnen Klassen auf eine Weise weiterentwickelt/gebalanced, die mir sehr gefällt.

Meinen ersten Durchgang werde ich mit einem Halbling Paladin (Vanilla-Klasse) bestreiten und auf Geschicklichkeit und Fernkampf gehen. Vielleicht werde ich hier ab und an mal ein bisschen Rückmeldung geben.
 

Sten

Little Priest
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Kurze Rückmeldung nach Kapitel 1: Bis hierhin fühlt sich alles sehr vertraut an. Prolog weckt Erinnerungen an NWN (weibliche (Halb-)Elfe als Auftraggeberin, Überfall auf "Akademie"), das erste Kapitel an BG (böser Zauberwirker mit Kobolden in alter Mine, danach Ausheben einer Banditenfestung).

Bin gespannt, wie es jetzt weitergeht wo auch noch das Königreich-Management ins Spiel kommt. Ist auf alle Fälle erst einmal ein Bruch im Spielgefühl, das bis jetzt noch ganz im Geiste von BG etc. stand (im guten Sinne). Ich habe mich hier auf jeden Fall gleich heimischer gefühlt als bei meinen ersten Versuchen in Pillars of Eternity.
 

Fenriswolf

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Scheinbar geht das Spiel selbst hier unter. 9 Antworten in dem deutschen Experten-Forum für solche Angelegenheiten. Dafür kriegt ein Kinofilm, mit gelegentlichen Spieleinschüben vom Formate Dragon Age einen eigenen Bereich und wird in Kommentaren teils über BG gestellt, eingestuft. Wollen wir es nicht einleiten wie die ewig unkreativen, langsam fett werdenden Spieleheft-Schreibknechte, mit dem pseudo-ironisch-unlustigen Nostalgie-Gelalle, welches unsereins seit 20 Jahren in allen Rückblicken und bei jedem BG Vergleichs-Test ertragen musste. Machen wir es kurz. Dieses Spiel ist das Erste, welches die BG-Serie übertrifft. Und das beste seiner Art überhaupt. Ein absolutes Monster. Alles andere Derzeitige in dem Segment ist dagegen Ramschware.
 

Acifer

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Das ist interessant! Ich habe zwei Anläufe genommen, Kingmaker zu spielen. Und, auch wenn ich hasse, das zuzugeben: Mir war das Spiel zu schwer. Gefühlt konnte man nur mit einer Menge Glück die Kämpfe überstehen, ohne lange an den Einstellungen für den Schwierigkeitsgrad herumzuschrauben. Ich war überrascht, dass ein Spiel mit einem so mächtigen und erprobten Regelwerk im Rücken sich derart unbalanciert angefühlt hat.
Irgendwann habe ich nach zig Reloads genervt aufgegeben.
Die Spielwelt ist aber in jedem Falle toll, und die NPCs sind meilenweit besser als in vergleichbaren aktuellen Titeln.
Vielleicht sollte ich einfach nochmal einen Versuch starten.
 

Jastey

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Das mit den interessanten NPCs klingt spannend, das ist das, was mich am meisten interessiert.
Schwere Kämpfe dagegen eher mäh.
 

Morywen

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Da mein neues Laptop kaputt ist und das alte nur noch für Texte zu gebrauchen ist, habe ich die neueste Version noch nicht ausprobiert. Sie haben Pathfinder Kingmaker ja inzwichen enhanced.
Einige der NPCs finde ich sehr gelungen, andere nicht ganu so. Aber Geschmäcker sind da verschieden.
Was die Kämpfe angeht, ist das auch in den Pathfinder Tabletop Kampanien schon mal ein Problem. Die Master müssen da zum Teil an den Monstern schrauben, damit die Party nicht tot bleibt. Anders als bei Wizards of the Coast ist es schon recht herausfordernd, was die Kämpfe angeht. Im Spiel kann man ja selber den Master machen und sich die Schwierigkeit zusammenstellen, wie sie einem zu sagt. Aber im späteren Spiel sind die Kämpfe schon hefitg. Noch ärgerlicher finde ich es allerdings, dass man durch einzelne Entscheidungen in der Königreich-Verwaltung sich einen Durchlauf zerschießen kann. Ich weiß nicht, ob sich da mit dem letzten Patch etwas getan hat. Wir hatten einen Durchlauf, da hatte mein Mann entschieden auf alle Waren Zölle zu erheben. Daraufhin kam es im hinteren Teil des Spiels zu Aufständen und das Königreich zerfiel, obwohl die Loyalitätswerte und auch alle anderen in sehr guten Bereichen lagen. Da muss ich sagen, das fand ich echt unlogisch. Danach haben wir dann zusammen nicht mehr weiter gespielt. Es gibt auch noch ein paar andere Eigenheiten im Spiel, die ich sehr seltsam fand. Spaß macht es mir trotzdem. Von den RPGs, die in den letzen Jahren so erschienen sind, hat es mir mit am Besten gefallen. Die Story und Charaktere sind recht gut, wenn auch manche NPC Quest auch Schwächen hat. Die Kämpfe sind eher etwas für Taktikliebhaber und erfordern gerade in den letzten Kapiteln einige Überlegung. Insgesamt ist es ein schönes Paket. Ich denke, was Baldurs Gate so einzigartig macht, dass es eines der ersten RPG war, die einiges an TIefe boten und die Modding Comunity, die das Spiel mit Liebe und harter Arbeit unterhaltsamer und besser gemacht hat.
 

Fenriswolf

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Spiele auf SW "fordernd" und manchmal schwierig fand ich es zu Beginn. Sobald man Stufe 7 oder 8 erreicht hat, geht es viel leichter von der Hand. Z. B war der erste Fluch auf dem kahlen Hügel noch ärgerlich und ich bin 2-3 Mal gestorben. Aber schon beim zweiten Fluch hat meine Gruppe insg. vielleicht 20 Lebenspunkte verloren. Bin erst im 4. Kapitel. (Zumindest, wenn jeder dieser Hügel-Flüche ein Kapitel ablöst, was wohl zutreffen dürfte...)Zu Beginn ist das Problem, dass du nicht immer Lust hast, für 2-3 Trolle alle vorzubereiten, Zauber zu verbrauchen und danach wieder rasten zu müssen. Aber auf die Art kommt man voran und dann wird es auch zunehmend einfacher, wobei man einige Locations besser gleich verlässt und später wieder kommt, sich zu Beginn mit einem Lindwurm anlegen kann nur böse enden.



Was die NPCs angeht, Lore gibt es deutlich mehr als in BG. (Logisch, will man meinen, nach so langer Zeit, aber es gereicht BG ja nur zur Ehre, dass wir es immer zum Vergleich hernehmen) Jeder Begleiter hat 2-3 Quests, beim Lagern hab ich in den kurzen Dialogen selbst nach x mal ausruhen nicht eine Wiederholung gelesen. Einige kriegen auch Gebäude in deiner Stadt. Die Texte in den Boxen sind auch absolut erstklassig geschrieben, gibt ebenso wie bei Planescape eingegrauten Text, der Physiognomie und Verhalten beschreibt. Und ja, man kann sich mit den NPCs absolut identifizieren. Zumindest, wenn man das bei BG auch konnte. Wie gesagt, Texte gut, mehr Texte, mehr Rückmeldung, mehr Bohei- Wenn Einige nicht gefallen @Morywen, liegt das vielleicht eher daran, dass man vor 20 Jahren leichter fasziniert wurde und es auch anno dazumal schon so war, dass man einige Begleiter erschreckend langweilig fand. Mein(e) Anomen ist diesmal vielleicht die halbnackte Barbarin. Die Hauptquest bleibt zwar lange im Ungefähren, aber das stört mich nicht, denn man hat soviel faszinierende Geschichten und Möglichkeiten, dass man wieder das Gefühl hat, in ein uraltes, riesiges, interaktives Zauberbuch einzutauchen. Eine Welt, wo man der Bücherhändlerin erstmal alle Werke abkauft um alles durchzustöbern, ohne Nutzen, nur um das große Ganze besser zu begreifen.



Da ich gerade kaum Zeit habe, nur noch ein kleines Beispiel, warum alles in dem Spiel so stimmig wirkt: Die Zufallskämpfe. Sonst hat man immer nur gegen Kloppmist gespielt und die Kämpfe waren stets nervig. Das gibt es auch. Karte lädt; zwei Goblins, zwei Schläge und das wars. Aber du kannst eben auch schon zu Beginn auf eine halbe Armada von urzeitlichen Eulenbären oder derlei treffen.
 

Sten

Little Priest
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So, nachdem ich mehr oder weniger kurz vor Schluss dann doch eine mehrmonatige Pause eingelegt habe, war mein Halblings Paladin Kylan nun siegreich und herrscht über ein friedliches Königreich.

Und, auch wenn ich hasse, das zuzugeben: Mir war das Spiel zu schwer. Gefühlt konnte man nur mit einer Menge Glück die Kämpfe überstehen, ohne lange an den Einstellungen für den Schwierigkeitsgrad herumzuschrauben.

Ich bin auf dem Schwierigkeitsgrad "Normal" ohne weitere Feineinstellungen relativ gut durchgekommen. Lediglich den optionalen "Zusatzendboss" hatte ich nicht gepackt. Den habe ich dann im Story-Modus besiegt, weil ich das Ende sehen wollte. Da war er dann natürlich keine Herausforderung mehr. Vermutlich hätte ich ihn auf "Einfach" bereits besiegt. Den eigentlichen Endboss hatte ich wie gesagt auf "Normal" im ersten Anlauf gepackt und das Ende im "Haus am Rande der Zeit" gefällt mir sowieso besser. Das optionale Kapitel danach war mir aus verschiedenen Gründen einfach too much trotz interessanter Ideen.

Insgesamt gefällt mir das Spiel sehr gut und ich werde es sicher eher wieder hervorkramen als PoE oder NWN2. Das Regelwerk gefällt, das Königreich-Management bringt Abwechslung herein, die Welt ist gut ausgearbeitet, die NPC-Gefährten zum großen Teil ebenso mit absolut treffsicheren Sprechern, Grafik und Ambiente haben mir sehr zugesagt und man spielt mal keinen in irgendeiner Form Auserwählten, sondern "nur" einen Heldenkönig (schöne Abwechslung!).

Was ein bisschen genervt hat, waren die immer mal wieder auftauchenden Timer. Gerade wenn man mal schön die Gegend erkunden wollte, gibt es irgendein wichtiges Ereignis, auf das man sofort reagieren muss. Oder man ist dabei, sein Königreich zu entwickeln und muss dann plötzlich ganz schnell irgendwo am anderen Ende der Welt Quests erledigen. Das reißt einen dann immer so ein wenig heraus. Aber ich denke, das ist so gewollt und muss auch so sein. Druck und unvorhergesehene Ereignisse gehören eben zum regieren und Held spielen dazu. Von daher alles okay.
 

Morywen

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Ich hätte mir ja gewünscht, sie hätten einen anderen Adventurepath ausgesucht. Aber freuen tue ich mich trotzdem.
 

Goldberg

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Das Spiel an sich ist sehr cool, viele kleine Details, die mir gefallen. Unterhaltsame Gruppenmitglieder hat es auch. Einzig das schwerfällige Kampfsystem macht mir zu schaffen, da manche Kämpfe einfach unfassbar hart sind. Da fehlt mir irgendwie eine bessere Anzeige, um die Gegnerstärke besser einschätzen zu können. Und ich kann nicht sehen, wie viel Leben ein Gegner noch hat, das ist alles etwas unkomfortabel. Ebenso das Zaubersystem. Das hätte man deutlich übersichtlicher und entschlankter gestalten können. Ist ein Spiel, das definitiv Zeit braucht sich reinzufuchsen, aber allein von den Charakteren und der Story her gefällt es mir besser als Pillars of Eternity.


Das Spiel ist und bleibt ein ungeschliffener Diamant, der sehr, sehr viel richtig macht, ein tolles Regelwerk und eine tolle Welt hat, aber nach wie vor - auch in der Enhanced Edition - unter krassen Spieldesign- und Balancingschwächen leidet. Für die Sidequest in Vordekais Grab gehören die, die sich diese designerische Zumutung ausgedacht haben geteert und gefedert, da man, wenn es blöd läuft, man sich das Ganze so sehr verbauen kann, dass man nur durch ein neues Spiel oder Cheaten wieder herauskommt. Sowas geht gar nicht.

Dennoch ist Pathfinder: Kingmaker für mich näher an Baldurs Gate als Pillars of Eternity, mit dem ich nie so recht warm wurde und es ist für mich mehr ein legitimer Erbe als das Divnity 2.5, was Larian da gerade zusammenbastelt.
 

Brucki

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Gerade das Kampfsystem finde ich gut,man hat so viele Möglichkeiten die Optionen an seine Bedürfnisse anzupassen und man kann definitiv sehen wie viel Leben der Gegner hat,weiß nur nicht ob das schon so eingestellt ist.
Manche Gebiete sind ja,ziemlich übel,wie das von dir genannte Vorderkais Grab. Was mir persönlich nicht gefällt ist Ende,bzw letzte Kapitel,da habe ich dann aufgegeben da es zu heavy wurde,Haus am Ende der Zeit oder wie das hieß,sagt dir bestimmt was. Auch mitten im Spiel die zeitkritischen Quests,wenns blöd läuft ist das Spiel vorbei,mir schon paar mal passiert,aber das ist durch die Patches besser geworden,man bekommt rechtzeitig Meldungen. Habe es ja seit Release gespielt und da ist wirklich sehr viel verbessert worden,gab Zeiten wo fast täglich Patches kamen.
Auf den Nachfolger bin ich sehr gespannt.
Pillars of eternity bin ich auch nicht so rein gekommen,Handlung zu strange und Kampfsystem hab ich auch nicht richtig verstanden,trotzdem 77 Std Spielzeit lt Steam. Vieleicht sollte ich es irgendwann noch mal angehen.
 
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