Halle der Barden

Belgarion

Düsterdichter
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Altern (der Freiheit entgegen)


Wieder ist ein Jahr vorüber
und du fühlst der Freiheit nah´n
und dein Sein, erfreut darüber
hat manch frohes Werk getan

Dich, du Liebe, will ich grüßen
wünschen dir viel Fröhlichkeit
und durchs Jahr soll mit dir fließen
Strom aus Freud und Fröhlichkeit

Deine Flügel magst entfalten
wirst du fliegen, all´ entfliehn?
wirst unter des Gottes walten
alten Zwängen dich entziehn?

Drum, du Schöne, sei dir klar
das nächste wird ein gutes Jahr
 

Belgarion

Düsterdichter
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Wissen, zu leben


Viele fühlen viele Schmerzen
während andre ihrer Scherzen
doch die Freund von Hass und Neid
sind Freude nur, und Zärtlichkeit

Fühle, wie im Sturm gebogen
zart doch alle Leid verwoben
zu dem alten, festen Band
das uns, für sich, als Träger fand

Fürchte, Liebste, nur die Stunde
wo des Lebens Glanz verdirbt
wo, ob einer letzten Wunde
jeder dereinst einmal stirbt

Doch bis dahin, uns gegeben
Wissen, was es heißt zu leben
 

Pierrot

Phantom
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Am Anfang nichts.
Ein Morgen bricht an.
Ein Tag vergeht.
Kein Wie und Wann.
Man lebt.

Ein Blick.
Traurig und klar,
in Hoffnung und Sorgen.
Weit weg, ganz nah,
verschleiert, verborgen.

Ein Wort.
Sagt wenig, sagt viel,
nicht warm, nicht kalt,
kein Anfang, kein Ziel,
das Echo verhallt.

Ein Graben.
Tief wie das Meer.
Unendlich breit,
dunkel und leer,
die Einsamkeit.

Am Ende nichts.
Kein Mut,
nur Stille,
Keine Wut,
kein Wille ...
 
Zuletzt bearbeitet:

Myrin

Animist
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*ächzend den Thread wieder hervorzerr*
Das hier hat eine Freundin von mir geschrieben und bat darum das ich es hier ins Forum stelle. Den Gefallen tu ich ihr natürlich gern :) Hierfür wurde übrigens die Hintergrundstory des Spiels Diablo II zur Inspirierung benutzt.

Baal, Herr der Zerstörung

Durch ein Tor, versteckt und kaum bekannt,
Ein Tor das Erde und Hölle verband,
Baal, der Herr der Zerstörung nun kommt,
Weil auf Erden er sein Werk noch nicht tun konnt.

Doch dessen Ankunft bleibt nicht unbemerkt
Und alsbald ein Krieger des Himmels einkehrt
Um zu schützen der Menschen Land
Führt er Magier und Ritter in den Kampf.

"Wer wagt zu stören die Vernichtungsarbeit?
Ihr seid gegen keine Dämonen gefeit!
Dämonen, Geister, Skelette, erscheint!
Kommt und vernichtet den lästigen Feind!"

"Die Monster werden dir wenig nützen,
Siehst du die Menschen die ihnen trotzen?"
"Nicht lange Engel, werden sie bestehen,
Durch die Hand der Monster werden sie vergehen!"

Das Kampfesglück sich schon bald neigt,
Die Waffe der Menschen beinahe verschweigt.
Der Kampf gegen den Teufel scheint schon verloren,
Da hat ein Magier sich zum Opfer erkoren.

Sein Körper soll dem Baal ein Gefängniss sein,
Um zu stoppen den Bringer von Pein,
Durch Zauber und des Erzengels Kraft,
Wird der Baal in sein Verlies geschaft.

Fort gebracht wird des Magiers Körper
Der Engel verbirgt ihn im tiefsten Kerker,
In magische Ketten wird er geschmiedet,
und rund um ihn ein Lavafluß siedet.

Bald vergessen ward des Baals Geschick
Vergessen die Schlacht und des Magiers Trick.
Ein Armer durch Zufall fand das Verlies,
Und die Neugier ihn weitergehen ließ.

Schon hört er des Baals leise Stimme:
"Lässt du mich frei, ist's dein Gewinne!"
Der Tor läßt sich dazu verleiten
Und schafft's den Zauberstein zu entreißen.

Der Stein, der Baals Geist im Körper hielt
Der Stein, er war der Menschheit einziges Schild,
Der nun in des freien Baals Hände fällt
Und der jetzt zerstört wie's ihm gefällt.
 

Belgarion

Düsterdichter
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Klageruf


Schatten, gegeben
er zieht um mich her.
Gefühl? Nur für Leben
ich fühle mich leer.

Am Anfang begonnen,
das Leben ein Tag,
vergangen, verronnen,
das Fleisch liegt im Grab.

Gegangen, vergessen,
was ist schon ein Sein?
vom Leben zerfressen,
was sind wir doch klein!

Der Tag ist vorüber,
die Nacht, Sie bricht an.
Wir ahnen darüber
was Leben sein kann.
 

Belgarion

Düsterdichter
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Lebens letzte Blume


Wenn Tod um Tod das Leben nimmt
Wenn Knochen unter Stiefel springt
Wenn Blut durch jede Straße rinnt
Wenn Bruder mit dem Bruder ringt
Wenn Feuer aus dem Himmel regnet
Wenn Asche in den Flüssen fließt
Wenn warmes Blut die Erde segnet
dann Lebens letzte Blume sprießt.

Wenn Felder, ob der Menschen Schatten
tragen Frucht nurmehr für Ratten
Wenn Menschen fressen Vieh allein
als würd all das, das ihre sein
Wenn jeder Mensch versucht zu fliehn
von dannen vor dem Krieg zu ziehn
Dann fallen sie anheim den Tod
und sterben in der reichen Not.
 

Tialian Deonne

Schattentänzerin
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Für jemanden, der hier nicht selber posten möchte... :)

Der Weg zu dir

Die Sterne am Himmel sie leuchteten hell,
doch sie waren nicht die einzigste Quell
die vertrieben was sich gelegt hatte über mein Herz
und tief unter sich verbarg den quälenden Schmerz.

Ein kalter Tag im dunklen Kleid
brachte für mich all dies Leid
und erschuff was dir entgegen trat,
für dich zu einem Rätsel ward.

Furcht und Schmerz, die meine Schritte lenkten
die dir nichts als Ferne schenkten,
ein Gefühl welches ich verspürte vor langer Zeit
welches ich fürchtete für meine Ewigkeit.

Verborgen habe ich mich hinter dem Licht der Gefühle,
das für dich nicht mehr war als eisige Kühle.
Ich floh vor ihnen wie ein schreckhaftes Tier,
doch mein Blick konnte nicht weichen von dir.

Du warst der Spiegel in den ich blickte in jener Nacht,
hast in meinem Herzen ein Feuer entfacht,
das Eis und Kälte schmolz mit seiner Wärme,
auch wenn ich nichts anderes suchte als Ferne.

Vom Hass getrieben fandest du deinen Weg zu mir,
Dinge mir zeigtest, die ich nicht erwartete hier.
Sie waren mir nah und so fern nun zugleich,
Bilder der Vergangenheit in finsterem Reich.

Dein Hass machte es mir einfach den Abstand zu wahren,
nur konnte ich nicht lange in dieser Art verharen.
Doch dein Schicksal wurde in meine Hände gelegt,
Nur zu mir führte dich dein richtiger Weg.

Dann standest du vor mir, hilflos und allein,
und ich wußte, es durfte nicht anders sein.
Ich konnte nicht mehr verdrängen was in meinen Augen stand,
hielt dein Leben in Händen wie rieselnden Sand.

Zu spühren die Angst war der Stunde Gebot,
welch Schatten war es der dein Licht hat bedroht.
Unbekannter, all mein Dank gebührt nur dir,
doch ich weiss, niemals wirst du kommen her zu mir.

Gab dir zurück allein, was du hattest verloren,
es starb in mir und wurde neu geboren.
Ein verborgenes Lächeln geleitete dich hinaus,
als du verliessest an jenem Tag mein Haus.

Konnte nicht mehr zweifeln dich zu lieben,
kniete nieder unter jenen Hieben,
die einhergingen mit den kalten Schmerzen,
Gestalten im Schatten, tanzend im Schein von Kerzen.

Ein langer Weg nun hinter mir liegt,
doch letztlich habe ich gesiegt.
Als ich in deinen Armen lag,
begann für mich ein neuer Tag.

Dunkle Flamme brennt in mir,
Stolz und Liebe verbunden in ihr.
Und wer nun unsren Pfad blockiert
den mit ihrer Hitze verbrennen sie wird.
 

Beego

Tochter der Bastet
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@ Tialian

Wer auch immer das geschrieben hat... braucht sich wirklich nicht dafür zu schämen.

Es ist wunderschön.

:)
 

Amergin

Schattenbarde
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dunkler gruss...

Sonnenuntergang

die Sonne ist untergangen...
jeden Tag lebe ich ohne sie...
die Sonne ist untergangen
die Sonne ist untergangen
jeder Tag ohne sie
ohne sie...
 

Amergin

Schattenbarde
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dunker gruss...

und weils so schön ist gleich noch Eines

Liebe

ich legte mein Vertrauen in Deine Hände
ging so weit wie niemals zuvor
öffnete mich so weit wie niemals zuvor
aber letztendlich
war alles umsonst
und doch ist da noch etwas
was Du wissen solltest:
ich legte mein Herz in Deine Hände
ging so weit wie niemals zuvor
liebte Dich wie niemals zuvor
aber letztendlich
war alles umsonst


angelehnt an Linkin Park


@Tialian: ich verneige mich... so dunkel und doch voll Hoffnung...
 
Zuletzt bearbeitet:

Tjen´Smeja

Botin des Todes
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@ Tialian Deonne
:up: An den Verfasser :)

@Amergin
Schön, dass ihr euch auch beteiligt.. und auch noch so ergreifend :)
 

Amergin

Schattenbarde
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dunker gruss...

@Tjen: vielen Dank für Euer Lob. :) Gedichte sind für mich die einzige Art meinen Schmerz in Worte zu fassen. Es wird Herbst, bald kommt der Winter... die dunkle Jahreszeit beginnt. In meinem Herz ist sie bereits da. So wird es Zeit für Amergin, so ist es Zeit für Amergin...
Ich werde wieder öfter erscheinen in diesen Tagen... :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Amergin

Schattenbarde
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dunkler gruss...

Selbstkontrolle

da ist etwas in mir, das mich an den Abrund drängt
ich nehme es auf, bin verwirrt
habe die Kontrolle verloren, ich habe Angst
versuche es dennoch zu kontrollieren...
es gelingt nicht mehr mich selbst zu finden
meine Mauern schliessen mich wieder ein
ohne Sinn für mein Herz, mein Gefühl...
einfach zuviel passiert in letzer Zeit
zuviel für mein kleines Leben

ich sehe was war, was ist und was sein könnte
und gegen meinen Willen
stehe ich vor mir selber
und sehe, daß ich es nicht wert war

ich nehme alles auf was ich fühle
ich habe Angst denn ich falle
weiss nicht mehr was real ist
diese Wunde wird niemals heilen...
 

Amergin

Schattenbarde
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dunkler gruss...

*hochschieb* *ächz*

Einsamkeit

der Regen ertränkt mir das leere Herz
ein Vakuum, das nicht mehr pulsiert und nicht mehr schmerzt
nächtelang bin schreiend aufgewacht
nur die Wahrheit bleibt verbannt, verborgen in Deiner Ewigkeit...

Dein letztes Wort zu mir (ich liebe Dich nicht mehr)
verklingt in keinem Kopf
doch Dein Blick hätte mehr gesagt
als jedes Wort es wohl vermag

kein wiederkehren
um unerträglich frei zu sein
meine Tränen sind verbrannt,
verloren in Deiner Ewigkeit

zu tief gefallen
und doch kein Stück bewegt
und nun schon viel zu weit entfernt,
gestorben in Deiner Ewigkeit...

(frei nach Zeraphine)
 

Wolf

Werwolf
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@Amergin: :up: Also ich mag ja schwermütige Gedichte, und die sind wirklich gut! :)

Aber jetzt mal was anderes, damit das Publikum nicht denkt, hier gebe es nur deprimierte Barden:

Eilt herbei, ihr Barden alle
Räkelt eure müden Glieder,
denn hier in der Bardenhalle
ist die Stille mir zuwider.

Wickelt euch aus euren Decken,
(wenn euch eure Liebste lässt),
und kommt her aus allen Ecken,
denn heut gebe ich ein Fest!

Hoch die Gläser, und ein Prost
Füllt sie aus dem großen Krug.
Denn ich spreche einen Toast
und leer mein Glas in einem Zug.

Ich tanze heut mit allen Frauen
die hier stehn im weiten Rund
Elfchen, Tjen und auch mit Zora,
und küsse Svala auf den Mund. :):rolleyes::cool:

Lasst uns feiern bis zum Morgen,
tanzen schnell und voller Schwung
zum Teufel mit den täglich Sorgen,
sehn wir uns doch nie mehr so jung!
 

Amergin

Schattenbarde
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dunkler gruss...

@wolf: nun denn, dank für Dein Lob... :) und reich mir Deinen Kelch, damit ich mit Dir anstossen kann... :D
in dieser Halle ist es wirklich leer geworden... vielleicht ist Schwermut keine gute Inspiration für die Künste... doch mich inspiriert sie über alle Maße...

Dies entstand heute Morgen in einer kleinen Wachphase gegen
04:55Uhr... ;)


... und Du, Du hast mein Herz besessen
hast es wohl nie wirklich bemerkt
auf Deinem Weg ist es zerbrochen...
sieh, dort liegt es nun im Schmerz!

ich hab es weinend aufgehoben und
still wieder zusammengesetzt
dann hab' ich's ganz tief weggeschlossen
auf das es niemand mehr verletzt

was willst Du nun denn noch von mir?
kann Dich nicht mehr sehen!
will nichts mehr von Dir hören drum
... bitt' ich zu gehen!

lass mich allein, der Qual ist genug
hab' lang' geliebt, war's doch nur Trug
doch Mut kehrt wieder von Tag zu Tag mehr
und nun merk ich's endlich:

ich brauch' Dich nicht länger!
 

Geris al Benamar

Dragonlord
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Wölfe fangen an zu reimen,
knutschen in der Gegend rum,
Xanathar vor Wut tut schäumen,
brodelt, kocht und schaut recht dumm. (sorry, reimt sich halt ;))

So will ich auch mal wieder schreiben,
mir ist danach, ich hab heut Zeit.
Bevor es Wolf und Svala treiben,
laßt uns dichten liebe Leut.

Xanathar, das kann nicht sein,
wo ist der Meister der Poesie?
Steig in diesen Reigen ein,
lass nicht aufkommen Monotonie!

So proste ich dem Wolfe zu,
sie lebe hoch die Bardenhalle,
doch lass die liebe Svala in Ruh,
ich spüre sie noch, ihre Kralle!
 

Svala

Langschläferin
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@Amergin:

Schwermut ist eine der besten Inspirationen und ich finde, es gehört ganz schön Mut dazu, solche Gedanken mit anderen zu teilen.
Wunderschöne Gedichte! :up:

@Wolf:

Endlich wieder Budenzauber! Da lacht das Halblingsherz. :)

@Geris:

Nana, was ziehst Du für 'nen Schluss
wegen einem kleinen Kuss
und warnst auch noch vor meinen Krallen
Da lass ich doch gleich alles fallen,
denn wenn ich's recht mir überlege,
bin ich schon lange viel zu träge
Ich könnt' es wieder mal vertragen,
Dich durch die Bardenhall'n zu jagen
*Krallen wetz*
;)


So, und hier noch was anderes. Irgendwie muss ich ja meine abgefahrenen Träume verarbeiten. :D

Alptraum

Du rennst durch die Stadt,
auf den Fersen den Tod
Bist erledigt, schachmatt,
und du weißt, was Dir droht

Sie sind hinter dir her,
gnadenlos und eiskalt
Du bist Beute, nicht mehr
Sie haben dich bald

Gedanken in Aufruhr,
voller Panik, Entsetzen
Wettlauf gegen die Uhr,
nicht denken, nur hetzen

Nicht halten, nicht rasten,
du kannst dir's nicht leisten
Lauf weiter, musst hasten
Doch du fällst wie die Meisten

Zu langsam, zu schwach,
der Schuss hat gesessen
Du stirbst tausendfach,
bist verloren, vergessen

Laut gellt dein Schrei,
du bist aufgewacht
Endlich ist es vorbei...
...bis zur nächsten Nacht :fies:
 

Geris al Benamar

Dragonlord
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Meine Dame,ich zieh keine Schlüsse
ich registriere, sehe klar,
sage doch nur wie es war,
bei meinem Namen, al Benamar.

Zu warnen ist doch meine Pflicht,
da ich doch Eure Krallen kenn,
die Beine kratzen können, wenn
nicht schnell genug davon ich renn.

So schrei ich in der Welt herum:
"Traut der kleinen Svala nicht!
Sie ist zwar nur ein kleiner Wicht,
der doch allzugern mit Krallen spricht."

Bevor die Krallen mich erreichen,
nehm die Füße ich in die Hand,
schlinge um mich mein Gewand
und flüchte vor ihr durchs Bardenland!
 

Belgarion

Düsterdichter
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Es ist vollbracht... wie gut´s ist? Keine Ahnung, sagts ihrs mirs bitte :) ;) :fies:


Der Abweg


Ein Leben, ein Schicksal,
es liegt auf der Hand;
der Weg, wie ein Brandmal,
dem Sein eingebrannt.

Der Tag seines Anfangs,
den Sternen bekannt;
Der Tag seines Abgangs,
von Zeichen gebannt

Sein Weg, ihm gegeben,
war ohne Gefahr;
so schien ihm sein Leben
gar leer durch die Jahr.

Dann kamen die Zeichen,
sie wuchsen im Land;
ohn Zahl warn die Leichen,
ohn Grenzen der Brand.

Des Krieges Gefahren
laut riefen zum Mann,
dass er, nach den Jahren;
ein Held nun sein kann.

Er zog bald von dannen,
lies weinen sein Weib;
die Tränen gerannen,
zurück blieb ihr Leib.

Ihr Leib wurd genommen,
mit Gier und mit Trieb;
ein Ding, wie gewonnen,
nicht einmal mit Lieb

Ihr Mann jedoch kehrte
noch nicht wieder heim;
und in ihr, da schwärte,
ein finsterer Keim

Die Jahre vergingen,
es gab kein Zurück;
nichts gabs zu besingen,
ihr Mann war ohn Glück

Im Krieg hieß es töten,
er tat es zu gern;
selbst wenn nicht von Nöten,
war Tod ihm nie fern.

Er mordete Kinder,
er schändete Fraun;
die Seel wurd stets minder,
Tod wars, ihn zu schaun.

Der Krieg ging zu Ende,
sein Glück war nur klein;
denn liebliche Hände
zerstörten den Schein.

Denn er wollte wieder
ins eigene Heim;
wollt sein wieder bieder,
beim Weibe daheim.

Sein Weib, voll der Mordlust,
fiel über ihn her;
gar grausam sein Ende,
sein Blick ist nun leer.




Ps: Wer Interpunktionsfehler oder Tippsler findet, darf sich gern melden ;)
 
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