Chinasky
Guest
Vom Treffen in Speyer gibt es zwei Versionen. Eine werdet Ihr hier demnächst vielleicht durch eine Reihe mehr oder minder gefälschter, retuschierter Bilder präsentiert bekommen. Die andere, sich durch Wahrhaftigkeit und Liebe zur getreulichen Überlieferung auszeichnende, folget hernun.<BR>Als sie in Speyer ankammen, waren alle glücklich. Denn sie wußten ja noch nicht? Zuerst kamen die Digitalkameras und bereiteten die Ankunft der weniger wichtigen Forumsmitglieder vor. Sie schalteten das Licht, also die Sonne, an und reservierten für die Abendstunden vorsichtshalber schon mal Vollmond. Der war leider besetzt und es konnte nur noch ein Halbmond angeboten werden. Die Digitalkameras willigten ein. Dann strömten auch schon die restlichen BG-Profis heran. Zuerst kam Ihro Durchlauchtigkeit T.rottel, der in seiner unendlichen Gnade auch seinem subalternen Fahrer Damian gestattete, am Treffen teilzunehmen. Wie die restlichen nordlichtigen Mitfahrer es gewagt hatten, in Trottels Königsgefährt sich heimlich einzuschmuggeln, wird wohl erst noch polizeilich geklärt werden müssen.<BR>Später kamen auch noch andere, aber das ist ja nicht mehr so interessant? Am Ende standen sie alle so in der Gegend rum, und diese Gegend nannte sich Speyer. Da Speyer im Moment auch nix besseres einfiel, stand es mit in der Gegend rum. Mittendrin der Dom. Die Digitalkameras meinten, sie müßten den mal knipsen und deswegen wurden einige wehrlose Forumsmitglieder gezwungen, in die Stadt zu latschen. Da trafen sie Hank. Das war ich, deswegen kann ich mich da noch dran erinnern. Eklatant fiel auf, wie sie da so mit ihren Auslösern herumliefen, daß die Digitalkameras viel zu wenig Frauen mitgebracht hatten. Da waren Soi, Kadra, Elanor, Mystrel und Garfields Pantoffelnhinterherträgerin Karina, nicht zu vergessen das Prinzesschen Skye. Zum Glück waren die Frauen alle sehr schön. Sowas ist ja nicht unwichtig, gelle? Die einen waren allerdings noch etwas schöner als die anderen. Und zwar waren das diejenigen, die in der Sonne standen. und saßen und sich im Glanze ihrer Schönheit räkelten. Die anderen räkelten sich auch. Später.<BR>Die Männer waren nicht ganz so schön, dafür aber waren sie in der zahlenmäßigen Übermacht, und das gleicht es ja fast aus. Am schönsten war Garfield, denn der war ein Nosferatu. Nosteratüten zeichnen sich durch hängende Ohrläppchen (die hängen zwischen den Knien) und appe Nasen aus. Das war aber nicht ausschlaggebend für seine Schönheit, sondern eben seine Weggefährtin. Außer Garfield hatte niemand von den Kerlen eine echte Weggefährtin mit dabei, und so profitierte dieser wienernde Vampir-Cop also gewaltig von seiner ehelichen Vorgesetzten? Natürlich war auch T.rottel schön, aber auf eine andere Weise. Zum Beispiel, wenn er etwas sagte. Zumindest in den Pausen, die er dabei machte?<P>Hank war von den Männern der Drittschönste, aber das darf ich nicht schreiben, das wäre ja ein Eigenlob, und deswegen spar ich mir solche Lügen lieber für später auf. Damian war auch schön in seiner Chauffeurs-Uniform. So, wie ihm Uniformen ohnehin zu stehen scheinen. Wenn er was sagte, wurde er noch schöner, doch dies geschah selten, und nur, wenn sein Chef ihm dies durch kurze Redepausen gestattete.<P>Das Wetter war auch schön.<P>Dann war da noch ein Zwerg, aber für einen Zwerg war der nicht so schön. Dürfte an seiner Größe gelegen haben, die mir übertrieben schien. Der Zwerg konnte, wie bekanntlich alle Angehörigen seines Stammes, viel trinken, zumindest auf dem Papier beim Spielen. Beim Trinken trug er Amulette, die halfen ihm dann später, allerdings in einer anderen Situation. Außerdem ging er den ganzen Tag über schwimmen, bekanntlich sind die Zwerge berühmte Seefahrer und fühlen sich zum Flüssigen überhaupt hingezogen.<BR>Daß die Männer alle nicht nur schön, sondern auch noch praktisch veranlagt, männlich kernig und klug waren, bewies sich spätestens am Abend, wo sie es mit vereinten Kräften und einem Schweizermesser, das seinen Besitzer (Seli) zum Schlafen begleitet hatte und hierbei also eine eher passive Rolle spielte, fertigbrachten, eine Flasche Wein zu öffnen. Deren Korken hatte allerdings verdammt gute Rettungswürfe gegen Kugelschreiber und Nägel. Erst Beowulf, der schon lange trainiert und daher fünf Waffenfertigkeitspunkte auf Daumennagel hatte, gelang es, den tapferen Korkwiderstand zu brechen. Am Abend danach mußte noch jemand anders brechen, obwohl alle geglaubt hatten, er tue nur so, als sei er besoffen. Aber das ist eine andere Geschichte und gehört nicht hierher. Zur Ehrenrettung der anderen tapferen Weinkork-Bekämpfer muß man sagen, daß Beowulf von einem Weingut herstammt und daher den Flaschenkorken als eingetragenen Rassenfeind hat, weswegen es ihm leichter fiel, einen kritischen Treffer zu landen. Der Wein schmeckte dann gut, war aber etwas wenig?<P>Wie sich das gehörte, hatte niemand der Forumsmitglieder im Sinn, die heilige Gemeinschaft des Wochenendes mit solch profanen Dingen wie dem Spielen auf Laptops oder dem Besuch von Internet-Cafes zu stören. Später wandelten sich die Sinne dann und das war auch lustig.<BR>Night Shadow konnte leider nicht kommen. Er schickte aber einen Freund, um ihn zu vertreten. Da er als Drow seinerseits gut mit Drizzt befreundet ist, der aber auch keine Zeit hatte, schickten sie schließlich den Bruder von Wulfgar, einem schweizerischen Barbaren. Da wir anderen nicht unhöflich sein wollten, taten wir alle so, als würden wir den Tausch gar nicht bemerken, weil ja kleine, zierliche, weißhaarige, violettäugige Dunkelelfen sich kaum von braungebrannt breitschlultrigen fliegenden Festungen unterscheiden. Also nannten wir wir Wulfgars Bruder alle mit Unschuldsmienen ?Nighti? und er merkte nicht, daß seine Verkleidung längst durchschaut war, denn Barbaren neigen nicht dazu, versteckte Ironie aufzuspüren?<P>Dann waren noch ein paar Sachsen und ein paar Zecken da. Die ersten konnte man anhand ihrer Aussprache manchmal erkennen, die Zecken aber versteckten sich wohl, weil ich Anti-Zecken-Spray aufgetragen hatte. Vielleicht war das mit den Zecken aber auch nur so ein Gerücht, und ich habe nur was falsch verstanden, denn Zecken befinden sich ja vorwiegend im Unterholz und nicht in Jugendherbergen? Einer der Sachsen hieß Kosh und ein anderer kannte den Unterschied zwischen Chemnitz, Leipzig und Dresden nicht so genau. Da fällt mir auf, daß ich vielleicht auch zum Sachsen taugen würde.. Kosh war der größte Sachse und größte P&P-Spezialist. Und deswegen war er auch zu faul zu meistern, sondern ließ lieber Micha meistern. Denn es macht viel mehr Spaß, den Meister zu ärgern, indem man die Regeln besser kennt als der, als daß man selber meistert, und keiner fähig ist, einen zu ärgern. Diesen Satz solltet Ihr Euch zweimal durchlesen, wenn Ihr ihn nicht gleich versteht *grins*. Leider hilft einem das beste Regelwissen nix, wenn man drei Zwanziger wirft, wenn man einen Eiszauber aussprechen möchte. Wer genau hinschaut, kann sehen, daß Kosh humpelt, was mit seinem Zeh zusammenhängt, der nicht mehr mit seinem Fuß zusammenhängt. Weil, der ist ihm da nämlich abgefroren?<P>Sowas wäre Jeli nie passiert. Der legte sich dafür lieber in der erstbesten Taverne mit den erstbesten Rausschmeissern an. Die schlugen ihn aber leider nicht ganz tot, und ich kann mir auch vorstellen, warum: Weil er seine geheime Spezialtechnik anwendete: Den doppelten Redeschwall+5, gegen den Rettungswürfe prinzipiell nicht zugelassen sind. Wenn Ihr den mal selbst erleben möchtet, dann fragt ihn doch einfach, wie es gerade so läuft in seiner Beziehung zu seinem Baum. Damian braucht Ihr das nicht zu fragen, der steht eher auf Stäucher.<P>Nun möchte sicherlich manch einer hier wissen, was das alles zu bedeuten hat. Aufklären könnten dies beispielsweise Falk oder Nik, denn die waren immer dabei und haben beide ein gutes Gedächtnis. Nik trägt sein Gedächtnis in Form einer Digitalkamera mit sich herum, beziehungsweise läßt sie sich von ihm herumtragen. Falk hingegen ist ein Banker und bei dem gehen nie irgendwelche Unterlagen oder Gedächtnisprotokolle verloren. Wer von Euch ein Konto eröffnen oder einen faulen Kredit beantragen möchte, wende sich vertrauensvoll an ihn. Kaum drei Tage später sollte die bedauernde Ablehnung dann bei Euch im Briefkasten liegen.<BR>Die anderen waren auch dabei, die könnt Ihr also auch fragen, aber ich habe nicht mehr alle Namen im Kopf, beziehungsweise fürchte, ich könnte sie namentlich verwechseln. Dies wäre aber ein unverzeihlicher Fehler, denn wer dürfte es wagen, einen mehrmaligen deutschen Ringtennismeister falsch zu benennen? Oder wie dürfte ich es wagen, den Beherrscher des Bakettballkorbes, des Augenverdrehens und der grünen Gurken mit jemand anderem zu verwechseln? Dark Fighter verdreht jetzt schon ganz genervt die Augen, aber das lasse ich ihm mal durchgehen, denn er sorgte für nette musikalische Unterhaltung, auch wenn ich jetzt zweifle, ob die Santana- oder die Rolling-Stones-CD von ihm waren, oder eventuell sogar beide? Manch einer mußte sich dann noch Rock-Musik-Scheiben im örtlichen Spielwarenladen kaufen, aber die hatten ganz, ganz komische Texte und hörten sich an, als hätte jemand alte Magnum-; Iron-Maiden- oder Judas-Priest-Scheiben eine Stufe zu schnell abgespielt und einen verbiesterten Ochsen dazu röhren lassen. Dem war aber nicht so, jedenfalls hehaupteten die Cover-Texte dies, vielmehr war das irgendwie gefährlich und bedrohlich und man hatte Se.x auf Kirchenaltären, und wovon die heutige Jugend sonst noch so singt. Mir persönlich wäre das etwas zu unkomfortabel, so mit dem Allerwertesten auf den kalten Marmorplatten? Wenn Ihr Genaueres wissen wollt über dieses Gothic-Metall oder Death-Metall oder Alt-Metall, dann fragt bitte die Spezialisten. Oder die Spezialistin, welches in diesem Fall Skye wäre. Skye war am ersten Tag etwas schüchtern, aber nur, weil sie den Abend zuvor allzu früh ins Bett gegangen war. Nachdem sie aber die zweite Nacht bis fünf Uhr morgens aufblieb (oder zumindest eine diesbezügliche Absicht äußerte), war sie hernach richtig gut drauf. Dies erinnert mich an eine psychiatrische Studie, in der nachgewiesen werden konnte, daß Depressionen durch Schlafentzug heilbar sind. Also: Wenn?s Euch mal ein wenig die Stimmung verhagelt hat, macht einfach eine Nacht durch. Am besten zusammen mit Skye, das wirkt dann bestimmt!<P>Nun werdet Ihr Daheimgebliebenen vielleicht fragen, was wir Forumstreffer denn noch so taten, außer Digitalkameras spazieren zu führen, seltsame Musik zu hören und den Frauen bewundernde Blicke zuzuwerfen. Hhm. Wir spielten Rollenspiele. Von denen ich null Ahnung habe. Außer, daß es lustig war. Leider ging das nur in kleineren Runden, weswegen ich halt manch einen häufiger und intensiver mitkriegte als andere. Die einen Spielten DBA, also DAS BLAUE AUGE, die anderen spielten ?Vampire?, und noch welche waren da die spielten Gurps oder Urps oder Schwupps oder Gurgel oder so ähnlich. Irgendwas, das heute spielt. Oder im Mittelalter. Oder in der Zukunft. Naja, irgendsowas in der Richtung halt. Das mit den Vampiren, wo ich mir die Ehre gab, war besonders lustig (fand ich). Auch wenn ich noch nicht sehr viel gekämpft habe, außer um das Herz einer hübschen Bardame. Kadra leitete (oder, wie ich mir als Fachchinesisch angelernt habe: meistete) unsere Runde, in welcher neben mir noch Garfield, TtsL, Wulfgars Bruder, Skye und Sori teilnahmen. Zu Sori ist zu sagen, daß sie in ihrem Rollenspielalltag eigentlich ein Schelm und Gnomen-Kind ist. Oder waren das Trolle? Oder Eisbären? Jedenfalls was Lustiges. Aber weil sie diesmal einen Gangreel spielte, mußte sie böse, brutal, gewalttätig, unabhängig und ein wenig schüchtern dreinschauen. Gangreels sind so. Unser Wiener Nosferatu kam nicht so recht zu Potte, weil er andauernd seine Körperteile, die von ihm abfielen wie Herbstlaub, zusammensuchen mußte. Dieses Talent, Dinge zusammenzusammeln hatte er geschickterweise zu seinem Beruf gemacht: Heute sammelt er Beweise und Hinweise und Spuren und ist Polizeischnüffler. Er verachtete uns andere Vampire, schimpfte und beschwerte sich über uns und war auch ansonsten ein äußerst sympatischer Zeitgenosse, wenn man ihn sich entfernen sah.<BR>Zu Ttsl, also Tex, kann ich nicht viel sagen. Er selber konnte dies nicht. Zwar fehlte ihm kein dazu nötiges Köfperteil, etwa eine Zunge, aber er litt unter Amnesie. Das hatte gleich mehrere Vorteile. Erstens war dies ein eingekaufter Nachteil, für den er Punkte bekam, die er dann wieder für Vorteile ausgeben konnte. Zweitens brauchte er sich dafür keine lange Biografie auszudenken. Und drittens kannte er sich trotzdem sehr gut mit Computern aus. Wer aber einen Computer bedienen kann, der braucht kein Gedächtnis. Der braucht nicht mal einen halbwegs funktionierenden Verstand. Wer sich hier jetzt angesprochen fühlt, hat Glück und braucht sich nocht nicht angesprochen zu fühlen? Jedenfalls ? Tex saß da und wartete, daß endlich ein Computer in dem von Kadra entworfenen Szenario auftauchen möge. Vielleicht war er ein Brujah. Vielleicht auch nicht. Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Er vielleicht auch nicht.<P>Wulfgars Bruder, den wir, um ihn nicht zu beschämen, alle Nighti nannten, saß da und wartete, daß er endlich zurück in die Bibliothek würde kehren dürfen. Denn er war ein Tremer oder so ähnlich, und Tremere sind ganz fiese Halunken und wollen mit so netten Toreador wie ich es einer war, gar nix zu schaffen haben. Tremere zaubern lieber und studieren Magie und Rollenspielregelbücher und warten auf ihre große Stunde, wenn sie ihre angesammelte Energie in gewaltigen thaumaturgischen Entladungen loswerden können. Tremere aus der Schweiz trinken übrigens keinen Alkohol, sondern nur Mineralwasser und Sprite. Nagut, manchmal auch Cola, aber ohne Beimengungen von Früchtetee.<P>Neben mir saß eine Macalvianerin. Eine blonde Zigeunervampeuse namens Skye. Skye hatte bei der Charaktererstellung genauso geschummelt wie Sori und sich relativ häßlich und uncharismatisch gepunktet. Daran erkennt man fortgeschrittete Rollenspieler! Dafür hatte diese kleine Zigeunerin in ihren kleinen Jackentaschen ein ganzes Metallverarbeitungswergzeugersatzteillager untergebracht. Zigeunerinnen können sowas und sind daher sehr gute Diebe und Einbrecher. Sie war die erste aus unserer Gruppe, die ihre Talente wirklich nutzen konnte. Sie brach eine Tür auf. Mit einem Dietrich. Es war die Tür zu den Damentoiletten. Sie hätte natürlich auch warten können, bis die Vorsitzerin mit ihrem Geschäft zuende gekommen wäre? Aber naja. Dann brach sie noch eine Tür auf, wozu sie neben ihrem Dietrich noch einen Würfel brauchte. Der Würfel würfelte hoch genug. Die Tür ging auf. Draußen stand? Ein verrotetter Grill auf einem Hinterhof. Man hätte auch vorn durch die Hofeinfahr hinkommen können. Aber das wäre nicht so spektakulär gewesen. Ich machte mich inzwischen lächerlich, indem ich versuchte, mit einer Disco-Besucherin zu flirten. Nota bene: dies fand alles in dem Rollenspiel statt. Im richtigen Leben würde ich mich beim Flirten mit Disco-Besucherinen nie lächerlich machen. Ich würde es klugerweise einfach unterlassen?<BR>Soweit ging unser Rollenspiel-Abenteuer. Ihr müßt zugeben, daß es sehr spannend und actiongeladen zuging! Gerade als es auch für die Damen am Tisch spannend wurde, nämlich blondierte, muskulöse, halbnackte Sänger im Spiel auftauchten, wurde es spät und kalt und dunkel und wir unterbrachen das Spiel, um eine Flasche Wein zu öffnen. Na, das hatten wir ja schon.<P>Der zweite Abend war sowohl schöner als auch weniger schön. Das Schöne: Beowulf, der in der Nähe auf seinem Weingut wohnte, hatte in einem Anfall übermenschlicher Cleverness einen Korkenzieher mitgebracht. Der funktionierte zwar nur halb und zerbröselte Korken lieber, als daß er sie zog, aber zumindest bahnte er einen Weg zu den Flascheninhalten. Das Schöne+1: Damian hatte noch einen halben Kasten Bier in seinem Auto warmgestellt und so konnten die Leute nachts um zwei, wo es schon kühl wurde und selbst der Mond uns nicht mehr so recht zu überzeuge vermochte, sich das Bauchinnere mit Glühbier wärmen. Das weniger Schöne: Alle, die wir da so traulich schweigend (mit Ausnahme von Jeli?) am Rhein saßen und darüber nachdachten, wie wir die Welt verbessern, gefallenen Jungfrauen unter die Arme greifen und einsamen Junggesellen den Lebensabend versüßen (es waren ja auch, wenngleich viel zu wenig ? Frauen unter uns) könnten, mußten auf das RPG-Spielen verzichten. Das war natürlich hart. Zwei von uns empfanden dies als besonders hart und tranken daher wild durcheinander Wein und Jägermeister. Dann wollten sie sich in einem Anfall von Frohsinn in den Rhein werfen, trafen ihn aber nicht. Statt dessen ward der Fußweg mit etwas Magenbitter gedüngt und einer der fröhlichen Zecher ins Bett gebracht. Der zweite Zecher hatte wohl mehr zugeguck als mitgezecht und konnte, nachdem er zwangweise zu einigen Leibesertüchtigungen genötigt worden war, immerhin noch moderne CD-Musik hören und gemeinsam mit Skye und zwei, drei anderen Unentwegten auf den Morgen warten.<P>Dann muß noch erwähnt werden, daß die Frauen alle ganz schön waren. Die meisten von ihnen jedenfalls. Na gut, einige waren zu dick. Und zu dünn. Und definitiv zu groß. Oder nee, ich glaube, eher zu klein. Ihre Haaren waren einfach zu lang. Und zu blond. Und zu dunkel. Sie hätten sie vielleicht etwas wachsen lassen sollen. Und der Teint stimmte natürlich auch nicht. Ich meine: wie kann man sich denn bitte schön einen Sonnenbrand auf der Nase holen? Männer haben nie Sonnenbrände auf der Nase. Nie! Auf Brust und Schultern kann man sich natürlich einen Sonnenbrand holen, im Schwimmbad zum Bleistift oder beim Biertrinken auf der Straße. Rote Männerbrüste sind sehr attraktiv. Rote Fraunbrüste wären sicherlich auch attraktiv, aber da holen sich die Frauen uns unerfindlichen Gründen keinen Sonnenbrand. Ach ja, und die Brüste waren natürlich zu klein. Nee, warte mal, ich meinte: zu groß. Naja, sie paßten eben irgendwie nicht. Jedenfalls nicht richtig. Wir Männer werden das wohl nie wirklich verstehen können. Beziehungsweise merken wir es wohl einfach nicht. Und weil wir so unaufmerksam und stumpfsinnig sind, haben die Digitalkameras uns als Träger ausgesucht. Die klugen Frauen indes merken nicht nur, wie abgrundtief häßlich sie sind, sie können auch mit viel komplizierteren technischen Geräten umgehen. Handys zum Beispiel. Da gibt es noch einen Unterschied zwischen ihnen und uns: Während wir Männer uns in aller Regel heuchlerisch freundlich mit unserem Namen in Verbindung mit einem ?Guten Abend/Tag!? melden, wenn?s klingelt, sagen die Frauen gleich die Wahrheit: ?JETZT BITTE NICHT!!? Daß dies keine Unterstellung, sondern eine genaue Beobachtung ist, sieht man an dem Wörtchen ?bitte?. Das würde uns Männern in unseren wildesten Phantasien nicht einfallen.<P>Eine der Frauen, Elanor nämlich, hatte übrigens wirklich etwas komische Haare dabei, was sogar uns Männern auffiel. Es waren nicht so sehr ihre eigenen Haare, die waren halt etwas zu lang und zu kurz und zu dunkel und zu blond, wie bei allen anderen Frauen auch. Zusätzlich hatte sie aber noch einen vierbeinigen Haarträger dabei. Es gingen Gerüchte um, es handele sich um einen Hund, aber diese Gerüchte konnnten nie so recht verifiziert werden. Denn dieses Wesen trug erstens keinen Maulkorb und zerfetzte zweitens keine unschuldigen Kinder. Dafür trug es aber eine Frisur wie alle Heavy-Metal-Bands der letzten dreißig Jahre zusammen. Und einen Bart wie die Jungs von ZZTop. Allerdings habe ich es nicht singen hören, und bin mir daher also nicht ganz sicher. Vielleicht handelte es sich auch um eine fast ausgestorbene Auerochsen-Art. Von der Familie der Bonsai-Auerochsen mit Bart.<BR>A propos Bart: Tau-Rah trägt einen. Also das ist kein Maulkorb, das ist ein Bart. Nur für all diejenigen, die sich immer schon gefragt haben könnten, was das denn da auf dem Pic für ein haufen Fliegenmist sei?<BR>Diesen Bart muß Tau-Rah natürlich täglich stutzen und pflegen und gießen und (das macht man so, damit die Pflanzen besser wachsen) mit ihm sprechen. Das braucht seine Zeit. Deswegen kam Tau-Rah erst am späten Samstagnachmittag. Zum Geburtstag wünscht er sich eine Saisonkarte beim Barbier.<P>Erwähnte ich schon, daß viel zu wenige Frauen da waren? Es hätten ruhig mehr sein können. Meinetwegen auch noch welche mit echten Hunden. Oder auch Katzen, wenn?s sein muß. Wir Männer sind da tolerant. Solange die Viecher keine Bärte und Maulkörbe tragen. Damit sie nicht dazwischenreden können. Sonst kämen Jeli und T.rottel ja nie zu Wort.<BR>Ich komme zum Ende. Das war genau so traurig wie überhaupt das ganze Treffen in Speyer. Nie lachte jemand, nie machte mal jemand einen Witz. Immer nur hinter dem Rücken der anderen. Und dann drehten sich die anderen immer um und guckten so komisch und fanden die Pointe ÜBERHAUPT NICHT KOMISCH. Nur Elanors Hund konnte da drüber lachen. Oder vielleicht auch nicht. Man sah seinen Mund ja nicht richtig? Natürlich wurde auch mal gescherzt und der eine oder andere Streich verzapft. Aber nie in Anwesenheit von Respektspersonen. Was bedeutet: Alle hatten ihren Spaß, nur Hank nicht, denn der mußte seriös und würdig sein und durfte sich nicht beleidigt zeigen, wenn die anderen Witze machten, die er mal wieder nicht kapierte. Dafür drückte er aber auch mal ein Auge zu, wenn unziemliche Dinge geschahen. Zum Beispiel wurden in aller Öffentlichkeit Fotos von einem splitterfaserhalbnackten Zwergen geschossen mit unzweifelhaft erotisierender Tendenz. Ogrim, wie eine bärtige Wassernixe dem Freibad enschlüpft, präsentierte sich der versammelten Damenwelt und ließ seinen Biceps im Sommerlichte spielen? Andere waren da viel weniger oberflächlichen Dingen zugetan und fröhnten der Kultur. Vorbildlich in dieser Hinsicht waren Sori und Hank (wer denn auch sonst?!), die freiwillig, und ohne mit Waffengewalt gezwungen worden zu sein, gleich zwei Kunstausstellungen besuchten. Sori schlug vor, noch nach weiteren kulturellen Highlights zu suchen, vielleicht auch in den Großstädten der Umgebung. Hank und Sori zogen diese Idee näher in Erwägung. So toll und vorbildlich waren sie! Ganz allein wollten sie gemeinsam das Abendland vor dem Untergang bewahren. Während der Rest der Baggage sich in Biergärten und Internetcafes herumtrieb. Nur Kadra konnte als Entschuldigung für ihre kulturelle Abstinenz vorbringen, daß die jetzt ja nach Italien fährt, um sich dort vierzehn Tage lang Museen, langweilige Theaterstücke und Verwaltungsbehördenarchitektur anzuschauen. Viel Spaß dabei, Kadra!<P>Ich komme nochmal zum Ende. Das war sehr traurig. Alle standen so im Kreis rum. Wie wir überhaupt das ganze Wochenende über im Kreis herumgestanden hatten. Manchmal war es ein abgeflachter Kreis, manchmal ein Oval, manchmal auch ein Pentagon oder Pentagramm (sagte Kosh, der sich in Rollenspielen und Magie bekanntlich beinahe so gut auskennt wie der Bruder von Wulfgar). Egal, es kam auf?s Rumstehen an. Manchmal sagte jemand was. Manchmal antwortete jemand. Alle anderen guckten bedrückt, denn die Antwort war in der Regel falsch und die anderen wußten es besser. Aber das half nun ja auch nicht mehr. Einer wollte einen richtig guten Witz machen. Doch dann merkte er, daß Hank mit dabei stand und unterließ es lieber. Schließlich war es Zeit, abzureisen. Hank sagte ?Tschüß?. Alle weinten in ihre Taschentücher. Die Taschentücher hatten die mannigfaltigsten Farben und droben flatterten zum Abschied tausenderlei heroische Banner im Winde. Hank versuchte, die Menschen zu trösten, ihnen Worte des Beileids zuzusprechen, Worte, die sie aufrichten, sie ihren Schmerz vergessen machen sollten. Es waren herzzerreißende Szenen. Jemand brachte einen Kranz mit einer Schärpfe und legte ihn zu den anderen Rucksäcken. Das war alles irgendwie feierlich und Hank konnte sich einer gewissen Rührung nicht erwehren.<BR>Dann ging er weg. Alle winkten und weinten. Als er um die nächste Straßenbiegung verschwunden war, sagte einer: ?So, jetzt können wir aber doch wohl die Zwiebeln aus den Taschentüchern nehmen!?<BR><img src=http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Hank.jpg><BR>Fröhlichen Heldentod<BR>wünscht Hank<P>
Eine wahrhaft schöne Geschichte... Was könnte man dazu denn sonst anderes sagen, und nicht den Glanz dieser allzu schnell verflogenen Stunden schmälern? Ein Meisterwerk! 
<BR>endlich erzählt mal einer etwas 
*lol*<P>*knicks*<P>------------------<BR>Lady Elanor<P> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Elanor.jpg"> <BR>Die Tapferkeit des Herzens ist der Wächter der Seele.
<BR>ach ja und nochetwas <BR>ich erinnere mich etwas von einem anderen kampfsport betätigenden person gehört zu haben<P>------------------<BR> <BR>Pirate - 1997 © Travis Tom<BR>Sterben ist einfach leben ist schwer!<BR>CU von TR0TTEL
<BR>Mußt mal die Augen aufmachen. *sleepy-sori*