[BGG] Nordlichter Sagentopic !

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Mystrel

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*was macht Jeli,fragend schau´n,mmmh,Herausforderung angenommen, :) *<BR>also noch eine:<P>Die Mär vom Hahnenbraun<BR> <BR>Job Schorr, raffgierig und geizig, halte im Laufe der Jahre einen ansehnlichen Besitz zusammengekratzt. Zufrieden war dennoch nie. Immer mehr wollte er haben.<P>Am Hahnenbraun besaß er ein großes Stück Land, auf welchem er einen Weinberg anlegen wollte. Schwitzend mühte er sich mit dem Rigolen ab, denn er war zu knickerig, um einige Arbeitskräfte einzustellen. Statt geduldig seiner mühevollen Arbeit nachzugehen, Ruchte er:" Ich wollte, der Satan würde mir diese Schinderei abnehmen!" ,,Aber Gevatter. warum regt ihr euch denn so auf ?"hörte er plötzlich hinter sich eine Stimme. Erschrocken wandte Schorr sich um. Vor ihm stand ein fahrender Scholar. der ihn spöttisch ansah. Allerdings, das über die Schulter geworfene feuerrote Mäntelchen wollte ebensowenig zu dessen Gewandung passen wie der mit einer bunt schillernder Hahnenfeder verzierte spitzen Hut. ., Donner und Doria, wo kommt ihr denn so plötzlich her? ,,fuhr Job den Scholaren an.,, Aber herbeigewünscht hast du mich schon den ganzen Vormittag ,, lachte dieser meckernd. ., Wenn ich dir die Arbeit abnehmen soll, brauchst du nur diesen Zettel zu unterschreiben. Zudem garantiere ich dir von diesem Wingert in jedem Jahr einen fünffachen Ertrag. Habe ich die Reben nicht bis zum ersten Hahnenschrei gesetzt, bist du deiner Verpflichtung mir gegenüber ledig".<P>Der unerwartet Gewinn blendete Schorr. Er unterschrieb den Vertrag mit seinem Blute, nahm sein Arbeitsgerät und ging fröhlich pfeifend heim.<P>Seine Frau war sehr erstaunt, ihn schon vor dem Mittagsläuten zu Hause zu sehen. Auf die Frage, ob er mit seiner Arbeit schon fertig sei, antwortete er ausweichend. Aber als rechte Evastochter erfuhr sie dann doch, was sich auf den Hahnenbraun zugetragen haue, ,,Bist du denn noch von allen guten Geistern verlassen Wie konntest du nur auf diesen Handel eingehen rief sie, die Hände über dem Kopf zusammenschlagend. ,,Deiner Seelen Seligkeit so zu verkaufen". In den schwärzesten Farben schilderte sie ihrem Mann die Folgen seiner Handlungsweise. Nun wurde es dem Geizhals unheimlich. Er eilte zurück zu seinem Weinberg, um den Vertrag nichtig zu machen. Aber der Scholar war nicht mehr da.<P>Angstvoll wälzte Job Schorr sich in der Nacht auf seinem Lager. Als der Tag herauf dämmerte, bemerktet er, wie seine Frau leise aufstand und in der Küche die Stallaterne anzündete. Danach ging sie zum Hühnerstall. öffnete die Auslaufklappe und ließ vor dem Hahn die Laterne hin und her schaukeln. Durch das Licht munter geworden, glaubte dieser, es sei an der Zeit, die Hennen zu wecken. Er plusterte und schüttelte sich und schmetterte dann ein kräftiges Kickenki in den Morgen.<P>Meister Unan, gerade dabei, die vorletzte Rebe zu setzen, hörte das Krähen. Voller Zorn darüber, daß ihm der Seelenfang mißlungen war, schwang er sich in die Höhe und stampfte hernieder fahrend den Wingert in die Erde. Wo sich bislang ein sanft abfallender Hang befand, erhob sich nun eine steile Felsenwand.<P>Job aber war nach dieser in tausend Ängsten durchwachten Nacht von seiner Habgier restlos geheilt.<P><BR>*aah,freudig zu Jeli schielend,na was jetzt,ich hatte noch eine ;) :D *<BR><P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Jelindreal

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Sanyasala, feyiama!<P>*buch aufschlag* *Hände dehn* anfang zu tippen* *zu mytrel schau* *fg*<P><hr><BR><B>Vom Anfang der Welt</B><BR><hr><P>Es gab eine Zeit, da alles nicht war. Da war nicht Sand noch See, nicht das Meer und die Erde, nicht der Himmel mit seinen Sternen. Im Anfang war nur Ginnungagap, das gähnende, lautlose Nichts. Da schuf Allvaters Geist das Sein, und es entstand im Süden Muspelheim, das Land der Glut und des Feuers, und im Norden Niflheim, das Land der Nebel, der Kälte und Finsternis. Aus dem Norden, in Niflheim, entsprang ein tosender Quell, aus dem zwölf Ströme hervorbrachen. Die stürzten in den Abgrund, der Norden und Süden trennte, und erstarrten zu Eis.<BR>Aus Muspelheim flogen Funken auf das Eis, die Starre begann zu schmelzen, und der Riese Ymir taute daraus hervor und danach Audhumbla, eine riesige Kuh, von deren Milch Ymir sich nährte. Eines Tages sank Ymir, nachdem er sich satt getrunken hatte, in tiefen Schlaf, und aus seinen Achselhöhlen wuchsen zwei Riesenwesen, Mann und Weib. Diesen beiden entstammt das Geschlecht der Frost- und Reifriesen.<BR>Audhumbla, die nirgends Gras fand, leckte an den salzigen Eisblöcken, und ihre Zunge löste am dritten Tage einen Mann aus dem Eise, der war stark und schön und nannte sich Buri. Er erschuf aus eigener Kraft einen Sohn, der hieß Börs und nahm Bestla, die Tochter des Riesen Bölthorn, zum Weibe.<BR>Börs zeugte mit Bestla drei Söhne: Odin, Wili und We. Mit ihnen kam das Göttergeschlecht der Asen in die Welt. Odin, Wili und We zogen aus, um die Herrschaft über die Schöpfung zu gewinnen. Sie erschlugen den alten Riesen Ymir. Die Blutströme aus Ymirs Wunden überfluteten die Welt, und alle Frostriesen ertranken. Nur ein einziger, Bergelmir, rettete sich mit seinem Weibe in einem Boot. Diese beiden wurden die Ahnen der späteren Riesengeschlechter.<BR>Den toten Leib Ymirs warfen die Brüder Odin, Wili und We in den Abgrund zwischen Muspelheim und Niflheim und schufen aus ihm die Erde. Aus Ymirs Blut entstanden die Wasser der Ströme und Meere, aus seinem Fleisch die Erde, aus Knochen und Zähnen Berge und Felsen, aus seinem Schädel wurde die Wölbung des Himmels geschaffen. Als die<BR>Asen das Hirn des Riesen in den Himmel schleuderten, blieb es als Wolken in den Lüften hängen. Die Haare wurden zu Bäumen, die Augenbrauen bildeten einen Wall, der Midgard, das Land der Menschen, gegen das Meer und die Riesen schützen sollte.<BR>Aus Funken, die von Muspelheims Feuer herüberstoben, schufen die Götter die Sterne, denen sie Namen gaben, und jedem wiesen sie seine Bahn.<BR>Die Erde ward trocken und war vom Meere umgeben, und die Erde begann zu grünen.<BR>Als Odin und seine Brüder einst am Ufer des Meeres wanderten, sahen sie am Strande zwei Bäume, die Esche und die Ulme. Die gefielen ihnen sehr.<BR>Odin formte aus dem einen Baum, der Esche, den ersten Menschen, einen Mann. Aus der. Ulme aber wurde ein Weib geschaffen. Odin hauchte ihnen Leben und Geist ein, Wili gab ihnen Verstand und Gefühl, und We schenkte ihnen die Sinne des Gesichts und Gehörs, dazu die Sprache.<BR>Neun Reiche erschufen die Götter in der Welt, drei unterirdische, drei irdische und drei himmlische. Tief im Innern der Erde liegt Niflheim, das Land des Eises und der Toten. Niflhel ist der tiefste Abgrund, in dem die<BR>Verbrecher und Meineidigen ihre Strafe erleiden. Schwarzalfenheim heißt das Land der Nachtzwerge, die verwachsen und häßlich sind, so daß von ihnen gesagt wird, es sei besser, sie nicht zu beschreiben. Sie sind vieler Künste kundig, schmieden köstliche Kleinodien und scharfe Schwerter und Waffen. Sie schrecken und quälen bei Nacht die Menschen,<BR>sind aber auch dankbar, wenn jemand ihnen in der Not geholfen hat.<BR>Auf der Erde liegen Midgard, das von den Menschen bewohnt wird, und Riesenland, in dem die Frost- und Reifriesen hausen, dann Wanenheim, das Reich der Erd- und Wassergötter, die sich das Geschlecht der Wanen nennen.<BR>Im Himmel ist Muspelheim, das Feuerland, gelegen, und Lichtalfenheim, wo die Lichtzwerge leben, schön von Gestalt und immer fröhlich. Sie sind Freunde der Menschen. Vor allem aber ist Asgard zu nennen, das heilige Land der Asen. Dort wohnen die Götter in zwölf Schlössern, die sie sich erbaut haben. Eine gewaltige Brücke, Bifröst, der Regenbogen, verbindet Erde und Himmel. Nur die Götter können die Brücke überschreiten, die von dem klugen Heimdall bewacht wird. Er trägt ein Horn, Giallar genannt, mit dem er am Tage der Götterdämmerung die Asen zum Kampf rufen wird.<BR>Aus Leib und Blut des gewaltigen Riesen Ymir haben Odin und seine Brüder die Welt erschaffen. Midgard heißt die Erde, wo die Menschen wohnen. Niflheim ist das Reich der Toten. Genau in der Mitte der Welt, in Asgard, bauten sich die Götter, die Asen, ihre eigenen Wohnungen.<BR>Dort thront Odin, der höchste Gott, den die Menschen auch Wodan nennen, in Walhalla, der größten und prächtigsten Halle, und waltet über der Welt und über den Menschen. Auf seinen Schultern sitzen zwei Raben, Hugin, der Gedanke, und Munin, das Gedächtnis, die auf sein Geheiß täglich ausfliegen, und raunen ihm ins Ohr, was sie gesehen und gehört haben.<BR>In heiligen Nächten sprengt Odin auf weißem Rosse mit seinem Gefolge in wilder Jagd über die sturmgepeitschten Baumwipfel durch die Lüfte dahin. Oft steigt er auch in menschlicher Gestalt, einen blauen sternbesäten Mantel um die Schultern und einen breitkrempigen Hut auf dem Haupt, zur Erde hinab, um den Sterblichen sein Mitgefühl zu zeigen, ihnen zu helfen und ihre Gastfreundschaft zu erproben.<BR>Im Getümmel des Kampfes trägt der Waffengewaltige eine strahlende Rüstung und Gungnir, seinen mächtigen Speer. Er nimmt am Kampfe nicht selbst teil, sondern reitet auf seinem achtfüßigen Roß Sleipnir über die Walstatt und zeichnet mit dem Speer die Männer, denen er den Tod bestimmt hat. Die Walküren, Schlachtenjungfrauen von herrlicher Schönheit, begleiten ihn und tragen die Gefallenen auf ihren feurigen Rossen nach Walhalla empor.<BR>Odins Sohn Thor, der auch Donar heißt, ist der kraftvolle Donnergott. Er hilft Göttern und Menschen und gewährt besonders den Schwachen seinen Beistand; er hat Gewalt über Wind und Wogen, über Blitz und Donner. Im rollenden Wagen, der von Böcken gezogen wird, fährt er auf den Wolken dahin, in der Rechten Mjölnir, den Hammer, der nach dem Wurfe in seine Hand zurückkehrt. Wie alle Götter wird auch er von den Menschen nicht in Tempeln verehrt, sondern in Hainen, von den Bäumen ist ihm die sturmfeste Eiche heilig.<BR>In der Reihe der Göttinnen ist Odins Gemahlin Frigga, die mit Walvater den Thron in Asgard teilt, die Königin der Götter und Menschen; sie wird verehrt als gütige Frau, die für die Menschen sorgt, als Beschützerin der Ehe und der häuslichen Arbeit" sie gilt als Spenderin des Kindersegens. Der Wagen, auf dem sie durch die Lande fährt, wird von Katzen gezogen, diese und andere häusliche Tiere, auch Schwalbe und Storch, sind ihr geheiligt, und der wahrsagende Kuckuck.<BR>Segenspendend und Licht schenkend schreitet Baldur, der Gott der Frühlingssonne, der für das Gute und Gerechte kämpft, über die Erde. Sein Bruder ist der blinde Hödur, der Gott des Winters, der Finsternis und Kälte. Niemand liebt ihn, und überall, wo er herrschen darf, erstickt das Leben.<BR>Odins Bruder Loki, der Gott des Feuers, das die Leichen verzehrt, zeigt wankelmütigen, oft tückischen Sinn und hält es bald mit den Asen, bald mit den Riesen, die im rauhen Nordland hausen und den Frieden in der Welt zu stören trachten; der Fenriswolf und die Midgardschlange sind Lokis furchtbare Kinder.<BR>Ein alter Wahrspruch kündete den Asen, daß der Wolf Fenris ihren Untergang herbeiführen werde. Da fesselten die Götter ihn mit List, banden das Untier an einen Felsen im Meer und sperrten ihm den Rachen mit einem Schwert.<BR>Schauerlich heulte der Wolf in Schmerz und Wut. Am Tage der Götterdämmerung aber wird er sich befreien und gegen die Asen kämpfen, ebenso wie die Midgardschlange, die auf dem Grunde des Meeres ruht und die ganze Erde mit ihrem Leib umschlingt.<BR>In der Mitte von Asgard steht Yggdrasil, die immergrünende Weltesche, die mit ihrer Krone hoch über das Himmelsgewölbe hinausragt und ihre Äste über die ganze Welt hin breitet und mit ihren Wurzeln die Hel, das Reich der Gewesenen, deckt. Am Urdbrunnen, an dem die Esche steht, wohnen die Nornen, sie heißen Urd, Werdandi und Skuld und wissen um das Schicksal aller Götter und Menschen. Denn niemand sonst kennt ganz das zukünftige Geschick, selbst Odins Wissen ist Stückwerk.<BR>Nicht immer wird Yggdrasil grünen, denn Nidhogg, der Drache, nagt an ihren Wurzeln, und einst wird der Tag kommen, da die Weltesche welken muß. Dann bricht Ragnarök, der Tag der Götterdämmerung, über Asgard herein; der Fenriswolf reißt sich von seinen Fesseln los, die Midgardschlange erhebt sich aus dem Meer, und die Riesen kommen, Götter und Helden sammeln sich zum letzten Kampf. Dann werden Asgard und Midgard vergehen, und alles Leben erlischt.<P><hr><BR><B>ENDE</B><BR><hr><P>*zu mystrel schiel* *erwartungsvoll schau* *zufrieden auf weitere bücher schau* ;) <P>------------------<BR>
Jelindreal.jpg
<P>In Erinnerung an die Gegangen mögen sie ihren Weg zurück finden. Llew wir vermissen dich.<BR>++Jelindreal++<P><p>[Dieser Beitrag wurde von Jelindreal am 20.08.2000 editiert.]
 

Mystrel

Guest
*äächtz,...was schreibt Jeli:auf weitere Bücher schauend...*...<BR>*ich komm ins Schwitzen*...<BR>*Bücher wälzend,puuh,geschafft,und noch eine :D ;) *<P>Sage vom stumpfen Turm<P>Vor vielen hundert Jahren stand auf der Höhe, wo sich heute noch der ,,Stumpfe Turm" erhebt, die Stadt Sommerburg. Auf der nahen Feste lebte der Ritter Gottfried von Sumerschenburg, ein herzensguter und leutseliger Herr, unter dessen Obhut Handel und Wandel in Stadt und Land blühend gediehen.<P>Sein ältester Sohn Harto dagegen war ein Bösewicht, der es nur darauf anlegte, bei seinen tagelangen Streifzügen durch Wälder und Fluren der Umgebung Saaten und Gärten der Bauern mit den Hufen seiner wilden Rosse zu verwüsten oder die friedlich weidenden Herden der Hirten mutwillig zu zersprengen und mit meist vergifteten Pfeilen Rinder und Schafe zu erlegen. <P>Für die berechtigten Klagen der Geschädigten bei seinem Vater hatte er nur grimmen Hohn übrig, und eines Tages stand die Hütte eines armen Hirten, der sich bei dem Ritter Gottfried über den Unhold beklagt hatte, in Flammen.<P>Der Gram des greisen Vaters über diesen ungeratenen und unverbesserlichen Sohn wurde etwas gemildert durch seine Freude an Engelbrecht, seinem jüngeren Sohn, der ganz das gute Herz seines Vaters geerbt hatte. Obwohl fast noch ein Knabe, versuchte dieser Harto durch Bitten und Vorhaltungen sowie durch Klagen beim Vater und durch dessen Ermahnungen zu Einsicht und Besserung zu bewegen. <P>Doch Hartos Freveltaten wurden darauf nur ärger, und böser Haß gegen den Bruder fraß sich in seinem Herzen fest.<P>Eines Tages sah Engelbrecht vom Bette seines kranken Vaters aus, wie Harto beim Heimritt vor dem Tore der Burg sein feuriges Roß mitten durch eine Schar spielender Kinder hetzte. Zu Tode getroffen brach das dreijährige Söhnchen des Torwächters zusammen. Der Kranke hatte das Erschrecken des Sohnes bemerkt, und Engelbrecht berichtete hastig das Vorgefallene. Dann stürmte er hinunter, konnte dem Kinde aber nicht mehr helfen. Als er kummervoll zu seinem Vater zurückkehrte, fand er ihn zu seinem größten Schmerz nur noch als Leiche vor. Die schaurige Untat seines ältesten hatte ihm das Herz gebrochen.<P>Als Engelbrecht nach einiger Zeit das Gemach verließ, begegnete ihm sein Bruder Harto. Mit ernsten Anklagen und Vorhaltungen beschwor er ihn flehentlich, von seinem frevelhaften Treiben zu lassen. Voller Wut und Bosheit riß Harto jedoch sein Schwert aus der Scheide und stieß den wehrlosen Bruder nieder. Einen Augenblick erzitterte der dreifache Mörder ob dieser grausigen Tat, und es schien, als wenn Reue ihn ergriffen hätte. Doch dann lachte er schaurig auf, raste die blutfeuchten Stufen hinab, schwang sich auf sein wildestes Roß und stürmte in finsterer Wut hinaus in die Welt.<P>Doch plötzlich stand das Pferd mit einem gewaltigen Ruck still. Ein alter Schäfer· war ihm in den Weg getreten, und langsam und gedehnt kam es über die Lippen des bärtigen Greises: <P>,,Fluch über dich, Mörder! Nicht Ruhe und Rast sollst du finden mehr auf Erden, bis der letzte Stein von deines Vaters Haus gewichen! Fluch dir, Mörder, und ewige Unrast!" <P>Wutschnaubend zückte Harto die noch blutige Klinge und holte zu furchtbarem Schlage aus; da sank - von höherer Macht gebannt - die Hand des Frevlers herab, und die Waffe fiel klirrend zu Boden. Mit einem gellenden Schreckensruf jagte Harto davon. Der Hirt aber nahm das Schwert und stie·ß es bis zum Heft in den weichen Boden.<P>Längst ist Sommerburg untergangen. Doch wenn heute die Stürme um den halbverfallenen ,,Stumpfen Turm" tosen, dann jagt der verfluchte Mörder Harto auf wildem Rosse über die Stätten seiner einstigen Untaten. Er kann nicht Ruhe finden, bis der letzte Stein vom Turm gefallen ist und bis ein frommer Pilger das Schwert des Kindes-, Vater- und Brudermörders aus der feuchten Erde gelöst hat.<P>*Stein vom Herzen fallend,geschafft...was jetzt,Jeli,hast Du wirklich noch welche *fg*<P> <P><P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Jelindreal

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Sanyasala, feyiama!<P>*mystrel anschau* *fieses grinsen aufsetz* *göttersagen zur seite leg* *volkssagen zück* *anfang zu tipp* <P><hr><BR><B>Die Zahlen Eins bis Sieben</B><BR><hr><P>In Dithm*****en besaß ein Bauer einst Haus und Hof und dazu so viel Land, daß er mit Weib und Kind gut leben konnte. Lange Jahre war er auch glücklich und zufrieden. Da brach einmal eine Seuche aus, die fast sein ganzes Vieh vernichtete. Doch wußte er sich durch Fleiß und Sparsamkeit über die Not hinwegzuhelfen und schaffte sich bald wieder neues Vieh an. Kaum glaubte der Mann, wieder aufatmen zu können, so kam die Seuche zum zweitenmal und fraß wieder seinen Stall leer. Auch dieses Unglück konnte seine Ausdauer nicht brechen, und er arbeitete sich wieder<BR>in die Höhe.<BR>Als der Hof aber zum drittenmal von der Krankheit heimgesucht wurde, kam der Bauer in die traurigste Lage. Sorge und Not waren ständig zu Gast; es fehlte an Milch, Brot, Butter und Speck. Die Nachbarn mochte er in dieser schrecklichen Bedrängnis auch nicht um Hilfe bitten; denn bei ihnen stand es nicht besser. Seine Äcker konnte er dieses Jahr nicht bebauen; denn die Pferde, die zur Arbeit nötig waren, lebten ja nicht mehr.<BR>Als der Bauer an einem klaren Herbstmorgen, statt zu arbeiten, in düstere Gedanken versunken, durch das Feld ging, schien es ihm, als hätte ihn Gott ganz vergessen. In seiner Trostlosigkeit schlug er die Hände über dem Kopf zusammen, als die Frage vor ihm stand: "Wie ernähre ich diesen Winter Weib und Kind?"<BR>Während der Bauer noch mit seiner Verzweiflung rang, gewahrte er plötzlich ein kleines Männchen vor sich, das mit einem grauen Rock bekleidet war undeinen dreieckigen Hut auf dem Kopf hatte. Es schaute ihn mit forschenden Blicken an. Verwundert blieb der Bauer stehen, er konnte sich nicht erklären, woher dieses Männchen auf einmal gekommen sei. Schweigend wollte er dann an ihm vorbeigehen. Das Männchen aber redete ihn an: "Sag mir doch, warum du so traurig bist, lieber Freund! Vielleicht kann ich dir helfen." <BR>"Ach", erwiderte der Bauer, "wie sollst du mir helfen können?"<BR>Der kleine Mann ließ aber nicht nach, sondern fragte immer wieder, bis ihm der Bauer den Grund seiner Trauer ausführlich erzählt hatte.<BR>Da kniff das Männlein seine klugen Äuglein zu, schnalzte mit den Fingern und rief: "Wenns weiter nichts ist, kann dir geholfen werden. Höre: Ich gebe dir auf fünfundzwanzig Jahre vier Pferde, die mehr arbeiten können, als zehn andere und obendrein nicht gefüttert werden brauchen. Du kannst sie jeden Morgen anspannen und brauchst sie nur abends in den Stall zu führen. Alles übrige besorge ich. In diesen fünfundzwanzig Jahren sollen deine Felder reichlichen Ertrag bringen. Ich stelle nur eine Bedingung: Sobald die Zeit abgelaufen ist, mußt du mir die Antwort auf eine Frage geben, die ich dir jetzt vorlegen werde, oder du selbst bist mir verfallen."<BR>Der Bauer stimmte zu, ohne sich weiter zu bedenken. Er hoffte, während der langen Frist schon die Antwort auf die Frage zu finden. Da fragte der Kleine : Was bedeuten die Zahlen eins bis sieben? Dies sollst du mir nach<BR>fünfundzwanzig Jahren beantworten".<BR>Der Kleine hielt seine Hand hin, und der Bauer schlug ein. Dann begleitete das Männlein den Bauern noch bis ans Dorf. Zum Abschied gab er ihm einen vollen Beutel mit Geld, hierauf war er verschwunden. Als der Bauer heimkam, standen vier Pferde im Stall. Die Bäuerin erklärte, ein fremder Knecht habe sie gebracht.<BR>Nun kehrten Glück und Zufriedenheit aufs neue ins Haus zurück. Kühe wurden gekauft, und der Haushalt kam wieder in Ordnung. Jeden Morgen fuhr der Bauer mit seinen vier Pferden aufs Feld. Die Arbeit ging wundervoll vorwärts.<BR>Abends brachte er sie in den Stallund ließ den Kleinen für sie sorgen. Seine Ernte war reichlicher als die seiner Nachbarn. Bald war der Bauer ein vermögender Mann, baute sich ein neues, schönes Haus und kaufte mehrere<BR>Grundstücke, so daß sein Hof stark vergrößert war. Fiel ihm einmal die Frage ein, die er beantworten sollte, so dachte er, das hätte wohl noch Zeit, darüber könne er im nächsten Jahr nachdenken, und er schlug sich die Gedanken daran aus dem Sinn.<BR>So verfloß die Zeit, und endlich waren vierundzwanzig Jahre herum. Nun gab es keinen Aufschub mehr. Der Bauer begann zu grübeln und zu raten, was wohl die Zahlen von eins bis sieben bedeuten könnten. Doch wie sehr er sich auch quälte, er fand keine Antwort. Darüber wurde er ganz stumm und verdrossen, ja zuletzt krank und elend. Seine Frau und<BR>die Kinder sahen dies mit großer Sorge und wollten von ihm wissen, was ihm denn fehle. Er aber schwieg.<BR>Doch je näher die Zeit der Beantwortung kam, desto schlimmer wurde es mit dem Bauern. Voll Angst und Unruhe lag er im Bett, Speise und Trank nahm er kaum noch zu sich. Seine Frau und die Kinder blieben ängstlich immer an seiner Seite. Als nun der festgesetzte Tag anbrach und es gegen Mittag ging, schärfte der Kranke seiner Frau aufs dringendste ein, alle Türen und Fensterläden des Hauses zu schließen und niemand einzulassen, der ihn sprechen wolle.<BR>Plötzlich zog schwarzes Gewölk am Himmel auf, und ein greuliches Unwetter brach los, der Sturm heulte und fauchte, es donnerte und blitzte, und der Regen goß in Strömen vom Himmel. Da pochte es an die Tür, doch niemand<BR>öffnete; es klopfte wieder und noch einmal. Schließlich bat eine Stimme vor der Haustür flehentlich um Einlaß und Schutz vor dem Unwetter. Endlich wagte sich die Bäuerin an die Tür. Dort stand ein freundlicher Mann, der gut aussah, in schlichter Kleidung mit einem Stock in der Hand. Er bat inständig um Einlaß und erwähnte im Lauf des Gespräches,<BR>daß er auch Kranke zu heilen verstehe. Da ließ ihn die Bäuerin schließlich eintreten. Nun forderte der Fremde die Frau und die Kinder auf, ihn bei dem kranken Mann allein zu lassen, und setzte sich zu dem Bauern ans Bett, tröstete ihn und wußte durch sein Benehmen den Kranken so zu gewinnen, daß dieser ihm unter vielen Tränen den Grund seines Leides bekannte. Da sprach der Fremde: "Guter Freund, Ihr seid leichtsinnig gewesen. Aber ich will Euch helfen. Merkt auf:<BR>Eins ist eine Schiebkarre,<BR>Zwei eine Karriole,<BR>Drei ein Dreifuß,<BR>Vier ein Wagen,<BR>Fünf die Finger an der Hand,<BR>Sechs die Werktage in der Woche,<BR>Sieben das Siebengestirn.<BR>Und nun steht auf und seid getrost."<BR>Der Bauer erhob sich und fühlte sich wieder leicht und wohl; als er sich aber umsah, war der Fremde verschwunden. Da merkten sie, daß es unser Herr Christus selbst gewesen sein müsse, der sich des Mannes angenommen hatte; wo aber der Herr selbst erscheint, da hat der Teufel sein Spiel verloren.<BR>Das Unwetter jedoch dauerte noch immer an, ja, es sah aus, als ob es stets arger würde. Und als der Abend anbrach, fuhr mit einem tosenden Wirbelwind der Böse ins Haus und fragte grinsend nach der Bedeutung der Zahlen. Da lachte der Bauer und gab Antwort auf die Frage. Nun konnte ihm der Teufel nichts anhaben. Fluchend auf den, der ihm sein Spiel verdorben hatte, stürzte der Satan in den Stall, riß die vier Pferde vom Stand und raste mit ihnen durch die Luft davon. Sogleich ging das Unwetter zu Ende. Der Bauer lebte von nun an noch lange Jahre glücklich mit den Seinen, und der Segen des Himmels lag auf allen seinen Werken.<BR><hr><BR><B>ENDE</B><BR><hr><P>*zu mystrel schau* *fg* *erwartungsvoll wart*<P>------------------<BR>
Jelindreal.jpg
<P>In Erinnerung an die Gegangen mögen sie ihren Weg zurück finden. Llew wir vermissen dich.<BR>++Jelindreal++<p>[Dieser Beitrag wurde von Jelindreal am 20.08.2000 editiert.]
 

Mystrel

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*hmmpf,blätter,blätter* *puuuh,Schweiss von der Stirn wisch* *noch was gefunden,anfang zu tippen*<P> <BR>Burg Gutenfels und die Liebe der Guta von Falkenstein<P>Wer auf dem Rhein an der Pfalz bei Kaub vorbeifährt, der sieht auf dem rechten Ufer die Weinberge über dem Ort emporsteigen. Oben auf dem Felsen aber thronen die Ruinen einer mächtigen Burg. Burg Kaub hieß sie einst, erst im 16. Jahrhundert bekam sie ihren heutigen Namen: Gutenfels. <P>In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts saßen die Grafen von Falkenstein-Münzenberg auf der Kauber Burg. Und eines Tages reiste die ganze Familie mit Gefolge nach Köln, wo ein großes Ritterturnier stattfand. Mit dabei war auch die schöne Guta, die Schwester des Burgherrn, ein etwas sprödes Frauenzimmer, das bisher die besten und adligsten Freier abgewiesen hatte. Sie galt als kalt und hochmütig. <P>Doch als man den langen Weg von Köln zurück nach Hause fuhr, war sie wie verwandelt. Sie sprach nur noch von einem Ritter, der bei dem Turnier alle anderen besiegt hatte. Doch niemand wußte seinen Namen. Seine und Gutas Blicke waren sich oft begegnet. Und schließlich, als er vorbeiritt, hatte Guta ihren Handschuh von der Empore fallen lassen, wo die Damen saßen. Er hatte mit seinem Lanzenschaft den Handschuh vom Boden genommen und ihn an seinen Helm gesteckt.<BR>Mehr war nicht geschehen. Doch wenige Wochen später erschien dieser Ritter auf Burg Gutenfels. Ein armer Ritter aus England war er, aber er konnte von ruhmreichen Taten in Frankreich und im Heiligen Land erzählen. Guta und er schworen sich ewige Treue.<BR>Gutas Bruder bemerkte diese plötzliche Herzensneigung seiner Schwester mit zwiespältigem Herzen, denn er hätte sich einen reicheren Mann für sie gewünscht als diesen Abenteurer.<BR>Nun aber vergingen lange Jahre. Unruhe und Zwietracht herrschten wieder einmal im Reich, seit der große Stauferkaiser tot war. Die Fürsten mochten sich auf die Wahl eines Herrn oder Königs nicht einigen. Schließlich wurde Richard von Cornwall in Aachen feierlich zum deutschen König gekrönt.<BR>All die Jahre, während der Streit tobte, wartete Guta vergebens auf ihren Ritter. Sie wurde vor Kummer und Enttäuschung krank. Ihr Arzt befürchtete schon das Schlimmste, wenn es niemanden gelänge, ihre Schwermut zu bannen. <P>Da hörte man eines Tages den Schall von Trompeten das Rheintal hinauftönen. Ein prächtiger Reiterzug trabte den Burgweg empor. Die Fahne des Königs flatterte voran. Der Burgherr eilte zum Tor, den hohen Gast zu begrüßen. Und er sah, daß dieser Richard von Cornwall niemand anderes war, als jener unbekannte Ritter. Und Richard von Cornwall sagte: 'Graf von Falkenstein, ich bitte Euch, geht zu Eurer Schwester und meldet ihr, daß der König um ihre Hand bittet. Aber laßt Euch nicht anmerken, daß ich der Ritter bin, dem sie vor Jahren Liebe und Treue geschworen hat.'<BR>Und was Richard von Cornwall kaum zu hoffen gewagt hatte, Graf Falkenstein kam zurück und sagte: 'Meine Schwester dankt für Euer Anerbieten, König, aber sie sagt, sie wäre einem anderen, einem fahrenden Ritter, versprochen.'<BR>Da zog der König den Handschuh hervor, den Guta ihm einmal zugeworfen hatte, und sagte: 'Zeigt den Handschuh Eurer Schwester und sagt Ihr: im Zuge des Königs sei ein armer, fahrender Ritter, der ihr dieses Pfand schicke.'<BR>Als sie das hörte, sprang Guta von ihrem Krankenlager, zog ihr schönstes Gewand an und eilte in den Festsaal. Da trat ihr König Richard entgegen. Sie erkannte ihren geliebten Ritter und die beiden sanken sich in die Arme. <P><BR>*so,Jeli,Du bist dran,zu Jeli schau *fg*<BR><P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Jelindreal

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Sanyasala, feyiama!<P>*fg* *anfang zu tipp*<P><hr><BR><B>Die Sage vom Pfennig-Pfuhl bei Dahme</B><BR><hr><P>Auf der Burg in Dahme lebte vor vielen hundert Jahren ein mächtiger und reicher Graf. In seiner Jugend zog er einst mit dem Kaiser auf einen Kreuzzug ins Heilige Land. Dort brachten ihm seine Reitersknechte eine junge Sarazenin, die sie gefunden hatten. Der Graf aber schenkte ihr die Freiheit. Zum Dank gab sie ihm ein Kästchen. Darin waren ein<BR>Goldpfennig und ein Eisenpfennig. Sie sagte. "Hebe das Kästchen gut auf. Den Goldpfennig gib nur aus, wenn du ein großes Unglück abwenden kannst. Ist aber der Goldpfennig einmal fort, so darfst du dich von dem Eisenpfennig nicht mehr trennen, sonst wird das Unglück noch größer."<BR>Nach Jahren kam der Graf wieder in seine Heimat zurück. Da war sein Töchterchen inzwischen zu einer schönen Jungfrau herangewachsen. Das Mädchen war jedoch von einem bösen Zauber befallen. Es tobte jede Nacht, schrie und zerschlug alles, was in seine Hände kam. Der Graf grämte sich sehr um sein Kind und ließ viele berühmteÄrzte kommen, aber keiner konnte es gesund machen. Die Krankheit wurde immer ärger. Und schließlich mußte er die Tochter aus der Burg schaffen lassen. Draußen, weit vor der Stadt, im Walde, ließ er für sie ein Häuschen bauen.<BR>Darin wohnte sie mit einer Dienerin und einem alten, treuen Knecht.<BR>Nun begab es sich, daß eines Tages ein armer, fahrender Musikant auf dem Dahmer Burghof aufspielte. In der Knechtestube wurde ihm eine gute Mahlzeit gereicht. Beim Essen erzählten ihm die Knechte von der unglücklichen Grafentochter. Da ging der Musikant zum Grafen und sagte: "Ich will Eure Tochter gesund machen, wenn Ihr mir einen<BR>Wunsch erfüllt, den ich Euch übers Jahr sagen will, wenn ich wiederkomme." Das sagte der Graf gern zu. Dann erbat sich der Musikant die kleinste Goldmünze, die in der Burg zu finden war. Es waren aber nur große Goldgulden da. Da fiel dem Grafen das Kästchen aus dem Morgenland ein und der Goldpfennig, der darin lag. Er mußte auch an die Worte der Sarazenin denken. So konnte er den Goldpfennig gern hingeben, um das Unglück von seiner Tochter abzuwenden. Schnell holte er das Kästchen und gab dem Musikanten den kleinen Goldpfennig. Dieser aber stieg damit auf den höchsten Turm der Burg und warf ihn mit mächtigem Schwung durch die Luft gegen Abend, wo eben die Sonne untergehen wollte.<BR>Einige Tage darauf kam der alte Knecht aus dem Waldhaus auf die Burg gelaufen und erzählte dem Grafen: "Eure Tochter ist ganz gesund geworden. Sie saß vor drei Tagen beim Sonnenuntergang vor der Türe. Da flog etwas mit hellem Klingen an die kleine Wetterfahne des Hauses. Von dort prallte es ab und fiel dem Edelfräulein in den Schoß. Und das war ein kleines Goldstück. Seit dem Augenblick ist der böse Zauber von Eurer Tochter gewichen." Nun war große Freude in der Dahmer Burg. Die Grafentochter aber wollte nicht mehr in die finstere Burg zurückkehren. Es<BR>gefiel ihr draußen im Walde viel besser. Da ließ ihr der Graf dort draußen ein kleines, prächtiges Schloß bauen, das hieß Güldenpfennig.<BR>Ein Jahr darauf kam der Spielmann wieder und forderte seinen Lohn vom Grafen. "Gib mir deine Tochter zur Frau", sagte er. Der alte Graf erschrak sehr. Einen armen Musikanten sollte seine Tochter heiraten? Da schämte er sich. So bot er ihm viel Gold und schöne Pferde an, damit der Musikant von seinem Wunsche lasse. Der aber bestand darauf, daß der Graf sein Versprechen einlösen solle. Da wurde der Graf zornig und ließ den Musikanten aus der Burg jagen. Im andern Jahr aber vermählte er seine Tochter mit einem reichen, jungen Edelmann aus dem Thüringer Land.<BR>Am Hochzeitstage erschien der Spielmann wieder in der Burg und spielte ein lustig Stücklein auf dem Burghof. Es war indessen niemand in der Burg als eine alte Dienerin, denn alle übrigen waren draußen im Schloß Güldenpfennig, wo die Hochzeit gefeiert wurde. Die Dienerin suchte nach einem kleinen Geldstück, das sie dem Musikanten für sein<BR>Spiel schenken konnte. Endlich fand sie ein Holzschächtelchen. Darin lag eine kleine eiserne Münze. Die gab sie dem Musikanten. Der aber stieg mit dem Eisenpfennig auf den Burgturrn und warf ihn mit großeinSchwung in die Richtung gegenAbend. Er flog kIirrend an die Wetterfahne von Schloß Güldenpfennig. In dem Augenblick erscholl ein furchtbarer Donnerschlag, und das Schloß mit der Hochzeitsgesellschaft sank in die Tiefe. Die Stelle aber, wo das Schloß versank, heißt noch heute PfennigPfuhl. <P><hr><BR><B>ENDE</B><BR><hr><P>*erwartungsvoll zu mystrel schiel* <P>------------------<BR>
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<P>In Erinnerung an die Gegangen mögen sie ihren Weg zurück finden. Llew wir vermissen dich.<BR>++Jelindreal++
 

Mystrel

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So leicht gebe ich mich nicht geschlagen ;) :D <P><BR>Der Riese im Treiser Schock<P>Zu jener Zeit, als die Hunnen über den Hunsrück zogen, lebte im Treiser Schock ein wilder Riese in einer tiefen, dunklen Felsenhöhle; ringsumher hatte er große Steinblöcke wie eine Mauer aufgeschichtet. Manchmal spielte er mit schweren Felskugeln Ball oder warf sie vom hohen Berg ins Tal; das tat er besonders gern, wenn Leute dort arbeiteten; die mußten dann jedesmal schleunigst das Weite suchen. Fast täglich jagte der Unhold in den Wäldern; alles Wild, das ihm in den Wurf kam, erlegte er, und wenn ihm dabei ein Mensch begegnete, so mußte der Unglückliche mit ihm jagen, da half kein Bitten und Sträuben. Dann ging's vom Morgen bis zum Abend über Stock und Stein. Waren die armen Leute abends todmüde, so brüllte er sie fürchterlich an, stieß die gräßlichsten Drohungen aus und jagte die Ärmsten, die vor Angst schon mehr tot als lebendig waren, schließlich unter wüsten Flüchen davon. Daher mied jedermann ängstlich den Schockwald, um nur dem Riesen nicht zu begegnen. <P>Nur ein Mann fürchtete den gewalttätigen Unhold nicht; das war ein frommer Einsiedler, der am Südende des Waldes seine Behausung hatte. Der Klausner hatte dreizehn Steinchen, die wunderbar glänzten; wenn man eins davon dem Riesen vor die Augen hielt, wurde er geblendet und konnte einem nichts tun. Wer über den Schock zur Mosel ging, lieh sich bei dem Einsiedler eines von seinen Steinchen aus. <P>Einmal kamen zwölf Männer, denen gab der gottesfürchtige Mann je eins von den Steinchen mit. Nach einer Weile fand sich aber noch ein Junge ein und bat wieder um eins. Da wollte ihm der Einsiedler sein letztes Steinchen zuerst nicht geben; als aber der Junge bitterlich zu weinen anfing, hatte der Alte Mitleid und überließ es ihm. <P>Der Junge kam zur Höhle des wilden Mannes. Da trat der Riese plötzlich heraus, brüllte den Knaben an und wollte ihn auf die Jagd mitnehmen. Der arme Kerl erschrak so heftig, daß er das Steinchen fallen ließ; er konnte es nicht wieder finden, sosehr er sich auch mühte. Aber der Riese wurde auf einmal ganz still, machte sich rasch in seine Höhle davon und ließ den Jungen ungehindert weitergehen. <P>Als die zwölf Männer gegen Abend zurückkehrten, war von dem Riesen nichts mehr zu sehen. Während sie noch ganz verwundert mit dem Einsiedler darüber sprachen, kam auch der Junge dahergelaufen und erzählte schluchzend, wie es ihm mit dem Steinchen ergangen war. Da erkannten alle, daß der Riese durch das Steinchen in seine Höhle gebannt war. Alle Leute in der Gegend dankten Gott, daß sie von der Plage befreit waren, und erbauten mit dem Einsiedler bei der Klause ein Gotteshaus. <P>Später entstand dort ein Hof, der bis auf den heutigen Tag "Gotteshausen" heißt. Auch an der anderen Seite des Schocks wurde ein Bauerngehöft angelegt und nach den Hünen der "Hohnhäuser-Hof" genannt. Das Steinchen liegt immer noch im Schock vor der Riesenhöhle. <P>Wenn dies Wundersteinchen jemand finden und wegnehmen sollte, erscheint der Riese wieder, und es fängt die alte Plage von neuem an. <P>*Du bist dran,Jeli *fg*<P> <BR><P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Jelindreal

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Sanyasala, feyiama!<P>Na noch hab ich ein paar *fg* <P><hr><BR><B>Der Wode</B><BR><hr><BR>Den Wode haben viele Leute in den "Zwölften" (die Nächte von Weihnachten bis zum Dreikönigsfest) und namentlich am Weihnachtsabend ziehen sehen. Er reitet einen großen Schimmel; ein Jäger zu Fuß und vierundzwanzig wilde Hunde folgen ihm. Wo er durchzieht, da stürzen die Zäune krachend zusammen, und der Weg ebnet sich vor ihm;<BR>gegen Morgen aber richten sich die Gehege wieder auf. Manche Leute behaupten, sein Pferd habe nur drei Beine. Er reitet stets die gleichen Wege an den Türen der Häuser vorbei, und zwar so schnell, daß seine Hunde ihm nicht immer zu folgen vermögen; man hört sie keuchen und heulen. Schon manchmal ist einer von ihnen liegengeblieben. So fand<BR>man einmal einen von Wodes Hunden in einem Hof in Wulfsdorf, einen anderen in Fuhlenhagen auf dem Feuerherde, wo er sich hingestreckt hatte, ständig heulend und schnaufend, bis ihn am folgenden Weihnachtsabend der Wode wieder mitnahm.<BR>In dieser Nacht darf man keine Wäsche im Freien hängen lassen. Die Hunde würden sie zerreißen. Auch soll man nicht backen. Alle Bewohner müssen still zu Hause bleiben. Läßt man die Türen offen, so zieht der Wode durch, und seine Hunde verzehren alles, was sich im Hause Genießbares vorfindet.<BR>Einst war der Wode auch in das Haus eines armen Bauern geraten, und die Hunde hatten alles aufgezehrt. Der Arme jammerte und fragte den Wode, wer ihm den Schaden ersetze, den die Hunde angerichtet hätten. Wode antwortete, er werde alles bezahlen. Bald nachher erschien er mit einem toten Hunde und befahl dem Bauern, den Kadaver in den<BR>Schornstein zu werfen. Das tat der Bauer, da platzte der Balg, und lauter blanke Goldstücke fielen heraus.<BR>Der Wode hat einen bestimmten Weg, den er alle Jahre in den "Zwölften" reitet. Dieser führt rings um Krumesse herum über das Moor nach Beidendorf zu. Wenn er angebraust kommt, müssen die Unterirdischen flüchten, denn er<BR>will sie von der Erde vertilgen. Ein alter Bauer brach einmal spät von Beidendorf aufund wollte noch nach Krumesse gehen, plötzlich bemerkte er, wie die Unterirdischen dahergelaufen kamen. Sie waren aber gar nicht ängstlich und riefen ganz munter: "Heute kann er uns nichts anhaben, er soll uns nur in Ruhe lassen; er hat sich heute morgen noch<BR>nicht gewaschen."<BR>Als der Bauer ein Stück weiter gewandert war, begegnete ihm der Wode und fragte ihn, was die Kleinen gerufen hätten. Der Bauer erwiderte, sie hätten gesagt, er habe sich heute morgen nicht gewaschen und könne ihnen daher nichts Übles antun. Da hielt der Wode sein Pferd an, stieg ab und wusch sich. Dann sprang er wieder auf sein Roß und jagte<BR>den Unterirdischen nach. Nicht lange nachher sah der Bauer den Wode wieder zurückkommen; er hatte die armen Kleinen an ihren langen Haaren zusammengebunden und an jeder Seite des Pferdes mehrere von ihnen hängen. So grausam hat Wode die Unterirdischen verfolgt. Heute sind sie alle verschwunden. Deshalb jagt der Wode nun nicht mehr auf der Erde, sondern oben in der Luft.<BR>Der Wode ist in Schleswig-Holstein immer noch weithin bekannt; deshalb schließen viele Leute in der Weihnachtszeit die Türen vor ihm zu.<P><hr><BR><B>ENDE</B><BR><hr><P>*zu mystrel schiel* *ihr das topic überreich* Na dann mach du mal wieder *fg* ;) <BR> <P>------------------<BR>
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<P>In Erinnerung an die Gegangen mögen sie ihren Weg zurück finden. Llew wir vermissen dich.<BR>++Jelindreal++<p>[Dieser Beitrag wurde von Jelindreal am 21.08.2000 editiert.]
 

Mystrel

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Na,Jeli,ich habe auch noch ein paar zur Hand :D ;) <P><BR>Das Haus der Frau Richmut zu Köln<P>Frau Richmut von Adocht, die Gemahlin eines reichen Bürgermeisters zu Köln, starb und wurde feierlich begraben. Der Totengräber hatte bemerkt, daß die Verstorbene einen wertvollen Ring am Finger trug. Die Goldgier trieb ihn nachts zu dem Grabe, das er heimlich öffnete, um den Ring abzuziehen. <P>Kaum aber hatte er den Sargdeckel aufgemacht, so sah er, daß der Leichnam die Hand zusammendrückte und aus dem Sarg steigen wollte. Erschrocken floh er davon. Die Frau wand sich aus den Grabtüchern, stieg aus dem Grab heraus und ging geradewegs auf ihr Haus zu, wo sie dem Hausknecht rief, er möge ihr schnell die Tür öffnen; dann erzählte sie ihm mit wenigen Worten, was ihr widerfahren sei. <P>Der Hausknecht eilte zu seinem Herrn, und atemlos stammelte er: "Unsere Frau steht unten vor der Tür und will eingelassen werden." <P>"Ach", erwiderte der Herr, "das ist unmöglich; eher würden meine Schimmel oben auf dem Heuboden stehen." <P>Kaum hatte er die Bemerkung fallen gelassen, so trappelte es auf der Treppe und dem Boden, und siehe, die sechs Schimmel des Bürgermeisters standen alle oben auf dem Boden beisammen. <P>Die Frau aber hatte nicht augehört zu klopfen; nun glaubte es der Bürgermeister, daß sie wirklich da sei, und ließ sie mit Freuden ins Haus. Wie waren alle glücklich, daß die Frau wieder dem Leben zurückgegeben war. <P>Am nächsten Tag schauten die Pferde noch aus dem Bodenloch, und man mußte ein großes Gerüst aufstellen, um sie unversehrt wieder herabzubringen . <P>Zum Gedenken an diesen Vorfall hat man Pferde ausgestopft, die an diesem Haus zum Boden herausschauen. Auch ist Frau Richmut in der Apostelkirche zu Köln dargestellt, wo man überdies einen langen leinenen Vorhang zeigt, den sie nachher mit eigener Hand gesponnen und der Kirche verehrt hat. Denn sie lebte noch sieben Jahre nach den schrecklichen Tagen ihrer Beerdigung. <P><BR>So,Du bist wieder dran,ganz *fg*<P><BR> <BR><P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Maggy

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@Mystrel und Jeli:<BR>Eure Fingerspitzen möchte ich jetzt nicht haben!!! :D <BR>Die müssen doch furchtbar wehtuen!!! *mitleidigzumystrelundjeliguck*<P>Trotzdem, nur weiter so, die Sagen sind echt Spitze!!!<P>@Beowulf:<BR>Die Sage mit den Sachsen die die Thüringer aufgeschlitzt haben, kann so aber nicht stimmen!!! :D <P>------------------<BR> <I>Maggy!!!</I><P><B>Wer mit beiden Beinen auf dem Boden steht, wird nie über seinen Schatten springen.</B><BR>
 

Mystrel

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Ach ja Maggy,bedauer mich mal ;) <BR>Seit gestern tippe ich hier,was das Zeug hält,aber soll ich mich Jeli gegenüber geschlagen gebe ;) :D <BR>Nee,neee,lieber tippe ich mit mullumwickelten Händen<P>*auffingerblas,au,au,au*<P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Jelindreal

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Sanyasala, feyiama!<P>Wieso bin ich denn schon wieder hier drin?<P>Achso deswegen:<P><hr><BR><B>Der Klabautermann</B><BR><hr><P>Dort, wo die blauen Wogen der Ostsee die schneeweißen Kreideklippen der Insel Rügen umspülen, lag vor langer Zeit, zwischen Felsen eingezwängt, ein einsames, winziges Fischerhaus. Gleich dem Neste der Seeschwalbe war es hoch über dem Meeresspiegel erbaut. Keine noch so hohe Flut vermochte das Bauwerk zu erreichen, und darum konnten seine Bewohner ohne Sorge auf die entfesselten Wogen blicken, wenn der Sturm sie brandend gegen die Felsen schlenderte. Mochten sie sich noch so gierig recken und dehnen, so hoch reichte ihre Macht nicht. Lachend betrachtete Jan Classen, der Fischer, die vergeblichen Anstrengungen des Meeres, sein Heim zu vernichten, und die Wut, mit welcher die Wogen unverrichtetersache schäumend und brausend wieder zurückstürzten. Ja, solch ein Unwetter vom sicheren Ort aus zu beobachten und der Gewalt der Fluten zu spotten, das war Jans größtes Vergnügen. Dann stand er vor seiner Hütte auf dem Felsenvorsprunge, drückte die Lederkappe fest auf den Kopf und stemmte die harten braunen Hände in die Seiten. Sein sonst so gleichgültiges Gesicht schien Leben zu bekommen. In den festen Zügen mit den unzähligen Falten und Runzeln zuckte es wie Wetterleuchten, und seine Augen funkelten vor heimlicher Lust. "Ja, brülle nur, tobe nur", schrie er in das Donnern des Meeres hinein, "mich sollst du nicht verschlingen! Mein Häuschen steht hoch, mein Kahn ist fest, und meine Hand hat Kraft<BR>genug, mein Fahrzeug zu zwingen!"<P>"Rede doch nicht so, Mann", mahnte eine tiefe Frauenstimme. In der Tür der Hütte erschien eine hochgewachsene, kräftige Frau; auch ihr Äußeres zeigte, daß ihr harte Arbeit und Kampf mit Wind und Wetter zur Gewohnheit geworden waren. Aus ihren Gesichtszügen sprach ruhiger Ernst. Große blaue Augen blickten treuherzig-freundlich, die gerade, scharfgeschnittene Nase, der festgeschlossene Mund und das starke Kinn deuteten auf Willensstärke, indessen sich über das gebräunte Antlitz ein Ausdruck von Gutmütigkeit verbreitete. Gekleidet war sie in die dunkle Tracht, welche bei den Frauen Rügens üblich war. Zeugte der Anzug auch von großer Armut, so doch auch wiederum von peinlicher Ordnung und Sauberkeit. <P>Sie war einst ein hübsches Mädchen gewesen, die Helge, und viele junge Männer hatten sich um sie beworben, auch wohlhabendere als Jan Classen. Sie hätte nur zuzugreifen brauchen, und sie wäre des reichsten Bauern Weib geworden und hätte heute in teuren Kleidern mit goldenen Knöpfen einhergehen können. Ihre Mutter hatte ihr vergebens zugeredet, ihr Glück nicht von sich zu stoßen, und hatte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als sie erfuhr, daß Helge den wilden, unbändigen, jähzornigen Jan heiraten wollte. Dieser besaß nichts als einen Fischerkahn, und ein Häuschen wollte er sich erst von seinen Ersparnissen bauen, die er als Steuermann eines Kauffahrers erworben hatte. Und doch wurde es so. Allgemein bedauerte man, daß die brave Helge eine solche Wahl getroffen hatte, und die Mutter sagte ärgerlich: "Meinetwegen denn, wenn du dir einmal einbildest, daß du den wilden Menschen zähmen willst. Komme mir aber später nicht mit Klagen!" Helge kam nicht mit Klagen, obgleich sie viel unter ihres Mannes Ungestüm und rohem Sinn zu leiden hatte.<P>Aber sie hatte ihn eben lieb und er sie auch. <P>Das Häuschen, welches Jan sich weitab von allen andern erbaut hatte, war wohl klein, doch nett und wohnlich. Helge wußte der sehr bescheidenen Einrichtung eine solche Behaglichkeit zu geben, daß es jedem wohltat, der in die kleine Stube trat. Aber nicht nur ihr kleines Hauswesen hielt sie in Ordnung; sie half ihrem Mann auch tüchtig bei der Arbeit. Sie fuhr mit hinaus zum Fischfang, trocknete und räucherte die Fische, strickte, flickte und wusch die Netze, kurz: Sie war eine richtige und echte Gefährtin ihres Mannes. Ja, und wenn er es auch nicht laut sagte, er empfand ihren Wert gut und ehrte und liebte sie in seiner b*****en Weise. Er gab viel auf ihren Rat und ihre verständige Rede, wenn er ihr auch scheinbar niemals recht gab. Vielleicht hätte sich seine Rauheit noch gemildert, wenn die bunte Wiege, die ihnen als Hochzeitsgabe verehrt worden war, nicht leer geblieben wäre. Doch Jahr um Jahr ging dahin, und das Paar blieb allein. Kein helles Kinderlachen unterbrach die Stille der Hütte, kein Kindesauge strahlte Jan und Helge an. Und sie hätten sich beide unendlich gefreut, wenn ihnen solches Glück beschert worden wäre.<P>So schön das Häuschen gelegen war --- es gewährte einen prächtigen Ausblick auf das weite Meer ---, so gab es dabei doch einen Punkt, über den Helge mit ihrem Manne nie einig wurde, und das war die Nachb*****aft einer wunderbaren QueIle. Unweit der Hütte quoll klares, reines Wasser aus dem Felsen. Es war von einer merkwürdig blaugrünen Farbe, genau wie Seewasser, jedoch von süßem Geschmack. Als munteres Bächlein stürzte es sich über die FeIsen hinab in das Meer, mit dem es sich sofort verband. Jan hatte sein Haus mit gutem Bedacht in die Nähe dieser Quelle gebaut, da Trinkwasser sonst nur aus großer Entfernung zu beschaffen war. Es gab zwar den Herthasee in der Nähe; aber daraus mochte niemand Wasser für den Haushalt schöpfen.<P>Kurze Zeit, nachdem Helge als junge Frau in ihr neues Heim gezogen war, fiel es ihr auf, daß sich in der Quelle jedesmal ein sonderbares Brausen und Rauschen bemerkbar machte, wenn sie ihre Eimer dort füllte. Einigemal war es ihr vorgekommen, als ob ein wunderliches Gesicht sie aus dem klaren Wasserspiegel drohend angeblickt hätte, so daß sie erschrocken zurückfuhr. <P>Eines Tages wollte sie eben wieder zur Quelle gehen, da begegnete ihr der greise Knut, der Ziegenhirt, der wohl mehr als hundert Jahre alt sein mochte. <P>Als er sah, daß die Frau in der Felsenquelle Wasser schöpfen wollte, fiel er ihr entsetzt in den Arm und rief: "Was beginnst du, törichtes Weib, willst du mit aller Gewalt Unheil über dich und deinen Mann bringen? Weißt du nicht, daß diese QueIle der Eingang zur Wohnung des Klabautermanns ist?" <P>"Was sagst du", stammelte Helge erschrocken, "hier wohnt der boshafte Wassergeist, der seine Freude daran hat, wenn die Schiffe ins Verderben stürzen?" <P>"Jaja." Der Alte nickte<P>"Dein Mann weiß es recht gut; aber in seinem wilden Frevelmut hat er sich fern von allen Menschen trotzig hier angebaut."<P>Helge überlief es eiskalt. Sie überlegte, daß sie ja, ihren ganzen Bedarf an Wasser von jeher aus dieser Quelle geschöpft hatte und daß ihr auch in Zukunft nichts anderes zu tun übrigblieb. Wie, wenn dies nun den Zorn dieses unheimlichen Wasserzwerges erregte, der von den Seeleuten so gefürchtet war? Hatte sie nicht oft erzählen hören, wie der Klabautermann, lachend seine Laterne schwenkend, auf dem Kiel des Schiffes hockte oder in den Rahen umherkletterte, wenn des Wetters Ungestüm das Schiff, das dem Untergang geweiht war, in seinen Fugen erbeben ließ? Wenn der Blitz den Mast zerschmetterte, wenn die wilden Wogen das Steuer entrissen, wenn das unglückselige Wrack dem Untergang nahe war und die Besatzung dem Wellentod entgegensah, dann jauchzte der Klabautermann, und bis zum letzten Augenblick verweilte er auf dem untergehenden Fahrzeug. Versank es endlich in den tosenden Fluten, so war der letzte Ton, der an die Ohren der Ertrinkenden schlug das gellende Gelächter des Klabautermanns. Und aus seinem Bereich war Helge gezwungen, Wasser zu holen! Natürlich hatte sie diese Tatsache sofort ihrem Manne mitgeteilt und ihn inständig gebeten, sich doch bei all den andern Menschen im Dorf ein neues Häuschen zu bauen. Gern wollte sie alle ihre Ersparnisse hingeben, um nur dieser gefährlichen, unheimlichen Nachb*****aft zu entgehen. Aber da war sie schön angekommen! Jan wollte über Helges Entsetzen schier platzen vor Lachen und rief: "Närrisches Weib, denkst du, ich weiß nicht, wer unser Nachbar ist? Das ist's ja eben, was mir Spaß macht, daß uns der wunderliche Kauz Trinkwasser geben muß, er mag wollen oder nicht. Sei nicht so dumm, dich zu fürchten! Der Klabautermann ist kein so schlimmer Gesell, wie du glaubst. Ich habe Beispiele genug gehört, daß er Schiffer und Fischer sogar beschützt hat." <P>"Um so weniger hättest du seinen Unwillen herausfordern sollen", entgegnete die Frau ernst. "Man muß die Bosheit nie herausfordern und die Gutmütigkeit nicht mißbrauchen. Warum störst du den Wassergeist in der Stille seiner Wohnung? Ich glaube nicht, daß es ihm gefällt, wenn ich den Eimer in die Quelle hinablasse." <P>"Ach, Weibergeschwätz", brummte der Fischer. "Wenn ihm meine Nachb*****aft nicht gefällt, mag er fortziehen!" <P>Helge seufzte. Sie wußte leider schon längst, daß ihr Mann niemals auf vernünftige Vorstellungen hörte, sondern nur seinem Eigenwillen folgte. Seit der Zeit ging sie mit Zagen und Widerwillen nach der Quelle. Viel lieber wäre sie drei Stunden nach dem Herthasee gegangen. Allein dessen Wasser war am Ufer oft trüb und schlammig. Sie schöpfte von nun an mit der größten Vorsicht und vergaß niemals, vorher hinabzurufen: "Bitte erlaube mir, ein wenig Wasser hier zu schöpfen." Alsdann war es ihr, als ob aus dem Wasserspiegel ein runzliges Antlitz zustimmend nickte. <P>Es war an einem sonnigen Sommernachmittag. Das Meer glitzerte ,und glänzte im Sonnenschein und murmelte leise wie ein Waldbächlein. Über ihm wölbte sich tiefblau die Himmelsdecke. Am Horizont flossen Himmel und Meer so innig zusammen, als ob man dort aus einem ins andere schreiten könnte. Helge war zur Quelle gegangen, hatte aber ihre Eimer hingestellt und saß nun, die Hände über dem Knie verschränkt, nachdenklich auf einem Felsenvorsprung. GedankenvoIl blickte sie in die Ferne. Dort draußen die weißen Punkte waren wohl die Fischerboote, bei denen sich auch Jan befand. Sie fühlte sich heute wieder einmal recht einsam. Die schwüle Stille wirkte niederschlagend auf ihr Gemüt. Es war so leer, so öde um sie. Warum war ihr nur das Glück nicht beschieden, ein Kindlein zu besitzen? Unwillkürlich hatte sie ihren Gedanken Worte verliehen; da, plötzlich ein Schrei, ein Platsch -- und als sie sich erschrocken umsah, bemerkte sie, daß von dem steilen Abhang ein kleines Kind in die Quelle gefallen war. Diese war tief. Rasch und entschlossen beugte sich Helge über den Brunnenrand. In demselben Augenblick tauchte das Kind wieder empor. Sie erfaßte es, und mit einem kräftigen Ruck hob sie es hoch. Es war ein Knabe von vielleicht drei Jahren. Weder der Fall noch das Bad schienen ihm geschadet zu haben; denn er blickte seine Retterin mit hellen Augen an und lachte. Schön war er nicht, das mußte man sagen. Auf einem kleinen, schmächtigen, aber starkknochigen Körper saß ein großer, dicker Kopf, bedeckt mit langsträhnigem schwarzem Haar, das zottig in die breite, niedere Stirn hineinhing. Die gelbe Haut war straff über die hervorstehenden Backenknochen gezogen. Ein breiter Mund mit wulstigen Lippen ließ zwei Reihen mächtiger Zähne erkennen. Eine kleine, plumpe Nase gereichte dem Gesicht durchaus nicht zur Zierde, und nur die beweglichen grauen Augen verschönten dasselbe einigermaßen. Im Grunde bot der Junge den<BR>Anblick eines recht häßlichen, kleinen Ungetüms. Er schien überdies auch keineswegs von reicher Herkunft zu sein; denn das einzige Kleidungsstück, das er trug, war ein grobwollener, brauner Kittel. Seine krummen Beinchen waren unbedeckt. <P>Was fragt denn aber ein Frauenherz nach Schönheit, wenn sein Mitgefühl für ein hilfsbedürftiges Wesen erweckt wird! Frau Helge trocknete den armen Schelm mit ihrer Schürze ab und fragte ihn besorgt, ob er sich weh getan habe. Da riß der Kleine den Mund weit auf und schrie: "Nein, Purzelbaum 'macht, bums, platsch!" Dabei bezeichnete er den Vorgang so komisch mit Händen und Beinen, daß die Frau mitlachen mußte. Endlich fragte sie den Knaben, der es sich auf ihrem Schoß bequem gemacht hatte: "Wie heißt du denn, mein Söhnchen? Wer sind deine Eltern, und wo wohnst du?" <P>Der Knabe schien aber gar nicht zu verstehen, was die Frau wissen wollte, sondern rief nur, vergnügt mit den Beinen strampelnd: "Bautzmann, Bautzmann!" <P>"Du kannst doch nicht Bautzmann heißen", erwiderte verwundert Helge. Aber: "Oja, oja!" beteuerte der Kleine lachend und zappelnd. Helge überlegte, was sie wohl mit dem Kind anfangen sollte. Es hatte etwas so Fremdartiges an sich und schien durchaus keine Auskunft über seine Angehörigen oder seine Heimat geben zu können. "Willst du mit mir kommen?" fragte sie von neuem, und "ei ja, ei ja! Hunger, essen!" antwortete der Kleine. Das ließ sich die Frau gesagt sein. Rasch füllte sie ihre Eimer, hob den einen auf die Schulter und hieß den Kleinen sich an der Hand festhalten, mit welcher sie den anderen Eimer trug. <P>Hei, wie der Junge mit den krummen Beinchen rennen konnte! Im Häuschen angekommen, holte Helge Ziegenmilch und Brot herzu, um den Hunger ihres Findlings zu stillen. Dieser war auf die Bank geklettert und stemmte die Ärmchen auf den Tisch, als ob er von jeher hier daheim gewesen wäre. In unglaublich kurzer Zeit hatte er die Speisen verzehrt; doch war er nicht so unbescheiden, noch mehr zu fordern, obgleich sich Helge erbot, ihm noch Milch und Brot zu holen. Er machte es sich bald bequem, streckte sich auf die Bank, legte den Kopf auf den Arm und schlief ein. Kopfschüttelnd betrachtete die Frau den kleinen Schläfer. Er war doch ein gar zu wunderliches Geschöpf. Was würde wohl ihr Mann zu dem kleinen Gast sagen? <P>Es wurde Abend. Helge war mit dem Zubereiten des Abendbrotes fertig und trat hinaus, um nach Jan auszuschauen. Da nahten die Boote schon. Flink lief sie zum Ufer hinab, um beim Landen zur Hand zu sein. Ihr Mann winkte ihr schon von weitem fröhlich zu und rief herüber: "Solchen Fang wie heute habe ich noch nie gemacht. Schau her, Weib, das Boot faßt die Fische kaum!" <P>HeIge schlug die Hände vor Erstaunen zusammen. Da galt es, sich zu rühren, um das Glück richtig zu nützen, damit die schöne Beute nicht verderbe. Vorläufig wurden die Fische in Fässer getan und für die Nacht an einen kühlen Ort gestellt. Morgen in aller Frühe sollte es an das Einsalzen oder Trocknen gehen. Die Sonne war bereits untergegangen, als Jan und Helge in die Stube traten, um sich das wohlverdiente Abendbrot schmecken zu lassen. Erst jetzt fiel es der Frau ein, daß sie ganz vergessen hatte, ihrem Mann von dem kleinen Ankömmling etwas zu sagen. Im Halbdunkel kollerte den Eintretenden ein sonderbares Etwas entgegen. Es war der kleine Junge, welcher ausgeschlafen hatte und nun zum Zeitvertreib Purzelbäume in der Stube schlug. Verwundert prallte Jan zurück; doch Helge erzählte kurz und bündig, während sie die Tranlampe<BR>anzündete, wie sie zu dem Kinde gekommen sei. Prüfend betrachtete der Fischer den wilden Knaben. Dann packte er ihn mit raschem Griffe beim Genick, stellte ihn auf die Beine und sagte: "Na, mal still, Knirps, muß doch sehen, was du eigentlich für ein Kerlchen bist." <P>Der guckte ihn von unten herauf mit einer so komisch ernsthaften Miene an, daß Jan in lautes Lachen ausbrach und rief: "Gelt, Weib, gerade so hätte unser Söhnchen nicht ausschauen sollen. Ich werde morgen nach der Arbeit Umfrage halten, wohin der kleine Schelm gehört. Sollte sich jedoch niemand zu ihm finden, nun, so mag er eben bei uns bleiben." Ein listiger Blick schoß aus des Knaben Augen nach Jan und Helge. Diese jedoch bemerkten es nicht. Helge hob ihn auf die Bank, damit er an der abendlichen Mahlzeit teilnehme. <P>Jans Nachforschungen nach des Kleinen Eltern und Heimat blieben erfolglos, obgleich er sie beharrlich wochenlangfortsetzte. Bautzmännchen zeigte auch gar kein Verlangen, wieder fortzukommen, sondern fühlte sich in Classens Hause ganz heimisch. Helge war dies recht. Sie hatte den Wildfang liebgewonnen. "Er sieht auch gar nicht so häßlich aus, wie es mir anfangs vorkam", sagte sie zu ihrem Mann. Doch dieser schlug ihr lachend auf die Schulter und fügte hinzu: "Weil du dich bereits an den Kleinen gewöhnt hast!" <P>Wochen und Monate gingen dahin. Der Knabe, den man Klaus genannt hatte, weil Bautzmann doch gar zu sonderbar klang, brachte Leben in das eintönige Dasein Jans und Helges. Er tummelte sich auch sorglos außerhalb des Häuschens, kletterte mit den beiden Ziegen um die Wette oder bat den Fischer so lange, bis er ihn mit auf den Fischfang nahm. Dann hockte er auf der Spitze des Kieles, und wenn das Boot auf bewegten Wellen auf und nieder tanzte, schrie er lustig: "Hoioho, hoioho!"<BR>Anfänglich war Jan ängstlich gewesen, das Kerlchen könne am Ende ins Meer fallen. Aber diese Sorge schwand bald; denn Klaus klebte wie eine Klette an dem Kahn. Und als er eines Morgens doch ins Wasser purzelte, sah Jan zu seinem höchsten Erstaunen, daß er schwimmen konnte wie eine Wassermaus. Das schien ihm doch nicht mit rechten Dingen zuzugehen, und bedenklich sah er den Jungen von der Seite an, als er wieder im Boot stand und wie ein nasser Pudel das Wasser abschüttelte. Bald aber beruhigte er sich. Er dachte: Der Klaus ist jedenfalls älter, als wir gemeint haben. Er ist nur so klein, und bei seinem häßlichen Gesicht läßt sich das Alter schwer bestimmen. Es ist schade, daß er darüber keine Auskunft geben kann.<P>Einige Tage später begleitete Klaus seine Pflegemutter, die eine Bütte voll Fische nach dem Markte trug. Unterwegs begegnete ihnen der alte Knut, der Ziegenhirt. Kaum hatte er den Knaben an Helges Seite erblickt, so fuhr er zusammen, als ob ihn eine Natter gestochen hätte. Starr sah er ihn an und hob warnend die Hand in die Höhe. "Woher habt Ihr denn den Jungen, Helge Classen?" rief er aus. "Schafft ihn schleunigst wieder hin, wo Ihr ihn gefunden habt. Denkt an meinen Rat!"<BR>Klaus war hinter die Frau getreten und schnitt dem Hirten eine fürchterliche Fratze, wobei er drohend die kleine Faust ballte. Doch dieser ließ sich nicht irremachen, sondern sagte mit erhobener Stimme: "Er scheint aus Holland zu stammen, man hört es an der Sprache. Jaja, dort gibt es Leute, die haben Wohnungen wie die Dachse und Füchse. Nur daß sie mit Wasser gefüllt sind und ihre Ausgänge an den Ufern aller Meere haben, damit sie bei der Hand sind, wenn Sturm und Wetter die Schiffe in Not bringen!"<P>Hätte jetzt Frau Helge Obacht auf ihren Schützling gehabt, so würde sie mit Entsetzen die Veränderung bemerkt haben, die mit ihm vorging. Die Füße schienen vor Wut den Erdboden zerstampfen zu wollen. Die Gesichtszüge waren verzerrt. Aus dem Munde fletschten die Zähne wie bei einem Raubtier, und die Augen schienen Flammen zu sprühen. Von alledem nahm die gute Frau jedoch nichts wahr. Sanft antwortete sie: "Wir haben das hilflose Kind aufgenommen, weil niemand es haben mochte, und bis jetzt haben wir keine Ursache, den armen Schelm wieder fortzujagen. Uns ist endlich ein Kind geschenkt worden, das wir liebhaben können. Nicht wahr, Klaus, du hast uns auch lieb?" Bei den freundlichen Worten Helges hatten sich die Mienen des Knaben wieder aufgehellt, und jetzt antwortete er freundlich, nicht ohne einen Seitenblick auf Knut, der mit vorgestrecktem Kopf aufhorchte: "Ja, habe euch lieb; Bautzmann will bei euch bIeiben!"<P>Bei dem Namen Bautzmann zuckte Knut zusammen, fuchtelte nochmals warnend mit seinem Stock in der Luft herum, sagte aber nichts mehr, sondern hinkte davon. <P>So war der Spätherbst gekommen. Das Wetter wurde von Tag zu Tag stürmischer und für die Fischer gefährlicher. Mit Sorge sah Helge oftmals ihren Mann hinausfahren auf die stürmische See. Sein alter Trotz und Übermut, die eine Zeitlang geruht hatten, brachen plötzlich mit Gewalt wieder hervor, und er achtete weder auf Bitten noch auf Warnungen. Seine Lust an der Gefahr überwog alle vernünftigen Vorstellungen. Auch den kleinen Klaus befiel eine merkwürdige Unruhe. Er kam oft den ganzen Tag nicht heim, und Helge lebte in fortwährender Angst, daß ihm ein Unglück widerfahren sei. Seit die schlimme Witterung eingetreten war, durfte er Jan nicht mehr beim Fischfang begleiten. Seine Bitten wurden rauh zurückgewiesen: "Das fehlte mir noch, auf einen unnützen Bengel aufpassen zu müssen, wenn man alle Hände voll zu tun hat, um mit Wind und Wasser fertig zu werden. Warte, bis du groß bist, dann kannst du mir helfen!" <P>Eines Tages rüstete sich Jan wieder zum Fischfang. Der Sturm heulte um die Hütte, als ob alle bösen Geister losgelassen wären. Dichte Nebel verhüllten das Meer. Die Sonne glich einem schwefelgelben Ball, der sich mühsam im Firmament fortwälzte. Als Jan das Boot klarmachte, war ihm Helge gefolgt. Sie war zum Mitfahren fest entschlossen, damit ihr Mann wenigstens jemanden in der Nähe habe, der ihm beistehen könne. Aber b***** und ungestüm hatte dieser ihre Hilfe zurückgewiesen. "Ich bin Manns genug", schrie er ihr zu, "und ich brauche keinen Weiberbeistand. Du willst mich wohl gar retten, wenn es an Hals und Kragen geht? He? Da müßte ich mich ja schämen und auslachen lassen! Nein, du bleibst daheim. Punktum!" <P>Als Jans Boot in den wallenden Nebelmassen verschwunden war, kehrte Helge tiefbetrübt ins Häuschen zurück. Eben schlüpfte Klaus mit einem listigen Lächeln zur Hintertür hinaus, als die Frau in die Stube trat und sich nach dem Knaben umsah. Es war ihr gar nicht lieb, daß auch er sich bei dem bösen Wetter umhertrieb. Wollte er es ihrem Manne nachtun? Der Tag schlich dahin. Gegen Abend hellte sich der Himmel etwas auf. Heute war Vollmond. In Helges geängstigtem Herzen stieg die Hoffnung auf, daß ihr Mann beim Mondenschein zurückkehren werde, wenn nur das Meer sich erst etwas beruhigte. <BR> <BR>Auch Klaus war den ganzen Tag nicht heimgekommen. Wo trieb sich nur der Bub umher? Die Frau trat vor die Tür, um nach ihm auszuschauen. Siehe, da nahte der alte Knut. Er winkte und machte schon von weitem allerhand Zeichen, daß Frau Helge mit ihm kommen solle. Ein Schrecken durchfuhr sie. War ein Unglück geschehen? Knut ging eilenden Schrittes den steilen Weg hinab, der in das Tal führte, wo der Herthasee lag. Immer winkend, rief er Helge halblaut zu: "Geschwind, geschwind, daß wir unten sind, wenn der Mond aufgeht. Da werdet Ihr sehen, was Ihr mir nicht glauben wolltet!" <P>Der Frau klopfte das Herz. Was sollte sie nur erfahren? Jetzt waren sie angekommen. Knut faßte sie bei der Hand und zog sie hinter einen Felsvorsprung von dem aus man ungesehen das Tal beobachten konnte. Alles lag still. In wunderlichen Formen und Gestalten wallten die Nebelschleier durcheinander. Ein fahles Licht ließ alles noch unheimlicher erscheinen. Aus dem sumpfigen Boden am Rande des Sees tauchten zahllose Irrlichter auf. Leuchtende Dünste durchzogen die Luft. Es war ein Leben und Treiben, das unheimlich aussah. Plötzlich erschien den Mond über den Hügeln, und sofort veränderte sich das Bild. Den Abhang herab schritt Hertha, eine große weißgekleidete Frau. Weithin wallte ihr goldblondes Haar gleich einem mächtigen Schleier. Ihre großen blauen Augen strahlten in mildem Glanz; doch über ihrer ganzen Erscheinung lag der Ausdruck tiefer Trauer. Als sie am See angekommen war, umringten sie zahllose weibliche Wesen, die aus den Nebeln entstanden waren. Sie brachten einen goldenen Wagen herbei, den sie vorher im See gewaschen hatten. Aber siehe, er war morsch, und die Speichen seiner Räder waren zerbrochen. Im wogenden Reigen zogen sie den Wagen hinweg, und nun umtanzten Kobolde und Erdgeister die betrübte Frau, die teilnahmslos am Seeufer saß und nach dem stillen Monde blickte. <P>Da veränderte sich das Bild. Mitten auf dem See kam ein sonderbares Wesen in einem Muschelwagen gefahren. Beinahe hätte Helge laut aufgeschrien und "Klaus!" gerufen, wenn ihr nicht zu rechter Zeit Knut die Hand auf den Mund gelegt hätte. Das Männchen sah aber durchaus nicht kindlich aus, sondern trug einen langen, dunklen Bart, auf dem Kopf eine Lederkappe und war nach Art der holländischen Schiffer gekleidet. In der Hand hielt es eine weithin leuchtende Laterne, weIche es lustig im Kreise schwang. Vor der weißgekleideten Frau machte es halt, verneigte sich und schien ihr leise etwas mitzuteilen, wobei es mehrmals nach der Richtung deutete, in der Classens Hütte lag. Ein Schimmer von Heiterkeit überflog Herthas Gesicht, als sie den Kleinen abschiednehmend freundlich grüßte. Dieser lenkte alsbald seine Muschel nach der Mitte des Sees, wo er versank. In diesem Augenblick kamen düstere Wolken und verhüllten den Mond. Im Nu verschwanden auch die übrigen Gestalten auf dem Herthasee sowie Hertha selbst. In der Luft ertönte ein dumpfes, entsetzliches Brausen, und mit doppelter Gewalt brach das Unwetter wieder los. Helge war regungslos. Ihr wirbelte der Kopf von dem Gesehenen. Der Schrecken nahm ihr den Atem und ließ sie keinen Gedanken fassen. <P>Da packte Knut sie am Arm und rief: "Wißt Ihr nun, wen Ihr bei Euch aufgenommen habt? Habt Ihr den Klabautermann erkannt?" HeIge konnte nicht antworten. Sie nickte nur stumm und ließ sich willenlos von dem Hirten hinwegziehen. Es war schwer, das Häuschen zu erreichen; denn die Naturgewalten schienen sich verschworen zu haben, den entsetzlichsten Reigen aufzuführen. Das Meer brüllte und schleuderte Wogenberge brandend gegen die Felsen, als ob es das Eiland vernichten wollte. Jammernd rang Helge die Hände; denn aus diesem Aufruhr der Natur kehrte wohl ihr Mann nimmer zurück.<P>Voll Trotz und sehr befriedigt, sein Weib zurückgewiesen zu haben, segeIte Jan hinaus auf die See. Obgleich Wind und Nebel für den Fischer keine Verbündeten sind, senkte er doch die Netze ins Meer. Er hatte aber heute entschieden Unglück. Zuerst geriet das Netz an eine Klippe, und es war noch gut, daß es völlig zerriß; denn beinahe wäre durch die Gewalt des Rucks das Boot gekentert. Während Jan damit beschäftigt war, das Netz aus dem Wasser zu ziehen, legte sich der Wind in das Segel, und von neuem kam das Schiff in Gefahr umzuschlagen. Jan arbeitete aus Leibeskräften, um das Segel zu reffen; denn der Sturm erhob sich immer mehr. Nur mit äußerster Anstrengung gelang es ihm endlich. Dichter und kälter umgaben die Nebelmassen den einsamen Fischer. Kaum konnte er die blendendweißen Schaumkämme der heranstürzenden Wogen erkennen. Doch der wetterharte Mann verzagte nicht. Mit eiserner Faust hielt er das Steuer und lugte scharf aus, daß er vor dem Winde blieb. Allerdings sagte er sich, daß er auf diese Weise keine Aussicht hätte, wieder in die Nähe der Heimatinsel zu gelangen, sondern vielmehr auf das weite Meer hinaustrieb. Mittag war vorbei, als sich der Wind einigermaßen legte und hier und da ein Riß in der Nebelwand entstand. Eiligst hißte Jan das Segel auf, und durch Kreuzundquerfahrt hoffte er, die Rückkehr noch vor dem Dunkelwerden bewerkstelligen zu können. Es sollte ihm nicht gelingen. Der Sturm schien nur Atem geholt zu haben; denn als der Abend nahte, erhob er sich mit erneuter Gewalt. Gleichzeitig brach eine dichte Finsternis herein, und der unglückliche Fischer sah sich rettungslos dem empörten Meere preisgegeben. Vergebens kämpfte er mit Aufbietung seiner letzten Kräfte in Todesangst um sein Leben. Längst waren ihm das Spotten und das Trotzen vergangen. Noch einmal durchbrach der Vollmond die Wolken und den Nebel; dann wurde es wieder tiefe Nacht. Stumpf und starr, nur<BR>noch krampfhaft das Steuer umklammernd, hockte Jan in seinem Boot. Da, plötzlich, was war das? Welch sonderbarer Lichtschein? Was kauerte denn da vorn auf dem Kiel? Dem Fischer lief es eiskalt über den Rücken, als er erkannte, daß es ein zwerghaftes Männchen mit einem langen Bart war, welches eine Laterne im Kreise schwang und gellend dazu lachte. "Der Klabautermann!" murmelte der erblassende Jan. <P>"Ja, der Klabautermann!" kreischte der Kleine. "Erkennst du mich nicht?"<P>"Klaus, Bautzmann!" rief entsetzt der Fischer. <P>"So ist's", entgegnete der. "Ich bin Helges und dein Pflegesohn. Euch zu prüfen, kam ich in euer Haus. Jetzt siehst du nun, eigenwilliger, hochmütiger Mensch, wohin dich dein wilder Trotz geführt hat." Jan vermochte nicht zu antworten. Seine Zähne schlugen klappernd gegeneinander, und die helle Verzweiflung malte sich auf seinen Zügen. Seine schlotternden Beine trugen ihn nicht mehr. Kraftlos sank er in sich zusammen, und seinen Händen entglitt das Steuer. Hei, wie das befreite Schifflein nun auf den turmhohen Wogen tanzte; ein lustiges Spiel, wenn es nur nicht so verderblich gewesen wäre! Des Fischers Übermut war gebrochen. Er ergab sich in sein Schicksal und erwartete den Tod, den er selbst heraufbeschworen hatte. "Klaus", bat er mit leiser, demütiger Stimme, "ich habe mein Los verdient. Wenn es aber noch eine Gnade für mich gibt, so bitte ich dich: Grüße mein armes Weib, tröste sie und verlasse sie nicht!"<P>Der Kleine hob seine Laterne empor und leuchtete dem Mann ins Gesicht. Nachdem er ihn durchdringend angesehen hatte, rief er. "Will sehen, was sich für dich tun läßt." Und für sich setzte er hinzu: "Diese Lehre wird er nicht vergessen!" In demselben Augenblick raste eine Riesenwelle heran, und -- verschwunden war das kleine Fahrzeug mit seinen Insassen. <P>Am andern Morgen ging die Sonne fröhlich und heiter auf, gerade als ob niemals ein Unwetter sie verdunkelt hätte. Das Meer murrte noch ein wenig, die Wellen schlugen noch unruhig gegen den Strand; aber die unendliche Wasserfläche machte einen friedlichen Eindruck. <BR><p>[Dieser Beitrag wurde von Jelindreal am 22.08.2000 editiert.]
 

Jelindreal

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<B>TEIL 2</B> das Forum sagte mir plötzlich jetzt wäre Schluss *grummel*<BR><hr><P>In Classens Hütte war es still. Helge saß vor dem großen Bett, dessen buntgeblümte Vorhänge zurückgeschlagen waren, und blickte besorgt auf ihren Mann, der mit verbundenem Kopf in den Kissen lag und im Fieber irre redete. Sie beachtete die eigene Erschöpfung nicht. Hatte sie doch die ganze Nacht in Sturm und Graus am Ufer gestanden und in Angst auf ihren Mann gewartet. Beim Morgengrauen hatte sie auf einmal ein kreischendes "Hoioho" vernommen. Gleich darauf spülte eine Welle mit dumpfem Krach ein Boot ans Ufer, in dem sich, mit einem Seil an die Ruderbank festgeschnürt, Jan befand. Voll Schreck und doch voll Jubel hatte Helge ihren Mann losgeknüpft. Freilich gab er nur schwache Lebenszeichen von sich und blutete aus einer Kopfwunde; aber die brave Helge hob ihn auf und trug ihn in die Hütte. So befand sich nun der Fischer in treuer Pflege, und nach wenigen Tagen hatte das gute Weib die Freude, ihren Mann genesen zu sehen.<P>War dies aber noch ihr wilder Jan? Er war wie ausgewechselt. Ernst und sanft, ruhig in seinem ganzen Benehmen, konnte sie ihn kaum wiedererkennen. Er bemerkte das freudige Erstaunen seiner Frau und benützte die erste Gelegenheit, als sie abends bei der Lampe behaglich beisammensaßen, ihr die Erlebnisse seiner letzten Schreckensfahrt zu erzählen. Am Schlusse reichte er ihr die Hand und sagte: "Von nun an will ich ein anderer werden. Nie wieder werde ich mich mutwillig in Gefahr begeben. Wir wollen uns im Dorf bei all den andern Menschen anbauen, dann werden wir auch den Klabautermann in Zukunft nicht mehr belästigen." Wie froh war Helge über diesen Entschluß!<P>Sie erzählte, was sie mit Knut gesehen hatte, und Jan hörte ihr voll Staunen zu.<P>Im nächsten Frühjahr wurde im Dorf ein neues Häuschen erbaut. Es gehörte Jan Classen. Schon im Spätsommer konnte das glückliche Ehepaar einziehen. Hier sollte ihnen auch eine Freude zuteil werden, die ihnen bisher versagt geblieben war; denn im Herbst lag ein prächtiger Junge in der bunten Wiege. Von nun an wurde ihr Glück durch nichts gestört.<P>Den Klabautermann sahen sie nie wieder. Sein Andenken aber hielten sie in Ehren und litten nicht, daß man ihn einen boshaften Wassergeist schalt.<P><hr><BR><B>ENDE</B><BR><hr><P>So das wars! *umkipp* Bin ich froh das Word erfunden wurde, wenn ich mir vorstelle das ich den Text in dieses kleine Forumsfenster hätte schreiben müssen... :mad: So geht das einfacher. Schön ins übersichtliche Word schreiben und hier reinkopieren, viel besser für die Augen. <P>*zu mystrel schiel* Du bist dran *vor erschöpfung umfall* *fingerspitzen in kaltes wasser halt* <BR> <BR> <BR> <P><BR>------------------<BR>
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<P>In Erinnerung an die Gegangen mögen sie ihren Weg zurück finden. Llew wir vermissen dich.<BR>++Jelindreal++<P><p>[Dieser Beitrag wurde von Jelindreal am 22.08.2000 editiert.]
 

Mystrel

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*Finger von Mullwickel befreien,pusten,versuchen zu tippen,klappt es....ja,also dann los:*<P>Wie Rom in der Eifel entstand <P>Die Alten wußten noch, warum der kleine Eifelort - zwischen Salm und Birresborn gelegen - den Namen Rom erhielt. - Sie erzählten, daß dies ausschließlich dem Salmer Fleiß zu verdanken sei. Einer steckte den anderen mit dieser Eigenschaft an und so kam es, daß sie Faulenzern kein Vertrauen schenkten. So konnte es sich auch die Gottesmutter in der Salmer Kirche nicht mehr leisten, bloß tatenlos dazustehen. Sie nahm die Krone aus ihrem Haar, legte sie sorgfältig aufs Altartuch und stieg mit ihrem Kind vom Altar herab. Gleich am ersten Haus neben der Kirche klopfte sie an. Der Bäuerin, die gerade beim Brotbacken war, bot sie ihre Hilfe an. Die Frau reichte ihr wortlos eine Schürze herüber und so lernte die Gottesmutter nicht nur Brotbacken, sie lernte jede harte Arbeit der Eifeler kennen und auch, nach und nach, aus allernächster Nähe, ihren Kummer. Wie den Bauersfrauen blieb ihr nur noch an Sonn- und Feiertagen Zeit, sich festlich für den Gottesdienst zu kleiden. Dann stand sie gerne wieder auf dem Altar, nahm den Dank der Salmer für ihre Arbeit in aller Ruhe an und gab Bitten, mit ihrem Nachdruck verstärkt, dem Himmelsvater weiter und freute sich mit ihrem Sohn und den Versammelten am festlichen Kerzenlicht, dem prächtigen Alt*****muck aus den Bauerngärten und dem mehrstimmigen Gesang, der aus der Kirche weithin über die Salmer Fluren drang. Gern erholte sich die junge Mutter nach einem arbeitsreichen Tag durch einen Spaziergang mit ihrem Kind im herrlichen Eifelwald. So begegnete ihnen eines Abends der Mann, der mit dem schweren Holzkreuz beladen den steinigen Waldweg bergan keuchte. Die Gottesmutter konnte nicht vorbei, ohne teilnahmsvoll zu fragen, wohin er denn gehe mit seiner Last. Er blieb stehen, ohne das Kreuz niederzustellen und sagte mit gebeugtem Kopf: ?Oh Frau, Ihr sprecht mit einem Sünder. Ich habe schwere Schuld auf mich geladen, die ich jetzt zutiefst bereue. Mir wird erst vergeben, wenn ich zur Buße das Kreuz nach Rom getragen habe.? Von Mitleid gerührt blickte die Gottesmutter zu ihrem Sohn hin, der nickte ihr zu. Da legte sie ihre Hand auf das Haupt des Reumütigen, der so tief gebeugt vor ihr stand und sagte: ?Komm, leg das Kreuz hin, hier ist Rom!? Als er sich aufrichtete, erkannte er voll Freude, der nun von aller Last Befreite, wen er vor sich hatte und kniete dankbar nieder. Über diese wundersame Begegnung berichtete der Mann wohin er kam, und bald baute jemand an dieser besonderen Stelle ein erstes Haus. Bald kamen andere hinzu und man nannte den kleinen Ort, zur Erinnerung an jene Begegnung, Rom. <P>*So,geschafft.*<BR>Jeli,Du hast recht,es lebe Word,hier direkt rein wollte ich das alles auch nicht schreiben.<P>*jetzt Finger kühlen,erholen,wieder mit Mullwickel einpacken,zurücklegen und auf weiteres warten ;) *<BR><P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Jelindreal

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Sanyasala, feyiama!<P>*langsam keine sagen mehr sehen kann* *aber trotzdem die nächste abtipp* <P><hr><BR><B>Die Prinzessin Svanvithe und die Schätze unter dem Garzer Wall auf Rügen</B><BR><hr><P>Prinzessin Svanvithe, die schöne Tochter des zu Bergen regierenden Königs von Rügen, wurde von boshaften Neidern verleumdet und von ihrem Vater deswegen ins Gefängnis geworfen. Um ihre Unschuld zu beweisen, beschloß die Prinzessin, den Königsschatz unter dem Garzer Wall zu heben.<BR>Bei Garz, wo jetzt der Wall über dem See sich erstreckt, hatte vor vielen Jahren ein Schloß gestanden, darin Heiden ihre Götter verehrten. Als die ganze Herrlichkeit zerstört wurde, zog sich der alte Heidenkönig mit seinen unermeßlichen Schätzen in einen aus Marmelsteinen und Kristallen erbauten Saal unter die Erde zurück. Nur nachts zwischen zwölf und ein Uhr erscheint er auf der Oberwelt. Zuweilen umkreist er den Kirchhof, auf dem vor alters Heidengräber gewesen sein sollen. Der dort geborgene Schatz kann jedoch nur von einer Prinzessin gehoben werden, die von den alten Königen abstammt und noch eine schuldlose Jungfrau ist.<BR>Svanvithe stieg nun in der Johannisnacht um zwölf Uhr mitternachts mit einer Johannisrute in der Hand auf den Wall und gelangte wirklich zu dem mit vielen Reichtümern gefüllten unterirdischen Saal. Als sie dann aber, mit Schätzen beladen, auf die Erde zurückkehren wollte, sah sie einen großen schwarzen Hund mit feurigem Rachen und funkelnden Augen auf sich losspringen. Da rief sie erschrocken : "Oh, Herr Je. . . !"<BR>Im selben Augenblick schlug die Tür zu, und die Prinzessin war nun in dem unterirdischen Gemach gefangen. Sie kann nur erlöst werden, wenn es jemand wagt, zu ihr hinabzusteigen um sie still schweigend an der Hand wegzuführen. Die Erlösung ist schon öfters versucht worden, doch nie mit Erfolg. Zuletzt hatte es ein Schustergeselle gewagt; denn es ging die Mär, ein reiner Jüngling von vierundzwanzig Jahren könne das gebannte Schloß finden und die gefangene Prinzessin erlösen.<BR>In der Johannisnacht begab sich der Geselle auf den Wallberg, und wirklich stand dort das Schloß vor ihm. Mutig schritt er hinein und kam in einen großen Saal. Darin saßen mehrere Frauen um einen großen Tisch; eine von ihnen hatte einen schwarzen Hund auf dem Schoß. Neben den Frauen lagen große Haufen Gold, und ringsum standen viele Kleinodien herum. Die schönste der Jungfrauen, die den Hund auf dem Schoß hielt, winkte den Jüngling zu sich, als ob er sie mitnehmen solle. Er aber wandte sich den Kostbarkeiten zu, die überall herumlagen, nahm einen goldenen Becher und wollte damit hinausgehen. Da entstand hinter ihm ein unheimliches Getöse. In seiner Angst blickte sich der Jüngling um, und sofort schlug die Türe vor ihm zu. Nun mußte auch er im Berg bleiben.<BR>So soll es nach ihm noch manchen andern ergangen sein, die die Erlösung der Jungfrau und die Hebung der Schätze versuchten, die heute noch immer auf ihren Befreier harren.<P><hr><BR><B>ENDE</B><BR><hr><P>*topic zu mystrel schieb* Na dann mach du mal wieder <BR> <P>------------------<BR>
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<P>In Erinnerung an die Gegangen mögen sie ihren Weg zurück finden. Llew wir vermissen dich.<BR>++Jelindreal++<p>[Dieser Beitrag wurde von Jelindreal am 22.08.2000 editiert.]
 

Mystrel

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*puuh,meine Finger anschauen,zu Jeli schielen,vielleicht sollten wir uns auf ein Remis einigen ;) :D *<BR>*aber,na gut und noch eine:*<P>Der römische Aquädukt von der Eifel nach Köln<BR> <P>Während die Mauern des Kölner Doms langsam emporwuchsen, soll der Teufel dem Dombaumeister eine Wette angeboten haben, nach der es ihm eher gelingen würde, das Wasser der Mosel in einem steinernen Kanal über die Eifelhöhen nach Köln zu führen, als daß jener seinen Bau vollenden könne. Zum Beweis für das Gelingen seines Bauwerkes wollte er in diesem Kanal eine Ente auf dem aus der Mosel abgeleiteten Wasser nach Köln schwimmen lassen. Der Fortgang dieser Sage ist klar: Eines Tages, noch vor Fertigstellung des Doms, trifft man beim Graben auf eine steinerne Rinne, auf der tatsächlich eine schnatternde Ente an das Tageslicht gekommen sein soll. Als der erschrockene Dombaumeister auch noch das schadenfrohe Gekicher des Teufels vernahm, stürzte er sich voll Verzweiflung über die verlorene Wette von den Mauern des Domes herab. Dieses Ereignis soll der Grund gewesen sein, warum für mehrere Jahrhunderte der Dombau ins Stocken geriet. Den Dombaumeister, nebst seinem Hund, der ihm in den Tod gefolgt war, hat man später in Form von Wasserspeiern verewigt.<P>*Topic zu Jeli weiterschieb,meine Finger verarzten,warten ;) *<P><BR> <BR><P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Jelindreal

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Sanyasala, feyiama!<P>Mystrel wir können uns erst auf ein Remis einigen wenn du aufhörst. Denn wenn ich jetzt keine schreibe hast du eine mehr ;) <P><hr><BR><B>Der Teufel als Schatzhüter bei Bremen</B><BR><hr><P>Im Niedervierlande bei Bremen wohnte einstmals ein Bauer, der sehr reich war. Der Überfluß aber machte ihmgroße Sorgen, denn ringsum loderte die Fackel des Krieges, und jeden Tag konnten räuberische Horden auch aufseinem Hof eindringen. Da dachte er ernstlich daran, wie er sein Geld und Gut vor den Räubern in Sicherheit bringenkönne, und beschloß, seine Schätze in die Erde zu Vergraben.<BR>Auf dem Hofe diente ein junger Knecht, den der Bauer aus Mitleid aufgenommen hatte, da er arm und elternlos war. Als nun der Bauer an einem Sonntag das ganze Gesinde in die Kirche geschickt hatte, um unbeobachtet seine Absicht ausführen zu können, versteckte sich der Knecht in der Scheune, weil er sich schämte, in seinen abgetragenen Kleidern den Gottesdienst zu besuchen. Aber gerade die Scheune hatte der Bauer zum Versteck seiner Habe ausersehen, und sokonnte der Knecht, der im Heu verborgen lag, genau beobachten, wie sein Herr zuerst ein großes Loch grub, bis es mannstief war, wie er dann in einen weiten kupfernen Kessel Gold, Silber, Münzen und Gefäße in gewaltigen Mengen hinabsenkte, die Grube wieder zuschaufelte und schließlich den Boden einebnete. Er hörte auch, wie sein Herr den Teufel zum Hüter des Ortes bestellte und beschwörend ausrief, niemand dürfe im Verlauf von sieben Jahren den Schatze heben, und wer dann komme, ihn zu holen, solle kein anderer sein als seiner Tochter Bräutigam; der dürfe aber nichtmit Spaten oder Schaufel graben, sondern müsse den Kessel mit einem silbernen Fuhrwerk, vor welches das lebendige,beflügelte Feuer gespannt sei, zutage fördern. Jedem Unbefugten, der sich an den Schatz wage, möge der Teufel den Hals brechen.<BR>Als der Bauer seinen Spruch getan hatte, schwirrte eine große Fledermaus durch die Scheune, umkreiste dreimal in schnellem Flug den Mann und den Schatz und verschwand wieder. Der Bauer nickte befriedigt und ging seiner Wege. Der Bursche konnte dieses Erlebnis nicht vergessen; wo er ging und stand, lag ihm der Schatz im Sinn, und derGedanke, wie er seiner habhaft werden könnte, ließ ihn nimmer los. Schließlich nahm er seinen Abschied von demBauern, ging zur See und wurde ein schmucker, tüchtiger Matrose. Doch als die sieben Jahre um waren, hielt es ihn nicht länger auf dem Schiffe; er machte sich auf und wanderte seinem Heimatort zu. Dort kannte ihn längst niemand mehr, aber er erfuhr bald im Wirtshaus, daß sein früherer Herr vor kurzer Zeit gestorben sei; nun lebe die Familie ingroßer Not, denn mit dem Reichtum des Alten scheine es nicht weit her gewesen zu sein; in seinem Nachlaß habe sich weder Gold noch Silber gefunden.<BR>Der Bursche sprach bald auf dem Hofe vor, fand alles, wie man es ihm geschildert hatte, und wurde, da die verwaiste Tochter sich seiner noch gern erinnerte, dort ein häufiger Gast. Schließlich fand er den Mut, um das hübsche Mädchen zu freien. Dieses wies ihn nicht ab. Nun hätte der junge Mann mit seinem zur See erworbenen Gut in aller Ruhe seinen Haushalt als ein vermögender Mann beginnen können. Doch der Schatz lag ihm im Sinne, und er sann unablässig darüber nach, wie er ihn heben könne.<BR>Da träumte er einmal, die Scheune stehe in Flammen, aber als er genauer hinsah, war es ein großer Hahn, der auf dem Strohdach stand und mit den Flügeln schlug. Im nächsten Augenblick schwang dieser sich von seinem hohen Standort herab, setzte sich auf eine umgestürzte Pflugschar, pickte mit dem Schnabel und scharrte mit den Füßen daran, kurz, benahm sich ganz so, als wolle er den Pflug in die Höhe richten und mit sich führen.<BR>Lange Zeit verstand der Mann diesen Traum nicht, doch plötzlich kam ihm ein guter Gedanke. Er fuhr sogleich zu einem Goldschmied in die Stadt und bestellte einen silbernen Pflug, den er sofort mit blanken Talern bezahlte. Nach acht Tagen schon konnte er ihn holen, und nunging er sogleich ans Werk. In der nächsten Nacht, sobald die Glocke zwölf schlug, machte er sich auf, unter dem rechten Arm den Silberpflug, unter dem linken einen prächtigen roten Hahn. Vor der Scheune spannte er den Hahn vor den silbernen Pflug, öffnete das, Tor und fuhr nach der Stelle, wo der Schatz verborgen lag. Obgleich kein Mondschein in die Scheune fiel, war es doch fast taghell darin, denn der Pflug leuchtete und der Hahn glänzte wie helloderndes Feuer.<BR>Schweigend begann der Mann im Kreise zu ackern und die Erdschollen zur Seite zu pflügen. Obwohl ein Gebrause und ein schreckliches Stimmengewirr anhob, verrichtete er in tiefster Ruhe seine Arbeit, bis er an den Deckel des Kessels stieß und den Schatz in all seiner Herrlichkeit gehoben hatte. Dann packte er alles in Körbe und eilte damit in den Hof, um es zu bergen. Nun machten die Leute freilich große Augen und freuten sich des wiedergewonnenen Gutes, und im Herbst gab es eine lustige Hochzeit.<BR>Der Silberpflug blieb lange Zeit ein Wahrzeichen der Familie, bis er im Schwedenkrieg verlorenging.<P><hr><BR><B>ENDE</B><BR><hr><P>*mystrel hand reich* Remis? :) <BR> <BR><P>------------------<BR>
Jelindreal.jpg
<P>In Erinnerung an die Gegangen mögen sie ihren Weg zurück finden. Llew wir vermissen dich.<BR>++Jelindreal++
 

Mystrel

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Ja nun,ich musste doch erst mal sehen,wie Du auf ein Remis reagierst ;) <P>Jeli Hand reich,ja Remis :D :D <BR>Hat aber richtig Spass gemacht :D <P>*Hände von Mullwickel befreien,aaah,zurücklegen und erholen*<P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 
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