[BGG] Nordlichter Sagentopic !

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Mystrel

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Hier werden wunderschöne Sagen geschrieben.Ich wusste garnicht,das es über Beowulf eine Sage gibt :) <P>So,hier habe ich noch eine Sage aus meiner direkten Heimat:<P>D I E <BR>D O M B A U S A G E <BR>Es ist Vormittag. Im Aachener Rathaus, so um das Jahr 800, ist die Luft etwas Feucht. Die älteren Ratsherren klagen über Rheuma. Kaiser Karl ist in ein fernes Land nahe dem Rande der Welt gezogen, um den Ungläubigen das Reich Gottes nahe zu bringen. Man würde ihn bei seiner Rückkehr gerne mit einem fertigen Dom, der größten Kirche der bekannten Welt, überraschen.<BR> Das Gesicht des alten Vorsitzenden ist grau, seine Miene betrübt. Es fehlt an Geld für ein solches Bauwerk, der Kaiser mußte viel für seine gesegneten Waffen ausgeben. Auch Arbeitskräfte sind schwer zu bekommen, da ja viele mit in den Krieg gezogen waren. Möglicherweise muß der Plan wieder aufgegeben werden. <P>Ein kalter Luftzug weht durch den Saal, das Ticken der Standuhr verstummt. Die Ratsherren blicken zu großen, hölzernen Türe. Ein schwarz gekleideter, eleganter Mann hat den Raum betreten. Er bittet um Verzeihung für die Störung. 'Natürlich', so sagt er, 'braucht Aachen ein Kirche welche dem Kaiser würdig ist. Ich bin in der Lage Ihnen das Geld zur Verfügung zu stellen.'<BR>Die Ratsherren blicken ihn ungläubig an. Sie frieren. Keiner kann glauben was der Fremde da gerade gesagt hat. 'Ich verstehe ihre Zweifel,', fährt er fort, 'aber sie können mir glauben. Was haben sie schon zu verlieren? Ich verlange nur eine symbolische Gegenleistung'.<BR>Diese symbolische Gegenleistung soll die Seele des Ersten sein, welcher den fertigen Dom betritt.<BR>Die Ratsherren, unfähig etwas zu sagen, bekreuzigen sich. Offensichtlich ist der Fremde der Teufel. 'Finden sie das Angebot etwa unfair? Sie müssen ihren Teil der Abmachung erst einlösen, wenn der Dom steht'. Die Ratsherren blicken sich ängstlich an und nicken unmerklich. Mit zitternden Händen wird ein Vertrag unterschrieben. Der schwarz gekleidete Herr lächelt, verbeugt sich und geht hinaus. Die zurückgebliebenen Männer können einander nicht mehr in die Augen sehen. <P>Ein paar Jahre später ist der Dom fertiggestellt. Keiner der Aachener wage es, ihn zu betreten.<BR>In seinem Inneren ist es düster, die Fenster der Kirche sind von außen mit Brettern vernagelt. Flackerndes Kerzenlicht verleiht den finsteren Schatten Leben.<BR>Ein Schatten löst sich, bewegt sich lautlos zum Portal und wächst an der Mauer empor.<BR>Plötzlich wird das Portal von außen einen Fuß weit geöffnet, eine verzweifelt jaulende Wölfin jagt gehetzt in die Kirche - die Tür wird schnell wieder zugestoßen. Der Schatten stürzt sich auf das verängstigte Tier, ein unmenschlicher Schrei läßt das Gebäude erbeben. Die Tür springt auf, etwas Dunkles schießt wutheulend heraus und schlägt das schwere Portal hinter sich zu.<BR>Der um seine Seele beraubte Wolfskörper ist zu Bronze erstarrt - an der Stelle des Türrings bleibt nur ein Daumen zurück ... <P>Während im Dom die erste Messe gelesen wird feiern die Leute draußen ihren Sieg über den Teufel und daß sie einen Dom zum Preis einer Wölfin haben bauen können.<P>Es gibt da noch eine Fortsetzung.<BR>Möchtet Ihr die auch lesen ?<P><BR><P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Damian

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Zum Gruße !<P>Klar, nur her damit. *lesenwill* *zappelnd* :D <P>------------------<BR>Damian Scheherazades<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Damian.jpg"> <BR><I>In einer düsternen Nacht auf einer Gebirgswaldlichtung drang Damian das vertraute trommeln der Elfenschamanin</I> <B>*Soma*</B> <I>in seine Ohren, es huschte ihm ein Grinsen über das Gesicht und seine Schritte beschleunigten sich in ihre Richtung.</I>
 

Szandor

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Wobei man sagen muß, das es viele Sagen ähnlicher Art gibt, bei der der Teufel immer um seinen Verdienten Preis gebracht wird, mal baut er ne Brücke, dann wieder ne Mauer...<P>Was für Bücher schreibst/schriebst Du denn so Escar?<P>------------------<BR> [Userbild:Szandor] <BR>HpWoD<BR>PAX ALTA by Szandor
 

Mystrel

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Na gut,Damian,weil Du es bist,lasse ich Dich nicht zu lange zappeln ;) :D <P>D I E <BR>L O U S B E R G S A G E<P>Eine finstere Stimmung lastet seit der Einweihung des Domes auf den Aachener Bürgern. Der markerschütternde Schrei des Teufels sitzt noch allen in den Ohren. Die ganze Stadt fürchtet sich vor den Folgen dieser unmenschlichen Wut. Niemand will so recht glauben, daß der Teufel die Aachener in Ruhe lassen wird, wo man ihn doch ausgetrickst hat. Auch wenn der Teufel selber mit miesen Tricks kämpft - darf man ihn deshalb betrügen?<P> Auf dem Marktplatz räumen die letzten Marktfrauen ihre Sachen zusammen. Eine Gruppe von Männern steht in der Nähe der Marktschenke unruhig vor Würfelbechern. Aber nach Spielen ist niemandem zu Mute. Selbst die sonst spielenden Kinder sitzen in sich gesunken auf der Erde und scharren im Dreck. Was vor einigen Wochen noch ein fröhliches Durcheinander war, gleicht heute einer Beerdigungsszene. Niemand lacht, alle sprechen leise - wenn überhaupt - und die Bewegungen der Menschen sind zäh wie Lava. Die Angst brodelt in ihnen allen, aber aus Furcht vor einem plötzlichen Ausbruch konzentriert sich jeder nur auf die nötigsten Bewegungen. <P>Das Bild wird jäh gestört von einer laut schreienden Frau, die ihre Röcke in den Händen wild stürmisch die Pontstraße zum Markt hinauf rennt. Wild kleben ihr die Haare im schweißnassen Gesicht. Die Haube sitzt schief auf dem Kopf und gibt den Blick frei auf den aufgelösten Rest einer früheren Aufsteckfrisur. Erstaunt wenden sich die Köpfe der zähen Masse zu ihr hin.<BR>"Der Teufel ist -", keuchend unterbricht sie sich und ringt nach neuem Atem. "Der Teufel ist tot! Habt ihr was zu trinken?!" Vor erschöpfung läßt sie sich auf dem Boden nieder.<BR>Eine Welle der Unruhe durchzuckt die Masse. Eine Marktfrau geht zögernd auf die verschwitzte, schwer atmende Frau zu und reicht ihr einen Krug Wasser. Als die Trinkende den Krug absetzt sieht die Marktfrau ihr Gesicht: "Jesus und Maria, Maria! Was ist denn mit dir passiert!" Und sofort kniet sich die Marktfrau nieder und beginnt, mit ihrer Schürze Marias Gesicht sauber zu wischen. Sie stricht ihr auch die Haare zurecht und setzt ihr die Haube wieder gerade auf. "So und jetzt steh mal auf und setz' dich hier auf den Schemel, dein Rock wird ja ganz dreckig. Und jetzt atme mal tief durch. Was ist passiert? Warum siehst Du so aus? Und was erzählst du da vom Teufel!?"<BR>"Ihr werdet's mir nicht glauben, aber es gibt einen Beweis, es gibt einen Beweis, wirklich. Ich kann ihn euch zeigen!" "Ja ist ja schon gut, Maria! Für was denn, erzähl doch bitte für was es einen Beweis gibt. Versuch' mal, langsamer zu atmen. Wenn Du so weitermachst, liegst du gleich ohnmächtig am Boden. Also versuch's mal, einatmen - ausatmen - einatmen - ausatmen.!" Folgsam beginnt Maria sich zu beruhigen. Angeregt von dem Treiben der beiden Frauen stehen mittlerweile die Männer, Frauen und Kinder um die zwei herum. <BR>Da beginnt Maria zu erzählen: "Danke Bruni, es geht schon wieder. Es war alles ziemlich aufregend, wenn ich erzählt habe, werdet ihr das schon verstehen. Also,<BR>ich bin ja so vor etwa anderthalb Stunden vom Markt aufgebrochen, um den Kranken in Melaten die Lebensmittel vorbeizubringen, wie sonst auch. Die haben sonst keinen, der sie hier abholen könnte, also verkauf ich sie ihnen da eben direkt, aber ist ja jetzt auch egal.<BR>Also ich war schon durch das Ponttor aus der Stadt raus und ging bereits ein gutes Stück nacj Westen durch den Wald, da stand er mir plötzlich gegenüber." "Wer denn?" fragten die Kinder, die in der ersten Reihe aufdem Boden saßen? Maria atmete tief ein und wieder aus und stieß dann hervor: "Der Teufel1" Die Menge schrie auf. "Ich habe ihn an seinen Hörnern erkannt, sein Scheitel war nicht mehr gerade, die Hörner kamen unter den Haaren raus und außerdem - er hatte Pferdehufe!" Ein zweites Mal stöhnte die Zuhörenden entsetzt. "Ich dachte, jetzt ist' aus und wühlte in meiner Schürzentasche nach meinem Rosenkranz. Den, den meine Mutter mir damals geschenkt hat, als sie gestorben ist. Das war in dem Sommer, als es so viele Heuschrecken gab- aber das ist ja jetzt auch egal," und die Menge nickte.<BR>"Also ich dachte, jetzt ist's aus da fragt mich dieser Kerl mit schleimiger Stimme, wie weit es denn noch bis Aachen sei. Da hab ich erstmal gar nicht gewußt was das jetzt sollte, ich hatte erst gedacht jetzt zieht der dich hinter den Busch und ..." "Maria - die Kinder!", rief da eine aufgeregte Stimme aus dem um sie stehenden Kreis.<BR>"Na ja, also ich dachte an sonst was und der fragt einfach nur, wie weit es bis Aachen ist. Dann hab' ich mir den Kerl genauer angeguckt und seh da einen dicken Sack auf seinem Rücken aus dem so ganz dünn Sand herausrieselt. Da hab ich gewußt, was er vorhat. Der wollte mit dem Sand Aachen zuschütten, aus Rache wegen dem Daumen und dem Geld und der Seele und so!<BR>Aber keine Angst, das ist nicht passiert und wird auch nicht passieren, dafür habe ich ja schließlich gesorgt! Ich hab' ihn nämlich angelogen und ihm meine Schuhe gezeigt. Die hier die ich gerade anhabe. Dann hab ich ihm erzählt, daß ich diese Schuhe in Aachen gekauft hätte. Ich wäre schon vor einigen wochen aufgebrochen, deswegen, sähen die Schuhe so alt und zerlumpt aus. Ihr könnt sie euch ja anschauen!" forderte Maria das Publikum auf, "das sind noch die, die ich von meiner Schwester geerbt habe. Für neue Schuhe reicht es halt nicht immer. Meiner Schwester passen die jetzt halt nicht mehr, weil die doch so Geschwüre an den Zehen gekriegt hat, daß sie jetzt immer viel zu große Schuhe anziehen muß, damit die Geschwüre nicht aufgehen. Nun ja, jedenfalls, was soll ich sagen, der Typ nimmt mir das ab! Völlig entsetzt starrt der auf meine Schuhe. Sein Gesicht verzieht sich, so daß es aussieht, wie ein ausgewrungener Putzlappen. Schrill kreischt er, 'Dann eben nicht! Nicht mit mir! Ich laufe mir doch nicht die Füße platt! Dann können mich die Aachener mal! Ich mach mich doch nicht zum Deppen!' und so Sachen flucht der noch ne ganze Weile rum bis er richtig wütend seinen Sack auf den Boden knallt. Der Sack ist sofort geplatzt und vor meinen Füßen wächst der Sand zu einem kleinen Berg. Und das schwillt immer weiter, denn dann entstehen direkt daneben noch zwei weitere kleinere Berge, und alles direkt vor mir." "Und der Teufel?" fragen die Menschen auf dem Marktplatz. " Der war weg." "Wie? Der war weg? Wohin denn?"<BR>"Weiß ich auch nicht. Vermutlich in die Hölle oder so. Jedenfalls hab ich noch gehört wie geschrieen hat: 'Nach Aachen komme ich nie wieder!' und dann war es absolut still und ich bin zurück hierhin gerannt."<P>Nun bricht auf dem Marktplatz die Unruhe aus. Alle reden wild durcheinander, bestürmen Maria mit weiteren Fragen, bis diese sich hifesuchens nach Bruni umsieht. Bruni klopft daraufhin auf den Boden eines Kupferkessels, den sie heute nicht verkaufen konnte, und sagt laut: "Jetzt seid doch mal ruhig! Ich schlage vor, daß wir - um zu sehen ob das alles stimmt, was Maria sagt - jetzt vor das Ponttor gehen. Von da aus müßten wir ja die neuen Berge sehen können, wenn es sie gibt. Kommt mit!"<BR>Und so sieht man an diesem Nachmittag eine Prozession vom Markt durch die Pontstraße zum Ponttor, angeführt von zwei Aachner Marktfrauen. Schnell verrbreitet sich der Grund des Zuges und die Umstehenden schließen sich neugierig an. Vor dem Stadttor angekommen werden alle ganz still, erschrocken und ehrfürchtig blicken sie in die Höhe und sehen in der Tat die drei Berge, von denen Maria ihnen erzählt hatte. Wieder ergreift Bruni das Wort: "Ich glaube, wir sind geretttet, der Teufel hat aufgegeben! Und weil Maria so schlau war, schlage ich vor, den größten Berg Schlauberg zu nennen! Die meisten der Anwesenden schauten sie fragend an. Ein kleinerr Junge brachte ihre Zweifel auf den Punkt: "Was bedeutet den das Wort schlau? "Ach so," meinte Bruni, "das ist das neuere Wort für das Wort 'lous' im Platt. Wir können den Berg auch Lousberg nennen, damit auch jeder versteht, was gemeint ist." Jubelnd stimmt die Menge ihr zu. Die Aachener tragen Maria zurück zum Marktplatz und veranstalten das ausgelassenste Fest ihres Lebens. <P><BR>(Heute spricht man bei Leuten, die gut Bescheid wissen im Gegensatz zu früher nicht mehr von 'Lousbergern' sondern von 'Schlaubergern'.)<P><BR><P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Damian

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Zum Gruße !<P>@Escar`Bane : Nee ... ich meinte Mystrel. ;) <BR>Aber von Dir will ich hier auch was lesen. *auffordernd* *zu Escar`Bane schiel* :D <P>@Mystrel : Ja :eek: ... weil ich es bin :rolleyes: ... ich fühle mich geehrt ! :) <P>@Szandor : Hmh ...Interessante Sichtweise ! *grübel*<P>Damian Scheherazades<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Damian.jpg"> <BR>Ich glaub ich bin nicht ganz wach !<P><p>[Dieser Beitrag wurde von Damian am 20.07.2000 editiert.]
 

Mystrel

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Damian<BR>Gern geschehen ;) <P>Ich hoffe,die Sage zur Entstehung des Doms zu Aachen gefällt Euch<BR>Wir sehen uns in Speyer :D <P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Beowulf

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Da ich darum gebeten worden bin, auch eine Sage zum Besten zu geben, habe ich diese hier herausgesucht. Vielleicht nicht besonders eindrucksvoll, aber es geht darin immerhin um Speyer.<P><B>Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe</B><P>Kaiser Rudolf von Habsburg, reich an Jahren, war in seinem Schlosse zu Germersheim einstens erkrankt und fühlte den Tod herannahen. Noch am selben Tag, meinten die Ärzte auf des Kaisers Frage, werde die letzte Stunde kommen.<P>"Auf nach Speyer!" befahl da der greise Held, "dort will ich den Tod erwarten. Blast die Hörner und bringt mein Roß!" Und das Tier, das ihn sonst zur Schlacht getragen hatte, bestieg er nun zum letzten Ritt. Von zwei Priestern begleitet, zog Rudolf, mit einem Fuß schon im Grabe, langsamen Schrittes gegen Speyer, um sich mit seinen vornehmen Ahnen zu vereinen, die dort im Dome bereits zur ewigen Ruhe eingegangen waren. Da begannen auf einmal die Glocken dumpf und klagend zu läuten, und wohin der Zug sich bewegte, standen die Leute und weinten und trauerten. Aus den Toren von Speyer eilten Ritter, Bürger und Frauen wehmütig dem Kaiser entgegen, um noch einmal sein mildes Antlitz zu sehen.<P>Der Kaiser trat in den hohen Prunksaal der Burg zu Speyer und setzte sich auf den goldenen Stuhl. Dann begann er für sein Volk zu beten bis zum Augenblick des Scheidens. Um die Stunde der Mitternacht erfüllte mit einem Male ein himmlischer Glanz den Raum: der geliebte Kaiser war entschlafen.<P>Der Dom wurde sein letzter Ruheplatz, und viel Volk drängte sich bei seiner Bestattung. Tief unten in der Gruft der Deutschen Kaiser ruht auch heute noch Rudolfs Sarg.<P>------------------<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Beowulf.jpg"> <BR>"Allvater hat den Weltenlauf so geordnet, daß gute Tat den Sieg behält <BR>über bösen Spuk und über alle bösen Geister!"
 

Beowulf

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Und hier noch etwas Nordisches. So richtig blutig und nach meinem Geschmack. :D Leider habe ich noch nichts schönes aus meiner Heimat gesehen, aber ich bin auf der Suche. Ach ja, und alle die Loki vermissen können ihn hier in voller Aktion erleben. ;) <P><B>Thor holt seinen Hammer</B><P>Eines Morgens bemerkte Thor mit Schrecken, daß sein Hammer fehlte. Vergebens durchsuchte er, wild sich den Bart raufend, alle Räume seines Hauses.<P>Da kam Loki, der listenreiche Gott, daher. Er konnte sein schadenfrohes Lächeln kaum verbergen, als Thor ihm sein Mißgeschick erzählte. "Die Riesen werden ihn gestohlen haben", versetzte Loki jedoch gleichmütig. "Wenn du willst, werde ich bei ihnen nachforschen." Und Thor willigte ein.<P>Von Frigga entlieh sich der verschlagene Loki das Federgewand, flog nach Riesenheim und brachte schnell in Erfahrung, daß der Riese Thrym, der König der Unholde, den Hammer gestohlen und acht Meilen tief unter der Erde verborgen habe.<P>"Nur um einen Preis werde ich den Hammer herausgeben'', rief der Riese hohnlachend; "nur wenn Frigga, die schönste Göttin, meine Frau wird!"<P>Als Loki den Asen diese Forderung überbrachte, schrie Frigga auf vor Scham und Zorn, und in großer Sorge versammelten sich die Götter und hielten Rat; denn wenn Thor den Hammer nicht zurückerhielt, so drohte für Asgard der Untergang.<P>Widerstrebend ließ Thor sich schließlich durch Odins klugen Sohn Heimdall, der als Gott des Frühlichts auch der Wächter des Himmels ist, zu einer List überreden. Als Braut verkleidet, sollte er in Friggas Gewand und Schmuck nach Riesenheim ziehen und selber den Hammer holen. Loki, der verschlagene Gott, erbot sich, ihn als seine Dienerin zu begleiten.<P>Voller Freude empfing der Riese Thrym die Braut, die tief verschleiert vor ihn trat. Er ließ sogleich ein Festmahl herrichten. Man nahm mit den Gästen in der Halle Platz und tat sich gütlich bei fettem Ochsenbraten und schäumendem Met. Mit Verwunderung sahen Thrym und seine Gäste, wie die vermeintliche Braut einen ganzen Ochsen, dazu acht Lachse verzehrte und drei Kufen Met hinuntergoß.<P>"Acht Tage lang hat meine Herrin nicht gegessen, so sehr quälte sie die Sehnsucht nach dir!" sagte der kluge Loki zur Erklärung des seltsamen Gebarens.<P>Das hörte der Riese gern. Mit plumpen Fingern lüftete er ein wenig den Schleier, um das holde Antlitz der Braut zu sehen. Doch entsetzt fahr er zurück vor den Augen, die wie loderndes Feuer blitzten. "Meine Herrin", versetzte der als Magd verkleidete Loki, "hat acht Nächte kein Auge geschlossen, so sehr verzehrte sie das Verlangen nach dir."<P>Solche Worte erfreuten Thrym sehr, darum rief er befehlend: "Bringt jetzt den Hammer des mächtigen Thor!"<P>Wie frohlockte Thor in seinem Herzen, als man ihm, der vermeintlichen Braut, feierlich den Hammer als Hochzeitsgabe in den Schoß legte!<P>Mit ingrimmiger Wut ergriff er den Hammer, wog ihn in der Hand und schleuderte ihn gegen den Riesen Thrym, so daß dieser mit zerschmettertem Schädel von seinem Sitz sank. Ein wildes Getümmel erhob sich, als Thor nun mit dem Hammer Mjölnir auf die übrigen Riesen einhieb, bis keiner aus Thryms Geschlecht mehr am Leben war.<P>Der Himmel lachte und donnerte zugleich, als Thor und Loki vom rauhen Riesenheim hinauffuhren zu Asgards leuchtenden Höhen.<P>------------------<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Beowulf.jpg"> <BR>"Allvater hat den Weltenlauf so geordnet, daß gute Tat den Sieg behält <BR>über bösen Spuk und über alle bösen Geister!"
 

Mystrel

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Hui,Beo,Deine Sage von Thors Hammer war aber richtig schön schaurig ;) <P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Damian

Guest
Zum Gruße !<P>@Beowulf : Na endlich ... *mitdenfingernauftischtippend* :D ... nein im ernst, weiß ja, das Du mit Deinen Prüfungen genug am Hut hast ... wenn Du nochmal Zeit findest, würde ich mich über weitere schöne Sagen von Dir freuen. *auffordernd* :) <P>Hier mal wieder ein Beitrag von mir :<P>Hilligebeke<P>Zwischen Flensburg und Schleswig ist ein Bach, der Hilligebeke, der früher der Jüdebeke hieß, aber seinen Namen änderte, weil der heilige Poppo darin das heidnische Volk taufte. Auch König Harald Blauzahn und sein Sohn Svend Gabelbart sind dort getauft worden. Daneben heißt noch ein Gehölz das Poppholz, weil Poppo dort seine Predigten hielt. Reiter und Fuhrleute lassen ihre Pferde nicht aus dem Bach trinken, weil es bekannt ist, daß diese sich sogleich danach verfangen. <BR>Hier bei diesem Bach hat Poppo einmal ein Wunder verrichtet. Er zog ein mit Wachs getränktes Hemd an und forderte nun die ungläubigen Heiden auf, es anzustecken. Wenn er beschädigt werde, brauchten sie nicht seiner Predigt zu glauben; bliebe er aber unversehrt, sollten sie sich taufen lassen. Das gelobten sie. Als nun das Gewand angezündet war, erhob er seine Hände zum Himmel und erduldete den Brand mit großer Ruhe und Heiterkeit, und als es heruntergebrannt war, war auch nicht ein Brandfleck an seinem ganzen Körper sichtbar. Da nahmen Tausende den Christennamen an.<BR>Poppo benutze den Stein, der auf der Poppholzer Koppel, nicht weit von dem Wirtshaus Helligbek liegt, als Taufstein. Der Stein ist noch da, und man nimmt ihn nicht weg, obgleich er mitten im Acker liegt. <P>Zu jener Zeit kam einmal ein Fremder zu Pferd durch den Bach. Mitten darin hielt er an, sein Pferd zu tränken, und fragte die Leute:"Ist dies das Wasser, in dem ihr getauft werdet?" Als sie bejahten, rief er:"So wünsche ich, daß mein Pferd in euer heiliges Wasser einen Dreck macht!" Sein Wunsch erfüllte sich, allein in dem selben Augenblick war er mit seinem Pferd wie festgenagelt; er konnte nicht von der Stelle und mußte lange Zeit im Bach halten. Da tat er das Gelübde, den Christen des Ortes eine Kirche zu bauen, und das half ihm aus der Not. Er hielt sein Wort, und Sieverstedter Kirche, die etwa eine halbe Stunde entfernt liegt, wurde von ihm gebaut. Sie ist daher eine der ältesten Kirchen unseres Landes. <P>Weiter Sagen folgen. ;) <P>------------------<BR>Damian Scheherazades<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Damian.jpg"> <BR><I>In einer düsternen Nacht auf einer Gebirgswaldlichtung drang Damian das vertraute trommeln der Elfenschamanin</I> <B>*Soma*</B> <I>in seine Ohren, es huschte ihm ein Grinsen über das Gesicht und seine Schritte beschleunigten sich in ihre Richtung.</I>
 

Beowulf

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So, hier noch etwas für unsere zwergischen Freunde, obwohl diese Sage sie nicht in dem besten Lichte erscheinen läßt. Naja, zur ehrenrettung sei noch gesagt, daß zu dieser Zeit noch kein Unterschied zwischen den Zwergen, den Gnomen und den Halblingen bekannt war...<P><B>Der Abzug des Zwergvolks über die Brücke</B><P>Die kleinen Höhlen in den Felsen, welche man auf der Südseite des Harzes, sonderlich in einigen Gegenden der Grafschaft Hohenstein findet und die größtenteils so niedrig sind, daß erwachsene Menschen nur hineinkriechen können, teils aber einen räumigen Aufenthaltsort für größere Gesellschaften darbieten, waren einst von Zwergen bewohnt und heißen nach ihnen noch jetzt Zwerglöcher. Zwischen Walkenried und Neuhof in der Grafschaft Hohenstein hatten einst die Zwerge zwei Königreiche. Ein Bewohner jener Gegend merkte einmal, daß seine Feldfrüchte alle Nächte beraubt wurden, ohne daß er den Täter entdecken konnte. Endlich ging er auf den Rat einer weisen Frau bei einbrechender Nacht an seinem Erbsenfelde auf und ab und schlug mit einem dünnen Stabe über dasselbe in die bloße Luft hinein. Es dauerte nicht lange, so standen einige Zwerge leibhaftig vor ihm. Er hatte ihnen die unsichtbar machenden Nebelkappen abgeschlagen. Zitternd fielen die Zwerge vor ihm nieder und bekannten, daß ihr Volk es sei, welches die Felder der Landesbewohner beraubte, wozu aber die äußerste Not sie zwänge. Die Nachricht von den eingefangenen Zwergen brachte die ganze Gegend in Bewegung. Das Zwergvolk sandte endlich Abgeordnete und bot Lösung für sich und die gefangenen Brüder und wollte dann auf immer das Land verlassen. Doch die Art des Abzuges erregte neuen Streit. Die Landeseinwohner wollten die Zwerge nicht mit ihren gesammelten und versteckten Schätzen abziehen lassen, und das Zwergvolk wollte bei seinem Abzuge nicht gesehen sein. Endlich kam man dahin überein, daß die Zwerge über eine schmale Brücke bei Neuhof ziehen und daß jeder von ihnen in ein dorthin gestelltes Gefäß einen bestimmten Teil seines Vermögens als Abzugszoll werfen sollte, ohne daß einer der Landesbewohner zugegen wäre. Dies geschah. Doch einige Neugierige hatten sich unter die Brücke gesteckt, um den Zug der Zwerge wenigstens zu hören. Und so hörten sie denn viele Stunden lang das Getrappel der kleinen Menschen; es war ihnen, als wenn eine sehr große Herde Schafe über die Brücke ging. - Seit dieser letzten großen Auswanderung des Zwergvolks lassen sich nur selten einzelne Zwerge sehen. Doch zu den Zeiten der Elterväter stahlen zuweilen einige in den Berghöhlen zurückgebliebene aus den Häusern der Landesbewohner kleine, kaum geborene Kinder, die sie mit Wechselbälgen vertauschten. <P>------------------<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Beowulf.jpg"> <BR>"Allvater hat den Weltenlauf so geordnet, daß gute Tat den Sieg behält <BR>über bösen Spuk und über alle bösen Geister!"
 

Beowulf

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Und hier noch etwas für unsere Sachsen. Ob es ihnen gefallen wird?<P><B>Abkunft der Sachsen</B><P>Man lieset, daß die Sachsen weiland Männer des wunderlichen Alexanders waren, der die Welt in zwölf Jahren bis an ihr Ende erfuhr. Da er nun zu Babylonia umgekommen war, so teilten sich viere in sein Reich, die alle Könige sein wollten. Die übrigen fuhren in der Irre umher, bis ihrer ein Teil mit vielen Schiffen nieder zur Elbe kam, da die Thüringer saßen. Da erhub sich Krieg zwischen den Thüringern und Sachsen. Die Sachsen trugen große Messer, damit schlugen sie die Thüringer aus Untreuen bei einer Sammensprache, die sie zum Frieden gegenseitig gelobet hatten. Von den scharfen Messern wurden sie Sachsen geheißen. Ihr wankeler Mut tat den Römern Leids genug; sooft sie Cäsar glaubte überwunden zu haben, standen sie doch wieder gegen ihn auf. <P>------------------<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Beowulf.jpg"> <BR>"Allvater hat den Weltenlauf so geordnet, daß gute Tat den Sieg behält <BR>über bösen Spuk und über alle bösen Geister!"
 

Damian

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Zum Gruße !<P>@Beo : Schöne Sagen sind das ! ;) <P>Hier noch ein Beitrag :<P>Der Goldkeller bei Laboe<P>In einem Hügel bei Laboe ist ein Goldkeller verborgen. Er öffnet sich am Ostermorgen, wenn die Sonne aufgeht und sich hüpfend bewegt wie ein tanzendes Kind. Die Frau eines Fischers ging an einem Ostermorgen hinaus; sie hatte ihr kleines Kind auf dem Arm. Da sah sie plötzlich durch die geöffnete Spalte des Berges drinnen einen Haufen Gold - und Silberstücke liegen. Sofort eilte sie in den Berg hinein. Da stand ein großer Tisch, an den setzte sie ihr kleines Kind. Auf dem Tisch lag ein Apfel, den gab sie dem Kind in die Hand. Dann füllte sie ihre Schürze mit blanken Gold und lief ohne Besinnen mit dem Schatz hinaus ins Freie. Als sie draußen war, schloß sich der Berg. Da erst bemerkte sie es : sie hatte in der Hast ihr Kind am Tisch sitzengelassen. Sie weinte und jammerte, aber der Berg blieb verschlossen.<BR>Ein volles Jahr verging. Erst am nächsten Ostermorgen öffnete sich der Berg wieder, und die Frau eilte hinein. Da saß ihr Kind noch am Tisch und streckte lächelnd der Mutter die Hände entgegen. Sie ergriff es und lief hinaus. Der Berg schloß sich wieder, und nun erst bemerkte es die Frau : das Kind in ihren Armen war tot.<P><P>------------------<BR>Damian Scheherazades<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Damian.jpg"> <BR><I>In einer düsternen Nacht auf einer Gebirgswaldlichtung drang Damian das vertraute trommeln der Elfenschamanin</I> <B>*Soma*</B> <I>in seine Ohren, es huschte ihm ein Grinsen über das Gesicht und seine Schritte beschleunigten sich in ihre Richtung.</I>
 

Damian

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Zum Gruße !<P>Ich bleibe standhaft. *fg* :D <P>Hier habe ich nochmal zwei Sachen rausgeschrieben :<P>Handel und Wandel<P>Die Alster war einst, als sie noch durch einen Kanal mit der Trave verbunden war, eine viel befahrene Handelsstraße zwischen Hamburg und Lübeck. An mehreren Stellen lagen Burgen und Raubschlösser, so zu Stegen, zu Wohldorf und die Mellenburg bei Poppenbüttel. An diesen Stätten hausen noch jetzt nachts die Schnapphähne und halten tolle Feste und Beratungen. Ungesehen kommen und gehen sie auf der Alster.<P><BR>Das Zaubertränklein des Hamburger Rats<P>Geraume Zeit nac dem großen Kriege geschah es einmal, daß ein Lizentiat in den Hamburger Rat gewählt wurde, der bisher ein eifriger Gegner des Senats gewesen war. Aber seltsam : von dem Augenblick an, da er den krausen Kragen trug, vernahm man kein Wort des Tadelns über den Senat mehr von ihm, vielmehr wurde er nun dessen eifrigster Lobredner und verstieg sich sogar dazu, Dinge zu rühmen, die er noch vor wenigen Wochen aufs äußerste geschmäht hatte.<BR>Das hatte seinen Grund. Es war nämlich im Hamburger Rat Sitte, daß jeder neu gewählte Ratsherr nach seiner Verteidigung von dem Bürgermeister in geheimer Zwiesprache vorgenommen und ihm unter allerlei merkwürdigen Zeremonien ein Tränklein eingenötigt wurde, daß sehr süß schmeckte und gut einging. Dieses Tränklein hatte die zauberhafte Wirkung, daß es dem neuen Ratsherrn seine früheren Irransichten völlig austrieb und ihn mit inbrünstiger Liebe zum hohen Rat und den neuen Kollegen erfüllte. Es verfehlte nie seine Wirkung; das hat man auch bei anderen Personen oft genug beobachten können.<BR><P>------------------<BR>Damian Scheherazades<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Damian.jpg"> <BR><I>In einer düsternen Nacht auf einer Gebirgswaldlichtung drang Damian das vertraute trommeln der Elfenschamanin</I> <B>*Soma*</B> <I>in seine Ohren, es huschte ihm ein Grinsen über das Gesicht und seine Schritte beschleunigten sich in ihre Richtung.</I>
 

Mystrel

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So,damit unser schönes Sagentopic wieder nach oben rutscht,habe ich nochmal eine Sage rausgekramt :) <P>Der Schneider von Müllenborn<P>Er war ein Meister seines Fachs, der Müllenborner Schneider, obwohl er selten Gelegenheit hatte, seine Kunst an einem Stück neuen Tuchs zu beweisen. Meist verdiente er seinen kargen Lebensunterhalt mit Änderung und Ausflicken. Mit flinker Nadel versorgte er die schadhaften Kleider und mit lustigen Geschichten unterhielt er derweil seine wartende Kundschaft. Denn er hatte ausreichend Beweise dafür beisammen, daß gutgelaunt, die Leute ihm den abgemachten Lohn zusätzlich aufrundeten. So war der Schneider auch noch Meister der Lebenskunst geworden, die hartgeprüften Menschen hilft, weil sie den Blick für das Schöne und Gute in der Welt nicht verloren hatten. Das Allerschönste für den Schneider war und blieb seine Geige, denn das Süßeste, was jemals so nah und zärtlich sein Ohr vernommen hatte, war ihre wundersame Stimme. Sobald der Nählohn in seinen Geldbeutel hineingezählt und ihm damit das Brot für die nächsten Tage sicher war, nahm er sie aus dem abgegriffenen Kasten, und die Nachbarn hörten bald die frohen Töne, die er ihr entlockte. ?Er hat wieder genug Geld im Sack!? sagten sie zueinander, eine kleine Spur neidisch, wenn der Schneider, wie heute wieder, mitten am Tag die Haustür hinter sich zumachte und ein munteres Lied pfeifend, die Geige unterm Arm, vorbeispazierte. Hätten sie aber gewußt, was dem armen Kerl diesmal bevorstand, wären sie voll des Bedauerns gewesen. Er ging indes frohgemut dem Walde zu, genoß das Glück über den eben erhaltenen Auftrag, dem Rother Pastor aus allerfeinstem Tuch einen nagelneuen Talar zu schneidern. Dankbar darüber legte er das Instrument ans Kinn und jubelte seine Freude hinaus ins vielschimmernde Grün, durch dunkle Fichtengezweig bis hinauf zu den buntgetönten Eichenlaubdächern, unter denen er ging, daß er bald Brandholz und Habermehl, Brot und Speck für das noch verbleibende Restchen Herbst und den gesamten Winter haben werde. So ging er zwischen den Bäumen und lachte mit der Stimme der Geige die Tonleiter rauf und - plötzlich fällt er ins tiefe Loch, das die Müllenborner dem Wolf frisch gegraben und sorgfältig mit Zweigen abgedeckt hatten. Er liegt unten in der Grube, hinter ihm knackt es. Zwei stechende Augen starren ihn an! Der Wolf! Ihm warf der Zufall diese Mahlzeit so ganz einfach vor die Füße. Darauf will sich das ausgehungerte Tier gleich stürzen. Blitzschnell hebt der Bedrohte die Geige, setzt sie instinktiv ans Kinn, und zieht den Bogen - Aug in Aug mit dem Wolf - der beim ersten Ton verharrt, auch noch beim zweiten und dann beim dritten ... ebenfalls. Musik hält ihn zurück, merkt der Schneider und kratzt in Panik über die Geige, daß sie nur so jammert und wimmert. Er will um Hilfe rufen, doch die Angst macht ihn stumm. Ihm bleibt nur die Stimme seiner Geige. Läßt er einen Ton fort, duckt sich das Tier wie zum Sprung, mit hechelndem Maul. Der Schneider weiß, er spielt um sein Leben. Da! Die Saite! Sie reißt! Er spielt die anderen. ?Sie müssen mich doch hören!? Warum kommt niemand? O Gott! Die Grube schluckt den Schall!? Die zweite Saite reißt! In Todesangst jagt er den Bogen über die anderen, daß die Geige schrillhell schreit. Jetzt horchen die Leute im Dorf einen Moment auf, als sie das Geheul vernehmen. Das kann doch nicht der Schneider sein, sagen sie sich, der spielt doch meisterlich sein Instrument, und sie wenden sich wieder ihrer Arbeit zu. Aber wenn er´s doch wäre, dann stimmt etwas nicht. ?Die Wolfskaul!? ruft einer. Sie laufen zum Wald. ?Mein Gott, wenn er ins Wolfsloch gefallen ist!? Die ersten sind schon an der Grube und sehen ihn unten in Todesangst vor dem Wolf auf der letzten Saite fiedelnd. Mit Stangen halten die einen das Tier zurück, während die anderen den Schneider, der seine Geige immer noch fest an sich preßt, aus der Wolfsgrube ziehen. <BR><P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Jelindreal

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Sanyasala, feyiama!<P>Und noch eine...<P><hr><BR><B>Baldur´s Tod</B><BR><hr><BR>Baldur, Odins und Friggas Sohn, war der schönste und edelste unter den Göttern. Der blühende Jüngling, der Gott des Lichtes und des Frühlings, des Guten und des Gerechten, wurde von allen Asen am meisten geliebt. Eines Tages träumte die Göttermutter Frigga einen bösen Traum. Sie sah, wie Hel, die Todesgöttin, ihren Lieblingssohn Baldur entführte. Auch Baldur träumte, daß sein junges Leben von Gefahren bedroht sei. Da beschwor Odin die uralte Wala, die Seherin der Hel, aus ihrem Grab, um sichere Kunde zu erfahren. Auf die Frage, wen man im Reiche der Hel erwarte, erhielt er die Antwort: "Baldur, den Guten, erwartet man. Hödur, sein blinder Bruder, wird ihn töten."<BR>Die Asen und Göttinnen hielten, voll Sorge um das Leben ihres Lieblings, Rat und faßten den Beschluß, daß alle Geschöpfe, die im Himmel und auf Erden sind, einen heiligen Eid schwören sollten, Baldur niemals etwas anzutun. Frigga selbst nahm Feuer und Wasser, Riesen und Elben, Menschen, Tiere und Pflanzen in strenge Eidespflicht. Von nun an verfehlte jede Waffe, die man, um den neuen Bund zu erproben, gegen Baldur richtete, ihr Ziel. Ja es wurde zu fröhlicher Kurzweil unter den Asen, nach Baldur Geschosse zu werfen; doch keines traf ihn. Am Rate der Götter hatte auch der verschlagene und ränkesüchtige Loki teilgenommen. Während die Götter nun mit Baldur ihr Spiel trieben, wandte er sich, als Bettlerin verkleidet, an die gütige Frigga und entlockte ihr ein Geheimnis: auf einer Eiche vor Walhallas Tor wuchs der Mistelstrauch. Diesen, so verriet Frigga, hatte sie nicht schwören lassen, weil er ihr zu schwach und unbedeutend erschienen war.<BR>Schnell entfernte sich Loki, nahm seine wahre Gestalt an und eilte zur Eiche. Er schnitt ein Zweiglein der Mistelstaude ab und kehrte in den Kreis der Götter, die immer noch ihr fröhliches Spiel trieben, zurück. Untätig abseits stand nur Baldurs Bruder, der blinde Hödur. "Wie soll ich mitspielen, da ich doch des Augenlichts beraubt bin?" versetzte er mißmutig auf Lokis Frage.<BR>"Spanne den Bogen, hier ist ein Pfeil", sagte Loki und reichte ihm den Mistelzweig, "ich werde für dich zielen!" Der blinde Hödur tat nach dem Geheiß des bösen Gottes, und, wie vom Blitz getroffen, sank Baldur entseelt zu Boden.<BR>So hatte sich die Weissagung der Wala grausam erfüllt.<BR>Nur Odins Wort, daß Hödur ein dem Baldur vorherbestimmtes Schicksal vollzogen habe, schützte den Mörder vor der Rache der Götter.<BR>Dann schickten sie sich auf Geheiß des Göttervaters an, Baldurs Leichnam zu bestatten.<BR>Nie zuvor hatte in Asgard und auf der Menschenerde so tiefe Trauer geherrscht wie jetzt um Baldur, den lieblichen Gott.<BR>Am Strande des Meeres hatten die Asen Baldurs Schiff aufgestellt und auf ihm den Scheiterhaufen errichtet. Als sie den Leichnam obenauf legten, konnte Nanna, die Gattin Baldurs, den Anblick nicht Iänger ertragen, und ihr Herz brach vor Gram. So betteten die Asen sie an Baldurs Seite.<BR>Alle Götter gaben dem toten Sonnengott Worte der Hoffnung mit auf den Weg. Niemand jedoch weiß, was Odin dem edlen Toten ins Ohr flüsterte.<BR>Thor legte die Flamme an den mächtigen Scheiterhaufen. Dabei stieß er ein Zwerglein, Lit mit Namen, das ihm vor die Füße kam, mit einem Tritt in die Flamme, daß es verbrannte.<BR>Dann schoben die Riesen das Schiff in die Fluten und ließen es die hohe See gewinnen. Immer mächtiger griff in dem wilden Fahrtwind die Flamme um sich, und einer riesigen Opferfackel gleich jagte Baldurs Schiff zum letzten Male über das Meer.<BR>Als die Springflut gierig nach den brennenden Balken griff und ihre Glut in die Tiefe zog, war es den am Gestade harrenden Asen, als versinke die ganze Welt ringsum in Dämmerung.<BR>Niemand trauerte mehr um Baldurs Tod als seine Mutter Frigga. War Baldur, der Frühlingsgott, den Asen und der Menschenwelt nun für immer entrissen? Sollte Hel, die Göttin des Totenreichs, sich nicht erweichen lassen, den Götterliebling freizugeben?<BR>Auf Friggas inständige Bitten entschloß sich Hermodur, der Götterbote, seinen Bruder zu befreien. "Ich gebe dir Sleipnir, mein Roß, für die lange Wegstrecke", sagte Odin zu seinem Sohne, "es wird dich sicher ans Ziel führen, denn ihm ist der Weg bekannt."<BR>Neun Nächte ritt der Götterbote, bis der achtfüßige windschnelle Renner die Brücke, die zur Hel hinabführte, erreichte.<BR>Hermodur wagte es kühn, in das Reich der Toten einzudringen. Bald sah er Baldur, den geliebten Bruder, schlafbefangen und bleich, an Nannas Seite sitzen. Er flüsterte ihm Worte des Trostes zu. Aber lange mühte sich der Götterbote vergeblich, die düstere Hel zur Milde zu stimmen. Mit eisiger Kälte blickte sie ihn an. Dann ließ sie ihre Stimme vernehmen: "Wer gestorben ist, bleibt meinem Reiche verfallen. Auch Baldur gehört der Hel. Trotzdem will ich die Bitte der Götter erfüllen und ihm die Freiheit wiedergeben, wenn alle Geschöpfe der Welt, ob lebende oder<BR>tote, ihn beweinen. Verweigert auch nur ein einziges Geschöpf diesen Anteil der Tränen, so bleibt Baldur für alle Zeit im Reiche der Toten!"<BR>Hermodur eilte, zum Asenhof zurückzukehren. Baldur und Nanna gaben ihm Geschenke mit auf den Weg, die er Odin und Frigga mitbringen sollte.<BR>Dort in Walhalla warteten alle voller Spannung auf den abgesandten Boten. Und voller Hoffnung sandte Frigga sogleich die Alben, ihre Boten, in die Welt hinaus, um alle Geschöpfe für Baldurs Heimkehr zu gewinnen. "Denkt an meinen geliebten Sohn, den Frühlingsgott", ließ sie ihnen sagen, "und weinet über seinen Tod, so wird die Göttin der Unterwelt ihm die Heimkehr gewähren."<BR>Friggas Mühen schien nicht umsonst: alle Geschöpfe, zu denen ihre Boten kamen, waren voller Erbarmen und weinten um den toten Lichtgott. Schon machten sich die Alben auf den Heimweg.<BR>Alle Wesen, sogar die starren Steine, hatten Anteil an Baldurs Schicksal gezeigt. Da trafen die Alben in düsterer Felsenhöhle eine grimmige Riesin, Thögg mit Namen, die hatte um Baldurs Tod keine Träne geweint, und kein Bitten und Flehen konnte sie rühren.<BR>So blieb Baldur im Reiche der Hel.<BR>Nicht wenige der Asen, die mit Betroffenheit die Weigerung des finsteren Weibes vernahmen, glaubten, daß hier Loki sein haßerfülltes Werk fortsetze.<BR>Wo war der hinterhältige Mörder geblieben? Inmitten des Entsetzens, das bei Baldurs Ermordung alle gepackt hielt, hatte der heimtückische Loki entkommen können. Er floh nach Riesenheim und verbarg sich dort in einem einsamen Versteck. Die Götter aber fanden seine Spur. Doch als sie sich dem Hause, dessen vier Fenster nach allen<BR>Himmelsrichtungen gingen, näherten, machte sich der verschlagene Loki eilig davon. Er verwandelte sich, wie er es oft zu tun pflegte, in einen Lachs und verbarg sich unter einem Wasserfall. Vorher hatte er ein Netz, das er sich eben fertigte, um zu erproben, ob man ihn damit fangen könne, ins Feuer geworfen.<BR>Das wurde ihm zum Verhängnis, denn in der Asche noch erkannten die Götter die Form des Netzes und wußten nun, wo und mit welchem Mittel sie ihn fangen sollten. Mochte Loki sich auch immer wieder der Verfolgung entziehen, die Götter fingen ihn schließlich in den Maschen des von ihm erfundenen Netzes.<BR>Die Rache der Asen war so schrecklich wie das Verbrechen, das Loki begangen hatte. Sie führten ihn auf eine Insel im Reiche der Hel und schmiedeten ihn dort an einen scharfkantigen Felsen, daß er kein Glied regen konnte. Über dem Haupte des Verräters befestigten die Rächer eine Natter, die ihm unablässig ihr Gift aufs Antlitz träufelte. Zwar teilte Sigyn, Lokis Gattin, das schwere Los des Verdammten. Tag und Nacht saß sie neben dem Gefangenen und fing das Natterngift in einer Schale auf. Doch wenn die Schale voll war und das treue Weib sich erhob, um sie auszuleeren, wurde Loki von brennendem Schmerz gequält, dann wand er sich, daß ganz Midgard erschüttert wurde und die Erde<BR>erzitterte. Dieses Erzittern nennen die Menschen Erdbeben. In solchen grausigen Nächten heult der Fenriswolf, und die<BR>Midgardschlange regt sich in der Tiefe des Meeres, die Wogen rauschen wild empor, und Sturmfluten branden wider den Wall, mit dem die Götter Midgard gegen die See geschützt haben.<BR><hr><BR>So das wärs dann erstmal ;) <BR> <P><BR>------------------<BR>
Jelindreal.jpg
<P>In Erinnerung an die Gegangen mögen sie ihren Weg zurück finden. Llew wir vermissen dich.<BR>++Jelindreal++<p>[Dieser Beitrag wurde von Jelindreal am 18.08.2000 editiert.]
 

Tabea

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Interessant... Wo habt ihr die her?<P>------------------<BR> [Userbild:Tabea] <BR>Es gibt viele Wege zum Gipfel eines Berges, doch die Aussicht ist immer die gleiche.
 

Damian

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Zum Gruße !<P>@Tabea : Mein Nordlichtersagen beziehe ich aus einem alten Schmöker, den ich zufällig auf einem Flohmarkt fand. ;) <P>------------------<BR>Damian Scheherazades<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Damian.jpg"> <BR><I>In einer düsternen Nacht auf einer Gebirgswaldlichtung drang Damian das vertraute trommeln der Elfenschamanin</I> <B>*Soma*</B> <I>in seine Ohren, es huschte ihm ein Grinsen über das Gesicht und seine Schritte beschleunigten sich in ihre Richtung.</I>
 

Mystrel

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Also,ich habe die Sagen aus einem Buch über Sagen aus der Eifel und Rheinland.Ist ein Buch,das ich noch von der Schulzeit aus habe :) <BR>Und jetzt noch eine:<P>Die Sage vom Ellernborn<BR> <BR>Auf einem Bergkegel inmitten eines schönen Eifeltales stand vor Zeiten eine prächtige Burg. Hoch ragten ihre Türme über das Land und die Sonne spiegelte sich in ihren vielen Fenstern. Ausgedehnte Wälder bedeckten die das Tal umgebenden Höhen, in denen es von jagdbarem Wild aller Art wimmelte. Die Feste gehörte dem Grafen Eberwein, dessen Reichtum im Land nicht seinesgleichen hatte. Doch sein größter Reichtum war seine schöne Tochter Hadwiga, um deren Hand sich viele Ritter<P>bewarben. Doch keiner von ihnen gefiel ihr. Auf ihre Bitte hin sandte der Vater Boten aus, welche die stärksten Recken zum Wettkampf um ihre Hand einladen sollten. Bei dem Turnier gab jeder Kämpfer sein Bestes. Zum Schluß blieben nur noch Graf Alboin und der Ritter Rodench übrig. Der Tag an dem es sich entscheiden sollte, wem Hadwiga als Gattin angehören werde, war angebrochen. Auf das Zeichen des Heroldes jagten Alboin und Rodench mit eingelegten Lanzen aufeinander zu, die bei dem heftigen Zusammenstoß zersplitterten. Knappen eilten herbei und brachten neue Lanzen. Wieder ritten die Rivalen gegeneinander. Auch dieses Mal mit dem gleichen Ergebnis. Auch der dritte Anritt brachte keine Entscheidung.<P>Danach begann der Schwertkampf, der nach den Regeln zu Fuß ausgetragen werden mußte. Hin und her ging das Ringen, keiner der Kämpfer gab sich eine B1öße. Schließlich gelang es Graf Alboin seinen Gegner so schwer zu treffen, daß er zusammenbrach. Während Knechte den Besiegten vom Kampfplatz trugen, führte Graf Ebenvein dem Alboin Hadwiga als Braut zu. Ritter Roderich aber zog wütend von dannen und schwor, daß der Milchbart Alboin sich seines G1ücks nicht lange erfreuen sollte.<P>Das Brautpaar verlebte indessen Tage ungetrübter Freude, denn in den beiden jungen Menschen war die Liebe zueinander erwacht. Aber wie alles einmal ein Ende nimmt, so auch die Stunden zärtlichen Beisammenseins. Sie trösteten sich damit, daß die Trennung ja nicht von langer Dauer sein werde. Als Alboin bei drückender Hitze mit seinen Begleitern die Mosel bei Lieser überquerte und durch den hinter Andel beginnenden Wald mit ihnen bergwärts ritt, tröstete er sie indem er sagte: ,,Am Ellembom ist eine Quelle. Dort tränken und füttern wir die Pferde. Wenn danach die Hitze vorüber ist, ziehen wir weiter".<P>Aber kaum waren sie bei Ellernbom von den Pferden gestiegen, als es rings im Unterholz lebendig wurde. Von allen Seiten stürzten sich Roderichs Mannen auf die völlig Überraschten und erschlugen sie. Nur einem Knappen gelang es zu entkommen. Den toten Rivalen in das bleiche Gesicht tretend, höhnte Ritter Roderich: ,, Habe ich dir nicht ein schönes Hochzeitslager bereitet? Dem Urian sei Dank für seine Hilfe". Kaum war diese Lästerung seinem Mund entflohen, als aus heiterem Himmel ein Blitz herniederfuhr und ihn und seinen Schimmel tötete. Der von dem Knappen um Hilfe gebetene Graf Heinnch von Veldenz ließ die meuchlings Erschlagenen auf dem Andeler Gottesacker bestatten. Die Leiche Alboins überführte er unter sicherem Geleit zur väterlichen Burg. Hadwiga aber, als man ihr die Ermordung des Bräutigams mitteilte, ging in ein Kloster, wo sie als Nonne für sein Seelenheil betete. Kein Mensch wagte sich in Zukunft mehr bei Unwetter oder gar des Nachts an den Ellernbom. Dann galoppierte dort nämlich der Schimmel um die Quelle und Rodench sah man als großen schwarzen Bären ruhelos umherirren.<P>Einem Wilddieb ist die Begegnung mit dem Verfluchten vor Jahren schlecht bekommen. Als er an dieser Stelle um Mitternacht bei Sturm und Gewitter einem Rehbock schoß, sah er sich auf einmal dem Schimmel und dem Bären gegenüber. Fast gelähmt vor Entsetzen schleppte er sich nach Hause, wo er noch am gleichen Tag starb. Auch einige Monzelfelder Bauern trafen eines Nachts auf die beiden Tiere. Die Männer verhielten sich ruhig und sprachen das Vaterunser. Nun konnte ihnen der Spuk nichts anhaben und mußte sie unbehelligt ziehen lassen.<P><BR><P>------------------<BR>Tschues<BR> <IMG SRC="http://www.baldurs-gate.ch/nonbgpic/port/Mystrel.jpg"> <BR>Mystrel
 

Jelindreal

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Sanyasala, feyiama!<P>Na schön dann mach ich auch noch eine. *wettkampf blick auf setz* *zu mystrel schau* *anfang zu schreiben*<P><hr><BR><B>Die Götterdämmerung</B><BR><hr><P>Bei Menschen und Göttern herrschte tiefe Trauer, seit der Todespfeil Baldur ins Herz getroffen hatte. Nur die finsteren Riesen, die Unholde und die mißgestalten Zwerge frohlockten, denn mit dem Erlöschen des Sonnenglanzes wuchs ihre Macht der Finsternis.<BR>Böse Zeichen kündeten dem Walvater das Ende der goldenen Zeit, die Blätter der Weltesche Yggdrasil wurden welk, und die Asen begannen zu altern. Denn die schöne Iduna, die Göttin der Jugend, tränkte Yggdrasil nicht mehr mit lebenspendendem Met.<BR>Die Göttin Iduna war vermählt mit Odins Sohn Bragi, dem Skalden, der die Gabe der Weisheit und der Dichtkunst besaß. Wenn er in Asgard im Kreise der Götter die Harfe erklingen ließ, dann hingen alle an den Lippen des edlen Sängers und priesen diehohe, bezwingende Macht seines göttlichen Gesanges. Und wie Bragi, den liebenswürdigen Odinssohn, verehrten die Asen seine Gemahlin Iduna, deren Name "Immergrün" bedeutet und die im wundertätigen Met den Zauberschatz ewiger Jugend bewahrte.<BR>Auf Iduna und ihre Hilfe setzte Odin seine Hoffnung. Er sandte nach ihr, doch mit Schrecken erfuhr er, daß die schöne Göttin verschwunden sei. Vergebens ließ Odin seine Raben ausfliegen, um nach der Entschwundenen zu suchen. Als sie nach langer, langer Zeit zurückkehrten, brachten sie schlimme Kunde: Iduna, die strahlende Göttin, weilteim Totenreich der Hel, von wo es keine Rückkehr gibt, und auch Bragi, ihr Gatte, war ihr dorthin gefolgt, und noch andere unheilvolle Zeichen wußten die Raben zu berichten. Den Geschöpfen auf der Erde entschwinde die Lebenskraft, und in Mimirs heiligem Brunnen beginne die Weisheit zu versiegen.<BR>Voll düsterer Ahnungen hatte Walvater die unheilschwere Botschaft vernommen.Er erkannte, daß das schicksalhafte Verhängnis unaufhaltsam seinen Lauf nehmen werde, nachdem der lichte Baldur und die jugendfrische Iduna zur Hel gefahren waren. In den Nächten hörten die Asen aus den Abgründen der Unterwelt den Fenriswolf heulen, Lokis schrecklicher Sohn zerrte gierig an seinen Ketten, denn er witterte, daß die Stunde seiner Befreiung nahe. Als mit Baldurs Tod die Sonne ihren Glanz verlor, fiel ein harter langer Winter, der Fimbulwinter, ins Land. Schneegestöber dauerte an und starker Frost, rauhe Winde tobten, und der Winter schien kein Ende mehr zu nehmen. In dem Wüten der Elemente war es, als liege Dämmerung auch in den Seelen der Menschen. Arges geschah unter Göttern und Menschen. Krieg erfüllte die Welt, Brüder töteten einander aus Habgier, Meineid und Mord, Ehebruch und Verletzung der Gastfreundschaft geschahen, und Gier und Gottlosigkeit herrschten.<BR>Mit bitterer Sorge sahen die Götter im hohen Asgard, wie alle Ordnungen sich auflösten. Vergeblich schleuderte Thor seinen Hammer Mjölnir gegen die Riesen; denn unverletzlich saßen sie hinter den schützenden Eiswänden des Fimbulwinters. Vergebens ritt Odin auf pfeilschnellem Roß zum alten Mimir, dem Weisen; der Weisheitsbrunnen war wie von wildem Sturm bewegt, in ratloser Ohnmacht stand Mimir vor dem Verhängnis.<BR>Da sprengt der Göttervater auf windschnellem Renner zurück nach Walhall, um Götter und Helden zum Kampfe zu rufen; denn das Unheil naht. Laut kräht der hellrote Hahn auf Asgards Dach, und krächzend antwortet der dunkelrote auf Hels Halle. Die Midgardschlange erhebt ihr furchtbares Haupt aus den Fluten des Meeres, und der Grenzwall, der Midgard schützt, bricht. In Todesangst fliehen die Menschen in die Gebirge und bergen sich in Höhlen, denn nun reißt sich der Fenriswolf aus seinen Banden los, daß die Erde im Innersten erbebt.<BR>Stürmisch braust das Meer über seine Ufer, und es kommt ein Schiff gefahren, das von Loki gesteuert wird, und alle Riesen sind bei ihm. Es ist Naglfari, das Nägelfahrzeug: es ist aus Finger- und Zehennägeln der Toten erbaut, welche die Menschen ehrfurchtslos seit langem zu schneiden unterlassen hatten. Der Fenriswolf, dessen gähnender Rachen<BR>Himmel und Erde berührt, verschlingt Sonne und Mond, und Finsternis breitet sich über die Welt. Ragnarök, der Tag der Entscheidung, bricht an. Es birst der Himmel, und in unendlichen Scharen kommen Muspelheims Söhne geritten. Surtur, der Urweltriese, reitet an der Spitze, und rings um ihn her lodert alles von Brandfackeln. Wild entschlossen ziehen sie nun hinaus auf das Feld Wigrid, die Kampfebene, und mit ihrem Heereszuge sammeln sich zum Streite alle Mächte der Finsternis.<BR>Da dröhnt über Asgard hin das Giallarhorn, mit dem Heimdall die Götter zum Kampfe ruft. Es ertönt so laut, daß man auf der ganzen Welt seinen Schall hört. Wenn es zum drittenmal gellt, öffnen sich Walhalls Tore weit, und der glänzende Heerwurm der Götter und Helden reitet hervor. Die Spitze führt Walvater in leuchtender Rüstung, den Goldhelm auf dem Haupte, und Gungnir, den nie fehlenden Speer, in der Faust.<BR>Auf Wigrid, der Walstatt des Weltenringens, beginnt die letzte entsetzliche Schlacht. Wodans Waffe wütet unter den herandrängenden Riesen, und gleich dem herabsausenden Blitz fährt Thors Hammer gegen die Scharen der Unholde; in den Reihen der Asen wütet, Schrecken verbreitend, Lokis Sohn, der grimmige Fenriswolf; unverwundbar zeigt er sich gegen alle Waffen der Götter. Loki und Heimdall töten sich gegenseitig. Mit Mjölnir, dem Hammer, zerschmettert Thor den Kopf der Midgardschlange; doch auch für ihn ist es der letzte Kampf: der Gifthauch des sterbenden Drachen reißt den gewaltigen Asen mit in den Tod.<BR>Tyr stößt auf Garm, den Höllenhund; doch während dieser dem Kriegsgott die Kehle zerreißt, führt der Ase mit seinem Schwerte gegen das Untier den Todesstoß. <BR>Lange kämpft Odin mit dem Fenriswolf, der sich mit entfesselter Kampfesgier auf den Göttervater stürzt, und am Ende verschlingt der Weltenwolf Walvater.<BR>Was hilft es, daß Widar, Odins gewaltiger Sohn, zur Rache herbeieilt und den Wolf zermalmt? Walvater, der Herr von Asgard, ist tot! Für die Asen ist das Ende gekommen.<BR>Surtur dringt in Asgard ein und schleudert den Feuerbrand in die Halle, daß ringsum die glühende Lohe zum Himmel emporschlägt, und auch Midgard geht in der gierigen Flamme auf. Die ganze Welt geht in Flammen auf, und die<BR>wohlgefügte Ordnung des Weltalls, einst von den Asen in weiser Sorge geschaffen, ist dahin, der allgemeine Untergang ist da. Der Abgrund der Hel öffnet sich und verschlingt die Toten.<BR>Schwarz wird die Sonne, die Erde versinkt. Vom Himmel fallen die heiteren Sterne.<BR>Glutwirbel umwühlen die allnährende Weltesche. Die heiße Lohe bedeckt den Himmel. -So heißt es in dem Liede aus altersgrauer Zeit, und wenn Yggdrasil, der Weltenbaum, donnernd zusammenstürzt, ist die Welt der Götter und der Menschen in den Wassern versunken.<BR>Doch bedeutet nach der Sage der ungeheure Weltenbrand, der Asgard und Midgard vernichtet hat, nicht das Ende. Das Feuer hat alles geläutert, alle Schuld gesühnt, und das goldene Zeitalter, das einst geherrscht hat, kann wiederkehren. Ein Weltentag mit seinem Guten und Schönen, aber auch mit seiner Schuld und seinen Fehlern ist abgelaufen, und ein neuer Tag ist angebrochen. Aus dem Meere, dessen Wogen die Welt der Asen verschlungen haben, erhebt sich eine neue Erde mit grünen Fluren, die keines Menschen Hand besät hat. Und wie jener erste Tag beginnt auch dieser mit dem Zustand der Unschuld und des Friedens, mit dem vollkommenen Glück.<BR>Auch die Sonne hat eine Tochter geboren, die nicht minder schön ist als die Mutter und die nun in ihrer Bahn wandelt.<BR>Und unter den Wurzeln der Weltesche in Urds Brunnen haben sich zwei Menschenkinder verborgen gehalten, Lif und Lifthrasir, das Leben und die Lebenskraft. Aus ihnen erwächst ein neues Geschlecht, das die Erde bewohnt.<BR>Ein neues Asgard ersteht. Baldur, der strahlende Lichtgott und sein Bruder Hödur, der Gott der lichtlosen Winterzeit kehren aus Hels Totenreich zurück. Auch Thors Söhne, die ihres Vaters gewaltigen Hammer auf dem Schlachtfelde fanden, nehmen Besitz von den goldenen Götterstühlen. Nicht gilt es mehr" die Frost- und Eisriesen zu zermalmen; denn das finstere Riesengeschlecht ist nicht zu neuem Leben erstanden nur friedlichem Tun dient der Hammer. Ungetrübter Friede herrscht von nun an in den himmlischen Höhen.<P><hr><BR><B>ENDE</B><BR><hr><P>*zu mystrel schiel* *zufrieden lächel* *auf die nächste herausforderung wart* ;) <BR> <P>------------------<BR>
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<P>In Erinnerung an die Gegangen mögen sie ihren Weg zurück finden. Llew wir vermissen dich.<BR>++Jelindreal++<p>[Dieser Beitrag wurde von Jelindreal am 20.08.2000 editiert.]
 
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