Buchkritiken - Das Topic für Leseratten, Teil 2

Tim

Streichel-Mod
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Ich finds unglaublich wie viel du liest. Wünschte, ich hätte die Zeit und die Muße dazu.. Danke für deine tollen Empfehlungen!
 

Tolotos

Haluter
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@Tim: Freut mich, dass die Empfehlungen was bringen. Ich glaube, was bei mir am meisten ausmacht, ist das alltägliche Lesen: Ich habe jeden Tag etwa 1 Stunde Pendelstrecke (reine Fahrzeit des Busses), die ich immer lese. Außerdem bin ich gut darin, gerade bei den nichtfiktionalen Büchern, das Lesen auch in sehr kleinen Etappen in den Alltag einzubauen (bei Romanen sind so kleine Abschnitte meistens zu anstrengend): So lese ich etwa immer beim Zähneputzen, beim Warten auf den Bus, bei zu langen Schlangen in der Mensa, beim Warten auf einen Termin (falls man früher da sein muss) und bei ähnlichen Sachen, die mir gerade nicht einfallen. Da kommt denke ich schon einiges zusammen. Im Urlaub lese ich dann nochmal deutlich mehr, weil man oft viele Transferzeiten (Flugzeug oder Bus oder so) drin hat.
Natürlich setzt ich mich auch mal zuhause für eine oder mehrere Stunden gezielt hin, um einfach nur zu lesen, aber ich glaube nicht, dass ich das öfter mache, als andere in meinem Alter (eher wenige Male pro Woche würde ich schätzen).

Zurück zum Thema:

Sabine Hossenfelder - Lost in Math
Ein Buch über Probleme, die die Autorin (macht gerade ihren PostDoc in Physik) mit der momentanen Forschung in der theoretischen Physik und vor allem mit der Art, wie Forschungsschwerpunkte bestimmt werden, hat. Es geht z.B. darum, ob Empfinden für Ästhetik Forschungsschwerpunkte beeinflußen sollte, und in welchem Ausmaß, ob (vor allem theoretische) Physiker genug auf die vielen Biases achten, die sie sicher mitbringen (Confirmation Bias, Sunk Cost Fallacy u.ä.) oder wie zielführend es ist, wenn vor allem mit Geldern unterstützt wird, "was alle machen". Die grundsätzlichen Probleme, die das Buch anspricht, waren interessant und in diesem Ausmaß sicher auch erschreckend. Dafür hat es sich schon gelohnt, das Buch zu lesen. Obwohl die Autorin recht allgemeinverständlich schreibt, muss ich zugeben, dass es nicht immer leicht oder gar unterhaltsam zu lesen war - dafür habe ich wahrscheinlich einfach zu wenig Ahnung von der Materie. Aus dem gleichen Grund bin ich mir auch nicht sicher, ob ich alle Punkte verstanden bzw. vor allem mir gemerkt habe, die sie macht. Allein wegen des wichtigen Inhalts bin ich aber froh, das Buch gelesen zu haben. Bewertung für mich persönlich 3/5, aber wohl etwas davon beeinflußt, dass das Gefühl, das in diese Zahl eingeht, glaube ich mehr (nicht: nur) meinen Spaß beim Lesen des Buches misst als das, was ich gelernt habe, was hier stark verzerrt.

Agatha Christie - The Regatta Mystery Parker Pyne
Kein wirkliches Buch, sondern eine 30-seitige Kurzgeschichte: Eigentlich wäre das Buch The Regatta Mystery and Other Stories drangewesen. Das habe ich aber nicht für meinen eReader gefunden. Also habe ich mit der titelgebenden Kurgeschichte vorlieb genommen und diese gelesen. Am treffendsten zusammenfassen kann man sie mit "ganz nett". Hat mich unterhalten, war okay, aber wird nicht im Gedächtnis bleiben. 3/5
 

Tolotos

Haluter
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Peter Watts - Blindsight
Wow. Blindsight ist vermutlich das beste Buch aus dem Science-Fiction-Genre, das ich bisher gelesen habe. Auch eines der besten Bücher überhaupt, aber genreübergreifend zu vergleichen ist immer schwierig. Blindsight ist definitiv HardSciFi und unfassbar dicht geschrieben. Es wird erwartet, dass man wissenschaftliche Begriffe und Konzepte kennt und einordnen kann. Z.B: Wenn einer der Charaktere über etwas Beobachtetes einfach beiläufig "Normalverteilung" sagt, sollte man das einordnen können. Auch die Wortwahl ist manchmal extrem im wissenschaftlichen Slang, was aber dem Erzähler geschuldet ist. Gleichzeitig werden laufend beiläufig und ohne viel Exposition Elemente des Settings erwähnt/-klärt, die dann teilweise sogar plotrelevant werden. Ein Beispiel ist die Rolle der Vampire. Ja, in diesem Buch gibt es Vampire und ja, es ist Hard Sci Fi und ja, das passt beides zusammen. So gut, dass ihr euch nicht auf mich verlassen müsst: In einem Interview verschiedener Wissenschaftler, in dem diese gefragt werden, in welchem Buch ihre Wissenschaft besonders realistisch dargestellt wird, werden von einem Terry Johnson ("Bioenginner" in Berkeley) ausgerechnet Watts' Vampire als Beispiel genannt.
Auch enige wichtige Informationen über die Personen erfährt man beiläufig durch Beobachtung, weil sei dem Erzähler klar sind:
Dass Susan/Sasha/Michelle/Crawler eine Frau ist, die ihr Bewußtsein aufgeteilt hat oder dass Szpindel Messinstrumente und Geräte als Erweiterung seines Körpers hat
Der Effekt ist aber großartig, denn man wird, wenn man aufmerksam liest, ausreichend gehooked und versteht dann im Laufe des Lesens, wie das Setting oder die Person oder... wirklich ist. Spannung zu erzeugen schafft der Roman sowieso hervorragend. Der Roman wird vermutlich
Nicht vermutlich, sondern sicher, aber während dem ersten Lesen ist man nicht unbedingt sicher, daher habe ich das in Spoiler gepackt.
nach dem eigentlichen Geschehen erzählt und immer wieder wird ominös das, was noch passieren wird, angedeutet.
Trotz sener klaren Verortung im HardSciFi bleibt der Roman aber keine seelenlose und technikorientierte Zukunftsbeschreibung, sondern hat sowohl interessante und spannende Charaktere als auch einen mitreißenden Schreibstil (solange man mit der oben beschriebenen Wortwahl klarkommt). Und noch besser: Er hat einen philosophischen Kern. Es gibt einen Hauptgedanken, um den sich das ganze Buch kreist, und dieser wird (erfolgreich) in Form eines Plot-Twists präsentiert. Das ist eines der wenigen Bücher, die ich kenne, in dem der Twist nicht einfach nur ein erzählerischer Kniff ist, sondern sein Inhalt das große Thema des Buchs ist. Danach fällt auch vieles weitere zusammen und man merkt, dass vieles in diesem Buch auf genau dieses Thema hingearbeitet hat: Von den Charakteren über die Vampire (!) über Elemente des Schreibstils. Großartig. Ich kann dieses Buch nur uneingeschränkt empfehlen. 5/5

Bill Bryson - Down Under, Travels from a Sunburned Country
Bill Bryson hat wirklich einen extrem witzigen, sehr angenehm zu lesenden Stil. Auch inhaltlich wirkte das Buch eine Stufe über dem oben von mir gelesenen Australien-Anekdoten-Buch, weil man merkt, dass er etwas mehr abseits der aller-ausgetretensten Pfade unterwegs sein konnte. Trotzdem wird man aber einiges wiedererkennen, wenn man selbst schon in Australien war (was natürlich sehr schön ist!). Das Hauptplus ist aber natürlich der schon erwähnte Stil, der mir sehr gut gefällt, ohne dass ich ihn genauer beschreiben könnte... Vielleicht "sehr humorvoll, oft dadurch, dass eigentlich halbwegs normale Begebnisse auf sehr interessante und eloquente Art witzig verpackt/umschrieben werden und ihnen dadurch viel interessantes abgewonnen wird". Weiß aber auch nicht, ob es das immer trifft... 4/5
 

Vitez

Brötchen
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Hach ja, ich wünschte auch ich hätte noch die Zeit so viel zu lesen...
 

Adriana

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@Tolotos: wenn dir das eine von Bill Bryson gefallen hat, kann ich dir auf jeden Fall auch "Walk in the woods" über seine Wanderung über den Appalachian-Trail empfehlen. Wie immer sehr unterhaltsam, herrlich selbstironisch und natürlich durchweg gut geschrieben.
Ein bisschen untypischer für ihn - da kein Reisebericht - ist "At home". Hier erzählt er ausgehend von Haushaltsgegenständen die halbe Menschheitsgeschichte. Auch sehr spaßig zu lesen und nebenher lernt man auch noch einiges :)

Ein ähnliches Buch, das ich aber schon vor Jahren gelesen habe ist "Mit dem Kühlschrank durch Irland" von Tony Hawks. Damals fand ich es großartig und ich kann mir nicht vorstellen, dass es jetzt anders sein sollte.
 

Tolotos

Haluter
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@Adriana: Danke für den Tipp. Ich denke, dass ich auf jeden Fall bei Gelegenheit nochmal was von Bryson lesen werde. Vielleicht aber zuerst was zu Europa oder Afrika. Mal sehen. Das andere Irland-Buch habe ich mir auch aufgeschrieben.

Agatha Christie - Hercule Poirot's Christmas
Ein Buch, das schon ewig zu meinen absoluten Favoriten zählt. Seit ich das Buch als junger Teenager zum ersten Mal gelesen habe, hat sich der Teil der Auflösung, der
ungefähr geht "Auch Polizisten haben Töcher und Frauen... und Väter!
bei mir eingebrannt.
Das Konzept war damals für mich so schockierend und überraschend, dass ich von dem Buch sehr geflashed war: In allen Krimis, die ich kannte, waren die Polizisten nicht nur "die guten", sondern sie waren abseits des Hauptcharakteres oft Nichtentitäten, die nur Funktion, aber keinen Charakter hatten.
Aber auch bei Wissen um die Auflösung (habe es noch ein paar Mal seitdem gelesen), ist das Buch sehr stark.
Man könnte tatsächlich zur Lösung kommen, wenn man wirklich gut aufpasst (Ähnlichkeit der Männer wird schon oft betont.
Ein sehr gutes Buch. 5/5

Agatha Christie - Sad Cypress
Noch ein Buch von Agatha Christie, das mir sehr gut gefallen hat. Der Beginn und die Struktur war etwas ungewöhnlich (am Anfang nicht chronologisch), aber viel hat das gefühlt nicht geändert. Außer vielleicht, dass man schon von Anfang an wusste, was der Fall sein würde und dass
durch die klare Fokussierung auf Eleanore als von allen vermutete Täterin die erdrückende Indizienlage betont wurde.
Hat eine nette Auflösung und liest sich gut. 4/5

Außerdem habe ich wieder mal ein Hörbuch gehhört:

Andreas Föhr - Eifersucht

Ich hab nochmal geschaut, was ich zum ersten Buch des Autors, Eisenberg, geschrieben habe. Vieles davon könnte man wörtlich übernehmen: Der Schreibstil ist sehr einfach, der Fall ist okay, die Hauptperson ist interessant genug, um dranzubleiben und der besondere Fokus auf deutschem Rechtssystem ist für mich der wichtigste positive Aspekt. Das Ende ist diesmal vielleicht nicht ganz so weit hergeholt, wie ich es aus dem ersten Buch in Erinnerung habe, ist aber auch nicht umwerfend. Ist okay. Insgesamt kann man das Buch lesen, vor allem wenn man eine (in Teilen - teilweise ist das Buch eben auch ein Thriller) so weit man das beurteilen kann vernünfitge Integration von (deutscher) Justiz in einen Krimi/Thriller möchte. In allen anderen Aspekten ist es ziemlich durchschnittlich. 3/5

Und ich lese natürlich weiter Ward von Wildbow, bin jetzt am Ende von Arc 4. Gefällt mir bisher sogar noch etwas besser als mir Worm zum entsprechenden Zeitpunkt gefallen hat. Der Stil kommt mir etwas routinierter vor (macht auch Sinn, könnte aber natürlich auch Einbildung sein), vor allem gefällt mir aber, dass der Fokus bisher viel mehr auf den Charakteren und weniger auf klassischen Kämpfen liegt. Das Worldbuilding ist immer noch überragend und es sind immer noch faszinierende Themen im Hintergrund des Stoffs (Traumaverarbeitung, Rehabilitierung) und diese erweitern auch noch sinnvoll die Themen von Worm. Auf der anderen Seite war ich von den Charakteren in Worm an dieser Stelle noch etwas mehr gehooked (nicht falsch verstehen, Victoria ist ein extrem spannender Charakter und auch die anderen Hauptcharaktere sind interessant und vor allem sehr einzigartig in ihrer Anlage. Allerdings habe ich mich gerade mit Rachel und Lisa/Tattletale damals noch etwas verbundener gefühlt. Vielleicht ist dieser Blick aber auch gefärbt, da ich mit den beiden ja mittlerweile mehrere Tausend eiten verbracht habe und nicht nur ein paar Arcs).

Auch hier kann ich den begleitenden Podcast We've got Ward absolut empfehlen!
 

Adriana

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Damit es nicht verloren geht:
@Alissa: Mein Buchtipp für dich ist von Scott Lynch und heißt: "Lies of Locke Lamora" (Die Lügen des Locke Lamora). Ist der erste von geplant 7 Teilen, der vierte soll Ende des Jahres erscheinen, was bei seinem Tempo bedeutet, dass es eher Mitte nächstes Jahr wird :D Ansonsten könnte dir als Bücherwurm auch das Buch: "Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra" von Robin Sloan gefallen. Ich würde es näher beschreiben, wenn ich es könnte. Es ist auf jeden Fall anders, als das was ich bisher so gelesen habe :D Vielleicht kriegt Kraven es hin, er hat es auch gelesen.
 

Zhuge Liang

Funky Paladin
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Thumbs up für Locke Lamora. Ich fand die drei Teile bisher auch absolut großartig und habe sie auch schon mehreren Leuten empfohlen. Jeder Teil hat ein eigenes kulturelles Thema und Locke ist einfach ein spannender und ziemlich ungewöhnlicher Charakter.
 

Alissa

Freundliches Monster
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@Ada: Danke für den Tipp. Ich habe gleich in der Bibo geschaut und musste enttäuscht feststellen, dass die es nicht haben :grmpf:

Du hattest noch von einem Rechtsanwalt gesprochen, der zum einen Kinderbücher schreibt und zum anderen auch über seine Fälle was geschrieben hat. Ich habe mir jetzt nicht den Namen gemerkt und für eine sinnvolle Suche sind meine Anhaltspunkte nicht gut genug. Vielleicht helfen sie aber dir weiter :D

Zu meinen Empfehlungen schreibe ich morgen etwas. Heute bin ich von der Hitze einfach nur noch geschafft und nicht groß in der Lage, das vernünftig in Worte zu fassen.
 

Lisra

Schmusekater
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@Alissa
Heinrich Hannover :)
-> vor allem "Der Mond im Zirkuszelt"

Auch sehr gut, weil interessant, aber keinesfalls für Kinder sind seine Memoiren "Die Republik vor Gericht".
 

Adriana

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Letzteres empfehle ich aber auf jeden Fall Schuck, Shao und C.
Obwohl es ein sehr spannendes Buch für alle ist :)
 

Alissa

Freundliches Monster
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@Lisra: Danke, die Dresdner Bibo hat unter dem letzten Titel sogar zwei Bücher, die ich mir einfach mal auf die Merkliste gesetzt habe.

Mir ist noch mal mein Steckbrief vom Forum hier untergekommen und da hatte ich beide Autoren schon erwähnt.

Von Sergej Lukianenko kann ich folgende Bücher auf jeden Fall empfehlen:
- 6 Wächter-Romane um den Anderen Anton Gorodezki
- Weltengänger und Weltenträumer
In den Wächtern teilt sich die Welt in Menschen und die sogenannten "Anderen". Diese besitzen besondere Kräfte und so findet man Vampire, Formwandler, Magier, Hexen etc. in den Büchern. Allerdings spielen die Bücher in der Gegenwart. Allgemein kann man sagen, dass sich die Anderen in Lichte und Dunkle unterteilen. Beide haben eine gewisse Institution, die die Aktionen der jeweils anderen Gruppe überwacht. Insgesamt soll nämlich ein Gleichgewicht gewahrt werden, damit die Menschen nichts von der Existenz der Anderen erfahren. Im Verlauf der Bücher kommt dann noch die sogenannte Inquisition dazu. Jedenfalls verschwimmt innerhalb der Bücherreihe die "Trennlinie" zwischen "Gut" und "Böse" (also Lichten und Dunklen) immer mehr und man fragt sich irgendwann, ob sie nicht das Gleiche wollen und dafür mitunter gar nicht so unterschiedliche Mittel nutzen.
Hierzu ein Zitat aus "Wächter der Nacht":
"Sebulon, du solltest wissen, dass wir im Falle einer Katastrophe ... ebenfalls den größtmöglichen Nutzen herausholen würden."
Auf dem Gesicht des Dunklen Magiers deutete sich der Schatten eines Lächelns an.
"Die Zahl der Menschen, die dann in Panik geraten werden, die Tränen vergießen und Kummer empfinden werden, wird ungeheuer sein. Doch größer, unermesslich viel größer wird die Zahl derjenigen sein, die gierig vor dem Fernseher kleben, sich an fremdem Leid laben, sich darüber freuen, dass die Katastrophe ihre Stadt verschont hat, die über das Dritte Rom witzeln, das seine Strafe ereilt ... seine Gottestrafe. Das weißt du, mein Feind."
Das war keine Schadenfreude - hochrangige Dunkle sind solch einer primitiven Reaktion gar nicht fähig. Sondern pure Information.


... und eins aus "Wächter der Ewigkeit"
Edgar taute jetzt immer mehr auf. „[…] Die ideale Gesellschaft müsste meiner Ansicht ähnlich wie die mittelalterliche aufgebaut sein. Die Menschen würden ein einfaches, gesundes und unverfälschtes Leben leben, auf dem Feld arbeiten, Handwerk betreiben und sich mit Kunst befassen. Zentralregierungen wären nicht nötig, das feudale System, Barone und das Wahlkönigtum reichten völlig aus. Wir, die Anderen, lebten teilweise isoliert, teilweise inmitten der Menschen. Niemand bräuchte sich zu verstecken! Alle würden von uns wissen. Gewiss, die Menschen könnten Magiern oder Vampiren den Kampf ansagen! Ja und? So kämen die Mechanismen einer natürlichen Auslese zum Tragen, die schwachen und unnötig grausamen Anderen würden aussortiert. Diese Welt wäre weitaus reizvoller als die heutige – und zwar sowohl für Andere als auch für die Menschen. Hast du niemals Fantasy gelesen?"
[Anton] "Wie bitte?"
[Edgar] "Hast du diese Bücher gelesen? Der Herr der Ringe, Conan, Der Magier der Erdsee, Harry Potter und wie sie alle heißen?"
"Einiges habe ich schon gelesen", gab ich zu. "Manches ... war naiv, manches interessant. Als Unterhaltungsliteratur taugt das sogar für uns was."
"Menschen mögen Fantasy lieber als Science Fiction", behauptete Edgar voller Überzeugung. "Und das ist paradox: Die Menschen wollen nichts über die Eroberung des Mars oder Flüge zu den Sternen lesen, also nichts über etwas, das sie tatsächlich vollbringen, wir aber nie schaffen werden. Dafür träumen sie davon, Magier zu werden, sich mit großen spitzen Schwertern ins Gefecht zu stürzen ... Wenn nur einer von ihnen wüsste, wie die Wunde von einem echten Schwert aussieht ... Was sagt uns das? Dass die mittelalterliche Welt, in der es noch Magie gab, für die Menschen entschieden attraktiver ist!"


Allerdings will ich nichts weiter dazu schreiben, weil ich befürchte sonst zu viel zu verraten. So viel sei aber gesagt: Man folgt mit der Ausnahme von einem Teil von Band 2 Anton Gorodezki, der als Magier für die Nachtwache der Lichten arbeitet und eben sicherstellt, dass die Dunklen nicht zu viele Interventionen bzw. Manipulationen durchführen. Wie das so üblich ist, wird er natürlich mit verschiedenen Dingen konfrontiert und muss Entscheidungen treffen, die so einige Steine ins Rollen bringen.

In "Weltengänger" und "Weltenträumer" begleitet man Kirill Maximov. Als eigentlich normaler Mensch erfährt er eines Tages, dass er quasi ersetzt wurde und zu einem "Zöllner" wurde, der den Übergang zwischen verschiedenen Welten bewachen soll. Nun, irgendwann bereist er sie ...
Hierzu ein Zitat aus "Weltengänger":
Gewiss, im Großen und Ganzen ist das die natürliche Funktion eines jeden Menschen, Wir nähren jedoch immerhin die Illusion, wir würden nicht nur geboren, um zu einem Glied in der Kette von Generationen zu werden und uns dann begraben zu lassen. Der eine geht die Illusion des Geldes, der andere die der Macht, der dritte die der Kreativität.
Genau daher rührt Wahrscheinlich auch die Verlegenheit, wenn man Menschen trifft, die ihre Illusionen bereits eingebüßt haben, deren Leben sich auf die simpelsten Funktionen beschränkt: essen und trinken, schlafen und sich paaren, den Verstand mit Alkohol und Narkotika betäuben.


Zitat aus "Weltenträumer":
Die Geschichte ist voll von Beispielen, wie eine technisch eher rückständige Zivilisation eine höher entwickelte besiegt hat. Die Barbaren eroberten Rom, die Horden Dschinghis Khans das alte Russland, Kuba konnte seine Unabhängigkeit gegenüber den USA behaupten, die Afghanen leisteten sowohl den Engländern als auch den sowjetischen Truppen erfolgreich Widerstand. Denn jeder Krieg ist zuallererst ein Krieg der Ideologien und erst in zweiter Linie ein Wettkampf um Reichweite und tödliche Wirkung des Eisens. Absurderweise verhält es sich mit der Ideologie zudem so, dass sie umso wirkungsvoller ist, je primitiver sie daherkommt, je stärker sie auf die Grundwerte einer Gesellschaft zurückgreift: die Verteidigung des eigenen Landes und Glaubens, die Bereitschaft, für den eigenen „Stamm“ in den Tod zu gehen. Für die riesigen und starken Vereinigen Staaten ist der Tod von einer Million Menschen im Krieg nicht akzeptabel. Für einen kleinen totalitäten oder religiösen Staat sind eine Million Menschen eine Kleinigkeit Der Glaube entscheidet alles.

An beiden Serien gefällt mir die kreierte Dark Fantasy-Welt. Bei den Wächtern finde ich es bemerkenswert, wie sich am Ende alles ineinander fügt und Kleinigkeiten, die einem vielleicht im ersten Buch die Stirn runzeln ließen, plötzlich einen Sinn ergeben. Klar, man hat sich vorher vielleicht schon (s)eine Erklärung zurechtgelegt. Es war aber einfach toll ... und irgendwie bekomme ich gerade Lust, die Bücher wieder zu lesen.:p
Wenn ich mich nicht täusche wurde "Weltengänger" mittlerweile verfilmt. Mich würde der Film interessieren, aber ich habe ihn bisher nicht gesehen. Wenn ich allerdings an die "Verfilmung" der Wächter-Bücher denke, dann bekomme ich eher Bauchschmerzen. Zwar hat der erste Film dafür gesorgt, dass ich überhaupt auf die Bücher aufmerksam wurde, aber die Diskrepanz zwischen Buch und Film ist doch sehr groß ... bzw. der Film ist sehr vereinfachend und das stört mich.

Ich habe noch andere Bücher wie "Spektrum", "Labyrinth der Spiegel", "Der falsche Spiegel", "Sternenspiel" und "Sternenschatten" gelesen, die aber für mich nicht an die zuerst genannten herankommen. Ich habe es nicht bereut, sie gelesen zu haben, aber mitunter wurde ich mit der/den Hauptperson/en nicht recht warm. Darüber hinaus enthalten sie jedoch sehr interessante Ansichten über die Zukunft.
Es gibt dann noch die sogenannten "neuen Wächter"-Romane. Dort gibt es Verknüpfungen zu den "alten"-Wächtern, aber es sind im Grunde nicht viel mehr als Erwähnungen.

Wir sprachen außerdem über Krimis/Thriller. Dort fallen mir vor allem die Autoren John Katzenbach und Jean-Christophe Grangé ein. Ich habe zwar bisher von Katzenbach nur "Der Patient" gelesen, fand das Buch aber sehr gelungen. Von Grangé habe ich bis auf die letzten zwei Bücher (jedenfalls laut Wikipedia stehen da zwei Titel, die ich nicht kenne) alle Bücher gelesen. In meinem Steckbrief habe ich damals geschrieben, dass ich alle empfehlen kann. Dies muss ich etwas revidieren. Die Bücher "Im Wald der stummen Schreie", "Der Ursprung des Bösen" und "Die Wahrheit des Blutes" haben bei mir keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen. Dort kann ich sehr die Bücher "Die purpurnen Flüsse", "Das Imperium der Wölfe" und "Das Herz der Hölle" empfehlen. Die ersten beiden wurden wie ich finde recht gut mit Jean Reno in den Hauptrollen verfilmt, trotz der teilweisen Entfernung vom Original. Wer also zu "faul" für die Bücher ist, bekommt mit den Filmen etwas Solides geliefert.
 
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Adriana

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Danke für die vielen Tipps! Es klingt auf jeden Fall nach etwas, was ich mal lesen werde. Hoffentlich schaffe ich es Freitag mal in die Bib, dann hätte ich direkt Urlaubslektüre.

Wenn dann werde ich hier auch kurz reinschreiben, wie es mir gefallen hat! :)
 

Seradin

Kleine Drow
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Leider kann ich jetzt nicht so tolle Zusammenfassungen schreiben aber hier mal die "drei" Bücher/Hörbücher, die mir im letzten Jahr sehr gefallen haben und zum Nachdenken bzw. mich zum Träumen brachten.

1. Der Nachtzirkus von Erin Morgenstern
"Der Zirkus kommt überraschend."
Ist der erste Satz des Buches und beschreibt den Nachtzirkus sehr treffend. Er kommt immer ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet. Sein Name im Buch ist "Cirque des Rêves - Zirkus der Träume" und auch das passt wieder perfekt.
Der Zikus besteht aus vielen fantastischen Zelten, und jedes ist eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Alles an ihm ist in schwarz-weiß gehalten: Die Zelte, die Kleidung, die Inneneinrichtungen... Alles.
Mit was man sich eventuell etwas schwer tut ist die Tatsache, dass das gesamte Buch in Präsenz geschrieben ist und dass jedes Kapite zu einer anderen Zeit spielt. Befindet man sich in einem Kapitel im Jahre 1902, springt das nächste Kapitel auf einmal auf das Jahr 1895 zurück usw.

Hinter den Kulissen des Nachtzirkus findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten "ihre" Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.

2. Das Schlangenschwert von Sergei Lukjanenko
Die Wächter Saga wurde ja schon empfohlen und das Schlangenschwert steht meines Erachtens den andere Romanen in nichts nach. Was halt anders ist, ist die Tatsache das es eher ein Sience Fiction Roman ist mit vielen Hinweisen auf Star Wars.
Kaum ist Tikki (Hauptfigur) auf dem Planeten Neu-Kuweit gelandet, als er auch schon in die Machtkämpfe zwischen der undurchsichtigen Inna Snow und dem Ritterorden der Phagen verwickelt wirf. Inna Snow will die Herrschaft über das Imperium durch Manipulation der menschlichen Gehirne an sich reissen. Nur Tikki und einige wenige sind dem Hypnose-Anschlag entgangen. Aus dem Untergrund planen die Phagen den Gegenschlag und setzen Tikki als ihren Spion ein. Doch er zweifelt an seiner Mission: Sind manipulierte Menschen nicht vielleicht glücklicher? Bewaffnet mit dem mächtigen Schlangenschwert (Was er nicht ganz rechtens erworben hat) wird Tikki zur Schlüsselfigur des Kampfes und blickt immer tiefer in die Machenschaften der verschiedenen Parteien hinein.

Mich hat hier vor allem der Umgang mit den Menschen und der Gesellschaft zum Nachdenken anregen.

3. Silo von Hugh Howey
Ist der erste Roman eine Reihe.
Es geht dabei um eine Gesellschaft, mit all ihren Regeln und Pflichten, die auf einem begrenzten Raum (dem Silo) Leben und Arbeiten. Die späteren Romane erzählen dann auch die Geschichte wie die Menschen ins Silo kamen.

Drei Jahre nach dem Tod seiner Frau entschliesst sich der Sheriff des Silos, das Silo zu verlassen. Doch die Erdoberfläche ist hoch toxisch, ihr Betreten bedeutet den sicheren Tod. Er nimmt das Aber in Kauf, um endlich mit eigenen Augen zu sehen, was sich hinter der großen Luke befindet und bei seiner Frau zu sein. Seine, für alle unerwartete Nachfolgerin Juliette kommt nach und nach den Gegeimnissen des Silos und der IT auf die Schliche, was gravierende Folgen für sie hat.

Für mich waren/sind dieser und die andeten Romane der Reihe eine düstere und msnchmsl sogar wahrscheinliche Zukunftsvision, aber auch faszinierende Gesellschaftsromane.
"Silo" handelt von Lüge und Manipulation, Loyalität, Menschlichkeit und der großen Tragik unhinterfragter Regeln.


Ich habe alle drei als Hörbücher gehört aber, da ich sehr begeistert war, auch die letzten beiden verschenkt.
Fazit der Beschenkten war ebenfalls Begeisterung. Meiner Mutter, die überhaupt keine Leseratte ist kann es kaum erwarten den dritten Roman von Silo endlich zu bekommen.
 

Tolotos

Haluter
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Habe hier schon lange nicht mehr reingeschrieben. Das liegt einerseits daran, dass ich in den letzten Monaten wirklich weniger gelesen habe (Abgabe- und Bewerbungsstress), aber vor allem daran, dass das, was ich gelesen habe sich größtenteils auf ein Werk verteilt hat:

Wildbow - Ward Arcs 5 -16 (momentaner Stand 16.6)
Die Webserie Ward ist die Fortsetzung von Worm und nachdem ich nach den ersten Arcs schon sehr überzeugt war bin ich es jetzt umso mehr. Was sich im Vergleich zu Worm vor allem verbessert hat ist das Pacing - man hat etwas mehr Luft/Entspannung (gibt es ein gutes deutsches Wort für "relief of tension"?). Was außerdem meinem persönlichen Geschmack mehr entgegenkommt ist, dass der Fokus noch etwas mehr weg von Actionszenen gesetzt wird. Schon in Worm lag das Interesse deutlich mehr auf den Charakteren (inkl. den erstklassigen Dialogen) und den Themen als auf der Action (die in einem Werk aus dem Superhelden-Genre natürlich dennoch vorkommt und hervorragend ist), in Ward trifft das aber meine Vorlieben noch etwas besser.
Ganz allgemein brilliert die Webserie weiter mit herausragenden, wirklich einzigartigen und nachvollziehbaren Charakteren, einem tollen Worldbuilding und der nuancierten (einfache Lösungen gibt es hier nicht) und dadurch realistischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen - eines der wichtigsten ist sicherlich die Erholung von Traumata (auf den verschiedensten Ebenen: für eine Gesellschaft, ein Individuum, aus Täter- und Opfersicht, den Zusammenhang zu Versöhnung, Vergebung usw.). Wie aus Worm gewohnt, wird einem das aber nicht aufgedrängt, sondern es wird einfach im Vorbeigehen einer extrem spannenden Geschichte behandelt.
Ich bin von wildbow's Serien weiter begeistert, werde bei Ward bald auf dem aktuellen Stand sein und irgendwann sicher auch Pact und Twig lesen. 5/5.

Außerdem habe ich in der Zeit ein paar Sachbücher und einen Krimi von Agatha Christie gelesen:

Martin Sonneborn - Herr Sonneborn geht nach Brüssel - Abenteuer im Europaparlament
Martin Sonneborn von der PARTEI erzählt in diesem Buch viele Anekdoten über Abläufe und Beobachtetes in seiner Zeit im Europaparlament von 2014 bis 2018. Mit der Bewertung dieses Buchs tue ich mich sehr schwer: Einerseits fand ich den Inhalt sehr informativ und habe dadurch auch meine Meinung zur Arbeit der PARTEI geändert (dadurch, dass Sonneborn bei Wahlen sein prinzipiell abwechselndes Ja-Nein später bei den Abstimmungen in denen er mitentscheiden könnte angepasst hat, hat er schon Kredit zurückgenommen und da er auf Dinge aufmerksam macht (z.B. Goldverkauf der AFD oder eben viele Klüngeleien und seltsame Vorgänge im Europaparlament) hat seine Arbeit für mich durchaus einen Wert und die Partei ist dadurch mit "Spaßpartei" nicht sinnvoll beschrieben). Andererseits finde ich seinen Humor nicht wirklich lustig und fand ihn manchmal sogar hinderlich: Am Anfang habe ich mich durchaus öfter gefragt "Ist das jetzt eine Überspitzung, um einen Witz zu machen oder soll ich das wirklich genauso wörtlich nehmen?". Ich hätte das Buch in einem informativeren Stil besser gefunden. Aber natürlich liegt das mehr an mir als am Buch selbst. 3/5

Andreas Neuenkirchen - Happy Tokio

Ganz unterhaltsame Zusammenstellung von verschiedenen Anekdoten eines Japan-Auswanderers. 3/5

Tom Vanderbilt - Geschmack: Warum wir mögen, was mir mögen

Ein durchaus mit vielen Quellen untermauertes Sachbuch dazu, was die Wissenschaft darüber weiß, wie wir unseren Geschmack bilden, wie leicht er wodurch zu beeinflußen ist und vielleicht auch was Geschmack überhaupt ist. Leider war das Buch für mich sehr unorganisiert und hatte keinen richtigen roten Faden. Es wirkte eher wie eine Zusammenstellung zu allem, was man zu dem Thema sagen kann. Zudem hatte der Abschnitt zu Expertenurteilen mit Katzen- und Bierexperten und deren Beurteilung ihrer Subjekte einen Fokus, der für mich sehr uninteressant war. Während ich einzelne Fakten und Absätze immer mal wieder spannend oder faszinierend fand, hat das leider dazu geführt, dass mir die Lektüre insgesamt nicht sehr viel Spaß gemacht hat... 2/5

Agatha Christie - One, Two, Buckle my Shoe

Klassischer Poirot-Krimi, der manchmal ins Absurde abdriftet (schon die übertriebene Angst vorm Zahnarzt bei allen Beteiligten in den Anfangskapiteln, die fast humoristisch genutzt wurde, aber auch das Abschweifen in
Sabotage-/Spionageplots, die dann zwar keine wirkliche Rolle spielten aber trotzdem etwas fantastisch wirkten.
Die Auflösung hat mir schon gefallen, wirkt aber, sobald man sich mehr damit beschäftigt, doch sehr konstruiert. Alles in allem okay, aber nicht mehr. 3/5

Danke @Alissa für die Beschreibung der verschiedenen Lukianenko-Bücher. Ich habe von ihm bisher nur Spektrum gelesen und das sehr gerne. Ich werde sicher auch die beiden von dir hauptsächlich hier empfohlenen Reihen nachholen.
 

Tolotos

Haluter
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Agatha Christie - Evil Under the Sun
Ein Buch, dass ich vor einiger Zeit vermutlich noch anders bewertet hätte. Die Auflösung wie der Mord begangen wurde ist ziemlich interessant und überraschend. Vieles andere, insbesondere die psychologische Charakterisierung der meisten Charaktere
(z.B. Reverend Lane, aber auch die Redferns)
aber auch
der Nebenstrang um Linda
haben mir dafür leider nicht so gefallen. Auch wenn ich bei solchen Sachen (wahrscheinlich vor allem aus nostalgischen Gründen) bei Agatha Christie großzügiger bin als sonst, hat es mich hier leider schon gestört. 3/5
 

Tolotos

Haluter
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Tana French - In the Woods
Ein Krimi, der in Irland spielt, der erste Teil der "Dublin Murder Squad"-Reihe. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und auch die Charaktere fand ich zumindest zu Beginn sehr überzeugend, vor allem Cassie. Durch diese beiden Punkte (nicht so sehr durch den Inhalt, d.h. den aktuellen Fall, der gut, aber nicht außergewöhnlich ist) war das Buch ein absoluter Pageturner für mich. Etwa nach der Hälfte war ich daher sehr überzeugt, dass ich das Buch sehr gut bewerten würde.
Leider gab es aber später Punkte, die ich nur okay bis sogar schlecht fand (massive Spoiler):
Die Auflösung des Hauptfalles war okay, aber nichts besonderes und vor allem nicht sehr überraschend in ihren Grundzügen (in den Details sicherlich schon!). Die Darstellung der Ermittlung und wie sie sich entwickelt hat, hat mich mehr überzeugt als die Auflösung. Dass die Hintergrundgeschichte nicht aufgelöst wurde, hat mich nicht besonders gestört, das hat eher zum Realismus beigetragen. Ich kann aber auch verstehen, dass das für andere eine große Enttäuschung war, denn dramatisch ist das natürlich eine gewagte Entscheidung. Was mich aber gegen Ende besonders gestört hat war der Hauptcharakter. Spätestens nachdem man er mit Cassie geschlafen hat, merkt man, dass er ein ziemliches Arschloch ist (man hätte das vorher schon erahnen können) und während mir klar ist, dass er bewußt unsympathisch gezeichnet wird (das wird recht explizit im Text erwähnt), hat das meinen Ärger ihm gegenüber nicht besser gemacht und die Freude am Buch durchaus verleidet. Hätte ich einen besonderen Sinn in diesem unsympathischen und auch unzuverlässigen Erzähler gesehen, so hätte ich mich vielleicht auch geärgert, aber hinterher nach Reflektion darüber das Buch durchaus wertgeschätzt. Den gab es für mich aber nicht wirklich - wenn es da jemand besser erging: Bitte erleuchten. Ich meine, dass er in der Ermittlung viele Fehler macht wegen seinem Trauma und Sachen falsch einschätzt wegen falscher oder verschwommener Erinnerungen - das fand ich durchaus interessant und hat auch einen Sinn. Aber wie er sich den anderen Charakteren gegenüber verhält (Rosalind [er wusste ja dort noch nicht, wie sie wirklich war], Cassie, mit Abstrichen auch einzelnen Verdächtigen und seiner Mitbewohnerin gegenüber, wobei letztere selbst nervig genug gezeichnet wird, dass man es dort nich besonders schlimm findet), war für mich ohne tiefere Bedeutung nervig... (okay, er ist "fucked up" durch sein Trauma, wird nachher eingeschoben - für mich nicht sehr überzeugend)
Daher bleibe ich dann bei 3/5, werde die Reihe aber sicher weiterlesen, vor allem nachdem ich gelesen habe, dass und wie sich in Buch 2 der Fokus verschiebt.


Agatha Christie - Five Little Pigs

Ein Krimi, in dem Poirot in einem 16 Jahre alten scheinbar absolut klaren Mordfall ermittelt. Er nimmt Kontakt zu den damals beteiligten auf, rekapituliert mit ihnen ihre Erinnerungen an die Geschehnisse und löst natürlich am Ende den Fall. Das Konzept finde ich eigentlich interessant, aber während immer wieder Lippenbekenntnisse daran gemacht werden, dass die Erinnerung nach so langer Zeit trügerisch ist, war für mich extrem unglaubwürdig, wie detailliert die Erinnerungen teilweise waren - ich denke, dass man sich nach so langer Zeit nicht nur falsch sondern auch an viel, viel weniger erinnert. Kann man darüber hinwegsehen (fällt mir bei Agatha Christie nie so schwer, weil ich die Fälle fast eher als Puzzle, denn als realistische Geschichte lese), so ist es aber ein schöner Fall mit einem guten Ende.
Und ja, ich bin auf den (zu) offensichtlichen Red Herring reingefallen. Zumindest bis er aufgelöst wurde, dann war klar, dass noch was kommen muss.
3/5
 

Tolotos

Haluter
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Peter Watts - Echopraxia
Echopraxia spielt in der Welt von Blindsight und ist im Prinzip eine Parallelerzählung. Wie schon in Blindsight gibt es einige fantastische und ungewöhnliche Ideen und Denkanstöße.
Etwa: Die Rolle von Gott als Prozess oder Person oder Virus (!) oder auch die prinzipielle Idee, dass man eine Denkrichtung (hier: Wissenschaft + irgendeine Form von Spiritualität durch die Bicamerals) an den Ergebnissen und nicht unbedingt an den Erklärungen messen sollte.
Leider sind für mich die zentralen Ideen, die verarbeitet werden (alles was mit Religion zu tun hat) deutlich weniger interessant und gleichzeitig finde ich auch das, was dazu gesagt wird größtenteils weniger überzeugend und auch weniger zusammenhängend als noch in Blindsight. Zusätzlich fand ich das stattfindende 3D-Schach zwischen den superintelligenten Lebensformen hier teilweise eine Spur zu extrem, wobei das vermutlich Absicht ist (einerseits soll man die Motivationen nicht 100-Prozent verstehen können, eben weil wir nicht auf dem entsprechenden Level mitdenken können und gleichzeitig soll glaube ich ein Punkt zu Determinismus gemacht werden).
Weiter fand ich den Hauptcharakter sehr farblos
wenn man das Ende miteinbezieht ist das nur folgerichtig und im Nachhinein kann ich das anerkennen, aber es hat eben trotzdem meinen Spaß beim Lesen des Buches beeinflußt
und fand, dass etwas viele Action-Szenen vorkamen. Der Haupt-Handlungsstrang, der vor allem in der zweiten Buchhälfte stattfindet
ab Ankunft auf Icarus
ist sehr interessant, aber für mein Gefühl hätte man sich vorher manche Sequenzen sparen können. Außerdem ist es nicht gerade einfach, zu verstehen, was wirklich passiert. Das kann man durchaus als Vorteil oder Nachteil sehen, je nachdem wieviel man bereit ist darüber nachzudenken. Wenn man Blindsight gerne mochte, wird man dazu vermutlich sehr bereit sein.
Klingt jetzt alles recht negativ, aber das Buch hat durchaus immer noch viele der Stärken von Blindsight, vor allem das hervorragende Worldbuilding oder aber wie oben beschrieben das beiläufige Einbringen einger faszinierender Ideen oder Thesen. Ich fand es aber leider aufgrund der aufgezählten Schwächen ein gutes Stück schlechter. 3/5

Seanan McGuire - Middlegame
Ein Buch aus dem UrbanFantasy-Bereich mit den beiden zentralen Hauptcharakteren Roger und Dodger, die einerseits Sprache und andererseits das, was die Autorin sich unter Mathematik vorstellt, verkörpern (Ich würde es eher "Zahlen" als "Mathematik" nennen). Die positiven Dinge zuerst: Der Schreibstil ist sehr schön. Die beiden Protagonisten (und ein dritter Charakter später im Buch) und vor allem ihre Beziehung zueinander sind sehr gut gezeichner und es macht Spaß darüber zu lesen. Es gibt eine sehr interessante Idee zum Thema
Zeitreisen/Konzept von Zeit.
Leider konnte mich das Buch trotzdem nicht überzeugen: Der Fantasy-Teil des Worldbuildings ist meiner Ansicht nach völlig absurd und lebt davon, wahllos irgendwelche Buzzwords zu verwenden, die man einfach akzeptieren muss. Bis zum Ende versteht man nicht, was den jetzt genau zu den Fähigkeiten der Protagonisten oder von irgendjemand anderem gehört.
Dazu passend auch, dass die Autorin offenkundig keine Ahnung von Mathematik hat, was ungünstig ist, wenn einer der Protagonisten die "Verkörperung von Mathematik" sein soll. Witzigster und aussagekräftigster Punkt um das zu illustrieren an der Stelle, als ein Nebencharakter Roger beschreibt (in einem GradSchool-Setting!):
He's clearly not a mathematician: he doesn't have any of the visible characteristics, the calculators, the geeky T-shirts with their math puns.
Wer sich vorstellt, dass Mathematiker auf universitärem Level Taschenrechner benutzen geschweige denn ständig einen bei sich haben, der hat sehr wenig verstanden. Aber klar, wenn man "Mathematik" und "Rechnen/Beschäftigung mit Zahlen" verwechselt, macht das schon Sinn. Und diese Verwechslung zieht sich dann eben durch den Rest des Buches.
Die Antagonisten sind zwar in ihrer Bösartigkeit irgendwie fasznierend (auf dem Level eines absurd überhöhten Comic-Bösewichts), bleiben aber ansonsten absolut charakterlos und ihre Pläne wirr und unverständlich (auch weil man das Setting und was durch Alchemie möglich ist, einfach nicht versteht). Der Plot, vor allem das Ende ist uninteressant und macht viel zu wenig aus dem großen Potential der oben angedeuteten
Idee von Zeitreisen bzw. Einfluß auf die Vergangenheit, die "resettet".
Kann ich leider nicht empfehlen. 2/5
 

Tolotos

Haluter
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Sergej Lukianenko - Wächter der Nacht / Day Watch / Twilight Watch
Eine Urban Fantasy-Trilogie, die in Russland spielt und vor allem durch gutes Worldbuilidng spannend ist: Es gibt sogenannte "Andere", d.h. Menschen mit besonderen Fähigkeiten, etwa Magier, Hexen, Werwölfe etc., die sich in "Dunkle" und "Lichte" unterscheiden, in den sogenannten "Wachen" organisiert sind und durch einen Vertrag zwischen diesen beiden Seiten sehr genau und bürokratisch wissen, auf welche Art sie durch Magie in den Ablauf der Dinge eingreifen können und auf welche nicht. Gleichzeitig versuchen aber zumindest die Anführer der jeweiligen Wachen (in Moskau) soviel und so subtil wie möglich gegeneinander und viele andere zu intrigreren und langfristige Pläne umzusetzen.
Eingeteilt ist jedes der drei Bücher, die ich bisher gelesen habe in drei Kapitel, die sich insbesonderen in ersten beiden Büchern eher wie Kurzgeschichten mit losem Zusammenhang lesen. Am Ende spielt doch vieles von dem, was vorher passiert ist eine Rolle, aber trotzdem hatte ich nur im letzten Buch und auch nur für sich genommen, das Gefühl eine zusammenhängende Geschichte zu erleben, was auch einer meiner Kritikpunkte ist.
Gut gefallen haben mir wie erwähnt das Worldbuilding, der Schreibstil und einige der Idee, die angeschnitten werden, vor allem zur Sinnhaftigkeit einer "Gut"/"Böse"-Einteilung. Außerdem mochte ich das Ende der einzelnen Kapitel, das oft zumindest leicht überraschend war, aber durchaus Sinn machte.
Nicht so gut gefallen haben mir einerseits die Nebencharaktere, die größtenteils etwas farblos bleiben, und andererseits die Tatsache, dass die vorkommende Magie scheinbar recht beliebige Grenzen hat. Das ist für sich genommen schon etwas, was ich nicht mag, und hier dadurch besonders problematisch, dass einzelne Charaktere derart absurd mächtig sind, dass man manchmal das Gefühl hat, dass kaum jemand überhaupt Handlungsoptionen hat, sondern jeder nur Spielball der Mächtigeren ist. Das ist natürlich Teil der Aussage der Bücher, aber es führt eben dazu, dass man in den Geschichten selbst zumindest stellenweise nicht so gut mitfiebern kann, weil man die Handelnden als zu wenig selbstbestimmt wahrnimmt. Insgesamt war die Trilogie durch diese Faktoren (insbesondere auch die Episondenhaftigkeit) leider eine Enttäuschung für mich, ich habe mir aber auch sehr viel erwartet, da ich Spektrum vom selben Autor sehr gerne mochte. 3/5

Michael Conolly - The Lincoln Lawyer
Justizthriller über einen Strafverteidiger in den USA, der in einen "franchise client" gegen Vorwürfe von versuchter Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung (oder so, ist schwer Straftatbestände zu übersetzen) verteidigt (d.h. einen, der ihm für die nächsten Jahre ein ordentliches Einkommen bescheren könnte). Spannend erzählt, interessant, dass auch die kleineren Fälle des Protagonisten in der Erzählung vorkommen und später auch eine Rolle spielen, etwas unglaubwürdiges Ende, allgemein nicht zu aufregende Auflösung sondern solide Durchschnittskost. Gerade die entscheidende Szene vor Gericht
Kreuzverhör des Opfers, um diese unglaubwürdig/unsympathisch zu machen
hatte auf mich auch längst nicht die Wirkung, die laut Erzählung auf die Geschworenen hatte. Ob das jetzt an mir oder am Buch liegt, ist natürlich schwer einzuordnen - ich habe es als etwas unglaubwürdig wahrgenommen, weiß aber nicht, ob ich Menschen an sich (= die Geschworenen) überschätze. 3/5

Manuela Wedel - Wo brennt's denn?: Vom Großbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo. Die unglaublichsten Einsätze einer Feuerwehrfrau
Leider sind die beschriebenen Anekdoten etwas belanglos. Als Einblick darin, wie der Alltag bei der Feuerwehr ist aber ganz nett... Trotzdem nichts interessant genug, um es wirklich weiterzuempfehlen. 2/5

Tana French - The Likeness
Jetzt habe ich leider die Befürchtung, dass sich ein Muster in meiner Beurteilung ihrer Romane aufbaut: Wieder sehr gut geschrieben, absolut mitreißend, dann aber mit einem Ende, dass mich kaum überzeugt hat. Immerhin kam ich diesmal mit der Protagonistin und Ermittlerin bis zum Ende viel besser klar - sie macht zwar auch Fehler und trifft fragwürdige Entscheidungen, aber man kann viel besser nachvollziehen, warum sie das macht. Was mich hier am Ende störte, war eher die Auflösung des eigentlichen Falles, die nicht sehr aufregend war und damit auch nicht wirklich zu den unheilvollen Andeutungen vorher im Text (die Geschichte wird nach den Vorkommnissen erzählt, also Andeutungen a la "wenn ich dort schon gewusst hätte, dass..") passt. Also rein wörtlich schon - all diese Andeutungen passen inhaltlich durchaus zum Ende (soweit ich mich an sie erinnere). Aber die Stimmung, die durch diese erzeugt wird, passt für micht nicht zur Auflösung. Viel negatives, aber dadurch, dass ich einen Großteil des Buches mit viel Spaß gelesen habe, werde ich der Reihe wohl noch ein, zwei Chancen geben. 3/5
 

Alissa

Freundliches Monster
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Sergej Lukianenko - Wächter der Nacht / Day Watch / Twilight Watch
[...]
Eingeteilt ist jedes der drei Bücher, die ich bisher gelesen habe in drei Kapitel, die sich insbesonderen in ersten beiden Büchern eher wie Kurzgeschichten mit losem Zusammenhang lesen. Am Ende spielt doch vieles von dem, was vorher passiert ist eine Rolle, aber trotzdem hatte ich nur im letzten Buch und auch nur für sich genommen, das Gefühl eine zusammenhängende Geschichte zu erleben, was auch einer meiner Kritikpunkte ist.
Gut gefallen haben mir wie erwähnt das Worldbuilding, der Schreibstil und einige der Idee, die angeschnitten werden, vor allem zur Sinnhaftigkeit einer "Gut"/"Böse"-Einteilung. Außerdem mochte ich das Ende der einzelnen Kapitel, das oft zumindest leicht überraschend war, aber durchaus Sinn machte.
Nicht so gut gefallen haben mir einerseits die Nebencharaktere, die größtenteils etwas farblos bleiben, und andererseits die Tatsache, dass die vorkommende Magie scheinbar recht beliebige Grenzen hat. Das ist für sich genommen schon etwas, was ich nicht mag, und hier dadurch besonders problematisch, dass einzelne Charaktere derart absurd mächtig sind, dass man manchmal das Gefühl hat, dass kaum jemand überhaupt Handlungsoptionen hat, sondern jeder nur Spielball der Mächtigeren ist. Das ist natürlich Teil der Aussage der Bücher, aber es führt eben dazu, dass man in den Geschichten selbst zumindest stellenweise nicht so gut mitfiebern kann, weil man die Handelnden als zu wenig selbstbestimmt wahrnimmt. Insgesamt war die Trilogie durch diese Faktoren (insbesondere auch die Episondenhaftigkeit) leider eine Enttäuschung für mich, ich habe mir aber auch sehr viel erwartet, da ich Spektrum vom selben Autor sehr gerne mochte. 3/5

@Tolotos: Da warst du ja schnell mit lesen, aber es gibt ja nicht nur die drei Bücher. Mittlerweile gibt es ja auch die "neuen Wächter", aber die kommen für mich nicht an die alten Bücher heran. Danke für deine Einschätzung, auch wenn sie ja im Grunde (komplett) gegenteilig zu meiner war. Mag sein, dass die Verknüpfung der Geschichten auch erst in der späteren Bänden erfolgt. Natürlich gibt es zwischen Buch 1 und 2 eine Art Bruch, den ich allerdings nicht wirklich störend fand, sondern viel mehr gut, dass mal eine andere Seite beleuchtet wird. Mir gefiel wie alles am Ende irgendwie zusammenpasste. Vielleicht werde ich sie beim nochmaligen Lesen allerdings mal in Hinblick auf Tolotos Kritik lesen ;-)

Als Update von mir: ich bin gerade nach Empfehlung dabei "Die Republik vor Gericht 1954-1974" von Heinrich Hannover zu lesen. Allerdings kam ich bisher eher langsam voran, da in der Vorweihnachtszeit einfach noch zu viel zu tun war. Vielleicht wird es ja jetzt besser. Hinzu kommt, dass ichdas Buch (die Bücher) nicht "hintereinanderweg" lesen kann wie das bei Fantasybüchern und/oder Thrillern bei mir sonst der Fall ist. Dafür will ich mir das Gelesene viel zu sehr erstmal durch den Kopf gehen lassen. Ich kann es jedenfalls bisher nur weiterempfehlen - im Besonderen für Geschichtsinteressierte, aber auch allgemein werden Dinge angesprochen und thematisiert, die zum Nachdenken anregen.
 
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