Das ultimative Fragetopic zu Linux

Kraven

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Hmmmmm....

Liebes Forum! Ich habe ein Problem :D
Das sich vielleicht auf Linux reduzieren lässt, vielleicht auf wine, vielleicht auf Blizzard. Vermutlich auf mich :D

Ich wollte mir auf meinem Linux-Laptop Hearthstone installieren. Dafür brauche ich einen Battle.net-Client.
Kein Problem. Runtergeladen, per Wine installiert, alles gut.

Dann starte ich das Ding, und es verbindet sich nicht mit dem Internet. Also... teilweise tut es das, weil es meine Accountdaten abfragen und das Passwort vergleichen kann, aber innerhalb des Clienst geht auf einmal nichts mehr. Ich kann den Shop nicht besuchen, keine Spiele installieren, nichts.

Fehlermeldung hier

Ich habe den Client installiert wie hier beschrieben. Zusammengefasst: Client von Blizzard runtergeladen, mittels wine installiert, über die wine.config dbghelp deaktiviert und msvcp100 aktiviert (was immer das heißt, aber ich habe es getan).

Keine Verbindung.

Hm. Ein bisschen weiter gegraben, und auf diese Anleitung gestoßen. Hat mit meinem Problem nur indirekt was zu tun, weil ich diese spezielle Fehlermeldung nicht kriege, aber es sorgt dafür, dass ich über das Terminal einen Agenten vorschalte, der mir auch eifrig Rückmeldungen gibt.

Nummer 1, sobald ich meine Benutzerdaten eingebe:
2016-04-12 15:55:10.988183 [Main] {Main} Failed to write configuration to file. path=Battle.net\Battle.net.config
Dieses Unvermögen rührt daher, dass ich keine Schreibrechte auf den wine-Ordner habe.

sudo wine Battle.net.exe
wine: /home/kraven/.wine is not owned by you

Hm. Ich weiß nicht, ob das zum Standard von wine gehört oder nicht. Wenn wine nicht mir gehört, frage ich mich allerdings, wem sonst, und vor allem, was es in meinem Ordner macht.

Das zweite Interessante ist eine Fehlermeldung, die der Agent mir anschließend schickt, wenn sich das Ding verbinden will.

Encountered SSL certificate error. url=https://nydus.battle.net/App/enGB/client/playscreen?targetRegion=EU subject=*.battle.net error=-202

Das ist eine Fehlermeldung, die google so nicht kennt, und ich weiß auch nicht, ob das interessant ist oder ob der client mich deswegen nicht reinlässt. Fiel halt ins Auge, und... ich finde sonst nichts, weswegen das nicht klappen sollte. Hat hier jemand zufällig Ahnung?^^
 

Shao

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Wieso startest du wine mit sudo? o.O Tu das nicht, niemals nie.

Deinstallier alles, lösch alles, was du getan hast. Dann führ dir die appdb vom Battle.Net zu Gemüte, das sollte immer die erste und meist auch einzige Anlaufstelle sein, um irgendwas per wine zu installieren. Dann versuchs nochmal, denn du solltest keine lib overrides machen müssen, der verlinkte Guide ist von 2014, da hat sich viel getan. Bei der neuen Installation machst du das Ganze am besten in ner 32bit Umgebung, wine ist per default auf 64bit eingestellt, soweit ich weiß - 'man wine' ist dein Freund. ;)

Wenn dir das zu kompliziert ist, musst du einsehen, dass du ein Weichei bist und kannst es mal mit PlayOnLinux versuchen, das hat für Hearthstone/Battle.net sicher ne Konfig, dann musst du dein Köpfchen nicht zerbrechen, das macht alles für dich, was du sonst lernen müsstest. :p
 

Kraven

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Ich hab es natürlich zuerst mit PlayonLinux versucht, und sei es nur, um Shao zu ärgern, aber... das hat nicht geklappt.
Was geklappt hat, war der harte, ehrliche Weg des Lernens und Begreifens... und der aktuellen Wine-Version. In erster Linie der aktuellen Wine-Version, wirklich. Und dem Starten der Wine-Version in einer simulierten 32-Bit-Umgebung. Aus... Gründen.

Aber jetzt läuft alles! Und ich kann in Hearthstone versumpfen :D
 

Caesar

C
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@ Chiburi

Also die Frage nach der richtigen Distribution ist nicht ganz einfach....

Wenn du nicht den neusten Spaß brauchst und es stabil magst und Freie Software magst, nimm Debian.

Wenn du neuere Software brauchst und mit den strangen Kapitalisten in Ordnung bist (die Sicherheitsmäßig weniger gut als Debian sind) nimmst du irgend ein Ubuntu Derivat.

Wenn du Lust auf Trojaner hast nimmst du Mint.

Wenn du KDE Magst und mal was ausgefallenes willst nimmst du Suse.

Für das neuste Gnome nimmst du Fedora (aber Gnome shell ist etwas strange finde ich)

Und wenn du hart bist, was lernen willst und deine irrationale Konsolenangst überwindest, nimmst du Antergos.

Wenn du deinen Kernel doch selber kompilieren willst, nimmst du Gentoo.


An deiner Stelle würde ich Ubuntu Cinnamon oder Xubuntu nehmen...
 

Kraven

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"Wenn du Lust auf Trojaner hast..." :rolleyes:

Das bedarf ein bisschen Klärung. Der Satz lässt es klingen, als wäre Mint unsicher. Das stimmt so nicht, sie haben nur Mist bei ihrer Website-Sicherheit gebaut. Am zwanzigsten Februar 2016 hat ein Hacker sich Zugriff auf die Seite von Mint verschafft und eine kompromitierte Mint-Version hochgeladen. Diese Version hatte eine Hintertür.
Siehe auch hier

Sprich, wenn du deine Mint-Version nicht am 20sten Februar heruntergeladen hast, oder an diesem Tag statt von der offiziellen Seite von einem Torrent oder einem direkten Link gezogen hast, gibt es ein kein Problem.

...

Nachsatz: Mint wurde deshalb als Ziel für den Angriff gewählt, weil sie die verbreiteste Linux-Distribution ist. Nicht ganz grundlos :p

[flüster]*murmelbrummelichmagMintgrummel*[/flüster]


...


Zweiter Nachsatz: Man kann natürlich argumentieren, dass eine obskurere Linux-Version für eine höhere Sicherheit sorgt, weil es sich nicht lohnt, eine solche anzugreifen. Was man dann aber auf gar keinen Fall nimmt, ist Ubuntu, weil Ubuntu hässlich und doof ist und hofft, eines Tages für ein Applesystem gehalten zu werden :p
 

Chiburi

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vielen Dank euch beiden :)
schön, dass ihr euch so einig seid.


@ Kraven

klingt einleuchtend. Weil Apple ja dafür bekannt ist, alles hässlich und dumm zu machen, und sowieso nur seiner strengen Datenschutzrichtlinien wegen genutzt zu werden. :p


@ C

erwecke ich den Eindruck immer den neuesten Spaß zu brauchen? :rolleyes:
Aber halt ein vernünftiges gui. Was ja eigentlich der Grund für Mint Cinnamon war.
Und meine Konsolenangst ist nicht irrational. Kommandozeilen sind das von-Hand-spülen der Computerwelt. Natürlich kann man sich dran gewöhnen. Klar hat man das früher auch gemacht. Die Lautstärke meines Festnetztelefons verstellt man auch mit #158*##. Wenn du das 8 Stunden am Tag machst geht es vielleicht sogar schneller. Aber in einer Welt voller kostenloser Spülmaschinen können das doch nur irgendwelche merkwürdigen Fetische sein.

#Mint

ja, klar... die Webseite war unsicher, nicht das OS. Und die Voreinstellungen waren unsicher, nicht das OS... Mint wird nicht umsonst das verbreitetste Linux sein. Aber man gewinnt halt den Eindruck, dass ev. für die Bequemlichkeit und Stabilität die Sicherheit etwas weit auf der Prioritätenliste nach unten gerutscht ist.


#Ubuntu
wenn das mit cinnamon geht wäre d... oder ist das nur so ein Trick damit ich mich mit obskuren Linux-Eigenheiten wie PPAs beschäftige? :hae:


# elementaryOS
klingt von der Beschreibung her sehr interessant. Schlank ist immer gut, und die durchgängige Nutzerführung bei - wenn auch nur einer Handvoll - zusätzlicher Programme würde ich mir auch gerne mal anschauen. Andere Software kann man auch installieren.
 

Kraven

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Ich hab gerade im Geiste einen zweiseitigen Rant verfasst, warum Apple-Produkte des Teufels sind, aber ich glaube, ich bin heute einfach grummelig^^
 

Chiburi

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oh nein, bitte, lass dich da nicht von abhalten. Ich liebe deine Rants.
Aber.. ohne Linux-Derivaten zu nahe treten zu wollen, eine applemäßige Benutzeroberfläche dürfte für die allermeisten ein hohes Lob sein. Was an Apple des Teufels ist dürfte ja eher... aber es soll keiner über mich sagen können, ich würde anderen die Arbeit abnehmen. Weg! Wegnehmen.
 

Shao

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@Hase
Du kannst übrigens auf jeder Distro jeden DE (Gnome, KDE, Cinnamon, XFCE, whatever) installieren. Das sind überall nur ein paar Klicks. Der DE, die per default bei irgendeiner Distro dabei ist, ist also irrelevant.

Und deine Konsolenangst ist nicht nur irrational, sondern auch höchst uninformiert. Dein Spülvergleich hinkt nicht mehr, dem fehlen Beine, damit er überhaupt hinken könnte. :p Das linux terminal ist kein mühsames, behäbiges, undurchdringliches Mysterium. Wenn dein OS ein Haus ist, dann ist das terminal dein Werkzeugkasten, gefüllt mit allem, was du jemals brauchen könntest, um irgendwas zu reparieren. Natürlich kannst du gerne jedes Mal nen Elektriker rufen, wenn deine Glühbirne durchgebrannt ist und damit viel Zeit verschwenden und keinen Deut darüber lernen, wie man ne Glühbirne wechselt. Oder aber du kannst einfach mit nem Schraubenzieher auf deinem Terminal-Werkzeugkasten die Lampenabdeckung abmachen, drunter schauen und es selbst machen.

Das Terminal ist nicht schwierig. Es tut niemandem weh. Du wirst 80% aller Sachen auf Linux komfortabel ohne Terminal machen können, die restlichen 20% kannst du auch ohne Terminal machen, aber das wäre halt ne dumme Idee.
 

Chiburi

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nix gegens Selbermachen. Nur klicke ich lieber D:; NTFS; Schnellformatieren und Los, statt "format:\\=>'D' formatgrundlagenquellstatut:'NTFS'(oder muss man das kleinschreiben)-S(oder was war noch gleich schnellformatieren)backspacebackspacebackspace...list commands(ja vielleicht könntest du ein bisschen warten bis ich es gelesen habe)(googlegoogle)list commands -w(achsooo..)format:\\=>'D' formatgrundlagenquellstatut:'ntfs' -n -w -p"

Letztendlich passiert in beiden Fällen exakt das gleiche. Es gibt keinerlei Grund Kommandozeilen einem Gui vorzuziehen. Ausser man ist der Programmierer - und selbst da gibt es vermutlich vorgefertigte Module, mit denen man Einstellungen auch ohne Auswendiglernen kryptischer Befehle möglich machen kann, ohne sich zu überanstrengen.

Also.. theoretisch gesprochen. Praktisch habe ich natürlich sowas von keine Ahnung, wie was in Linux gelöst ist. Halte ich für durchaus möglich, dass sich nie jemand die Mühe gemacht hat, den Werkzeugkasten an Warmduscher und Schattenparker anzupassen.
 

Shao

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Mit Linux sind dir unzählig mehr Möglichkeiten offen als mit Windows. Du kannst tausend Sachen mehr kontrollieren/einstellen/ändern. Für viele davon gibt es bunte Buttons, die du gerne drücken darfst. Für vieles nicht. Einmal 'df -h' im Terminal eingegeben und ich sehe sofort auf einen Blick wieviel Platz noch auf all meinen Partitionen ist - zehnmal schneller und vor allem viel einfacher als über zig Klicks in irgendeinem File Browser. Einmal 'killall [dmmes Programm, das abgestürzt ist]' und das Programm ist weg, viel schneller und einfacher als über irgendwelche Taskmanagerequivalente. 'ping www.google.de' im Terminal ist definitiv der beste und schnellste Weg in gewissen Situationen zu überprüfen, ob dein Internet noch geht/was genau kaputt ist am Internet/Browser. Es gibt noch zig andere Beispiele.

Wenn du dir wegen deiner relativ lächerlichen Aversität gegen ein Bedienungsschema, welches nicht zwangsläufig eine Maus beinhaltet, einen Großteil der tollen Möglichkeiten von Linux selbst verwehren willst, nur zu. Gott bewahre, du könntest etwas Nützliches dazu lernen.


edit: "Außer man ist der Programmierer" :rolleyes: Um bei der Analogie von oben zu bleiben, wäre das das gleiche wie zu behaupten, nur ein professioneller Handwerker sollte jemals einen Hammer oder Schraubenzieher in die Hand nehmen. Nein, es gibt keine "vorgefertigten Module", warum auch? Niemand der regelmäßig mit Linux arbeitet würde das Terminal missen wollen, aus gutem Grund. Die irrationale Angst vor nem Terminal müssen die Leute loswerden, man sollte ihnen keine Krücken geben, damit sie ein bisschen länger davor weglaufen können.
 
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Dabus

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Bei 40.000 (?) Paketen dürfte aber wohl für so ziemlich alles was da sein.
Ist ja nun nicht so, daß man z.B. kein gparted statt einem fdisk hätte oder daß man openbox nur über xml-Dateien und nicht über obconf konfigurieren könnte.

Da man da viel mehr Auswahl und wegen dem "Wildwuchs-Ablauf" der Opensource-Entwicklung 200x Sachen für den gleichen Zweck existieren, muss man nur viel mehr ausprobieren, wenn einem was nicht gefällt und man das Optimum raus holen will.

Das letzte Gnome mit Gnome-Shell habe ich per Synaptic gezogen, einen Ummeldevorgang später konnte ich mich bei der neuen Umgebung anmelden und per Webseite ein paar Extensions ziehen und da gab es nicht wirklich eine Konsole zu sehen.

Das Kernel backen geht übrigens schon seit Jahren über eine GUI, in dem man seine Treiber wählen kann.

Und beim angebissenen Apfel kommt drauf an, wer gebissen hat. Wen ich es war, ist für mich alles in Ordnung. Und mit Zitronensaft kann man die Oxidation auch gut aufhalten. ;)
 
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Caesar

C
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Also: Ich bin absolut gar nicht für obskure Distributionen als Sicherheitsfeature. Ich bin sogar explizit dagegen, weil das natürlich Unsinn ist.
Ganz grob gesehen ist jedes Linux gleich, man nimmt sich X Programme und klebt die zusammen, dann kommt oft sowas wie GNU/Linux raus und alles ist gut. Die Sicherheitslücken kommen in der Regel nicht von der Distribution, sondern von den Menschen die die Pakete pflegen. Also den Kernel Leuten, den Firefox Leuten, den LibreOffice Leuten oder so.
Und da kommt das Problem von so pseudo Distributionen wie Mint, elementary, noch obskurerem Kram oder seit neustem sogar Ubuntu LTS:

Irgend wer muss den Kram pflegen. Sicherheitspatches einpflegen, backporten, was weiß ich. Bei den Ubuntu LTS Menschen kam das erst neulich raus, statt 5 Jahre Support für alle Pakete, gibts die 5 Jahre auf die "main" Geschichten und bei vielen anderen Paketen kümmert sich einfach niemand mehr drum und Sicherheitspatches vom Upstream werden einfach nicht eingepflegt. Das sehe ich als größeres Problem. Ubuntu LTS schafft das nicht, Debian schafft das, Rolling Releas Distributionen haben das Problem einfach nicht...

Jetzt zu Mint und elementary:

Mint ist primär eine Desktop Umgebung (also Cinnamon) den ich auch sehr solide finde, Und Menschen dachten sie müssten eine Distribution drum rum bauen. Diese Distribution basiert zu fast 100% auf Ubuntu 14.4 LTS was wiederum lose auf Debian basiert. Was ein Unfug!
Da kann ich auch gleich ein Debian Stable nehmen oder Ubuntu und Cinnamon drauf installieren.
Bei Elementary ist es noch schlimmer, die basieren genauso auf Ubuntu 14.4 aber die Softwareauswahl basiert nicht auf "soll besonders gut sein" oder "soll besonders leicht sein" sondern auf "muss sich optisch in unser Apple Design Fetisch Konzept einpassen". Was das dümmste Kriterium ist.

Noch mal ganz wichtig: in erster Näherung kann man Jedes Linux Programm auf jeder Linux Distribution installieren!! Bei allen Programmen die du willst auch ziemlich genau so einfach.
PPAs sind übrigens keine obskuren Linux Eigenheiten sondern obskure Ubuntu Eigenheiten die alle Ubuntu Abkömmlinge genauso haben (glaube ich jedenfalls). Außerdem sind sie zumindest potentiell unsicher.

Zur Konsole muss ich auch noch mal pöbeln!
Diese Vorstellung "Linux ist doch was wo man in so schwarzen Kästen grünen Text eintippt" in de breiten Masse der Bevölkerung ist ein elend. Und von dir hätte ich mehr erwartet :D

Niemand muss irgend was in Konsolen tun! Jeder sollte das aber ab und zu tun. Erinnerst du dich an die "Wie mache ich Windows privater" Frage? Zumindest früher gab es dazu batch Dateien die man anklickte, ich vermute jetzt sind es oft einfach bunte Oberflächen für batch Dateien. Das kann man natürlich einfach anklicken, bei Linux schaut man sich aber gerne mal an was da eigentlich passiert. Nicht dass da irgendwo noch "Install toolbar.exe" drin steht.

Oder noch besser: Deinen Windows boot stick den du machen wolltest unt wo MS grandios gescheitert ist ein tolles Programm für zu bauen?
Unter Windows lädst du dir 5 USB Boot Creator dinge runter und testest die, bekommst bei der Installation sonstwas und musst nach 6 Monaten deine Platte formatieren.
Unter Linux machst du dd bs=4M if=/path/to/archlinux.iso of=/dev/sdx
Das geht mit jeder Linux iso, ganz egal von welcher Distribution. Immer. Ohne irgendwas zu installieren.
Und wer davor doch angst hat kann sich trotzdem so ne doofe GUI dazu irgendwo suchen. (wobei ich tatsächlich nicht weiß, wie das mit dem Formatieren bei Ubuntu ist.... ich nehme immer gparted, was evt leicht übertrieben ist)
/rant

Also: Lad dir xubuntu 16.04 runter, lad dir debian stable runter, lad dir Ubuntu Cinnamon lad dir Kubuntu (oder opensuse) und wenn du nicht genug hast und wirklich niemals ne konsole sehen willst auch noch Fedora runter, starte die in ner VM, schau dir an welche bunte Oberfläche du am liebsten mag und installiere das :D
 

Chiburi

Kampfhase
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@ Shao

du verstehst mich falsch. Ich sage nicht, Konsolen sollen nur Programmierer nutzen. Ich sage, ich bin ziemlich überzeugt davon, dass es für Programmierer Baukästen gibt, mit denen man zu jeder Funktion, die man gerade ohne nachzudenken als Konolenkommando einbauen wollte, auch eine intuitiv zu bedienende gui hinkriegt.

dd bs=4M if=/path/to/archlinux.iso of=/dev/sdx mag für C toll sein. Ich müsste für jeden Ausdruck irgendwo nachgucken, und würde daher eine Möglichkeit bevorzugen, das was ich will *auszuwählen* statt zu beschreiben. Gparted z.B.

Oder um bei deiner Analogie zu bleiben - ich möchte einen Werkzeugkoffer mit sofort einsatzbereiten und intuitiv bedienbaren Werkzeugen, und nicht mit tausenden total praktischer Metallteile, die man bereits nach nur wenigen Stunden konzentrierter Handbuchlektüre zu einem formschönen Schraubendreher zusammensetzen kann.

Aber genau so wie ich zur Not auch in der Sonne parke oder kalt dusche, greife ich widerstrebend auch zu Kommandozeilen wenn es nicht anders geht, bzw. die Suche nach einer gui aufwendiger wird als die Suche nach den passenden Kommandos.

zeigt dir dein df-h (ich müsste stattdessen umständlich erst auf Start, und dann auch noch auf Computer klicken) auch gleich eine schöne, grafische Übersicht, oder musst du erst zu all den Partitionen Zahlen lesen und vergleichen?

Und woher soll ich wissen, wie jetzt das dumme abgestürzte Programm exakt heißt? Da schau ich doch lieber schnell in der Liste nach und klicke es weg.


@ Dabus

danke! Genau das meine ich. Bevor ich fdisk verwende, starte ich lieber gparted per Stick. Das geht allemal schneller als.. was? Ok, ja, auch weil fdisk doof ist und gparted alles besser kann. Das aber halt zusätzlich noch bequemer.

@ C

das mag jetzt eine blöde Frage sein, aber.. die meisten Programme haben doch ihre eigene Updateroutine. Bis auf den IE wird bei mir nichts über Windows Update aktualisiert, sondern meldet sich von sich aus. Wie und Warum also müssen sich jene, die die Programme zu einer Distro zusammengebappt haben, um deren Update kümmern?

Und wie wird das besser, wenn ich bar aller Kenntnis Cinnamon auf Debian setze, statt hoffentlich halbwegs kompetente Leute Ubuntuzeug auf Debian, und dann Mintzeug auf Ubuntu und zuletzt Cinnamon ganz obendrauf stapeln zu lassen? Zumal ja beim Ubuntu- und Mintzeug vermutlich das ein oder andere nützliche dabei ist, wozu ich erfahrungsfrei wieder erst nachfragen müsste.
 

Vernochan

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Du vergisst aber eine ganz wichtige Sache: Excel, PowerPoint und Word sind _NICHT_ intuitiv. Zumindest waren sie das nicht, bis alle Leute es benutzt haben. Man kennt es, weil man es benutzt hat.
Quasi niemand auf der Welt würde spontan, ohne vorwissen davon ausgehen, ein Datenbanktool mit dem Namen "Access" zu verbinden. Genauso wenig würde jemand, der noch nie davon gehört hat "Skype" mit Internet-/videotelefonie in Verbindung bringen.
Wenn du als neuer Mitarbeiter bei uns anfangen würdest, und es würde jemand sagen "Öffne mal das Warenwirtschaftssystem", würdest du nicht erwarten, dass du es als "SAP" findest.

Das sind Dinge, die man im Laufe der Zeit gelernt hat. Wenn du dir jetzt ein Tool installierst, um z.B. all deine Musik zu konvertieren, weißt du dann in 2 Jahren noch, wie es hieß? Wenn ja, dann kannst du dir auch hin und wieder mal ein Konsolenprogrammnamen merken. Die Parameter, die man öfter braucht, lernt man genau so mit. Da muss man nicht mal viel für tun.


Ich will auch ein kleines Beispiel dazu bringen, wie gut die Kommandozeile sein kann.
Mach doch mal ne Liste mit allen Wörtern, die in Lorem Ipsum vorkommen, inklusive der Anzahl der Vorkommnisse. Benutz dafür beliebige Tools. Whatever. (Ausnahme: Sämtliche Internet Suchmaschinen)
Dann vergleiche dein gesamtes vorgehen mit
Code:
cat loremipsum.txt | tr [:space:] '\n' | grep -v "^\s*$" | sort | uniq -c | sort -bnr
Zugegeben, das ist auch schon eher ein komplizierteres Beispiel. Zeigt dennoch, wie unglaublich mächtig die Kommandozeile ist. Und im Vergleich zu den Grafischen Dingen, ist das auch nicht komplizierter.

Edit: Zum erstellen von Bootbaren USB Keys empfehle ich unter Windows btw Rufus. Ein wirklich gutes Programm. Mit GUI und intuitivem Namen!
 
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Shao

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Ne intuitiv zu bedienende GUI "hinkriegen", die auch noch alle Funktionen des zugrundeliegenden Programms beinhaltet, ist in den meisten Fällen viel mehr Arbeit als das Programm selbst. Nur weil einige Nutzer komplett lernresistent sind und nicht die Fähigkeit und/oder den Willen besitzen, heißt das nicht, dass jemand seine (meist) Freizeit opfern muss, um bunte Buttons zu bauen, um ein Programm zu erweitern, was schon voll funktionsfähig und wunderbar zu bedienen ist.

Und was genau nützt dir der Pie-Chart, den Windows anzeigt? Das sehe ich wenn ich df -h mache: https://i.imgur.com/RXVIvrm.png

Partitionsname, Gesamtgröße der Partition, Belegter Platz, Verfügbarer Platz, Prozentangabe und Mountpoint. Alles, was man brauchen könnte auf einen Blick.

Wie, woher sollst du wissen, wie das abgestürzte Programm heißt? Firefox heißt Firefox, Thunderbird heißt Thunderbird, Skype heißt Skype. :hae:

Ich nutze auch meist lieber gparted als fdisk, find ich einfacher. Heißt ja aber nicht, dass ich das Terminal verteufle, nur weils keine Buttons hat zum klicken.

Komplexe Programme sind komplex, egal ob sie per Terminal oder GUI bedient werden. Für Photoshop hast du viele, tolle Buttons, musst dich dennoch einlesen, wenn du irgendwas hinkriegen willst, weils nunmal kein simples Programm ist. Selbiges gilt z.B. für ssh im Terminal auch.
Eine graphische Oberfläche, die dir deinen freien Platz anzeigt ist simpel und man muss dafür nix lernen, genauso wenig wie für 'df -h'. Manche Programme sind mit GUI besser, manche ohne. Deine Aversion ist komplett unbegründet, stur, ignorant und naiv.

@eigene Updateroutine
Nein. Alles Programme werden über das Paketmanagement der Distro installiert und geupdated. Das kann man umgehen, davon ist aber dringend abzuraten außer man weiß, was man tut. Paketmanagement ist auch etwas komplett anderes als das Windows Update. Du musst davon loskommen, alles mit Windows zu vergleichen. Klar, das ist alles, was du kennst, aber genau das sollte dich dazu bewegen, dich mal ein bisschen einzulesen und eventuell sogar, man höre und staune, hier und da ein paar neue Sachen auszuprobieren.
 

Chiburi

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@ Verno

fairerweise müsste ich es mit meinem gesamten Vorgehen bis zu "cat loremipsum.txt | tr [:space:] '\n' | grep -v "^\s*$" | sort | uniq -c | sort -bnr" vergleichen. Du magst diese Zeile ja aus dem Ärmel schütteln. Aber wenn man etwas vorhat,was man vorher noch nie gemacht hat, heißt es Handbücher lesen und googeln gegen "mal gucken was ich dazu unter Reitern mit Namen wie Analyse, Statistik oder so finde"

Letzteres geht meiner Erfahrung nach schneller.


@ Shao

natürlich. Muss ja auch keiner seine Freizeit opfern, um die 185te Distribution zusammenzubasteln. Trotzdem tun das Menschen, und deswegen können wir hier über die beste/sinnvollste Distribution diskutieren. Und während den einen dann vielleicht der aktuellste Kernel wichtig ist, und anderen die größte Ähnlichkeit zu iOS oder Windows, was ich, @ C, jetzt nicht so verwerflich finde, mag ich halt durchdachte Bedienkonzepte. Und dazu gehören meiner Einschätzung nach und der der allermeisten Ergonomen keine kryptischen Befehlszeilen.

Dein Vorwurf, das wäre Lernunwille, trifft da überhaupt nicht zu. (Oder schon ein bisschen, aber das liegt an mir und nicht an den guis) Natürlich kann - und muss man Zusammenhänge genauso verstehen wie mit Kommandozeilen.

Bequemlichkeit, ja. Das gebe ich gerne zu. Daher mein Beispiel mit den Warmduschern. Wir duschen alle warm. Wir wissen, dass es auch kalt ginge. Dass es aber definitiv nicht sein muss. Und es gibt immer ein paar Leute, die kalt duschen und stolz darauf sind.

Aber wahrscheinlich reden wir eh nur aneinander vorbei. Ich sage, dass theoretisch GUIs der bequemere und intuitivere Weg sind für Leute, die Computer nur benutzen wollen, und nicht acht Stunden am Tag irgendwas konfigurieren und entsprechend viele Kommandos auswendig kennen.

Und du sagst, dass man praktisch mit der Konsole viel mehr machen kann als mit dem Bereich der Konsole, der realistisch und sinnvoll mit GUIs abgedeckt ist. Da sehe ich keinen Widerspruch.

Dass aber grafische Anzeigen in aller Regel besser darin sind, viele Informationen schnell zugänglich zu machen als Listen von Zahlen, und dass es leichter ist, aus einer Gruppe zum Teil unbekannter Optionen jene auszuwählen, die man will - statt sie erst aus einer Liste herauszusuchen, und dann einzutippen, darüber diskutiere ich nicht mehr. Das ist Stand der Technik seit über hundert Jahren. Wenn du mir das nicht glaubst, blätter mal durch ein beliebiges Lehrbuch, und stell dir all die Graphen als Zahlenliste vor. Oder frag deine Schüler, was ihnen in der nächsten Klausur lieber wäre - Multiple Choice oder schreib-deine-Antwort-hin.


edit:

so, nee, jetzt muss wirklich Schluss damit sein. Hab ich doch vor lauter zetern meine eigentliche Frage vergessen:

Warum?

Warum muss man unter Linux jedes Programm über die Paketverwaltung des OS aktualisieren? Ich meine - kein Wunder, dass das dann komplexer ist als Windows Update.

Und was passiert, wenn ich dann selber Programme zu einer Distribution hinzufüge? Also Debian z.B. mit der Cinnamon-Oberfläche versehe. Wer kümmert sich dann um das Update? Dann wäre ja *ich* die Leute, die sonst für die Paketaktualisierung zuständig wären. Und da, fürchte ich, müssen die Verantwortlichen schon böswillig handeln, um meine Linux-Update-Kompetenz zu unterbieten.
Oder kann man für solche Fälle dann doch wieder eine programmeigene Updatefunktion implementieren? Also Debian mit all seinen Programmen per Debian Update, und Cinnamon per Cinnamon Update, wie man es von Windows gewohnt ist?


edit2:

Eine intelligente Kommandozeile, die in mehreren Spalten arbeitet, also z.B. in der rechten Spalte automatisch die relevanten Befehle und Operatoren angibt, bei unbekannten Befehlen nicht meckert, sondern gleich eine Liste ähnlich geschriebener oder oft verwechselter Befehle angibt, und Daten bei Bedarf grafisch darstellt, hätte natürlich auch ihre Vorteile. Spätestens, wenn die Auswahlgruppe 20.000 Optionen hat statt 20 müsste man sowas auch in einer grafischen Umgebung implementieren. Google z.B.
 
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Vernochan

Schabrackentapir
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Ok, ich habe nicht ganz klar machen können, worin ich die Vorteile einer Kommandozeile sehe.
Ich habe sogar geschrieben, dass dies ein komplexes und kein einfaches Beispiel ist. Wobei das gar nich so komplex ist, wenn man sich EINMAL 30 Minuten hinsetzt und lernt, wie die Kommandozeile arbeitet. Dann gibt es noch genau 2 komplizierte Teile daran. Das wären [/color=white]tr [:space:] '\n'[/color] bzw [/color=white]grep -v "^\s*$"[/color].
Aber das nur nebenbei, darauf müssen wir nicht weiter eingehen.

Und ich habe noch keinen Texteditor gesehen, der einen Reiter "Statistik" hat (Und kleiner Tipp: Word kann dieses Problem gar nicht lösen).

Warum muss man unter Linux jedes Programm über die Paketverwaltung des OS aktualisieren? Ich meine - kein Wunder, dass das dann komplexer ist als Windows Update.

Das hast du falsch verstanden.
Das ist nämlich einfach nur falsch. Gerade _WEIL_ man eine ZENTRALE Schnittstelle (Paketmanager) hat, ist das Updaten und installieren _EINFACHER_.
Das Windows Update updated _NUR_ Windows und Office. Sonst gar nichts. Du musst für Firefox auf Mozilla.org nachgucken, obs ein Update gibt. Dann guckst du unter Winamp.com nach, obs dazu ein Update gibt. Dann guckst du in der Adobesoftware, ob da die Updatefunktion was spannendes berichtet, dann [und so weiter und so fort].
(ok, es gibt z.B. ninite, aber auch da is nich alles bei und da der Name auch nicht sonderlich intuitiv zu finden ist (obwohl grafisch), ist fraglich, ob du das jemals finden würdest :p)).

Mit einem Zentralen Paketmanager sagt man "Paketmanager, update alle software" und damit ist alles was darüber installiert ist up2date.

Wenn du cinnamon auf debian installieren willst, sagst du dem Paketmanager, dass er es installieren soll. Fertig. In den meisten Repositories ist mehr Software, als man jemals braucht. Und so ziemlich alles, was man braucht ist darin zu finden.

Klar gibt einzelne Programme, die in wenigen/keinen Repositories drin sind (z.B. wissenschaftliche Simulationen oder Kostenpflichtige Software (z.B. VMWare Workstation)). Diese Dinge installiert man sich dann lokal, mehr oder weniger wie unter Windows. Man fügt sie nicht der Distribution hinzu. Das können eh nur die Entwickler/Maintainer der Distribution. Du pflegst die Software die du von Hand installierst genau so wie du es unter Windows machst. Du guckst auf der Webseite nach Updates (oder das Programm hat einen Button dafür).



Dein Multiple-Choice Beispiel hinkt auch. Man müssten den Studenten die Wahl lassen zwischen "Alles von Hand machen" oder "Multiple Choice, aber man kann nicht bei allen Fragen 100% der Punkte erreichen".


Achja: Intelligente Kommandozeilen gibt es. zsh kann über die TAB Taste Parameter zu quasi allen Programmen vervollständigen. Man muss sich gar nicht alle Parameter merken ;)
 

Dabus

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Um das noch kurz auf zu dröseln:
Programme benötigen Bibliotheken / Toolkits, mit denen sie geschrieben werden, vielleicht noch andere Programme und Daten (um z.B. bei einem Programm zur grafischen Anmeldung auch ein nettes Bild anzuzeigen).
Die Dinger müssen bestimmte Versionen haben (unter Windows kennt man z.B. diese VC Runtime 20XX).

Dieses ganze Gedöns fällt mit einem Paketmanager weg, der sucht das alles selber zusammen, so daß es lauffähig ist. Du nimmst dann halt so eine Oberfläche und sagst: Installiere das und brauchst es wie gesagt nicht zu wissen, wo Du das Programm finden würdest.

Du kannst natürlich auch her gehen, Sourcen suchen, Readme lesen, Abhängigkeiten holen und installieren, ./configure && make && make install (oder was auch immer jetzt aktuell wäre) ausführen. Dann musst Du nur alles selber machen. Das Programme "so" von einer Distro zur anderen verschoben werden können, ist eben wegen der vielen Kombinationsmöglichkeiten und Versionen nicht sicher gestellt. Es funktioniert zwar oft, aber halt nicht immer.

Damit das funktionieren kann, müssen die Leute halt was vorbereiten und dafür braucht man Zeit. Es kann also sein, daß das Programm X nicht in der letzten Version vorhanden ist, wenn man einen stabilen Zweig nutzt. Dann muß man sich halt überlegen, ob man in den instabilen rein geht, Backports nutzt oder selber installiert, weil man das Ding braucht.

Aber nochmal: Konsolenprogramme kann man nutzen, muss man aber nicht, wenn man Surfen, Office und Musik / Videos auf dem Plan stehen hat.

Mit dem Ansatz könnte man auch nie in die Nähe der Prozentzahl kommen, die in Deutschland die FDP wählen würde. Und das sagt schon was. :D
 
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