Der Irak-Konflikt Nr. 2

Oli

Abenteurer
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@ Gala

Ein wirklich seeehr aufschlussreicher Artikel: Ein Bild von Franz Müntefering und mehr nicht :D Sollte da auch ein Text stehen?

[EDIT]
Ah, in der Druckansicht bekommt man auch den Text zu sehen...
[/EDIT]
 
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Gala

Labyrinth-Leichnam
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@Oli: Wahrscheinlich gabs bei dir einen Fehler beim Laden des Dokumentes.
 

Ciramon

Drachenkrieger
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Artikel

Dieter Hundt hat vorgeschlagen, die Arbeitsplatzgarantie für Mütter im Erziehungsurlaub zu verkürzen.

Da kann ja nichts mit mehr Familienfreundlichkeit werden, wenn immer jemand derartig querschießt.

Ich kann mir schon vorstellen, daß die drei Jahre für Unternehmen schwer zu planen sind. Dennoch hinterläßt diese Verlautbarung einen faden Geschmack.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Was ist denn DAS für ein Artikel ????


"Rürup darauf hin, dass das bisherige Erziehungsgeld von einheitlich 300 Euro monatlich vor allem die Situation besser verdienender Eltern nicht berücksichtige. Das könne mit dazu führen, Kinderwünsche nicht zu verwirklichen."


HÄ ???????????????????? :hae:

Klartext: die Kinder von Reichen sind für die Gesellschaft wertvoller als die von Armen ???? :confused:

Selten so einen ausgemachten Schwachsinn gelesen. :grmpf:
 

David

Moderner Nomade
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Und vielleicht trotzdem nicht ganz falsch, wenn man bedenkt, das die Kinder von wohlhabenden Eltern am wahrscheinlichsten ne gute Ausbildung bekommen werden. :rolleyes:

Aber eigentlich sollten Wirtschaft und Gesellschaft für die Kinder und Familien da sein, und nicht umgekehrt. :(


Wobei ich mich frage, warum man besserverdienenden Eltern mehr Geld geben soll, für die dürfte das Finanzielle noch am wenigsten ein Grund sein, keine Kinder zu bekommen. Und soviel Geld, das man davon ein Kind großziehen könnte, kann man ihnen eh nicht geben, das ist allenfalls ne Anerkennung oder Starthilfe, mehr nicht.
 
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Ubertin

Logiker
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Hmm, Ihr denkt falsch. In der Elternzeit verdient man nichts und ist auch nicht am Fortschritt der Karriere aktiv. Und gebährfähige Frauen stehen zumeist am Anfang der Karriere, wo noch keine Rücklagen vorhanden sind. Denen tut der finanzielle Einschnitt tatsächlich mehr weh als jemand, der sowieso wenig Geld hat. Und das schreckt ab.

Die Verkürzung der Elternzeit ist allerdings Blödsinn. Wer eher arbeiten will, der kann das auch. Aber die ersten 3 Jahre sollte das Kind überwiegend bis ausschliesslich bei den Eltern/nahen Verwanden sein. Denn es hat noch nicht die Möglichkeit, sich richtig zu artikulieren, womit Misstände den Eltern nicht direkt angetragen werden können.
Wenn das Kind sagt "Bam gemacht", kann das ein Hinfallen sein, aber auch ein Schlag.

MfG Ubertin
 

Ciramon

Drachenkrieger
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Überhaupt verstehe ich nicht, wie man Kinder bis drei Jahre bereits weggeben kann/will. Kindergarten ab drei ist wichtig, aber vorher? Will denn keiner mehr wenigstens die ersten Jahre das Kind "aus erster Hand" aufwachsen sehen? Zumal ja in dieser Zeit die Bindung zwischen Kind und Eltern entsteht und das Kind die elterliche Zuwendung braucht (bin weder Erzieher noch Psychologe, aber ich denke, das trifft zu).

Die große Einschränkung ist natürlich der finanzielle Gesichtspunkt. Viele Familien können es sich nicht leisten, daß ein Partner drei Jahre nur mit Erziehungsgeld lebt, von Alleinerziehenden ganz zu schweigen.

Aber dieser Punkt betrifft ja nicht alle, ich kenne im Gegenteil ein Paar, das ihre Tochter fast von Anfang an in eine Kinderkrippe gibt. Und beide sind besserverdienend (könnten sich also ein einzelnes Einkommen leisten) und gut ausgebildet (würden nach der Elternzeit leicht wieder einsteigen können).

Daß man durch die Abwesenheit beruflich und fachlich zurücksteht, lasse ich nicht gelten. Man kann ja ein paar Stunden arbeiten und sich so auf dem Laufenden halten. Oder mit Fachzeitschriften.

Um diese Erziehungsmöglichkeit im Besonderen und die Entscheidung für Kinder im Allgemeinen zu unterstützen, ist ein Erziehungsgeld schon ein positiver Ansatz. Im Gegensatz zu Dieter Hundts Äußerungen.
 
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Puschkin

Neunauge
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Nicht die Quantität der Zeit die Eltern mit ihren Kindern verbringen ist wichtig, es ist die Qualität!

Ich kann natürlich den ganzen Tag im Wohnzimmer sitzen und fernsehen, während mein Kind auf dem Boden mit seinen Spielsachen zugangen ist. Unterbochen von Essen und Windelnwechseln.

Oder ich kann mich mit ihm 3 Stunden beschäftigen, eine Geschichte vorlesen/erzählen, spazierngehen oder einfach nur im Arm halten.

Wenn das Kind weiß, abends kommen meine Eltern oder vielmehr Nachmittags, dann stellt es sich darauf ein. Da wird soviel tumult gemacht und (ich meine jetzt nicht dich Ciramon!) holt die "Raben-Eltern oder gar Rabenmutter-käule raus.

Und wenn man an die "gute alte Zeit" denkt wo es noch keine Patchwork Familien usw. gab, da waren die Kinder spätestens nach dem Stillen auch nicht ewig bei den Eltern. Zumindest auf dem Bauernhof. Es war zwar eine gewisse räumliche Nähe, aber da haben dann vielleicht die alten drauf aufgepasst. Die anderen mussten Arbeiten, im Stall, auf dem Feld naja jedenfalls konnte man da glaube ich schlecht Kleinkinder mitnehmen.
 

Ciramon

Drachenkrieger
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Ob das ausreicht, um die benötigte Nähe und die positive Entwicklung der Bindung und im Allgemeinen zu fördern, kann wohl nur ein Psychologe beurteilen.
Aber es ist ein guter Einwand. Der übrigens im Grundsatz auch Allgemeingültigkeit hat bzw. haben sollte, für ältere Kinder und auch über Kinder hinaus!

Das Beispiel mit den früheren Familien trifft auch zu, wobei ich noch einen Unterschied sehe, ob ein Kind von den Großeltern gehütet wird oder von Fremden.
 

Puschkin

Neunauge
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Da bin ich mir auch nicht sicher.
Ich weiß nicht, ob ein Kleinkind dass schon Unterscheiden kann, solange die Person liebevoll mit dem Kind umgeht.
Wichtig ist glaube ich dabei, dass die Gruppen dann möglichst klein wären denn der Bezug zu einer nicht ständig wechselnden Person ist da wichtig.
Wobei ich, wenn ich die Wahl hätte, wohl auch zu den Grosseltern oder anderen Familienmitgliedern tendieren würde.
 

Ubertin

Logiker
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@Puschkin: Erstmal waren früher neumodisch bezeichnete Patchworkfamilien die Regel, der Rest Ausnahme.
Dann: Und wie ein Kind zwischen Eltern, Grosseltern und jemand Fremden unterscheiden kann. Das kannst Du Dir ohne Kind wahrscheinlich garnet vorstellen.

Zum Thema Quantität und Qualität: Ich verbringe die Zeit, die ich neben Studium und Nebenjob habe, intensiv mit meiner Tochter. Trotzdem ist Oma und Mutti die Nummer Eins, da die einfach mehr Zeit mit ihr verbringen. Die Quantität ist durchaus wichtig. Und ein Kleinkind, welches netmal richtig laufen kann, in die Hände von wildfremden Personen zu geben, eckelt mich auf gut deutsch an.

MfG Ubertin

edit @Ciramon: Vermutlich weltfremde Psychologen oder sowas, die kein eigenes Kind haben bzw. nie Zeit dafür haben. Ein Kind weis von der Geburt an, wer die Mutter ist. Und den Vater erkennt das Kind nur Tage später.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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"Ein Mensch ist mehr wert, weil er eine bessere Ausbildung genossen hat" ?!? :hae:

Darf ich mal fragen, was der Daseinszweck einer Gesellschaft ist, in der so eine Feststellung getroffen werden kann ? Das Individuum wohl kaum. Etwa die allmächtige Firma als "Alien", deren Ausbeute sogar Menschenleben problemlos geopfert werden können ?

Ich bin strikt dagegen, Reichen mehr Kindergeld zu geben als Armen. Jedes Kind ist gleich viel "wert".
 

Doc Sternau

Chefzwerg
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Hm, ich war ab ein Jahr in der Kinderkrippe. Sonderliche Schäden hat das nicht hinterlassen - außer dass ich mit 2 Jahren nicht mehr in Windeln rumgerannt bin, wie es Pampers so gern hätte...

Es gibt genügend Gründe, warum man sein Kind für einen Teil des Tages in die Krippe gibt:
- Arbeit
- Erholung, ja, jetzt kommt bestimmt gleich der Entsetzensschrei aber ich denke, dass dies ein nicht unwichtiger Aspekt ist. Gestresste Eltern sind auf jeden Fall keine guten Erzieher. Die Möglichkeit ein Krabbelkind für ein paar Stunden in Betreuung zu geben ist da eine sehr gute Gegenmaßnahme
- Sozialisation, ein sehr wichtiger Faktor, mit dem man gar nicht früh genug beginnen kann. Kinder müssen Umgang mit anderen Kindern haben, um den Umgang mit anderen Menschen in einer Gesellschaft zu erlernen. Ich kenne etliche Leute, die nie richtig sozialisiert wurden, weil ihnen dieser Umgang fehlte

Auch heißt Kinderkrippe ja nun nicht, dass man sich nicht um seine Kinder kümmert. Und die Erzeiherinnen in der Krippe sind ja nun auch keine Monstren, die sonstwas mit den Kindern anstellen.

@Gala: Das ist eine wirtschaftliche Beurteilung. Ein gut ausgebildeter Mensch ist tatsächlich ein wertvollerer Wirtschaftsfaktor, als einer, der sich mit Mühe die Schuhe selbst zubinden kann.
In einer Kapitalistisch geprägten Gesellschaft sollte man sich über solche 'unmenschlichen' Beurteilungen eigentlich nicht mehr echauvieren. Es geht rein um die Beurteilung der Wirtschaftskraft, nicht um den Mensch, der dahinter steckt.
 
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Ice

Technomage
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Doc:
Wobei ich die Empörung von Gala apropos "Wert eines Menschen" verstehe, mir geht es übrigens genauso. Man soll sich die kapitalistische Denkweise nicht allzusehr verinnerlichen. Beim - kapitalistischen - "Wert eines Menschen" fängt es an, und wo hört es auf? Bei der "Entsorgung" von "minderwertigen Menschen"? :eek: :grmpf:
Am Anfang ist die Kapitalistische <i>eine</i> Denkweise, aber ehe wir uns versehen ist es <i>vorherrschende</i> Doktrin in der gegenwärtigen Geiz-ist-geil-Gesellschaft.
[/warnender Finger]

Apropos Kinderkrippe aber 101% Zustimmung.


Gruss, Ice
 

Doc Sternau

Chefzwerg
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@Ice: Kein Problem, das sehe ich ach so. Es ging mir nur darum, dass man beim Lesen von Artikeln eben auch auf den Kontext achten muss. Und der Kontext hier ist die Volkswirtschaft, in der die Arbeitskraft/-leistung von Menschen durchaus bewertet wird. Und das nicht erst seit Neuestem. Schon John Adams hat in seinem Werk über den Reichtum der Nationen die Arbeitsleistung der Menschen bewertet - was nicht ganz unerheblich für die Abschaffung der Sklaverei im British Empire war.

Ansonsten würde ich aber nicht viel auf die idiotischen Vorschläge mancher Grundgesetz-vergessener Politiker geben. In Deutschland haben wir den Gleichheitsgrundsatz, der es faktisch unmöglich macht, unterschiedliche Summen an Kinder-/Erziehungsgeld zu zahlen.
 

Ciramon

Drachenkrieger
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Faktisch werden unterschiedliche Kindergeldsätze ausgezahlt. Man kann sich nämlich aussuchen, ob man den festen Betrag an Kindergeld erhalten will oder einen steuerlichen Freibetrag.
Gehört man nun zu den Vielverdienern, fährt man durch seinen höheren Steuersatz besser mit dem Freibetrag. Man hat unter'm Strich mehr in der Tasche. Soviel zur Gerechtigkeit der Steuergesetzgebung.

Beim "Wert des Menschen" stimme ich euch zu: im Allgemeinen muß er gleich sein, bzw. man muß zumindest darauf achten und darauf hinarbeiten. Trotzdem sollte es möglich sein, diese Definition für verschiedene Bereiche anzupassen. Natürlich ohne diese dann mit der allgemeinen zu vermengen.
Wie kommt ihr eigentlich da drauf, wo es doch um Kinderbetreuung ging?
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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David

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Un noch ein Link: :fies:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,351375,00.html

@Ice + Doc:
Immerhin sprechen hier gewisse Leute mal aus, wie sie denken. :rolleyes:
Aber wenn man bedenkt, wie die Wirtschaft immer mächtiger wird, die Politik immer weniger Handlungsspielräume hat, und die Gewerkschaften erst recht nicht, kann man wirklich Angst bekommen. :(
Und btw. verstehen, warum plötzlich die Kirchen wieder an Ansehen gewinnen, wobei die Wahl zwischen Wirtschaft und Kirche irgenwie wie die zwischen Pest und Cholera ist..
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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http://www.n-tv.de/519899.html

Die Türken haben 1915-1916 nicht weniger als 1,5 Millionen Armenier ermordet.

Das war mir bis zu diesem Augenblick ehrlich gesagt überhaupt nicht so bewußt ...

... besonders absurd finde ich daran, das ausgerechnet ISRAEL (!!!!!!!) diesen Genozid, der doch in Größenordnung und Brutalität fatal an den Holocaust erinnert, keineswegs besonders anklagt - weil die Türkei ein wichtiger Verbündeter von Israel ist.
 
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