[DA:Origins] Dragon Age gemessen an BG

Dragon Age kontra BG/BG2

  • deutlich besser als die BG-Reihe !!!

    Stimmen: 9 13,6%
  • vergleichbar gut

    Stimmen: 18 27,3%
  • kommt fast, aber eben nur fast an BG heran

    Stimmen: 15 22,7%
  • zwar gut, aber lange nicht so gut wie BG

    Stimmen: 18 27,3%
  • deutlich schlechter als BG

    Stimmen: 6 9,1%
  • absoluter Mist, überhaupt nicht mit BG vergleichbar

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    66

Gala

Labyrinth-Leichnam
Registriert
20.11.2000
Beiträge
14.907
Dieses Urteil kann ich nicht teilen.

Das Regelwerk von DA:O ist für mich ein kompletter Fehlschlag. Das viel einfacher aufgebaute d20 Regelwerk von Knights of the Old Republic war Welten besser ausbalanciert, logischer, abwechslungsreicher und wiederspielbarer.

Weder Kämpfer noch Rogue können in DA:O besonders viel variiert werden. Es gibt für Kämpfer nur 4 und für Rogue nur 2 Talentfamilien. Man muß sich schon aus Prinzip auf eine dieser Familien spezialisieren. Unterklassen werden erstens aufgezwungen und bieten zweitens nur einen einzigen Talentbaum. Man muß in DA:O viel mehr tun mit Kämpfer und Rogue als in KotoR, aber das ist sehr schnell nur noch lästig, weils immer wieder nur genau dasselbe ist. Das man tatsächlich hätte nachdenken müssen, was jetzt tun, kam bei Rogue/Warrior eigentlich kaum vor.

Auch das Magiesystem finde ich nicht so gelungen. Wozu um alles in der Welt eigentlich Talentbäume da sind, habe ich jedenfalls nicht ergünden können. Sie scheinen einzig und allein dem Zweck zu dienen, dem Spieler Fähigkeiten aufzuzwingen, die wertlos ist, damit er an die guten Fertigkeiten drankommt. Wieso reduziert man dann nicht einfach stattdessen die Anzahl der Fertigkeitspunkte, die man bekommt ?

Die Skills empfand ich als Katastrophe. Ein Rogue muß erstmal bis Level 10 oder so aufsteigen, damit er wirklich ein Rogue ist. Vorher hatte er gar nicht genug Punkte, um wirklich seine Gebiete abdecken zu können. In d20 ist ein Rogue schon auf Level 1 vollwertig, wo ist da das Problem ? Die invariante Art und Weise, wie Schlösser geöffnet werden, führt außerdem dazu, das man alte Gebiete nochmal besuchen muß.

Das Kampfsystem war auch enttäuschend. Im Gegensatz zu d20 gibt es keine inhärente Balance. Stattdessen mußte Bioware immer wieder mit Patches nachbessern, damit eine Pi mal Daumen Balance beibehalten werden konnte.

Das Skilling war erst recht misraten. Die Idee, das verschiedene Stats wichtig für den Spieler sein sollen, wurde noch schlechter befolgt als in vorigen Spielen. Magier etwa konnten sich zu 100% auf Int stürzen; Mag brauchte man nur für mehr Mana wenn man mehr Pufferzauber haben wollte, der Rest ging mit Manapotions.

Mein Fazit: interessante Detailideen, aber in der Praxis dank einer Kombination aus allzu übertriebenem Vereinfachungswillens plus völlig sinnloser Restriktionen plus merkwüriger Überseher sehr viel mehr Aufwand für deutlich weniger Wirklung.
 

Olome Keratin

Gleichgewichtiger
Registriert
07.06.2008
Beiträge
3.151
Hm, KotoR habe ich nicht gespielt, kanns daher nicht vergleichen. Jedenfalls war mein diesbezüglicher Hauptpunkt, dass man nicht sagen sollte, Bioware hätte bei BG einen viel besseren Job bezüglich Regelwerk (und Setting) gemacht, weil sie das ja gar nicht selbst entwickelt, sondern nur übernommen haben. Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass sie bei DA:O besser wieder ein bestehendes Regelsystem hätten übernehmen sollen. Ich schätze bloß, dass dann die Welt anders ausgesehen hätte, weil die dann nach dem Regelwerk hätte geformt werden müssen. So gibt es zwar einige eher kleinere Schwachpunkte beim Regelwerk, aber zumindest ein in sich stimmiges Ganzes.
 

Wedge

Wedgetarian
Registriert
04.07.2007
Beiträge
9.373
Kleine Schwachpunkte? Das Regelwerk ist ne Katastrophe. Ich habe Dragon Age grade durchgespielt (erst zum zweiten Mal überhaupt) und sitze momentan an Awakening, bin also voll drinne. Das die skills keine wirkliche Charakteranpassung erlauben ist sogar ok, weil man das gewohnt ist und selten irgendwas anderes erlebt, aber die Attribute sind kaputt, die armour fatigue ist grenzwertig debil und die sustained abilities geben sowohl mir als auch dem ganzen scherbenhaufen eines Regelwerks den Rest. Vermutlich hat sich Bioware bei der Entwicklung da total viel cooles bei vorgestellt und nicht realisiert, was sie da für nen Mist zusammenrülpsen.
 

Arkain

Taffer
Registriert
02.10.2005
Beiträge
3.094
Habs selbst erst vor 2-3 Wochen komplett (DLCs, Add-On und wasweißich) durchgespielt und schließe mich Wedge und Gala vollkommen an. Okay, das fragwürdige d20 System, das man KotOR hatte fand ich in Verbindung mit der fragwürdigen auch unendlich verkorkst, aber gegen Derp Age ist das gar nichts. Man kann über D&D und damit auch BG meckern wie man möchte, aber da ist wenigstens klar, dass es sowieso nie balanced war.
BioWare hats tatsächlich geschafft ein System zu entwickeln, in dem man erstmal irgendwie auf einen Schlag alles braucht und dann feststellt, dass der ganze Krams zu 90% Schrott oder doch nicht mehr so wirklich relevant ist. Attribute braucht man irgendwie alle und irgendwie auch nicht, ganz besonders als Magier kann man auch getrost alles außer Magic und evtl. 5-10 Pünktchen Willpower/Constitution gekonnt ignorieren. Talente sind irgendwie in der Praxis nicht selten schlechter als einfach weiter Autoattack machen zu lassen, es sei denn, man ist ein Zweihandkämpfer, der zwar sehr microintensiv, spaßig und cool, aber gleichzeitig auch wieder so unglaublich gegimped ist, dass es keine rechte Freude macht. Bei den Zaubern scheint man mit blinden Dartwerfern gearbeitet zu haben, um zu bestimmen wie gut sie sind, da manche entweder überflüssig sind/werden oder einfach im Vergleich zu nem ungefähr gleichzeitig verfügbarem Zauber (gern auch mal der vorhergehende/nächste der Reihe) schlicht und ergreifend der letzte Schrott sind, wenn man nicht auf den Style aus ist. Doch ist Style>Power irgendwie immer ein eigenwilliges Argument, wenns stumpf um Balance geht, denn auch ein Stylecharakter sollte nicht in seiner Nutzlosigkeit versumpfen. Davon, wie manche Waffenstile als Krieger mal so gar keinen Sinn machen, wenn man auch ein Dieb sein könnte oder wie bekloppt das Balancing der Spezialisierungen ist fangen wir besser erst gar nicht an.
Lasst uns über Partybalancing sprechen. Man braucht irgendwen, der möglichst auf die Fresse kriegt und das ohne schnell hopps zu gehen, nen Magier, der wenigstens Heal hat, wenn man nicht immer 30 Milliarden Tränke mitschleppen und verbrauchen möchte (nicht, dass das ein Problem wär) und ne Truhenbitch, damit man nicht alles 50 Millionen mal ablaufen muss. Fallen existieren, wie wir wissen; who cares. Alles außer das Truhen knacken kann ein Magier ab immerhin Level 7 übernehmen, wie praktisch. Krieger braucht man eigentlich nicht spielen, wenn man nicht frustriert sein möchte, oder unbedingt einen Haudrauf haben muss. Wem das nicht gefällt, oder eben doch nicht selbst Panzerknacker Nr 1337 oder Magier sein möchte, hat gleich mal zwei von drei Leuten fix. Geil. Das ging mir schon bei KotOR auf den Senkel, nur konnte man da den Dieb auch komplett weglassen und hat wenig verpasst (oder konnte es immer annähernd selbst sein), sowie Gefährten dabei gehabt, die einen auch interessiert haben. Schmeißen wir das stumpf weg und gehen back to the roots. Mit Winzparty. Way to go.

Dass der Plot dann auch noch alles andere als beeindruckend, das Setting ein pseudohistorischer Clusterfuck und die gesamte Bevölkerung unendlich nervig britisch mit Capital Blimey ist, setzt dem Ganzen die Krone auf. Ernsthaft, das Spiel macht mich sauer. Der unglaubliche Erfolg von sowas macht mich sauer. Na ja, eher traurig.

Witzig finde ich ja, dass sie in Awakening eigentlich sehr viele brauchbare Ideen hatten, aber das Ding wohl einfach zu schnell fertig sein musste. Mit etwas längerer Handlung, besserer Ausarbeitung usw. wärs wahrscheinlich weit besser als Origins. In Awakening hätte ich, was den Charakterbau angeht, gar Lust nen Krieger zu spielen, wenn mir so manche Designentscheidungen nicht alles vermiesen würden. Schade eigentlich.
 

Olome Keratin

Gleichgewichtiger
Registriert
07.06.2008
Beiträge
3.151
Tja, ich glaube, ich habe eine andere Definition von "kleinen Schwachpunkten" bzw. andere Vorstellungen von den Relationen.;) Übrigens vielleicht zur Klarstellung, Awakening kenne ich nicht. (Gibts vielleicht irgendwo Addon+DLCs ohne Grundspiel im Paket?)

Große Schwachpunkte wären für mich:

1. Völlig nutzlose Klassen: Gibt es bei DA:O so nicht, auch wenn ich sofort unterschreibe, dass einige effektiver als andere sind.

2. Eierlegende Wollmilchsäue: Es gibt keinen Charakter, der alles kann. Es gibt zwar anscheinend Möglichkeiten, das Spiel solo durchzuziehen, egal mit welcher Klasse, aber einen Charakter, der in jeder Hinsicht sehr effektiv ist, gibt es nicht. Also besser jeder übernimmt in der Gruppe seinen spezifischen Part.

3. Ausschließlich Kampfskills: Für meinen Geschmack zwar durchaus ausbaufähig, aber es gibt eine Reihe von Dingen, die Dialoge oder Quests beeinflussen/auslösen. Für mich ein wesentlicher Grund dafür, einen Schurken als HC zu nehmen. Manipulation auf IV reicht nicht immer, es muss auch noch ein entsprechender Klugheits- (oder Stärke-)Wert mit dabei sein.

Sowas wie totales Balancing gehört für mich nicht mit dazu (in welchem CRPG gibt es das außerdem bitte schön?).
Außerdem habe ich bei dem, was ihr drei schreibt, den Eindruck, dass meine normale Gruppe anders aussieht als eure, vermutlich ohne, dass meine wirklich ineffizient wäre. Bei mir sieht sie meistens so aus: Schurke mit viel Stealth-Nutzung (HC oder Zevran), 1 Schildkampfkrieger (HC oder Alistair), 1 Magier (HC, Wynne oder Morrigan). Und Shale als Allrounder. :D

@Wedge: Hm, so, wie das bei dir klingt, verwendest du vielleicht einfach zu viel Rüstung und Auren. Ist ja durchaus Sinn der Sache, dass ein Arkaner Krieger auch seine Limitierungen hat. Richtig geraten?:shine:

@Arkain: Also wie viele Fantasy-Settings gibt es, die nicht irgendwo pseudohistorisch sind? Ich bin gespannt. Die spezifisch englischen Elemente sind bei einem Mittelaltersetting aus dem angelsächsischen Raum ja irgendwo erwartbar (A Song of Ice and Fire lässt grüßen).
 

Wedge

Wedgetarian
Registriert
04.07.2007
Beiträge
9.373
Nein, komplett falsch geraten. ;)

Und Arkain spricht davon, dass jeder einzelne Depp außer den Orlaisianern mit irgendwelchen britischen Akzenten dahersabbelt, was Bioware einfach deshalb gemacht hat, weil sowas für Amiländer total fremdartig und archaisch und fantasyesque in den Ohren klingelt. Ich persönlich findes es toll, aber ich sammle auch Akzente, und kann durchaus nachvollziehen, warum das auf die Nerven gehen kann.


Das schlimmste an Awakening ist übrigens diese unfassbare Verbugtheit, die mir jetzt erst auffällt. Und zwar diese richtig fetten, großen Bugs in Hauptmissionen und NPC-Quests und etc. Das ist der reine Wahnsinn.
 

Arkain

Taffer
Registriert
02.10.2005
Beiträge
3.094
1. Nicht nutzlos. Nur fragwürdig im Vergleich zu anderen, je nachdem wie man spielt/skillt umso mehr. Z.B. machts in Origins wenig Sinn einen Bogenschützen nicht als Dieb aufzuziehen, oder einen Zweiwaffenkämpfer auch wirklich als Krieger. In Awakening ists nicht mehr ganz so krass, aber den ganzen Krams von da (besonders die Staminapots) kann man ja in Origins nicht nutzen :rolleyes:. Designentscheidungen, meine Damen und Herren.

2. Doch, gibt es. Nennt sich Arcane Warrior. oh hai! mah grup? iz jus' decoratnz. 1-2 Buffs anwerfen und schon kriegt man effektiv praktisch nie wieder Schaden und widersteht fast jedem Effekt. Da man auch noch super Schaden machen, Aggro ziehen und heilen kann fragt man sich ab nem gewissen Punkt wirklich, wofür der in der Ecke sitzende, weinende Tank (im Sinne von Def- bzw. Schildtanks) eigentlich noch existiert. Das bringt uns dann wieder zum fragwürdigen Spezibalancing. Egal, ob du Spirit Healer oder Blood Mage dazunimmst, mit nem brauchbar gebauten Arcane Warrior ist das Spiel effektiv gelaufen. Das einzige, was der Charakter nie können wird, ist Schlösser knacken und Fallen entschärfen.
Selbst wenn du keinen Magier spielst, kannst du Wynne oder Morrigan in diese Richtung ausbilden und einiges reißen. Wynne z.B. war bei mir später ebenfalls AW und doch recht ausdauernd, wenn ich sie denn mal mitgenommen und irgendwie gesteuert hab.

3. Ich sehe eine Schwäche in der Aufteilung von Kampftalenten und anderen Talenten. Du hast einerseits den ganzen aktiven/passiven Krams und dann die Crafting-, Laber-, Sonstigestalente. Von letzteren brauchst du irgendwie auch am Anfang wieder alles gleichzeitig und ab ~Level 10-12 gar nichts mehr. Und doch, Coercion 4 reicht für alles. Das Spiel ist nicht dafür programmiert, dass man mehr als 100 (= Bonus durch Coercion 4) Punkte in ner Dialogoption erreichen muss. Dass es keinen Charismastat oder so gibt, fand ich schon etwas fragwürdig. Da man sonst aber gleichzeitig Unmengen in Cunning/hypothetischer Charismastat stecken müsste, hätte ich das wohl mehr als nervig gefunden, wenn effektiv nur Diebe gut Leute bequatschen können. Dann müssten nämlich entweder Gruppenmitglieder öfters was relevantes zu erzählen haben, oder für einen einspringen können, wenn man keiner ist. Und damit hätte man dann seinen Labersklaven immer im Gepäck, gleiches Problem wie mit Schlössern, nur in einer Person gelöst.

Perfektes Balancing gibts logischerweise nie. Ich hab auch oft das Gefühl, dass perfektes Balancing dann eh nur darauf hinauslaufen würde, dass einer Schwerter, einer Pfeile und einer Blitze benutzen würde um genau das Gleiche zu machen. Trotzdem hatte ich mir etwas mehr erhofft. Allein schon von den Möglichkeiten her fand ichs z.B. unglaublich unausgeglichen. Magier haben diese unendlich viele Zauber, die anderen... haben die erwähnten wenigen eigenen Skilltrees und ein paar Kampfstile, von denen sie sich die Hälfte teilen. Ich hätte mir hier weniger Generic Archery etc. gewünscht und mehr für die einzelnen Klassen. Dinge, die nur ein Bogenkrieger machen kann z.B., nicht, weil er der einzige ist, der Bögen sinnvoll nutzen kann (wie z.B. bei Schild- und Zweihandstilen der Fall), sondern, weil er eben ein verdammter Krieger ist. Man hätte auch Talente einbauen können, die mehr darauf eingehen, dass man sich auf leichte oder schwere Rüstungen spezialisiert, anstatt sich zu fragen, wie viel Stärke man hat und ob die momentanen verschiedenfarbigen Socken nicht nen kleinen Tick besser ob irgendeiner einzelnen Statistik sind.
Meine Gruppe bestand zu 98% der Zeit aus meinem Magier (BM/AW) Alistair, Morrigan und Leliana. Aber irgendwann hab ich die anderen eben kaum noch eingesetzt, weil ich sie nicht mehr brauchte. Die waren dann nur noch für ihre Kommentare, als Love Interest und als Truhensklave dabei. Manchmal, wirklich ganz selten, hab ich auch mal die Kontrolle übernommen und mich quasi dafür interessiert, dass das eher aus Langeweile gebastelte Skript nicht totalen Bockmist baut, einfach weil ichs wollte, nicht weil ichs musste. Und ja, ich hab natürlich auf höchstem Diff gespielt. Ab nem gewissen Punkt war ich trotzdem regelrecht überrascht bis begeistert, dass mein Charakter tatsächlich mal tot umgefallen ist.
Prinzipiell sollte es vielleicht sogar so sein, dass man wenigstens annähernd alle mit allen mischen kann und die Leute im Wesentlichen für ihre Kommentare mitnimmt, wer weiß. Das hilft aber dem Regelwerk wenig, wenn man es bewerten möchte.

Es geht nicht darum, dass sich Elemente unserer Geschichte bedient wird. Es geht mir eher darum, wie störend in your face, bitch es für mich rüberkam. Allein die Geschichte mit Fantasy Großbritannien (Ferelden) und Fantasy Frankreich (Orlais). Hab da des Öfteren leichte Zuckungen im Auge gehabt, so furchtbar subtil haben sie das verwurschtelt. Immerhin gibts keine Gnome, die die Juden sind, das übernehmen hier die Elfen. Ja, ich habs ausgesprochen.
Mehr hat mich irgendwie gestört, dass die Völker alle so unendlich dämlich sind. Die Dalish sind sinnlos eigenbrötlerisch und fremdenfeindlich (damit gleichzeitig auch wunderbar heuchlerisch), die (Orzammar-)Zwerge verrecken an ihrer fragwürdigen Gesellschaftsstruktur und findens anscheindn auch noch toll, die Menschen sind (wie immer wohlgemerkt ^^) ziemliche Asis und die Stadtelfen sind die Prügeknaben aller anderen, obwohl ich die immerhin noch annähernd sympathisch fand.
Das alles macht das Setting imho übrigens auch nicht sonderlich "erwachsen" oder gar ein Dark Fantasy Spiel aus DA. Im Gegenteil, so herpderp grimdark wie das Spiel sich teilweise präsentiert find ichs fast schon wieder lustig.

Mir geht übrigens nicht das Britische an sich auf den Geist. Ich studiere den Krams immerhin mit größter Begeisterung und Fokus und so. Mir geht dieses "OH HI DID YOU KNOW I'M BRITISH? YOU HEAR MY ACCENT? IS BRITISH!" auf den Keks. Mit Fucking. Capital. Blimey.

Die Bugs bei Awakening kann ich übrigens bestätigen :D. Hab irgendne Stelle effektiv ungefähr 5 Mal gemacht, bis ich mir frustriert nen Dutzend Fanbugfixes gezogen hab und es somit umging. Großes Tennis, wirklich. Hab aber auch bei Origins insgesamt an die 20 Spielstunden (ja, ich hab ungefähr mitgezählt wie viel) erneut spielen dürfen, weil da öfters irgendwas kontextlos nicht mehr ging. Aber insgesamt war es doch relativ bugfrei. Nachdem ich mir ein gefühlt hunderte Fixes umfassendes Paket runtergeladen hatte. Zugegebenermaßen waren einige davon durchaus im neuesten Patch enthalten.

Das einzige, was das Spiel für mich wirklich irgendwie rettet sind die Gruppenmitglieder. Deren Unterhaltungen gefielen mir eigentlich meistens. Dass wenigstens ein Love Interest, Morrigan, nicht vollkommen die typische BioWare Show mit Dark and Troubled Past +/- Psychotherapie abzieht fand ich auch recht angenehm.
 
Zuletzt bearbeitet:

Olome Keratin

Gleichgewichtiger
Registriert
07.06.2008
Beiträge
3.151
Ok, also ich habe die deutsche Version. Die britischen Akzente könnte ich wahrscheinlich nicht mal bestimmen, das stört mich von daher nicht. Hey, ein Argument für deutsche Versionen.:p

@Arkain: 1. Ja, hast du recht. Ich habe sowohl einen bürgerlichen Zwergenkrieger mit Zwei-Waffen-Kampf, der am Anfang von Ostagar versauert als auch einen Stadtelf-Armbrustschützenkrieger. Der ist zwar mit Not durch Ostagar durchgekommen und noch etwas weiter, aber wahrscheinlich spiele ich den auch nicht mehr weiter.

2. Hm, bei meinem ersten Durchgang habe ich Morrigan zum AW gemacht. Vermutlich habe ich mich dann dabei verskillt, weil ich damit nicht so ganz klar kam. Morrigan lag bei mir deutlich am häufigsten.

3. Ja, ist schon richtig. Aber so gravierend, das System deswegen als Katastrophe o. ä. bezeichnen zu müssen, finde ich es halt nicht.

Zu Gruppe: Also bei mir gab es durchaus einen ähnlichen Effekt mit meiner Schurkin. Zumindest Standard-Gegner konnte ich im Grunde auch alleine mit fortgesetzten HHAs erledigen. Mit Party gings halt deutlich schneller. Ich habe das Gefühl, dass es damit zusammenhängt, dass man gegen Ende des Spieles eh potenziell zu übermächtig wird, egal welche Klasse. Die schwierigsten Parts im Spiel sind, finde ich, der Turm von Ishal und der erste Hauptquest, den man nach Ostagar angeht. Da ist es relativ egal welcher. Sowohl Brecilianwald, Redcliffe, Andraste-Tempel als auch Magierturm kamen mir dann am schwersten vor, wenn ich sie als erstes gemacht habe. Sobald die Gruppe Level 12 erreicht hat, wirds deutlich einfacher.

Zu GB-Setting: Ich habe da ein paar andere Sachen wiedererkannt. Die Gesellschaftsstruktur entspricht recht exakt den früh- bis hochmittelalterlichen Verhältnissen in England. Das Sozialverhalten des Adels dito. Und auch die Geschichte hat einiges kopiert, bspw. Bürgerkriegsszenario, dass recht gut zum 12. Jhd. passt. Stephen/Alistair vs Matilda/Anora. Oh, und was ist Capital Blimey? Google spuckt dazu nix brauchbares aus.

@Wedge: Wir haben wohl etwas andere Spielerlebnisse, wegen du Addon, ich nicht, du englische Version, ich nicht.
 

Arkain

Taffer
Registriert
02.10.2005
Beiträge
3.094
2. Na ja, das Problem ist einfach, dass du beim AW stumpf die Rüstung mit dem meisten Schutz- und geringsten Fatiguewerten (besonders mit DLCs schlimm) anziehst, Rock Armor anwirfst und bumm, ~45 Schaden werden absorbiert. Sobald man Shimmering Shield hat bleiben also die ersten 60 Schaden hängen und alle Resistenzen sind auf Maximum. Die Spezi sollte echt Arcane Troll heißen.

3. Na ja, wenn das ganze System bis ungefähr Level 12 nur sehr begrenzt funktioniert und gewisse Klassen mit gewissen Spezialisierungen praktisch die restliche Party überflüssig machen können finde ich das schon relativ katastrophal :D

Gibt wohl praktisch kein Spiel, in dem man nicht zu stark wird, aber das befreit das Regelwerk noch weniger vom Vorwurf fragwürdigen Balancings. Wenns so oder so zu leicht wird, ists z.B. von Seiten der Gegner nicht ausbalanciert, obwohl sie mitleveln. Überhaupt fragt man sich manchmal, ob manche Fähigkeiten nicht nur existieren, damit Gegner sie nutzen können, weil sie als Spieler wenig bringen. Curse of Mortality z.B. ist Gegnern egal, weil die sich seltenst überhaupt heilen können, während es Spieler unglaublich nerven bzw. den Betroffenen gerne mal töten kann. Krass ist eben nur, dass es bei manchen Charakteren erst um Level 15+ rum so aussieht, dass die Gruppe relativ unnötig ist, während andere bereits kurz nach Ostagar anfangen können das Spiel zur Farce verkommen zu lassen. Das sollte echt nicht sein. Andererseits fand ich die allermeisten Kämpfe auch schlicht uninteressant; fordernd waren höchstens mal Kämpfe mit Magiern, oder auch nicht, weil Mana Clash. Damit wären wir wieder beim Balancing. Lag auch daran, dass die Darkspawn als Feinde an sich einfach uninteressant sind. Quasi Orks mit Hive Mind, die sprichtwörtlich immer munter in mein Schwert rennen, egal, wie viele hundert man erledigt. Genau da lag ja Awakenings interessanter Ansatz.

Tja, ich hab beim Setting eben auch so einiges wiedererkannt. Und das war das Problem. Ich habs nicht wiedererkannt und mir gedacht, dass das schon echt cool war, sondern ich hab mir einfach schwer anne Birne gegrapscht, weil es so unglaublich offensichtlich nicht nur von X oder Y inspiriert, sondern praktisch direkt übernommen worden war, dass es mich einfach nur noch frustriert hat. Das mit dem Adel lasse ich übrigens für mich nicht gelten, denn der Adel war immer asig, in wirklich jeder Epoche. Das ist für mich fast, als würde man negative Darstellungen von Sklaverei loben ;)
Wenn man bedenkt, dass ganz vieles (besonders Namen) bei den Talenten klar von D&D inspiriert ist, hätten sie auch gleich ein bereits ausgearbeitetes Setting mit einem Regelwerk, das sie eh als Inspiration benutzt haben hernehmen und dort ihre Story aufziehen können. Ist ja nicht so, als gäbe es in den verschiedenen Settings zu wenige Orte/Länder/whatever, die sich nicht gut können oder irgendwelche furchtbaren bösen Mächte, die sich irgendwo im dritten Erdloch von rechts hinter dem fünften Maulwurfhügel links verkrochen haben.
Mag aber auch zum größten Teil Geschmackssache sein, ob man sehr stark auf offensichtliche Anspielungen steht. Mir hats den Spaß nur noch mehr vermiest. Andererseits, auch in DA hassen alle die Franzosen, das machts fast wieder realistisch und/oder sympathisch :D
Blimey ist einfach ein Wort mit B, das typisch britisch ist. So wie auch jeder bloody, sodding und andere mehr oder weniger "typisch britische" Worte und Redewendungen hervorzaubert. Es geht mir wirklich nicht darum, dass die meisten Sprecher britisch klingen. Es geht darum, dass es einem auf eine solch penetrante Weise in die Fresse gedrückt wird, dass man nach kurzer Zeit allen eher unwichtigen NPCs die Stimmbänder rausreißen will, die es auch nur wagen einen anzusprechen. Ein paar Sachen sind übrigens auch recht random, z.B. Zevran, sein Akzent und im Vergleich dazu was Antiva darstellen soll. Whatever.
 
Zuletzt bearbeitet:

Olome Keratin

Gleichgewichtiger
Registriert
07.06.2008
Beiträge
3.151
Gut, ich verstehe jetzt die Kritik am Regelsystem besser. Meine Referenz für ziemlich katastrophales Regelsystem ist aber Spell Force: Schwerer Krieger macht alles im Alleingang weg und wenn man Basis aufbaut oder gar Magier spielt, macht man es sich nur unnötig schwer. Aber gut, dass wir drüber gesprochen haben.;)

Was ich ganz schön an dem Setting fand, dass darin dann behandelt wird, wie Macht organisiert ist, wie sie funktioniert und ab wann eben nicht mehr. Insbesondere beim Landthing kommt das gut raus, aber auch bei vorherigen Szenen, wenn es immer hieß: "Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Teyrn Loghain so etwas getan hätte. ich glaube aber auch nicht, was er über die Wächter erzählt." Aha. Logik.:D Bzw. erzählerisch schön gemacht, wie die Figuren damit konfrontiert werden, dass die Annahmen und Wünsche, die sie bisher dazu gebracht haben, sich einem Herrschaftsystem zu unterwerfen, sich zunehmend auflösen und das zunächst mal von fast jedem einfach geleugnet wird.
Beim Sozialverhalten vom Adel meinte ich übrigens, dass es beim Landthing die meisten Pluspunkte bringt, wenn man den Adeligen klar macht, dass Loghain sie nicht standesgemäß behandelt hat (gefolterter Adliger, Vergiftung Eamons usw.). Das Verrecken lassen des großen Bauernhaufens bei Ostagar ist dabei nicht so gravierend.:shine: Typisch mittelalterlicher europäischer Adel.

Generell: Ich kenne fast keine Fantasy, die nicht mehr oder weniger stark Historisches kopiert. Die jüngeren Sachen sind dabei eher stärker kopiert, grade was auch Bücher angeht. Ich schätze, wenn ich darüber nicht bereit wäre, hinwegzusehen, könnte ich mit dem Genre nichts mehr anfangen.
 

Vincent

Der Neue
Registriert
26.06.2007
Beiträge
1.090
J.E. Sawyer hat mal in irgendeinem Project Eternity-Update geschrieben, dass ein Setting dadurch interessant und einprägsam wird, indem man es mit vertrauten Elementen füllt, um die Leute ersteinmal für sein Setting zu gewinnen, und das ganze dann mit einem "Twist" versieht, der es von anderen Settings abhebt. Am Beispiel von Project Eternity sind diese vertrauten Elemente etwa die Tolkien'schen Rassen (Menschen, Zwerge, Elfen) und der "Twist" ist die Bedeutung von Seelen.

Das Problem am Dragon-Age-Universum ist nur (zumindest für mich), dass die Dinge, die vertraut wirken sollen einfach zu aufdringlich vertraut wirken: die Menschen als Ar***lochrasse sind genauso ausgelutscht wie Ghetto-Zwerge und -elfen, die einzelnen Länder zu offensichtlich Realworld-Nationen nachempfunden, und Drachen sind wohl eines der ältesten Fantasy-Klischees überhaupt.

Was mich aber am allermeisten stört: ihr "Twist", also die eine Sache, die ihr Setting von anderen Fantasy-Settings hätte abheben sollen, haben sie leider am offensichtlichsten geklaut: Die Fade-Dimension.

Das gesamte Konzept von einer spirituellen Zwischendimension,

-in der die Emotionen und Träume aller denkenden Lebewesen gespeichert sind,
-die von allen möglichen Dämonen und übernatürlichen Wesen bewohnt wird,
-von der Magier ihre Kräfte beziehen und sie deswegen Angst haben müssen, dass diese Wesen von ihnen Besitz ergreifen und in der materiellen Welt Unheil stiften

haben sie fast 1-zu-1 aus Warhammer übernommen.
Nur dummerweise ist die Fade-Dimension nicht annähernd so interessant, weltbedrohend inszeniert und einfach nur cool wie die Warp-Dimension aus Warhammer mit ihrem Makel des Chaos, der wie eine unkontrollierbare Seuche die gesamte materielle Welt zu überschwemmen droht.

Aus diesem Grund bin ich mit dem Dragon-Age-Universum auch nie so richtig warmgeworden, wenn ich ehrlich bin. Das, in Kombination mit den Schwächen im Regelwerk und der blassen Haupthandlung von Origins, sorgt bei mir stets für ein verständnisloses Stirnrunzeln, wenn die Leute davon schwärmen, als wäre es der Heilsbringer des Rollenspielgenres. :hae:
 
Zuletzt bearbeitet:

Olome Keratin

Gleichgewichtiger
Registriert
07.06.2008
Beiträge
3.151
Ah, aus Warhammer ist das also. Ich merke, ich meckere bloß aus Unwissenheit so wenig an dem Spiel rum.:D Das Nichts fand ich eigentlich recht gut durchdacht, nur wenn das auch kein Eigenentwurf ist... Jo.;)

Sawyer kann ich gut zustimmen, auch wenn ich es nicht so elegant hätte formulieren können. Irgendwas über telepathisch begabte Quallen irgendwo in der Milchstraße, die den ganzen Tag Gedankenschach spielen, will halt keiner lesen/spielen.
 

Hadrian

Member
Registriert
13.09.2009
Beiträge
75
Meine Rezension

Es ist vollbracht. Gestern Abend hat mein HC den Archdemon aufgeschlitzt, ich habe Dragon Age: Origins durchgespielt. Nach langem war ich wieder einmal von einem Spiel begeistert und teilweise auch gefesselt. Ja, und weil Baldurs Gate natürlich die Referenz für CRPG schlechthin ist, poste ich mein Review auch in den Vergleichsthread. Aber der Reihe nach:

Version
Gespielt habe ich die multilinguale Ultimate Edition, die ich um € 20 bestellt hab. Ich mag weder teure Spiele noch kostenpflichtige DLC. Da ich aber ein geduldiger Mensch bin und ohnehin nie high-end Hardware besitze, kommt mir der Trend der Publisher, nach einiger Zeit alles zusammenzupacken sehr gelegen.

Charakterklassen
Der erste Anlauf an die Charaktererstellung war ein menschlicher Kämpfer, den ich mangels Einsicht auf Tank/Archer geskillt hab. So wirklich viel Spaß gemacht hat das nicht, mein zweiter Char, den ich recht bald begonnen hatte, wurde eine dual-wield Schurkin. Der Dual-wield Baum und der Rogue-Baum bieten um einiges wirksamere und interessantere Skills.

Im großen und ganzen finde ich die Ausprägung der Charakterklassen nicht gelungen, und zwar aus zwei Gründen. Erstens, weil sich die Klassen zu ähnlich sind. Sowohl Kämpfer als auch Schurken können dual-wield und Archer werden. Die wesentlichsten Zaubersprüche, die im Alltag immer wieder zum Einsatz kommen, sind allen Charakteren gemein. Es gibt darüber hinaus keine wesentlichen Rasseneigenschaften. Das führt dazu, dass die NPC irgendwie austauschbar sind. Ob man nun Allistair, Sten oder Oghren als Two-Handed Warrior nimmt macht rein gar keinen Unterschied. Der einzige Unterschied zwischen ihnen besteht darin, dass man sich über jeweils unterschiedliche Vorentscheidungen in der Skillauswahl ärgern darf, aber dafür gibts ja Mods.

Bei Baldurs Gate ist das um einiges differenzierter, da spielen sich Magier anders als Hexenmeister, Kleriker anders als Druiden und das System von x Zauber am Tag statt Mana zwingt dazu, Zauber variabler einzusetzen. Dann gibt es noch Klassenkombinationen und Dual-Class. Bei DAO läuft das ein wenig darauf hinaus, dem Magier Arcane Bolt, Winters Grasp, Lightning, Paralyze, Mind Blast und Heilung in die Taktik-Slots zu programmieren. Dazu ist aber zu sagen, dass sich viele dieser Zauber auch nicht wahnsinnig unterscheiden.

Die Charaktere inhaltlich
Hier fällt DAO definitiv positiv auf. Wie in BG schließe ich die Charaktere, die ich am Anfang treffe, sofort in mein Herz und wandere hauptsächlich mit Alistair, Leliana und Morrigan herum, Hunde mag ich nicht (Bei BG umfasste die Standard-Pary bei mir Imoen, Jaheira, Khalid). Die Beziehungen zu den Charakteren sind sehr gut dargestellt, ich war von den sich formenden Freundschaften begeistert. Auch die Interaktionen der Partymitglieder untereinander und zum Spielverlauf sind super gestaltet. Lediglich die aktuelle Vorgangsweise sollten sie meiner Meinung nach öfter kommentieren („Wir vergeuden hier Zeit, während sich im Süden was tut!“)

Was ich recht schade fand, ist dass man als Spieler die Charaktere, die einem nicht so sehr zusagen (Zevran zum Beispiel, wer mich mal umbringen will kommt normalerweise nicht in mein Camp), dann doch mitnimmt, weil es ja problemlos möglich ist. Bei BG konnte man schon immer sagen, jetzt lass ich den mal stehen, vielleicht hab ich später Zeit. Bei DAO hat man die Möglichkeiten umbringen oder mitnehmen, und ich fühle mich immer ein wenig schlecht, wenn sie dann zwar im Lager stehen aber ganz alleine sind. Mich würde da eure Sicht interessieren. Nehmt ihr alle Charaktere mit?

Die Story
Prinzipiell ist die Geschichte schon ok. Der Held wird in einer guten Einführung zur letzten Rettung des Landes und muss mehrere Stationen abklappern, um das Land zu retten und seine persönlichen Feinde zu besiegen. Leider ist die Story um einiges dünner als die von BG. Das heißt, dass in vielen Belangen mögliche Pfade nicht weiter verfolgt werden. Vor der Schlacht heißt es zum Beispiel, der Bruder war in einer Expedition in der Wildnis, er ist nicht bei der Schlacht dabei, dennoch trifft man ihn im Lauf des Spiels nicht an. Bei BG würde es das nicht geben. Ebenso produzieren die persönlichen Quests aller NPC, die ich gespielt habe, lose Enden (Alistair, Leliana, Morrigan, Zevran) oder sind unsinnig kurz (Zevran, Sten).

Die Quests
Was soll ich da sagen? Die Hauptquests sind ok (nicht toll), aber die meisten Nebenquests sind völlig beliebig. Bringe dem Mages’ Collective 5 scrolls of banastor, dem Barkeeper 10 love letters. Wieso? Damit man mehr unsinnige Quests hat, sonst fällt mir keine Antwort ein. Passenderweise holt man sich diese Quests auch noch aus einer beliebig herumstehenden Kiste. Unerwartete Wendungen gibt es sehr wenige, in den meisten Quests gar keine. Kein Vergleich zu BG, dort sind auch die Nebenquests witzig gemacht.

Die Atmosphäre
Hier überzeugt DAO wirklich. Die Levels sind gut gemacht, die Musik und die Vertonung sind stimmig. Ja, bei manchen Situationen kommt recht viel Stimmung auf. Offensichtlich hat man sehr viel in gute Animationen und Vertonung investiert. Daher ist es in vielen Situationen schöner als BG. Allerdings kommt DAO auch nicht an 2d-Sprites + Fantasie heran :) Es gibt in DAO keine unterschiedlich großen Menschen oder auch nur Menschen mit besonderen Merkmalen, das finde ich schade.

Die Spielmechanik
Für alte BG Hasen wie mich ist da einiges neues dabei, und in sehr vielen Punkten überzeugt DAO hier. Zum einen mal das Party-Camp, man muss nicht mehr Charaktere abstellen (hat aber auch negative Seiten, man hat nämlich alle Charaktere immer im Lager). Das gemeinsame Inventar, dan Umschalten zwischen zwei Waffensets, die Zauber und Funktionen übersichtlich in der Leiste, die Team-Tactics, die Mouseovers, das möchte ich alles eigentlich bei BG auch nicht missen.

Ein riesiger Negativpunkt ist für mich der Kodex. Ich hab ziemlich lange gebraucht, bis ich mich damit abfinden konnte, dass ich einen Zettel Papier, den ich im Inventar hab, nicht lesen kann, wenn ich die dazugehörige Kodexnummer nicht weiß. Ja, das nimmt auch etwas von der Atmosphäre, aber andererseits sind die herumliegenden Notizen auch nicht so gut geschrieben wie die in BG.

Kameraführung und Spielfigur-Steuerung sind super intuitiv, da ist DAO halt top.

Die Welt
Es gibt recht wenig Rassen, und die sind nicht gut umgesetzt. Ich finde DAs Interpretation von Elfen als versklavte Hausdiener, Slumbewohner oder verstreute Waldbewohner nicht gut in eine Fantasy-Welt passend, das erinnert eher an District 9. Die Idee der Fade und der Darkspawn ist prinzipiell in Ordnung.

Sonst ist mir noch aufgefallen, dass es in DAO bis auf die Hauptbösewichte so gut wie keine Antipathiträger gibt. BG lebte ein wenig davon. Bei BG wusste man, mit was für Leuten man sich einlässt, wenn man für die Schattendiebe arbeitet. Bei DAO sagen die Antivan Crows recht überzeugt, dass sie eben nur das Schwert sind, und andere dafür verantwortlich sind, dass Aufträge kommen. Deswegen kann man auch, ohne dass es irgendwen interessieren würde, gleichzeitig für die Chantry und die Blood Mages arbeiten. Das ist mir ein wenig zu platt.

Zum Abschluss meine Wertung in der Frage: DAO ist gut, aber es kommt nicht an BG heran.
 

Curom

Schussel-Magier
Registriert
21.07.2000
Beiträge
1.329
Definitiv BG! Das Beste an DAO war der Hund.
Storyretchnisch und grafisch ist DAO schon ganz nett aber die ganze Inszenierung des Spieles lockt mich kein weiters mal heran. Ich fand es unglaublich frustrierend ind bestimmten Situationen aus zwei Entscheidungsmöglichkeiten eine auswählen zu müssen nur um festzustellen, das etwas unerwartetes geschieht und man nachher doch Tote zählt. Dieses schlechte Gewissen kann man dem Spieler durchaus einmal unterjubeln, aber DAO macht das ja bei fast jeder Gelegenheit. Ich hatte manchmal schon gar keine Lust mehr mit NPC's zu reden, oder hätte am liebsten geantwortet "mach doch was du denkst, ich bereite mich schon mal auf das gleich beginnende Gemetzel vor."
Dann ein weiterer sehr unangenehmer Punkt. In Allen neueren Bioware Games liegen die Aktionen beim Spielercharakter und werden voreingestellt getriggert. Da schleicht man also leise durch die Landschaft und Bamm belauscht man in einer Cutszene irgendwelche Schurken nur um am Ende selbiger festzustellen, das die ganze Gruppe, völlig verdutzt und vom plötzlichen Teleport überrascht, mitten in einer Gruppe Fiesewichte steht obwohl der Schleicher sie ja zum Zwecke der Nahrungsaufname(oder Abgabe) am Höhleneingang zurückgelassen hatte.
Eine ganz üble Unart der Bioware Neuzeit die es bei BG nicht gab.
Also um hier mal Abzukürzen, Dao ist hübsch und hat mal wieder tolle NPCs aber meiner Ansicht nach zu viel aufgezwungene Gewalt und fiese Entscheidungsmöglichkeiten. Der Witcher löst gerade das viel angenehmer.
 

Khyndri

Schlachtenwüter
Registriert
06.09.2000
Beiträge
989
Mittlerweile kann ich sagen, dass BG besser ist. BG habe ich um die 10x, BG2 um die 7x durchgespielt, mit dem BIG World Projekt weitere 4-5x und jetzt mit BGEE gerade noch einmal mit einer bösen Gruppe (K/M, Kagain, Dorn, Viconia, Safana, Neera). Eine Neutrale und eine gute Gruppe wird wohl noch folgen.

DAO habe ich genau genommen 1,5x durchgespielt, DAO2 genau 1x. Keine Motivation es ein 2. bzw. 3. Mal zu probieren. BG Feeling konnte DAO nicht einfangen - trotz 3D Grafik. Wiederspielwert der DA-Reihe meines subjektiven Empfinden lange nach nicht so hoch wie bei der BG-Reihe.

Doch heute werden Spiele mit hohen Wiederspielwert kaum gemacht, da sie weniger Kohle abwerfen. Selbst ein Diablo 3 oder ein Civ 5 werden mit kostenpflichtigen Gegenständen aus AH's oder DLC's über Wasser gehalten bis das nächste kostenpflichte Addon kommt.

Mir offenbart sich folgendes Bild:
Ich bin ein HDR-Fan seit Kindheit an. Spielen mit Gruppen, nicht im Singleplayer. Spielen ohne Zerstörung des RPG-Feelings mittels MMORPG-Communities (lol, oom, roxxor, w me, TS). Ein Grund warum WoW auch am schönsten war, als es noch keine Addons gab. BC+WOTLK (Mordor) ging noch, alles andere danach war übertrieben und hatte weniger Stamm in den Köpfen - daher auch Expansion nach China, SA etc. BG vermittelt ein RPG Feeling a la HDR und trotzdem ist es eine eigene Welt. Die derzeitigen RPGs und auch HDR-Spiele der letzten Jahre sind natürlich Krücke, weil sie den RPG-Faktor nicht mehr vermitteln, sondern auf Action, Spannung, oftmals Singleplayer - also Mainstream + Konsole aufgebaut sind.

Eine gute Quelle für BG war natürlich Eye of the Beholder. Da frage ich mich natürlich, ob es wieder mal möglich ist, dass BG eine Quelle für ein ähnliches Spiel nur mit neuer Technik in der Zukunft sein kann. Doch von D&D kommt in letzter Zeit nicht viel brauchbares.

So genügend abgedriftet.... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben