Dumme, dumme Jaheira! - Teil 3

Aires

Dreamwalker
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@Mantis: Genial! Das sollte in Lehrbüchern abgedruckt werden... mehr! :)
 

Timestop

Running out of Time
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Oh ja, dazu musst du wirklich mal ein Lehrbuch schreiben. Auch wenn vermutlich nur Kenner der Materie es wirklich zu würdigen wissen werden.

***

Jeder mit Zeit ist auf eine Reise eingeladen.

Hallo.
Kannst du mich sehen?
Hi.
Kannst du mich verstehen?
Wie wärs?
Sollen wir ein Stückchen gehen?

Hast du etwas Zeit?
Ich warte - bis du bist bereit.

Ich nehm dich mit auf eine Reise,
wie du sie noch nicht erlebt hast,
nicht auf diese Weise.

Gib mir deine Hand, ich halt sie fest,
ganz sanft, egal wie schwach oder stark du presst.

Wir beginnen mit der Rast,
damit du voll erfasst,
was wir gleich erfahren,
und um es zu bewahren.

Atme tief ein,
tiefer, alle Luft muss rein.
Atme aus.
Schließe deine Augen und zähl bis 3.
1
2
3
Ok, du bist dabei.

Jetzt beginnt der schöne Teil,
stell dir vor du wärst wie ein Pfeil,
wie von einem Bogen abgeflogen,
durch die Luft, es ist ein schöner Tag,
siehst du die Sonne, wie sie nach uns fragt,
denn wir sind ihr wichtig,
ganz richtig,
spürst du ihren warmen Schein,
er lässt uns nicht allein.

Schau, unter uns das Meer,
meinst du wir können tauchen?
Oh ja, wir werden gar nichts dafür brauchen,
das Wasser umfängt uns, es ist schwer,
so anders, nass und trübe,
doch schau zu,
wie ich es durchpflüge,
ebenso wie du.

Da ist ein Rauschen, aus der Tiefe,
hör hin, lass dich nicht täuschen,
von all den anderen Geräuschen,
es ist als ob es nach uns riefe.

Wir folgen ihm, immer weiter,
tiefer, tiefer, im drehen,
an wehenden Pflanzen vorbei,
wir folgen dem Schrei,
er ist nicht schrill, sondern angenehm,
wartet auf uns heiter.

Du siehst die Statue dort,
majestätisch am Meeresgrund,
wir rasen an ihr vorbei und fort,
und du siehst noch ihren Mund,
wie er das Lied singt,
und das Auge das dir zuwinkt.

Wir tauchen wieder zur Oberfläche,
mit gewaltigen Kreaturen,
Delphinen gleich,
aus dem Wasser springend,
doch wenn ihr Sprung endet,
und sie zurück stürzen,
geht unser Weg weiter.

Denn wir sind gelöst von jeder Fessel,
es ist unser Recht sie zu sprengen,
oder an ihnen zu hängen,
wir folgen diesem Weg weil wir können,
nicht weil wir müssen.

Riech das Land das sich uns nähert,
den Geruch den man erfährt,
warm und kühl, exotisch, schön, intim,
du erkennst ihn.

Es ist grün und voller Leben,
Ranken die nach uns streben,
aber nicht erreichen,
weil wir zu schnell ausweichen,

Wir fallen auf ihre Höhe und spielen mit ihnen,
wirbeln den Staub des Bodens auf,
nehmen die fehlende Sicht in Kauf,
schnell sind wir wieder weit oben,
ich muss deine Reaktionen loben,
und dem Gewächs entgegengrienen.

Wirbelnde Stürme ziehen an uns vorbei,
du spürst den sanften Wind,
er zieht an dir wie ein Kind,
doch mehr kann er nicht, wir sind frei.

Wüste wechselt die Szenerie ab,
die Luft flimmert, die Luft wird knapp,
nur wir alleine,
brauchen keine.

Sand verschwindet, Gestein bleibt über,
der Boden wird härter,
ein riesiges Tor mit einem Wärter,
der die Mauer bewacht,
sie ist nicht gegen uns gemacht,
wir könnten die Mauer zerschmettern,
oder schlicht erklettern,
doch wir fliegen einfach drüber.

Ein Vulkan wie ein riesiger Topf,
Insektenwesen heben ihren Kopf,
während sie darin schwimmen,
neugierig starren wir nach denen,
die den Rand erklimmen,
um sich gespannt drüberzulehnen.

Wir sind für sie sonderbar,
etwas was keiner von ihnen je sah,
und so streben wir in die Ferne.

Eine große Stadt,
die vielen Fenster glänzen matt,
im Rest des vergehenden Sonnenlichts,
pompös und trotzdem....schlicht.

Schon von weitem erkennt man,
abertausend kleine Häuser und Paläste,
kommt heran,
zu einem Feste.

Da sind wir unter Menschen, die verkleidet,
tanzen elegant und gesetzt,
entspannt und nicht gehetzt,
schade das man so schnell von ihnen scheidet.

Denn sie versuchen uns zu betören,
doch hinter ihren Masken,
kann man ihr Herz hören,
sie wollen uns nur fangen.

Wie sie sich verschwören,
um uns zu zerstören,
Schade, so ein dunkler Wunsch,
denen wir ihnen nicht erfüllen.

Wir heben uns hinfort,
sind nur Zuschauer,
an diesem Ort,
verweilen nicht auf Dauer.

Du erinnerst dich, wir sind wie Pfeile,
mit ihrem Flug endet auch die Zeile.
Wir haben ein bekanntes Ziel, pass auf,
die Landung wird uns sehr erfrischen,
und die Welt etwas aufmischen,
wappne dich, das nehmen wir in Kauf,
gleich...ich habe dich noch fest,
JETZT!
Spürst du die Kraft des Einschlags?
Sie beendet den Zyklus diese Tags.
Die Welt erzittert kurz für uns zuletzt.

...und lange für sich selbst.....


Atme ein.
Bitte schließ die Augen noch einmal und zähl bis 4.
1
2
3
Wir sind wieder hier bei dir.

Danke, das du mit mir gereist bist für diesen Moment.
 

Lisra

Schmusekater
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Christa

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@Timestop

Wunderschön. Vielen Dank für diese aufregende Reise. :)
 

Timestop

Running out of Time
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Wieder was tierisches.


Sitz, Platz, sei still,
oho, was der gute Mann da will,
Männchen soll ich machen,
da kann ich ja nur lachen.

Wirft ein Stöckchen weit, nen Kissen,
warum will ich gar nicht wissen,
und nen Ball,
den ich mir krall,
man braucht ja was zum spielen,
und um auf das Vieh zu zielen,
das mich mit Worten drangsaliert,
ganz schön engagiert.

Hacke, Spitze, Kopfball, Treffer,
aber mit Pfeffer,
da guckt er dumm,
hätt mir das nicht zugetraut,
oho, jetzt wird er laut,
und haut mich um.

Puh, da hau ich lieber ab,
der Spinner bringt mich noch ins Grab,
ein Sprung aus dem vierten Stock,
verflucht, jetzt kommt der Schock,
die Flügel sind noch untrainiert,
gut wenn man die Kontrolle nicht verliert,
segelnd auf der Bäckerei gelandet,
wo spontan Applaus aufbrandet,
Polly will einen Keks,
für unterwegs.

Ich glaub ich fang wieder bei Piraten an,
die ziehen noch an einem Strang,
knüpfen daran andere Menschen auf,
derweil ich mich mit Rum besauf,
schwarze Augenklappe rechts,
während links ne Möwe krächzt,
ein hübsches Weibchen zum begatten,
bleiben nur die fiesen Ratten,
und wenn die das Schiff verlassen,
kann man nur noch zum Rückzug blasen.

Aber lieber ein Arr und Aye,
mit nem Schuss Pulverdampf dabei,
Chaos, Prügelei und Freiheit,
bei ner Menge Segelzeit,
Massaker unter heisser Sonne,
wäre mir ne schönere Wonne,
als in der Hansegasse 4,
behandelt zu werden wie ein Tier.
 

Mantis

Heilende Hände
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Schon wieder naht die nächste Prüfung, und was macht Mantis?
Genau. :rolleyes::D

~~~

Ich wünsche mir Inspiration
dreizehn Gramm Faszination
eine Handvoll von Ideen
um hier wieder Licht zu sehen.

Vorhin hatt' ich es noch eilig
jetzt ist alles längerweilig
was das Gewissen mir befahl
ist nicht mehr Zwang, ist nur noch schal.

Ich wünscht' ich wüsste was zu tun
bin zu nervös um auszuruhn
oder hier nur zu sitzen still
weil ich mich doch bewegen will.

Kaum entschliess' ich raus zu gehen
kann ich den Regen fallen sehen
bleibe lieber warm im Drinnen
um schnell was andres zu versinnen.

Doch - alas! - mir fällt nichts ein,
drum setz' ich hier dies' Posting rein
um zu fragen an die Dichter
nach nem Langweils-Zeit-Vernichter.

~~~
 

Lisra

Schmusekater
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initializing dicht-o-mat.. please standby to receive..

was frisst des Menschen kostbar Zeit
wie's streben nach der Reinlichkeit
von Haus, Hof, Kopf und Flügelspitze
bis hin zur letzten Körperritze
mit Seife, Eimer und dem Fluch
des stets zu nassen Trockentuch.

Die Worte fremder in der Hand
eröffnen Welten, unbekannt
der Stift in Fingern schafft ganz neue
aus Hass und Liebe, ohne Reue
webt dir Sterne in dein Haar
und wird so undurchdringlich klar.

schließ die Augen, sieh den See
ertrink in Kaffee, stehl den Klee
lass dich auf schwarzen Laken sinken
fühl die Kissen auf der Haut
es könnten ja auch Quallen sein
in Bruder Alptraums trüben Schein
von den Geschwistern angestachelt
im Wahnsinn ziemlich angefackelt
drum sei doch froh, so ganz allein
kann und muss nicht schrecklich sein.
 

Timestop

Running out of Time
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Hm, tja, also... nein,
mir fällt auch nichts tolles ein,
aber anfangen zu dichten,
kann einen schon mal aufrichten,
und Zeit zu Genüge fressen,
die kann man dann vergessen,
kommt nicht wieder,
außer es ist dir lieber,
was ganz sinnloses zu schaffen,
wie Bananen pellen für nen Affen,
Tetris in 3D zu spielen,
auf Moorhühner zu zielen,
Monster für XP abschlachten,
oder Bilder zu betrachten.
(Gibts alles hier, glaub mir,
naja - auf fast alles bezogen,
der Affe war vermutlich gelogen).

Und Musik hören so nebenbei,
bringt ja auch allerlei,
zumindest mir,
weiss nicht wie es ist bei dir,
zu tun gibts bestimmt genug,
aber ist wohl Selbstbetrug,
denn vieles was wäre zu machen,
bringt einen nicht zum lachen,
bleibt nur das erstbeste anzulangen,
dann hat man wenigstens angefangen.
 

Mantis

Heilende Hände
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Mantis allein zu Haus, Teil 2. :c:

- - -

are these footsteps that I hear
just projection of my fear
or is there someone at the door
staring inside, wanting more
than just a glimpse of my despair
at a sudden gust of air
which marks arrival of someone
someone I didn't want to come?

ears are twichting,
skin is itching
as if someone's watching me
though in this room it couldn't be
nor in this house, the door is locked -
by my own senses I am mocked.
I know for sure
I am secure
but!
is really every window shut?

another noise I hear below
and didn't I just see a glow
as if from a torchlight hidden
a part of a dark deed, forbidden?

don't dare to look, don't dare to go
this empty house, it scares me so,
so much I will stay up all night
and wait for the first morning light
when everything will be alright.
 

Timestop

Running out of Time
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Gewidmet unser aller Freundin: Der Sprache.
Geboren, verloren, festgehalten, vergewaltigt, verschlimmbessert, wechselhaft, anpassungsfreudig, vielfältig und nie gestorben.
Wir beide sind zwar nie perfekt ausgekommen, aber ohne sie würde mir wirklich was fehlen. Doch so mies ich sie auch behandele, es geht tatsächlich noch übler.


Das Komma verschwand im Spam,
samt Großschreibung,
dem Rest der Interpunktion,
Umlauten und Teilen der Rhetorik,
ersetzt ganz troll,
durch fu, omfg und lol,
1337 und @,
geschehen, gesehen im Internet,
mit noobs pwned und smilies,
weils > geil is,
der ganze pr0n,
als Failerlohn.

Aber es besteht noch Hoffnung,
denn wayne interessierts.
<3
 

Sir Darian

Ritter des Helm
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Hmmm... *grübel*

Vielen Dank dafür, Timestop, gefällt mir! :D:up:
Was hier sicher niemanden überrascht. :D
 

Christa

Universaldilettantin
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@Timestop

Ganz herzlichen Dank dafür. Du bist mein Held. :) *Time fest knuddelt*
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Mal wieder ein Versuch von mir. Das Gedicht kam mir am Freitag in den Sinn, als meine Stimmung nicht zu retten war. Und ich glaube ich bin es ihm schuldig es aufzuschreiben. Also dann, here we go again.

--------------

Draußen scheint die Sonne,
drinnen herrscht wahre Freude.
Die Liebe deines Lebens lächelt
und nimmt die Kinder schoneinmal
mit nach draußen.

Du machst dich zurecht und
schaust dich um, bist zufrieden.
Nach all den schweren Jahren hast
Du es geschafft, bist erfolgreich
geworden, glücklich und die Vergangenheit
liegt hinter dir.

Dann blickst Du in den Spiegel, siehst die
Perfektion in Person und lächelst zufrieden.
Die Welt ist perfekt, Du bist perfekt, alles
ist perfekt.

Doch Spiegel lügen nicht.
Sitzt da eine Haarsträhne nicht
richtig, hängt dir da nicht Spinat
zwischen den Zähnen und was ist
mit den Narben? Konnte man sie
wirklich alle beseitigen?

Du spürst plötzlich den Drang,
dir über die Arme zu streichen.
Spürst Du noch die Nadeleinstiche
oder wo die Messer nur knapp
die Pulsadern verfehlten?

Hast Du daran gedacht deine
Pillen zu nehmen und einen
Termin für die nächste Sitzung
zu vereinbaren?

Vielleicht wäre ein kleines Glas
jetzt nicht schlecht, früher konnte
dich das immer aufheitern, genau
wie es deine Eltern immer aufgeheitert
hat, ehe sie dich liebevoll mit ihren
Fäusten streichelten.

Du beißt dir auf die Lippen, erinnerst
dich daran wie Du aus entkommen bist,
aus der Hölle, in den Himmel.
Du hast hart daran gearbeitet, hast
dich verändert, bist ein besserer Mensch
geworden, ein anderer, ein glücklicherer.

Veränderung ist das halbe Leben und
Du hast sie immer in Empfang genommen.
Nichts währt ewig, das war dein Mantra,
deine Kraftquelle.

Nichts währt ewig.

Das Spiegelbild hat sich verändert,
aus dem schönen Haus wurde ein
versifftes Drecksloch, Du weißt
dass Du ab jetzt alleine schläfst und
die geplatzten Äderchen und die rote
Nase zeugen davon, dass Du dir
jetzt wieder mehr als ein Glas gönnst.

Spiegel lügen nicht.
Nichts währt ewig.
Nur die Hölle bleibt bestehen.
 

Sheera Li

Kaleidoskop
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20.02.2005
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Die Sonne trug heut' morgen noch ihr Negligé
In zarten Tönen orange und rot.
Wohl war sie über Nacht in Afrika
Besah sich die Orangenbäume
Und während ich noch von ihr träume
Schlich sie heimlich, still und leise
Wieder vor mein Fenster.
 

Maximius

Schelm
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584
Wunderbar, aus Timestops Gedicht könnte man fast geradezu einen Song machen mit entsprechender Musik, würde sicher n Erfolg werden. Das gilt aber ohnehin für alle Gedichte hier!:up:
 

Lisra

Schmusekater
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06.02.2004
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6.391
so perfect and refined
tough skin to climb on
fine arms stretched out
nimble fingers thin
the base so strong and holding
'tis a pity she's a tree. :(

:D
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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20.09.2004
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2.112
An die Damen

Sehr geehrte Damen.
Ladies without gentlemen(sorry folks).
Hier bin ich.

Ein Mann, jung und zart
und beim kuscheln vielleicht ein
bisschen zu hart.

Kein Adonis und auch kein
Cassanova und schon gar kein
Pitt oder Clooney.

Als Liebhaber wohl nur zweite Wahl
und nach dem ersten Mal
schlaf ich ein.

Kein großer Dichter oder Sänger,
ohne stille Wasser in mir
und ohne Tiefen.

Als Koch kenn ich lediglich
Maggi, Miraculi, McDonalds und Wasser,
brühwarm oder kalt.

Meine Damen, ihr Göttinen, Nymphen,
Musen, Königinnen, Ladies, Femmes mit
euren fatalen Anwandlungen

verzeiht mir wie ich bin
und dass ich so bin.
Bin kein Held

und bin kein großer Kämpfer.
Halte nicht viel von Schönheitsoperationen
und von Ordnung.

Vor allem nicht in Gedichten,
wie in diesem einen, das
ich euch widme.

Meine Damen, Ladies without Gentlemen,
ich bin so egoistisch wie
alle es sind.

Leben von Faulheit, wenn es
um Arbeit geht und schaufle
Müßiggang in mich.

Ich kaufe mir ein Buch,
wo ich doch meiner Angebeteten
eines besorgen sollte.

Vergesse Geburtstage, Schwiegereltern, Kinder, Rechnungen,
denke nicht an den gemeinsamen
Urlaub und an

den Kinobesuch, trinke, fluche,rauche,
jammere, weine und schreie lauter
bei Verletzung als

die Frucht unser beider Bemühungen.
Bin kein guter Vater und
als Ehemann miserabel.

Meine Damen, Göttinnen, Musen, Königinnen...
Ich bin wie ich bin.
Leider nur so.

Und so liebe ich euch,
ihr Herrscherinnen meines schlagenden Herzens,
wie ich bin.

So und nicht anders gibt
es mich in Eros' Supermarkt
zum halben Preis.

Zusammen mit den gebrauchten Giggolos,
den kleinen und großen Nerds,
manchmal auch kostenlos.

Ich stehe euch zur Verfügung,
kniee mich leidenschaftlich und liebevoll
in die Sache.

So bin ich und so
bekommt ihr mich, nach dem
Kauf der Ware.

Perfekte Männer gibt es einen
Gang weiter zu finden, nebst
Fantasie, Leidenschaft, Männlichkeit.

Ich bin ich.
Meine geliebten und verehrten Damen.
Ich danke Ihnen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Timestop

Running out of Time
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In Ferdok, gelegen am großen Fluss,
in Aventurien, wer's genauer wissen muss,
geriet ein junger, frischer Held,
Geschlecht, Professur wie's euch gefällt,
in eine Kriminalgeschichte,
die Lösung brachte er ans Lichte,
rächte einen alten Freund,
indem die Stadt er aufgeräumt,
und nebenbei wurd er erwählt, das ist das beste,
als Champion der Drachenqueste.

Jedoch, die Welt vor Drachen retten,
war ihm zu öde und alltäglich,
die Feinde dumm und Beute kläglich,
vertrieb lieber sich die Zeit mit Wetten,
spazieren im Hafen, plaudern, raufen,
Gold erplündern, Waffen kaufen.

Für 1000 Dukaten wollte ein Mann,
ein altes Boot verhökern, 100 Fuss lang,
der Held aber dachte schlau bei sich,
interessant, doch zahl ich besser nich,
ich hau ihm eins auf seine Mütze,
sodann den Kahn ich schnell stibitze.

Er holt jene Kumpel ran,
denen er vertrauen kann,
sie türmen zusammen mit dem Boot,
gestohlen wie Fleisch, Pech und Brot,
ruft lachend dem Stadtufer zu,
das schon kleiner wird im Nu:
“Ich fahre nun nach Riva weiter,
sucht doch einen andren Streiter,
für eure tolle Drachenquest,
ich überlasse gerne euch den Rest.
Macht's gut ihr einfältigen Idioten,
die Questenrüstung nehm ich mit,
zwar ist die etwas eng im Schritt,
aber besser als was sonst geboten.”

Damit geht der Held,
wohin es ihm gefällt,
und Kosch in Flammen auf,
für einen Götterlauf.
 

Christa

Universaldilettantin
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@Timestop

Einfach köstlich. :) Super :up:
 

Timestop

Running out of Time
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Monster kreischen in schrillen Tönen,
wollen die Nacht liebend verwöhnen,
es klingt als würde ein Kind gemartert,
aber es sind nur Katzen dort verkatert.

Zwischen grausiges Gejammer,
schiebt sich ein Akustikhammer,
als die Tiere sich verprügeln,
in vermutlich heftigen Gefechten,
zwischen Büschen, Sträuchern, Flechten,
mit von Libido verliehnen Flügeln -
wärs bloß ein stummer Liebesakt,
hätt ich mich ja nicht beklagt.

Wenn nur etwas draussen stände,
die Schreihälse miauend fände,
fürs stoppen dieser Symphonien,
würde Mord sogar verziehn,
falls nur einer dafür bürgt,
und mir die Viecher glatt erwürgt,
oder Alternative findet,
bevor mein Gehör sich noch erblindet.

Doch dann plötzlich schweigt die Nacht,
da ich aus Einschlaf grad erwacht,
der Kopf ist voller Katzenbilder,
und die Gedanken strömen wilder,
fragen sich was wohl passiert,
wenn nichts ist, dann es pressiert,
betäubt Stille nicht die Augenlider,
weckt Wirrsinn das Gehirn schon wieder.

Jetzt sind die Sinne auf der Flucht,
seid verflucht, dass mich heimsucht,
für die lange restlich Nacht,
was ihr Felidae gemacht,
nicht oder doch,
es hält mich woch,
bis Sonnenschein Erlösung bringt,
und ein müder Tag zuwinkt.
 
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