Fragen, die Euch schon immer auf der Seele brannten, Teil 3

Firehawk

Rebellischer Drow
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Simple Frage: was brauch ich alles um Messer zu schärfen?
Ich würd das am liebsten mit 'nem Schleifstein machen (und nicht unbedingt mit 'nem Schleifstab).
 

Vernochan

Schabrackentapir
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So ganz theoretisch geht z.B. ein Backstein. Und viel Wasser.
Hier ein kleines Beispielvideo. Allerdings kann man schon an der Dauer des Videos erkennen, dass diese Variante doch eher aufwändig ist (wobei das Ergebnis echt überzeugt).

Generell braucht man außer dem richtigen Schleifstein nicht sonderlich viel mehr. Welcher Stein richtig ist, hängt stark vom Messer ab, dass du schleifen willst. In den meisten Fällen dürfte ein feiner Stein reichen (wenn es quasi nur ums wieder "anschleifen" geht). Wenn du das Messer z.B. outdoor benutzt und auch mal kleinere Grate drin hast oder der Stahl einfach besonders hart ist, dann empfiehlt sich eher ein grober Stein.

Dazu ist auch ein Lederriemen (oder einfach ein Stück Leder) gut.

Ich habe selber noch kein Messer richtig geschliffen, aber mich schon mal ein bisschen eingelesen, da ich überlege (bzw überlegt habe.. Aktuell reicht das Geld nicht für ein gutes Messer + Schleifstein) auf eine reine Messerrasur umzusteigen. Die Videos von Burrfection fand ich enorm faszinierend und informativ, aber die sind eher lang. dieses Video klang auch nicht so schlecht (aber ohne wirkliche Tests kann ich natürlich nich sagen wie gut das wirklich klappt ;)). Und am Ende hängt es auch immer vom Messer ab.
 

Turjan

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Wenn's um Messerschleifen geht, muss ich immer daran denken, wie meine Oma das gemacht hat: mit einem Porzellanteller. Viele Porzellanteller sind auf dem Rand, auf dem sie stehen, nicht glasiert. An dem Rand kann man ein Messer entlangstreichen und schnell wieder scharf bekommen, ganz ohne Schleifwerkzeug. Man sieht auch einfach, wie viel schon abgeschliffen ist.

Aber das nur so als Anekdote am Rande, falls man gerade sonst nichts zur Hand hat.
 

Darghand

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Das hängt auch von der Klingenform ab. Für Messer mit Bowie-Klinge brauchst du eher eins dieser Schleifsysteme. Gerade und leicht gekrümmte Klingen gehen mit Schleifstein und Wasser.

Fang gar nicht erst an, dich auf diesen Super-Nerd-Seiten, bevölkert von Schärfefanatikern, herumzutreiben; man wird dort nur irre. Fast so schlimm wie bei den audiophilen HiFi-Nerds. Wenn du keine Wissenschaft draus machen willst, hol dir einen guten Japan-Schleifblock mit zwei Körnungen, ~1000 und ~4000. Ich zieh meine Küchenmesser mit sowas ab. Hast du im Laden zwischen zweien die Wahl, kauf den größeren. Große Küchenmesser brauchen Länge und Fläche. Keramik-Wetzstahl liegt auch noch hier, der ist eher für zwischendurch, um mal schnell die kleinen Windmühlenmesser drüber zu ziehen.
 

Kraven

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Firehawk: What Dargh said. Wenn es um die Frage geht, welche maximale Schärfe man erreichen kann... jo. Dann befinden wir uns im Reich von 10.000er Steinen, Schleifpasten und Kieselerde. Wenn man ein reguläres Küchenmesser scharf halten möchte, nimmt man einen japanischen Abziehstein in der Kombi 1000/4000 und ignoriert dabei jeglichen Markenunsinn, der einem in den Sinn kommen mag (die Unterschiede zwischen King, Cerax und Shapton sind für Profis interessant, schärfen tun die alle). Alternativ, wenn man Kombisteine eklig und Klassiker großartig findet, nimmt man einen 1000er Stein und einen blauen belgischen Brocken. Gibt einem dieses urige Feeling, weil es ein Naturstein ist statt ein künstlich hergestellter, industriell genormter. Außerdem ist es echt schwer, in einen Brocken beim Schleifen reinzuschneiden, bei meinem japanischen Kombistein muss man da ziemlich aufpassen.

Ich würde allerdings trotzdem noch irgendwas in die Küche packen, um den Grad wieder aufzurichten. Mit dem Stein sorgst du für den Grundschliff und merzt kleinere Macken in der Schneide aus, die durch den Gebrauch entstehen. Es empfiehlt sich trotzdem, die Messer regelmäßig über einen Stahl / durch einen kleinen Keramikschärfer zu ziehen. Dadurch hält sich die Schärfe weit länger, und man muss nicht alle zwei Monate die Steine wieder auspacken.

Zur Schärftechnik selbst gibt es hundert verschiedene Meinungen. Achten ziehen, in geraden Schüben arbeiten, in einer Wiegebewegung längs zur Klinge, in 20, 25, 30 Grad... kann man alle ignorieren, sind eh alle falsch. Es gibt nur eine richtige Technik.

Meine :D

Messer am Heft ansetzen und anschließend über den Stein ziehen, als wolltest du ihn schnitzen. Dadurch hast du automatisch den richtigen Winkel, arbeitest gleichmäßig und brauchst weder Schleifhilfe, Geodreieck noch sonst irgendeinen Unsinn.

Gilt übrigens auch für Bowiemesser. Schleifsysteme, pah! Wenn Jim Bowie mit einem Ölstein klarkam, kommt ihr auch mit einem Ölstein klar! :p
 

Firehawk

Rebellischer Drow
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@Darghand, Kraven
Danke euch. :)
Hab mir 'nen Einstiegsset mit 240/1000 Kombistein geholt. Der Typ von dem Blog scheint mir äußerst kompetent, ohne dabei gleich fundamentalistisch zu werden.
 

Kraven

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In dem Video sagt er zumindest nichts Falsches, das stimmt schon. Bin von dem Einsteigerset trotzdem irritiert, von 440 direkt auf Polierpaste zu gehen ist schon... sportlich :hae:
Berichte mal, wie gut das funktioniert.
 

Firehawk

Rebellischer Drow
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Ich glaub, das ist die japanische Norm, entspricht ungefähr 1000 in Europa (oder andersrum, was weiß ich)

Hab das gerade mal nur mit der feineren Seite ausprobiert (so stumpf war mein Messer nicht). Super ungewohnt, nicht wirklich Plan wie's richtig geht (da helfen auch 1000 youtube Videos nicht), aber doch irgendwie ganz zufrieden. Papiertest hat das Messer danach nicht geschafft, spürbar schärfer war's aber schon. Und war ja auch das erste Mal, dass ich sowas gemacht hab.
 

Armus Bergstein

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Da es in dem anderen Thread etwas untergegangen ist, stelle ich hier noch einmal diese auf meiner Seele brennende Frage ;)

Wer möchte einen auf gog.com einzulösenden Code für das Spiel "Rebel Galaxy" haben?
Durch den Summer Sale habe ich so einen Code bekommen, aber da ich das Spiel schon habe, gebe ich den Code natürlich gerne weiter. Der Code ist noch bis morgen gültig, wer als erster ja sagt, bekommt ihn.
 

Kraven

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Firehawk: Ich denk mir, dass das den Papiertest nicht geschafft hat...
440 ist die Schleifangabe in FEPA, die europäische Norm. Entspricht ungefähr 1000 in der japanischen (JIS).
Und... das ist es halt. Mit 1000 JIS fang ich an. Das ist nicht der letzte Stein, den ein Messer bei mir sieht, sondern der erste, vorausgesetzt, es kommt nicht als rohgeschmiedeter Block bei mir an, sondern hatte schonmal einen Schliff.

Könnte man natürlich auch einfach als Glaubensfrage abhaken, wenn der Typ nicht auf seiner Seite selbst von 1000er/6000er Kombinationen reden würde. Mysteriös.
Einfach aus Neugier, was für eine Polierpaste ist das denn?
 

Matthew McKane

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@Armus Bergstein: Falls der Code noch zu haben ist, nehm ich ihn gerne.
 

Armus Bergstein

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@Matthew McKane:

Ich habe dir eine private Nachricht geschickt. Viel Spaß mit dem Spiel!
 

Kraven

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Wenn es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, richtig getan zu werden, verdammt! *Nerd Pride* :D
 

Gala

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Chinasky

Dirty old man
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An die Biologen/Zoologen unter Euch: Ich wüßte gern, ob es für den Umstand, dass viele Tiere, insbesondere Vögel und Fische, unten hell und oben dunkel gefärbt sind, einen Fachausdruck gibt. Irgendwo meine ich mal etwas von Konterfärbung gehört zu haben, aber wenn ich das bei Google eingebe, kommt nüscht vernünftiges dabei heraus.

Die "Logik" hinter diesem Farbschema ist klar: es geht um Tarnung. Von unten betrachtet sorgt die helle Färbung dafür, dass sich das Tier weniger von der Wasseroberfläche oder vom Himmel abhebt. Und vice versa. Aber gibt's dafür auch einen "wissenschaftlich korrekten" Begriff?
 

Matthew McKane

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Ich bin zwar kein Biologe oder Zoologe, aber das habe ich mal irgendwo aufgeschnappt. Es heisst Konterschattierung.
 
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