Fragen, die Euch schon immer auf der Seele brannten

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Aurelia

Lichtbringerin*
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Kann mir vielleicht mal jemand ein Mathe-Modell erklären???

Und zwar, der Hintergrund ist der: In dem kleinen Laden, in dem ich arbeite steht demnächst eine Inventur an. Normalerweise werden ja bei Inventuren immer die Artikel gezählt und der dazugehörige Preis vermerkt, so dass man hinterher genau sagen, wieviel von jedem Artikel im Regal steht.
Wir benutzen aber ein anderes Rechenmodell und mir ist schleierhaft, wie das funktionieren soll.
Und zwar wird immer nur der Preis eines jeden 20. Artikels aufgeschrieben. Das ist alles. Es wird oben rechts angefangen und stur 20 Artikel gezählt, der Preis von dem Produkt aufgeschrieben, wo man gerade angekommen ist und wieder 20 Artikel weiter gezählt, der Preis vermerkt ... usw. Wenn man am Ende des Regals nicht auf 20 kommt, wird die Anzahl der restlichen Produkte aufgeschrieben. Aber nur die Anzahl, keinen Preis.
Gibt es hier einige Mathe-Genies unter euch, die verstehen, wie das funktionieren soll und mit diesem Modell eine stimmige Inventur herauskommen soll?:confused:
 

Darghand

Einer von vielen
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Ich bin kein Mathegenie, aber ich tippe einfach mal auf Wahrscheinlichkeitsrechnung. Durch die Methode erfährt man zum einen die Gesamtanzahl der vorhandenen Waren im Geschäft, zum anderen so etwas wie den Durchschnittspreis aller dieser Waren.

Man stelle sich das so vor: man schreibe alle Preise auf soviele Papierzettel wie es Waren gibt und schmeiße sie in eine Tonne. Nun zieht man eine Stichprobe dieser Zettel (in deinem Fall: 1/20 der Gesamtanzahl) und man erhält recht robuste Informationen über den durchschnittlichen Warenwert aller vorhandenen Waren. Da man sogar die Häufigkeit der unterschiedlichen Preise kennt, kann man auch deren statistische Verteilung und Anteil am Gesamtsortiment berechnen.

Stochastik
 
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Mindriel

Traumläufer
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Hm, das muss sich um eine Stichprobeninventur handeln. Im Moment kann ich dir nicht sagen welche Methode da genau verwendet wird, aber es ist natürlich eine - wenn richtig verwendet staatlich anerkannte - Hochrechnung bzw Schätzung, kein exakter Wert.

Angenehme Träume,
Mindriel
 

Lord Assis

Ruhe vor dem Sturm
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Öhm, aber wenn trotzdem jeder einzelne Artikel gezählt wird und man die Preise kennt, kann man doch genauso gut auf eine Schätzung verzichten und den tatsächlichen Wert ausrechnen.:confused:
 

Karn Westcliff

"Die Geschichte"
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In meinen Augen ist das keinerlei Arbeitserleichterung. Alle Artikel werden schließlich dabei gezählt. Der Arbeitsaufwand bei der Addition (wenn die Inventur für die Bilanz ausgewertet wird) ist höher (selbst wenn ich alle 20er Gruppen einfach zum Schluss x20 rechne, da ich die Restsummen dann noch gesondert behandeln muss). Eine Gesamtgruppenstückzahl mit Preis wäre bei der Auswertung sinnvoller, da ich die Restsummen gleich mit drin habe.
Es kann höchstens sein, das die bei der 20er-Gruppierung Zählfehler mehr ausschließen wollen. Ansonsten sehe ich da keinerlei Vorteil.
 

Aurelia

Lichtbringerin*
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Ja, eigentlich ist der Aufwand genauso groß. Ich glaube, man wäre sogar schneller wenn man mit einem MDE-Gerät jeden Artikel erfasst und einfach die Stückzahl eingibt. Und wegen der Zählfehler; man ist vielleicht der Meinung, dass bis 20 zählen nicht so schwer sein sollte, aber der Kontrollzähler, der stichprobenartig die Regale überprüft, hat meistens alle Hände voll zu tun, weil es doch ab und an nicht hinhaut. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass ein Regal komplett neu gezählt werden muss.

Dieses Verfahren mag sich ja furchtbar unlogisch anhören. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass sich ein Unternehmen den Mehraufwand für solch eine Inventur macht und dann mit ungenaueren Werten leben muss. Zumal sich ja aus der Inventurdifferenz wichtige Parameter, wie die Diebstahl-Quote berechnen lassen.
Irgendeinen Vorteil muss dieses System doch haben.

Vielleicht ist es ja auch gar kein Mehraufwand??? Ich habe gehört, dass sich dieses Zählverfahren gerade für größere Märkte eignet. Z. Bsp. soll Kaufland auch so eine Intervall-Inventur machen.:confused:

Dieses Zählsystem ist übrigens vom Finanzamt offiziell anerkannt. Umso mehr amüsiert mich die Tatsache, dass es dem Anschein nach keinen wirklichen Vorteil gibt.:rolleyes:
 
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Darghand

Einer von vielen
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Ich würd ja mal behaupten, der Arbeitsaufwand ist geringer. Es dauert schlichtweg weniger lange nur immer jeweils 20 Artikel abzuzählen und dann 1 Preis aufzuschreiben als alle Preise für alle Artikel. Von Hand ausrechnen muss man da auch nicht viel - man muss nur die Gesamtanzahl durch einfaches Addieren errechnen und ein Statistikprogramm wie Excel oder SPSS mit den Preisen füttern. Alles weitere macht dann der PC. ;)

Das Problem ist wohl einfach, dass die Gesamtanzahl der Waren schlecht geschätzt werden kann - wegen verschiedenen Größen, also unterschiedlicher Dichte von Gütern im Lager. Also zählt man alle.
Bei den Preisen ist das weniger der Fall. Für statistisch robuste Daten genügt eine ausreichend große Stichprobe von n; in diesem Fall ist n von N (Gesamtanzahl) = 1/20 N. Es genügen bei Grundgesamtheiten von N = 1000 schon Stichprobengrößen von n = 50 um robustes Datenmaterial zu bekommen; je größer n, umso verlässlicher die Aussage der Stichprobe.
Über die Häufigkeit der der notierten Preise lässt sich deren Verteilung über die Gesamtgüter im Lager sehr gut und zuverlässig berechnen. Aller Wahrscheinlichkeit nach ergibt sich für die Preise eine Normalverteilung.

Siehe auch diese Seite.

Die Ungenauigkeit der Schätzung ist gegenüber der unmittelbaren Zählung ab einer gewissen Stichprobengröße ziemlich irrelevant.
 

Aurelia

Lichtbringerin*
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Ok, da kommt jetzt ein wenig Licht ins Dunkle.:)
Kann ja wirklich sein, dass es kein Mehraufwand ist. Beim Zählen wirkt sich das noch nicht so aus, aber vielleicht bei der Weiterverarbeitung. Wir müssen die Zahlen z.Bsp. auf maschinell lesbare Vordrucke eintragen. Da macht das dann schon Sinn. Und die Tatsache, dass man ja nur mit einem 20stel der gesamten Datenmenge arbeitet, spricht auch dafür.
Nur über eine Sache stolper ich noch ein bißchen...

Die Ungenauigkeit der Schätzung ist gegenüber der unmittelbaren Zählung ab einer gewissen Stichprobengröße ziemlich irrelevant.
... aber da muss ich dann wohl einfach der Satistik vertrauen.;):D
 

David

Moderner Nomade
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Hab ich das richtig verstanden: Du hast nen Regal mit verschiedenen Artikeln, und zählst nicht nach, wieviel von jedem Artikel da ist, sondern alle Artikel von oben nach unten durch und notierst dabei von jedem 20. den Preis ? :confused:

Da von ner Normalverteilung auszugehen, find ich schon ziemlich mutig. Im Supermarkt mag das vielleicht noch passen, aber zB in nem PC-Laden, wo die 10 Euro Billig-Maus zwischen hochwertigen Grafikkarten liegt, würd ich sowas nicht empfehlen..
(In dem Laden wo mein Bruder mal gearbeitet hat gabs massig billige Kleinteile und mit zunehmendem Preis immer weniger Exemplare, da hätte eine Normalverteilung nie und nimmer gepasst)

PS.:
Natürlich klappt das aber auch, wenn die Preise alle in etwa gleich sind und es keine extremen Ausreiser gibt.
 
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Karn Westcliff

"Die Geschichte"
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@Darghand

:confused:Natürlich ist es aufwändiger wenn du z.B.
1 Position (20) Irgendwas zu 1,99
+ 1 Position 15 Irgendwas zu 1,99
in ein Exel-sheet einträgst.
Wo hingegen du bei der normalen Zählung einfach
1 Position 35 Irgendwas zu 1,99 einträgst.

In beiden Fällen rechnet das Exelsheet für dich die Summe aus. Das ist keinerlei Erleichterung, sondern (fast) doppelte Eingabearbeit für den Auswerter. Man erspart sich lediglich die Mengeneingabe '20' bei den Autopostionen. Man muss dafür aber eine komplette Extraposition für die krummen Beträge machen. Wo ist da der Vorteil?
Egal ob ich es maschinell, oder zu Fuß ausrechne. Die Arbeit bleibt (fast) die doppelte, da es kaum zu glatten 20er-Summen kommen wird.

@Aurelia

Ok, maschinelle Erfassung reduziert den Auswertungsvorgang natürlich erheblich.
Allerdings sehe ich noch immer nicht den Vorteil der 20er-Pakete, da ich aus aus einer Datenmenge, mehrere mache!
Das ist auch keine Papierersparnis.......:D
....und ich verstehe nicht ganz wo da eine Schätzung vorliegt, so wie du es beschreibst:confused:. Ihr zählt doch alles, also habt ihr doch eine genaue Auflistung.
 
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Scot d'Arnd

Irrsinniger Paladin
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Ich habe gerade mal eine Frage, für die sich ein eigenes Topic vielleicht nicht lohnt:

Ich bin gerade dabei, mich für ein Studium zu bewerben, und logischerweise verlangen die Universitäten Bescheinigungen, über einen abgeleisteten Dienst (falls vorhanden). Nun habe ich allerdings nicht nur einen Dienst gemacht, sondern war eine Zeit lang bei der Bundeswehr (wenige Tage, um ehrlich zu sein), und habe dann den Zivildienst angetreten. Nun ist mir meine Wehrdienstzeitbescheinigung abhanden gegangen, für meinen Zivildienst habe ich noch alle nötigen Bescheinigungen. Reicht diese, oder muss ich mir die kurze Wehrdienstzeitbescheinigung auf jeden Fall holen? (Ich wohne mittlerweile über 600km von meiner alten Kaserne entfernt...)
 

David

Moderner Nomade
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Bei sowas würd ich ehrlich gesagt lieber direkt an der Uni anrufen, im Zweifel macht das eh jede Uni anders und dann kannst du dich wenigstens auf deren Auskunft berufen, wenn hinterher doch was nicht stimmen sollte..

Als ich mich damals hier in Würzburg eingeschrieben hab, haben die über den Wehrdienst (bzw. meine Untauglichkeit :D ) glaub ich gar nix haben wollen, das war alles relativ unbürokratisch..
 

Mindriel

Traumläufer
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@Karn: Wenn ich die Vorgehensweise richtig verstanden habe, ist das System gerade so, dass die krummen "Restbestände" ignoriert werden. Man zählt einfach immer bis 20, auch wenn man zwischendurch den Artikel wechselt, und notiert erst bei Nummer 20 wieder den Preis von dem Ding.
Selbst bei hohen Preisschwankungen und geringen Stückzahlen könnte so ein Mittelwert hinkommen.. Je mehr Waren insgesamt, desto besser.

Angenehme Träume,
Mindriel
 
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Aurelia

Lichtbringerin*
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@ David
Yep, das System hast Du richtig verstanden.:D
In einem PC-Laden wäre eine konventionelle Inventur wahrscheinlich besser, aber wir haben bei uns im Laden nicht so große Preisschwankungen. Die häufigsten Artikel kosten so zwischen 0,25 und 25,- Euro.

@ Karn
Allerdings sehe ich noch immer nicht den Vorteil der 20er-Pakete, da ich aus aus einer Datenmenge, mehrere mache!
Versteh ich nicht! :hae: Du reduzierst doch die Datenmenge auf 1/20?!

....und ich verstehe nicht ganz wo da eine Schätzung vorliegt, so wie du es beschreibst. Ihr zählt doch alles, also habt ihr doch eine genaue Auflistung.
Ja, wir haben durch die Tatsache, dass man alle 20 Artikel einen Preis aufschreibt und zum Schluss noch die Restmenge notiert einen genauen Überblick wie viele Produkte sich im Laden befinden.
Aber der Durchschnittspreis der Artikel ist doch geschätzt, weil man eben nur jeden 20. aufschreibt.

Oder reden wir aneinander vorbei?:confused:
 

David

Moderner Nomade
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Kommt drauf an wieviele Stücke du pro Artikel hast:
Wenn du 100 gleiche Artikel hast, würdest in dem einfachen System "100 * Preis" notieren und fertig. Bei dem 20er-System haste dann 5mal denselben Preis da stehen.

Rein intuitiv erscheint mir die mögliche Arbeitserleichterung da in keinem besonders gutem Verhältnis zu dem Verlust an Genauigkeit zu stehen..
 

Olome Keratin

Gleichgewichtiger
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@Scot: Noch jemand mit dem Lebenslauf. :rolleyes::p:up: Hast du denn gar nichts mehr vom Wehrdienst, auch nicht den Umwandlungsbescheid? Ich hatte bei mir ne Weile das umgekehrte Problem, dass ich das Entlassungschreiben aus dem Zivildienst verlegt hatte. Ich hab dann einfach immer das Umwandlungsschreiben vorgelegt, das ging problemlos.
 

Salomee

BW-Perberus
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@Scot d'Arnd

Sicherheitshalber würde ich die Unis kontaktieren und nachfragen. Spontan würde ich davon ausgehen, dass der Bescheid über den abgeleisteten Zivildienst reicht! Da wir aber in Deutschland leben......! ;)

Salomee

(Schönheitskönigin 2009 :D)
 

Achilleus

Heros
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Was mich mal interessieren würde: was taugen irgendwelche Überspannungsschutzstecker/Steckdosen? Bisher hab ich immer gelesen, dass man einen mehrstufiges Schutzsystem braucht, damit es funktioniert...
 

Branka

Knochenbrecher
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Ist doch so, dass diese Steckdosen quasi ne extra Sicherung haben.
Die teueren Modelle vielleicht sogar nen FI-Schalter.

Wenn da zuviel Strom reinkommt, unterbricht der die Leitung.

Wenn Du aber jetzt Pech hast, überbrückt der starke Blitz selbst die unterbrochene Leitung. (Bei den Leistungen kein Wunder) Naja und dann hast du zwar ne unterbrochene Leitung, aber die Endgeräte sind trotzdem hin :hae:

Hört man ja auch manchmal bei Stromleitungen, dass da Bauarbeiter durch nen Lichbogen verletzt worden, z.b....

Mehrstufige Systeme sollten dahingehend Sinn machen, dass die Chance geringer wird, dass der Blitz mehrere unterbrochene Teilstücke überwinden wird...
 
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