Hank - The true Story, part 2

Chinasky

Dirty old man
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Ähem - da ja jetzt jemand so freundlich war, den ersten Teil nochmal hochzuschieben, und da dieser zweite Teil - wie Palis schöne Essays - im Nirwana verschwunden war, und da der dritte Teil schon in Arbeit ist, poste ich den zweiten Teil zwecks Komplettierung hier nochmal. Aaaber: zwei, drei Details sind verändert und die ganzen Korrekturen, die ich das letzte Mal noch durch nachträgliches Editieren machte, bin ich dieses Mal zu faul zu wiederholen. Rechtschreibfehler und allzu lange Sätze und unschöne Formulierungen bitte ich hiermit zu entschuldigen! ;)

Teil 2

Selvin Kates war Dozent für englischsprachige Literatur am örtlichen College. Seine Frau Linda war Vorsitzende eines Vereins zur Förderung der Fantasy-Kultur. Ich hatte bislang nicht einmal gewußt, daß es eine Fantasy-Kultur gab oder daß man sowas als förderungswürdig erachten konnte.
Wir trafen Linda am frühen Abend jenes Tages, als ihr Mann mich vom Flughafen abgeholt hatte. Ich sollte auf einer Fantasy-Messe eine Lesung aus einigen meiner jüngst erschienenen Stories halten. Linda hatte diese Fantasy-Messe mitorganisiert, es war für sie eine wichtige Möglichkeit, den Gedanken der Fantasy-Kultur zu verbreiten und ihm Ansehen zu schaffen. Sie war eine jener Frauen, von denen Typen wie ich nicht mal träumten, weil man sparsam sein mußte mit seinen Träumen.
Als sie mich begrüßte, gab sie mir ihre tadellos gepflegte Hand und lächelte mich verbindlich aus ihren bernsteinfarben glänzenden Augen an.
„Hallo, Mister Chinasky, es freut mich, daß Sie es auf sich genommen haben, aus der grossen Stadt hierher zu uns Hinterwäldlern zu kommen. Mein Mann hält große Stücke auf Sie, er hat Sie vorgeschlagen!“ Ich warf einen Seitenblick auf Selvin. Er verdrehte ein bißchen die Augen und hob entschuldigend die Schultern.
„Es ist für mich eine Ehre, hier eingeladen zu sein! Aber ich hab’s lieber, wenn man mich einfach Hank nennt“, sagte ich, „Wenn jemand von Mister Chinasky redet, krieg ich immer einen Fluchtimpuls, weil ich denke, es müßte ein Verwandter von mir in der Nähe sein.“ Linda lachte.
„Okay, Hank, ich bin Linda. Fühle dich hier bei uns wie zuhause!“
„Wird mir gewiß nicht schwer fallen.“
Ich haßte solch zeremonielles Gewäsch eigentlich, ich haßte Menschen, die gezwirbelten Dünnpfiff abließen und sich dabei kultiviert vorkamen.Linda ließ mich diesen Haß vergessen. Wenn sie mir als Richterin mein Todesurteil vorgelesen hätte, wäre mir das ein Grund zum seligen Grinsen gewesen. Man konnte sich nicht satt sehen an ihr. Sie trug ein langes, weißes Kleid, das sie umfloß wie ein schäumender Gebirgsbach und das ihre perfekte Figur voll zur Geltung brachte. Die Haare waren schwarz mit einem bläulichen Schimmer und wurden von einem silber durchwirkten Stirnband davon abgehalten, ins Gesicht zu fallen. Ich mußte an die Einbände mancher Groschenromane denken, wo solche Frauen vor mittelalterlichen Burgen oder in den Armen stahlender Ritter gezeigt wurden. Aber Linda war nicht aus Papier, sondern real. Es war die pure Magie. Sie hatte mich sofort an den Eiern. Nein, schlimmer. Sie hatte sich meine Seele gekrallt, soviel war mal sicher! Sie hatten irgendwelche Enterhaken an unsichtbaren Seilen ausgeworfen und die hatten sich in meiem schwabbeligen Gehirn festgesetzt und als sie mich nun mit einer vollendet höflichen Geste einludt, folgte ich ihr ins Haus wie ein dickes Frettchen unter Hypnose.

Die Kates wohnten in einem ausgedehnten, zweistöckigen Haus mit Säulen davor und großer Veranda und einem Swimmingpool hinten im Garten. Wenn man in ein Zimmer kam, dimmte das Licht automatisch hoch.
„Bewegungsmelder...“, informierte mich Selvin. Ich war beeindruckt.
„Geht schon mal rüber ins Wohnzimmer!“, sagte Linda, „Ich bin noch nen Moment in der Küche beschäftigt.“
Ich latschte hinter Selvin Richtung Wohnzimmer. Man mußte dazu erst durch einen langen Flur mit hellem Holzparkett, vorbei an ein paar abstrakten Bildern, die von oben mit Halogenspots beleuchtet wurden. Das Wohnzimmer war wie ein griechisches Theater aufgebaut, es ging über mehrere halbkreisförmige Stufen nach unten, wo helle Sessel und eine Couch locker um einen großen, niedrigen Glastisch gruppiert waren. Man konnte aus diesem Raum durch mehrere gläserne Schiebetüren hinaus auf den Garten sehen, in dessen nächtlicher Dunkelheit der beleuchtete Swimmingpool wie ein riesiges blaues Glühwürmchen schimmerte. Vor zwei Säulen stand ein riesiger Flügel. Er war weder kitschig weiß noch aus Glas oder so, sondern schwarz, wie es sich für einen Flügel gehörte. Kein hochnäsiges Schmuckstück, sondern irgendwie ehrlich und funktional. Es lagen ein paar Notenblätter unter ihm, und auf seinem Notenhalter lehnten mehrere aufgeschlagene Hefte. Ein paar Grünpflanzen in weißen Tontöpfen belebten den Raum...
„Chic habt ihr’s hier“, sagte ich.
„Das hat alles Linda ausgeheckt.“, sagte Selvin, „Sie leitet ein Innenarchitektenbüro und ist sehr erfolgreich damit. Kates Systems – vielleicht schonmal davon gehört? Naja, wohl eher nicht, die machen keine Werbung, sondern leben von Mund-zu-Mund-Propaganda. Wie auch immer – von meinem kleinen Dozentengehalt könnten wir uns so ein Leben bestimmt nicht leisten!“
Selvin ging rüber an einen Schrank, der anscheinend in die Wand eingelassen war. „Was zu Trinken?“
„Da sag ich nicht nein.“
Selvin nahm einen großen Krug aus dem Schrank, öffnete dann einen anderen, ebenfalls in die Wand eingelassenen Schrank und griff sich dort drei dickbauchige Weingläser.
„Sangria!“, meinte er und wies mit seinem Kinn auf den Krug. „Die muß man kalt trinken. Ich hoffe, du magst sowas.“
„Werd’s mal ausprobieren. Ist ne Art mexikanischer Wein, oder?“
„Spanisch. Mit Früchten drin.“
„Hhmm... Gut, ausprobieren kann nicht schaden.“

Wir saßen in den hellen Sesseln, schlürften eiskalte Sangria mit Orangenstücken drin, dann kam Linda rüber und trank ein halbes Glas mit, und dann gingen wir rüber in die Wohnküche, wo Linda ein überwältigendes Abendessen angerichtet hatte. Die Sangria hatte mich wieder hungrig gemacht und ich ließ es mir gutgehen und schob mir die Hähnchenflügel und gedünstete Zuchini und kräftig gewürzten roten Reis und hauchdünn geschnittenes kaltes Kalbfleisch rein und dazu gab es einen trockenen Weißwein, der wie Wasser runterging und nach dem Essen gingen wir wieder rüber zu den weißen Sesseln und dem schwarzen Flügel und Linda spielte ein paar smoothe Jazz-Standards darauf und ich hielt mich wieder an den großen Sangria-Krug, dem man langsam auf den Grund schauen konnte. Das Zeug schmeckte wie Fruchtsaft, aber ich merkte, daß es mir zu Kopf stieg und genoß das.

Ich räkelte mich in dem Sessel und hörte Lindas Klavierspiel zu und Selvin, wie er sehr klug und kenntnisreich über die zeitgenössische Literatur sprach. Der blaue Leuchtkäfer im Garten schien etwas abzuheben, glitzernde Diamantvögel flatterten durch den Raum, saphirgrüne Katzen schlichen auf Samtpfoten herein, und eine hopste hoch auf meinen Schoß und rollte sich dort kuschelig schnurrend zusammen und wärmte mein Ding, und Selvin redete, und violett phosphoreszierende Bänder flossen aus seinem Mund und tanzten im Kreis. Linda legte einen Strip hin, sie pellte sich ihr weißes Kleid herunter und wand sich mit gespreizten Beinen auf dem Flügel hin und her und ich guckte mir das an und mußte weinen, weil sie so schön war und mir meine Latte schmerzhaft gegen den glühenden Reißverschluß unter der grünen Katze presste, und dann wurde das alles mir zuviel und ich kroch rüber zu einer der Schiebetüren, machte sie auf, stolperte runter in den Garten und kotzte in ein kleines chinesisches Bambusgehölz.

Linda weckte mich am nächsten Morgen. Ich lag in einem sauber duftenden Bett. Die Sonne strahlte schräg durch ein Fenster hinein. Linda trug ein Tablett mit Frühstück: dampfender Kaffee, französische Hörnchen und Erdbeermarmelade. Ein großes Glas mit frischgepreßtem Orangensaft. Ein Teller mit Rührei, unter welches Paprika gemischt war. Toastbrot und drei Tabletten Aspirin.
„Hier Hank, ich denke mir mal, die kannst Du gebrauchen!“, sagte Linda.
„Oh shit, yeah, Linda, ich denke, du hast recht!“, sagte ich.
Ich warf mir die Aspirin ein und spülte sie mit dem Orangensaft runter. Sie setzte sich auf die Kante vom Bett und schlug ein Bein über das andere.
„Sag mal, Linda, ich hab da nen kleinen Filmriß... Hab ich mich sehr daneben benommen, gestern abend?“
„Nein, keine Bange, du warst eigentlich sehr ruhig, hast nur etwas von violetten Bändern gemurmelt und bist dann raus in den Garten, um spazieren zu gehen. Selvin hat dich nachher vom Swimmingpool weggeholt, weil er Angst hatte, du könnest reinfallen und ertrinken. Du hast immer gerufen: ‚Ich muß ihn umrühren, ich muß den Bastard umrühren!’ Es war lustig und unterhaltsam, und du hast dich überhaupt nicht daneben benommen.“
„Hhmm... Tja dann...“
„Es war nichts weiter.“
„Du hast also nicht getanzt und auf dem Flügel - äh...“
„Ich hab auf dem Flügel gespielt und ein bißchen gesungen, aber getanzt habe ich nicht.“
„Ah - - - ja.“
„Wenn du willst, können wir ja heute abend bei der Party auf dem Fantasy-Convent miteinander tanzen...“
„Hhm, naja, vielleicht besser nicht, wahrscheinlich krieg ich heute schon mit dem simplen Gehen oder Stehen Probleme.“
„Da hab mal keine Sorge, du fühlst dich nur im Moment etwas angeschlagen, wegen der Sangria von gestern. Selvin tut da immer irgendein Pülverchen rein. Er sagt, das würde ihn inspirieren... Das läßt aber sicherlich bald wieder nach.“
„Irgendein Pülverchen, hhmm?“
Linda lachte. „Ja, irgendein Pülverchen. Frag mich nicht, ich will gar nicht wissen, was!“ Ihr Lachen war wie ein Triller von Lionel Hampton auf dem Vibraphon, hell und voll zugleich. Sie trug heute ein ultramarinblaues Kleid und eine Glasperlenkette um ihren schlanken, braungebrannten Hals. Beim Lachen konnte man ihre weißen, regelmäßigen Zähne sehen. Sie duftete nach frischen Kirschblüten (oder sowas). Sie war umwerfend. Solche Frauen durften eigentlich überhaupt nicht existieren. Sie machten jeden Kerl in ihrer Umgebung zu einem sabbernden Wombat. Sie waren gefährlich. Ihretwegen war Troja vernichtet worden, ihretwegen hatte old Adam in den sauren Apfel gebissen und den Rest der Menschheit in den Schlamassel mit reingezogen und alles.
„Linda, weißt du was? Dein Selvin ist ein unverschämter Glückpilz, daß er eine wie dich gefunden hat.“
Sie lächelte und stand auf. „Ich sehe das umgekehrt – es war ein unverdientes Glück, daß ich ihn getroffen habe. Ich liebe ihn wirklich sehr!“ Sie ging rüber zur Tür.
„So, jetzt lasse ich dich mal allein, damit du dich frisch machen kannst. Das Bad ist gleich gegenüber auf dem Gang, ich hab dir Handtücher und so bereit gelegt. Zwar ist deine Lesung erst heute abend, aber ich muß jetzt gleich zu dem Conventgelände rüber, bin ja schließlich da mit verantwortlich. Kannst nachher mit Selvin nachkommen und dir anschauen, was sonst noch so alles passiert beim ersten internationalen Great-Fantasy-Convent.“

Damit war sie verschwunden. Ich lehnte mich zurück und beobachtete eine Weile die Fenstervorhänge, die leicht vom Luftzug bewegt wurden. Ich bedachte, wie das so alles zusammenhing in der Welt mit den Männern und den schwarzhaarigen, schlanken Halbindianerinnen und wohin das alles führen sollte. Dann mußte ich pissen und ging rüber ins Bad.

Selvin stellte seinen Pickup auf einem großen, abgeernteten Mais Feld ab, das mit schwarz-weißem Plastikband als Parkplatz markiert worden war. Überall ragten die Stoppeln von dem Mais hoch wie Tausende von vertrockneten Penissen in endlosen parallelen Reihen. Wenn ich mich nicht konzentrierte, nahm die Wirkung der Aspirin sofort ab und die Stoppelreihen gegannen, obszön durcheinander zu schlängeln.

Es gab Ordnungskräfte, die die Besucherautos einwiesen. Alle Ordnungskräfte steckten in orange-gelben Uniformen mit karierten Strumpfhosen. Viele der Besucher waren verkleidet. Es gab Frauen, die sich Schultüten mit wehenden Schleiern an der Spitze auf den Kopf gestülpt hatten. Es gab Männer, die sich in Kartoffelsäcke gehüllt und Metallringe um die Oberarme gelegt hatten. Manche Besucher kamen mit Pferdeanhängern. Sie parkten ihre Pferdeanhänger, holten die Pferde raus, und dann ritten sie auf diesen Pferden, die mit bunten Decken und allerlei Klimperkram behängt waren, rüber zum Convent-Gelände. Selvin und ich gingen hinter so einem Reiter her. Da hob das Pferd den Schwanz, lüpfte so seine bunten Decken wie ein Frauenkleid und schiss uns direkt vor die Nase. Beinahe wäre mir ein dunkelgrüner, dampfender Batzen auf den Fuß geplatscht. Selvin lachte. Ich fluchte. Der Reiter drehte sich um und legte einen Kettenhandschuh ans Visier seines Helms. Vielleicht sollte das eine Entschuldigung bedeuten. Vielleicht machte er sich über uns lustig. Es war egal, denn wir standen hier unten, er saß oben und war von einem Stahlpanzer geschützt und hatte an der Seite ein Schwert hängen, das kaum kürzer als ich selbst war. Ich begann zu ahnen, daß unbewaffnete Fußgänger im Mittelalter nicht viel Spaß am Stadtverkehr gehabt hatten..

Auf dem Conventgebäude war die Hölle los. Überall dröhnte mittelalterliche Musik. Wild tanzende Verrückte mit Narrenkappen fiepsten auf Flockflöten herum. Woanders wurde auf großen Trommeln und verstimmten Fiedeln gelärmt. Ein langhaariger Typ mit nacktem, ölig glänzendem Oberkörper spuckte Feuer, etwas weiter weg schluckte jemand Dolche, aß Glasscherben und stopfte sich meterlange lebendige Schlangen in den Hals. Eine auf Zigeunerin gefärbte Blondine bot an, den Leuten aus der Hand ihr Schicksal zu lesen.
„Los komm, Hank, schaun wir mal, was die Zukunft so bringt!“, meinte Selvin.
„Bullshit!“, sagte ich, aber er zerrte mich rüber zu der Kleinen. Da sie beachtliche Möpse hatte und eine Stupsnase mit Sommersprossen und weil ich kein Spielverderber sein wollte, setzte ich mich hin.
„Zwanzig Dollars!“, sagte die falsche Zigeunerin.
„WAS? Zwanzig Piepen dafür, daß du dir irgendeinen Mist ausdenkst?“
„Was sind zwanzig Mäuse, wenn man damit sein Leben zurück in die rechte Bahn lenken kann?“, fragte sie. „Wenn du nicht soviel hast, Süßer, dann mach’nen Abgang.“
Ich überlegte, ob ich dieser kleinen Nutte eine reinhauen oder einfach so weggehen sollte, da steckte ihr Selvin einen Geldschein zu: „Ich wüßte gern, was dieser Mann hier für eine Zukunft hat!“
Sollte ich protestieren? Die Kleine hatte absolut phänomenale Titten und die wurden durch ihr eng geschnürtes, buntes Zigeunerinnenkleid so richtig zur Geltung gebracht. Also überließ ich ihr meine Hand.
„Hhmmm...“, sagte sie. Und nochmal: „Hhhhmmmm...“
Sie drehte meine Hand immer wieder hoch und runter, sie verfolgte mit dem Fingernagel irgendwelche Linien auf meiner Handfläche und das kitzelte ein wenig, aber es war auch sehr erregend, denn sie hatte lange Fingernägel. Ich mag lange Fingernägel bei Frauen sehr, die lassen mich immer an scharfen Sex denken. In der Realität bedeuteten lange Fingernägel in Verbindung mit Sex meist nur, daß einem der Rücken zerkratzt wurde und man die nächsten Tage auf dem Bauch schlafen mußte. Aber in der Vorstellung waren lange Fingernägel nicht viel schlechter als eine geöffnete, feuchte Muschi.
Die gefärbte Zigeunerin ließ sich Zeit. Sie wollte wohl nicht, daß man ihr vorwarf, die zwanzig Dollar seien allzu leicht verdientes Geld. Fehlte nur noch, daß sie vor Anstrenung zu schwitzen und zu keuchen begonnen hätte. Überall nur Fakes...
„Nun“, begann sie endlich, „Da sind viele Unklarheiten in deiner Hand zu lesen, Mann.“
Ich wollte mich schon für diese präzise Vorhersage bedanken und aufstehen, aber sie war noch nicht fertig, denn sie hielt mich an der Hand zurück.
„Ich sehe in deiner Hand ein Abhängigkeitsverhältnis. Es könnte sich um eine finanzielle Sache handeln. Oder um eine körperliche Sucht. Du solltest diesem Abhängigkeitsverhältnis zu entfliehen versuchen, sonst könnte es dir zukünftig noch eine Menge Ärger machen.“
„Yeah, das ist eine sehr treffende Diagnose!“, sagte ich, „ Und niemand, der meinen Atem riecht, würde jemals auf die Sache mit dem Abhängigkeitsverhältnis kommen, nicht wahr?“

Aber die Zigeunerin ließ sich nich aus dem Konzept bringen. Sie fuhr mit ihrem Fingernagel über eine Linie in meiner Hand.
„Hier –das ist die Lebenslinie. Die sieht komisch aus!“
„Vielleicht hätte ich mir nach dem Pissen die Hände waschen sollen...“
„Guck – die Linie geht da lang und dann da... Und hier endet sie dann abrupt! Das würde auf einen gewaltsamen Tod hindeuten...“
„Mädchen, sag sowas nicht, das macht mir Angst!“
„Das Sonderbare ist, daß sie hier weitergeht! Hab ich noch nie erlebt. Hier, siehste? Hier stirbst du!“
Sie piekste dabei insistierend mit ihrem Fingernagel in meine schutzlose Hindinnenfläche. Das schien mir eher eine Art Stilett als ein Fingernagel zu sein...
„Und hier (sie piekste woanders) geht die Linie weiter.“
„Vielleicht bin ich ein Heiliger!“, schlug ich vor. „Zuerst werd ich ans Kreuz geschlagen und dann, am dritten Tage, steh ich wieder auf.“
„Das könnte durchaus sein.“, sagte die Zigeunerin und nickte dabei ernst.
„Yeah, Baby, ich bin der Messias! Ich bin der Gesandte, der Verkündete, der große Obermotz mit dem Riesending! Ich werde das Freudenreich einläuten, jawohl, das werde ich, alle werdet ihr zu mir beten, mich lobpreisen, mir Weihrauch und Myrrhe darbieten...“
„Ja, klar, Mister, und meine Möpse sind aus Titanstahl.“
„Allright, gibt’s sonst nochwas in meiner Hand zu lesen oder bist du durch mit der Lektüre?“
„Ja, da ist noch was drin zu lesen, aber wenn du eh nicht glaubst, was ich erzähle...“
„Egal, Baby, erzähl einfach, wir wolln was hören für unser Geld, komm, denk Dir noch was Originelles aus. Was mach ich nach meiner Wiederauferstehung?“
„Das, was du jetzt gerade machst. Guck, Süßer – die Linie endet da, wo du so ungefär 36 oder 37 Jahre alt warst. Und sie führt bis heute und noch weiter – hier – selbst auf der Handrückseite führt sie immer noch weiter.“
Ich sagte nichts. Als ich 36 Jahra alt gewesen war, hatte ich mal mit Magendurchbruch auf irgendeinem Schiebetisch im Keller eines Krankenhauses gelegen, und kein Schwein hatte sich um mich gekümmert und eigentlich hätte ich da krepieren müssen. Ich versuchte, mich zu erinnern, wie das genau gewesen war.Vielleicht war ich damals tatsächlich schon im Jenseits herumgekrabbelt, bevor mich die Ärzte dann wieder zurückgeholt hatten?
„Okay“, entschied ich, „das reicht. Nicht, daß du dich nachher noch verausgabst...“
„Soll ich dir nicht noch sagen, welche Ereignisse die Zukunft für dich bereit hält?“
„Nein danke, das würde mir den Überraschungseffekt nehmen...“
„Du hast aber bezahlt dafür.“
„Selvin hat bezahlt, nicht ich... Hey! Wo ist der überhaupt?“
Ich drehte mich um, aber Selvin hatte mich einfach so mit der zickigen Zigeunerin allein gelassen.
„Weg.“, sagte sie.
„Ach nee, ist das jetzt noch Teil der Wahrsagung oder gibt’s die Info umsonst?“
„Süßer, es bringt nichts, vor seiner Zukunft davonzulaufen.“
„Hab ich auch nicht vor.“
„Aber du hast Angst davor, dich mit ihr zu beschäftigen.“
„Hab ich nicht.“
„Hast du wohl!“
„So ein Bullshit!“
„Sonst würdest du jetzt nicht aufhören, mitten in der Sitzung.“
„Sitzung? Ist das hier ein Vorstands-Meeting?“
„Du kannst dein Schicksal nicht abweisen.“
„Und du bist mein Schicksal, oder was?!“
„Nein, aber ich kann dir dein Schicksal aufzeigen und dich auf den richtigen Weg führen.“
„Danke, ich finde den Weg schon selbst.“ Ich stand auf und wollte gehen.
„Man kann seiner Zukunft nicht entgehen, keiner kann das!“, sagte sie und versuchte, mich an der Hand festzuhalten. Ich riß mich los. Was für eine Klette! Während ich mich schon umgedreht hatte und wegging, rief sie mir hinterher: „Gedenke meiner Worte, Fremder! Dereinst, wenn alles verloren scheint, gehe dorthin, woher du gekommen!“
Ich tauchte in die nächstbeste Menschenmenge ein und schüttelte sie so ab. Herrgott, warum mußte ich immer an die verrückten Frauen geraten! Diese falsche Zigeunerin war vollkommen plemmplemm gewesen, trotz ihres appetitlich verschnürten Apfelbusens. So waren sie, die Frauen, sie wollten einen fertig machen. Sie raunten unsinniges Zeug zusammen, sie guckten einem auf diese spezielle Art in die Augen, daß man ganz kirre wurde und dann redeten sie und redeten und redeten. Das nahm nie ein Ende, Frauen verfügten über unendliche Bestände von Worten, und die quollen aus ihnen heraus, pausenlos, ohne Hoffnung auf ein Finale. Sie piekten einem Mann mit ihren Fingernägeln in die Hände und attackierten ihn mit Worten. Worte. Worte! Sie waren wie Mösenhaare: lästig, aber man mußte sie in Kauf nehmen, wenn man zu den angenehmen Dingen vordringen wollte. Schicksal! Kein Mann wäre auf so einen Quark gekommen. Man kann seiner Zukunft nicht entgehen! Ja toll – wohin sollte man der Zukunft denn auch ausweichen wollen? Schicksal, Zukunft, Bestimmung, Lebenslinien – alles so Sachen, mit denen ich überhaupt nichts zu tun haben wollte. Sollten sich andere um ihre Zukunft kümmern! Ich hatte Wichtigeres zu tun.

Inzwischen war es später Mittag geworden. Und heiß. Ich mochte die Sonne nicht. Ich mochte viele Dinge nicht, aber die Sonne stand in dieser Hinsicht ganz weit vorne. Sie brannte einem in die Augen und auf den Schädel. Sie sorgte dafür, daß ich schwitzte. Wenn ich schwitzte, dann stank ich. Schon merkte ich, wie mir mein Hemd hinten am Rücken zu kleben begann. Die Leute um mich herum schwitzen wahrscheinlich auch alle. Was für ein Wahnsinn: Hunderte, Tausende von Menschen, die sich mitten in der Prärie zusammenfinden um gemeinsam zu schwitzen. Kinder liefen herum, leckten an rot verzuckerten Äpfeln, schmierten sich mit Eiscreme voll und schwitzten. Schwitzende Hausfrauen in geblümten Kleidern und mit faltiger Haut am Hals riefen schrill nach irgendwelchen Familienmitgliedern. Ein paar als Bettelmönche verkleidete, schweißperlige Jugendliche gröhlten, ein häßliches, dickes, schwabblig schwitzendes Mädchen mit Brille kreischte, als sein Begleiter, ein ebenso häßlicher, aber astdürrer Freund, ihm an den verschwitzten Busen faßte. Schweiß überall, man hätte ihn als Salzlake in Flaschen abfüllen oder Heringe darin einlegen können.
Überall in dem Gewusel verteilt standen Händler, die ihre Waren anpriesen. Manche hatten so mittelalterliche Sachen wie geröstete Kastanien im Angebot, oder Armbänder oder sie boten an, den Leuten Zöpfe ins Haar zu flechten und falsche keltische Tattoos aufzumalen. Andere verkauften Harry-Potter-Zauberstäbe oder Glaskugeln oder einfach nur eisgekühlte Coca Cola. Alle schrieen sie herum, daß mir der Verdacht kam, sie hätten sich mit dem örtlichen Hörgerätehändler abgesprochen.
Ich gab es bald auf, nach Selvin Ausschau zu halten. Es war nicht gerade fair von ihm, mich hier so allein zu lassen, aber ich war ein Mann von knapp 50 Jahren und würde es wohl überleben. Meine Lesung war erst abends um acht – also hatte ich noch einge Zeit herumzubringen. Und das bei der Hitze und zwischen all den Verrückten hier! Ich hatte Durst.
Zum Glück gab es überall Zelte, in denen man was zu Trinken bekommen konnte. Direkt vor mir stand schon eins. Ich ging rein. Drinnen war es noch heißer als draussen. Die Luft hätte man mit einer Flex in Ziegelsteinportionen teilen und dann als Baumaterial verkaufen können. Ich ging wieder raus aus dem Zelt. Verdammt! Doch gleich ein paar Meter weiter fand sich ein anderer Getränkestand. Da mußte man nicht reingehen. Auf einem großen Schild stand in gotischen Lettern zu lesen: „Hiero kredenzet wird eisesgekühlter Honigwein! Der Humpen gar wohl gefüllet 6 ,-$“
Ich bestellte mir bei einem rotgesichtigen, schwabbeligen Kerl, den ein an seine Lederweste geheftetes Schild als „Mundschenk“ auswies, so einen Humpen mit Honigwein. Der Humpen war gar keiner, sondern ein Trinkhorn aus Plastik, das nur von ganz Weitem so aussah, als sei es das gewundene Horn eines Stiers. Ich probierte skeptisch – aber dieser Honigwein schmeckte nicht übel. Er war tatsächlich kalt, er war nicht zu süß und schmeckte ganz anders, als ich es erwartet hatte. Hinter dem Getränkestand standen ein paar Holzbänke an wackeligen Klapptischen, über denen Leinentücher als Sonnenschutz aufgespannt waren. Ich setzte mich auf eine dieser Bänke. So würde ich die Zeit bis zu meiner Lesung vielleicht rumbringen können. Ich trank meinen Honigwein und schaute mir die Leute an, die sich auf dem staubigen Weg zwischen all den Ständen entlangdrängelten und verzweifelt versuchten, sich zu amüsieren.
Gleich nebenan gab es einen Schmied. Ein großer, bärtiger Brocken, braungebrannt, mit Muskeln wie ein Stier, mitten in der prallen Sonne. Er hatte in einem Abstand von vielleicht drei Metern um seinen Amboß eine zaunartige Absperrung aufgebaut. Davor standen die Leute und gafften. Der Schmied kloppte auf ein Stück glühendes Eisen. Funken stoben. Es war eine vollkommen dumpfe, langweilige, eintönige, laute, dreckige, sinnlose Arbeit. Er hielt das Stück Eisen mit einer Zange fest auf dem Amboß und haute mit einem Hammer darauf. Doing-ink! Doing-ink! Doing-ink! Dann drehte er das Stück Eisen auf dem Amboß um und haute auf die andere Seite. Doing-ink! Doing-ink! Die Muskelmassen des Schmieds zitterten im Takt wie sehnig-brauner Plumpudding. Dann tauchte er das Eisen in einen großen Holzeimer mit Wasser. Es zischte und die Gaffer machten: „Aaaaaah!“
Nun mußte der Gehilfe vom Schmied das Eisen nehmen und wieder in den Schmiedeofen stecken, der etwas entfernt vom Amboß aufgebaut worden war. Der Schmied nahm sich ein anderes Stück glühendes Eisen aus der Esse, ging damit zu seinem Amboß und begann wieder mit dem Gehämmer. Doing-ink! Der Gehilfe mußte derweil einen großen Blasebalg betätigen, der das Feuer in der Esse anfachen sollte. Er war ein pickeliger Junge mit nacktem Oberkörper. Die Hitze aus dem Ofen hatte seine Haut krebsrot anlaufen lassen. Obwohl er eher dünn als dick war, hatte er doch Hängebrüste, fast wie ein Mädchen. Nur um die Brustwarzen herum waren ein paar schwarze Haare zu sehen. Sie bildeten einen kläglichen Kranz wie ein paar verlassene, dürre Negerkinder, die sich mitten in den Weiten des Fegefeuers an den Händen hielten. Über diese roten, überlappenden Brüste rannen dicke Schweißperlen, während der Schmiedegeselle an dem Blasebalg herumstampelte. Ein Bild der ewigen Absurdität des Daseins. Und die Leute standen darum herum und glotzten und lutschten an ihrem Wassereis oder juckten sich in der Arschritze oder paßten auf, daß ihnen kein Taschendieb die Lippenstifte aus den Rucksäcken stahl. Ich stand auf, holte mir mein nächstes Trinkhorn, setzte mich wieder an einen der Tische und trank weiter. Es saßen inzwischen noch allerhand andere Leute an den Tischen. Man konnten ihnen nicht entkommen, sie waren überall und machten sich breit und redeten und redeten und puhlten sich in der Nase, wenn grad niemand hinsah. Sie erzählten sich, was sie schon alles gesehen hatten auf diesem Fantasy-Convent. Viele hatten genau dasselbe gesehen, und sie erzählten es sich trotzdem noch und nochmal.
„Wart ihr schon auf dem Turnierplatz?“
„Ja, toll, nicht wahr?“
„Ja, Wahnsinn. All die Ritter in ihren Rüstungen!“
„Und die Pferde von den Rittern!“
„Ja, die waren auch toll.“
„Ob die das vorher absprechen, wer sich von wem aus dem Sattel heben läßt?“
„Nee, glaub ich nicht.“
„Das kracht jedes Mal ganz schön, was?!“
„Ja, das kracht, Mann o Mann!“
„Tut bestimmt weh, wenn die da vom Pferd runterfallen.“
„Ach was, die sind doch gepolstert.“
„Ja, auch wieder wahr. Ach guck mal, da kommen Sam und Jennifer!“
„Hallo zusammen.“
„Hallo, ihr beiden! Wart ihr schon auf dem Turnierplatz?“
„Ja, toll, nicht wahr?“
Und so weiter. Wenn man sich das anhörte, konnte man nur bedauern, daß old Jehova damals sich von Noah hatte bequatschen und seinen Plan mit der Sintflut verwässern lassen.
Ich holte mir mein drittes Horn. Jedes Mal ließ ich mir eine Quittung geben. Spesenrechnung und so. Als Dichter mußte man sehen, wo man blieb. Ich setzte mich ganz aussen an einen Tisch, um möglichst viel Platz zwischen mich und die anderen zu bringen.
Eine Familie kam und setzte sich direkt neben mich. Die Mutter hatte eine kantige Nase und Ringe unter den Augen, wahrscheinlich, weil sie seit Jahren Diät hielt. Der Vater hatte einen Schnurrbart und trug ein Hawaihemd. Der Sohn war vielleicht zehn Jahre alt, hatte wuschelige brünette Haare und quengelte, weil er keinen Fruchtsaft, sondern Cola trinken wollte.
„Wie oft hab ich Dir schon gesagt, daß Cola schlecht für die Zähne ist? Außerdem macht sie dick.“, sagte seine Mutter.
„Ich bin aber nicht dick!“
„Aber du könntest dick werden, wenn du immer Cola trinkst und all die Süßigkeiten in dich reinstopfst.“
„Ich krieg ja gar keine Süßigkeiten von euch! Ihr seid ja so geizig.“
„Nein, wir wollen nur, daß du gesund aufwächst.“
„Naja,“, fiel der Mann seiner Frau in den Rücken, „in dem Fruchtsaft ist aber garantiert auch Zucker.“
„Deswegen soll er sich den Saft ja auch mit Wasser verdünnen!“
„Aber dann schmeckt man ja gar nix mehr, das ist doch Scheiße!“
„Kevin, du sollst nicht solche Wörter benutzen, wie oft hab ich dir das schon gesagt!“
„Papa sagt auch immer solche Wörter!“
„Aber nur, wenn sie wirklich angebracht sind. Nicht so inflationär wie du!“
„Was ist inflationär?“
„Das hat was mit Geld zu tun. Das verstehst du noch nicht. Pass lieber auf, daß du nicht dick wirst, sonst lachen sie dich alle im Sportunterricht aus. Willst du das?“

Familien. Immer sprachen die Politiker mit weihevollem Klang in der Stimme den Familienwerten, als sei die Familie irgendwas Besseres. In Wirklichkeit waren Familien die Keimzellen der Hölle. Hier entstanden Kriegstreiber, Massenmörder und Bankangestellte. Es war hoffnungslos. Fast alle Menschen mußten durch diese Vorhölle hindurch, wurden schon gleich zu Anfang in dieser Mühle zerbröselt. Und die, die keine Familie hatten, die Kinder von Huren und Fixerinnen, von Unfallopfern oder Verbrecherinnen, sie kamen in Heime, und diese Heime waren nicht mehr nur Vorhölle, sondern schon Hauptabteilung. Eine großartige Melancholie stieg in mir auf, eine sanfte Verzweiflung, ein desparate Freude im Angesicht der Vergeblichkeit. Wie immer, wenn der Alkohol bei mir zu wirken begann. Dann zerfloß ich innerlich, nahm das Leiden und den Wahnsinn der Welt in mir auf, um einen Rhythmus des Schwermuts daraus zu komponieren, in welchem meine Seele sich wiegen konnte.
„Sagen Sie mal, sind Sie nicht Chinasky, der Schriftsteller?“ Es war der Familienvater, der mich das fragte. Er rückte zu mir rüber.
„Hhmm?!“
„Ja, doch, ganz bestimmt, ich erkenne sie. Hank Chinasky, nicht wahr? Ich hab ihr Bild gesehen auf dem Einband von – ähm... Ich komm grad nicht drauf. Aber Sie sind es, hab ich recht?“
„Yeah...“
„O Mann, was für ein Zufall! Wir sind Ihretwegen hier, wissen Sie das? Ich hab in der Zeitung gelesen, daß Sie heute abend hier ne Dichterlesung geben. Da hab ich zu Monica gesagt – ähm, darf ich vorstellen? Meine Frau Monica... Monica, das hier ist Mister Hank Chinasky, der berühmte Dichter, von dem ich dir erzählt habe... Oh, enschuldigen Sie, ich hab mich noch gar nicht vorgestellt: Bob Valentine mein Name, und das hier ist mein Sohn Kelvin... Kelvin, gib Mr. Chinasky mal die Hand! Also da hab ich zu Monica gesagt: Das sollten wir uns anhören, eine echte Dichterlesung, wann kriegt man sowas hier auf dem Lande schon geboten, nicht wahr? Was für ein Zufall! Kevin, du hast das große Glück, einem echten Dichter und Schriftsteller die Hand geben zu dürfen. O, Mr. Chinasky, ich bin ein großer Fan von ihnen, ich habe alle ihre Beiträge in Fantasy today gelesen. Ganz toll, ganz großartig!“
„Well...“
„Paps, was ist denn ein Schriftsteller?“
„Das ist ein Mann, der Geschichten schreibt.“
„So, wie die in der Zeitung?“
„Nein, eher so wie in deinem Buch mit der Geschichte von Feivel, dem Mäusewanderer...“
„Mister, du schreibst Geschichten von Feivel?“
„Well, nicht direkt...“
„Was für Geschichten schreibst du denn? Wovon handeln die denn?“
„Die handeln von meiner Zeit als Leichenwäscher. Und wie man Frauen fachgerecht die Mösen ausschleckt...“
„Mami, was sind denn Mösen...?“
Als ich aufstand, um mir das Pfand für das Plastiktrinkhorn an dem Honigweinausschank abzuholen, hatten Bob und Monica kein Wort des Abschieds für mich.
 

Thasgoroth

Kensai
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das macht wirklich Lust auf mehr.
Freue mich schon auf Teil 3.

ziemlich viele Wahrheiten, die du in deine Texte packst ... beinahe schon berührend.
mach weiter so :up:
 

Blue

Kleptomanische Hexe
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Jo. Das dürfte interessant werden. :)

Allerdings, wenn das hier die Orginalversion ist, kann es sein das die verschwundene Fassung an der einen oder anderen Stelle etwas entschärft wurde? Hmmm?
Die ein oder andere Formulierung dürfte für empfindliche Gemüter (also nich solche wie ich) durchaus etwas....herb sein....*lol*

Davon abgesehn ist es wirklich interessant die Beschreibungen der Holden Weiblichkeit mit denen der Männlichen Helden zu vergleichen. *bg*
Die letzteren schneiden eindeutig ziemlich schlecht ab.
Woran das wohl liegt? :D

Und ich sag nich das das gut iss. :D
Ich speicher das lieber mal...nur für alle Fälle und so. :)

und dann sitzt sie vorm Monitor und überlegt wie lang man wohl braucht im miese Stellen aus Teil drei umzuschreiben und wie lang man wohl warten muss bis der Rest da ist und warum zum Geier eigentlich noch keine wöchentliche Fortsetzungsgeschichte erschienen ist.......
 

Kiebitz

Kriegerpoet
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sich zurücklehnt, einfach nur genießt ..

.. und dann leicht ins Grübeln kommt.
 
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