[Limbo - Runde II] Scot d'Arnd / Tigerle

Wer hat die bessere Geschichte geschrieben?

  • Scot d'Arnd

    Stimmen: 10 83,3%
  • Tigerle

    Stimmen: 2 16,7%

  • Umfrageteilnehmer
    12
  • Umfrage geschlossen .

Enigma

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Enigma

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Scot d'Arnd

„Eure Kabine. Bitte nach ihnen, guter Sir“, sagte der grobschlächtige Mann in der engen roten Uniform der königlichen Marine und deutete mit dem Arm in Richtung Tür. Neptun nickte anerkennend und ging.

Die schwere Gittertür fiel hinter Neptun ins Schloss und er hörte das Klicken des Schlüssels. Er brauchte einen Augenblick, um den Mangel an seidener Bettwäsche und den Überfluss an modriger Holzbank miteinander in Verbindung zu bringen. Dann sah er die angekettete Dame in der Ecke und er kam zum erstaunlichen Ergebnis: „Moment, das ist nicht die Kapitänskajüte.“ Er überlegte nochmal. „Das ist eine Zelle.“ Er erkannte die Notwendigkeit, eine Wertung abzugeben. „Interessant.“

Die angekettete Dame in der Ecke sah auf, sagte aber nichts. „Meine Durchlauchtigste, wir beide scheinen Opfer eines kleinen Mistverständnis geworden zu sein“, sagte Neptun. „Ach, wo bleiben den meine Manien. Ich bin Sir Neptun de’Silva, Freibeuter seiner Majestät und Pirat ohne Herr. Stets zu Diensten.“

„Sendja Thorfinnadottir“, antwortete die Frau nur.

Das klang nicht wie ein Name, sondern wie ein Verkaufsangebot in einer fremden Sprache. Vielleicht verstand ihn die gute Verkäuferin ja nicht. Vielleicht anders. „Mein Name ist…“, begann Neptun und deutete auf seine Brust. „Neptun.“ Dann zeigte er auf sie. „Und dein Name ist?“

„Sendja“, wiederholte die Verkäuferin. Sie klang ein wenig säuerlich. Neptun verstand das nicht. Wie konnte die Frau denken, er wolle ihre Sendjas kaufen? Was auch immer die waren. Also deutete er wieder auf sich. „Ich bin Neptun.“

„Neptun“, wiederholte die Frau mit zusammengebissenen Zähnen. Neptun war begeistert, sie verstanden einander. „Wenn du mir noch einmal deinen Namen sagst, dann benutz ich deinen Kopf als Türöffner.“

Neptun war erleichtert. „Ah, du sprichst also unsere Sprache“, stellte er fest. „Wärest du jetzt bereit, mir deinen Namen zu verraten.“

Der Gesichtsausdruck der Verkäuferin verhieß nichts Gutes, als sie aufstand und ihre muskulösen Arme spannte. Sie trug einen altertümlichen Plattenschutz, der außer ihrem üppigen Busen nicht viel bedeckte. Sie war nicht wirklich hübsch, aber sie sah aus, als ob sie Neptun mit einer Hand in zwei Teile brechen konnte. Und ihr Kiefer sah aus, als könne sie damit Kanonenrohre durchbeißen. Das wusste sie vielleicht gar nicht.

„Du bist nicht wirklich hübsch, aber du siehst aus, als ob du mich mit einer Hand in zwei Teile brechen könntest“, stellte er daher fest und lächelte freundlich. „Und dein Kiefer sieht aus, als könntest du damit Kanonenrohre durchbeißen.“

Die Frau erstarrte und sah ihn unter ihrer Haarmähne hindurch an. Dann sah sie hinab auf ihre angeketteten Handgelenke und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Was hast du gesagt?“

„Ich habe dich gefragt, wie du hier in die Zelle gekommen bist?“

„Nein, hast du nicht.“ Sie rüttelte an der Kette an ihrem Arm. „Du hast etwas anderes gesagt.“

Neptun dachte nach und erinnerte sich nur noch daran, sie vor weniger als einem Augenblick nach dem Grund ihres Zellenaufenthaltes gefragt hatte. „Doch, ich glaube, dass ich dich genau das gefragt habe.“

Die Verkäuferin sah nochmal auf ihre geballten Fäuste und die dicken Ketten an ihren Handgelenken. Dann seufzte sie. „Ich kam in diese fremden Gewässer…“

„… um Sendjas zu verkaufen“, vollendete Neptun ihren Satz und fühlte sich bereits besonders vertraut mit ihr. „Und dann kam es zu einer Dissertation mit einem hiesigen Anbieter, in deren Verlauf du ihn mit deinen kräftigen Männerarmen erwürgt hast.“ Eine tolle Geschichte, die ihm die Verkäuferin auftischte.

„Hör auf über meine Arme zu reden!“, drohte die Verkäuferin. „Und unterbrich mich nie wie…“

„In Ordnung“, unterbrach Neptun und setzte sich auf die modrige Holzplanke. „Ich höre!“

Sie seufzte. Ein erstaunliches Geräusch, dass Neptun an jemanden erinnerte, mit dem er heute bereits geredet hatte. Sie hatten über Festnahme und Kielholen gesprochen… Wer war das noch?

Die Verkäuferin setzte auch wieder hin, mit etwas mehr als dem höflichen Abstand. Sie ließ ihre Schultern sinken, legte die Hände in den Schoß und sah wieder ihre albernen Ketten an. „Sendja ist mein Name und ich komme aus…“

Neptun runzelte die Stirn. „Das muss ja sehr verwirrend sein, wenn du genauso heißt wie das Profund, das du verkaufst“, wunderte er sich. „Und ich weiß, wovon ich rede. Wenn ich auf Landgang bin, nennen mich die betrunkenen Narren in den Tavernen immer Jack. Dabei habe ich gar keinen Bruder, der so heißt. Aber für einen einfältigen Bauern sieht ein Piratenkapitän wohl aus wie der andere.“ Er zuckte mit den Schultern.

Sendja atmete schwer, als ob sie Keuchhusten oder derartiges hatte. Ihre Arme waren wieder angespannt und zitterten wie ein gespanntes Seil. Ihre Augen hatte sie geschlossen.

„Bist du in Ordnung?“

Sendja atmete wieder tief ein und sah ihn dann wieder an. Ihre Knöchel waren mittlerweile weiß angelaufen. „Ich entspanne mich“, antwortete sie. „Ich versuche, dich nicht umzubringen.“

„Das finde ich sehr symbiotisch an einem Menschen. Die Leute, mit denen ich normalerweise eine Zelle teile, versuchen meistens das Gegenteil.“ Neptun lachte. „Und ich weiß beim besten Willen nicht, wieso.“

Die Sendja-Verkäuferin murmelte etwas, das wie „Ich habe da so eine Idee“ klang. Neptun fiel auf, dass sie eine sehr interessante Halsschlagader hatte, die anfing, immer stärker zu pulsieren.

Neptun wurde ungeduldig. „Du wolltest gerade deine Geschichte erzählen“, drängte er sie daher.

Also begann Sendja die Sendja-Verkäuferin, zu erzählen. Sie erzählte davon, wie sie ihr langweiliges Dorfleben satt gehabt hatte („Dorfleben kann man aber nicht essen.“) und mit ihren Wikingerbrüdern und –schwestern auf einem Schiff in die Schlacht gefahren war („Emma mag keine Schiffe, sie setzt so schnell Rost an.“). Dann erzählte sie vom bösen König Ferdinand („Fry! Das war der Name.“) und wie sie seinen Hafen überfallen hatte („Hast du die Riesenratte da gesehen?“). Dann kam sie zum Duell mit einem Mann mit magischen Augen und blondem Haupt- und roten Nebenhaar, den sie noch während der Schlacht küsste. Sie stiegen auf sein Einhorn und ritten auf dem Regenbogen über das Meer in die Wälder der guten Fee, wo sie…

„Aufwachen!“, rief eine vertraute Stimme. Er spürte einen Schlag gegen das Knie.

Neptun sah auf und erkannte Fry, der in der roten Marineuniform verkleidet mit dem Schlüssel an der geöffneten Tür stand. Sendja stand aufrecht im Raum und hielt Fry die Ketten hin, der sie rasch öffnete. Er hörte entfernte Säbelgeräusche, Schüsse und Schreie. Neptun drehte sich wieder um und wollte wieder einschlafen, als ihn jemand mit erstaunlicher Kraft am Nacken packte und hochzog.

Er fand sich direkt vor Sendjas Brustpanzer wieder, der sich durch die Aufregung der Flucht mit den kräftigen Atemzügen der Verkäuferin hob und senkte. Dann sah hinauf in ihre großen Augen und erkannte das Funkeln tausender Sterne über dem Meereshorizont. Ihre Lippen waren so feucht und voll, dass er nicht mehr anders konnte. Er streckte sich hoch, hob ein Bein, spitzte die Lippen…

… und Sendja schickte ihn mit einem kräftigen Schwinger zurück zur guten Fee.
 

Enigma

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Tigerle

Piratenbräute
Es war eigentlich ein angenehm warmer Sommerabend, welcher der Vorabend zur Hochzeit des Prinzen Frisko Donnersturm, Sohn des König Ferdinands I mit Prinzessin Chaldira, Tochter des König Zergries sein sollte. Organisiert wurde die Hochzeit von den beiden Königen, die endlich mit der Hochzeit ihrer Zöglinge klare Fakten schaffen wollten und auch auf ihrer Weise etwas zur Völkerverständigung beizutragen gedachten. Indes war das Brautpaar weniger beglückt über den Zustand. Er, Prinz Frisko, liebte eine Wikingerin, die zum Entsetzen seines Vaters weit unter deren Stand war und sie, Prinzessin Chaldira, träumte von einem waschechten Abenteurer, der am besten noch durch die Lande zog und möglichst berühmt oder gefürchtet war. Zwar sah Prinz Frisko nicht schlecht aus und hatte schon zuweilen seinen Mut bewiesen, aber er war immernoch viel zu höfisch für ihre Vorstellungen. Und zu klein war er auch noch!

Nachdem sie nun nach dem exquisiten Abendmenu ihre Zimmer aufsuchten, damit sich jeder auf seine Weise für das Fest vorbereiten konnte, erschallte ein lautes "Piraten! Piraten!" durch die Hallen und Flure des geräumigen Schlosses. Tatsächlich war ein großes Piratenschiff im Hafen aufgetaucht und zeichnete sich darin aus, dass es ziemlich wahllos Salven auf die Stadt schoss, ohne auch nur ein Gebäude ernsthaft zu beschädigen. Prinz Frisko konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. An jedem anderen Tag wären diese Stümper der Seekriegskunst sofort versenkt worden. Nur gerade diesen Abend hatten alle Soldaten zu Ehren seiner Hochzeit einen freien Tag. Seine Geliebte selber hatte ihm dazu geraten, den Soldaten zur Feier frei zu geben. Zwar war das Liebespaar darüber unglücklich, dass er die Prinzessin heiraten müsse, aber darunter brauchte nicht die ganze Stadt leiden. Jetzt war es aber hinfällig geworden und er griff sich seinen Säbel, um das Schloss und die Stadt zu verteidigen.

"Wenn ich die Stadt nicht zu Schutt und Asche verbrennen soll, so gebt mir Euer gesamtes Gold!" brüllte Kapitän Neptun de'Silva auf dem Marktplatz der völlig verschreckten Menge zu.
"Und Euer Silber auch. Und Kupfer! Und -Da war doch noch etwas- Achja! Ich will noch ein gebratenes Schwein! Gefüllt mit Pflaumen und Äpfeln!"
Der Menge war klar, dass dieser Mann mit dem Feder-Hut und Augenklappe nicht nur gefährlich, sondern auch verrückt war. Als der Prinz in Festtagskleidung im Laufschritt und Begleitung zweier hochrangiger Gardeoffiziere den Platz betrat, musste er sich sein Lachen krampfhaft verkneifen, um den Piratenkapitän zu stellen.
"Hiermit nehme ich Euch in Gewahrsam! Ihr werdet der Barbarei und der Piraterie beschuldigt!" schreit dieser dann auch den Kapitän an, während sein Säbel in dessen Richtung zeigte.
"Ausserdem habt ihr mir ein Fest verdorben, auch wenn ich darauf sowieso keine Lust hatte!"
"Seid ihr es, mein Prinz?"
Der Pirat lächelte freundlich, während er den Prinzen ansah.
"Ich will Euch wirklich keine Unannehmlichkeiten bereiten. Das liegt an Eurer Mutter, müsst Ihr wissen. Wir mochten uns schließlich vor 20 Jahren sehr gerne. Aber ich muss mich doch entschieden dagegen erwehren, verhaftet zu werden. Das würde meinen Plänen zuwider laufen, denke ich. Immerhin habe ich heute noch ein Stelldichein."
"Redet nicht so von meiner Mutter!" brüllte wutschnaubend der Prinz und stürmte auf den Piraten zu. Dieser ergriff aber ein Seil, welches von einem Dach herunter hing, hangelte sich hoch und verschwand blitzgeschwind über die Dächer.

Im Schloss war danach die Hölle los. Ein Dutzend Piraten sind hereingestürmt und wüteten rum. Die beiden anwesenden Herrscher kämpften verzweifelt nebeneinander gegen Viere der Piraten und warteten sehnsüchtig, dass sich die königliche Garde endlich zeigen würde. Es erschien ihnen selber ein Wunder zu sein, dass diese solange durchhalten konnten. Zwar wurden die beiden immer mehr zurückgedrängt, aber bisher gab es ausser drei kleinen Kratzern keine ernsthafte Verletzung. Aber jetzt waren die Monarchen in die Ecke gedrängt. Hinter ihnen war noch das Zimmer mit der Prinzessin, aber aus dem Zimmer würde es keine weitere Fluchtmöglichkeit geben. Nichtsdestotrotz fielen sie nun verzweifelt ins Zimmer und überraschten Prinzessin Chaldira, die gerade nackt einen ebenso freizügigen Kapitän de'Silva liebkosend umschlang.
"Ich glaube, ich sollte mich langsam verziehen. Mein Adjutant Fry bringt uns ja die gewünschten Gäste!"
meinte dieser lapidar und begann, sich langsam anzuziehen.
Während König Zergries begann, wild auf seine Tochter zu schimpfen, brüllte König Ferdinand mit Neptun de'Silva:
"Ich werde euch umbringen! Ihr habt alles ruiniert! Alles!"
Sofort ermahnten aber 4 scharfe Klingen, dass es gesünder sein könnte, die Contenance zu bewahren.
"Aber aber!" Neptun de'Silva dachte kurz darüber nach, wie er weiterreden solle... "Wer wird denn gleich so ausrasten? Ausserdem solltet ihr gelassener werden. Meine Kumpanen werden Euch sicher nicht die Gelegenheit geben, mich anzugreifen! Vielleicht fällt einem von euch Beiden dann auch ein, dass ihr mich kennen könntet."
Worauf König Ferdinand zähneknirschend etwas ruhiger wurde und meinte:
"Ihr seid schonmal vor 20 Jahren hier eingedrungen. Immerhin ist mir heuer bisher noch kein Toter aufgefallen"
"Schön, nicht wahr?"
Der Pirat richtet nun seine Worte gezielt an König Ferdinand.
" Wir konnten hier eindringen, ohne auch nur ein Tropfen Blut zu vergiessen. Und trotzdem haben wir unseren Spaß gehabt! Jetzt fesseln wir euch drei und hauen ab. Habt aber keine Sorge, wir wollen Euch nicht ruinieren. Ganz im Gegenteil erhoffe ich Euch weiterhin viel Glück."
Hiernach richtet er grinsend seine Worte an die Prinzessin:
"Die paar Minuten mit dir haben wirklich Spaß gemacht. Aber du wirst dich nun auf deine Hochzeit morgen vorbereiten müssen. Oder auch nicht. Sei aber nicht traurig! Du hattest ja jetzt deinen waschechten Abenteurer in deinem Leben gehabt. Und vielleicht sehen wir uns ja wieder."
Nach diesen Worten verschwand er zügig und hinterliess zwei wütende Könige und eine heulende Prinzessin ihren Schicksalen. Vom Inventar nahmen die Piraten nur wenig mit, auch wenn das Schloss nach der Aktion arg chaotisch aussah. Nur König Zergries musste zu seinem Leidwesen feststellen, dass die Seeräuber von nun an mit einem besser ausgerüsteten Schiff unterwegs sein mussten.

Die Hochzeit am darauf folgendem Tag fiel aus und die Verlobung wurde gelöst. Am Abend trafen sich dann Prinz Frisko und seine Geliebte Sendja auf einem Felsen mit Meeresblick.
"Du bist hiermit gefangengenommen und wirst dazu verurteilt, mich zu küssen."
Frisko umarmte mit diesen Worten Sendja fest, die ihm dann auch den Kuss gab. Er führte aber danach fort:
"Weisst du eigentlich, dass ich dich wegen Hochverrat festnehmen und in den tiefsten Kerker stecken müsste?"
"Wieso meinst du, dass ich etwas mit der Sache zu tun habe?" fragte darauf Sendja darauf Unschuld heuchelnd.
"Ich kann Eins und Eins zusammenrechnen. Von dir kam der Vorschlag, der Garde und den Soldaten frei zu geben. Und warum sollten Piraten das Risiko eingehen, eine Stadt anzugreifen, um dann nur ein paar Hundert Dublonen, ein Schiff und ein halb gefülltes Schwein mitzunehmen? Sogar den Goldschmuck haben die liegen gelassen und stattdessen so das Schloss angegriffen, so dass der Kapitän sein Stelldichein mit der Prinzessin haben konnte, die auch prompt ihre Heirat mit mir auf diese Weise verspielt hatte." erklärte er.
"Tja, ist sie wohl selber Schuld! Er entsprach aber auch ihrer Vorstellung von einem Abenteurer, zumindest nach dem, was du von ihr erzählt hattest. Ausserdem hat Neptun de'Silva wohl auch ein Talent darin, edle Frauen zu verführen, habe ich gehört." meinte darauf Sendja trocken und ohne Mitleid.
"Ich möchte nur wissen, womit du diese Räuber bezahlt hast. Es müsste eigentlich ein Vermögen gewesen sein, damit sie uns nicht ausrauben wollten!" fragte darauf der Prinz.
"Naja", begann Sendja zu stottern, "das güldene Medaillon mit dem Bildnis von Dir, das wollte Kapitän de'Silva unbedingt haben."
Frisko hielt kurz inne, sprach danach aber wieder Sendja umarmend an:
"Ist auch Ok. Immerhin konnte die Hochzeit vereitelt werden und wir können uns immernoch lieben. Aber sag mir noch eines: Wieso gab sich Kapitän de'Silva eigentlich mit dem Medaillon zufrieden?"
"Oh, es ist eigentlich eine ganz logische Sache", begann Sendja zu erklären. "Es war zirka 9 Monate vor deiner Geburt..."
"Weisst du was?", unterbrach Frisko Sendja sofort, "Ich glaube, ich will es lieber garnicht wissen. Verspreche mir nur, mir das auch niemals zu verraten."
Und sie küsste ihn wieder.
 

Tigerle

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73
Diesmal finde ich den Konkurrenzbeitrag richtig gut. Ich will jetzt nicht soviel schreiben, da ich selber im Duell beteiligt bin, aber gerade dieses "Sendjas verkaufen" gefällt mir :D
 

Armanz

Zeitloser Dichter
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Scots Geschichte brachte mich einige Male ordentlich zum Schmunzeln, wobei die Sendjaverkaufssache beim 3. mal erwaehnen ueberdruessig wurde.
Insgesamt sehr amuesant und ich bin grosser Fan von diesem lebensmueden Kerl geworden.
Die Feesache ist auch sehr gut gelungen.

Tigerle hat mehr Handlung, was mich ziemlich anspricht, allerdings stoert es mich sehr, dass sie am Anfang bereits davon redet, welche Vorlieben die Prinzessin hat...ab da wurde es offensichtlich was geschehen wird. Hat mir den Spass grossteils geraubt, wobei ich die Umsetzung Neptuns sehr gut fand.

Aber ich muss mich doch entschieden dagegen erwehren, verhaftet zu werden. Das würde meinen Plänen zuwider laufen, denke ich.
:D:up:

Schwere Entscheidung, werde wohl noch ein wenig ueber den Punkt nachdenken.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Ich mag beide Texte.

Scot schießt sich komplett auf die Weltsicht seines geisteskranken Protagonisten und zaubert den ein oder anderen Schmunzler auf das Gesicht des Lesers.

Zwar haut er auf diesen einen Aspekt (Neptun fährt mit dem Gagaboot auf dem Lalastrom) unentwegt ein, aber Spaß hat man weiterhin und das Ende hat auch etwas befreiendes an sich ("endlich ist er still":D).


Tigerle kriegt aber den Punkt, da seine Geschichte mehr Handlung hat und mir auch der kleine Seitenhieb mit dem Amulett gefällt.

War aber sehr knapp, da sich beide Geschichten wie gesagt sehr schön lesen ließen:).


Gruß

Zelon:)
 

Christa

Universaldilettantin
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Punkt für Scot :up: :)
 

Kraven

Lernender
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Gah... wenn ich das Ergebnis sehe, tut's mir schon ein bisschen weh, aber Scot hat den Punkt halt trotzdem verdient. Im ersten Absatz hat er meiner Meinung nach leichte Anlaufschwierigkeiten. Und danach tritt er auf's Gas. Ich hab wirklich mehrfach geschmunzelt beim Lesen, und lauthals gejubelt, als Sendja ihn dann endlich auf die Bretter geschickt hat :D Geschenkt, dass der "Du verkaufst Sendjas?"-Witz nach dem dritten mal wirklich nachgelassen hat, aber dieser ganze Dialog ist einfach großartig gemacht. Obwohl aus Neptuns Sicht gehalten, kann man sich doch wunderbar in Sendja reinfühlen, mitsamt ihrem nur mühsamst kontrollierten Wunsch, den Irren in ihrer Zelle zu erdorsseln.
Großartig.

Und trotzdem spiegelt der Stimmunterschied hier nicht die Qualität von Tigerles Geschichte wider, denn, Armanz und Zelon sagten es ja bereits: Viel, viel mehr Handlung. Und diese Handlung ist für sich genommen großartig, wie da mit Hilfe eines vollkommen irren Piratenkapitäns eine Zwangsheirat verhindert wird... dit hat was. Diese Idee ist einfach schön, und Neptuns Dreistigkeit - ja. Gib ihm! :D
Für meine Stimme hat es leider nicht gereicht, aus einem Grund, der sich bei der Diskussion über das Zeichenlimit ja schon angedeutet hat: Es passiert zu viel in zu kurzer Zeit. Natürlich kann man innerhalb von 1600 Wörtern eine ganze Menge passieren lassen, aber man muss das auch ausschmücken können, damit der Leser sich in der Geschichte widerfindet. Vom Schloss zum Hafen, ins Gefecht mit dem Käpt'n, zurück ins Schloss, ein weiteres Gefecht, ein gestörtes Schäferstündchen, wildes Gerede, Epilog.
Es ist zuviel. Ich hatte beim Lesen Probleme, der ganzen Hektik richtig folgen zu können, und musste mir die ganze Genialität in der Storyidee (die da ist, keine Frage), quasi im Nachhinein zusammen reimen. Das hat es mir einfach unnötig schwer gemacht.
Trotzdem, eigentlich eine gute Geschichte, und, wie gesagt: Der Punktunterschied bereitet mir Zahnschmerzen.
 

Scot d'Arnd

Irrsinniger Paladin
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Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich mich bedanken soll... Also, danke. :)

Ich stimme den anderen Kommentatoren zu. Das Verhältnis gibt meines Erachtens nicht die Qualität wieder. Tigerle, du hast sicher eine sehr gut erdachte Geschichte geschrieben, während mein kleines Kammerspiel nicht wirklich eine Handlung hat. Ich hoffe, du lässt dich nicht unterkriegen.:up:
 

Tigerle

Member
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Ja, als ich deine Geschichte gelesen hatte, dachte ich mir auch direkt, dass ich ancheinend das Pech habe, gegen eine der besten Geschichten antreten zu müssen.
Dieser Punkteunterschied tut aber dennoch weh. Vor allem, da ich zuerst recht stolz auf mich, dass mir diese Geschichte so gelungen ist...
Ich muss aber sagen, dass ich vermutlich auch eher gegen mich gestimmt hätte :rolleyes:
 
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