@Gala
Das ist in etwa so sinnvoll wie die Aussage, das ein Bauer mit der Quantentheorie theoretisch die besten Zeiten für Aussaat und Ernte errechnen kann.
Ja, auch diese Aussage ist richtig. Betonung liegt auf theoretisch.
Da kommen eine extreme Menge anderer Variablen ins Spiel, die man nur mit Quantentheorie und Berechnungen nicht herausfinden kann.
Das stimmt nicht. Alle Variablen, die nicht zur Gravitation gehören, gehören zur Quantenphysik bzw. können aus ihr abgeleitet werden.
@Arodon
Das ist tatsächlich etwas anderes, weil eine nicht absolute Aussage (wie nicht falsch) getätigt wird.
Mir ist schon klar, dass das etwas anderes ist.
Man kann aber doch niemals absolute Aussagen treffen. (Ausgenommen in der Mathematik.)
Wenn wir das aber trotzdem tun, wie es im Alltag andauernd geschieht, ist es völliger Unsinn, dann ausgerechnet bei physikalischen Theorien eine Ausnahme zu machen und darauf hinzuweisen, dass das "nur Theorien" seien, die nicht einmal "beweisbar" wären und die sich jederzeit als "falsch" herausstellen könnten.
Es ging mir darum, klarzustellen, dass Begriffe wie "falsch", "beweisbar" und "Theorie" in Bezug auf die momentanen physikalischen Theorien etwas völlig anderes bedeuten als im Alltag üblich.
So ergibt etwa der Satz "Das ist doch auch nur eine Theorie" überhaupt keinen Sinn, weil es etwas "besseres" als eine physikalische Theorie überhaupt nicht geben kann.
Der Ausgangspunkt war, dass Rink schrieb,
die Theoriensammlung in der Quantenphysik ist durchaus vergleichbar mit Theorien in Medizin.
Bist du ebenfalls dieser Meinung?
Der Punkt, lieber Y, ist doch, dass Aussagen wie:
[...]
einfach lieber anders Formuliert werden sollten, damit man sich eben nicht darüber streiten muss, wie sie gemeint sind.
Du verzichtest also völlig auf absolute Aussagen und achtest darauf, dass in jeden Satz mindestens eine Relativierung vorkommt?
Dann sind Gespräche mit dir aber ziemlich mühsam.
Ob da jetzt nicht Newton Mechanik für ausreichend dicke Kugeln () nicht noch unumstößlicher ist, bleibt eh zu diskutieren
Mit "Dicke" meinst du, dass alle Kohärenzeigenschaften unterdrückt sind, also das Dekohärenz stattgefunden hat?
Wenn das Experiment genügend vor äußeren Störungen abgeschlossen ist gibt es nämlich auch makroskopische Quanten-Objekte, zum Beispiel Bose-Einstein-Kondensate.
Das hat mit der Größe der Kugeln nur am Rande etwas zu tun.
Die Kugeln müssen sich außerdem langsam genug bewegen und äußere und selbst erzeugte Felder (elektromagnetische Felder, Gravitationsfelder, ...) müssen klein genug sein. Außerdem darf der Druck nicht zu hoch, die Temperaturen nicht zu groß und nicht zu gering sein.
(Da fehlt jetzt aber bestimmt noch ne Menge Bedingungen, die mir gerade spontan nicht einfallen.)
Unter diesen Bedingungen liefert die Netonsche Mechanik immer eine relativ gute Näherung der tatsächlichen Vorgänge, insofern ist sie richtig.
Warum die Newtonsche Mechanik ähnlich unumstößlich sein soll wie die Quantenphysik erschließt sich mir nicht. Sie ist doch nur ein Grenzfall dieser Theorie.
Die Quantenphysik liefert also unter den Bedingungen, unter denen die Newtonsche Mechanik anwendbar ist, das genauere Ergebnis.
Tatsächlich sogar so genaue Ergebnisse, dass man bei Messungen bis heute keine Abweichungen von den Vorhersagen finden konnte.
Jetzt kann man meinentwegen Anfangen Experimente die Quantenphysik nicht falsifizieren aufzuzählen und gegen andere Theorien aufzuwiegen.
Den Grenzfall einer Theorie mit der ihr zugrunde liegenden Theorie in solcher Weise zu vergleichen ist extrem sinnlos.
Solange man unter den Bedingungen experimentiert, in denen die Grenzfall-Theorie gültig ist, bestätigen alle Experimente selbstverständlich sowohl die Grenzfall-Theorie als auch die übergeordnete Theorie. Dabei sind die Vorhersagen der übergeordneten Theorie natürlich ein klein bisschen exakter.
Sobald man sich außerhalb des Gültigkeitsbereichs der Grenzfall-Theorie und innerhalb des Gültigkeitsbereichs der übergeordneten Theorie befindet, falsifizieren alle Experimente die Grenzfall-Theorie und bestätigen die übergeordnete Theorie.
Was möchtest du da gegeneinander abzählen und aufwiegen?
Tatsächlich vergleichen kann man die Quantenphysik (Elektroschwache Wechselwirkung, Quantenchromodynamik) deshalb nur noch mit der allgemeinen Relativitätstheorie.
Alle anderen Theorien stecken in diesen Theorien mit drin.
Wobei es einfach Tatsache ist, dass erheblich mehr Experimente zur Quantenphysik als zur ART durchgeführt wurden.