Parzival - Die Geschichte eines tragischen Heldes

EinMuesli

Junior Member
Registriert
18.12.2021
Beiträge
1
Diese Geschichte ist die Grundlage für meinen Minecraft RPG Server und bildet den roten Faden für die Handlung. Die gesamte Story ist verlinkt, ich werde hier nur eine grobe Übersicht bieten.


Die Vorgeschichte des Ritters Parzival

Ärmliche Verhältnisse sorgten dafür, dass es oftmals nur wenig hartes Brot auf der Speisekarte der kleinen Familie stand. Obwohl der Vater ein sehr bekannter Ritter im Land ist, blieb oftmals nur wenig für sich und die Familie hängen. Besuche bei den Medicusen im Land hatten einen größeren Wert, um Verletzungen aus Schlachten zu lindern oder sich neue Rüstungen und Schwerter anzufertigen. In Friedenszeiten jedoch konnte der Vater der Familie den größten Luxus bieten, den ein Kind und eine stets traurige Mutter braucht: Einen Ehemann und liebevollen Vater. Der Vater ging oft mit seinem stattlichen Burschen in die Welt hinaus, um ihn auf das Leben und seine Tücken vorzubereiten. Fast überall wurden die beiden Männer herzlich empfangen und aufgenommen, da der Vater schon so manchen Gefallen für den Bäcker, den Wirt oder die Hofdame von Nebenan geleistet hat. Je mehr Zeit der kleine Junge mit seinem bodenständigen Vater verbrachte, desto mehr wollte er ihm nacheifern.

Die warmen und langen Sommertage zogen vorbei und die Blätter verloren ihre grüne Farbe. Die Jahreszeit der sterbenden Umwelt beginnt und bereitet sich auf einen Neuanfang vor. So musste auch der Vater wieder los, denn es drohte mal wieder ein Königreich von Aufständen heimgesucht werden. Ein Problem, mit Leichtigkeit zu lösen, aus dem der Vater jedoch nie mehr zurückkehren sollte. Nachdem der Junge auch Jahre nach der Abreise des Vaters nie mehr was gehört hatte und er und seine verzweifelte Mutter bereits die Hoffnung aufgegeben hatten, ihn je wiederzusehen, fasste sich der Sohnemann den Entschluss eines Tages selbst ein ebenso großer, gar größerer Ritter zu werden.

Doch die Mutter wollte nicht noch mehr ihrer liebsten verlieren und versuchte alles, um ihrem Sohn diesen Wunsch auszutreiben. Sie stellte ihn öffentlich bloß und zog ihm sogar ein Narrenkleid an, damit alle Menschen ihn öffentlich verspotten würden. Doch auch das brachte ihn nicht von seinen Pfaden ab. Der mittlerweile junge Erwachsene trainierte über Jahre, Tag für Tag und eines Nachts - es war eine kühle Vollmondnacht - sah er einen goldenen Ritter an seinem Elternhaus vorbeireiten. Golden uniformiert, schimmerte der Mond auf die goldene Rüstung des Ritters und seinen weißen Schimmel. "Papa, du bist es", sagte er und ritt, lief in den Wald hinein, immer dem Ritter in seinem epochalen Auftreten, hinterher. Immer tiefer in den Wald, sodass der Nebel immer dichter wurde, die Geräuschkulisse der wilden Tiere immer weniger wurde und auch die winterliche, eisige Luft immer angenehmer für die Lungen wurde - Er bemerkte nicht, dass er sich nun nicht mehr in der Welt befindet, die er kennt.


Die Entdeckung Parsifal

Die Welt stand vor einer Bedrohung, weshalb der Ritter wohl auch in die Welt berufen wurde - das Schicksal nahm seinen Lauf und so geriet der junge erwachsene Ritter in eine Schlacht, die jegliche Schlachten seines Vaters übertreffen sollten. In der Welt der Zwerge und Elfen - Orks waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Welt entdeckt - haben sich aufständische Zwerge und Elfen sich gegen die regierenden Städte gestellt¹. Überlieferungen der Elfen besagen, dass eines Tages ein unbekanntes Wesen - ähnlich aussehend wie Zwerge - ankommen wird, welcher dann das Walkürenschwert zugewiesen werden soll. Ein Schwert, was weder von den stärksten Zwergen mit vollster Muskelkraft noch mit den mächtigsten Zaubern der Elfen aus dem Stein entnommen werden konnte. So versuchte es der Ritter selbst und schaffte es ohne Probleme. Das Walkürenschwert erwies sich als äußerst handlich. Laut Überlieferungen hat es einst ein Zwerg geschmiedet und es mit seiner Runenmagie versiegelt oder von einer mächtigen Elfenkönigin². Das Walkürenschwert bestand aus Zwergenstahl, einem Material was Leicht wie eine Feder ist, aber massiver als jegliche Gebirgsketten im Land ist. Der Schnitte so schnell und fein, dass man den Wind pfeifen hören kann, wenn man es einmal schwingt. Die Lage wurde ernster, die Bedrohung nahte, doch die Hochelfen und Hochzwerge waren davon überzeugt, dass sie mit der Hilfe des Ritters wieder die weiße Friedenstaube über ihre Wälder, Berge, Quellen und Täler fliegen lassen werden.

Der Ritter kämpfe Seite an Seite mit den mystischen Wesen des Waldes und den hartnäckigen Hüter der Berge und wahren unbesiegbar - bis die Schlacht eine überraschende Wende einnahm. Seine Truppennavigation sorgte zwar dafür, dass er die besten Positionen und Bastionen errichten konnte und den Feind an strategischen Übergängen wie Brücken oder Furten leicht bekämpfen konnte, jedoch verließ er sich blind und naiv auf seine Kumpanen, die mit ihm Seite an Seite kämpfen. Die beiden Oberhäupter der Elfen und Zwerge lockten ihn unbewusst in einen Hinterhalt ³.

Ausgerechnet die letzten 100 feindlichen Aufständischen waren es, die seine letzte Bastion blieben sollten. Seine Rüstung versag genau dann, als ein Feind seinem Schwerthieb auswich und ihm direkt in das Herz stach. Er fiel zu Boden und krümmend vor Schmerzen, konnten in die Elfenkleriker wegschaffen. Sie letzte Bastion fiel zwar, doch der Ritter musste nun den Kampf gegen den Tod fortführen. Die heiligen Quellen der Elfen, die magischen Kräuter, die heilende Magie der wichtigsten Elfenmedika - alles war umsonst. Nach zwei Jahren mit dem Todeskampf erlag er seinen Verletzungen.


Die Menschen in Parsifal

Hier möchte ich nicht so lange ausholen: 100 Jahre später kamen mehr und mehr Menschen nach Parsifal, auf ähnliche Art wie der Ritter und völlig unbewusst. Eine neue Bedrohung stand an und während die Zwerge und Elfen zunächst sehr positiv auf die Menschen zugingen, hatten auch sie mehr und mehr ihre Skepsis. Die Menschen waren anders als der Ritter, deutlich egoistischer und weniger auf ein Miteinander bedacht. Dennoch wussten sie nach Annäherungen, dass die Existenz aller drei Rassen auf dem Spiel steht. Zu allem Überfluss war das Chaos jetzt deutlich ausgereifter als noch zu den Zeiten, als der Ritter Parzival kämpfe und die Orks waren dazu gekommen. Es folgten harte Schlachten, viele Tote und ein Krieg, der schließlich mit der Liga der Gerechtigkeit endete. Trotzdem vergisst keiner der Rassen diese Schlacht.

Die Orks wollten sicherlich Rache nehmen und Eisenzwerge beharrten noch viel mehr ihre mechanischen Erfindungen und tödlichen Kriegsmaschinen an den Feinden zu testen. Die Dunkelelfen wollten durch Manipulation und Wissen, die Feinde von Innen heraus schwächen. Gelingt es oder gelingt es nicht? - Das spielen die Spieler im Grunde selbst aus.


Erklärung der Hochzahlen

- ¹
In der Story gibt es das Chaos, was als Art böse Macht ein wenig das Schwarz-Weiß-Denken einbringt. Das Chaos hat die Möglichkeit gute Wesen, böse werden zu lassen. Hochzwerge werden zu Eisenzwergen und Hochelfen zu Dunkelelfen. Im ersten Prozess verändert sich ihr Charakter, das Aussehen und die Veränderung erfolgt erst in einer späteren Phase. Aus diesem Grund kann man auch nicht direkt erkennen, dass sie sich verändert haben.

- ² In der Geschichte gibt es manche Passagen, die etwas offener gestaltet sind. Das sorgt dafür, dass manche Zwergenspieler behaupten, dass die Zwerge für das mächtige Schwert verantwortlich sind und ihnen damit eine Art Anerkennung gezollt werden soll, während andere Elfenspieler behaupten können, dass sie für das Schwert verantwortlich sind. Spieler bekommen die Möglichkeit an manchen Stellen die Story selbst zu interpretieren, um daraus Konflikte, Bündnisse oder eigene Interpretationen für weiteren Handlungsspielraum zu schaffen.

- ³ Auch hier ist wieder Interpretationsspielraum geboten. Waren die beiden Oberhäupter vom Chaos korrumpiert oder waren sie einfach unfähige Generäle? Haben sie sich überschätzt oder den Ritter eben doch bewusst umbringen wollen?


Sonstiges zum Projekt und Erklärung, warum ich die Geschichte so gestaltet habe, wie ich sie gestaltet habe

Mein Server ist ein Hybrid zwischen dem realistischen Mittelalter und einer Fantasy-Umgebung, um sowohl Mittelalter Fans wie auch Fantasy-Fans anzusprechen. In keinem Universum der Minecraft RPG Server findet man eine solche Kombination. Wir vermischen also das Mittelalter-Flair mit einer wunderschönen Fantasy-Umgebung. Um es noch einigermaßen logisch zu machen, haben wir eben eine deutsche Sage eingebracht. Eine Sage, die logisch sein kann, aber eben auch nicht bestätigt ist - Fantasy als realistische Grundlage quasi.

Der Roman von Wolfram von Eschenbach bietet die ideale Voraussetzung, eine Sagenfigur für das Mittelalter und einer Fantasy-Welt zu erschaffen. Auch die Suche nach dem heiligen Gral ist ein großes Thema bei uns auf dem Server, die vor allem von den Christen angeführt wird. Der Gral ist real, wurde aber nie gefunden. Ebenso ein Mythos und auch durch diese Welt, die von der realen Welt abgeschnitten ist, kann man interpretieren, dass der Gral oder das Rheingold sich in dieser Welt befindet. Wir spielen also sehr stark mit deutschen Sagen, die man sehr geil in das Servergesehen mit einbringen kann.
 
Oben