Die ganz normale Rot- und Blauverschiebung aufgrund der Geschwindigkeit gibt es natürlich zusätzlich.
Das ist der Dopplereffekt. Das ist der selbe Effekt wie beim Polizeiauto, bei dem sich das Signalton des Martinshorns verändert, je nachdem ob das Auto sich nährt oder entfernt.
Die Rotverschiebung aufgrund der Expansion des Universum ist etwas ganz anderes. Die hat genau genommen nichts mit Bewegung zu tun, wie wir sie normalerweise verstehen. Die Entfernung nimmt zu, weil sich der Raum selbst ausdehnt.
Bei größeren Entfernungen ist diese Rotverschiebung aufgrund der Expansion sehr viel größer als Verschiebungen aufgrund des Dopplereffekts.
Daher kann man in diesem Fall den Dopplereffekt vollkommen vernachlässigen.
@Enigma
Deswegen widerlegt auch die Blauverschiebung naher Galaxien, die auf uns zukommen, meiner Meinung nach nichts.
In diesem Fall wäre der Effekt der angenommen Lichtermüdung eben noch zu klein um bemerkt zu werden, da die Galaxien zu nahe sind.
Aber diese Erfahrungen finden halt alle im überschaubarem Rahmen des Sonnensystems statt, da frag ich mich dann schon, ob es bei kosmischen Entfernungen nicht noch Gesetzmäßigkeiten geben könnte, die auf so kurzen Distanzen keine Rolle spielen.
Doch, genau. Die Expansion des Universums spielt im Sonnensystem und der Galaxie keine Rolle, bei kosmischen Entfernungen aber schon.
Das liegt daran, dass sich das Universum in jedem Punkt gleichzeitig ausdehnt.
Wobeis dann immer noch nen weiter Weg ist, von der stärkeren Rotverschiebung bei weiterer Entfernung zu einer Ausdehnung des Raums zu kommen.
Ja, ist nicht so einfach.
Die Sache mit der Lichtermüdung hat sich Planck ausgedacht und lange daran festgehalten, der war ja auch kein Depp.
Es sprechen aber noch mehrere andere Sachen für eine Ausdehnung des Universums wie die Hintergrundstrahlung usw.
Wenn man daher die Ausdehnung des Universums mal als gegeben annimmt bemerkt man:
Oh, es gibt ja eine unerklärliche Rotverschiebung.
Moment, wenn sich das Universums ausdehnt passt das ja super.
Ich brauch also keine Aliens mit roter Materie oder gelber Frischhaltefolie.
Schön, eine Annahme gespart.
Wenn Licht nen weiteren Weg zu uns genommen hat, ist es doch auch viel mehr Einflüssen (Raumkrümmungen durch Gravitation, die Zeit an sich etc.)ausgesetzt als bei einem kurzen Weg. Mit nem bisschen Kreativität würden mir da noch viel mehr Erklärungen einfallen..
Z.B. lila Energie, die gleichmäßig im All verteilt ist, und keine andere Aufgabe hat, als das Licht nach und nach rot werden zu lassen.
"Die Zeit an sich" ist die Idee der Lichtermüdung. Sonstige Erklärungen, die sich mit allen anderen Beobachtungen decken, sind schwierig zu finden.
Du würdest dir also einen Namen machen, wenn du was findest.
Deine "lila Energie" wäre ja z. B. nur der Grund für die Lichtermüdung.
Übrigens dann genau so konstruiert wie die Sache mit der dunkle Energie.
Die dunkle Energie ist der Grund für die beschleunigte Expansion des Universums. Die beschleunigte Expansion ist nicht widerlegt und entspricht den Beobachtungen.
Könnte man die Lichtermüdung also nicht widerlegen, wäre die "lila Energie" eine Idee für die Erklärung der Lichtermüdung exakt im Stil der dunklen Energie.
Was die Ausdehnung angeht:
Aber wenn sich der Raum unter der Holzlatte weg ausdehnt, und die sich dann sofort wieder zusammenzieht,
Das passiert ja nicht nacheinander, sondern gleichzeitig.
nimmt sie doch weniger Raum als vorher ein ?
Und wenn das Lineal um denselben Faktor geschrumpft ist wie die Galaxie, misst man natürlich dieselbe Größe, aber in Wirklichkeit ist beides geschrumpft.
Warum soll sie den weniger Raum einnehmen? Warum soll sie schrumpfen?
Würde sich das Universum nicht ausdehnen, würden Körper ja auch nicht schrumpfen.
Warum sollen sie ausgerechnet schrumpfen, wenn das Universum expandiert?
Laut den Naturgesetzen ist eine Holzlatte genau dann stabil, wenn dessen Atome eine gewisse Anordnung und einen gewissen Abstand haben.
Stabil bedeutet, alle Kräfte sind im Gleichgewicht.
Die Expansion des Universum ist auf diese Abstände viel viel kleiner als die Zitterbewegung der Atome aufgrund der Wärme.
Durch die Zitterbewegung der Atome schrumpft oder expandiert das Holz ja auch nicht, auch wenn zwei nebeneinander liegende Atome sich zufällig aufeinander zu oder voneinander weg bewegen. Es gibt also Kräfte die das wieder ausgleichen.
Warum ist es bei der um Größenordnungen kleineren Expansion des Universums unvorstellbar, das genau das gleich passiert?
Bei kosmischen Maßstaben sind ausgleichende Kräfte aber nicht mehr wichtig, da die Raumexpansion eine Entfernung von Lichtjahren zwischen Atomen bzw. Galaxien herstellt, die vorher schon Milliarden Lichtjahre auseinander lagen.
Das liegt wie gesagt daran, dass sich das Universum in jedem Punkt gleichzeitig ausdehnt.
@ Formeln sind doof
Hier sieht man den Vorteil von Formeln in der Physik. Die Hubble-Konstante beschreibt die Rate der Expansion. Sie ist 23 (km/(s*Megalichtjahr)).
Um so länger man wartet, um so größere Entfernung zu uns nach der Expansion.
Folgt aus 1/s.
Um so weiter weg von uns, um so größere Entfernung zu uns nach der Expansion.
Folgt aus 1/Megalichtjahr.
Jetzt schaut man sich noch die Friedmanngleichungen aus der ART an und man hat alles verstanden und kann es anwenden, ohne das mein das ganze deshalb mit Worten beschreiben muss. Oder kann.
Physik wird nun mal mit Hilfe der Mathematik beschrieben. Was eine Formel anschaulich bedeutet, ist ein ganz anderes Problem und oft gar nicht zu beschreiben.
Niemand kann bei der Stringtheorie wirklich sagen, was diese Formeln in 11 Dimensionen denn bedeuten. Alle Beschreibungen müssen hier zwangsläufig falsch sein bzw. unvollständig.
Beim Universum der ART ist das auch schon zum Teil so. Ich zumindest kann mir 4-dimensional nichts vorstellen.
Wenn man z.B. jetzt sagt, Masse krümmt die 4-dim. Raumzeit, ist das auch nur eine Beschreibung die einem eigentlich genau so wenig wie die Formeln etwas sagt. Ich kann mir weder einem 4-dim Raum, geschweige denn dessen Krümmung vorstellen.
Beim der Quantenphysik kann man eine Formel aufstellen und das Ergebnis berechnen. Möchte man das dann beschreiben, muss man mit Welle-Teilchen-Dualismus, spukhafter Fernwirkung usw. die Leute verwirren. Es geht nicht einfacher. Die Formeln sind aber "einfach" und man erhält "einfach" ein Ergebnis.
Natürlich ist es wichtig, eine Vorstellung für die Formeln zu finden. Das braucht aber weder leicht noch einfach zu sein.
Bei der Schulphysik zumindest sollte es aber noch jeder Lehrer schaffen können.