[PoE] Pillars of Eternity

[Turjan]

Obsidian und Linux-Version . Da darf glaube ich mal kraeftig gelacht werden.

Was das Geld angeht: Die reinen Entwicklungskosten von Spielen wie PS:T betrug damals 3-4 Mio. Dollar. Falls Obsidian da nicht selbst noch Geld reinsteckt, ist die Finanzierung noch nicht wirklich sicher. Obsidian is relativ nah an der Pleite; hoffen wir mal, dass das South Park-Spiel nicht floppt.

Bei allem Negativismus fand ich das Projekt so interessant, dass ich es auch unterstuetzt habe. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

[Rink]

Also ich denke auch, dass dieses Projekt die Stretchgoals erreichen sollte. Bin aber mal gespannt, wie viele Backer das Projekt nun nach dem raschen Ausverkauf des "early bird"-20 Dollar-Tiers noch mobilisieren kann. 34000 Backer nach so kurzer Zeit erscheint mir im Vergleich zu Wasteland (total 61000) und double finde (total 87000) schon eine Menge zu sein und würde mich doch irgendwie wundern, wenn das Potential jetzt schon erschöpft wäre.. ^^

Naja, Obsidian wird sicher noch Geld reinstecken können, welches sie dann durch normalen Verkauf des Spiels zurückerhalten. Die müssen ja nicht nur über Kickstarter das Spiel vertreiben, sondern dürfen das dann nachher auch auf normalen Verkaufswegen. Wenn sie da etwas sinnvolles produzieren, dürfte sich auch die Mund-zu-Mund-Popaganda von 100'000 Fanboy-Kickstarter-Käufern werbungmässig stark bemerkbar machen und das natürlich völlig kostenlos. Das Southpark-Game ist hoffentlich nicht ihre einzige Karte im Ärmel, weil sonst muss ich wohl schon damit anfangen, ihren Grabstein zu ritzen. :P Kann mich nicht erinnern, wann zuletzt das Game für eine Fernsehserie gute Kritiken und Absätze erreicht hat. Dafür ist vermutlich die Lizenz zu teuer und die Fanboys sind zu kritisch. Oder so.

Wann kommt wohl Coop als Stretchgoal? Bei 4 Mio vielleicht? ^^

 

[Wedge]

Stick of Truth wird von Stone und Parker (beides selber Hardcorezocker) mitentwicklet. Also wirklich mitentwickelt. Die sitzen da dabei und liefern Input zu Story, Gags, Dialogen, Leveln, Skills, und etc. ab. Sie arbeiten nicht so intensiv mit, wie an der Show (logischerweise), aber sie sind ausgesprochen involviert. Ich bezweifle, dass sie sich um ragende Nerdbois sorgen machen müssen. Die wirklich interessante Frage ist imho, wie die spielerischen Qualitäten und die technische Seite aussehen werden. Obsidian ist erstaunlich gut, wenn sie ihre eigene Engine benutzen können und bekannt schlecht, wenn sie Engine, Tools und Zeitmangel anderer Entwickler vorgesetzt bekommen.

 

[Vincent]

Interessantes Interview mit Obsidian-Boss Feargus Urquhart.

Der Interviewer stellt erfreulicherweise haargenau die Fragen, die ich auch stellen würde.

 

[Matthew McKane]

Welches Spiel verwendet denn die eigene Engine (also nach PST?) Ich kenne von Obsidian scheinbar nur die Fremdenginespiele. Und verbinde daher Obsidian vor allem mit Spielen, die gut hätten sein können, wenn sie fertig geworden wären und laufen würden.

Ich frag mich was passiert wenn die Stretchgoals zwar locker erreicht werden, aber Obsidian dann z.B. doch keine Linuxversion hinbekommt. Hab ich überhaupt einen Einfluss darauf, wofür das Geld verwendet wird, oder können die sich, wenn sie das Geld erstmal haben, theoretisch auch noch dafür entscheiden, lieber ein Brettspiel aus ihrer Idee zu machen, oder ein Browser-MMO?

Ich find bei den Kickstarterprojekten (also was die Spiele angeht) auch allgemein das Budget immer viel zu klein. Grossartige Releaseverschiebungen und ausgedehnte Testphasen scheinen da nicht mit eingerechnet zu sein. Wenn man ein halbes Jahr länger als geplant Mitarbeiter bezahlen muss, kommt doch schnell das Budget ins schwanken, oder nicht?

 

[Turjan]

@Matthew: Obsidian's Dungeon Siege III verwendet ihre hauseigene Onyx-Engine. Das Spiel ist definitiv keine Empfehlung wert, aber das liegt nicht an der Engine, welche okay ist.

 

[Wedge]

Naja, so schlecht ist es eigentlich nicht. Die Charaktere und Klassen sind typisch obsidianisch, aber es ist halt ein Sammelwut-Action-RPG (Diablo-"Klon") und das die Dinger nicht nur ne ganz andere Herangehensweise als normale RPGs erfordern, sondern obendrein auch noch recht knifflig richtig hinzukriegen sind, merkte ja auch Blizzards selbst vor kurzem und grade.

Aber ja, darum gehts ja gar nicht. Das Spiel benutzt wie gesagt die Onyx-Engine und ist technisch durchaus sehr gelungen. Was für mich dann halt schon beweist, was viele Leute schon immer wussten: Wenn du ein kleines Studio bist und ne Fremdengine vorgesetzt bekommst, mit der du innerhalb von 18 Monaten Ergebnisse produzieren musst, dann bekommst du Probleme. Vor allem, wenn der, der dir die Engine gibt, mit dem Ding selber nur Mist produziert (Bethesda)...

Was die Bugs angeht: Ich denke, die werden da einen ähnlichen Weg gehen wie InXile mit Wasteland 2 und Betatests mit den daran interessierten Backern veranstalten.

 

[Vincent]

Wenn mich nicht alles täuscht, soll South Park - The Stick of Truth die Engine ja ebenfalls nutzen. Da bin ich besonders gespannt drauf, weil Obsidian sie da zum ersten Mal in einem "richtigen" Rollenspiel verwendet.

 

[Alamar]

Naja, so schlecht ist es eigentlich nicht.

Doch, ist es. Schon allein deshalb, weil es einfach kein Dungeon Siege ist obwohl's draufsteht.

 

[Kadrik]

Wie Chris Avellone auf Twitter verkündet hat, werden sie die Onyx-Engine wohl ohnehin nicht verwenden, da die "middleware attachments" (was auch immer das ist?) zu teuer sind.

 

[Wedge]

In der Spieleentwicklung ist Middleware eine spezialisierte Software, Engine oder auch Toolset, welche man lizensiert, damit sie bestimmte Dinge erledigt oder man bestimmte Dinge einfach umsetzen kann, ohne sich selber darum kümmern zu müssen.

Die Havok-Physikengine ist z.B. eine Middleware, die ein komplettes Physiksystem in ein Spiel reinbringt, welches der eigentliche Entwickler sofort benutzen kann. SpeedTree zur Erschaffung von realistischen Bäumen ist ein Middleware-Tool. LUA ist eine Programmiersprache, die von vielen Interfaces benutzt wird. Und Scaleform z.B. ist eine Middleware die wir alle schonmal benutzt haben, ohne vermutlich zu realisieren, dass wir es tun. Scaleform bietet nämlich Flash-Interfaces und Interface-Videoimplementation. Die Mass Effect-Spiele benutzen Scaleform. LotR-O, Batman 1 & 2, StaCraft II, Diablo 3, Dragon Age 1 und 2, Skyrim, Crysis und wie sie alle heißen ebenfalls. Ne Engine für skeletal animations mit dem ganzen Pipapo was dazugehört gibts imho auch, aber da fällt mir der Name nicht ein... Aber auch so Sachen wir Steam haben Middleware-Aspekte (der ganze Multiplayerkram, das friendssystem, achievements, etc).

Middleware attachements sind dann wohl einfach die in die Engine integrierten Middlewares, deren Lizenzgebüren für jedes neue Spiel wieder anfallen. Und das wird wohl mitunter ziemlich teuer sein. Den Kram aber selber zu programmieren wird entweder eine unschaffbare Aufgabe, weil einem die benötigten Mitarbeiter mit den Skills fehlen oder man kann es machen, es würde aber teurer sein, als den Kram einfach zu lizensieren.

 

[Rink]

Ein neues Update bringt etwas mehr Licht in das Projekt, und was ich da lese und höre tönt sehr gut für mich:
- Partygrösse bis zu 6: ermöglich Formationen und damit mehr taktische Vielfalt; man darf aber auch Solo unterwegs sein. Das hat mich von dem her überrascht, weil die Anzahl NPC-Begleiter relativ beschränkt sein soll (beim Erreichen aller bereits angekündigter Stretchgoals sinds 8 Stück).
- Hauptfigur kann man selber wählen und wird also nicht vorgegeben (wie das z.B. in P:T gegeben war)
- Die Rassen umfassen klassische (Menschen, Zwerge, Elfen), als auch neue Ideen und "Unterrassen"/Subraces, zudem gibt es auch bei den Rassen dann verschiedene ethnische Gruppen und Nationalitäten. Die Komplexität hört also nicht bei 5-7 Rassen auf und verspricht mir doch vieles, das sich story- und interaktionsmässig aufgreifen kann.

Die sollen nur ruhig so weitermachen.

 

[Wedge]

Wie grade bekannt gegeben wurde, wird es Project Eternity auch auf GoG geben, für die Leute, die kein DRM (sprich Steam) haben wollen. Wenn man gebackt hat, kann man dann in 2014 aussuchen, ob man lieber einen Steamkey oder einen GoG-Key haben will. Für die Mac-Version sind sie noch am rödeln, weil GoG momentan kein Mac unterstützt.

 

[Turjan]

Na ja, irgendwie sieht die Kombination von "Mac" und "DRM free" fuer mich sowieso wie ein Oxymoron aus.

 

[Vincent]

Publishers accused of trying to exploit Kickstarter.

Das Witzige ist ja, dass der Publisher scheinbar wirklich davon ausging, dass eine "Klar doch, warum nicht!"-Antwort seitens der Entwickler tatsächlich in Frage käme.

 

[Wedge]

Ich bin da ein bisschen wie Jim (dessen Jimquisition ich empfehlen kann): Es überrascht mich nicht im geringsten.

 

[Lord Assis]

Inwiefern soll das denn bitte Sinn machen?
Die Entwickler erhalten keinerlei Leistungen vom Publisher, ausser ein bisschen Vertrieb und Marketing, und sollen dafür komplett auf Ihre Marke und einen Großteil des Gewinns verzichten?

 

[Rink]

ach, ist halt ein neues Phänomen mit Kickstarter. Da kann man es solchen Leuten in einer freien Marktwirtschaft auch nicht verübeln, dass sie das probieren. Ich bin ja mal gespannt, wie das so läuft, wenn dann eines der bestehenden Kickstarter-Projekte ihr Budget sprengt und dann doch wieder mit einem Publisher einen Deal aushandeln muss

Die Spendenmengen bei Project Eternity haben etwas nachgelassen. Wenn es so weitergeht, kommt das Projekt noch auf knapp unter 4 Mio oder so. Aber das ist ja auch schon nett.

 

[Wedge]

Na mal sehen, sie hauen ja momentan Videos, Interviews, erste Spielweltdetails, Grafiken und was weiß der Geier nicht alles raus.

Das "Problem" bei Kickstarter ist, dass sich ein nicht zu unterschätzender Prozentsatz sagt: "Na, dit Ding ist ja schon finanziert, dann brauch ich ja nicht mehr spenden! W00tlolzhaha."

Was natürlich irgendwo stimmt, aber halt nur irgendwo (ergo nicht wirklich) und gerade mit vorhandenen Stretchgoals dann doch sehr bedauerlich ist. Wenn Obsidian jetzt aber anfängt, den output hochzudrehen und jeden Tag Zeug veröffentlicht und das dann mit einer sehr viel sichtbareren, sehr viel ansprechenderen Stretchgoal-Präsentation verbindet (Planetary Annihilation hatte da z.B. diese großartige Grafik), dann könnte das auch nochmal richtig abgehen.

 

[Firehawk]

Das Funding bei Kickstarter verläuft bei den meisten Projekten nach einem ähnlichen Schema: Anfangseuphorie, Stagnation, Endeuphorie. Project Eternity wird für die nächsten 3 Wochen auch vor sich hinplätschern, wenn auch auf hohem Niveau - vielleicht so 500k pro Woche (zur Selbstüberprüfung: aktueller Stand 1.8 Mio). In den letzten 48h wird dann noch mal ordentlich Kohle reinkommen. 4 Mio sollten also tatsächlich drin sein.

Linux-Support is btw jetzt schon garantiert (so als Randinfo ;D)