Olome Keratin
Gleichgewichtiger
- Registriert
- 07.06.2008
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@Kraven: Ok, du argumentierst dann aber aus einer anderen Position heraus als die Vorredner. Vorher ging es ja darum, ob es legitim sei, die Bevölkerung eines anderen Staates wirtschaftlich unter Druck zu setzen, damit diese Bevölkerung ihre Regierung stürzt. Rink hatte ich so verstanden, dass er das selbst dann für gut befindet, wenn es kontraproduktiv ist und die Bevölkerung sich stattdessen hinter die Regierung stellt.
Um das vielleicht klar zu stellen: Mir geht es bei Politik nicht um eine moralische Bewertung, sondern um die Analyse, ob eine bestimmte Politik effektiv und zweckmäßig ist oder nicht.
Wirtschaftssanktionen mit Ziel des Regierungssturzes halte ich für völlig verfehlt. Ich kenne nicht nur keinen Fall, in dem das Ziel des Umsturzes oder auch nur einer stärkeren Schwächung einer Regierung erreicht worden wäre - die diplomatischen Kosten für so eine Politik sind enorm. Man kann diplomatische Druckmittel durchaus einsetzen, ich klatsche aber nicht Beifall, wenn man sie für unsinnige oder gar kontraproduktive Maßnahmen einsetzt.
Die Pakistan-Politik der USA war seit 2001 aus Sicht der USA massiv kontraproduktiv. Statt Afghanistan mit ~25 Mio. Einwohnern zu befrieden und für sich zu gewinnen, haben sie stattdessen die ~180 Mio. Pakistanis gegen sich aufgewiegelt und einen Atomwaffenstaat an den Rand des Kollaps gebracht. Es ist nur noch nicht soweit, dass sich antiamerikanische Kampfgruppen in Pakistan mit Nuklearmaterial ausrüsten und damit einen Anschlag in den USA verüben konnten. Aber das kommt vielleicht noch.
Um das vielleicht klar zu stellen: Mir geht es bei Politik nicht um eine moralische Bewertung, sondern um die Analyse, ob eine bestimmte Politik effektiv und zweckmäßig ist oder nicht.
Wirtschaftssanktionen mit Ziel des Regierungssturzes halte ich für völlig verfehlt. Ich kenne nicht nur keinen Fall, in dem das Ziel des Umsturzes oder auch nur einer stärkeren Schwächung einer Regierung erreicht worden wäre - die diplomatischen Kosten für so eine Politik sind enorm. Man kann diplomatische Druckmittel durchaus einsetzen, ich klatsche aber nicht Beifall, wenn man sie für unsinnige oder gar kontraproduktive Maßnahmen einsetzt.
Die Pakistan-Politik der USA war seit 2001 aus Sicht der USA massiv kontraproduktiv. Statt Afghanistan mit ~25 Mio. Einwohnern zu befrieden und für sich zu gewinnen, haben sie stattdessen die ~180 Mio. Pakistanis gegen sich aufgewiegelt und einen Atomwaffenstaat an den Rand des Kollaps gebracht. Es ist nur noch nicht soweit, dass sich antiamerikanische Kampfgruppen in Pakistan mit Nuklearmaterial ausrüsten und damit einen Anschlag in den USA verüben konnten. Aber das kommt vielleicht noch.