@Olome
Zu Reinhart/Rogoff:
Die Bemerkung "Und so etwas nennt sich Wissenschaft?" bezog sich darauf, dass weder die vollständige Datenbasis noch die verwendete Methode zur Auswertung dieser Daten veröffentlicht wurden. So würde das in den Naturwissenschaften niemals durchs peer review kommen.
Wenn man eine Studie nicht nachvollziehen und überprüfen kann, ist sie doch völlig wertlos.
Damit, dass in der Studie falsch gerechnet wurde, hab ich weniger Probleme.
Der Skandal ist, dass das allein anhand der Studie niemals hätte festgestellt werden können.
Es kann einfach nicht sein, dass man darauf angewiesen ist, dass die Autoren die zugehörige Excel-Datei glücklicherweise noch irgendwo auf der Festplatte liegen haben und so gnädig sind, die Datei nach mehrmaliger Anfrage zu suchen und zu verschicken.
aber die Methode müsste sich ändern. Viel mehr Theoriearbeit und Hypothesen und Prognosen erstellen, dann die folgende Realität überprüfen und schauen, was eingetroffen ist.
Genau, auf die empirische Überprüfung kommt es an.
Mir ist nicht klar, warum du denkst, dass sich das hier von dir Vorgeschlagene irgendwie grundlegend von der naturwissenschaftlichen Methode unterscheidet? Welche Methode soll den "reine Empirie" sein?
Man hat doch beispielsweise nicht einfach mal so einen großen Beschleuniger gebaut, aus Spass an der Freude eingeschaltet und anschließend rein zufällig ein völlig unerwartetes Teilchen gefunden.
Das entspricht der (bisherigen) Auffassung der Linkspartei.
Mag sein. Muss es allein deswegen schon Unsinn sein?
Vorausgesetzt, du meinst mit "Solidarität" mehr staatliche und zentralistische Steuerung
Nö, meine ich eigentlich nicht. Wäre Solidarität beispielsweise zwischen den Regionen in einem Europa der Regionen denn aus irgendeinem Grund ausgeschlossen?
Es lässt sich auch bei dir erkennen, dass du eben auch eine Weltanschauung hast und die irgendwo zumindest sozialistisch angehaucht ist.
Schon möglich.
Die "Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse" steht für Deutschland aber sogar im Grundgesetz. Ist das ebenfalls sozialistisch angehaucht? Ist da irgendeine deutsche Partei offiziell dagegen? Ich dachte bisher, das stünde da drin, weil man unter anderem ganz pragmatisch davon ausgeht, dass regionale Unterschiede, wenn sie zu groß werden, früher oder später zu Sezessionbestrebungen führen würden? (Das sind übrigens keine rhetorischen Fragen.
)
Wie gesagt: Mir fehlt eine Weltanschauung, die mir diktiert, was momentan der sinnvollste, erfolgversprechendste Weg aus der Eurokrise sein
muss.
Das sollte man meiner Meinung nach ganz pragmatisch entscheiden. Wobei mir selbst aber wie gesagt für eine pragmatische Entscheidung schlicht die Kenntnisse fehlen.
Leider bin ich wie erwähnt allerdings sehr skeptisch, ob das bei der Mehrzahl der sogenannten Experten tatsächlich so großartig anders ist.