@Chinasky: Mein Eindruck ist halt dass die Frage nach Alternativen eher zur Diskreditierung denn zur wirklichen Diskussion über die Alternativen dient.
@Astaldo: Was man jetzt erstmal anpeilen sollte ist ein Ausmisten im Euro. Das klingt jetzt bösartiger als es gemeint ist, generell sollte man aber schauen dass die Staaten, die in der Vergangenheit eine auf recht hohen Inflationsraten beruhende Geld- und Haushaltspolitik praktizierten, dazu wieder die Möglichkeit bekommen. Ein Gutteil der wirtschaftlichen Probleme in Griechenland, Spanien, Italien resultieren daher dass der € eine ziemlich starke Währung mit geringer Inflation ist, während die Ökonomien dieser Staaten auf recht schwache Währungen mit höherer Inflation ausgelegt waren. Der € hat dadurch die einheimische Wirtschaft gegenüber Importen geschwächt, der gemeinsame Binnenmarkt tut sein übriges dazu dass diese Staaten nicht zu einer stabilen Wirtschaft (also einer auf einen starken Binnenmarkt ausgerichtete mit ausgeglichenem Außenhandel) finden können. Deshalb sollte der erste Schritt darin bestehen diese Probleme zu beseitigen, um eine mittel- und langfristige Perspektive für die weitere Entwicklung zu schaffen. Die ökonomisch stabileren €-Staaten (Deutschland, Frankreich, BeNeLux, Österreich ...) könnten den € als gemeinsame Währung behalten, da sie ihn ja offenbar ganz gut verkraften. Einhergehen müsste das natürlich mit einer Konvertierung der Verbindlichkeiten der €-Austreter von € in ihre neuen/alten Währungen. Damit der Rest-€ langfristig stabil bliebe, müsste man auch schauen dass man unseren Exportüberschuss merklich reduziert. Andernfalls hat man dasselbe Problem wie aktuell mit Griechenland dann irgendwann mit einem anderen exportschwachen Land, dessen Wirtschaft und Staatshaushalt unter der zu starken Währung leiden.
Neue Erweiterungen sollten auch erstmal ausbleiben, bis die aktuelle Krise nachhaltig überstanden ist.
Wies dann weitergehen kann hängt von der weiteren Entwicklung ab. Wenn sich herausstellen sollte dass sich mit der Zeit (wir reden von Jahrzehnten) ähnliche ökonomische Rahmenbedingungen für eine gemeinsame Währung in ganz Europa einstellen, kann man schauen ob man den € wieder ausdehnt. Wenn nicht hätten wir eine zentraleuropäische Währungsunion und können dann schauen wies mit dem Rest weitergeht. Das sind aber erstmal alles ungelegte Eier, für mich daher gerade weniger interessant.
Parallel sollten dann demokratischere Strukturen in Europa geschaffen werden, auch europäische Volksentscheide, die in Zukunft als Barriere gegen eine Wiederholung des Fehlers (schnell mehr Europa, um jeden Preis) dienen sollen.