@Malik:
Ich halte das ganze Konzept von absetzbaren Werbungskosten für ziemlich überflüssig. Wie du selber gesagt hast fährt niemand zur Arbeit weils dafür Geld gibt, das Selbe gilt auch für Bewerbungen und alles Andere: Man bemüht sich um Arbeit um (für sich selber und die Familie) Geld zu verdienen. Und zwar nach Möglichkeit deutlich mehr als man an Werbungskosten dafür aufbringen muss. Warum muss man sowas dann von der Steuer absetzen können?
Das heisst doch im Umkehrschluss nix Anderes als das die Steuern ohne die diversen Absetzmöglichkeiten (von denen eigentlich jeder welche hat) zu hoch sind. Das ist nix als eine Scheingerechtigkeit: Erst zahlt man zuviele Steuern und dann darf man sich freuen wenn man für bestimmtes "erwünschtes" Verhalten (zB >20 KM zur Arbeit zu fahren
) nen bisschen was von seinem zuviel gezahltem Geld zurückbekommt. (Wobei dieses "bisschen" schnell 4stellig werden kann, d.h. wer sich nicht aktiv kümmert verliert viel Geld das ihm eigentlich zusteht)
Außerdem hängt Pendeln ja nicht nur von der Arbeit ab sondern auch vom Wohnort, das Pendeln entsteht also nicht nur aus beruflichen Gründen sondern auch aus der rein privaten Wohnortwahl. Insofern ist höchstens ein Teil davon als Werbungskosten zu sehen, aber wie soll man den auswürfeln?
Und aufgrund des Steuerrechts führt dieses Modell des Absetzens von der Steuer zu der grotesken Situation das man umso mehr davon profitiert je mehr Steuern man zahlt (d.h. desto mehr man verdient). Und grad die die ganz wenig verdienen profitieren so gut wie gar nicht davon.
Ich hab nichts dagegen wenn man wirklich nur denen hilft, dies wirklich nötig haben, seis beim Umzug, beim Pendeln (in gewissen Grenzen) oder bei Bewerbungskosten. Aber solange man das selber bezahlen kann ist das für mich schlicht und ergreifend Privatsache.
PS.:
Und ein Grund warum ich persönlich kein Auto hab ist schlicht und ergreifend, daß ichs mir nicht leisten kann. Das dürfte für große Teile vom "Rest der Menschheit" durchaus auch so sein.
Und weil ich weiß das ichs mir nicht leisten kann achte ich eben bei der Wohnungssuche darauf, daß ich auch ohne Auto gut zurechtkomme. Das ist nun wirklich kein Kunststück.
Ob jemand Auto fährt der sichs leisten kann ist mir ziemlich egal, aber wer sichs eben nicht mehr leisten kann hat meiner Meinung nach kein Recht darauf dafür Geld von der Allgemeinheit zu bekommen. Das betrifft nicht nur die Pendlerpauschale sondern auch die sonstigen populistischen Forderungen den Benzinpreis auf ein günstigeres Maß runter zu subventionieren.
(Und wer mit der hohen Steuerquote argumentiert sollte bitte vorher erstmal die Kosten für die Infrastruktur etc. berücksichtigen, die fast komplett vom Staat getragen werden!)
Im Grunde also wieder dieselbe Sache wie beim angeblich zu niedrigem Hartz 4:
"Ich bin in Deutschland geboren, also stehts mir zu, gut zu leben und ein Auto zu fahren, was der Rest der Welt macht ist mir doch egal".
Meiner Meinung nach sind das schlicht völlig überzogene Ansprüche an den Staat (d.h. den Rest der Gesellschaft).