David
Moderner Nomade
- Registriert
- 05.10.2000
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Behauptet Rogoff ernsthaft, dass es eine Gesellschaft geben könnte, die keine Krisen kennt, oder gehts da nur darum, das Krisen in der Marktwirtschaft anders aussehen als in anderen Wirtschaftsformen ?
So wie ich die Zusammenfassungen bei Amazon verstehe doch eher Letzteres: Er untersucht anhand von Beispielen, wie Krisen verlaufen und das es immer wieder eine Nächste geben wird. Das heisst aber lange nicht, dass es grundsätzlich anders geht. (Dass das Krisenmanagement im Detail besser sein könnte ist klar)
Spätestens bei den begrenzten Ressourcen muss eigentlich jede Wirtschaftsform an ihre natürliche Grenze stoßen, und damit sind auch Konflikte vorprogrammiert. (Obs ne Alternative bis dahin besser schaffen würde kann man natürlich nicht sagen, wenn sie nicht konkretisiert wird)
Und auch bei dem technischem Fortschritt, der uns die Arbeitsplätze wegrationalisiert, kann ich mir schwer vorstellen, dass das ohne Folgen bleiben kann. Bei uns sind die blöd drann, die keinen Job mehr haben, woanders würden sich vielleicht die, die die Arbeit machen müssen beschweren, dass sie noch nicht zu denen gehören, die dank des technischen Fortschritts ganz daheim bleiben dürfen.
Das mit den wirtschaftlich erfolgreicheren Demokratien war ja auch nur als statistische Aussage gedacht, wenn man sich einfach mal ne Liste der reichsten Länder hernimmt, dürfte es lange dauern bis eine Diktatur auftaucht, von ein paar Ölstaaten wahrscheinlich mal abgesehen. Davon, das Nicht-Demokratien erfolgreicher sein, kann aber wirklich keine Rede sein.
Zumindest in der Gesamtrechnung macht China da (abgesehen von Ölstaaten) ne Ausnahme, die wahrscheinlich auch Potential für mehr hat, auch wenns pro Kopf gerechnet natürlich immer noch weit zurückliegt. (Wobei das evtl. schon etwas anders aussehen würde, wenn man das Land in einzelne Provinzen zerlegen würde)
Zumindest das Scheitern der Demokratie in Deutschland hatte auch nicht nur mit der Wirtschaftskrise alleine zu tun, da haben die generelle Ablehnung der Demokratie in größeren Teilen der Bevölkerung (und auch der Eliten) und die Revanchegelüste nach der Niederlage im ersten Weltkrieg schon vorher den Boden bereitet. Alleine, das man die Demokratie von außen auferlegt bekommen hat statt das man sie sich selber erkämpft hat war nen Riesenproblem, und dann auch einfach die viel zu kurze Zeit bis zur massiven Belastungsprobe der Weltwirtschaftskrise. (Dieses Zeitproblem gibts heute in Osteuropa und anderen jungen Demokratien ja in abgeschwächter Form auch wieder)
Aber es wirft natürlich trotzdem die beängstigende Frage auf, wie stabil die Demokratie wirklich ist. Zumindest die DDR wird ja heute schon fleissig verklärt, und außerhalb Deutschlands mit seiner speziellen Geschichte hört man ja auch viel zu oft von rechtsradikalen Erfolgen. Für solche Gruppen ist eine Krise natürlich ein gefundenes Fressen, das kann man prima ausschlachten, noch dazu, wenn man noch nie Regierungsverantwortung hatte und sich damit als unschuldig präsentieren kann.
Wie gesagt finde ich diese Gefahr viel beängstigender als die rein wirtschaftlichen Folgen der Krise, mit denen werden wir schon irgendwie fertig werden und auch nachher nicht zu den ganz Armen gehören, aber politische Umstürze haben das Potential einen in jeder Hinsicht ganz nach unten zu reissen.
So wie ich die Zusammenfassungen bei Amazon verstehe doch eher Letzteres: Er untersucht anhand von Beispielen, wie Krisen verlaufen und das es immer wieder eine Nächste geben wird. Das heisst aber lange nicht, dass es grundsätzlich anders geht. (Dass das Krisenmanagement im Detail besser sein könnte ist klar)
Spätestens bei den begrenzten Ressourcen muss eigentlich jede Wirtschaftsform an ihre natürliche Grenze stoßen, und damit sind auch Konflikte vorprogrammiert. (Obs ne Alternative bis dahin besser schaffen würde kann man natürlich nicht sagen, wenn sie nicht konkretisiert wird)
Und auch bei dem technischem Fortschritt, der uns die Arbeitsplätze wegrationalisiert, kann ich mir schwer vorstellen, dass das ohne Folgen bleiben kann. Bei uns sind die blöd drann, die keinen Job mehr haben, woanders würden sich vielleicht die, die die Arbeit machen müssen beschweren, dass sie noch nicht zu denen gehören, die dank des technischen Fortschritts ganz daheim bleiben dürfen.
Das mit den wirtschaftlich erfolgreicheren Demokratien war ja auch nur als statistische Aussage gedacht, wenn man sich einfach mal ne Liste der reichsten Länder hernimmt, dürfte es lange dauern bis eine Diktatur auftaucht, von ein paar Ölstaaten wahrscheinlich mal abgesehen. Davon, das Nicht-Demokratien erfolgreicher sein, kann aber wirklich keine Rede sein.
Zumindest in der Gesamtrechnung macht China da (abgesehen von Ölstaaten) ne Ausnahme, die wahrscheinlich auch Potential für mehr hat, auch wenns pro Kopf gerechnet natürlich immer noch weit zurückliegt. (Wobei das evtl. schon etwas anders aussehen würde, wenn man das Land in einzelne Provinzen zerlegen würde)
Zumindest das Scheitern der Demokratie in Deutschland hatte auch nicht nur mit der Wirtschaftskrise alleine zu tun, da haben die generelle Ablehnung der Demokratie in größeren Teilen der Bevölkerung (und auch der Eliten) und die Revanchegelüste nach der Niederlage im ersten Weltkrieg schon vorher den Boden bereitet. Alleine, das man die Demokratie von außen auferlegt bekommen hat statt das man sie sich selber erkämpft hat war nen Riesenproblem, und dann auch einfach die viel zu kurze Zeit bis zur massiven Belastungsprobe der Weltwirtschaftskrise. (Dieses Zeitproblem gibts heute in Osteuropa und anderen jungen Demokratien ja in abgeschwächter Form auch wieder)
Aber es wirft natürlich trotzdem die beängstigende Frage auf, wie stabil die Demokratie wirklich ist. Zumindest die DDR wird ja heute schon fleissig verklärt, und außerhalb Deutschlands mit seiner speziellen Geschichte hört man ja auch viel zu oft von rechtsradikalen Erfolgen. Für solche Gruppen ist eine Krise natürlich ein gefundenes Fressen, das kann man prima ausschlachten, noch dazu, wenn man noch nie Regierungsverantwortung hatte und sich damit als unschuldig präsentieren kann.
Wie gesagt finde ich diese Gefahr viel beängstigender als die rein wirtschaftlichen Folgen der Krise, mit denen werden wir schon irgendwie fertig werden und auch nachher nicht zu den ganz Armen gehören, aber politische Umstürze haben das Potential einen in jeder Hinsicht ganz nach unten zu reissen.
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