Politik, 7. Staffel

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Rote Zora

Pfefferklinge
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Fregatten? Meines Wissens basteln sie gerade an Korvetten, und haben in der Schweiz Getriebe dafür gekauft, die nicht funktionieren. Statt diesem Alpenstaat wegen Sabotage und fortgesetzter Beihilfe zum Steuerbetrug wenigstens mal den Botschafter einzubestellen, wird das ganze Projekt - wie alles in diesem Land - langwieriger und teurer. Aber die Korvetten liegen dann hier in Kiel, sehen hübsch aus, meine Tochter will sowieso immer Schiffe gucken und da hab ich ja noch was für mein Geld. Und auf der Kieler Woche darf man sogar drauf. Ich weiß gar nicht was du dagegen hast. Statt griechische Milliardäre und räuberische Banken zu subventionieren sollten wir auf einen Flugzeugträger sparen. :D:D:D

ZORA
(heute Ironikerin)
 

Darghand

Einer von vielen
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Da hast du natürlich recht.

Jede stolze Nation sollte einen Flugzeugträger haben! :up:

Am besten nennen wir ihn dann "Adenauer". :)
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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"Adenauer" klingt ja noch nach was. Keine "Bismarck" aber immerhin.

Erhard, wie-heißt-der-Nazi-Typ-noch, Brandt, Schmidt(!!!), Kohl, Schröder(!!!) oder Merkel hingegen ... ugh.
 

Vernochan

Schabrackentapir
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Wie wäre es mit Westerwelle? Zwar nur Fize, aber egal.
Wobei ich Kohl auch super finde... :D
 

David

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Ich würd sagen, den bauen wir im Bodensee, um uns notfalls gegen die Invasion der vereinten Streitkräfte von Schweiz und Liechtenstein wehren zu können, wenn wir jemals ernsthaft gegen Steuerhinterziehung vorgehen sollten.. :D

Ich wäre ja für eine umweltverträgliche Rüstung mit Holz-Segelschiffen: Alles regenerative Rohstoffe und voll biologisch abbaubar. Und hat den unschlagbaren Vorteil, dass uns dann nie wieder jemand fragen wird, ob wir nicht mit in den Krieg ziehen wollen. :shine:

@Ysrthgrathe:
Das die Länder, die historische Vorteile haben, erfolgreicher sind, widerspricht dem was ich meine, überhaupt nicht. Nur sind die meisten davon eben heute Demokratien.

Wenn du relative Veränderungen wichtiger findest als das absolute Niveau bewertest du Erfolg anders als ich. Kann man sicher drüber streiten, aber solange man vorne ist, ist man meiner Meinung nach immer noch besser als derjenige, der von hinten aufholt, aber eben noch hinten liegt. (Siehe den Sport: Aufholen reicht nicht, um zu gewinnen muss man auch überholen..)

Ganz am Anfang gings ja mal darum, das einige Leute die Hoffnung hatten, das Demokratie und wirtschaftlicher Erfolg (was was bedingt und ob überhaupt ist ne andere Frage!) irgendwie zusammengehören, und das das langfristig gesehen zu einer Demokratisierung führen würde. Warst nicht sogar du das, der das Zitat dazu gebracht hat ?

Aus der Sicht der relativen Entwicklung gesehen bricht u.a. China mit dieser Annahme, aber wenn man sich den absoluten Erfolg anschaut, zeigen die Statistiken, dass das immer noch stimmt. Ob China weiter aufholen wird, ohne dabei demokratische Reformen anzugehen, wird sich erst noch zeigen müssen. Wenn das passieren würde, wäre die Statistik wirklich auf einen Schlag zugunsten der Diktaturen gedreht, schon weil China mehr Einwohner hat als Nordamerika + Europa zusammen. Aber bis dahin ists noch ein weiter Weg für China.

"Wirtschaftlich ruiniert" war zugegeben etwas scharf ausgedrückt, da hatte ich an den Ostblock gedacht, der das in Reinform demonstriert hat und an Diktatoren der Marke Mugabe oder Kim Jong Il. "Wirtschaftlich schwächer" passt aber, und das ist auf Dauer durchaus ein Legitimationsproblem für die Diktatoren, wenn sie vorher eine bessere Zukunft versprochen haben. (Für die Demokratie aber natürlich genauso, deshalb kann sie ja genauso an wirtschaftlichen Problemen zerbrechen)

Ob die Demokratie langfristig gesehen Erfolg hat, muss sich auch erst noch zeigen, zumindest nach unseren heutigen Maßstäben (u.a. wenigstens formale Gleichberechtigung von Frauen und ethnischen Minderheiten) gibts die ja erst seit einigen Jahrzehnten im größeren Umfang. (In welchem Land war das eigentlich zuerst alles gegeben ?) Insofern machen auch ältere Beispiele nicht wirklich Sinn. Und wenn irgendeine Region nur ein paar Jahrzehnte relativ stabil war, taucht das später in den Geschichtsbüchern nur noch als Randnotiz auf ehe auf die nächste Krise eingegangen wird.

Das ist ja grade meine große Sorge: Das die Summe der Probleme (Wirtschaft, Ressourcen, Überbevölkerung, Umweltzerstörung) diese kurze Ruhephase beenden und ins Chaos führen könnte anstatt in ne schöne beueme SciFci-Welt, in der die Technik nach und nach alle Probleme löst.

PS.:
Ach ja, die Briten sind wohl grad etwas geschockt, dass sie Koalitionsverhandlungen erleben werden: :D
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,693557,00.html
 
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Olome Keratin

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Flugzeugträger? Die sind hoffnungslos veraltet und Wk-II.-Retro. Die neue Wunderwaffe sind Kleinstraketen, Marke Eigenbau. Jedes Haus sollte eine haben. Die kann man dann getrost auch nach Kohl benennen.:shine:
 

Ysrthgrathe

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Schwachsinn.
Wir haben doch schon reichsdeutsche Flugscheiben in Neuschwabenland stationiert. (Und die sind bestimmt nicht nach Kohl benannt.)

@David
Aus deinem Link:
"Das Patt im Unterhaus entlarvt das britische Wahlrecht. Es ist undemokratisch und unpraktisch."
Na, zum Glück ist unser Wahlrecht so perfekt demokratisch, siehe 5%-Regel, Überhangmandate usw.
Von praktisch fangen wir mal gar nicht an.

"Die Regierung - dank des undemokratischen Mehrheitswahlrechts meist mit einer komfortablen Mehrheit der Sitze ausgestattet - diktiert ihre Politik; die Opposition schwadroniert."
Bei uns ist das auch völlig anders, hier schwadronieren ja schließlich Opposition und Regierung. :)
Offenbar musst du die Regierungen mit Westminster-System auch aus deiner Liste der Demokratien streichen.:p
 

Gala

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Das wir die perfekte Demokratie hätten, würde ich auch nicht behaupten wollen. Aber die 5% Regel hält z.B. meist alle Nazis aus dem Parlament fern, da bin ich schon froh drum. Ist halt schade für Parteien, bei denen man es gerne gesehen hätte, wie z.B. die Piraten. Aber man kann ja nicht alles haben. Und die Weimarer Republik hat ja deutlich gezeigt, das die 5% Regel nötig ist, weil sonst Kleinparteien viel zuviel Macht bekommen.

Und die Überhangsmandate, falls dir das entgangen sein sollte: die sind ja kein Thema mehr. Die muß man ja demnächst alle wieder ausgleichen. Der Trick CDU Erststimme, FDP Zweitstimme wird also nicht mehr ziehen.
 

Erinye

Giftmischerin
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Zum Beispiel Hier.
 

David

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@Ysrthgrathe:
Ich fands nur amüsant, das es für die Briten anscheinend so schlimm ist, ne Koalition an der Macht zu haben.

Über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Wahlsysteme kann man natürlich ganze Bücher schreiben, ich persönlich finde das britische Wahlrecht aber nicht sonderlich gelungen, vor allem wegen der großen Verzerrungen der eigentlichen Stimmverhältnisse. (Unseres ist sicher auch nicht perfekt, alleine dass die 'wichtigere' Stimme 'Zweitstimme' heisst halte ich für suboptimal.)

Das mit den Büchern gilt btw. auch für die Frage was eigentlich eine Demokratie ist und was nicht. :D
Wenns irgendwann eine perfekte Welt geben sollte wird man unsere planlosen Abstimmungen in willkürlich gezogenen Grenzen vielleicht auch nur als Vorstufe der Demokratie ansehen.
 
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Gala

Labyrinth-Leichnam
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Kürzlich hab ich eine schöne Frage gestellt bekommen: wenn die Kabarettisten doch sagen, wies ist, warum merken die Politiker nichts und tun weiter, was sie eben tun ?

Ich glaube, das liegt hauptsächlich daran, weil das einzige, worauf Politiker wirklich achten, ist das Beliebtheitsbarometer von Bildzeitung, Spiegel und Co. Das sagt, ob sie weiter tun und lassen können, was sie wollen, oder obs kritisch wird.

Sarah Wagenknecht's Wort in Gottes Mund. Leider ist Sarah Wagenknecht kein zweiter Herbert Wehner. Oder sie ist einfach eine Frau und deßhalb noch viel zu nett.

Ich sehe schon den Archäologen, der meinen Computer in 2000 Jahren ausgräbt, die Platte restauriert und dieses kleine Filmchen findet und sich dann fragt: "Die wußten doch genau, was kommt, wieso haben die nichts gemacht ?".
 

Ender

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Weil Politiker nichts machen können.
Es ist leider die traurige wahrheit das wenn Politiker/Parteien das machen würde was nötig währe sie nicht mehr gewählt werden würden.
Es liegt nunmal in der natur des Menschen das er sich lieber erzählen läßt das alles gut wird und einsparungen verzicht weniger verdienst etc. nicht nötig ist und es auch anders geht...auch wenn jeder eigentlich ganz genau weiß das es eben nicht stimmt.
 

Gala

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So ! Gewählt ! Ich hoffe das tun heute noch viele ! :)

@Ender: Deine Theorie halte ich nicht für besonders einsichtig. :)
 

Aira

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Die weltweite "Systemkrise" in der wir uns befinden lässt sich leider nicht durch politische Maßnahmen verändern.
Sie wären ein Anfang, ein Signal, aber eine wirkliche, dauerhafte Veränderung würde nur durch einen Wandel im Bewusstsein der Menschen stattfinden.
Und das wird (meiner Meinung nach) entweder nur durch den totalen Zusammenbruch passieren, oder über eine veränderte Wissensvermittlung, die viele folgende Generationen braucht um sich zu verbreiten.

Das, was Veränderung schaffen würde, greift die grundlegenden Ideale und Überzeugungen an, auf die unser Wirtschafts-und Finanzsystem heute (und seit Jahrhunderten) aufgebaut ist. Und da niemand genau benennen kann, was genau diese Veränderungen denn sein sollen und was genau sie für Folgenen haben, machen sie einfach Angst.
In der Angst ist es am einfachsten zu versuchen sich selbst zu retten, oder als Regierung eben einfach so weiter zu machen wie bisher.
Es ist das gleiche Phänomen, das zur Zeit noch verhindert, dass die Menschen hier auf die Barrikaden gehen.
Sie haben Angst, sie gucken weg, sie warten...auf eine Lösung, die allgemeinverständlich tatsächliche Besserung bringt, oder sie zumindest verspricht, oder auf den Kollaps, der Handeln unweigerlich erzwingt.

Es gibt nicht nur in den Reihen der Linken Politiker, die erkennen, wohin dieser Irrsinn steuert. Es gibt nicht nur Politiker, sondern auch immer größere Anteile in der Bevölkerung, die es erkennen.
Und es ist zumindest ein kleiner Lichtblick, Zusammenhänge und Möglichkeiten zu benennen, aber die große und wichtigste Frage, die alle vereint ist: was sollen wir tun?
Nicht nur theoretisch, nicht in schönen Reden, sondern ganz praktisch, jetzt sofort...was?

--------

Der Film ist schon 2 Jahre alt, noch vor der "Bankenkrise" gedreht, aber erst seit einiger Zeit komplett auf youtube zu sehen...
wer ihn noch nicht kennt: "Let's make money"
http://www.youtube.com/watch?v=w7d7WeBlZ1o&feature=player_embedded
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Die weltweite "Systemkrise" in der wir uns befinden lässt sich leider nicht durch politische Maßnahmen verändern.
Sie wären ein Anfang, ein Signal, aber eine wirkliche, dauerhafte Veränderung würde nur durch einen Wandel im Bewusstsein der Menschen stattfinden.
Was ist der Unterschied ? Wenn du ein anderes politisches Weltbild hast, wirst du auch ein anderes politisches System fordern.

Wäre es anders, hätten wir nie einen Systemwechsel gebraucht und würden immer noch in der Anarchie leben, in der die Jäger und Sammler, von denen wir abstammen, wahrscheinlich organisiert waren.

Weil wir demokratisch gesinnt sind, fordern wir auch ein demokratisches Land. Natürlich gibts immer noch Einzelne, die andere Systeme als die Demokratei favorisieren - unsere oberen Zehntausend die Geldaristrokratie aka Plutokratie, die Neonazis den Faschismus, und es gibt sicher auch noch irgendwo Monarchen. Aber unser System ist demokratisch und die Mehrheit denkt auch mehr oder weniger so.
 

Aira

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meine Güte...ich glaube, das haben wir hier schon oft genug gehabt.
Mit "Systemkrise" ist keine Krise der Demokratie gemeint, auch, wenn man sich streiten kann, ob es in Deutschland eine echte Demokratie ist, die Mitsprachemöglichkeiten sind arg eingeschränkt, oder?

Und, das, was zur Zeit politisch brisant und "gefährlich" ist, ist keine Krise der Demokratie sondern des weltweiten Wirtschafts-Finanzsystems.
Aber schön, das man seine persönlichen Differenzen mit Ignoranz ausdrücken kann.
 

Lord Snow

Lord Commander
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Wir haben in Deutschland keine Demokratie, sondern eine repräsentative Demokratie, treffenderweise auch als Lobbykratie bezeichnet. Ich frage mich oft, ob wir eine Demokratie im eigentlichen Sinn seit 1945 jemals hatten oder ob schon zu den Anfängen der Bundesrepublik der Lobbyismus genauso ausgeprägt war wie heute.

Zu Sarah Wagenknecht kann ich nur sagen: Tolle Frau, die durch tolle Reden glänzt. Früher gab es solche Politiker auch in den Reihen von CDU und SPD. Und soviel Ehrlichkeit würde ich mir von einer SPD auch erwarten, aber diesen Traum habe ich längst ausgeträumt.

Die SPD ist seit Willi Brandt schleichend zu einer Karrikatur verkommen, einer Partei, die vollkommen aus den Augen verloren hat, wofür sie einmal stand. Eine Partei, die wie die CDU eine kurzsichtige Politik macht, die ausschliesslich auf 4-Jahres-Zyklen ausgerichtet ist. Wobei es nicht um die Umsetzung von Überzeugungen geht, sondern darum sich während der Regierungszeit irgendwie durchzulavieren um in der nächsten Legislaturperiode wiedergewählt zu werden. Das ist dann wohl auch der Grund, warum sie sich in der Opposition so zahn-, ideen- und kritiklos gibt. Wahrscheinlich weil ihr niemand mehr eine Kehrtwende um 180 Grad abnehmen würde, je nachdem ob sie gerade in der Regierung oder der Opposition sitzt.

Von der CDU will ich hier gar nicht anfangen. Kaum zu glauben, dass die soziale Marktwirtschaft eine Idee des Fürther Ludwig Erhards war, seines Zeichens Wirtschaftsminister unter Adenauer. Viel ist von dieser Sozialen Marktwirtschaft heute nicht mehr übrig geblieben. Das merkt man, wenn man sich mit den damaligen Vorstellungen zur Umsetzung dieses Konzepts auseinandersetzt und vergleicht, welche bundespolitischen Entscheidungen in den letzten zwanzig Jahren getroffen wurden, die dieses Konzept erfolgreich aushebeln.
 

David

Moderner Nomade
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Wenn das keine Demokratie ist, wo gabs denn dann überhaupt je eine Demokratie auf diesem Planeten ?

Die Staatsverschuldung ist meiner Meinung nach auch zum gutem Teil eine Krise der Demokratie, denn sie ist das Ergebnis davon, dass keine Partei mit Steuererhöhungen bei gleichzeitigen Einsparungen in den Wahlkampf ziehen würde, was aber eigentlich dringend nötig wäre. Statt dessen schimpft man halt lieber auf die bösen Spekulanten oder tut so als würden Steuersenkungen immer noch gehen. :rolleyes:
Im Ergebnis soll beides suggerieren, dass es ohne größere Einschnitte weitergehen könnte wie bisher, wenn man nur die richtige Partei wählt, die dann endlich mal die richtige Politik machen würde. Das Problem ist halt, was passieren soll, wenn jede Partei mal drann war und gescheitert ist. Auf Dauer kann dieses gegenseitige Verumglimpfen (ala "die Anderen sind inkompetent und korrupt") die Demokratie an sich gefährden.

Und wenn solche Sanierungsprogramme durchgesetzt werden müssen, weil der Staat sonst komplett zahlungsunfähig werden würde wie jetzt in Griechenland, steht die Demokratie mit einem Mal vor der Aufgabe, Reformen gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung durchsetzen zu müssen, was ja eigentlich ein Widerspruch in sich ist.

Was die Veränderung im Bewusstsein der Menschen angeht müsste die einfach so aussehen, das man weder als Individuum (fürs Eigenheim, den Konsum etc.) noch als Staat zuviele Schulden machen sollte. Ohne das würde es keine Staatsverschuldung geben und Blasen wie die auf dem US-Immobilienmarkt hätten es zumindest deutlich schwerer. Dann hätten die ach so fiesen Spekulanten auch keine Möglichkeit, einem Staat Probleme zu machen, indem sie ihn als kreditunwürdig einstufen. Wenn man darauf angewiesen ist, das andere einem vertrauen und deshalb bezahlbare Kredite gewähren, ist man halt ständig erpressbar, schon deshalb sollten die Staaten das abstellen.
 
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Micha

Kutte
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David, würdest du soweit mitgehen, dass "Einschnitte" durchaus auch mal bedeuten könnten, den (salopp gesagt) "oberen Zehntausend" mal deftig in die Tasche zu greifen, ihre auf dem Rücken der Mehrheit ausgetragenen Geschäfte zu beschneiden und ihr leistungslos (!) erworbenes Vermögen soweit der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, dass sie selbst (meinetwegen) weiterhin ein sorgenfreies Leben führen können?

*Das* wäre in meinen Augen eine Umverteilung, die erstens Sinn machen würde (denn "da oben" ist SEHR viel zu holen) und zweitens den Karren möglicherweise (!) aus dem Dreck ziehen könnte, ohne dass auch hier irgendwann Barrikaden brennen.

Statt dessen geht *jede* "Lösung" des Problems in Richtung Einschnitte bei Gehältern/Renten/Sozialleistungen. Super Idee, nur funktioniert das nicht. Ich kanns auch keinem Griechen verdenken, sein Rentenalter mit 57 (oder wieviel es auch immer ist) behalten zu wollen - nur statt, dass wir uns damit solidarisieren und mal festhalten, dass wir das vielleicht *ebenfalls* wieder haben wöllten, schauen wir hämisch zu und sagen lieber "Tja, warum solls denen besser gehen als uns" oder salbadern was von "faulen Griechen" (*)

Und wenn du mir jetzt sagst, dass Lobbyismus (unsere) Demokratie und/oder Marktwirtschaft nunmal so funktioniert (**), dann bitte ich dich mal zu überlegen, ob das dann wirklich die ideale Gesellschafts- bzw. Wirtschaftsform darstellt...

(*) Griechenland jetzt nur als Beispiel, weils akut ist und mir im Gespräch mit Freunden fast immer so entgegenschallt.

(**) Denn das tut sie, keine Frage.
 
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