Ysrthgrathe
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- 16.06.2001
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Ich frage mich schon immer, wo die Idee herkommt, dass CERN bzw. der LHC "so extrem sauteuer" ist.
Das Jahresbudget von CERN ist momentan besonders hoch, etwa 800 Millionen Euro, davon werden unter anderem 3500 Mitarbeiter bezahlt.
Der LHC selbst hat etwa 3 Milliarden Euro gekostet. (Geplant waren Kosten von 1,6 Milliarden.)
Die Teilchendetektoren ATLAS, CMS, LHCb usw. im Ring haben insgesamt weniger als 1 Milliarde gekostet.
So, die lächerlichen paar Milliarden verteilen sich über etliche Jahre auf 20 CERN-Mitgliedstaaten und 36 weitere Staaten, die sich als Nichtmitglieder an CERN-Programmen beteiligen.
Deutschland bezahlt daran also nur einen kleinen Bruchteil.
Im Vergleich: Stuttgart 21 kostet mindestens 4,5 Milliarden und das zahlt Deutschland allein.
Sollen wir mal zusammenrechnen, wie viel im Vergleich die Entwicklung des Eurofighters als Großprojekt gekostet hat? Von den Anschaffungs- und Unterhaltskosten ganz zu schweigen.
Der Sinn mancher milliardenteurer 6-spuriger Autonbahnen im Osten erschließt sich auch nicht jedem.
Ich wette, jedem fallen noch einige Beispiele ein, wie Deutschland ganz allein etliche Milliarden mehr für völlig nutzloses Zeug verpulvert hat.
Wie schon gesagt, wo wären wir heute, wenn man 1905 beschlossen hätte, nur noch Forschung mit absehbarem direktem Nutzen zu finanzieren? Bei Grundlagenforschung ist doch gar nicht abzusehen, was dabei rauskommt. Das ist gerade der Witz daran. Niemand weiß, ob und wann Grundlagenforschung Ergebnisse bringt. Das muss nicht zwangsläufig Jahrzehnte dauern. Das geht manchmal ganz schnell und weltverändernd.
Mit dem Beispiel mach ich mir bestimmt keine Freunde, aber die Kernspaltung wurde im im Dezember 1938 entdeckt, die erste Atombombe 1945 gezündet und das erste zivile Atomkraftwerk ging schon 1955 in Betrieb.
Der Laser wurde 1960 entwickelt. Die Forschergemeinde konnte nach der Entdeckung zunächst keine praktische Nutzanwendung ausmachen. Der Erfinder selbst beschrieb den Laser als „eine Lösung, die ein Problem sucht“.
Wer hätte zu Beginn des Computerzeitalters Geld in den Computer gesteckt?
Thomas Watson, Vorsitzender von IBM meinte damals: „Ich denke, es gibt weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer“.
Da gibt es noch etliche Beispiele mehr.
@Gala
Die ISS hat mittlerweile mindestens 100 Milliarden gekostet. Raumfahrt ist wirklich im Vergleich zu nichts "richtig billig". Dafür hätten dir die Teilchenphysiker einen Kasten hingestellt, den man vom Mars aus noch sehen könnte und trotzdem wären die Toiletten alle aus Gold.
@David
Nutzen der Mission:
Elektronik, neue Werkstoffe, verbesserte Raketentechnik, usw.
Außerdem die Faszination am Weltraum, das Begreifen, das wir alle Bürger des selben, winzigen Planeten sind und daher ein Atomkrieg Schwachsinn ist und andere ebenfalls unwichtige gesellschaftliche Veränderungen. Das ist aber natürlich kein unmittelbarer technischer Nutzen, also wertlos...
@Olome
Heilbronn, in HD hab ich Diplom gemacht
Das Jahresbudget von CERN ist momentan besonders hoch, etwa 800 Millionen Euro, davon werden unter anderem 3500 Mitarbeiter bezahlt.
Der LHC selbst hat etwa 3 Milliarden Euro gekostet. (Geplant waren Kosten von 1,6 Milliarden.)
Die Teilchendetektoren ATLAS, CMS, LHCb usw. im Ring haben insgesamt weniger als 1 Milliarde gekostet.
So, die lächerlichen paar Milliarden verteilen sich über etliche Jahre auf 20 CERN-Mitgliedstaaten und 36 weitere Staaten, die sich als Nichtmitglieder an CERN-Programmen beteiligen.
Deutschland bezahlt daran also nur einen kleinen Bruchteil.
Im Vergleich: Stuttgart 21 kostet mindestens 4,5 Milliarden und das zahlt Deutschland allein.
Sollen wir mal zusammenrechnen, wie viel im Vergleich die Entwicklung des Eurofighters als Großprojekt gekostet hat? Von den Anschaffungs- und Unterhaltskosten ganz zu schweigen.
Der Sinn mancher milliardenteurer 6-spuriger Autonbahnen im Osten erschließt sich auch nicht jedem.
Ich wette, jedem fallen noch einige Beispiele ein, wie Deutschland ganz allein etliche Milliarden mehr für völlig nutzloses Zeug verpulvert hat.
Wie schon gesagt, wo wären wir heute, wenn man 1905 beschlossen hätte, nur noch Forschung mit absehbarem direktem Nutzen zu finanzieren? Bei Grundlagenforschung ist doch gar nicht abzusehen, was dabei rauskommt. Das ist gerade der Witz daran. Niemand weiß, ob und wann Grundlagenforschung Ergebnisse bringt. Das muss nicht zwangsläufig Jahrzehnte dauern. Das geht manchmal ganz schnell und weltverändernd.
Mit dem Beispiel mach ich mir bestimmt keine Freunde, aber die Kernspaltung wurde im im Dezember 1938 entdeckt, die erste Atombombe 1945 gezündet und das erste zivile Atomkraftwerk ging schon 1955 in Betrieb.
Der Laser wurde 1960 entwickelt. Die Forschergemeinde konnte nach der Entdeckung zunächst keine praktische Nutzanwendung ausmachen. Der Erfinder selbst beschrieb den Laser als „eine Lösung, die ein Problem sucht“.
Wer hätte zu Beginn des Computerzeitalters Geld in den Computer gesteckt?
Thomas Watson, Vorsitzender von IBM meinte damals: „Ich denke, es gibt weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer“.
Da gibt es noch etliche Beispiele mehr.
@Gala
Die ISS hat mittlerweile mindestens 100 Milliarden gekostet. Raumfahrt ist wirklich im Vergleich zu nichts "richtig billig". Dafür hätten dir die Teilchenphysiker einen Kasten hingestellt, den man vom Mars aus noch sehen könnte und trotzdem wären die Toiletten alle aus Gold.
@David
Nutzen der Mission:
Elektronik, neue Werkstoffe, verbesserte Raketentechnik, usw.
Außerdem die Faszination am Weltraum, das Begreifen, das wir alle Bürger des selben, winzigen Planeten sind und daher ein Atomkrieg Schwachsinn ist und andere ebenfalls unwichtige gesellschaftliche Veränderungen. Das ist aber natürlich kein unmittelbarer technischer Nutzen, also wertlos...
@Olome
Heilbronn, in HD hab ich Diplom gemacht
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