Politik, Staffel 3

Caswallon

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*aufschließ*
Nicht drängeln, keinen Dreck machen, ordentlich benehmen, der Thread ist neu! :D

[url="http://kerzenburg.baldurs-gate.eu/showthread.php?s=&threadid=33235&goto=lastpost]Hier ist der alte.[/url]

Cas
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Bundesbank: uns geht es zu gut.
Ich habe diesen Mechanismus, mittels dem die Bundesbank Einfluß auf das Wirtschaftswachstum nimmt, noch nie wirklich verstanden. Jedenfalls wollen die Verantwortlichen der Bundesbank auf die Bremse treten, weil die Inflation ansteigt. In dem aktuellen Buch "Machtwahn" von Albrecht Müller wird dazu übrigends der spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt zitiert, der so um 1970 zu dieser (damals neuen) Strategie der Bundesbank gesagt haben soll:

Die Leute können 5% Inflation besser vertragen als 5% Arbeitslosigkeit.

Hat aber nichts genutzt, seitdem hat sich die Bundesbank konsequent der Preisstabilität verschrieben.

Albrecht Müller äußert sich im verlinkten Artikel entsprechend empört über diesen Vorgang:<hr />Das ist der helle Wahnsinn.<hr />
Weiter heißt es, nach einigen Ausführungen zu vergangenen Vorgängen weiter unten:<hr />Jetzt soll offenbar den aus den Energiepreis- und Mehrwertsteuererhöhungen folgenden Preissteigerungen mit „stabilitätspolitischer Wachsamkeit“ begegnet werden.<hr />
Hier die dem Artikel anhängende Quelle:<hr />Auszug aus dem Monatsbericht der Deutschen Bundesbank Mai 2006
... „Im April (2006) sind die Verbraucherpreise jedoch wieder kräftig gestiegen. Wesentlich dafür waren höhere Kraftstoff- und Heizölpreise. Auch saisonale Nahrungsmittel verteuerten sich stärker als sonst zu dieser Jahreszeit üblich. Dabei dürfte es sich um Nachwirkungen des lange andauernden Winterwetters handeln. Der Vorjahresabstand des nationalen Verbraucherpreisindex vergrößerte sich schätzungsweise von 1,8% auf 2,0%. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex stieg im April um 2,3% nach 1,9% im März. Vieles spricht zwar dafür, dass sich die Vorjahresraten im weiteren Verlauf dieses Jahres aufgrund von Basiseffekten vorübergehend wieder etwas zurückbilden.

Auf längere Sicht betrachtet sind die Inflationsrisiken in den letzten Monaten aber weiter gestiegen. Zum einen werden die kräftigen Energie- und Rohstoffpreissteigerungen auf die Verbraucherebene durchwirken, zum anderen wird die geplante Mehrwertsteuererhöhung Anlass für Verteuerungen sein. Für ein hohes Maß an stabilitätspolitischer Wachsamkeit spricht angesichts dieser Gegebenheiten aber auch die Erwartung einer allmählich fortschreitenden Belebung der Inlandsnachfrage und die überwiegend günstigen Perspektiven für eine Fortsetzung der konjunkturellen Aufwärtsentwicklung“.

Quelle: Deutsche Bundesbank: Die Wirtschaftslage in Deutschland im Frühjahr 2006, in: Monatsbericht Mai 2006, S. 8f.
<hr />
Immerhin, konkret getan werden soll anscheinend noch nichts - es ist auch nicht einzusehen, wie sie diese Inflation verhindern wollen. Schließlich könnten sie das nur, wenn sie die Preise in anderen Bereichen sinken ließen, und dazu ist die Bundesbank glaube ich nicht in der Lage.
 

David

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Mh.. mal schaun, was 7 Jahre nach dem Abi vom VWL-LK noch über ist. :D

Die Bundesbank hat vor der Einführung des Euros die Preisstabilität über die Geldmenge zu steuern versucht.
Wurde die Inflation zu hoch, wurde die Geldmenge reduziert.
Soweit ich das in Erinnerung hab, lief das über den An- und Verkauf von Wertpapieren, d.h. die Bank hat wahlweise Wertpapiere oder Geld gebunkert.. Aber das war wirklich ziemlich kompliziert, so richtig vorstellen konnt ich mir das auch nicht.
Dabei ist noch wichtig, das etwas Inflation erwünscht ist, weil bei sinkenden Preisen die Leute sparen, weil ja später alles billiger wird (hat man ja bei PCs, die immer schneller fürs gleiche Geld werden), und das der Wirtschaft schadet.

Außerdem kann man noch den Leitzins verändern, d.h. den Zins, zu dem die Banken Geld von der Bundesbank bekommen. Das erhöht oder senkt das allgemeine Zinsniveau, und je niedrigere Zinsen, desto eher macht man Investitionen. In Boomphasen sollen dann hohe Zinsen vor einer Überhitzung schützen, die zu einem Crash führen könnte.

Dabei war die Bundesbank unabhängig von der Politik, damit diese nicht in Versuchung kommt, über eine gezielte Abwertung der DM die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Das war der Bundesbank auch immer sehr wichtig.
Das hat der DM den guten Ruf eingebracht, der sie in zahlreichen Ländern zur Reservewährung gemacht hat, d.h. wer in einem Land mit schwacher Währung sparen wollte, hat gerne die DM genommen.

Jetzt sind diese Aufgaben ja an die EZB übergegangen, ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaub, das Ziel dürfte in etwa das selbe sein, nur das es eben jetzt ungleich schwieriger geworden ist.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Danke, David. Ich kapier es zwar immer noch nicht :rolleyes: aber ähm - ach egal danke für den Versuch. :D

Ich kapiers nicht:

http://www.n-tv.de/675294.html <hr /> [...] Union und SPD hatten am Donnerstag im Bundestag unter anderem beschlossen, dass hartnäckigen Arbeitsverweigerern die Unterstützung gestrichen werden kann. Vielen Unions-Landeschefs geht das nicht weit genug. [...] <hr /> Okay, seit dem 1. Juni 2006 darf in Deutschland also wieder verhungert werden. Soweit habe ich es verstanden.

Kann mir aber jemand mal erklären, wieso DAS noch nicht WEIT GENUG gehen kann ??? Ich meine, die zahlen dann 0 Euro. Keine Wohnung, kein garnichts mehr. Nix. Nada. Niente. Wieso geht DAS noch nicht weit genug ??? Was wollen die denn NOCH tun ?!?

Öffentliche Auspeitschung ? Pranger ? Verkauf in die Sklaverei ?

Was wollen die denn noch ? Kann mir das IRGENDWER erklären ?

*ratlos*
 

Astaldo

Vampireslayer
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Eine Deflation ist wie David schon sagte, deshalb abzulehnen, weil die Leute dann nicht heute kaufen würden, sondern sparen und abwarten. Deflation bedeutet ja das die Preise sinken und wenn man weiß das es in einem Monat oder einem Jahr noch billiger ist, wäre man ja blöde heute zu kaufen. 1-2% Inflation sind immer in Ordnung, vorallem weil darin auch der technische Fortschritt enthalten ist.

Soweit ich das sehe, gehts da vorallem um Hartz 4, Sozialhilfe dürften sie noch bekommen.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Dann verstehe ich die ganze Regelung nicht. Man erhält schließlich ENTWEDER ALG2 ODER Sozialhilfe - nicht beides. Und ALG2 entspricht 1:1 der Sozialhilfe - zumindest meines Wissens nach.

Welchen Sinn und Zweck hat die Regelung dann ? Der Arbeitslose wird nicht mehr mitgezählt (zu den Arbeitslosen) - und muß die Sozialhilfe beantragen ?
 

David

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Es gibt ja wenigstens noch Lebensmittelgutscheine, wie auch immer das in der Praxis gehandhabt wird..

Mein Problem bei der Geschichte ist, was als "zumutbar" definiert wird. Wenn das wirklich nur heisst, das jemandem die Leistung gekürzt wird, weil er nicht 30 Minuten länger unterwegs sein will zur neuen Arbeit, oder auf einem Traumgehalt besteht, dann ist das OK. Aber wie oft mag sowas vorkommen?
Hunderte Millionen spart man so ganz bestimmt nicht ein.

Und das kann ja genausogut daraus hinauslaufen, das man nem arbeitslosem Akademiker 3mal hintereinander nen Kellnerjob anbietet und dann sagt "Tja, nun seh mal zu wo du bleibst".
Und wer einmal längere Zeit abgestiegen ist, der findet auch nie wieder was auf seinem eigentlichem Qualifikationsniveau.

Soweit ich das verstanden habe, kann man dann auch nicht einfach Sozialhilfe statt ALG2 beantragen. Sozialhilfe ist ja nur noch für die, die wirklich nicht arbeiten können. Und wer laut Amt nicht arbeiten "will" fällt da ja nicht drunter.
 

Ice

Technomage
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Hat von Euch jemand heute Frontal21 gesehen? Da wurde der Wasserkopf um Arbeitslose, Harz4, ALG und wie zum Geier die Regelungen/institutionen noch heissen mal beleuchtet.
Wenn ich das richtig verstanden habe, haben die mal mit dem Klischee "Arbeitsverweigerer" etwas aufgeräumt. Es ist natürlich auch sooo bequem, viele Misstände auf die "faulen Säcke" von Arbeitslosen zu schieben, allenfalls etwas am System herumzudoktern oder die Sanktionen verschärfen - egal (Hauptsache die Koalitionsparter bleiben sich grün :c: ) als das kranke System an sich zu ändern, Letzteres bräuchte nämlich alles was Politiker NICHT haben: Mut, Rückgrat und Lösungswillen.
:grmpf:
Soviel zum Kredo "Die da oben richten das schon" - wie gesagt, wenn ich den Frontal21-Beitrag richtig verstanden habe...


Gruss, Ice
 
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Micha

Kutte
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@David

Lebensmittelgutscheine... *rolleyes* Toll, damit ÜBERlebst du, aber eigentlich kannste dich auch gleich einbuddeln lassen... was haste denn da noch vom Leben?
 

David

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Meinte ja auch nur, das man nicht verhungert. :D

@Ice:
Habs auch gesehen, das läuft auf das klassische Problem eines politischen Kompromisses hinaus: Beide Parteien haben ein in sich mehr oder weniger stimmiges Konzept, aber niemand die Macht, seines durchzusetzen. Also hat man aus politischen Gründen ohne Rücksicht auf die Sache was zusammengestückelt.
Was Ähnliches steht demnächst bei der Gesundheitsreform wohl auch zu befürchten..

Besonders toll waren ja die Berater, die man einfach in irgentwelchen anderen Ämtern eingesammelt hat, und die deshalb selber am wenigstens wussten, was sie überhaupt machen sollen. :rolleyes:

Allerdings war ich auch etwas erschrocken, wieviele junge Leute in diesem Beispielamt irgentwo in der Provinz in der Schlange standen..
Ich will niemanden von denen was unterstellen, aber in anderen Beiträgen habe ich auch allen Ernstes von 20 Jährigen gehört, das sie nicht "für nen Job" (d.h. für die Chance, überhaupt sowas wie nen Berufsleben zu bekommen) umziehen wollen. :rolleyes:
Das kanns dann ja auch irgentwie nicht sein. Bei älteren Leuten mit Familien kann ichs ja noch nachvollziehen, vor allem, wenn der Partner nen Job hat, und deshalb nicht mit umziehen könnte oder junge Kinder vorhanden sind.
Aber in dem Alter muss man schon etwas flexibel sein.
 
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Darghand

Einer von vielen
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Die Anzahl an Menschen, die Hartz-IV-Leistungen gar nicht erst in Anspruch nimmt, liegt übrigens im Millionenbereich. Da die Finanzpolitik bereits jetzt schon über explodierende Kosten klagt, was würde wohl passieren, wenn diese "Dunkelziffer" morgen beim Amt anklopfen würde? :rolleyes:
 

Chinasky

Dirty old man
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Ice: Hab den Beitrag nicht gesehen, bin aber dieser Sendung "Frontal 21" gegenüber sehr, sehr mißtrauisch. Erinnere Dich mal, wie die damals nach dem Massaker in Erfurt über Computerspiele berichteten... Deine erboste Reaktion hier läßt mich annehmen, daß sie wieder einmal sehr suggestiv, aber auch sehr einseitig berichtet haben... Wie gesagt, nur ein Hinweis auf die fragwürdige Glaubwürdigkeit der Sendung generell, die sich an Leute knapp oberhalb des BLÖD-Zeitungs-Niveaus zu wenden scheint. (Nicht als Beleidigung gegen Dich verstehen bitte, eher als Hinweis darauf, daß Du eigentlich doch über solchen "Quellen" stehen solltest. ;) )

Darghand: Fragt sich allerdings, wie das vor HartzIV war: Ob damals alle Anspruchsberechtigten beim Sozialamt auch vorstellig wurden? Das gleicht sich vielleicht alles aus: Die einen bestehen nicht auf ihren Ansprüchen gegenüber dem Staat, den anderen (Steuerbetrügern) gegenüber besteht der Staat drauf, daß sie ihre eigentlichen Pflichten nachkommen. Hab mal gehört, daß dem Staat hierzulande jährlich rund 60 Millarden Euro an Einnahmen entgehen, weil die Steuerzahler so viele legale und illegale Schlupflöcher finden...
 
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Gala

Labyrinth-Leichnam
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Moment mal.

Legale "Steuerlöcher" auszunutzen ist genau das - *LEGAL*.

Und nicht amoralisch.

Sondern entweder so gewollt - oder die Politiker haben mal wieder geschlafen.



Attac protestiert gegen den Beschluß des Bundestags vom 1.6.2006<hr />Die Beschlüsse vom vergangenen Donnerstag sind nach Ansicht von Attac nicht mit der grundgesetzlich gesicherten Menschenwürde vereinbar. Sie stellten auch einen Bruch wichtiger internationaler Abkommen dar. Das 1956 von Deutschland ratifizierte Übereinkommen der ILO (International Labour Organisation) verbietet Zwangs- und Pflichtarbeit. Darin heißt es: "Als "Zwangs- oder Pflichtarbeit" im Sinne dieses Übereinkommens gilt jede Art von Arbeit oder Dienstleistung, die von einer Person unter Androhung irgendeiner Strafe verlangt wird und für die sie sich nicht freiwillig zur Verfügung gestellt hat."

Die Bundestagsbeschlüsse zu Hartz IV und die Unionspläne brächen mit grundlegenden sozial- und rechtsstaatlichen Prinzipien. "Die Beweislastumkehr bei Bedarfsgemeinschaften verstößt in eklatanter Weise gegen den rechtsstaatlichen Grundsatz, dass derjenige beweispflichtig ist, der eine Anschuldigung äußert", so Lindner weiter. Verschärft würden diese Pläne noch, wenn die Koalition demnächst ihre Pläne zum weiteren Abbau des Kündigungsschutz und weitere Kürzungen im Gesundheitswesen und bei Renten umsetzen würden.

Dieses Maßnahmenpaket verschlechtert nach Ansicht von attac nicht nur die Lage der Erwerbslosen, sondern auch die der Beschäftigten im Niedriglohnsektor. "Wem bei Kündigung der vollständige Entzug aller Leistungen und Obdachlosigkeit droht, der hat auch keinerlei Möglichkeit mehr, sich gegen Unternehmerwillkür zur Wehr zu setzen.", so Lindner.
<hr />

Kann man nur auf voller Linie zustimmen. Ob es was nutzt ?
 
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Astaldo

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@David

Das sind keine Einzelfälle. Da haben auch schon andere Sendungen berichtet, das Jugendliche sich gegen einen Wohnortwechsel sträuben, weil sie Freunde und Co. nicht zurücklassen wollen. Die Einsicht, das die Freunde und die Eltern ihnen später kein Geld geben, hat sich da noch nicht durchgesetzt. Sehs ja bei den Kumpels von meinem Bruder. Der eine hatte sich bei einer Annonce für Island beworben und ruck zuck gings los. Die Eltern waren völlig überrumpelt, aber was solls. Man muss Praxis sammeln und Geld verdient man da auch sehr gut. Wenn man nach der Lehre keine Praxis sammeln konnte, wirds immer schwieriger in den Beruf reinzukommen. Der andere Kumpel dagegen mit dem kannste reden wie du willst, der wird immer gleich launig, wenn man ihm sagt, er muss auch mal in anderen Regionen nach Jobs schauen und da scheint es für seine Qualifikation durchaus was zugeben. Aber den haben wohl die Eltern versaut. Die sind umgezogen und zahlen dem nun eine Wohnung im alten Ort und noch ein Auto dazu. Was will man da machen.
 

Turjan

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Hier ist die Mentalitaet irgendwie anders. Die meisten Leute ziehen alle 3 bis 5 Jahre um, oft genug in einen voellig anderen Teil der USA. Da die Haeuser alle eine eingerichtete Kueche und Einbauschraenke haben, muss man auch nicht so viel mitnehmen. Die meisten Leute sammeln auch nicht viele persoenliche Gegenstaende an; Sachen werden gekauft, wieder verkauft oder weggeworfen. Ich habe gut verdienende Leute getroffen, die nicht mehr besassen, als in den Kofferraum ihres Autos passte.

Sicher gibt es hier auch Gegenbeispiele, und ich weiss auch nicht so recht, ob ich dieses dauernde Job-Wechseln und gefeuert werden mag. Der Kontrast zu Deutschland ist enorm. Allerdings auch auf der positiven Seite: man hat mit einer Ausbildung eine viel breitere Jobauswahl als zu Hause, und die Arbeitgeber sind auch nicht so pingelig, dass auf dem Zeugnis exakt das steht, was als Jobtitel auf der Ausschreibung steht. Ach ja: Angaben zu Alter, Geschlecht oder gar ein Foto gehoeren nicht in eine Bewerbung; das koennte ja zur Diskriminierung fuehren ;).
 

David

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Mir gehts ja nichtmal so sehr ums Ausland, diese Form der Flexibilität verlange ich nichtmal. Aber zumindest innerhalb Deutschlands sollte ein Umzug für 20 Jährige wirklich kein Problem sein.
Das Argument mit den Freunden zieht auch nur, wenn die genauso denken. Wenn ich mal einen meiner Freunde aus der Schulzeit sehen will, dann muss ich alles machen, nur nicht heimfahren, weil da nämlich niemand mehr ist. :D
Das führt natürlich schon dazu, das man die meisten Kontakte irgentwann verliert, und nur die allerwichtigsten am Leben erhält, aber das gehört irgentwie auch zum Leben dazu finde ich.
Zumal man "unwichtige" Kontakte schnell neu findet. Und Möglichkeiten zur Kommunikation mit den guten Freunden gibts ja auch genug.

Wenn man erstmal ne eigene Familie gegründet hat, wirds aber deutlich schwerer, diesen Flexibilitätsanforderungen noch gerecht zu werden. Spätestens wenn der der Partner auch arbeitet und/oder Kinder da sind, kann man nicht mehr einfach so ans andere Ende des Landes ziehen. Und schon gar nicht alle paar Jahre.
Da braucht man sich dann auch nicht zu wundern, wenn die Leute lieber keine Kinder wollen, um ihrer Karriere nicht im Weg zu stehen.
 

Darghand

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@ Hank

Ja, es ist wohl davon auszugehen, dass sich die Zahlen in etwa die Waage halten. Es ist dennoch interessant zu sehen, vor allem in dem Kontext der sogenannten Hartz-IV-Betrüger, denen jetzt mit einer Vielzahl an "Überwachern" begegnet werden soll. Der finanzielle Schaden, der durch diese betrügerische Inanspruchnahme von Leistungen entsteht dürfte jedenfalls sehr viel kleiner sein als der "Schaden" der entstehen würde, würden sich alle legitimen Empfänger beim Amt melden. ;)
 

Gala

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Laut diesem TAZ-Artikel liegt der Schaden durch Betrügereien bei Harz IV in etwa bei 0,4% der Gesammtsumme.
 

Rudy

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@Gala:

Naja, bei ATTAC und der TAZ bin ich immer etwas vorsichtig, wenn es um sowas geht. Die sind ja auch extrem parteiisch ;)

Aber grundsätzlich frag ich mich natürlich schon, wenn jemand, der noch keinen Cent in die Sozialkasse eingezahlt hat, grosse Ansprüche auf Hilfe erhebt. Das kanns ja auch nicht sein...

Und zum anderen können wir es uns schlicht und ergreifen nicht mehr leisten. In D arbeiten nur noch 39% (!) der Bevölkerung. Und die finanzieren den Rest mit. Das finde ich es schon okay, wenn man jemand zur Arbeit prügelt. Er/Sie kann sich ja nebenher noch für was anderes bewerben.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Natürlich ist ATTAC parteiisch :confused: glaubst du etwa, irgend jemand sonst ist wirklich neutral ?

Das ändert trotzdem nichts daran, das die Vorwürfe von ATTAC sehr, sehr groß sind (widerspricht dem Grundgesetz) - und IMHO zutreffen.
 
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