Doc: Also wenn Du Clinton's Levinski-Fall in die gleiche Tonne wirfst wie Bush's 2 Kriege unter falschen Vorwänden, dann kann ich Dir wirklich nicht mehr helfen - ich unterstelle mal, dass Du mich ganz genau verstehst. (
) Aber trotzdem...
Bei Clinton wurde eine Privatangelegenheit (der Meinung bin ich obwohl es im Weissen Haus - gleichsam dem Arbeitsort - geschah) von den politischen Gegnern unter Zuhilfenahme eines geltungs- und profitsüchtigen Anwalts (derer es in den USA genug gibt - in allen Preisklassen) so lange aufgeblasen, bis es auch der hinterletzte Hillbilly wusste. Sie hätten Clinton halt gerne abserviert...
In Bush hat die Rüstungs- und Ölmafia einen willkommenen Strohmann gefunden, der alle ihre Anliegen schön verwirklicht. Die nach dem Fall der Sowjetunion überflüssig zu werden drohende Rüstungsindustrie wollte ein paar Kriege und der nahe Osten bot sich aus machtpolitischen Gründen an. Die Öl-liefernden Saudis machten schon länger Probleme und das unterdrückerische Saudi-Regime zu unterstützen fällt den Amis zunehmend schwer, aus verschiedenen Gründen. Saddam hat mal laut gesagt, dass er mit den Amis nicht mehr zufrieden ist und dass er sein Öl ev. gegen Euro verticken will. Das mussten die Amis dringend verhindern, denn das hätte fatale Signalwirkung an andere Staaten haben können (Die USA braucht die weltweite Abhängigkeit vom Dollar (Öl gibt's im grossen Stil nur gegen US-Dollar!) weil sonst ihre überschuldete Ökonomie ganz schnell kollabieren würde) Also: Saddam musste weg, und zwar nicht weil er so bööse bööse ist sondern um "nationale Interessen" zu wahren. Afghanistan passt anders ins Bild, da waren die Interessen Machtsicherung im Nahen Osten, ein möglicher Ersatz-Ergänzungs-Lieferant fürs Öl anstelle der zunehmend schwieriger werdenen Saudis.
Fazit: zwei Kriege stehen an.
Eiziges Problem der US-Regierung: Wie verkaufen wir das den US-Bürger?
Lösung: "Terror"-Anschläge im eigenen Land. Im
eigenen Land war wichtig, das sollte sich ins Gedächtnis der Amerikaner einbrennen wie nichts sonst. Das ganze medienwirksam serviert und voilà - die US-Bürger würden nun alles billigen, man musste ihnen nur eine Story auftischen, die auf den ersten Blick im momentanen "Shock and Awe" halbwegs glaubhaft war:
Osama und die 19 Räuber wurden für 9/11 verantwortlich gemacht und später der dritte Golfkrieg gegen den Irak mit angeblichen Massenvernichtungswaffen gerechtfertigt. BTW: wo sind Stabilität und Demokratie nun denn im Irak? In Afghanistan? Nirgends - es ging gar nie darum. Es ging um geopolitische Macht und Ressourcen.
Das ist im groben wie ich die Dinge sehe/interpretiere. An eine selbstlose, heilbringende USA die überall nur Frieden bringt und grundlos am 11.9.2001 angegriffen wurde und sich nun wehrt glaube ich nicht.
[edit] Ups, das Wichtigste fast vergessen: Man brauchte 2001 dringendst gleichsam ein zweites Pearl Harbour, und verschiedenste Indizien deuten darauf hin, dass das "made by USA" war. Auch wenn man damit direkt nur ein Krieg rechtfertigt, die Stmmung und die geänderten Gesetze würden ein übriges tun, dass nicht allzuviel Widerstand gegen einen zweiten und ev. einen dritten Krieg (Iran? Syrien?) zu erwarten war.
So, was soll es denn nun sein - die rote oder die blaue Pille?
Astaldo: Natürlich ist es um die Regimes nicht schade, aber wenn Bush konsequenterweise alle Regimes absetzen will, die Minderheiten unterdrücken, dann hat er bzw. die US-Regierung noch ein paar Kriege vor sich...
Gruss, Ice