Chinasky
Dirty old man
- Registriert
- 01.10.1999
- Beiträge
- 10.809
[x] Politk-Thread
Zu der Gefängnissache: Habe kürzlich ein interessantes Feature im Radio gehört, wo es um die Entwicklung der Kriminalitätsraten und die Darstellung der Kriminalität in den Medien ging. Interessant hierzu: Während die Kriminalitätsraten bei schweren Delikten wie Mord, Vergewaltigung, Raub usw. in den letzten Jahren kontinuierlich sanken, ist das Bedrohungsempfinden der Bürger weiter und weiter gestiegen. Gleichzeitig hat sich auch der Anteil an der Sendezeit bei sämtlichen TV-Sendern, in welchem über Kriminalität berichtet wird, stark erhöht. Nicht nur bei den Privatsendern (dort allerdings extrem), sondern auch bei den öffentlich-rechtlichen. Die Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf, aber wenn ich jetzt mal so sage, daß sich die Kriminalitäts-Berichterstattung in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt habe, ist dies noch weit untertrieben.
Gleichzeitig hat es eine Verschärfung der Bestrafungen gegeben. Das heißt: Während die Verbrechensrate in den vergangenen Jahren sank, wurde der Druck auf die Politiker und auch die Richter, deftigere Strafen zu verhängen, immer größer - und sie gaben ihm nach. Auch hier habe ich die einzelnen Zahlen nicht im Kopf, aber wenn man das Strafmaß in Prozenten angeben würde, handelte es sich um Steigerungen im zweistelligen Bereich.
D.h.: Unsere Gesellschaft sorgt durch ihre Mediengewohnheiten dafür, daß die Gefängnisse heute voller sind als vor zehn Jahren, obgleich die Verbrechensrate abgenommen hat.
In dem Feature wurde ein Vergleich zu den USA gezogen, wo die News-Sendungen zu über 50% von Kriminalitäts-Berichterstattung dominiert werden. Klar, daß somit das Bedrohungsgefühl in der Bevölkerung Ausmaße annimmt, die man nur noch als kollektive Paranoia bezeichnen kann. Und somit hat das Wegschließen Konjunktur. Das Wegschließen der jungen, farbigen Männer zumeist...
Naja, man schaue sich "Bowling for Columbine" zu diesem Thema an und stelle dann in Rechnung, daß wir hier auf dem alten Kontinent es uns zur Angewohnheit gemacht haben, in unserer gesellschaftlichen Entwicklung den USA mit ein paar Jahren Verzögerung hinterherzutrotten...
Zu der Gefängnissache: Habe kürzlich ein interessantes Feature im Radio gehört, wo es um die Entwicklung der Kriminalitätsraten und die Darstellung der Kriminalität in den Medien ging. Interessant hierzu: Während die Kriminalitätsraten bei schweren Delikten wie Mord, Vergewaltigung, Raub usw. in den letzten Jahren kontinuierlich sanken, ist das Bedrohungsempfinden der Bürger weiter und weiter gestiegen. Gleichzeitig hat sich auch der Anteil an der Sendezeit bei sämtlichen TV-Sendern, in welchem über Kriminalität berichtet wird, stark erhöht. Nicht nur bei den Privatsendern (dort allerdings extrem), sondern auch bei den öffentlich-rechtlichen. Die Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf, aber wenn ich jetzt mal so sage, daß sich die Kriminalitäts-Berichterstattung in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt habe, ist dies noch weit untertrieben.
Gleichzeitig hat es eine Verschärfung der Bestrafungen gegeben. Das heißt: Während die Verbrechensrate in den vergangenen Jahren sank, wurde der Druck auf die Politiker und auch die Richter, deftigere Strafen zu verhängen, immer größer - und sie gaben ihm nach. Auch hier habe ich die einzelnen Zahlen nicht im Kopf, aber wenn man das Strafmaß in Prozenten angeben würde, handelte es sich um Steigerungen im zweistelligen Bereich.
D.h.: Unsere Gesellschaft sorgt durch ihre Mediengewohnheiten dafür, daß die Gefängnisse heute voller sind als vor zehn Jahren, obgleich die Verbrechensrate abgenommen hat.
In dem Feature wurde ein Vergleich zu den USA gezogen, wo die News-Sendungen zu über 50% von Kriminalitäts-Berichterstattung dominiert werden. Klar, daß somit das Bedrohungsgefühl in der Bevölkerung Ausmaße annimmt, die man nur noch als kollektive Paranoia bezeichnen kann. Und somit hat das Wegschließen Konjunktur. Das Wegschließen der jungen, farbigen Männer zumeist...
Naja, man schaue sich "Bowling for Columbine" zu diesem Thema an und stelle dann in Rechnung, daß wir hier auf dem alten Kontinent es uns zur Angewohnheit gemacht haben, in unserer gesellschaftlichen Entwicklung den USA mit ein paar Jahren Verzögerung hinterherzutrotten...