Topic für Kurzgeschichten

Faerlanthis

Steppenwolf
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Sooo...

Wirklich Neues hab ich ja nicht zu sagen, da deine Geschichte stilistisch auch keine neuen Wege geht. Vielmehr glaube ich, dass du die Art und Weise, wie du erzählen möchtest, längst gefunden hast und das entsprechend mit jedem Kapitel mehr und mehr festigst. Und daher hatte ich auch gar keine 180 Grad-Drehung mehr erwartet, sondern nahm lieber die entspannende "layed back"-Haltung ein und ließ mich unterhalten von querdenkenden Teenagern, die insgeheim hoffen, doch die Welt retten zu können, zumindest aber ihre eigene.

Was ich damit sagen will, Lis: Ich hab's gern gelesen. Und deinen Humor, der immer so schön trocken und nüchtern mit einem fast gelangweilten Schulterzucken daherkommt, den hab ich inzwischen richtig liebgewonnen. ;)
 

Lisra

Schmusekater
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Drama :D

Leider nicht so wie ichs gerne hätte. Egal. Später.

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Niklas lehnte sich an die Außenwand eines Nebengebäudes. Um ihn herum strömten ältere und jüngere Schüler, alarmiert vom Vorklingeln, zu ihren Räumen.
Er fühlte das vertraute Ziehen im Magen, fühlte seinen Herzschlag in seinen Eingeweiden pulsieren.
Es war nicht so gelaufen, wie er sich es gewünscht hatte. Oder hätte, denn er war nach Alex' Vorschlag eher auf Automatik gewesen.
Sein Gespräch mit Carla am Tag zuvor war überhastet gewesen und alles was er mit Sarah tat schien langsam dahinzukriechen. Die Welt liebte wohl Gegensätze.

Er starrte zum Himmel hinauf. Dieser war noch immer grau, polierter Stahl in Ewigkeit vereist. Die Minuten verstrichen, die nächste Stunde Schulstunde begann, schritt fort,und Niklas nahm schließlich seinen Blick vom Himmel.
Er spürte schon seit einer Weile einen Blick auf sich ruhen, schaute jedoch stur auf den Kies, mit dem der Hof bestreut war. Interessante Muster boten sich dem der danach suchte, ein bisschen wie bei diesem komischen Test mit den Tintenklecksen, bei denen man meistens schon im voraus erahnen konnte was sie von einem hören wollten.
Irgendwann gab er es doch auf und hob den Kopf. Ein inneres Nicken folgte. Er hatte Carlas Gegenwart also tatsächlich gespürt. Sie lösten sich beide von ihren Wänden, gingen ohne den jeweils anderen zu beachten nebeneinander her. Es war die übliche Mauer, wo sie stehen blieben, sich dann hinsetzten. So vorhersehbar. Sie kannten sich.

„Hast du sie gefragt?“ Tatsächliche Wärme lag in ihrer Stimme. Niklas schauderte, jedoch nur innerlich. Er schüttelte den Kopf.

„Du musst.“
Er nickte. Er sah zum Himmel und fand ihn so kalt wie zuvor auch. Sie blickten beide starr nach vorne.

„Wovor hast du Angst?“ fragte Carla. Niklas lachte trocken.

„Als wenn du das nicht weißt.“
Die Antwort kam ganz automatisch und viel ruhiger als er sich fühlte.

„Wüsstest“

„Du weißt was ich meine.“

„Ja.“

Sie schauten weiter in unterschiedliche Richtungen.

„Du weißt das ich nichts dagegen habe.“

Niklas zögerte.

„Ich dachte zumindest, dass zu wissen.“

Er spürte das sie ihn ansah, blickte jedoch weiter geradeaus.

„Ich wiederhol's gerne nochmal.“

Humorloses Lächeln.

„Nicht nötig.“

Carlas Stimme gewann an Schärfe.

„Was ist also?“

Ruckartig drehte er den Kopf und die blauen Augenpaare fixierten sich kurz.

„Bin ich gestern verschwunden ohne mein Verhalten zu erklären?“

Die Blicke trennten sich.

„Wär' dir aus deinem Zuhause aus schwergefallen.“

Niklas machte sich nicht die Mühe darauf einzugehen.
Sie saßen einige Zeit still da, während Carla versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Mögliche Enden für all dies woben sich wie hässlich klebrige Netze durch ihre Fantasie. Fuck it, entschied sie schließlich, es sei ja nicht so als würde sich irgendwas ändern, als würden sie sich danach hassen oder so. Gab' nicht den kleinsten Grund zur Annahme. Irgendwie beruhigte sie das trotzdem nicht. Sie schaute abwesend an sich herab, überrascht das man ihren Herzschlag unter ihrer Kleidung nicht noch sehen konnte. Warum war sie darüber jetzt so nervös? Er hatte damit ja auch kein Problem gehabt, zumindest nicht als es darauf ankam.

Niklas sah wieder zu ihr, als sie tief Luft holte, mehr in seine Richtung sah, nichts weiter tat. Er wartete, den Blick so ausdruckslos wie er konnte. Blanke Neugier schien ihm unangebracht, respektlos.

„Ich habe einen Freund.“

Es war ein Schlag. Aber er tat nicht weh, nicht im eigentlichen Sinne. Es war nur etwas, das nicht in all das passte, was Niklas sich gedacht hatte.
Nicht, dass sie das nicht verdient... nicht das es ihn wunderte das... nicht das überhaupt... nicht dass... was eigentlich? Was versuchst du gerade überhaupt zu denken? Er realisierte, dass Carla noch nicht fertig war.

„Und ich war mir eines... Interesses von dir bewusst.“

Er nickte. Das wusste wirklich jeder.

„Und ich war mir nicht sicher wie du jetzt, ohne Isa, denken würdest. “

War das jetzt ein Mangel an Vertrauen?

„Und ganz einfach überfordert, in dem Moment.“

„Du weißt wie ich denke.“

„Nur meistens.“

„Das sollte doch reichen?“

„Nein.“ Tatsache.

„Nein.“ Zustimmung.

Niklas lachte leise, diesmal wirklich.
„Erzähl mir beizeiten mehr.“

„Du wirst es kaum verhindern können.“ Sie grinste.

Schweigen fiel erneut über die beiden. Ein Läuten, wie aus weiter Ferne rief den beiden in Erinnerung das dies ein Schulhof war. Bald würde er sich wieder füllen.

„Später länger reden?“ fragte sie.

Er nickte. Aber immerhin, befreient. Ein bisschen. So ähnlich. Ein Problem weniger? War es denn eins gewesen?

Er stand auf. Die ersten Schüler kamen auf den Schulhof. Lärm klang gedämpft aus den verschiedenen Gebäuden.

Er machte einen Schritt, blieb jedoch stehen, als Carla ihn an der Schulter festhielt. Als er sich umwandte fixierten sich ihre Augen noch einmal.

„Geh zu unserer Kleinen. Mach sie glücklich.“ sagte sie und lächelte. Niklas erwiederte das Lächeln und als sie sich kurz in die Arme schlossen um ein persönliches Kapitel abzuschließen, brach sogar die Sonne zwischen den Wolken hervor. Sie brachte jedoch keine Wärme und war auch nicht willkommen. Sie störte nur.

Sarah stand an einem Fenster, das Gesicht völlig ausdruckslos, denn es waren andere Menschen in der Nähe.
Sie hatte es gewusst. Sie hatte so sehr gewusst, dass es ein unerreichbarer Traum war und das sie ihn schon viel früher hätte begraben sollen. Das einzige was sie sich gewünscht hatte, ganz für sich selbst, so unerreichbar. Sie wünschte es jetzt anderen. Ihm. Und sie würde deshalb nicht gehen. Sie hatte ja ihre Masken.
 
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Lisra

Schmusekater
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I've come to realize... with every glimpse you fade... I was told that I could fly...
Mitschreien. Mitschreien und sich mitnehmen lassen von der Vision des Sängers hin zu dem eigenen Tiefen.
Niklas kreischte den Vers zu Ende, in seiner besten Imitation des Sängers. Wenn man das ,was er da tat, Gesang nennen konnte.
Der Song endete in einem widerlich unvollständig klingenden Elektronikeffekt. Niklas richtete sich wieder auf und schwankte, als sein Kreislauf seine Missgunst darüber kundtat.
Er fühlte sich nervös, unruhig, als stünde ihm noch etwas unangenehmes bevor das er nicht vermeiden konnte. Das stimme ja auch, zumindest ein wenig, doch eigentlich sollte sich das anders anfühlen... oder? Er hatte Sarah nach Hause bringen wollen, nichts auffälliges, das hatte er die letzten zwei Jahre immer mal wieder getan, aus den verschiedensten Gründen.
Er klappte die Beine unter sich zusammen und war fast enttäuscht, als die Welt sich nicht so bewegte wie in den ganzen Cartoons. Kein lustiges Zusammenziehen und wieder Ausdehnen, sie schien ich nur mitzubewegen, während er sich eigentlich nur bewegte. Oder so. Physik auf solcher Basis war nicht unbedingt etwas, wofür sein Kopf geschaffen war, fand er.
Normalerweise hätte er sich jetzt nach hinten fallen lassen, aber er hatte keine Lust wieder die Spinnweben zu sehen, die sich oben in den Ecken der viel zu hohen Decke spannten.
Trotzdem hatte er seit Jahren keine lebende Spinne mehr gesehen. Er hoffte das seine Katze dafür verantwortlich war. Oder vielleicht auch nicht. Er war sich überhaupt nicht sicher was ihm lieber war.
Geübt, wenn auch etwas steif stand er mit einer Rückwärtsrolle auf, ausnutzend dass sein Zimmer einmal einen freien Fußboden besaß.
Er stand ein paar Sekunden unschlüssig in der Zimmermitte, griff sich dann Tasche und Pullover. Man konnte nicht immer drin bleiben, ohne irgendwann auszusehen wie eine Schildkröte, oder?



Sarah sah halb die Auslage und halb sich selbst durch das Schaufenster. Was um alles in der Welt machte sie hier? Sollte sie hier? Mit der Art von Menschen die sich hinter und neben hier drängten, bewegten, war es nicht mal im Ansatz wahrscheinlich dass es hier Läden gab in denen sie sich richtig wohl fühlen würde, geschweige denn die mit Absicht Dinge hatten die sie Tragen, Kaufen würde. Das meiste an ihr waren Zufallsfunde gewesen, oder Sachen die sie von ihren Freunden bekommen hatte. Ihren Freunden. Sie ging schnell weiter; wollte ihr Spiegelbild nicht weiter sehen.

I'm wasting my day waiting for rain...

Achtung, Herr Müller für Nr. 10457
I need more methods to end each day...
Bitte beachten sie, nur heute 10% Rabatt..
to be happy living this way...

Sarah biss auf die Lippe und bereute es. Das Zeug gegen rissige Lippen, das ihre Mutter so schätzte, hatte einen widerlichen Geschmack.
Die Stimme, die sie in ihrem Kopf projizierte war nicht laut genug. Alle ihre anderen Sinne schienen blockiert von der bunten, leuchtenden, lauten Welt in die sie gewandert war, aber es gab einen Teil in ihr, der nicht erreichbar war, den sie selbst zu gründlich herangezogen hatte, in all der Zeit alleine.
Sie stieß gegen eine Sitzbank. Ohne es richtig zu bemerken war sie aus dem Kaufhaus heraus gewesen und mitten in die Fußgängerzone gelangt.
Einer ihrer Ohrstecker rutsche heraus, als sie sich nach vorne beugte und ihr schmerzendes Knie rieb. Die Welt schien wie ein großes Spiel und sie hatte die Orientierung verloren. Schmerz in ihrem einen Bein, Musik an ihrem linken Ohr, Geräusche der Menschen in dem anderen und Bilder in ihrem Hinterkopf ließen sie unsicher dort stehen wo sie war, die freie Hand gegen die Bank gestützt. Bleib bei Verstand, Mädchen. Ein Mundwinkel ging ein Stück nach oben. Sie klang in bisschen wie ihre große Schwester.
Vorsichtig richtete sich Sarah wieder auf und hielt sich dann mit beiden Händen an der Rückenlehne der Bank fest.
Einatmen. Ausatmen. Das brachte nie etwas, aber sie gab die Hoffnung nie auf dass es irgendwann funktionieren würde, wie Buch und Film ihr immer wieder zeigten wollten.
Doch Ruhe, das wusste sie doch, brachte nur alles noch stärker zurück, wovor sie eigentlich geflohen war.
Wie ihr Traum zuerst wieder vor ihr zu schweben schien, noch immer surreal, jedoch fast greifbar, und wie er dann vor ihren Augen zersprang.
Sarah fand, dass sie Zorn empfinden sollte, doch weshalb? Es traf doch die anderen keine Schuld. Es gab nur einen Schuldigen und das war sie selbst. Genau sie, niemanden sonst, schuldig dafür sich nicht bewegen zu können, nicht einmal das nehmen zu können was sie wollte, brauchte. Zu feige, zu still und sowieso nicht würdig. Genau. Das war sowieso klar. Sie hätte es eh nicht verdient gehabt. Wer war sie schon? Nur sie selbst und sie erfuhr doch jeden Tag wie sehr ihr das half. Es liegt alles an dir.
Es gab eine einzelne Träne, bevor ihr Körper einschritt. Nicht vor so vielen Menschen. Wenn du weinen willst, dann geh dorthin wo es niemand ertragen muss. Sarah nickte innerlich. Geh dahin, wo dich niemand ertragen muss.

„Sarah?“
Klang wie niemand wichtiges. Klang wie jemand aus ihrer Klasse. Sie sah auch nicht hin, als sie die Figur mit der Schulter beiseite stieß und sie nahm das Wort nicht wahr, was ihr nachgeworfen wurde. Was ging es sie an? Es gab nur noch sie selbst und das zerstörte Feld aus Gedanken, durch das sie ging.

surviving in the endless city
glass and steel
sky fallen apart
start to sing


Wieso gerade das, gerade jetzt, wieso Worte von ihm, wenn doch genau das was sie jetzt suchen sollte Abstand ist?
Sarah blieb stehen, unsicher wie weit sie gerade überhaupt gelaufen war. Sie fühlte Blicke im Nacken, war sich aber nicht sicher ob sie tatsächlich existierten. Sie blickte an sich herab. Ihr Brustkorb hob und senke sich ganz ruhig, regelmäßig. Körper und Kopf gingen wohl wieder zwei verschiedene Wege. Sarah ging weiter, irgendwohin wo sie sich selbst vielleicht ertragen konnte.



„Sagst du's ihr?“

Die Stimme an Niklas Ohr schien kurz zu überlegen. Das musste Show sein, dachte er, natürlich würde sie das tun.

„Ok, mach ich“ sagte sie schließlich.

„Danke Flo. Bis dann.“

Er blieb stehen, als er das Handy wieder in einer Tasche verschwinden ließ. Dann eben nicht. Er blickte erneut genervt zum Himmel hinauf, der sich in den letzten Minuten konstant verfinstert hatte. Sarah wohnte zwar in der Nähe, war jedoch nicht zu hause, also nichts mit zwei Dingen auf einmal tun, sie treffen und nicht nass werden.

Vor ihm streckte sich einer der weniger hübschen Einkaufslandschaften der Stadt aus. Architektur war vor 30 Jahren hier Amok gelaufen und man hatte sich seitdem so sehr geschämt, dass man die Bauten einfach stehen ließ, in denen sich jetzt Groß und Einzelhandel eng aneinander schmiegten.
Er hörte sich selbst zu, während er langsam weiterging, die Augen unruhig hin und her springend.
Was versucht du eigentlich gerade, was träumst du so vor dich hin? Glaubst du, wenn du den Kanal erreichst, dass sie da unter einem Baum stehen wird? Dies ist keine von deinen Geschichten. So einen Zufall gibt es hier nicht.
Ganz abgesehen davon, fiel ihm mit einem lächeln ein, gab es im Umkreis von x Kilometern keinen Kanal.

Wind kam auf, seitlich und in Böen. Niklas murmelte leise Flüche über seine Haare, die sich nicht ordentlich zusammenbinden ließen und ihm jetzt dauernd im Gesicht lagen.

Vertrautes Kichern kam an seine Ohren. Ohne stehenzubleiben sah er zur Seite. Er kannte die Kleidung, die Haltung, die Stimmen, aber die Gesichter sagten ihm nichts. Man war nie vor dem sicher was man hasste, nicht wahr? Er hoffte das Sarah nicht hier langgekommen war.
 
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Lisra

Schmusekater
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Niklas durchforstete sein Gedächtnis nach Orten, wo sich Sarah aufhalten konnte, aber die waren in Shoppinggegenden eh rar gesät und diese hier hielt kaum mehr als die gröbsten kommerziellen Höllen für einen bereit.
Er blieb abrupt stehen und jemand stieß gegen ihn. Beide murmelten eine Entschuldigung und Niklas trat zur Seite um nicht noch mehr Menschen zu behindern. Stell dir vor du willst weg... warum sollte sie das wollen? Frag nicht, stell's dir vor...
Wie die Raubvögel auf der Mauer, so kennen wir uns, aber alleine sind wir schwach und meiden unsere gewohnten Plätze. Trotzdem, etwas vertrautes, aber weniger offensichtlich...

Er löste sich von dem Schaufenster, das er blockiert hatte und eilte weiter. Besser einer vagen Hoffnung folgen als dumm stehen bleiben.

Viele Schritte, wie ein kleines Kätzchen, die Ohren und Augen zucken hin und her, nur darauf fixiert zu finden was das kleine Herz sich wünscht.
Doch es kommt nur Enttäuschung, natürlich. Die weiße Mauer vor Niklas war so leer wie er es erwartet hatte. Eine seltsame Leere breitete sich in seinem Zentrum aus. Es wanden sich so viele Erinnerungen um diese Mauer, dass er sich fast gar nicht vorstellen konnte, dass dieser Ort ihn so enttäuschen konnte. Gleichzeitig scholt er sich dafür, überhaupt daran geglaubt zu haben. Und überhaupt was war so schlimm daran?
Er lehnte sich an die Mauer und suchte dieselbe Stelle wie neulich erst, damit er etwas zum ansehen hatte. Wieso, fragte er sich halblaut, war er jetzt so unruhig? Es gab, ganz nüchtern gesehen, kein Grund zur Sorge. Das sich Sarah untypisch verhielt zählte nicht. Es hätte in einer anderen Welt nicht gezählt, wo man selbst seine Freunde nicht kennt, aber hier zählte es. Immer. Er wusste das. Alle aus der Gruppe wussten das.
Niklas schüttelte den Kopf und ging in die Richtung des Windes. Besser als gar nichts.

Bäume mitten in der grauen Stadt. Vogelzwitschern in der grauen Stadt. Kein Himmel mehr zu sehen und das ohne Betondecke.
Niklas empfand den Park als surreal und strich darin umher, als hätte man ihn in einen fremden Käfig gesetzt.
Trotzdem blieb er mitten auf dem Parkweg stehen und atmete tief ein. Die Luft unterschied so durchaus von der, die er die letzte Stunde lang geatmet hatte. Vermutlich war sie nicht sauberer, aber sie fühlte sich so an.
Niklas dachte weiter in den Bahnen einer Katze. Es war manchmal einfacher so, alles, irgendwie. Er sog noch einmal mehr Luft ein, als hätte er tatsächlich den Geruchssinn eines Teppichtigers. Es brachte ihm nicht mehr als kalte, feuchte Luft und Sauerstoff, den er bitter nötig hatte, denn seine Atmung ging unnatürlich flach.
Er ging weiter. Hier links, denn rechts ging es raus und da gab es mehr Leute... allein sein, die Mitte finden, und wo tut man das, in der Mitte.

Es war nicht viel, aber er markierte das Zentrum des Parks, dieser See mit seiner deplatziert wirkenden asiatischen Pagode in der Mitte, wo sich zu mancher Jahreszeit Enten drin versteckten. Jetzt jedoch nicht, daher war auch niemand hier. Nein, absolut niemand. Er würde niemanden sehen, sagte er sich und ging gerade auf den See zu. Er sah nur nach vorne, senkte schließlich wie gewohnt den Blick, nahm alles wahr, Gras, Kiesel, Zeugs, aber sonst niemanden.
Sein Herz fühlte sich an, als würde es ihm sechzig Jahre zu früh ein Ende bescheren wollten und Ausatmen war eine Kunst. Warum, es ist doch niemand da.
Er blieb vor dem Geländer stehen, das kleine Kinder vom See verhalten sollte und lehnte sich darauf. Erst als er so sein Gleichgewicht gesichert wusste, erlaubte er sich den Kopf zu heben, ihn zur Seite zu drehen und Sarah zu bemerken. Er hätte sich sonst nicht auf den Beinen halten können.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Die Idee kommt im Grunde gar nicht von mir, sondern von meinem alten Klassenlehrer. Damals hatte der gute Mann ein Lesetagebuch(welches er unbewertet ließ) zurecht mit einem Film Noir verglichen, da die Erzählperspektive genau die richtige dafür war und ich(noch am zarten Anfang meiner Karriere), wohl so ungefähr den richtigen Ton dabei fand.

Die Szene die er als Beispiel nannte, ist viel zu gut, als dass ich man sie ungeschriebemn ließe und deswegen versuche ich sie nun , meinem Deutschlehrer gebührend zu ehren, anständig zu Papier zu bringen.

Hoffe es gelingt mir. Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim lesen:).

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Über mir zieht mein Ventilator seine langsamen Kreise, knarrt und quietscht dabei so, wie das Bett meiner Nachbarn, Nachts um halb drei. Der Eimer an meiner Heizung füllt sich mit jeden aus ihr entweichenden Tropfen fast bis zum Überschwappen und ich meine fast Martha über denn Fotorahmen und den Mülleimer hinaus, grinsen zu sehen.

Die Post liegt noch ungeöffnet auf dem Schreibtisch, da ich sowieso nicht über soviel Geld verfüge, wie mir das Schwarz auf dem Weiß wohl gedenkt abzuknüpfen. Der letzte Dartpfeil trifft genau ins Schwarze, um genau zu sein die angepinnte Mahnung von meinem seligen Herrn Vermieter, Gott sei seiner Seele gnädig. Auf dass er nie O'Larries Scotch abschwören wird.

Ich nehme gerade meine Füße vom Tisch als SIE eintritt.

Sie hat diese Art von Beine, die einen Mann niederknien und das Pflaster auf dem sie schreitet küssen lassen, während er, seiner Würde völlig beraubt sie anfleht, ihm doch mindestens einen kleinen Blick zuzuwerfen und sei es auch nur um ihn mit ehrlicher Verachtung zu strafen. Das Wiesel um ihren Hals, spricht wie die schwarze Handtasche und der breite Hut, dafür dass sie es sich wohl ab und an gut gehen lassen kann. Die langen, blonden Haare trägt sie offen und sie schmiegen sich perfekt an ihre Schultern, während ihre grünen Augen mich scheinbar abzuschätzen versuchen und ihr rechter Mundwinkel leicht zuckt.

Die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe...

Und genau ab diesen Moment wusste ich, dass es ein Scheißtag werden würde.
 

Unia

Schwarze Seele
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Liest sich recht gut, du hast eine klasse Art zu schreiben :)
 

Lisra

Schmusekater
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Und weiter :)

Der Wind zog an ihren Körpern. Ihre Blicke ruhten auf dem Wasser, abseits von sich, verloren. Sarah spürte seine Präsenz und er sah ihr Profil deutlich in seinen Kopf gebrannt.
Stille umschloss die beiden.
Möglichkeiten sprossen in Netzen aus ihren Vorstellungen, Wünschen, Hoffnungen.
Sarah sah nur die Tiefe des Sees, fühlte dieses alles in sich aufsaugende Gefühl ausgefüllter Leere, das nur Wasser hervorbringen konnte. Sie wünschte sich, dass es plötzlich gefrieren würde, dass plötzlich, unerklärlich, völlig irrational alles aufhört und kalten nichts weicht.
War das eine Überreaktion? Sie konnte sich selbst nicht mehr fragen. Es hatte sich zu lange stetig aufgebaut, dass fokussieren von Sehnsucht, dass Wegschieben, Vergessen, Verlieren aller anderen Wünsche; alles war zu dem Traum geworden.
Ein Bild zuckte durch ihren Kopf. Es hätte sie traurig Lächeln lassen, doch ihr Gesicht fühlte sich kalt an, taub. Sie würde nie dazu kommen dieses Bild mit ihm zu teilen. Schade eigentlich, es wirkte so erheiternd, hier unter dem Himmel aus Beton.
Niklas starrte auf das Wasser, in der vagen Hoffnung etwas würde sich regen. Enten, oder so. Schwache Linien von Verständnis und Unverständnis durchkreuzten seinen Verstand. Oder sein Herz? Egal.
Er fühlte sich so, als stünde er in einem zerbrochenem Puzzle. Er erkannte einzelne Teile und konnte erahnen, wie das Gesamtbild aussah, doch nicht erklären, wie es dazu kam.
Warum er?
Seit wann?
Wieso wusste er nichts?
Wie viel hatte er übersehen, nicht mitbekommen?
Wie oft hatte er ihr aus Unwissenheit wehgetan?
Lag er überhaupt richtig?
Es gab so viel, dass er jetzt könnte, sollte, doch es fiel ihm natürlich nichts ein. Es gab nur den Wind, der ihnen die Haare zerzauste, die Kälte und die unsichtbare Mauer zwischen ihnen, substanzlos und doch grau, wie die Wolken über ihnen.

Aber mal ehrlich, wie oft konnte man vor Mauern zurückweichen? Niklas fühlte Wärme in sich aufsteigen, Zorn, der immer heißer wurde.
Wie oft sollte sich die Geschichte wiederholen? Wann würden sie endlich aufwachen und danach greifen, wonach sie sich sehnten? Wir können dich nicht für die Ewigkeit in der kalten, grauen Stadt bleiben, unbewegt, der Zukunft ausgeliefert.
Einmal mutig sein. Nur einmal.
Luftholen.
Den Kopf drehen.
Sarahs Bild aus seinem Kopf schob sich nahtlos über ihr tatsächliches Profil. Blei kroch durch seinen Hals und zu seiner Zunge.

When least expected...

“Ich liebe dich.”
Es war nicht mehr als ein Flüstern. Sarahs Seele schrie auf, stumm, ungehört.


Sie war sich nicht sicher, ob sie das tatsächlich gehört hatte, oder ob es nur ihre eigenen Gedanken waren. Sie klammerte sich an das Geländer, denn die Welt bewegte sich ekelerregend unter ihr. Mit größter Mühe sah sie zur Seite.
Ja, er stand tatsächlich da. Schau hoch, du wertloses...
Sie gab nach und begegnete seinen Augen. Blau. Kühl. Wasser. Aquamarin. Tief. Stürzen und Ertrinken.
Ihr wurde klar, wie fassungslos sie ihn anstarren musste und sie sah zu Boden, die Wangen rot im Kontrast gegen ihre natürliche Bleiche.

„Ich dachte, du solltest das wissen.“
Große Rede. Ganz toll. Meisterleistung. Weißt du wie das klingt? Nach der Wahrheit. Meine ganz eigene Wahrheit.

Wenn denkst, du ertrinkst und dann feststellst, dass du unter Wasser atmen kannst, dann schaden Tränen nicht mehr.
Sie kamen langsam, als fürchteten sie sich davor auf ihrem Gesicht zu gefrieren. Nur ein paar, nichts dramatisches.
Sarah sah Niklas erneut an.

„Thank you.“
Das gleiche Flüstern.
Und damit war, zunächst, alles gesagt.
 

Salomee

BW-Perberus
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Verdammt noch mal! Wie schafft Ihr es denn soviel zu schreiben? Ich komm ja noch nicht mal mit dem Lesen hinterher! :D Ich bin zwar auch gerade an einer zweiten Geschichte dran, das dauert aber noch! :rolleyes: Vielleicht brauch ich bald wieder eine Frist. :D

@Lisra

Eventuell schaffe ich es sogar noch dieses Jahrhundert mal Deine Geschichte ganz zu lesen!

Salomee
 

Lisra

Schmusekater
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@Salomee
Ich kann dir auch eine Doc oder Odt Datei zukommen lassen, das ist vll einfacher ;)
 

Salomee

BW-Perberus
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Eine Doc-Datei wäre hervorragend, da kann mich mir das Ganze mal ausdrucken und gemütlich auf dem Sessel reinziehen! Ich bin Dir zu Dank verpflichtet!

Salomee
 

Lisra

Schmusekater
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Dann lass mir doch per PM eine Emailaddy zukommen, ja? :)
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Während der Installation zu Jagged Alliance 2 entsprungen. Ein bisschen Atmossphäre und der Versuch eine neue Antiheldenfigur einzuführen;).

Viel Spaß beim lesen wünscht

Euer Zelon:)

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Die Straße war holprig.

Schweiß troff ihn aus allen Poren, das weiße Hemd klebte nahezu an seiner Haut und sein Deo war eine unheilvolle mit seinem eigenen Körpergeruch eingegangen. Dass ihm dies anscheinend lauter namenlose Stechtierarten vom Hals zu halten schien, konnte ihn nur wenig beruhigen. Als sie über einen Hupel fuhren, machte er sich einen Vermerk den Fahrer des Jeeps von der Gehaltsliste der Agentur zu streichen, unter der Prämisse dass sein Vorschlag angenommen wurde. Die neue Nationalflagge des Staates hing schlaff am Fahnenmast hinab. Im Dorf selbst schien die Freude über den Sieg des neuen, revolutionären Führers nicht unbedingt die Gemüter der abgemagerten Dorfbevölkerung zu beflügeln, die wohl nur auf Grund des grimmigen Aussehens seines Nebenans, von dem Vorhaben abließen Mister Johnson um eine milde Gabe zu bitten.

Er nahm sich ein wenig Zeit, die eingefallenen Gesichter der einzelnen Bewohner zu mustern und erkannte das eine oder andere Anzeichen für diese oder jene Krankheit und entschied, dass sich die Entlassung auf eine kleine Gehaltskürzung runterhandeln ließe, sollte Carlos sich kooperativ und einsichtig zeigen. Seine Stiefel sanken tief im Matsch des ungepflasterten Weges ein.

Gestern hatte es geregnet. Er zog seine tarnfarbene Jacke über und nahm den Koffer in Augenschein, bemerkte verärgert dass die Handschellen sich scheinbar sehr in sein Fleisch geschnitten hatten. Er tupfe sich ein wenig die Brille und die schweißnasse Stirn ab.

Carlos befragte derweil einen Einheimischen Jungen, der wahre Geistesschärfe bewies, als er íhnen, ohne großartige Demonstration wirksamer Argumente, den Weg wies.

Aus der Jukebox des Gasthauses erklang krächzend ein alter Song aus den 60ern, der Ventilator an der Decke stand still, das Holz knarrte bei jedem Schritt und das Mischmasch an Spirituosen, Lebensmitteln und dem einen oder anderen überteuerten und schon längst veralteten Leseexemplar eines Exemplars oder Trivialromans, ließen wohl dem aufmerksamen Beobachter darauf schließen, dass es sich bei diesem Gebäude um mehr handelte als nur um die örtliche Kneipe.

Der Schankraum selbst wurde nur von vier weiteren Personen genutzt. Eine davon, männlich, in modischen Tarnfarben gekleidet, dunkelhäutig, scheinbar auch asiatischer Herkunft, stand hinter dem Tresen und kniff leicht die Augen zusammen als sie eintraten. Die anderen beiden, eine rothaarige Frau und ein Berg aus Muskelmasse blickten nichtmal von ihrem Kartenspiel auf und schienen sich aufgrund der MP's sehr sicher zu fühlen.

Melindas rechte Mundhälfte hob sich zu einem leichten Lächeln, was aufgrund der Narbe, die an ihrer rechten Schläfe begann und der dazugehörigen Mundhälfte endete, etwas makaber wirkte.


,,Johnson.''

,,Miss Smith. Eine Freude Sie wohl auf zu sehen.''

,,Sie auch. Setzen Sie sich doch. Francis einen Drink für mich und Mister Johnson.''

Der Drink kam. Carlos war derweil nach draußen gegangen um die Bevölkerung im Auge zu behalten. Francis selbst ging nach draußen, um ihn selbst zu versorgen und eventuell für ein paar Minuten Gesellschaft zu leisten. Sie stießen an und entgegen der guten Sitte, hatten sich die Gläser in einem Zug geleert. Johnson hatte sich den Koffer auf den Schoß gelegt und unsterstand dem Drang etwas auf diesem herumzutrommeln. Nicht dass er Angst vor seiner Gegenüber gehabt hätte oder ihr Aussehen ihn irgendwie abschreckte, aber seine Finger fühlten sich ein wenig taub an. Vielleicht half es ja wenn er wieder etwas mehr Sport betrieb...

,,Wie war der Flug?'', holte ihn Melinda aus seinen Gedankengängen in die Wirklichkeit zurück. erst jetzt fiel ihm auf, dass sie das Haar der gängigen Soldatenmode, kurz trug.

,,Soweit problemlos. Erstaunlich wie scharf die Bewachung an den Flughäfen ist.''

,,Ohne die, wäre der Kontakt zur restlichen Welt endgültig so gut wie unmöglich. Glauben Sie mir, ich weiß wovon ich spreche.''

,,Hmm ich habe gehört, dass der neue Präsident plant die Straßen zu restaurieren.''

,,Ich gebe ihm zwei Wochen, dann hat dieses Land seine alte Präsidentin wieder.''

,,Welche?"

,,Die demokratische im Exil. Ein paar vertrauenswürdige Quellen haben mir versichert, dass Sie sich die Dienste gewisser Guerillas und diverser Kollegen von uns gesichert hat und wohl bald selbst in der Präsidentenlimousine vorfahren wird.''

,,Hat man Sie denn nicht angesprochen?''

,,Doch, aber ich habe abgelehnt. Mich und den Rest zieht es wieder zurück gen Heimat. Ich lasse mir gerade die letzten Raten zahlen und gedenke dann eine kleine Auszeit zu nehmen.''

,,Hmhm.''

Johnson öffnete den Koffer und schob ihr ein Päckchen zu. Sie öffnete es und begutachtete den Inhalt eingehend.

,,Wie geht's den Kindern?''

,,Gut. Sehr gut. Andrew feiert bald seinen fünften und Marion wurde erst kürzlich eingeschult.''

,,Gratulation zum Sorgerecht.''

,,Danke.''

Die Söldnerin begutachtete jedes einzelne der Fotos, konnte sich trotz aller Konzentration ein Schmunzeln nicht verkneifen, packte sie dann zurück in den Umschlag und legte sie auf die Tischplatte zurück. Im Hintergrund wurde eine neue Platte eingelegt.

,,Wissen Sie, ich plane diesen Urlaub schon seit längerer Zeit und meine ihn mir nach all der Zeit verdient zu haben.''

,,Da möchte ich Ihnen auch nicht widersprechen.''

,,Und ich habe mich schon sehr auf Norwegen gefreut, da mir das hiesige Klima nicht mehr sonderlich behagt.''

,,Verständlich.''

,,Das finde ich auch. Warum also sollte ich mich nun darum bemühen, mich und meine ebenso müden Leute nochmal soweit zu motivieren, unsere armen Nerven nochmal blankzulegen.''

,,Ich glaube ich habe da ein paar handfeste Argumente, mit denen ich Sie überzeugen könnte.''

Johnson schob ihr einen weiteren Umschlag, welchen sie sichtlich desinteressiert öffnete, kurz auflachte, schloss und ihm dann zurückgab.

,,Etwas schwach.''

,,Das habe ich auch gesagt und deswegen konnte ich meine Arbeitgeber dazu überreden, ihren Argumentationen ein wenig mehr Kraft zu geben.''

Er schob ihr einen dritten Umschlag zu, nach dessen Öffnen ihre Reaktion ganz anders ausfiel. Nach ungefähr einem Augenblick stillen Anschweigens, begann sie die Gläser wieder zu füllen.

,,Wie ist es denn zur Zeit um das Wetter in Los Angeles bestellt?''

Johnson lächelte als er sein Glas in die Hand nahm.

,,Heiß und trocken.''

Sie stießen an, während hinter ihnen die Jukebox einen Kurzschluss erlitt und den Geist aufgab.
 

Kraven

Lernender
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Im dritten Umschlag waren Fotos von ihren Kindern, hm? :D

Eigentlich gefällt mir der Stil, und manche Formulierungen sind klasse. Sein Deo, das eine unheilige Allianz mit seinem Körpergeruch eingegangen war, da ärgere ich mich, dass ich nie auf so eine Idee gekommen bin.
Aber: du solltest das Ding definitiv nochmal überarbeiten. Stellenweise vergisst du Wörter, wie auch im oberen Satz: Das Wort "Allianz" oder "Verbindung" oder was auch immer du schreiben wolltest, fehlt.
Später "untersteht" Johnson dem Drang, auf seinem Koffer herumzutrippeln. Das Wort gibt es zwar, aber nicht in dem Zusammenhang, da Johnson dem Drang offensichtlich "wider"steht.
Als Melinda ihn fragt, warum sie sich und ihre Leute nochmal motivieren soll, um sich nochmal diesem Stress auszusetzen, taucht das Wort "nochmal" exakt einmal zu oft auf, die Wiederholung klingt seltsam.
Und einen "ungefähren Augenblick" gibt es nicht. Ein Augenblick ist ein Augenblick, Punkt. "Für wenige Sekunden", "einen kurzen Moment", das geht, so kannst du die Zeit darstellen. Aber einen Augenblick zu relativieren, wird schwer.

Wie gesagt: Nicht schlecht, mit viel Potential, aber stilistisch noch zu unsauber.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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@ Kraven

Hmm...an Kinder hab ich ehrlich gesagt gar nicht gedacht^^.

Und die Schusselfehler (Wörter vergessen, Formulierungsfehler) sind eine alte Kinderkrankheit von mir(Lisra kann da ein Lied von singen:rolleyes: ).

Hmm bisher habe ich nichts vor was Längeres draus zu machen(obwohl ich die Ideen dazu schon habe), falls sich das aber ändernsollte, werde ich versuchen dran zu denken:).

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Aus dem Warhammer 40.000universum:

Eine grüne Wiese.

Eine glückliche Familie. Im Hintergrund steht ein hübsches Haus. Davor sitzt eine glückliche Familie, in trauter Harmonie.

Im Hintergrund ertönt eine Stimme.


Unter der starken Hand des Imperators wurde die Menschheit vereint und in ein neues Zeitalter des Friedens und des Wohlstands geführt.

Alle sind glücklich und lächeln. Vater schiebt Mutter gerade einen Bissen in den Mund und die Kinder spielen mit cybertronischen Stofftieren. Alle sind glücklich.

Die Kapsel schlägt genau in der Picknickdecke ein und gräbt sich gut ein paar Meter in den Boden.


UND WIE DANKT IHR ES IHM?!

Die Kapsel öffnet sich und eine Gruppe, der Farbe der imperialen Währung angepassten, Spacemarines tritt heraus. Zwei rennen mit Flammenwerfern zum Haus und zünden dieses an, während ein Dritter den Vater am Kragen packt und ein Kartenlesegerät hinhält. Ein besonders streng aussehender Marine(das erkennt man daran, dass er keinen Helm trägt) tritt ins Bild. Seine Stimme hat etwas Missionarisches.

Täglich verschlingen die militärischen Unterhaltskosten zur Erhaltung des galaktischen Friedens Summen in Milliardenhöhe. Zum Ruhme des Imperators kmpfen unsere tapferen Mannen in den Weiten des Universums um den Erhalt der Menschheit und bewahren uns vor der Ausrottung. Alles was vom Bürger verlangt wird, ist eine pünktliche Bezahlung der verlangten Steuern. Doch manch einer gaubt über dem heiligen Gesetzen zu stehen!

Wir sind die "Money Dogs", die Söhne seines Sohns Russ und wir werden nicht ruhen bis unsere heilige Mission, die Einhaltung der Steuergesetze, beendet ist!

Der Imperator sieht alles!

Im Hintergrund geht das Haus in Flammen auf, der "Money Dog" schlägt die geballte Faust ins Bild welches splittert. Blut klebt überall und die Scherben ergeben in Kombination das Logo des Space Marineordens.

Untendrunter steht:

"Steuerhinterziehung oder ähnlich verwerfliche Verbrechen werden zu mindestens 50 Jahre Zwangsarbeit und der sofortigen Konfesszierung des eigenen Besitzes bestraft. Das Wissen allein um solch schändliches Tun, kann zu einer Haftstrafe von mindestens 25 Jahren führen, eine aktive Mittäterschaft zu weiteren 50 Jahren.

Für den Imperator!"

Ende des Werbespots. Der nächste handelt von der Bekömmlichkeit des neuen Pulverbrotes(ohne gesundheitsschädlichen Nährwert).
 

Lisra

Schmusekater
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Machen wir mal weiter..

Kapitel 4

Moment des Erwachens
Fallen durch Schwerelosigkeit
Klammern an Fragmente des
gerade entrissenen Traums
immer wieder, vergeblich.

Was wenn du eines Morgens
einen Traum hinter dir lässt
und bevor du deshalb traurig bist
bemerkst das manche Träume
dir in den Morgen folgen.


Niklas hasste es, wenn ihm Morgens Verse durch den Kopf gingen. Er behielt sie selten länger als bis zum Frühstück.
Fragmente des vorigen Tages landeten wie Geröll bei einem Steinschlag im Tal seiner Wahrnehmung. Er drehte sich zur Seite und zwang die Augenlider auseinander, halb erwartend nicht alleine zu sein.
Natürlich war er alleine. Sie waren wie brave Kinder auseinander gegangen, jeder in zurück zur eigenen Familie. Es hatte sich hingezogen. Keiner wollte den anderen freigeben, hatte sich die Umarmung erstmal geschlossen.
Niklas drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke, lächelte sie an. Aufstehen konnte warten. Er wollte sich erinnern. An alles.


Der Morgen eines anderen Menschen. Zittrig und abgemagert liegt er zusammengerollt da und presst die Augen zusammen. Er wünscht sich in den Schlaf zurück. Unter den Lidern sind die Augen rot geschwollen, das Kissen noch feucht von den Tränen der Nacht.
Wie lange geht das schon so? Vielleicht eine Woche. Der Mensch wünscht sich ein Ende.


Ein vages Gefühl von Trance begleitete Niklas durch seinen Morgen. Immer wieder schien ihm alles wie ein Traum und er erwartete ein jähes Aufwachen.
Im Nieselregen auf dem Weg zur Schule jedoch, verschwanden die Zweifel. Die Trance, jetzt nur noch ein fitzeliges, unnachgiebiges Schwindelgefühl, blieb jedoch.
Der große Alex begrüßte ihn freudestrahlend, doch was er danach zu ihm sagte kam kaum bei Niklas an, doch der Osteuropäer schien sich ganz klar zu freuen, also freute Niklas sich mit.
Zeitraffer, das war es, was kam, als es zum ersten Mal läutete und Niklas neben Alex Platz nahm. Die Doppelstunde verging mit einem rosa Schleier vor dem Kopf.
Er fand sich auf dem Gang wieder, ohne sich daran erinnern zu können sich bewegt zu haben.
Dann sah er Sarah, flankiert von zwei anderen Mädchen. Sie gingen beide ihres Weges, tauschten nur in Lächeln und die damit aufsteigende Wärme.
Niklas wurde langsamer, sodass sich Alex irritiert zu ihm herumdrehte. Er sah seinen kleineren Freund an.

„Was ist?“

„Nichts.“

Der Große grinste nur.

„Wilkommen zurück.“
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Etwas Kurzes aus den aventurischen Gefilden. Für zwischendurch, ehe es wieder richtig weiter geht. Raidri Conchobairfans sollten jetzt nicht weiterlesen, wenn ihr Lieblingsrecke ihnen so sehr am Herzen liegt ;).

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Fürstin Rahira de Traviata, blickte erwartungsvoll zu ihrem anregend gewandeten Gegenüber, dessen legendäre Doppelschwerter nun zu Boden glitten und der sich eine extrem männliche Pose warf, um ihr zu gefallen. Ihr Lächeln nahm deutlich lüsterne Züge an und ihre Lider senkten sich zur Hälfte, während sie ihre eigene Blöße mit der Decke ihres eleganten Himmelbettes, in dessen Holz zahlreiche anregende Ratschläge zur Reinkarnation des eingeschlafenen Sexuallebens, in Form sehr detailreicher Bilder, verewigt waren, bedeckte.

Derweil ließ der größte Recke Aventuriens Raidri Conchobair, Bezwinger der Blutzwillinge, Sieger des 74.ten Donnersturmrennens, noch unwissentlicher Schwinger Siebenstreichs und der potenteste Recke des Kontinents, seine beeindruckenden Muskeln unter dem Wams spielen, die strahlend weißen Zähne gebleckt, die Beine gespreizt, während sein Blick ,nicht minder lüstern, scheinbar versuchte durch die weißen Laken hindurch die exquisiten Rundungen seines derzeitigen Objekts der Begierde zu erblicken und sich an ihrem Anblick zu erfreuen. Was die Fürstin nicht ahnen konnte und dem Leser hier nur sehr vertraulich mitgeteilt werden soll, war dass ihr Erwählter schon lange nicht mehr den Dienst mit einer wahren Dienerin der Liebesgöttin vollzogen und sich auf Alternativen hatte verlegen müssen. Doch dies war nun irrelevant!

Das Grinsen des Größten unter den Größten wurde noch um einige Nuancen breiter, er holte tief Luft und ließ seiner Kraft freien Lauf...


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Illera von Weidegrund, zu Besuch bei ihren horasischen Verwandten, kicherte leise, als sie ein angenehmes Kribeln an ihrer Linken spürte.

,,Elgor hör auf'', flüsterte sie, überhaupt nicht verärgert. Ihr Nachbar, zufälligerweise auch ihr Verlobter, wandte sich an sie und hob, eines Prinzen würdig, die rechte Augenbraue, zeigte erstaunlich echte Verwirrung, welche ihm seine Begleiterin natürlich nicht abkaufte und ihn spielerisch auf den Arm schlug und das Kichern beibehielt. Angesichts dessen übersah sie auch, das vollkommene Fehlen der Weintrauben.

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Der Stoff riss, angesichts des riesischen Druck, der sich ihm entgegenstellte und kurz daraf wurde die bloße Brust des größten Liebhabers dieser Sphäre freigelegt, die im hellen Schein des prasselnden Kamins glänzte. Das Kinn aufrecht gestreckt, ließ Raidri Conchobair nun seinen Bizeps und die Brustmuskeln sprechen, die ein Eigenleben zu führen schienen. Wenn man genauer hinsah, konnte man ein flammendes Praiosmahl erkennen in dessen Mitte das Wort "Mutter" eingeritzt war und mit Erstaunen konnte man sehen, dass die Haut des Schwertkönigs bar jeglicher Narben und anderer Verunstaltungen war, er einem perfekten Abbild der Alveraner höchstselbst glich. Zu dem Schluss schien auch die Fürstin gekommen zu sein, als sie auf den Platz neben sich klopfte und sich laziv über die Lippen leckte. Doch ihren Gespielern schien es danach zu gelüsten, das Spiel des Verlangens weiterhin in die Länge zu ziehen, sodass er also weitere höchst anregende Kunststücke mit seinem perfekten Körper vollzog.

Rahira klopfte weiterhin, nun etwas ungeduldiger auf das Laken.

Nun wandte Raidri sich dem Feuer zu, um sie im Lichte zu baden, während er seine, immer noch verborgenen, Pobacken abwechselnd spielen ließ.

Das Klopfen der Fürstin hätte nun selbst dem Dümmsten, eindeutige Signale vermittelt.

Auch unseren tapferen Helden, schienen ihre Bedeutung geläufig sein. Also drehte er sich nun um und nestelte an seinem Gürtel, war dabei besonders langsam und bedächtig...und beeilte sich etwas, als er dem matriachilischen Blick der Blaublütigen begegnete.

In genau diesem Moment wurde die Tür aufgetreten. Raidri selbst drehte sich erschrocken um und stolperte angesichts der Behinderung die seine, nun heruntergelassenen, Hosen darstellten.



-----------------------------------------------

,,Habe ich dir zuviel versprochen?'', sagte Rondrai di Leonclé, Vinsalter Meisterdieb und eventuell fünftbester Liebhaber der sterblichen Sphären, mit einer aushohlenden Handbewegung an seine Sitznachbarin gewandt.

,,Die Aussicht ist gut das stimmt'', erwiderte die in Leder gekleidete Dame mit den kastanienbraunen Haaren und der ausgesprochen hübschen Nase, während sie sich eine weitere der, von ihrem Verehrer erbeuteten, Trauben gönnte. Das war sie allerdings. Von dem, im Dunkeln gelegenen Logenplatz des Theaters hatte ein jeder Beobachter, unabhängig der Lichtverhältnisse eine hervorragende Aussicht.

,,Nur das Stück könnte besser sein.''

,,Lyssia, mein Stern, das trifft mich wirklich zutiefst. Es war ja nun wirklich keine leichte Arbeit, diesen Platz für dich, Kaiserin meines Herzens, zu erobern und ihn gegen die ehrlich zahlende Kundschaft zu verteidigen. Alleine was ich schon tun musste, um an UNSERE Karten zu kommen, wäre Stoff für ein , den größten Helden des Reiches würdigen Epos gewesen, angesichts der Unbillen und Gefahren der ich mich ausgesetzt hatte um all dies für dich zu erringen!''

Lyssias Antwort darauf fiel weitaus weniger wortreich, auf Grund ihres trockenen Tonfalls weitaus effizienter aus.

,,Du Armer.''

Daraufhin wusste auch unser liebenswerter Hauptprotagonist nichts mehr zu erwidern, der nun sichtlich gelangweilt, seinen Blick über die Reihen der anderen Besucher schweifen ließ und im Kopf potentielle Kirchensteuerzahler an dem Herrn Phex erwählte, während seine trippelnden Finger einen ganz anderen Weg gingen und sich auf der rechten Schulter, der von ihm zur Herrscherin des Kontinents Gekrönten verharrten und seine Lippen, sich auf ihre Art und Weise versuchten einen Eindruck über den Geschmack der Trauben zu erhalten. Schon bald schlossen sie mit einer solchen in höchsteigener Person, getragen durch die Finger der Söldnerin, Bekanntschaft während die hilfreiche auch die abhanden gekommene Hand des Diebes wieder ihrem rechtmässigen Besitzerr zuführte. Sprachlos über soviel Gutes in dieser Welt, bestand die Antwort Romdraios aus einem einfachen Grunzen und einem selbstverständlich nicht beleidigten, Abwenden des Blickes, sodass er der feixend ausgestreckten Zunge der Flamme seiner Leidenschaft entging und nur mit dem Ohren am Schicksal des größten aventurischen Recken(der das Schlafzimmer, des ,sich nun lauthals streitenden, Fürstenpaares und sein Leid einer weiblich anmutenden Vogelscheuche klagte, mit der er sch jedoch kurz darauf in die höchste aller erotischen Ebenen begab) teilnahm.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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*Folgender Text erscheint*

Sehr geehrte Zuschauer,

die folgenden Szenen entstammen aus dem Ursprungsfilm aus den 80ern, jedoch haben die hier angegebenen Feindbilder nichts von ihrer Brisanz verloren, weswegen ihnen der Sender das Tragen einer funktionsfähigen Schusswaffe ans Herz legt. Das dementsprechende, praktische Equipment, kann in unseren Staatenweiten Filialen kostengünstig erworben werden.

Es lebe die Demokratie!

*Die Schrift blendet aus und der folgende Spott öffnet seine magischen Pforten. Eine pathetische Stimme hallt durch die Atmosphäre*

Die Russen nahmen ihm seine Frau!

*Ein lenistischer, sehr moderner Russe mit Hammer- und Sichelzeichen auf der flauschigen Mütze, eröffnet mit einer sichtbaren Wodkafahne, mit der freundlichen Unterstützung seiner Kalaschnikow, das Feuer.

Des Showeffekts wegen, spritzt hier und da etwas Lebenssaft.*

Die Japaner nahmen ihm seine Kinder!

*Ein sehr militärisch anmutender und freundlich lächelnder, asiatischer Herr säbelt sich mit seinem Tashi(ziemlich fieses japanisches Schwert) durch den Bildschirm, an dem kurz darauf, weitere rote Soße klebt.*

Und die Deutschen nahmen ihm seinen Hund!

*Ein blonder Arier, mit Kurzgeschorenen Schnurrbart, affiger Sprechweise(neben „hathathathathathat!“ ist er noch der Worte „Sauerkraut“ und „Blitzkrieg“ mächtig), Hakenkreuzknöpfen, einem Hakenkreuzohrring, einer Mütze mit Hakenkreuz und einem flammenden Hakenkreuz mit der Aufschrift „Motter!“ auf dem rechten Handrücken, hat seinem Naturell entsprechend nichts Besseres zu tun, als mal wieder maßlos zu übertreiben und nimmt seine Umgebung mit einer gewaltigen Gatling-Gun auf’s Korn. Der ganze Bildschirm wird ROT.*

Zuerst war da nur Finsternis.

*In Mönchskluft, vor dem Abbild der keuschen Jungfrau Maria kniend, betet der zum ersten Mal auftauchende und sehr kernige Hauptherkules, wirkt dabei sehr fromm und äußerst heldenmütig.*

Doch als das Licht ihn berührte…

*Die Englein singen und ein wahres Topmodel von einem Engel(für das prüde, westliche Publikum noch genug bedeckt um an den Sittenwächtern vorbei in den Film geschmuggelt werden zu können), erscheint. Es flüstert dem edlen Recken die verheißungsvollen Worte „Du bist der Auserwählte“ zu und lässt eine wunderschöne, ätherische, weibliche Hand aus dem Weihwasserbecken auftauchen, die das sagenumwobene „Excalibur“ festhält. Mit wahrhaft, heldenhaften Ernst nimmt der Hauptprotagonist das Schwert entgegen, zündet sich kurz darauf einen Zigarillo an, betrachtet das Schwert und grunzt zufrieden.*

…machte ein Mann sich daran, das zu tun…

*Eine Harley Davidson bricht durch die Doppeltür eines eindeutig nicht christlichen Herrenhauses und die von ihr startenden Kugeln, zerdeppern mehrere Marmorbüsten, drei Hausmädchen, vier Butler, einen Pudel und irgendein Gemälde von irgendeinen, blöden Franzosen.*

…was ein Mann tun muss!

*Die wehende Nationalflagge Amerikas um die Schulterstützen seiner schwarzen Lederjacke geschlungen, zieht der zigarillorauchende Sonnenbrillenträger der Gerechtigkeit, sein mittelalterliches Überzeugungsargument und spaltet höchst theatralisch etwas, über das man in der deutschen Version nur wilde Vermutungen anstellen kann.*

Diesen Sommer!

*“Sie sind doch woahnsinnig!’’, brüllt der übertreibende Arier völlig empört. Der Auserwählte blickt zum Himmel, lauscht dem Engelschören und badet in dessen reinigenden Licht. Als er den „Blitzkrieg!“, „Sauerkraut“ und „hathatathathat!“ brüllenden Bösewicht wieder anschaut, besteht seine Antwort aus einem schlichten „Nein.“ Dann drückt er den Zünder. Die nun kommende Schrift ist groß genug um die gesamte Werbefläche auszufüllen.*

SCHLÄGT ER ZURÜCK!

*Die darauffolgende Explosion zerfetzt den Bildschirm und endlich, endlich erscheint der Titel dieses Meisterwerks der cineastischen Kunst.*

AMERICAN KNIGHT I!

,,Oh my great, wonderful God!“

*Es folgen die Worte „Ab 24 Juli im Kino!“ Der Bildschirm wird schwarz und es folgt ein Werbespot über den pädagogischen Wert, vollautomatisch funktionsfähiger Schusswaffen, zur Beseitigung wirklich störender Probleme.*
 
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Zelon Engelherz

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Aus dem Warhammer Fantasy Universum.

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Dunkle Wolken begannen das Firmament des nächtlichen Himmels zu bedecken und auf ihre subtile Art den herannahenden Regen anzukünden.

Die Überlebenden interessierte das wenig. Ihre Glieder schmerzten und der Rauch der Flammen hatte ihre Augenlider bis auf’s äußerste gereizt. Sie waren müde und hungrig, das Blut trocknete an ihren Kleidern und der Zorn brannte heiß in ihnen. Alle Augen ruhten nun auf die Gestalt in den abgerissenen Roben, das heilige Buch des Sigmars in der Rechten und mit der Linken sich locker auf den gewaltigen Streithammer stützend, an dem noch Haare- und Hirn seines letzten Opfers klebten. Die Augenringe des Glatzköpfigen standen, denen seiner Kampfgefährten ihn nichts nach, seine Lippen waren geschwollen und eine Platzwunde prangte an seiner rechten Schläfe.

In seinen Augen jedoch brannte das Feuer des heiligen Eifers.

Leiser Donner in der ferne kündete von einem Gewitter.

Der Priester des Sigmars hob die Stimme, welche trotz der Anstrengungen klar und voll Kraft war und das Feuer in seinen Augen brannte um einige Nuancen heller.


,,Bürger von Utenberg, meine Kinder’’, begann der Sigmarit, der gerademal zwei Jahre älter als die jüngsten Erwachsenen des Dorfes schien, ,,tapfere Nachfahren der Udosen, Kinder des Lichts! Ein großer Sieg wurde heute errungen, wenn auch unter schmerzlichen Verlusten, doch wir haben heute gesiegt!“

Sie sah ihnen an und schienen krampfhaft zu versuchen Trost in diesen Worten zu finden, die angesichts der Zerstörung um sie herum wie böser Hohn klangen. Doch davon ließ Wolf Gerhard sich nicht beirren.

,,Ja der Herr Sigmar, unser aller Herr bis in Ewigkeit schenkte uns heute diesen glorreichen Sieg, im Angesicht der Finsternis und das obwohl wir so zahlenmässig und ausrüstungstechnisch unterlegen schienen! Der Sieg ist unser, doch wird es noch viele Schlachten zu schlagen geben! Dies ist die größte Prüfstunde der Menschheit, seit dem Siege Magnus des Frommen gegen die Lakaien der Finsternis! Wie dereinst Magnus, so gedenke auch ich unter dem Schutz unseres glorreichen in den Krieg gegen die verderbten Mächte der verfaulten Vier anzutreten und das Imperium, die Geburtsstätte des zivilisierten Lichts zu verteidigen und notfalls mein Leben für ihren Erhalt zu geben!

Ihr alle die ihr hier steht, habt tapfer euer Leben für eure Heimat und das Imperium an sich gegeben und mit dem Segen des einen Gottes gestritten. Dies ist ein Zeichen Brüder und Schwestern, ein eindeutiges Zeichen von Sigmar höchstselbst, welches euch dazu aufruft voll Ingrimm in den Krieg zu sehen und die Heere des sogenannten Herrn der letzten Tage, Seite an Seite mit unseren von Gott gesegneten Imperator dorthin zurück zu schicken wo sie herkamen! Zurück in die verfluchten Weiten der Chaoswüste, auf dass sie dort an ihrer perversen Existenz zugrunde gehen!’’

Kein Jubel erschal, jedoch klebten sie alle an seinen Lippen, setzten sich mit den berauschenden Gedanken von Glorie und Ruhm im Namen Sigmars auseinander. Der Donner wurde immer lauter, was deutlich machte, dass er näher kam. Es begann leicht zu regnen, doch die Bewohner von Utenberg störten sich daran ebenso wenig, wie an dem aufsteigenden Rauch, der durch das Verlöschen der letzten Feuer zustande kam. Wolf schien nun richtig in Fahrt gekommen zu sein.

,,Ja ich sage dies ist ein Zeichen! So lasset uns denn gen Norden marschieren, dem Feind allen Lebens entgegen, auf das wir mir Lobliedern auf den Lippen und rechtschaffenen Zorn in unserem Herzen, die Legionen des Chaos zerschlagen und sie von ihrem Dasein erlösen. Setzen wir ein Denkmal für die Zaudernden und Ungläubigen und beweisen wir, dass es nur die Macht des Einen gibt, der auf ewig über uns wachen wird! Seien wir das Leuchtfeuer der Hoffnung in einer Welt der Finsternis! Bürger von Utenberg, hiermit frage ich euch, wollt ihr mir folgen? Wollt ihr als Vollstrecker der Unschuldigen, an jedem Vasallen des Chaos für jedes genommene Leben stellvertretend Rache nehmen, auf das ein jeder seine rechte Strafe erhält? Wollt ihr das?

Sagt es mir!“

Diesmal kamen der Jubel und die Rufe. Sie riefen seinen, Wolfgang Gerhards, Namen, nach Gerechtigkeit, nach Erlösung, nach Vergeltung, nach Blut. Einige von ihnen ließen sich von den Worten des Priesters inspirieren, andere wollten nichts anderes tun als die Hölle, die früher einst ihre Heimat gewesen sein mochte, verlassen und wieder andere wollten einfach nur die in ihnen entstandene Leere so gut es ging irgendwie ausfüllen. Und wenn sie dafür ihren Zorn an ein paar Ketzern und pervertierten Kreaturen für eine gute Sache auslassen konnten, war ihnen das nur Recht. Sie würden marschieren. Marschieren, kämpfen und vielleicht auch sterben, wenn es denn so vorgesehen, jedoch würden sie noch genügend mitnehmen um damit ihren Weg in die Hölle ausreichend pflastern zu können. Ob die Welt nun unterging oder nicht, war irrelevant. Wolf strahlte derweil geradezu vor fanatischer Freude, als er des Eifers dieser tapferen Seelen gewahr, die so willig waren ihr Leben für die große Sache zu opfern und es erfüllte ihn mit unsäglichen Stolz, dass ihm die ehrenvolle Aufgabe zuteil würde als führender Hirte seine Schäfchen zum Ort ihrer Bestimmung zu führen.

Der Regen wurde immer stärker und der Donner war nun ganz nah.

Wolf hob den Hammer mit beiden Händen gen Himmel. Er schrie um das Getöse des Donners und der Menschen angemessen übertönen zu können und sein Glaube gab ihm die Kraft, die er brauchte.


,,Für das Imperium!“

Der Regen schlug ihn ins Gesicht und Wasser lief an seinem Hammer und den Rest seines Körpers hinab, reinigte ihn vom allen was von der besudelnden Präsens des großen Feindes kündete. Die Menschen schrieen.

,,Die Menschheit!“

Sie gaben alles und auch der Donner schien sich dem Chor anschließen zu wollen.

,,Und das Licht Sigmars!“

Als seine letzten Worte verstummten, entlud sich, so als wollte der Herr Sigmar höchstselbst etwas zu dem Schauspiel beitragen, aus den Toren des Himmels ein Blitz gewaltigen Ausmaßes, der für einen winzigen Augenblick die gesamte Umgebung in Licht badete, ehe er sie wieder der Dunkelheit anheim fallen ließ.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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,,Hey.''

,,Hey.''

,,Was'n los?''

,,Nichts.''

,,Na komm.''

,,Meine Mutter.''

,,...''

,,*Seufz* Heute wird sie da sein, wenn wir meinen Kumpel verabschieden. Der will ein halbes Jahr nach Australien und da dachte ich "gehst halt mit", vor allem weil ich ihn ja lange nicht mehr gesehen habe und so...sie ist eine blöde Kuh.''

,,*Legt den Arm um die Schulter*''

,,*Erneutes seufzen* Geb zu ich hab Schiss. Riesen Schiss. Ich meine, da sitzt die Frau der ich vor zwei Jahren gesagt habe "ich gehe" als sie nach Silvester nichts Besseres zu tun hatte mich wieder anzubrüllen, weil sich meine Geschwister mal wieder nicht melden würden und so weiter.''

,,...''

,,Sie war eine miserable Mutter und ein Schwächling. Gesoffen hat sie und geraucht, meistens habe ich sie brüllend in Erinnerung, dass sie besoffen war, habe ich erst später gemerkt...vielleicht hat sie auch erst später angefangen.

Ich war gut darin vieles zu übersehen. Wurde irgendwann zur Lebensphilosophie. Später dann, als ich sowas wie ein Gehirn bekam, meinte ich dann plötzlich sie lieb zu haben, hab sie in den Schutz genommen wenn andere über sie ablästerten und so weiter.

Heute bin ich einer der Ersten, der was Böses über sie zu sagen hat, was wohl dafür spricht, dass ich im Grunde einfach nur Schiss vor ihr hatte und so. Ich habe es wohl immer noch...weißt Du...heute denk ich einfach, dass ich ein Depp bin...zu meiner Psychologin habe ich mal gesagt, dass sie uns im Grunde mit ihrem Wut an uns auslassen, misshandelt, was wohl einerseits stimmt, andererseits nicht die ganze Wahrheit ist.

Man muss nicht ewig in der Hölle schmorren, man kann gehen oder es sich zumindest so einrichten, dass es einem nicht mehr ganz so fertig macht. Ich hör's von meiner Schwester. Ihr geht's gut, sie säuft nicht mehr, scheinbar hat sie sich einen neuen Haarschnitt zugelegt. Ergo hat sie ihre Hölle hinter sich gelassen. Ich frage mich ob ein Teil in mir, ein böser egoistischer von Emotionen gestuerter Teil, sie dafür hasst. Dass sie raus aus diesem Drecksloch gekommen ist, in dass sie vor Jahren gefallen und ich in meinem eigenen scheinbar immer tiefer abrutsche, egal wie älter oder ha reifer ich werde. Würde sehr für meinen wahren Charakter sprechen nicht wahr?

,,*Drückt*''

,,*Dritter Seufzer* Ich will mich benehmen, wirklich. Ich will nicht, dass sie nachher als die Vernünftigere oder Lebensklügere dasteht. Ich will nicht dass sie merkt, wie sehr ich inzwischen abgefallen bin, nur damit sie bestätigt bekommt, dass es besser gewesen wäre mit ihr zu gehen. Einer Frau, die so tief gesunken war, dass es einem das Herz zerreißt. Ich will nicht, dass sie sieht, dass ihr ewiges Problemkind sich im Grunde seines Herzens kein Stück weiter entwickelt hat und immer noch ein Riesenbaby sondergleichen ist. Ich will nicht dass sie am Ende doch Recht behält...davor habe ich Angst...''

,,*Drückt ganz fest.*''

,,...und davor dass ich mich am Ende, doch als der schlimmere, egoistischere, widerwärtigere Mensch von uns beiden herausstelle.

Als der schlechtere Mensch...als der schwächere. Als der, der nicht mehr leben will...''

,,*Hält fest.*''

,,Wir werden sehen*schweigt*.''
 

Zelon Engelherz

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Mal wieder aus dem Warhammer 40.000universum. Ob es da tatsächlich so zugeht wie ich schreibe, weiß ich nicht, aber so menschenverachtend wie das Senario aufgebau ist, übertreibe ich wohl nicht mal:rolleyes:.

Viel Spaß beim lesen.

euer Zelon:)

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Erneut schreiben wir das Jahr 40.000.

*Der Raum wird von einer einzigen Lampe erleuchtet. Bis auf einen Stuhl ist er von jeglicher mobiliarer Last befreit.

Der kleine Junge mit der laufenden Nase, den schmutzigen Gesicht und den sichtbar stinkenden Lumpen am schmalen, abgemagerten Leib schaut sich nervös um.

Plötzlich tritt ein Mann in Uniform und Offiziersmütze und auf beiden abgebildeten Reichsadlern ins Bild. Auf der anderen Seite erscheint ein gerüsteter Hüne mit einem gewaltigen Sturmgewehr im Anschlag. Der Junge blickt nervös hin und her, dann bleibt sein Blick an dem Offizier hängen, was wohl auch an dem freundlichen Fingerzeig des Hünen liegt.

Der Offizier lächelt nicht.*

Offizier: Guten Morgen erstgeborener Arbeitssohn 4447 aus der Familie 8989 des Sektors 2213.Weißt Du wer ich bin?

*Der Junge schüttelt den Kopf. Der Offizier lächelt immer noch nicht.*

Offizier: Ich bin Hans Steiner, Inquisitor des Ordo Plebejus, dem zivilen Arm der großartigen Inquisition. Während unsere Brüder verderbte Mutanten, dämonische Ketzer und verfluchte Aliens ihrer gerechten Strafe zuführen, ist unsere Institution für die Aufrechterhaltung der heiligen Standarts verantwortlich. So prüfen wir übrigens auch nach, ob gewisse Betriebe den festgeschriebenen Richtlinien folgen.

Das ist doch gut nicht wahr 4447?

*Sein Gesichtsausdruck ändert sich immer noch nicht. Der Junge nickt nur sehr eilig.*

Und wie gut das ist. So fallen zum Beispiel auch die Nahrungstempel von Kell'parator in unseren Zuständigkeitsbereich. Wollen wir uns in eine Fabrik begeben, damit Du lernst wie dein tägliches Mahl zubereitet wird?

*Steiner schaut ins Bild. 4447 scheint versucht den Kopf zu schütteln, entscheidet sich dann jedoch für das nickende Gegenteil, als der Gerüstete neben ihn demonstrativ laut sein militärisches Hauptargument durchlädt.*


Steiner: Exzellent. Dann machen wir uns mal auf den Weg.


*Das Bild wechselt von der kargen sterilen Zelle in eine Laute, in Weihrauch und Abgase getauchte Fabrikhalle, deren Wände verschiedener Abbilder gewisser Heiliger und dem Abbild eines streng dreinblickenden Imperators zieren. 4447 scheint sich wie Zuhause zu fühlen, was man seinem mehr als unglücklichen Gesichtsausdruck entnehmen kann. Sie gehen an augenscheinlichen Geschwistern des bewaffneten Hünen vorbei, die, ebenfalls mit rechtskräftigen Mitteln ausgestattet, ihren, durch Visiere ihrer Helme verdeckten, Blick über eine endlos erscheinende Kolonne von angeketteten Arbeitern schweifen lassen, welche auf einen gewaltigen Fließband damit beschäftigt ist, das eine oder andere verdächtige Etwas vom Band zu entfernen. Scheinbar zufrieden nickt Inquisitor Steiner, während sich langsam in seinem Gesicht ein Verdacht auf Erschlaffung der Muskulatur einschleicht.*

Steiner: Hier siehst Du wie ein Haufen erbärmlichen Abschaums, unter den Bedingungen arbeitend die sie verdienen, alle unwürdigen Teile entfernen die in den nahrhaften Flocken nichts zu suchen haben.

*Ein Arbeiter dreht sich auf einmal um und brüllt "Freiheit und Selbstbestimmung für das Volk!" Sein Gesicht verliert an Substanz und findet sich bald auf der Kamera wieder. Ein Scheibenwischer beseitigt die unglaubliche Schweinerei und der aufständische Revolutionär wird auf das Fließband verfrachtet. Sein Platz wird von einer seelenlosen Kreatur eingenommen, die ihrer Tätigkeit ohne große Ausbrüche von Individualität nachzugehen beginnt. 4447 reagiert mit nach Entsetzen aussehender Freude, über die wahrhaftige Größe dieser Tat, während der Inquisitor seine wenig begeisterte Miene beibehält und die Führung ohne viel Federlesen fortsetzt.

Sie gelangen in einem Raum, in dem ein Roben tragender Priester rituelle Gesänge vorträgt und ein Weihrauchfäßchen hin und her schwingt, während sein monoton summender Kollege die Ehre hält die heiligen Handgriffen zu tätigen, um den Geist der Maschine gnädig zu stimmen. Derweil sehen wir die appetitlichen Nahrungsbrocken über das Fließband in einen Trichter fallen, wo das Ganze zu einer nahrhaften Masse verarbeitet wird, die wiederrum auf einem weiteren Fließband von zwei weiteren Priestern in kugelförmige Form gebracht werden.

4447 scheint gar nicht zu wissen wohin mit der ganzen Ehre und wird von Moment zu Moment blasser. Steiner setzt seinen Vortrag fort.*


Steiner: Und hier wird das Rohmaterial der Nahrung in die den Geboten der Nahrungszunahme gefällige Form gebracht. Unter der Aufsicht der Tech-Priester werden alle vonnötenen Rituale eingehalten, um die Maschinengeister zu besänftigen und so die volle Produktivitätsleistung zu erzielen, damit Du und andere Altersgenossen davon schlußendlich profitieren. Das ist doch wundervoll nicht wahr?

*4447 nickt leicht, dann umso energischer als sein bester Freund der Hüne ihn zufällig mit dem Gewehrkolben streift. Der Inquisitor nickt sinnierend.*

Jaja, wir sind tatsächlich die Krone menschlicher Genialität und solche wunderbaren Vorgänge erleichtern es uns ungemein, dem Rest des Universums diese Botschaft überall hin zu tragen. Die Menschheit hat eine Mission und die Fabriken tragen einen nicht geringen Teil zu ihrer Erfüllung bei.


*Er blickt in den Bilschirm.*

Halten wir alle kurz inne, um den Imperator und seine großartiges Werk zu ehren.

*Es vergehen fünf Minuten des Schweigens, dann wird der Vortrag fortgesetzt. Im Hintergrund wird eine Ladung Leichen, denen die Ehre gestattet wird dem Imperium auch im Tode noch nützlich zu sein, reingefahren. Die letzte Apparatur ist vergleichsweise harmlos, da hier nur die aus Altpapier gefertigten Packungen hergestellt werden, auf denen der Reichsadler des Imperiums abgebildet ist, der auf einem Totenschädel sitzt, dessen Augen wiederrum den Schriftzug "Kell'parator" wiedergeben. Die singenden Priester sind nur zu hören.*

Steiner: Und hier wird schlußendlich alles verpackt und für den Transport fertig gemacht. In dieser Form wird das nahrhafte Mahl den hungernden Massen anvertraut damit diese mit vor Verzückung jubelnden Geschmacksknospen, frohgemut weiterhin der Sache des Imperiums dienen können.

*Er gibt 4447 eine Schachtel, der vor Freude anfängt zu weinen und jegliche Farbe im Gesicht verloren hat. Die Präsens des freundlichen, bewaffneten Riesen in seinem Rücken, lässt ihn geradezu übertrieben erleuchtet lächeln. Das Bild wechselt derweil zum Mitglied des Ordo Plebejus, dessen Gesichtsmuskeln kurz zucken, wohl um ein Lächeln anzudeuten.*

Steiner: Wie gesehen, achten wir mit größter Sorgfalt darauf, dass jeder imperiale Bürger seinen gerechten Anteil an Nahrungseinheiten erhält. So wie eben gezeigt, werden auch alle weiteren Fabriken geführt, sodass die maximale Produktivität erreicht wird. Der Ordo Plebejus hat ein wachsames Auge darauf, dass alles in geregelten Bahnen verläuft.

Wir tun es im Namen des Imperators zum Wohle der Menschheit und unseres großartigen Imperiums.

Wir tun es für Euch, ihr gemeinen Bürger, ihr, die ihr der Lebenssaft des großartigen Organismus seid. Euer Wohl ist uns all die damit verbundene Arbeit wert.

*Er zeigt mit dem rechten Zeigefinger drohend ins Bild, runzelt die Stirn und nimmt mit der nun eintretenen Strenge, eine Miene ein, die schon viel eher zu ihm passt.*

Und jetzt zurück an die Arbeit ihr faules Pack!

*Das Bild blendet aus und das Zeichen des Ordo Plebejus erscheint und verschwindet. Es folgt ein Spot über die Herstellung des beliebten, imperialen Mineralwassers "Plebes Aqua", in dem 4447 eine weitere Hauptrolle zugedacht worden ist, die er mit ungezügelter Begeisterung wahrnimmt.*
 
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