Wer aus dem Forum hat schon Kinder?

Durandil

Dúnadan
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Ich denke, Du hast Dich da etwas im Alter vertan, Maus, das geht vielleicht wenn er/sie doppelt so alt ist, aber nicht mit vier :D

Gerade bei so lustigen Fragen wie der, was man denn macht, wenn man im Sarg Hunger bekommt, sieht man ja, dass da noch überhaupt kein Begreifen des Todes vorhanden ist - und keine Ängste. Da jetzt von selber mit dem Kind über Ängste zu reden würde mMn nach solche erst schaffen - wenn es merkt, dass Eltern sich da viel ernste und traurige Gedanken dazu machen, belastet das eine kleine Kinderseele glaube ich ziemlich.

Und sowas wie weiss keiner, weil keiner hier schon mal gestorben ist erwartet zon einem vierjährigen Kind eine gedankliche Transferleistung, zu der es noch längst nicht in der Lage ist - in dieser kurzen "weil"-Logik stecken etliche Bedingungen, die Du natürlich als selbstverständlich voraussetzt, die es aber mit vier nicht sind (warum muss man gestorben sein, um dass zu wissen? Woher weisst Du, dass noch keiner hier schonmal gestorben ist? usw.).

Darf man als Eltern Nicht-Wissen eingestehen? Da gibt's verschiedene pädagogische Konzepte, ich finde ich auch: ja!

Darf man seine Kinder anlügen oder soll man ihnen möglichst die Wahrheit sagen? Ich finde, in erster Linie haben wir die Aufgabe, sie zu beschützen, ihnen eine möglichst schöne Kindheit zu bescheren. Zu welchem Zeitpunkt man dann welche Wahrheit an die Kinder ranführt - bin ich froh, mit einer Diplompädagogin verheiratet zu sein, die sich immer wieder intensiv damit auseinandersetzt, wann überhaupt welche Anlagen vorhanden sind, um was verstehen und verarbeiten zu können :D Wobei die "Lüge" in diesem Fall ja kein Ausschluss von Trauer im Trauerfall bedeuten sollte.

Um auf den Punkt zu kommen... mag jetzt in Sachen säkulärer Staat und säkuläre Kindererziehung kontraproduktiv sein, aber ich mag auch die Idee vom Engel im Himmel. Als meine Oma Anfang des Jahres gestorben ist, hab ich auch viel geweint, und meine Tochter (drei Jahre alt) war sehr erschrocken. Wir haben ihr dann erklärt, dass sie es eben jetzt im Himmel gut hat und wir nur so traurig sind, weil wir sie nicht mehr besuchen können. Das konnte sie verstehen, war kurz mit traurig, ohne aber ewig an etwas zu knabbern, was selbst wir "Erwachsenen" ja oft schon nicht so einfach verpacken können. Und auch wenn das ne absolute Position ist - natürlich kann man das später, so 5-10 Jahre später, trotzdem nochmal anders darstellen. Das nehmen die einem nicht zwingend übel - siehe z.B. Weihnachten - Millionen über Millionen von Kindern müssten ihre Eltern sonst hassen :D
 

Rhonwen

Forumsköchin
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Hm, vielleicht kannst du den Tod ja mit einem ganz langen Schlaf erklären, denn beim Schlafen selbst hat man ja auch meistens keinen Hunger, erst beim Aufwachen.
Den Tod als Schlaf zu erklären, wo man keinen Hunger hat, einem nichts weh tut, man etwas Schönes träumt aber die anderen, die nicht schlafen, traurig sind, weil man nicht miteinander reden kann könnte für das Alter ein verständliches Bild abgeben. Man wacht wieder auf, aber ob alles noch genauso ist wie vorher kann man ja nicht genau sagen (wie beim echten Schlaf: anderes Wetter, Eltern schon bei der Arbeit, Besuch da, ...). So haben wir einem geistig behinderten Kind den Tod der Oma erklärt letztes Jahr.


Nett war auch die Frage meines Patenkindes vor Ewigkeiten: "Warum hat der liebe Gott die Alpträume erfunden?" Um halb drei Uhr nachts eine Herausforderung, darauf eine zufriedenstellende Antwort zu finden.
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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Naja, ich stehe ja häufiger vor der Aufgabe, Kindern den Tod zu erklären, wenn bislang auch noch nicht meinen eigenen. Ich erzähle dann immer die Schöpfungsgeschichte (nein, nicht als Konkurrenz zu Darwin, sondern als Geschichte vom Leben an sich).

Gott nahm einen Klumpen Lehm, formte den Menschen, und blies seinen Atem darein, so wurde der Mensch ein lebendiges Wesen.

Daraus lernen wir: Der Mensch besteht einerseits aus Materie, die im Grunde genommen nichts anderes ist, als Matsch.

Und andererseits gibt es diesen "Pust" Gottes, den wir Seele nennen. Der hält diesen ganzen Matsch zusammen, und gibt uns das Leben.

Diese Seele macht uns zu dem, was wir sind. Aus dem selben Matsch werden Milliarden von Menschen gemacht, und jeder ist einzigartig. Hat seine Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten - und ist genauso liebenswert wie zur Liebe fähig.

Das macht diese Seele, die von Gott kommt.

Und wenn ein Mensch stirbt, dann geht das wieder auseinander. Der Körper, die ganze Materie wird wieder zu Matsch. Und so wie der Körper zur Erde zurück muss, muss die Seele wieder zu Gott zurück.

Dort erfährt sie dann das, was das Leben auch hier schön gemacht hat: Liebgehabt werden und liebhaben dürfen. Das nennen wir Himmel.

So in der Art jedenfalls rede ich zu Kindern, wenn wir Oma/Opa beerdigen müssen.

ZORA
 

Sol

Mönch/Assassine
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Ich hoffe, ich darf auch ohne Kinder hier etwas posten. Ich bin mittlerweile Atheist, aber auch mir wurde in meiner Kindheit die Geschichte mit dem Himmel und so erzählt. Als Trost in sehr jungem Alter finde ich das okay. Ich kritisiere nachträglich niemanden für die Himmelsgeschichte und später werden die Kinder voraussichtlich ihren eigenen Weg trotz solcher Geschichten gehen. Da würde ich mir keine Sorgen machen.
 

Mirya

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Vielen Dank für eure Antworten. :)
Ich finde auch, dass man seinen Kindern gegenüber durchaus Nichtwissen zugeben kann.
Ich habe schon häufiger gehört, wie Kindern absoluter Blödsinn erzählt wurde, weil manche Menschen denken, man kann Kindern Sachen noch nicht erklären. Natürlich gibt es Grenzen dessen,was sie begreifen können und was nicht, die sich auch ständig ändern. Aber irgendwelche Sachverhalte komplett anders Darstellen als sie sind, das möchte ich nicht. (In meiner Schwiegerfamilie werden Dinge oft vereinfacht und gesagt "das versteht er/sie noch nicht", das finde ich ganz scheußlich. Damit machens sich die Eltern/Großeltern aber oft auch einfach leicht.)

Aber, wie Durandil so schön geschrieben hat, wir müssen sie ja auch schützen und ihnen eine schöne Kindheit bescheren, also muss ich selbst überlegen, was an welchem Punkt vertretbar ist und was nicht. Und das ist nicht immer einfach, und ich kann auch schlecht sagen "Warte mal eine halbe Stunde, ich muss drüber nachdenken". Ok, kann ich schon, das wird aber kaum akzeptiert.

Ich muss einfach weiter überlegen und bin gespannt auf die nächsten spannenden Fragen. Auslöser für das Gespräch oben war übrigens eine Beerdigung, auf die meine Mutter gegangen ist.
 

Sir Darian

Ritter des Helm
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Hmmm... *grübel*

Interessant.

Ich denke, ich werde mal den anderen, umgekehrten Weg gehen, wenn mein Nachtdienst vorbei ist.
Ich werde mal meine Tochter fragen, was sie sie meint, was mit einem Menschen "los ist", der gestorben ist.
Der Tod ist für sie schon ein Thema gewesen, seit sie ab zwei Jahre alt Musik von Georg Danzer gehört hat und mal gesagt hat, dass sie auf ein Konzert von ihm will.
Da habe ich ihr erklärt, dass der leider schon gestorben ist (Lungenkrebs).
Ja, was heißt das, gestorben, hat sie damals gefragt, und ich habe versucht, es zu erklären. Dass der Mensch nichts mehr sehen, hören und sagen kann, dass er nicht mehr lebt.

Später, so mit drei Jahren, im Spiel mit Stofftieren kam mal von ihr der Spruch, "Bitte friss mich nicht, Eisbär, ich will doch auch leben".
Da dachte ich, sie hat sich durchaus einen eigenen Begriff vom Tod geschaffen. Hinterfragt habe ich diesen damals aber nicht.

In der Situation mitm Danzer haben wir erstmals über den Tod gesprochen.
Mal sehen, wie sie das heute begreift und verbalisiert.
Dann können sie und ich heute ja dieses Thema nochmal aufgreifen. Wenn sie will. :)
 

Sir Darian

Ritter des Helm
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Hmmm... *grübel*

Nein, besser Hmmm... *freu*. :)

Luinil und ich freuen uns, dass wir nach laaaaanger Wartezeit nun einen kleinen Bruder für Bella haben: Seit 05:50 gehört der kleine Raphael zu unserer Familie. :)

Ein Bildchen und mehr Infos gibt es nach einer Mütze voll Schlaf. :)
Voraussichtlich. ;)
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Herzlichen Glückwunsch Chef :)!
 

Jastey

Matron Modderholic
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Herzlichen Glückwunsch! :)
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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Das ist ja in jeder Hinsicht wunderbar, Cheffe!
Die allerherzlichsten Glück- und Segenswünsche!
Und was für ein schöner und kühner Name!
Ich freu mich riesig mit euch!

ZORA
 

Turjan

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Ui, Nachwuchs! Der naechste Schritt zur Grossfamilie ;). Ich wuensche Euch viel Freude mit dem Neuankoemmlng! Meinen herzlichen Glueckwunsch!
 

Tim

Streichel-Mod
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Glückwunsch! :)
Lustigerweise bringe ich den Namen mit unserem Realschul Klassenclown in Verbindung. Der wurde immer nur Rapha gerufen ;)
 

Mindriel

Traumläufer
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Herzlichen Glückwunsch und alles Gute! Mögen seine und eure Träume euch stets hilfreich sein. :)

Mindriel
 

Schuck

Fürst des Chaos
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Yay, Glückwunsch an die ganze Familie. :):):)
 

Siegmund

Rostiger Ritter
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Toll! Meine besten Wünsche für Euch! :)
 

Brisëis

Priesterin des Apollo
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Wow wie schön, alles Gute!
Und Raphael ist auch einer von meinen Lieblingsnamen! :)
 

Mirya

Senior Member
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Ui, Glückwunsch. Hätte ich mir ja mal was denken können, nachdem ihr so unschlüssig wart bei der Lebkuchentreffenbesprechung.
Ein kleiner Junge ist auch so toll. :)
 

Aires

Dreamwalker
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Auch noch mal hier die besten Glückwünsche zum Kronprinzen! :) ;)
 

Vernochan

Schabrackentapir
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Ich Gratuliere. Damit ist mal wieder bewiesen: 1 und 1 macht 4 :D
 
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