WoW - Moralisch vertretbar?

Trivalon

Schattenkrieger
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Steve, ich weiß nicht, was du als "typisch" empfindest, aber weder Heliotropia noch ich haben uns über WoW ausgelassen. Im Gegenteil, wir haben eine sehr zurückhaltende Meinung geäußert, weil wir nicht pauschalisieren wollen... :rolleyes:
 

Veldryn

Strauchdiebin
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@Steve: aber ganz ehrlich, DU lässt dich über ein MMORPG aus, das du gerade mal 10 Minuten gespielt hast? Was dir natürlich eine umfassende Perspektive bietet, was WoW für diejenigen, die seit 3 Jahren dabei sind, bedeutet? ;)
 

Heliotropia

Kleine Sonne
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Naja, du hast aber geschrieben das du es mit deinem Kumpel gespielt hast, weswegen man den Eindruck erhielt du selbst hättest dich damit beschäftigt ;)
Zusammen spielen kann bei WoW viel bedeuten. Aber darum gehts ja hier nicht :)
 

Steve

Höherer Doppelgänger
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Dazu sag ich jetzt mal nichts. Natürlich hab ich selber schon WOW gespielt, sonst würd ich hier glaub ich auch nicht mitreden...
 

Veldryn

Strauchdiebin
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Ah. Ich hab mich verlesen, hab gedacht du hättest 10 Min gespielt und fandest es langweilig, aber da steht ja "er"... *Augen reib* sorry :)

Naja, zur Diskussion hab ich eigentlich auch nix mehr zu sagen. Nach 3 Jahren WoW und ich spiele immer noch, was soll ich sagen? Mir macht's immernoch Spaß, der Gemeinschaft wegen, meiner Freunde wegen und natürlich auch der Progression im neuen Content wegen... trotzdem gehe ich arbeiten und besuche meine Familie und so Sachen... man sollte halt gucken, wo man die Prioritäten setzt und ob es Sinn macht. Für mich ist WoW ein Hobby in Geselligkeit - wie vieles andere - nicht mehr, nicht weniger.
 

Antracis der Rote

Forumsbakterium
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Ich arbeite ja seit einiger Zeit in der Psychiatrie, und da finden sich tatsächlich in letzter Zeit vermehrt junge Erwachsene so zwischen 19 und 25 ein ( in der Kinder- und Jugendpsychiatrie schauts diesbezüglich sicher noch spannender aus ), die beim Aufnahmegespräch angeben, "in der virtuellen Welt versumpft zu sein".
Das ist dann meist entweder WoW oder SL.

Diese Menschen fallen vor allem dadurch auf, dass es Ihnen nicht möglich ist, Ihrem Tagesablauf in der realen Welt eine Struktur zu geben. Hartz IV, 2 Flaschen Wein am Abend und ein Onlinegame sind dann oft die einzigen Konstanten im Leben. Manchmal entsteht dann ein Leidensdruck, und der führt sie in die Klinik. Tun kann man da stationär und vor allem als Arzt eigentlich nix. Die Leute genießen natürlich die Struktur, die Ihnen die Klinik gibt. Meist zeigt sich dann auch ein Alkoholproblem in Form von Entzugserscheinungen, auch da kann man etwas tun.
Aber nach Entlassung müssen Sie wieder auf eigenen Beinen stehen, und das schaffen sie meistens nicht, weil halt die Fähigkeit zur Strukturierung des Tagesablaufes fehlt, selbst ein tagesklinischer Status überfordert sie oft. Ambulante Behandlung scheitert einfach an der mangelhaften Zuverlässigkeit.

Ohne Witz handelt es sich dabei erstaunlich oft um ein äußerst klischeehaftes häusliches Umfeld...Einzelkind, beide Eltern Pädagogen, konsequent antiautoritäre Erziehung...ect. Letztlich bietet WoW diesen Leuten eine virtuelle soziale Anerkennung. Sie werden ständig belohnt und die dafür aufzubringende "Leistung" ist einfach nur Zeit, die sie reichlich haben. Den Weg aus dem Bett zum Rechner bekommen sie grad noch hin.

Nur gabs solche Konstellationen sicher auch schon vor WoW, die Menschen haben sich halt dann in andere Bereiche geflüchtet, da ist sicher keine Spiele-innovation der letzten Jahre schuld.

Natürlich sollte man genauer hinschauen, wenn dann der 12jährige Nachwuchs anfängt, tagelang vor dem Rechner zu hängen. Aber das mußte man auch schon, als ich 12 war. Man kann sich ja heute gar nicht mehr vortstellen, dass man damals auch 10 Stunden am Tag Summergames gezockt hat, um nach zwei verschlissenen Joysticks endlich den 100-Meter_Weltrekord zu brechen - in 16 Farben. :D

Gruß
Anti
 
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Steve

Höherer Doppelgänger
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Vielleicht hätte man die Frage anders stellen müssen: Ist WoW zu teuer? Jawohl. xD
Hat jetzt nichts mit dem Text obendrüber zu tun, aber wollt ich gestern schon schreiben.
 

Wedge

Wedgetarian
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Kommt drauf an, ich find WoW nicht zu teuer. Wenn ich die Zeit, die ich mit WoW verbracht habe, in Kinos, Kneipen oder auf Jahrmärkten verbracht hätte, wäre ich wohl wesentlich mehr als nur 11 Euro im Monat losgeworden... :D
 

Steve

Höherer Doppelgänger
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Das stimmt allerdings. Auch wenn man die Zeit, die man mit Freunden verbringt, nicht wirklich mit Geld bezahlen kann. Man macht sich ja auch nicht unbedingt 20 Feinde, nur um einen guten Freund zu finden, oder wie seht ihr das?
 

Wedge

Wedgetarian
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Dein Argument würde voraussetzen, dass man nicht mit Freunden WoW spielt sondern der Einzige aus dem sozialen Umfeld ist, welcher dieses Spiel spielt. Was bei mir nicht der Fall war.
 

Steve

Höherer Doppelgänger
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Geht mir aber mit Baldur's Gate genauso. Und Sacred. Einsamer Kämpfer auf der Suche nach Gleichgesinnten. Hab ich glaub ich bei meinem ersten Post aber erzählt. ^^
 

Steve

Höherer Doppelgänger
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Also wenn ich mir Anti so ansehe, ich denke ich heirate einfach einen Psychiater, dann kann der mir nicht mehr die Hoffnung nehmen und ich brauch keine Angst mehr vor Sozialterror oder Betrachteraugen haben. :)
 
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