hmm...
Smart-glasses - sind der unausweichliche nächste Schritt des Smartphones. Es war in den letzten Jahren schon abzusehen am Konflikt tragbar <=> großes Display. Die modernen Smartphones gehen in keine Hosentasche mehr, sind aber trotzdem oft noch zu klein, um sinnvoll zu arbeiten. Und von den Lösungen Beamer (Datensicherheit, Mobilität), Rolldisplay (Preis), Klappgeräte (unhandlich) und Brille (
).. war klar was das Rennen macht. Problem dabei... wenn sich die Leute schon mit 5"-Displays überfahren lassen, was pasiert ihnen dann erst mit Smartbrillen?
3D-Drucker - Da herrscht - gerade bei Managern, noch so viel Ahnungslosigkeit und Aktionismus, dass es schon wieder witzig ist. Und nicht nur da. "Man sagt den Fachleuten, was man will, und sie fertigen es dann.." gibt es seit Jahrzeh.. -hun.. -tausenden. nennt man Auftragsfertigung, und geht auch mit Fräsen, Wasserstrahlschneiden, Schmieden, Schnitzen oder Funkenerodieren. Nur beim Guss eher nicht für geringe Stückzahlen. Und Einsatzbereiche, wo es mehr Sinn macht, jedem Kunden sein Plastikteil mit mieser Oberfläche für viel Geld zu drucken, statt einfach hunderte Varianten in großer Stückzahl und bester Qualität aus China zu bestellen und über effiziente Logistiksysteme zu verteilen, dürften rar sein.
Schlimmer noch in der Industrie. Die Kosten sind angesichts der geringen Geschwindigkeit dieser Drucker um einen Faktor 30 bis 200 höher als beim Spritzguss. Das muss man erstmal wieder reinholen, was auch mit dem Coolnessfaktor additiver Fertigung und völliger Customisierung schwer werden dürfte.
Natürlich gibt es Einsatzbereiche, in denen AM tatsächlich sinnvoll ist. Siemens bereitet damit angepasste Brennerdüsen aus Refraktärmetallen auf. VW baut hochfeste Umformwerkzeuge mit gekrümmten Kühlkanälen. Und in der Luftfahrt werden bionische Hochleistungsteile hergestellt, die anders nicht zu realisieren sind.
Mit Elektronenstrahl-AM lässt sich in Mikrogussprozessen sogar das Kornwachstum steuern. Potential hat es also auf jeden Fall.
Ausserhalb von exotischen Anwendungsfällen im Sondermaschinenbau aber imho eher für aufgeklärte Verbraucher-Kollektive als für die Industrie, und eher auf rechtlicher Seite als tatsächlich auf fertigungstechnischer.
Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass es erheblich leichter und sicherer ist, 'Sollbruchstellen' in modernen Konsumgütern zu analysieren, und die entsprechenden Teile als 3d-Druck-Datei (vermutlich illegal) online zu stellen, als die Teile auf eigene Kosten (ziemlich sicher illegal) herstellen zu lassen, und dann zu verkaufen. Zumal inzwischen die 3D-Vermessung nur noch eine dritte Handykamera entfernt von einer App ist.