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Running out of Time
- Registriert
- 17.04.2002
- Beiträge
- 4.875
Da die Kurzgeschichten ja aus dem entsprechenden Topic augekoppelt werden sollten (bzw. es angedacht ist), fange ich mal an. Kann auch wieder reingeklebt oder gelöscht werden, was auch immer.
Warnung!
Die richtige Geschichte, eine Fabel die den Titel und Bezeichnung Kurzgeschichte zu Recht trägt beginnt unten unter den Sternchen (***).
Die erste ist nur der Versuch erneuter öffentlicher Selbstreflexion und entweder unverständlich oder gar belanglos, ich empfehle daher direkt zu Geschichte zwei zu scrollen. Klingt jetzt nach umgekehrter Psychologie, solls aber nicht sein.
Begegnung
Ein Treffen mit Bekannten. Mit Freunden, soweit man das über Leute die man selten sieht sagen kann. Auch wenn einige Personen fehlen und andere belanglos sind. Aber die wichtigste ist da.
Ein Lokal, laut, an zwei Tischen sitzt die Gruppe, ein Glas zum festhalten.
Es sind viele interessante Menschen da, doch alles fokussiert sich für mich auf dich. Du bist weit weg, ich habe es nicht gewagt mich neben dich zu drängeln. Der Abend vergeht, ich wechsele die Plätze. Ich sehe dich vor mir, von den Gesprächen bekomme ich wenig mit, denn ich sitze nun ganz verdreht zu allen nur um dich zu sehen.
Ab und zu findet dein Blick meinen, fragend, jedoch kein Erkennen, keine Spiegelung. Keine Antwort kommt von mir, versuche mich zu verbergen.
Ich versuche irgendwie Kontakt aufzubauen, mich dazu zu zwingen, doch es will mir nicht gelingen, der Augenblick will nicht erscheinen, der Moment vergeht. Verloren.
Ich könnte tatsächlich Ewigkeiten damit verbringen, dich nur anzustarren. Doch selbst das macht mich wahnsinnig. Ablenkung ist vorhanden und auch dafür bin ich gekommen, um den Abend mit anderen zu genießen, mit Leuten die ich mag. Doch noch mehr als sonst wandern meine Gedanken davon und immer wieder zu dir. Ich versuch mich wieder näher zu dir zu setzen. Wenn du so nah bist möchte ich dich berühren, aber es gibt keinen Grund und ich weiß nicht wie du reagierst. Doch, ich kann es mir denken.
Wir wechseln zur Wohnung unseres Gastgebers.
Wir sind nicht im selben Team. Das ist Tabu.
Ein Spiel.
Du bist dran. Ich kann dir zusehen ohne selbst zu agieren, lächeln und lachen, über deine Worte, einfach nur über deine Stimme. Genießen.
Ich soll Romantik erklären, doch ich scheitere, es könnte ganz einfach sein, doch ich wäre der einzige der es verstünde und ich wage es nicht. Unangenehmer Schmerz. Ich lege die Karte weg.
Ich tausche bei Gelegenheit den Platz um näher bei dir zu sein, es ist bequemer hier. Entspannung und doch Panik. Jetzt bist du mein Schiedsrichter. Dabei könntest du alle Entscheidungen hier gegen mich fällen und es wäre mir doch egal, wenn man tauschen könnte gegen die eine, einzig wichtige Entscheidung.
Du lachst über einige meiner Worte, meine verdrehten Ideen, aber „I know you like the song, but not the singer.“.
Der Abend vergeht und wir gehen schlafen. Fast beneide ich den der mit dir in einem Bett schlafen darf, auch wenn es wirklich nur zum schlafen ist. Doch ich lege mich weit weg. Und ich kann in solchen Nächten besser schlafen als sonst, trotz des grellen Lichts, dem Schnarchen und der Fremde. Denn ich bin nicht allein und du bist in der Nähe. Seltsam.
Ich wache auf und bin nicht wirklich müde. Ich sehe dich davon gehen und stehe auf. Die letzten Stunden dich zu sehen. Ich hab keinen Hunger, trotzdem sitze ich bei eurem Frühstück dabei. Du bist müde und etwas verspannt, doch ich kann dich nicht mal jetzt helfend berühren, dabei wäre es ganz harmlos. Ich verpasse meinen besten Zug, aber das ist egal, denn ich will nicht früher gehen, bevor du aufbrichst. Doch die Zeit kommt, der Abschied, das Schlimmste und es ist nichts gesagt. Du umarmst mich von selbst wie jeden anderen, was du wohl früher auch nicht getan hättest bei Leuten die von Fremden zu Freunden und Bekannten geworden sind. Du hast dich weiter entwickelt, du bist noch schöner und reifer geworden seit dem letzten Mal. Ich dagegen stehe hier immer noch auf der Stelle.
Langsamer Abschied auch vom Rest der immer noch besten Gemeinschaft an der ich je teilhaben durfte. Die Fahrt nach Hause ist einsam, der Abschied ist immer schwer, aber diesmal ist er schlimmer als sonst und noch mehr das Gefühl etwas zu verlieren, verloren zu haben. Ich hatte mir Besserung versprochen, doch es ist nur noch härter. Ich muss meinen Gedanken irgendwie Platz verschaffen, sonst explodiere ich.
*********************************************************************
Blind
Der Rabe saß auf dem Schornstein und dachte nach. Er erkannte die Katze erst als sie sich bis auf ein paar Schritte genähert hatte und flatterte erschrocken mit den Flügeln. „Ich tu dir nichts.“, sagte die Katze ruhig und schaute ihn aus müden Augen an. „Du würdest mich fressen wenn du könntest. Das wäre nur natürlich.“, antwortete der Rabe. „Wieso urteilst du wenn du mich nicht kennst?“, fragte die Katze und legte den Kopf schief. Dann hüpfte sie auf den Schornstein. Der Rabe flog fort.
Auf dem Boden angekommen entdeckte er eine Raupe. „Willst du mich fressen?“, fragte die Raupe. „Das wäre nur natürlich.“, sagte der Rabe, aber schaute sie nur misstrauisch weiter an. „Du hast eine andere Farbe als die anderen. Du machst mir Angst.“, meinte er. „Das mag schon sein. Ich muss weg.“, meinte die Raupe und kroch davon. Und der Rabe stob hoch in den Himmel, drehte seine Kreise und dachte nach.
Als er wieder auf dem Boden ankam war viel Zeit vergangen. Er hatte großen Hunger. Er sah einen wunderschönen Schmetterling der emsig herumkreiselte. Da kam die Katze aus dem Gebüsch und warf ihn zu Boden. „Hallo Rabe, hallo Katze.“, sagte der Schmetterling mit der Stimme der Raupe und flog weg. „Das war die Raupe.“, krächzte der Rabe. „Und ich hätte sie beinahe doch gefressen.“ „Natürlich.“, bestätigte die Katze, ließ ihn los und sprang davon.
Warnung!
Die richtige Geschichte, eine Fabel die den Titel und Bezeichnung Kurzgeschichte zu Recht trägt beginnt unten unter den Sternchen (***).
Die erste ist nur der Versuch erneuter öffentlicher Selbstreflexion und entweder unverständlich oder gar belanglos, ich empfehle daher direkt zu Geschichte zwei zu scrollen. Klingt jetzt nach umgekehrter Psychologie, solls aber nicht sein.
Begegnung
Ein Treffen mit Bekannten. Mit Freunden, soweit man das über Leute die man selten sieht sagen kann. Auch wenn einige Personen fehlen und andere belanglos sind. Aber die wichtigste ist da.
Ein Lokal, laut, an zwei Tischen sitzt die Gruppe, ein Glas zum festhalten.
Es sind viele interessante Menschen da, doch alles fokussiert sich für mich auf dich. Du bist weit weg, ich habe es nicht gewagt mich neben dich zu drängeln. Der Abend vergeht, ich wechsele die Plätze. Ich sehe dich vor mir, von den Gesprächen bekomme ich wenig mit, denn ich sitze nun ganz verdreht zu allen nur um dich zu sehen.
Ab und zu findet dein Blick meinen, fragend, jedoch kein Erkennen, keine Spiegelung. Keine Antwort kommt von mir, versuche mich zu verbergen.
Ich versuche irgendwie Kontakt aufzubauen, mich dazu zu zwingen, doch es will mir nicht gelingen, der Augenblick will nicht erscheinen, der Moment vergeht. Verloren.
Ich könnte tatsächlich Ewigkeiten damit verbringen, dich nur anzustarren. Doch selbst das macht mich wahnsinnig. Ablenkung ist vorhanden und auch dafür bin ich gekommen, um den Abend mit anderen zu genießen, mit Leuten die ich mag. Doch noch mehr als sonst wandern meine Gedanken davon und immer wieder zu dir. Ich versuch mich wieder näher zu dir zu setzen. Wenn du so nah bist möchte ich dich berühren, aber es gibt keinen Grund und ich weiß nicht wie du reagierst. Doch, ich kann es mir denken.
Wir wechseln zur Wohnung unseres Gastgebers.
Wir sind nicht im selben Team. Das ist Tabu.
Ein Spiel.
Du bist dran. Ich kann dir zusehen ohne selbst zu agieren, lächeln und lachen, über deine Worte, einfach nur über deine Stimme. Genießen.
Ich soll Romantik erklären, doch ich scheitere, es könnte ganz einfach sein, doch ich wäre der einzige der es verstünde und ich wage es nicht. Unangenehmer Schmerz. Ich lege die Karte weg.
Ich tausche bei Gelegenheit den Platz um näher bei dir zu sein, es ist bequemer hier. Entspannung und doch Panik. Jetzt bist du mein Schiedsrichter. Dabei könntest du alle Entscheidungen hier gegen mich fällen und es wäre mir doch egal, wenn man tauschen könnte gegen die eine, einzig wichtige Entscheidung.
Du lachst über einige meiner Worte, meine verdrehten Ideen, aber „I know you like the song, but not the singer.“.
Der Abend vergeht und wir gehen schlafen. Fast beneide ich den der mit dir in einem Bett schlafen darf, auch wenn es wirklich nur zum schlafen ist. Doch ich lege mich weit weg. Und ich kann in solchen Nächten besser schlafen als sonst, trotz des grellen Lichts, dem Schnarchen und der Fremde. Denn ich bin nicht allein und du bist in der Nähe. Seltsam.
Ich wache auf und bin nicht wirklich müde. Ich sehe dich davon gehen und stehe auf. Die letzten Stunden dich zu sehen. Ich hab keinen Hunger, trotzdem sitze ich bei eurem Frühstück dabei. Du bist müde und etwas verspannt, doch ich kann dich nicht mal jetzt helfend berühren, dabei wäre es ganz harmlos. Ich verpasse meinen besten Zug, aber das ist egal, denn ich will nicht früher gehen, bevor du aufbrichst. Doch die Zeit kommt, der Abschied, das Schlimmste und es ist nichts gesagt. Du umarmst mich von selbst wie jeden anderen, was du wohl früher auch nicht getan hättest bei Leuten die von Fremden zu Freunden und Bekannten geworden sind. Du hast dich weiter entwickelt, du bist noch schöner und reifer geworden seit dem letzten Mal. Ich dagegen stehe hier immer noch auf der Stelle.
Langsamer Abschied auch vom Rest der immer noch besten Gemeinschaft an der ich je teilhaben durfte. Die Fahrt nach Hause ist einsam, der Abschied ist immer schwer, aber diesmal ist er schlimmer als sonst und noch mehr das Gefühl etwas zu verlieren, verloren zu haben. Ich hatte mir Besserung versprochen, doch es ist nur noch härter. Ich muss meinen Gedanken irgendwie Platz verschaffen, sonst explodiere ich.
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Blind
Der Rabe saß auf dem Schornstein und dachte nach. Er erkannte die Katze erst als sie sich bis auf ein paar Schritte genähert hatte und flatterte erschrocken mit den Flügeln. „Ich tu dir nichts.“, sagte die Katze ruhig und schaute ihn aus müden Augen an. „Du würdest mich fressen wenn du könntest. Das wäre nur natürlich.“, antwortete der Rabe. „Wieso urteilst du wenn du mich nicht kennst?“, fragte die Katze und legte den Kopf schief. Dann hüpfte sie auf den Schornstein. Der Rabe flog fort.
Auf dem Boden angekommen entdeckte er eine Raupe. „Willst du mich fressen?“, fragte die Raupe. „Das wäre nur natürlich.“, sagte der Rabe, aber schaute sie nur misstrauisch weiter an. „Du hast eine andere Farbe als die anderen. Du machst mir Angst.“, meinte er. „Das mag schon sein. Ich muss weg.“, meinte die Raupe und kroch davon. Und der Rabe stob hoch in den Himmel, drehte seine Kreise und dachte nach.
Als er wieder auf dem Boden ankam war viel Zeit vergangen. Er hatte großen Hunger. Er sah einen wunderschönen Schmetterling der emsig herumkreiselte. Da kam die Katze aus dem Gebüsch und warf ihn zu Boden. „Hallo Rabe, hallo Katze.“, sagte der Schmetterling mit der Stimme der Raupe und flog weg. „Das war die Raupe.“, krächzte der Rabe. „Und ich hätte sie beinahe doch gefressen.“ „Natürlich.“, bestätigte die Katze, ließ ihn los und sprang davon.