Dead Reckoning

Kraven

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15.03.2004
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Sooo... ursprünglich sollte das Ding mal in Zoras 50 ways to kill, weil das die Grundinspiration war (das, und eine echt coole Tätowierung, die ich auf dem Oberarm eines betrunkenen Türstehers gesehen hab :rolleyes: :D), aber naja... die Sache ist ein bisschen ausgeufert :shine:
Kleine Warnung vorweg: Im Bardenwettbewerb gab es Leute, die es nicht mochten, wenn eine Geschichte eigentlich nur eine Aneinanderreihung von teils unnötig brutalen Actionsequenzen ist. Diesen Menschen möchte ich ans Herz legen, die hier vorliegende Geschichte nicht zu lesen :fies:
Allen anderen: Viel Spaß, und wie immer freu ich mich über Kommentare und Kritik.

Dead Reckoning

Die Luft in Faterazzis Kellergewölbe war zum Schneiden dick, stickig gemacht vom Qualm der kleinen Weihrauchfässchen, der in Schwaden unterschiedlichster Farbe zur roten Backsteindecke aufstieg.
Faterazzi saß im Schneidersitz auf dem Boden, direkt vor dem Pentagramm, das er mit schwarzem und weißem Sand auf den Boden gezeichnet, flankiert von den Beschwörungsrunen, für die er roten Sand benutzt hatte. Es war eine gewaltige Arbeit gewesen, die Formen und Zeichnungen freihändig zu zeichnen, nur auf die Vorlage aus jenem alten Buch angewiesen, das in mittelalterlichem Hebräisch verfasst war und an dessen Seiten die Ratten bereits genagt hatten. Nur ein Fehler, eine falsch gezeichnete Rune, die Winkel des Pentagramms zu stark verzogen, und jeden Augenblick hätte sich das Tor zur Hölle öffnen können, um ihn für alle Zeit zu verschlingen.
Natürlich hatte Faterazzi keine Illusionen. Dieses Schicksal war ihm gewiss, ob mit oder ohne Beschwörungen. Aber jetzt noch nicht. Jetzt hatte er wichtigere Dinge zu erledigen. Hatte für Gerechtigkeit zu sorgen, für die Rettung seiner Ehre, das Reinwaschen seines Namens.
Faterazzi griff in die Plastiktüte zu seiner Linken, nahm eine Hand voll Kokain heraus und warf es in das Weihrauchfässchen zu seiner Rechten. Der rote Rauch färbte sich heller, und die Luft benebelte ihn noch stärker. Freilich war es eine Schande, den guten Stoff einfach zu verbrennen. Doch das Ritual forderte Opfer, und die sollte es bekommen.
Faterazzi atmete tief ein, stieß rot gefärbte Atemluft aus und schniefte die Rückstände von seiner Hand. Dann begann er zu sprechen, in alter, längst vergessenen Sprache die alten Flüche zu intonieren, die die Beschwörung einleiteten. Seine Stimme war dunkel und schien im Nebel, der das Gewölbe ausfüllte, schwächer zu werden, zu verschwinden, nur um dann aus einer völlig anderen Ecke doppelt so laut wieder hervorzukommen. Die Worte schienen ein Eigenleben zu besitzen, ihn nur zu benutzen, nicht durch seine Zunge geschaffen, sondern seinen Mund nutzend, um selbstständig in die Welt zu gelangen. Sie sprachen von Rache und Hass, von Demut und Unterwerfung, von bereitwilliger Opfergabe und der Einforderung einer Gegengabe. Sie sprachen von dem uralten Wissen, welches er sich angeeignet, und von dem Geschenk, dass er sich aufgrund dieses Wissens verdient hatte.
Die Runen, die das Pentagramm umgaben, fingen langsam an, aus sich heraus zu leuchten, und der rote Sand begann in hellem Gold zu erglühen. Faterazzi konnte die Hitze auf seiner Haut spüren und sprach weiter, während das Leuchten die Pentagrammlinien erreichte, sich auf sie ausbreitete, an ihnen entlang wandelte. Bald leuchtete die komplette Zeichnung vor ihm auf dem Boden, sein Licht spiegelte sich in den tiefen Nebelschwaden wider, die sich langsam um das Zentrum des Pentagramms zu drehen begannen.
Faterazzi begann mit der letzten Strophe, der Bindung des gerufenen Geistes an sich. Langsam begann sich etwas aus dem Nebel heraus zu formen, wabernd, unbeständig zuerst, doch immer festere Formen annehmend, von einem schwarz, dass jede Lichtquelle im Raum aufzusaugen zu schien. Die Gestalt streckte sich, wurde länger, menschenähnlich, und berührte just in dem Moment den Boden, als Faterazzis Stimme versiegte, die letzte Silbe der letzten Strophe ausgesprochen.
Faterazzi betrachtete das Wesen, und in seinen Augen begann ein Leuchten, das heller schien als das der Kerzen im Raum.
„Du bist also wirklich erschienen.“
Die Gestalt nickte.
„Offensichtlich.“
Es war seltsam, fand Faterazzi. Die Stimme war erstaunlich wohlklingend, tief zwar, und durchzogen von einer eigentümlichen Schwere, dennoch eine grundsätzlich angenehme Stimme. Es war eine Überraschung, bedachte man, dass die Erscheinung vor ihm weder über Lippen noch eine Zunge verfügte, um solche Laute formen zu können. Der grinsende Schädel unter der Kapuze starrte ihn an.
„Dieses Ritual wurde seit sehr langer Zeit nicht mehr ausgeführt“, sagte er. „Mach es kurz, ich bin zur Zeit stark eingespannt. Was willst du? Einen Aufschub? Eine Antwort auf Das, was danach kommt? Ich habe ein Schachspiel dabei, um die Formalitäten zu regeln.“
Faterazzi schüttelte den Kopf. „Nichts dergleichen. Ich will, dass du jemanden für mich umbringst.“
Tod starrte ihn an. Kein sehr angenehmes Gefühl, aber auf der anderen Seite auch nichts, was neu für Faterazzi gewesen wäre. Man kam nicht in eine Position wie die seine, wenn man dem Tod nicht ab und zu auch mal in Auge blicken konnte.
„Jemanden töten?“ Die Worte wogen schwer wie Blei. „Das ist eigentlich unter meiner Würde. Das Töten überlasse ich euch.“
Faterazzi lachte auf. „Ist ja nicht so, dass ich das noch nicht probiert hätte.“ Er zog ein Foto aus der Brusttasche seines verschwitzten Hawaii-Hemdes und warf es in das Pentagramm. Tod starrte es kurz an.
„Oh“, meinte er. „Er.“
Faterazzi nickte nur.
Tod hob das Foto auf und führte es näher an seine leeren Augenhöhlen. „Ich habe aus beruflichen Gründen mitbekommen, was mit den letzten paar...“, er schien kurz nachzudenken, „hundert Jungs passiert ist, die sich mit ihm angelegt haben.“
Faterazzi nickte. „Mir gehen langsam die Leute aus, die ich auf ihn ansetzen kann. Tears war meine Nummer eins, und mit jedem Mann, den ich auf ihn ansetze und der danach zerschossen in irgendeiner Seitenstraße rumliegt, wird mir auch wieder ins Bewusstsein gerufen, warum das so war.“
Er seufzte. „Anfangs war es nur etwas rein geschäftliches, aber so langsam geht mir dieser Hurensohn ernsthaft auf die Nerven. Außerdem ist es schlecht für mein Ansehen, wenn jemand, der mir fortlaufend ans Bein pisst, immer noch atmet.“
„Und darum hast du jetzt mich gerufen.“ Es war keine Frage, aber Faterazzi nickte trotzdem.
„Ich dachte mir, wenn jemand dieses Arschloch umnieten kann, dann du. Du bist schließlich schon eine ganze Weile im Geschäft.“
Natürlich war es unmöglich, das zu sagen, aber er hatte das seltsame Gefühl, dass Tod eine Augenbraue hochgezogen hätte, wenn er welche besessen hätte.
„Töte ihn, und der Pakt ist erloschen, und du kannst wieder an deine normale Arbeit.“
Tod sah ihn - naturgemäß - ausdruckslos an, dann nickte er.
„In Ordnung,“ sagte er. Seine rechte Hand streckte sich zur Seite, und erneut waberte die Luft. Nach nur wenigen Sekunden umgriffen seine Knochen schweres, gut gearbeitetes Holz, und das verirrte Licht der Kerzen spiegelte sich auf blitzendem Metall.
Faterazzi nickte beeindruckt. „Ich dachte immer, du würdest eine Sense benutzen.“
Tod grinste sein eingefrorenes Totenschädelgrinsen. „Weißt du, selbst in einem derart traditionellen Gewerbe wie dem meinen kann es nicht schaden, zumindest alle paar Jahrhunderte mal mit der Zeit zu gehen.“

Fluchen rannte Tears den Flur entlang und sprang zur Seite, eine halbe Sekunde, bevor der Türrahmen, durch den er sich warf, von einer Ladung Schrot zerfetzt wurde.
Gemessenen Schrittes lied Tod durch den Flur und lud sein Gewehr durch; die leere Patronenhülse wurde mit einem klackenden Geräusch ausgeworfenen und landete klimpernd auf dem Laminatboden, bevor sie sich langsam in Luft auflöste.
„Tears, es ist Zeit“ intonierte Tod seinen Lieblingsspruch. Er legte an und jagte eine weitere Ladung durch die Wand. „Komm in das Licht.“
„Leck mich!“ schrie Tears und griff durch das Loch, dass die Kugeln in seine Schranktür gerissen hatten, nach den Waffen, die dort lagen. Seine Finger umfassten die schwere Desert Eagle, und in Sekundenbruchteilen berechnete sein Instinkt den Winkel, in dem die Kugeln durch die Wand gedrungen waren, addierte die Schrittgeschwindigkeit des knöchernen Kerls dazu und betätigte dreimal hintereinander den Abzug. Tears hörte ein Poltern, dann ein verächtliches Knurren, während er gleichzeitig nach weiteren Waffen griff und sie in die Sporttasche warf, die er für exakt solche Fälle direkt neben den Schrank gestellt hatte.
Okay. Vielleicht nicht für exakt diese Fälle.
Er konnte hören, wie Tod sich langsam wieder aufrichtete, hörte das Schleifen des metallenen Laufs auf dem Boden.
„Kommt es dir nicht ein bisschen ironisch vor, auf den Tod zu schießen?“
Zur Antwort schoss Tears erneut in die Richtung, aus der die Stimme ertönte. Diesmal war das Knurren schon beachtlich lauter.
„Was ich damit ausdrücken wollte, war, dass es wirklich ironisch ist, weil ich schließlich die Verkörperung-“ Tears warf sich die Tasche über die Schulter und schoss ein weiteres Mal. Diesmal hörte er als Antwort nur ein resigniertes Schnauben, gefolgt von dem kalten Klacken, mit dem Tod eine neue Patrone in den Lauf beförderte. Tears ließ sich zur Seite fallen, und Tod drückte ab. Tears sah, wie die zum Flur deutende Wand erneut in einer kleinen Wolke aus Gips und Holz explodierte, als sich die Schrotkugeln ihren Weg hindurch fraßen, spürte den Luftzug, den sie hinterließen, als sie an seinem Gesicht vorbei flogen, rollte sich ab und sprang zum Fenster.
Tod schmetterte die Tür mit einem Fußtritt gegen die Wand, die Schrotflinte im Anschlag, und ging in das Zimmer. Tears war nicht mehr zu sehen, nur die fadenscheinigen Gardinen des Fensters schienen Tod spöttisch zuzuwinken. Tod seufzte.
„Du zögerst das Unvermeidliche nur hinaus.“
„Genau darum geht es im Leben,“ hörte er Tears Stimme überraschend nahe von der anderen Seite des Fensters. Etwas kleines, eiförmiges prallte gegen den Fensterrahmen und kullerte Tod vor die Füße.
„Geh ins Licht, Arschloch.“
Tears stand am Rand seiner Fensterbank, griff nach den äußeren Stangen Notleiter, die sich neben seinem Fenster befand, und rutschte nach unten.
Noch bevor er unten ankam, detonierte die Granate. Das Gebäude erbebte, und Tears zog den Kopf tief zwischen die Schultern, als Glassplitter und brennende Holzstücke auf ihn herab regneten und den Boden bedeckten.
Er kam auf, federte in die Knie, griff nach der Tasche, die er zuvor herunter geworfen hatte und rannte los.
Tod stand in der brennenden Wohnung, den Zeigefinger erhoben, und knirschte verärgert mit den Zähnen. Er mochte es nicht, wenn man seine eigenen Sprüche gegen ihn verwendete. Es zeugte von eienr gewissen Respektlosigkeit. Von einem Mangel an Pietät, wenn man so wollte. Nicht mehr ganz so gemessenen Schrittes, mit schwelender Kutte und rauchenden Augenhöhlen, ging er auf das Fenster zu und sprang hinaus.
Der geteerte Boden der schmalen Seitengassen bebte spürbar, als er aufkam. Er schüttelte wütend den Kopf, sah die rennende Gestalt rechts von ihm, schoss und sah verärgert, wie Tears sich zur Seite wegrollte und hinter einem orangefarbenen Müllcontainer, aus dessen Ecke etwas Giftiges quill, Deckung suchte.
„Weißt du, so langsam verstehe ich, warum Faterazzi dich tot sehen will“, sagte er, während er auf den Container zuging und Salve für Salve abschoss. „Irgendetwas an dir macht mich reizbar, und das ist eine ziemliche Leistung. Mein Gleichmut war mal sprichwörtlich.“
„Ach, Faterazzi also,“ meinte Tears und hob eine Mac10 über den Kopf. „Wusste gar nicht, dass er so gute Kontakte hat.“ Er legte die MP auf den Container auf und leerte blind das Magazin.
„Ja, ich war selbst überrascht,“ antwortete Tod im Plauderton und betrachtete ungerührt die Kugeln, die um ihn herum, und, teilweise, auch in ihn persönlich einschlugen, und schoss erneut auf den Container. „Alles in allem eine sehr lästige Angelegenheit, die du mir allerdings enorm erleichtern könntest.“ Er schoss auf die Ecke der Backsteinmauer, die neben dem Container entlang führte, und sah mit einer gewissen Befriedigung, wie die Steinsplitter mit einer Geschwindigkeit gleich Gewehrkugeln in alle Richtungen davonstoben.
Tears schrie vor Schmerz, fluchte und wischte sich einen blutigen Kratzer von der Wange.
„Ich kann nichts für deinen Job!“ schrie er über die Schulter und sah sich um. Da vor ihm, nur wenige Meter entfernt, war die Fourth Street. Keine Passanten zu sehen, die hielten sich natürlich fern von den Schüssen, aber der Verkehr war immer noch dicht genug, um ihm als Deckung dienen zu können. Dumm nur, dass diese paar Meter ohne jede Deckung waren, und dieser Freak in Kutte nur darauf wartete, dass er sich regte. Aber Moment mal... hastig griff er in die Sporttasche.
„Es ist nicht so, dass du wirklich eine Chance hättest“, klang Tods Stimme nun gefährlich nahe. „Ich bin durch Faterazzi an diese Welt gebunden, und da er sich vermutlich nicht in den nächsten Sekunden einen Strick nehmen wird, hast du nach wie vor...“ er hatte den Container erreicht, wirbelte um die Ecke und schoss.
Die Kugeln trafen auf Asphalt, Metall und Stein, nicht jedoch auf weiches Fleisch. Verdutzt blickte Tod in die Leere Ecke, als er unter sich ein Klicken hörte. Er blickte nach unten und schaute direkt in die Läufe einer abgesägten Schrotflinte, die unter dem Container hervorlugte.
Der erste Lauf ging los, und Tod wurde von der puren Wucht des Einschlags in die Luft geschleudert. Tears feuerte den zweiten Lauf ab, und Tod spürte, wie seine Füße nach hinten gerissen wurden. Er kam mit dem Schädel zuerst auf dem heißen Asphalt der Fourth Street auf.
„Verdammter, dreckiger...“ fluchte er, krallte seine Finger in den Boden und richtete sich langsam auf. „Ich bin der Tod!“ schrie er. „Ich war schon hier, bevor eure lächerliche Spezies überhaupt lernte was man mit einem ordentlichen Knüppel alles anfangen kann!“ Er hatte sich vollkommen aufgerichtet, und in seinen Augenhöhlen blitzte ein irres Feuer. „Du kannst mich nicht mit einer lächerlichen-“
Ein schwarzer Sattelschlepper erfasste ihn und rammte ihn aus Tears´ Blickfeld. Tears zog sich unter dem Müllcontainer hervor und rappelte sich hoch. „Das war ja auch nicht der Plan.“
Mit einer geübten Bewegung lud er die Flinte nach, steckte sie zurück in die Tasche und rannte auf die Fourth, in die Richtung, aus der der Sattelschlepper gekommen war, und in der auch das Casino lag, das Faterazzi als legale Fassade nutzte. Etwas formte sich in seinem Kopf, etwas, das er sonst nicht mal im Fieberwahn als gute Idee bezeichnet hätte. Aber solange er nichts besseres hatte, würde er es versuchen müssen.

Tod krallte sich in die Motorhaube des Trucks, der unbeeindruckt weiter fuhr, und zog sich nach oben. Er starrte in die Windschutzscheibe, sah teils die sich vor Schreck verzerrende Fratze des Fahrers wie auch sein eigenes Antlitz, welches den Mann mit brennenden Augen anstarrte.
„Halt an!“ brüllte er, und der Fahrer, ein fetter Kerl Mitte fünfzig mit grauen Haarbüscheln, die ihm zu den Ohren herauswuchsen, trat mechanisch auf die Bremse. Der Truck stoppte beinahe auf der Stelle, und Tod wurde weiter geschleudert. Er kam hart auf dem Boden auf, knurrte und erhob sich, langsam auf den Truck zugehend. Der Fahrer stieg aus, stolperte, und fiel auf die Knie.
„Oh Scheiße Mann, scheiße, hey Mann, bitte, meine Zeit kann noch nicht gekommen sein, meine Kinder sind ausgezogen, mein Leben fängt doch grade erst an, und ich wollte doch auf meinen Cholesterinspiegel achten, und Bier trink ich auch wieder weniger, ich schwöre dir, ich werd versuchen, gesünder zu- “
„Halt's Maul!!“ donnerte Tod und ging an ihm vorbei. Er streckte die Hand aus, und seine Finger umschlossen erneut den Ebenholzgriff der sich aus der Luft materialisierenden Schrotflinte, die ihm durch den Aufprall aus den Fingern gerissen worden war. Immer mehr Menschen auf den Bürgersteigen sahen ihn an, sahen das wandelnde Skelett, aus dessen Augen Flammen schlugen, und fingen an zu rennen.
Tod ging weiter, eine Flutwelle aus Panik und Angst vor sich her tragend, und legte den Kopf leicht schief, als würde er Musik lauschen. Der Truck hatte ihn fast einen kompletten Block weit getragen, und Tears konnte inzwischen sonstwo sein. Tod konzentrierte sich auf das Gesicht des Mannes, der einfach nicht sterben wollte, griff mit seinen Gedanken wie mit einer Hand nach ihm - und dann sah er ihn. Tears rannte immer noch auf der Fourth entlang, rannte zu... aha. Tod hatte keine Ahnung, was Tears vorhatte, letztendlich war es ihm auch gleichgültig. Er würde es genießen, Tears zu erschießen.
Mit einem bitteren Grinsen, das Gewehr sanft wie ein Baby in den Armen wiegend, ging er los, mit jedem Schritt mehr panische Menschen vor sich her scheuchend.

Keuchend beugte Tears sich nach vorne und stützte sich auf die Knie, jede Zigarette verwünschend, die er in seinem Leben je geraucht hatte. Aber er war da. Dort, direkt auf der anderen Straßenseite, war Faterazzis Casino, bis zum Bersten voll gestopft mit seinen Schlägern.
Bist du sicher, dass du das tun willst? fragte eine leise Stimme in seinem Kopf. Er schüttelte den Kopf. Aber habe ich eine Wahl? Er griff in seine Gesäßtasche, holte eine zerknüllte Packung Camels daraus hervor und vergaß die Verwünschungen, die er vor Sekunden noch ausgesprochen hatte. Es klickte leise, als er das schlichte Benzinfeuerzeug aufschnappen ließ und die Zigarette anzündete. Tears nahm einen tiefen Zug und behielt den Rauch in den Lungen, während er die Packung und das Feuerzeug wieder verstaute. Den Rauch zum Himmel pustend, wartete er. Tod würde jeden Augenblick kommen, dessen war er sich sicher. Der Truck würde ihn nicht für lange aufgehalten haben, und Tears machte sich keine Illusionen. Dem Tod entkam niemand. In der dichtesten Großstadt, auf den einsamsten Berggipfeln starben Leute. Tod wusste immer, wo sie sich befanden, und er fand immer einen Weg zu ihnen. Man musste nur geduldig warten, dann kam er.
Eine Frau lief schreiend an ihm vorbei, wild mit den Armen wedelnd, die Handtasche um ihre rechte Schulter pendelnd. Tears sah ihr ein paar Sekunden interessiert hinterher, dann schaute er in die Richtung, aus der sie gekommen war.
Hunderte von rufenden Menschen stürmten auf ihn zu und rannten kopflos an ihm vorbei, und dort hinten, sie verfolgend, sah er eine Gestalt in schwarzer Kutte, wie sie gefährlich langsam die Straße entlang schritt. Selbst auf diese Entfernung konnte Tears die Flammen in Tods Augenhöhlen sehen, der Sensenmann musste fast blind sein vor Zorn. Gut so. Das würde die Sache vereinfachen.
Er nahm einen letzten tiefen Zug, warf die Kippe auf den Boden und trat sie sorgfältig aus, bevor er die Sporttasche über die Schulter warf und sicheren Ganges auf die Casinotür zuschritt. Kurz bevor er sie erreicht hatte, warf er noch einen kurzen blick über die Schulter. Tod schritt nun schneller aus, rannte fast, um ihn zu erreichen. Lächelnd winkte Tears ihm zu und betrat den Laden durch die schwere Stahltür.

Das Casino war gefüllt von Mördern, von Dieben, Rauschgifthändlern, Zuhältern und wer wusste schon wem noch alles, und alle standen sie auf Faterazzis Gehaltsliste. Tears konnte Vinnie die Kralle an einem Tisch Black Jack spielen sehen, er sah Tony den Metzger am Roullettetisch, Georgio, Jack, Pepe, und jeder einzelne von ihnen hatte einen guten Grund, ihn tot sehen zu wollen. Es schien keinen einzigen normalen Menschen im Saal zu geben. Tears nickte. Gut so. Wenigstens niemand, der im Kreuzfeuer stand.
Niemand schien seine Anwesenheit bemerkt zu haben. Tears hüstelte demonstrativ, und Vinnies Kopf drehte sich desinteressiert zu ihm um. „Geschlossene Gesellschaft, Arschlo- heilige Scheiße, Tears!“
Binnen Sekunden fühlte Tears den Blick der gesamten Mannschaft auf sich ruhen, der Blick eines Wolfsrudels, das ein kleines Lamm betrachtete.
„N'abend, Vinnie.“ Hinter sich spürte Tears die Präsenz des Todes, die langsam näher kam und sich mit jeder Waffe, die nun gezogen und auf ihn gerichtet wurde, zu verdichten schien.
Vinnie schüttelte immer noch verdattert den Kopf.
„N'abend,“ sagte er automatisch. Dann zuckte er mit den Schultern. „Knallt ihn ab.“
Tod war jetzt ganz nahe, direkt hinter ihm.
„Jetzt hab ich dich endlich, du mieser-“ Tears griff hinter sich und riss die Stahltür auf, schraubte sich zur Seite und gegen die Wand, so dass die Tür ihn schützte, während Dutzende Finger sich um die Finger ihrer Abzüge krümmten und auf die Stelle schossen, an der Tears noch gerade eben gestanden hatte - und wo jetzt Tod stand.
Tods Kutte schien sich von der Wucht der Geschosse aufzublähen, die in ihn einschlugen. Die Kapuze wurde ihm vom Schädel gerissen, und Funken sprühten, wo die Kugeln sein Gewehr trafen. Die Meute, eben noch ein Haufen hungriger Wölfe, ließ langsam ihre Waffen sinken, gebannt von dem zerschossenen Skelett, dessen flammende Augen plötzlich anfingen, rot aufzuleuchten. Tears griff in seine Tasche, holte eine kleine Baretta hervor und rannte los, bereit auf jeden zu schießen, der auch nur in seine Richtung guckte. Niemand beachtete ihn.
Tods Finger griffen so fest um sein Gewehr, dass das Holz ächzte.
„Langsam finde ich die Menschheit echt zum Kotzen“, sagte er. Er sah zu den Menschen, die ihn anstarrten wie Lemminge. Seit den wenigen Minuten, in denen er versucht hatte, Tears zu töten, war er mehrfach beschossen, in die Luft gejagt, durch die Luft geschleudert und überfahren worden. Es reichte. Es war genug.
Mit kaltem Grinsen lud er sein Gewehr durch.

Tears hörte den Schuss hinter sich und den dicht darauf folgenden dumpfen Schlag eines aufprallenden Körpers, gefolgt von Schreien und weiteren Schüssen als Antwort. Er sah, wie mehrere Spielautomaten umgeworfen und als Deckung genutzt wurden, hörte das Klicken von leeren Magazinen und das Prasseln von Patronenhülsen auf Parkett Aus dem Orchester heraus tönte immer wieder Tods Schrotflinte, die mit ihrem Lärm alles andere übertönte.
Tears rannte um eine Reihe von Spielautomaten, sah aus den Augenwinkeln, wie ein Mann - Frank? Er hatte zugenommen, wenn er es war - eine Uzi hob und auf ihn anlegte. Tears schoss, ohne hinzuziehen, vernahm zufrieden, wie Frank zusammenbrach, und warf sich zur Seite, als eine weitere Gestalt auf einer der oberen Balistraden auftauchte und das Feuer eröffnete. Tears schraubte sich hinter einen Spielautomaten, drehte sich zur anderen Seite hinaus, und leerte das Magazin. Die Wucht der Geschosse schleuderten den Mann nach hinten und gegen die Wand, an die er angelehnt liegen blieb. Er sah, wie die massige Gestalt Jacks sich hinter einem Roullettetisch erhob. Tears ließ die Pistole fallen, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, sie nachzuladen, und griff in die Sporttasche. Seine Finger fanden den Griff der abgesägten Schrotflinte und zogen sie, als Jack das erste Mal schoss. Tears hechtete nach vorn, spürte die Kugel an seinem rechten Ohr vorbei segeln, und richtete die Flinte auf Jack. Jack schoss ein zweites Mal, eine Winzigkeit zu hoch, um Tears Kopf zu treffen, und eine dritte Chance ließ Tears ihm nicht. Der Doppellauf der Winchester dröhnte auf, und Jacks Kopf explodierte, rote und graue Fetzen Haut und Hirnmasse auf den Boden und die Decke verteilend.
Tears rollte sich ab, kam geduckt auf und lud die Waffe nach, bevor er weiter rannte. Ein Knall, und ein zerschossener Körper segelte an ihm vorbei. Tears widerstand der Versuchung, zur Seite zu sehen, nutzte eine weitere Reihe von Automaten als Deckung und lief weiter, stetig auf die hintere Ecke des Casinos zu, in der irgendwo der Zugang zu Faterazzis Keller lag. Er konnte die schwere Eisentür schon sehen, als ein weiterer Mobster hinter einer Ecke auftauchte. Tears erschoss ihn im laufen, sah, wie ein anderer Mann direkt vor ihm - Vinnie, ganz sicher, niemand sonst trug eine derart bescheuerte Krawatte zu so einem Anzug - auf einen Black Jack-Tisch sprang und, in jeder Hand eine kleine Uzi haltend, auf ihn schoss.
Tears ließ die leer geschossene Schrotflinte fallen und grätschte auf Vinnie zu. Um ihn herum fraßen sich Kugeln in den roten Samtteppich, zerfetzten den Holzfußboden, und Tears griff in die Sporttasche, holte schlitternd eine schlanke Clock 17 hervor und zog den Abzug immer wieder durch. Er konnte sehen, wie die ersten Kugeln in Vinnies Brustkorb eindrangen, dann verschwand der Mobster aus seinem Blickfeld, und Tears rutschte unter den Tisch, kam zum Halten, schoss unablässig weiter nach oben auf den Platz, an dem er Vinnie vermutete. Es klickte, und der Schlitten der Clock blieb stehen, als das Magazin leer war, fast zeitgleich fiel zu seiner Linken der leblose, aus zahlreichen Wunden blutende Körper Vinnies auf den Boden.
Tears blickte nach rechts und sah, wie zwei Gangster, die er nicht kannte, schreiend den Gang entlang auf ihn zu liefen, verfolgt von einer grinsenden, fast von Flammen eingehüllten Gestalt. Tod sah ihn, und die Flammen schienen noch heller zu werden. Er sah Tears und legte an. Tears trat nach oben, trat den schweren Tisch um und rollte sich auf die Seite. Der Tisch fiel hin, die Oberfläche schützend zu Tod deutend. Tears rollte weiter, über Vinnies Körper, und riss ihn vor sich. Tod schoss.
Die Kugeln durchdrangen die Tischplatte mühelos, blieben jedoch in Vinnies Körper stecken, und Tears griff die beiden Uzis, die neben seinem Gegner lagen, und richtete sich auf. Die Waffen dröhnten auf, und die beiden Gangster, die zwischen ihm und Tod standen, wurden regelrecht durchsiebt. Tod ignorierte die beiden, ignorierte die explodierenden Flaschen, die zersplitternden Tische, die umher wirbelnden Dollarscheine, Roullettecroupons und Spielkarten, ignorierte die Kugeln, die in ihn einschlugen. Er lud sein Gewehr durch.
Es krachte, aber der Schuss kam nicht aus Tods Gewehr. Tods Oberkörper wurde zur Seite gerissen, ein Schuss löste sich aus seiner Waffe und riss ein Loch in die Decke. Tears ließ die Uzis fallen und rannte aus dem Gang raus, während Tod vor Enttäuschung schrie und nun den Mann unter Feuer nahm, der ihm diesmal den Abschuss versaut hatte.
Tears lief auf die Stahltür zu, griff erneut in die Tasche, zog diesmal einen schweren 45.er Trommelrevolver hervor, trat die Tür mit einem Sprung auf, geduckt aufkommend, in alle Richtungen zielend.

Der Keller war immer noch erfüllt von rötlichem Rauch, und Tears spürte, wie er seine Sinne benebelte. Dann wurde ihm schmerzlich bewusst, dass er im Lichtkegel des hereinfallenden Lichtes wie auf dem Präsentierteller dastand. Er hörte ein leises Klicken, gefolgt von einem dumpfen fump!, und seine Augen weiteten sich vor Schreck.
Er sprang ab, und die Tür hinter ihm wurde von der Explosion aus den Angeln gesprengt. Die Druckwelle erfasste ihn im Flug und riss ihm die Sporttasche aus den Händen, schmetterte ihn zu Boden. Tears spürte, wie der Aufprall ihm schmerzhaft die Luft aus den Lungen presste, sah verschwommen die massige Gestalt Faterazzis auf der anderen Seite des Gewölbes, und schoss. Die Kugel verfehlte ihr Ziel, Faterazzi suchte hinter einer der Kellersäulen Deckung.
Tears hörte wieder das Klicken, mit dem Faterazzi den Granatwerfer nachlud, sah seine Tasche in der Mitte des Raumes liegen, inmitten des Pentagramms, sprang auf und rannte los.
Faterazzi schoss erneut, nicht auf Tears, sondern auf die Tasche. Tears sah einen Feuerball auf sich zurasen, wurde nach hinten geschleudert, spürte heißes Metall über seine Brust sirren, das Fleisch ritzend und verbrennend. Er schoss noch in der Luft, einmal, zweimal, dreimal den Abzug durchdrückend, kam auf, schnellte nach oben, schoss noch zweimal - und erneut schoss Faterazzi, und diesmal traf er. Tears fühlte sich wie eine Puppe in die Luft gerissen, als die Explosion von der Wand abprallte und ihn weg schleuderte, spürte, wie sich die Granatsplitter in sein Fleisch fraßen. Etwas in ihm brach, als er auf dem Boden aufkam, und er schmeckte Blut.
Wabernd, ein dunkler Umriss im Rauch von Weihrauch und Schießpulver, kam Faterazzi langsam schaukelnd auf ihn zu. Tears hustete, beobachtete die fein zerstäubten Blutpartikel in der Luft, und hob langsam, ganz langsam den Revolver. Er hörte Faterazzi lachen, ein heiseres, ersticktes Lachen, dem man aber deutlich anhörte, dass es ehrlich gemeint war.
„Vergiss es“, sagte Faterazzi. „Wie mein alter Herr es immer sagte: Ich bin alt und manchmal ein bisschen langsam, aber ich bin nicht dumm. Sechs Schuss in der Trommel, sechs Schuss abgefeuert.“ Er kam langsam näher, sich den Bauch haltend, und Tears sah, wie Blut zwischen seinen Fingern quoll. Faterazzi folgte seinem Blick.
„Ja, die letzten Beiden waren gut.“ Sein Grinsen wuchs in die Breite. „Aber mach dir keine Hoffnungen, Kleiner. Dich überleb ich allemal.“ Langsam, ganz bedächtig legte er den Granatwerfer auf den Boden, tat die letzten Schritte zu Tears und ließ sich schwerfällig neben ihm nieder. Fast zärtlich strichen seine Finger über Tears Hals, griffen zu und zogen ihn nach oben, immer fester zugreifend.
„Was ist denn los“, fragte Faterazzi, als Tears anfing zu röcheln. „Ich versteh dich so schlecht. Dabei müssen deine letzten Worte echt bewegend sein.“
Tears hob die rechte Hand, und der Lauf des Revolvers bohrte sich in das weiche Fleisch von Faterazzis Kiefer. Automatisch lockerte sich sein Griff.
„Fünfundvierziger Colt Special Magnum“, flüsterte Tears. „Gegen Aufpreis mit Sieben-Schuss-Trommel.“ Er drückte ab.

Schon in gesundem Zustand wäre es es anstrengend gewesen, Faterazzis Massen von sich herunter zu wuchten, in seinem jetzigen Zustand war es es Qual. Tears schaffte es, sich so weit zu drehen, dass zumindest sein Oberkörper frei war und Faterazzis Augen ihn nicht mehr verständnislos anglotzten, aber der Steinboden bot ihm nicht genug halt, um sich weiter zu ziehen und seine Beine zu befreien.
Dann sah er aus den Augenwinkeln eine dunkle Gestalt, und er erstarrte. Tod stand da, die Schrotflinte über die Schulter gelegt, und sah ihn an. Tears schüttelte den Kopf.
„Du kannst mich,“ keuchte er. „Faterazzi ist tot, du bist nicht mehr an diese Ebene gebunden.“ Tod erwiderte nichts, sah ihn nur weiterhin an. Tears meinte, ein leises Glimmen in Tods Augenhöhlen zu sehen, war sich aber nicht sicher. Er hustete, spuckte Blut und verstand nicht, was schief gelaufen war.
„Das Pentagramm hat er selbst in die Luft gejagt. Er ist tot, du... was zur Hölle machst du noch hier?!“ schrie er, bevor ihn ein Hustenreiz unterbrach.
Tod ging in die Knie, legte den Kopf schräg und blickte ihn an, ein blaues Flimmern in den Augen. Tears hatte plötzlich das deutliche Gefühl, dass Tod sich zusammen riss, um nicht laut loslachen zu müssen. Dann begriff er.
„Nein.“
Tod nickte. „Doch, doch.“
Tears schüttelte den Kopf. „Nein, das... das ist nicht fair. Ich hab schon wesentlich schlimmeres überstanden.“
„Das bezweifle ich,“ antwortete Tod. „Du hast schlimme Verbrennungen, eine ganze Menge Metall im Körper, das da nicht hingehört. Und ganz ehrlich, es ist der Wahnsinn, was so eine Detonation mit den inneren Organen anstellen kann. Der einzige Grund, aus dem du noch atmest, ist das Adrenalin, und das baut sich schnell ab.“
Tears schüttelte den Kopf, hin und her, wie eine Puppe, die durchgeschüttelt wird. „Nein, nein...“ Dann klärte sich sein Blick, und er sah Tod direkt an. „Fick dich, okay? Du kriegst mich nicht. Ich geh jetzt da rauf, wo garantiert schon die Cops auf mich warten, und lass mich von 'nem Sani wieder zusammenflicken.“
Er krallte sich fester in die Ritzen zwischen den Pflastersteinen, und mit aller Kraft zog er sich voran, befreite seine Beine von Faterazzis Gewicht. Er versuchte, sie zu bewegen, scheiterte, kroch auf dem Bauch auf die steinerne Treppe zu, die nach draußen führte. Tod schritt langsam neben ihm her. „Du überstehst das hier nicht, nur weil du mich ignorierst. Ich hoffe, das weißt du.“
„Sei still“, flüsterte Tears. Er hatte die Treppe erreicht und zog sich nach oben, eine Stufe, dann zwei. Es war seltsam, je höher er kam, umso leichter wurden seine Bewegungen, umso weniger Kraft kostete es ihn, sich noch weiter nach oben zu ziehen. Er lachte und sah Tod noch einmal an. „Guter Bluff, aber so leicht kriegst du mich nicht.“
Tod zuckte mit den Achseln. „Unter Leicht stell ich mir was anderes vor.“
Ihn ignorierend, stand Tears auf und ging weiter die Treppe hoch, hinein in das blendend weiße Licht, das durch die Pforte strahlte.
 
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