Danke für Eure Comments!
@Verno: Jau, umschauen kann man sich dort wirklich schön....
@Ketama: Ja, wenn Du mal Lust auf ein Originalgemälde hast, melde Dich!
@Mysterios Knight: Wen meinst Du? Wo wohnst Du denn?
@Darghand: Gimling hat das überraschend gut in einem einzigen Satz zusammengefaßt. Die etwas längere Version (nicht die volle Version, die wäre ermüdend lang...
): Ich bin irgendwann zu dem Schluß gekommen, daß die bildende Kunst, insbesondere die Malerei, keine wirklich relevanten Aussagen mehr über das Zeitgeschehen, die Gesellschaft usw. tätigen kann. Weil Bilder einfach zu verkürzend sind und der Komplexität der Verhältnisse nicht entsprechen können. Sie können zwar rätselhaft sein, aber dann haben sie über ihre Rätselhaftigkeit und Komplexität hinaus kaum noch eine wirksame Botschaft. Manchmal ist es sehr frustrierend, wenn man so stundenlang vor sich hinmalt, dabei Radio hört und andauernd kommen Meldungen darüber, was in der Welt so los ist. Da fragt man sich dann: Bringt's das, hier rumzuhocken? Was für eine Message bringe ich mit meinen Bildern denn schon großartig rüber? Ich kann zwar einzelne Gefühle vermitteln - aber Gefühle sind irrational und das Gegenteil von objektiv. Auch hilft es niemandem, wenn ich z.B. ein Bild male, in welchem meinetwegen Völkermord "angeklagt", d.h. mit einem negativen Gefühl konnotiert wird. Denn sowas ist belanglos und platt.
Also habe ich irgendwann die Namedropping-Serie angefangen. Ich male weiter die von mir inzwischen sattsam bekannten Stilleben, baue aber statt "moderner" Details lieber Namen von Persönlichkeiten in diese Bilder, deren Arbeit/Werk ich bewundere, bzw. von denen ich denke, daß sie und ihre Ideen/Ansichten mehr Leuten ein Begriff sein sollten. Es handelt sich dabei meistens um Schriftsteller, aber auch um Aktivisten und Künstler. Ich schreibe einfach nur deren Namen in meine Bilder - ansonsten haben sie nicht unbedingt offensichtlich mit diesen Bildern zu tun. Ich privat male diese Bilder auch zu den jeweiligen Persönlichkeiten (so wie ich sie einschätze) passend. Aber dieses "Passende" ist etwas vollkommen Subjektives. Beispielsweise hat für mich Arundhati Roy etwas exotisches. Sie ist sehr weiblich und auch schön. Also habe ich da die Schmetterlinge mit reingemalt in das Bild, oder die Zitronenblüten (wenn ich was zu sagen hätte, würden alle Frauen nach Zitronenblüten duften
).
Das Bild für Michael Moor war z.B. ein kleines Bild mit grünen Weintrauben, in welchen ein roter Käfer krabbelte. Das hatte irgendwie einen bestimmten Witz, der für mich mit dem Witz Moores korrespondierte, und außerdem hat er etwas Grelles und überhaupt Käferartiges...
Hier noch ein Beispiel. Das Gemälde ist heute fertig geworden. Einmal mit Kunstlicht fotografiert, einmal bei Tageslicht.
Das Kunstlichtbild ist inzwischen gefirnist, seine Kontraste sind ungefähr die des Originals.
Das Tageslichtbild war noch ungefirnist, die Farben kommen allerdings besser hin...
@ Gimling: Ich war eben total begeistert davon, wie Du meinen Ansatz mal eben in einer Zeile zusammengefaßt hast. Und vor allem, daß Du den überhaupt Dir gemerkt hast! Ich denke oft, daß ich das, was ich schreibe, eigentlich umsonst zusammentippe, weil ja eh keiner genau hinliest. Umso schöner, nun von Dir das Gegenteil demonstriert zu bekommen!