Gedanken spät abends

David

Moderner Nomade
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EDIT:
Bitte unten weiterlesen, und keine Kommentare über die Gross- Klein- und Falschschreibung, der Anfang des Threads stammt noch aus der primitiven wilden Zeit des Forums. :D

EDIT ENDE

lest euch das mal durch,und sagt mir ob ihr ähnliches kennt:

ich mach jetzt meine ausbildung zum wirtschaftsinformatiker an der ba,bin mit der arbeit auch zufrieden und sie macht mir auch keinerlei probleme (im moment bin sogar ziemlich unterfordert).

meine kollegen und mistudenten sind auch alle nett,also eigentlich kein problem.

aber wann immer ich die reden höre von wegen aktien etc. (meistens in "neudeutsch")überkommt mich so ein komisches gefühl,da ich diese auswüchse unseres wirtschaftssystem nicht besonders gutheiße,und auch probleme damit habe wenn dem geld zuviel bedeutung beigemessen wird (es sollte meiner meinung nach ein gutes leben ermöglichen,nicht aber ein gutes leben ausmachen).

ich habe zwar nichts gegen die personen,aber solange die so reden weiß ich nie so genu was ich machen soll:
einfach ruhig sein und mir meinen teil denken,oder wiedersprechen?
im moment isses ne mischung aus beiden,man will sich ja nicht unbeliebt machen,aber die eine oder andere bemerkung kann ich halt doch nicht zurückhalten.

wie gesagt halte ich meine arbeitskollegen trotzdem für gute menschen,aber ich hoffe nur nach 3 jahren ausbildung nicht auch so zu sein,denn so möchte ich nicht reden und handeln.

trotzdem der beruf ist für mich deshalb gut weil mir programmieren leicht fällt,es mir spass macht,und man noch dazu gut bezahlt wird und mittelfristig praktisch eine arbeitsplatzgarantie bietet(und so schon mal eine sorge weniger hat),aber der zwangsläufige wirtschaftsteil drumrum ist nicht so mein ding,aber man kommt eben nicht drumrum..

was die arbeit selber angeht:auch hier werden "ideale" zerstört,da wird oft genug nur code kopiert,und am ende erhält man nicht gerade den optimalen durchdachtesten oder es wird code einfach aus html-hilfe-seiten übernommen,aber eben ohne einen hinweiß auf den urheber zu geben,das erscheint mir nach allem was ich an der schule gelernt habe (und meiner eigenen meinung nach)nicht besonders richtig zu sein.
(bin halt perfektionist,schon alleine um die gefahr aus bequemlichkeit billigen müll abzuliefern zu umgehen,und letzteres ist für mich eine urheberrechtsverletzung)

[Editiert von david am 25-12-2000 um 00:23]
 
Zuletzt bearbeitet:

Paladin

Your average writer
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Jetzt kann Ich dir nicht unbedingt weiterhelfen, aber hast du dabei das seltsame Gefühl, zwar irgendwie stolz auf dich zu sein, aber gleichzeitig so eine seltsame Leere fühlst?
 

David

Moderner Nomade
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stolz?
solange ich nicht wirklich gefordert werde hält das höchstens kurz an,oder wie soll ich stolz sein etwas zu schaffen das ich vor nen paar jahren auch schon schaffen konnte?
(oder auf kopierten und modifizierten von code oder gar ne urheberrechtsverletzung)

leere trifft es nicht ganz,ehr sorge,ich will jedenfalls kein "kapitalist erster güte" werden,aber wenn man von solchen leuten umgeben ist führt das zwangsläufig zu problemen.
(oder sag mal dem chef einer ag das du aktiengeschäfte nicht wirklich gut heißen kannst,wenn so jemand geld verdient ohne einen finger krumm zu machen während arbeiter den ganzen tag für einen hungerlohn schuften müssen (etwas übertrieben dargestellt,aber im grunde stimmts doch) )
 

Turjan

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Der Neo-Kapitalismus ist halt eine Ersatzreligion, die genau so mystische Züge an sich hat, wie die allseits belächelten Esoterik-Jünger. Was ist z.B. an Chart-Analyse wissenschaftlich? Es ist alles eine Glaubensfrage, und wenn die Schar der Jünger nur groß genug ist, treffen die Prophezeihungen sogar ein; wobei letztere Aussage sogar wirtschaftstheoretisch erklärbar ist :).

Ansonsten musst du dich wohl damit abfinden, dass es so etwas wie Perfektion nicht gibt. Der Generationenkonflikt beruht zu einem guten Teil auf den Gegenpositionen von jugendlichem Idealismus, darauf folgender Desillusionierung und späterem Opportunismus. Wobei ich hier keiner Position einen eindeutigen Vorzug geben möchte; am besten ist eine Mischung von allem.

Es gibt nur wenige Menschen, die sich ihren Idealismus auf immer bewahren; wobei ich nicht die meine, bei denen er als Lippenbekenntnis auf ewig bewahrt bleibt, die aber sonst nichts dafür tun. Da die richtige Balance zu wahren, um nicht als "Spinner" zu enden, wird wohl schwer fallen. Mach dir nicht draus. Ich bin da eher Fatalist: Es kommt, wie es kommt ;).
 

Eule

Lederstrumpf
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@David
Ich denke wenn du davon ausgehst das die Welt nicht so schlecht ist wie du vielleicht jetzt noch glaubst und du selbst nicht so edelmütig und gut bist wie du vielleicht jetzt noch denkst, dann denk ich das es sich in dieser Welt ganz gut leben läßt.
 

David

Moderner Nomade
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gut leben kann ich ganz bestimmt,weil ich durch zufall genau den job mag,der zukunft hat,aber gerecht ist was anderes..

ich hab keine illusion daran was ändern zu können,aber ich hoffe zumindest das ich nie so daherrede wie andere "gewinner" in diesem system (wer keine aktien hat um reich zu werden ist selber schuld etc.).

auch wenn man nichts ändern kann muß man ja nicht so werden wie alle anderen!
 

Eule

Lederstrumpf
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@David
Weiß schon was du meinst. Viele Aktionäre meinen sie könnten das große Geld machen ohne eigentlich was besonderes geleistet zu haben, das is was anderes als eine Firma zu gründen und auf diesem Wege reich zu werden.

Allerdings werden auch nicht alle Aktionäre reich und setzt man zuviel auf eine Karte is das Geld auch mal schnell weg.
Hab mir dieses Jahr im Zuge der großen Aktienbegeisterung auch mal zwei Aktien gekauft. Reich werd ich damit aber nicht, befriedigt wohl eher meinen Spieltrieb und ständig drüber reden muß ich auch nicht, ich guck noch nichtmal nach wie der aktuelle Stand ist. Meist muß ich mir im Betrieb anhören; ej du hast doch die und die Aktie gekauft, die ist aber ganz schön im Keller.
 

David

Moderner Nomade
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letzteres ist genau das was ich meine: sich wichtigtuen und profilieren wollen,mehr ist das nicht..

und was schlimmer ist:mit sowas kann man sich anscheinend noch wichtig machen,wer geld hat ist wichtig...
 

Amergin

Schattenbarde
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dunkler gruss...

das ist doch alles unsinn... und dieses problem ist leider typisch deutsch.
langsam aber sicher sollte man auch als normal-bürger begreifen, dass sich die wirtschaft leider etwas anders zusammensetzt, als es einem von klein auf beigebracht wird.
ist dir das zu unsicher, zu schwammig oder sonstewas, dann bleib' ruhig bei deinem sparbuch, und lass den zinsertrag von der inflation fressen... oder investier in festverzinsliche wertpapiere und hab' über jahre hinweg nix von deiner kohle... aber dafür immerhin bis zu 7% mehr pro jahr...
die wirtschaft findet nunmal leider an den börsen statt (stark abgekürzt, aber so ist es nunmal) und die börse ist ein wichtiger indikator dafür. und gerade du als angehender wirtschaftinformatiker solltest dich damit etwas genauer auseinandersetzen... welches unternehmen der it-branche ist denn eigentlich keine AG?? ;)

nimms mir bitte nicht übel, aber deutschland hängt in diesem punkt allen anderen industrienationen hinterher und das rächt sich irgendwann... unflexibilität kann man sich in dieser zeit leider nicht erlauben...
 

Estefan

Away from Keyboard
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Wobei ich persönlich nie kapiert habe, weshalb man dem Aktienmarkt solche Bedeutung beimisst - ein Unternehmen geht an die Börse und kassiert Kohle für die emittierten Aktien. Schön und gut. Aber danach - was hat die neue AG davon, ob die Aktien hoch oder runter gehen? Von der Börse kommt kein neues Geld in die Firma - ausser sie kann neue Aktien ausgeben. Aber sowas kommt selten vor.
Ich habe gehört, der sogenannte "Marktwert" einer AG, der an der Börse festgelegt wird, sei wichtig für die Kreditwürdigkeit. Aber wenn ich Banker wäre, würde ich eher auf die Gewinne und die Chancen der Produkte der Firma auf dem Markt schauen, als auf irgendwelche Aktienkurse.
Irgendwie halte ich das ganze Gesabber in den Medien über Aktien für einen grossen Hype.
 

David

Moderner Nomade
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das problem ist das,wenn eine firma einen sehr niedrigen aktienwert hat,sie evtl. aufghekauft und ausgeschlachtet wird.(oder von der konkurenz geschluckt)
in den usa passiert sowas häufiger.
(dann lieber unflexibel!)

die banken werden wohl alles genau betrachten,oder sollten sie zumindest,nach dem fall holzmann hab ich allerdings kleine zweifel.

@amergin:
verstehen tue ich das schon,zwangsläufig sozusagen..
aber gut finden muß ich es trotzdem nicht.
 

Amergin

Schattenbarde
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dunkler gruss...

schon richtig, werter david, aber fasziniert dich nicht diese unglaubliche schnelligkeit, flexibilität und teilweise auch skrupellosigkeit an der börse? natürlich beinhaltet ein börsengang ein hohes risiko, aber mindestens auch genauso viele möglichkeiten... ein junges, dynamisches softwareunternehmen, mit einer genialen idee kann so einen traum verwirklichen... siehe intershop... oder untergehen... wie yellowbubble.com.

na klar, man muss es nicht gutheißen, ich verstehe auch deine ansicht und es gibt genug mit dem ich auch nicht einverstanden bin, aber nichtsdestotrotz: jede firma kennt die gefahren eines börsenganges... jeder ist sich der möglichkeiten und gefahren bewusst, die damit eingegangen werden. jeder hat also eine durchaus faire chance. und wenn eine firma es nicht schafft... pech gehabt ;) oder nicht??
 

David

Moderner Nomade
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jo,was die firmen angeht schon (hätt ich eine wärs nie ne ag),das ganze internet-zeugs hat jetzt aber dazu egführt das nicht wenige,der der medien-berichterstattung über die geldmaschine börse geglöaubt haben,ihr geld verloren hat.
(intershop soll jetzt jha auch mehr oder weniger pleite sein)
gerade bei internet-firmen steht nichts dahinter:an sachwerten höchstens nen haus mit nen bisschen inventar,und wenn die dann (wie die meisten) noch nicht eine mark gewinn gemacht haben,investiert man schnell mal in eine seifenblase.
zumal mache ideen wie letsbuyit.com meiner meinung nach keine chance haben sich wirklich durchzusetzen,das sind lustige spielereien,aber aktien von so einer firma tät ich nie kaufen.

im alten markt hat holzmann gezeigt,das selbst bei einer völligen pleite noch eine geringe hoffnung bvesteht,da ducrh aufträge und vorhandenes anlagevermögen immer noch was da ist,wenn die firma pleite ist,was unter glücklichen umständen zum wiederaufbau führen kann,ein internet-unternehmen wäre sofort weg vom fenster.
(ohne schröder wäre holzmann wohl auch den bach runtergegenagen..)

das problem ist aber,das selbst gut laufende firmen keine gaarntie sind,das die aktien auch nur ihren wert behalten,weil aktien ja die zukunft des unternehmens zeigen,zukünftige aktienkurse sind die zukunft der zukunft und damit praktisch nicht berechenbar.
(beliebtes beispiel:gruppe von "experten" gegen affen mit dartpfeilen,affe gewinnt)
wer in die dax-werte investiert,anstatt rolette am neuen markt zu spielen verliert zwar höchstwahrscheinlich nie alles,aber gewinne muß er deshalb noch lange nicht einfahren.

ich spar mir da lieber mein geld fürs eigenheim,sobalt mein einkommen das zualssen wird,und hab dann schonmal eine sorge fürs alter weniger.

auf der anderen seite machen irgentwelche glücksritter vermögen obwohl sie praktisch keine richtige arbeit machen,sondern mit wissen und glück aufträge an die börse weiterleiten lassen,wenn man das mit dem einkommen von normalverdienenden arbeitern,die jeden tag 8 und mehr stunden "schuften" müssen vergleicht,kann mand as ja wohl kaum noch als gerecht vergleichen.
hier ist ja nicht mal das gegeben,was die irrsinnigen einkommen von sportlern oder schauspielern erklärt (nämlich der wert der von ihnen erbrachten leistungen in form von unterhaltung)
 

a Vecha

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Hoch.
 

David

Moderner Nomade
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Wo hast du den den Thread gefunden?

Der ist ja noch aus der Prä-Grosschreib-Regel Ära des Forums... *g*

Aber irgentwie aktuell ist er trotzdem noch.
 

a Vecha

Freund
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Ich habe tief, tief gegraben ;)
 

Zhuge Liang

Funky Paladin
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Also ich hab ihn hier noch in der 1. Liste drin, dafür find ich meinen Thread von vor dem Umzug nicht mehr.

Aber was das hier gesagte angeht, kann ich dir größtenteils zustimmen, ich werd wahrscheinlich auch in meinem Leben keine Aktien groß kaufen.
Wie läufts denn inzwischen mit deinem Wirtschaftsinformatiker? Ich überleg mir nämlich grad, was ich mal nach der Schule mac (Abi 2004) und hab mal Wirtschaftsingenieur und Wirtschaftsinformatiker in die engere Auswahl gezogen, weiß aber nicht genau, welches von beiden, noch wo ich mich ausbilden lass (BA, FH oder Uni), wär vielleicht niohct schlecht, wenn du mir beschreiben könntest, wie's auf der Ba so war ;-) .
 

David

Moderner Nomade
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Mein Bericht über die BA ist nicht repräsentativ, zum einem weil Wirtschaftsinformatik im Nachhinein die falsche Wahl war (ist fast nur BWL gewesen bei mir), und auch meine Firma nicht so dolle war.
(Aufgaben gingen selten über Kopieren und Zeit totschlagen hinaus, nur eine Handvoll wirklich interesannter Projekte, und im letzten Praxissemester musste ich sogar meinen eigenen Laptop mitnehmen, weil nicht genug PCs dawaren..)

In ziemlich genau 3 Monaten werd ich fertig sein, immernoch mit ganz guten Noten, auch wenn man denen schon irgentwie meine Lustlosigkeit ansieht, für diesen Mist noch was zu lernen..

Ich hab mich jetzt bei ein paar interesannten Unternehmen beworben, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, das die bei der momentanen Lage ausgerechnet auf meine Bewerbung gewartet haben.

Also stehen die Chancen nicht schlecht, das ich ab Oktober nochmal richtig studieren werde, diesmal aber auf jeden Fall im technischen Bereich. (Entweder normale Informatik oder Ingeneusinformatik, wenn mich doch noch der Wahnsinn überfällt, und ich Kirchenmusik oder Braumeister studiere. :D -schon lustig was es so an Studiengängen gibt)

Die BA hat aber durchaus ihre Vorzüge, ich hatte nur eben das Pech, den falschen Studiengang gewählt zu haben, und dann auch noch gerade zu dem zeitpunkt angefangen zu haben, wo zu viele Studenten auf die BA zugekommen sind, was dann zu chaotischen Verhältnissen und unfähigen Dozenten geführt hat.
Ein ehemaliger Klassenkamerad von mir hat ein Jahr nach mir angefangen, und was er so erzählt klingt schon besser.

Das Problem ist halt, das da viele Dozenten direkt aus den Unternehmen kommen.
Klingt zwar gut, aber ich werden den Eindruck nicht los, das manche Unternmehmen nur die Mitarbeiter schicken, über deren Abwesentheit sie nicht unbedingt unglücklich sind.
Den Unterschied zu festangestellten Dozenten, die was von Didaktik und ihrem Fach verstehen, merkt man in der Regel nach ein paar Minuten.
(Ausnahmen in beiden Richtungen natürlich inklusive)
 

Thasgoroth

Kensai
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zum Thema Wirtschaft:
Anscheinend besteht unser Leben (im Westen) aus einem Spiel: Wer die teuersten Spielzeuge besitzt, wenn er stirbt, hat gewonnen!

Ich persönlich kann auch nicht besonders mit dem Wirtschafts-Kauderwelsch ... auch wenn ich 5 Jahre Handelsakademie + Matura hinter mir habe.

Mein Weg vor mir: Medien-Informatik
Programmierung + 3D/2D-Design am PC ... naja, mal ein Jahr lang studieren nach dem Zivi und dann fix entscheiden.
vielleicht nehm ich ja doch noch technische Informatik ... wer weiß, welcher Esel mich noch reiten wird =)
 

David

Moderner Nomade
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Volkswirtschaft ist ja noch interesannt, hatten wir heute erst wieder, schon alleine, um zu kapieren, was für einen Unsinn manche Politiker in den Nachrichten so erzählen. *g*

Aber BWL ist ja sowas von langweilig.. *schnarch und weg*
 
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