Islam - Gut oder Böse?

Garfield

Forums-Opi
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Ich muss gestehen, ich habe mit dem Islam bzw. mit den Muslime doch so meine Schwierigkeiten.

Ich werfe Ihnen hauptsächlich vor intolerant zu sein.
Wenn wir Ihnen nicht erlauben, in unserem land z.B. den Schleier zu tragen, nennt man uns rechtsextremistisch.

Wieso ist es dann unseren Frauen in deren Ländern nicht erlaubt, ohne Schleier auf die Strasse zu gehen.

In unserer Firma gibt es auch einige Pilotinnen. Eine musste für einen Flug in den Iran extra Passfotos mit Kopftuch anfertigen. War richtig lustig anzusehen.

Ein weiterer Bericht, der mich heute wieder sehr zum Nachdenken gebracht hat, war dieser hier:

http://oesterreich.orf.at/oesterreich.orf?read=detail&channel=4&id=145597

Denken wir die wir uns für zivilisiert halten, einfach anders? Wieso muss ich in deren Ländern ihre Kultur akzeptieren, wenn sie unsere nicht akzeptieren müssen?
 

Poliorketes

Zwerg
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Verwechsle nicht den Islam mit dem, was Leute daraus machen.
 

Tim

Streichel-Mod
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@Garfi:
Bedenke eines.. die Leute und die Religion an sich, ist etwas völlig anderes...

Die Relegion ist nicht viel anders wie bei uns, nur das sie wesentlich strenger ausgelegt ist. Es mag uns alles barbarisch vorkommen, was da unten passiert, aber die Leute GLAUBEN daran.. der Glaube an den Islam ist ja nichts schlimmes, es wird ihnen ja in keinster Weise vom Koran vorgeschrieben, ungläubige zu töten, wie das der Taliban ja annimmt...

Die Leute... die Islamisten die du benennst, sind die Leute die extrem nach ihrer Religion leben... keine normalen Gläubigen die nach gesundem Menschenverstand ihren Geboten folgen, sondern Leute die am heilligen Sabbath ihre Kinder fast erschlagen wenn sie mehr als Tausend Schritte tun...

Die Religion macht keine schlechten Menschen, die Menschen sind es, die ihre Religion schlecht machen!
 

Garfield

Forums-Opi
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Das ist mir schon klar, Poli

Aber mir geht es auch ein wenig um die gesellschaftlichen Aspekte weniger um die religiösen.

In unserer zivilisierten Gesellschaft ist es einfach verpönt und politisch unkorrekt wenn man sagt, dass man sich durch eine schwarzverhüllte Gestalt die 3 Meter hinter ihrem Mann hergeht gestört fühlt.

In unseren Ländern wird die Religionsfreiheit sehr gross geschrieben. Dazu gehört auch, dass wir anderen Religions- bzw. Staatsangehören erlauben ihre Kultur bei uns auszuleben. Wobei anscheinend solche Entführungen wie in diesem Bericht auch zur Durchsetzung des islam. Rechts gehören.

Anders siehts dann schon aus, wenn westliche Staatsangehörige in islamischen Staaten darauf pochen, ihre Kultur auszuleben. Also warum sollten die westlichen Staaten Sachen erlauben und umgekehrt nicht.

Vielleicht kann mir das ja einmal wer erklären.
 

Dyara

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Möchte eigentlich gar nicht viel dazu sagen, aber ...

Man sollte vielleicht mal bedenken, daß der Islam ein paar Jahre jünger ist als die christliche Religion ... und wenn wir uns mal anschauen, wie´s hier vor 400 oder 500 Jahren aussah, dann sind die Unterschiede wohl nicht so groß ...

Außerdem denke ich mal, daß der Glaube im Islam oder islamischen Ländern viel stärker ausgeprägt ist wie bei uns. Von daher kann man das sowieso nicht so einfach vergleichen.

Meiner Meinung nach aber sollte man Religionen, Rassen, ... einfach weglassen ... es gäbe mit Sicherheit wesentlich weniger Kriege und Konflikte (obwohl die Menschen sicher auch dann noch Unterschiede finden würden, für die sich ein Krieg "lohnen" würde).
 

Eileen

Windelfe
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Im Mittelalter war der Islam DIE tolerante Religion und das Christentum, jene Religion die andere diskriminierte! Entwicklungsmässig kann man sagen, dass der Islam lange die führende Kultur auf der Welt war, irgendwann verpassten sie den Anschluss wegen internen Streitigkeiten und Kriege und das Christentum stieg auf. So kann man das also wohl nicht begründen.
Von mir aus ist Toleranz etwas was sich vor allem der Stärkere (wirtschaftlich, intellektuell) leisten kann und muss.

Übrigens zu sagen man soll keine Toleranz üben, weil die anderen das ja auch nicht tun, finden ich nicht unbedingt den richtigen Weg. Gerade wir hier im Westen können und müssen eine Vorreiterrolle in Sachen Toleranz sein, weil wir eine entsprechende Verfassung haben, weil wir wirtschaftlich überlegen sind und somit nicht gezwungen sind, uns kulturell abzugrenzen.
 

SlimJim

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Tach!

Man kann doch eigentlich auch die Frage stellen ob das Christentum nicht auch gefährlich ist.
Die Kreuzzüge hat man doch schliesslich auch mit der Bibel begründet.
Also ich denke das der Islam nicht gefährlich ist.
Es sind die Leute die gefährlich sind welche den Koran bzw die Bibel (bei den Kreuzzügen) falsch interpretieren bzw was daraus ziehen was eigentlich nicht da drin steht.

Und zu rechtsextrem möchte ich sagen das es wohl mehr mit unserer Vergangenheit zu tun hat als das was jetzt so passiert.
Für einige sind wir noch die "Nazis" (sorry für den Ausdruck).
Aber das ist auch wieder ein Thema für sich.

Nur um mal was anderes "anzuschneiden":
Kommen in den USA ein paar tausend Menschen bei dem Einsturz eines Gebäudes ums leben wird es in der ganzen Welt verbreitet und es ist DAS Unglück überhaupt.

Dagegen steht ein Bürgerkrieg in Kolumbien wo unschuldige regelrecht "abgemetzelt" werden. Dieser Krieg brachte schon über 150.000 Tote. Und darüber weiß kaum einer was.
Das heiß jetzt nicht das ich den Anschlag auf das WTC runterspielen will. Nein das will ich ganz bestimmt nicht aber ich denke das Dinge wie ein solcher Krieg in Kolumbien nicht weniger wenn nicht sogar "schlimmer" sind.<BR>
[Editiert von SlimJim am 12-10-2001 um 12:49]
 

BelgishBeat

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Ich muß da Garfield völlig recht geben. Versuch mal jemand eine Kirche in einem Islamischen Land hochzuziehen. Sofern du den ersten Stein gelegt hast, wirst du wahrscheinlich im nächsten Stadion aufgeknüpft oder ähnliches. Aber wir müssen das hinnehmen, das die Muslime in unserer Welt überall ihre Gebetstempel aufstellen. Sorry, aber das sehe ich nicht ein. Die Leute von der Shelter Now Organisation könnten Familienangehörige von jedem von uns sein. Menschen die anderen helfen wollen, und denen aus fadenscheinigen Gründen der Todesprozess gemacht werden soll. Sicherlich sollten wir die Muslime akzeptieren und tollerieren aber, meiner Meinung nach, nicht unbedingt alle Freiheiten geben, zum Schutz der eigenen Kultur.
 

Lurpa

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Ich grüße Euch!

Was haben der Schleier und die Entführung dieser Ärztin denn mit dem Islam zu tun?

Schaut in den Koran da steht nix von Verschleiern drin.

Das Problem, daß wir mit den Extremisten haben, ist nicht der Islam, sondern deren archiaische Gesellschaft.

Viele Grüße,
Lurpa
 

Garfield

Forums-Opi
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Gerade wenn es so ist, wie du sagst, dass es nichts mit dem Islam zu tun hat.

Sie berufen sich ja darauf, dass es Teil ihrer Religion ist und deshalb auch darauf bestehen, sie in dieser Art auszuleben.

Also hat es für mich schon mit dem Islam zu tun. Denn die Muslime machen es zu einer Sache des Islam.

Vielleicht wird man sich in Zukunft doch überlegen, so tolerant zu sein. Ist vielleicht ein Grund dafür, dass auf einmal überall radikale Gruppierungen entdeckt werden.
 

Monaghan

Joker
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@SlimJim: Ich weiß, das klingt jetzt zwar bescheuert, aber der Krieg in Kolumbien wurde deshalb nicht großartig aufgebauscht, weils hierzulande keine Sau interresiert. Kolumbien hat mit Deutschland nix bis wenig zu tun, also warum Sendezeit vergeuden. Bei Amiland ist das jedoch anders. Amerika ist ne Weltmacht, die reichste Nation der Welt, hochentwickelt und steht so ganz nebenbei mit Deutschland im guten Handel. Da wird die Sache interresant für die Leute. Auch das jetzt die USA die Talibanen bebomben, dass würde unter Garantie nicht ständig berichtet, wenn Deutschland, Österreich und Schweiz nicht zufällig dazwischen lägen.
@Belgish: Stimmt.
 

Garfield

Forums-Opi
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Gerade wenn es so ist, wie du sagst, dass es nichts mit dem Islam zu tun hat.

Sie berufen sich ja darauf, dass es Teil ihrer Religion ist und deshalb auch darauf bestehen, sie in dieser Art auszuleben.

Also hat es für mich schon mit dem Islam zu tun. Denn die Muslime machen es zu einer Sache des Islam.

Vielleicht wird man sich in Zukunft doch überlegen, so tolerant zu sein. Ist vielleicht ein Grund dafür, dass auf einmal überall radikale Gruppierungen entdeckt werden.

Nach isamlischen Recht, hätte der Entführer ja sogar das Recht, seine Braut zu entführen.
 

Lurpa

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@Garfield: Selbst wenn einige von den Heinis versuchen, ihre Beschränktheit zu einer Sache des Islam zu machen, hat das immer noch nichts mit dem Islam selbst zu tun.
Ich meine, dieses Geschwafel davon, der Islam sei eine aggressive Religion usw. - das ist einfach Quatsch! In den religiösen Quellen steht davon einfach nichts.

Genauso könnte man das Christenum verdammen, wenn christliche Fundamentalisten in den USA gegen die Sesamstraße sind.

Vielleicht wird man in Zukunft vorsichtiger sein, wenn sich jemand auf eine Religion beruft, wenn er bestimmte Freiheiten haben will.

Viele Grüße,
Lurpa
 

Lurpa

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islamisches Recht

... ob diese Entführung nach islamischem Recht wirklich rechtens ist, werde ich mal bei einem kundigen Freund erfragen und das Ergebnis dann hier posten.

Viele Grüße,
Lurpa
 

Garfield

Forums-Opi
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So ungefähr auf deinen letzten Satz will ich hinaus.

Vielleicht liegt es daran dass in islamischen Staaten der Analphabetismus (Mann, mit dem Wort hab ich auch so meine Schwierigkeiten) sehr hoch ist. Insofern wissen die meisten Leute vermutlich gar nicht, was im Koran alles drin steht und können durch die sog. Gelehrten oder jene, die sich dafür ausgeben leichter gesteuert werden können.

Für diese Leute hat es sicher mit dem Islam zu tun.

Im übrigen hab ich ja nicht gesagt, dass das Christentum besser sein soll. Ich hab selbst so meine Probleme mit den Herren in Rom.

Aber in letzter Zeit geht es ja eher um den Konflikt der versch. Gesellschaftsgruppen, wobei sich die eine eben hinter der Glaubensfreiheit versteckt.
 

Eileen

Windelfe
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Apropos Auslegung von Schriften: Es steht auch nirgends in der Bibel das Priester nicht verheiratet sein dürfen, das es einen Heiligen Krieg gibt (siehe die 5 Kreuzzüge), das man Andersgläubige nicht tolerieren soll und trotzdem wird es getan. Bevor wir andere kritisieren, sollten wir uns selber an die Nase nehmen. Es sind weitaus mehr Menschen im Namen Christi gestorben als in Name Allah!

Der Koran ist zwar Grundlage zum Islam, aber wie die Bibel zum Christentum macht die Schrift eben nicht die ganze Religion aus!
 

Chinasky

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@Lurpa: Die "Quellen" werden ausgelegt. Und ich glaube schon, daß sich einige Koranzitate recht leicht auf eine aggressive Weise auslegen lassen.

Allerdings halte ich schon den Thread-Titel für problematisch, denn sobald man von gut und böse spricht, akzeptiert man das Grundprinzip der Religion. Ich würde lieber von gefährlich und ungefährlich sprechen. Gefährlich ist, daß viele Islamisten nicht die Trennung von Religion und Staat nachvollziehen wollen, die bei uns seit der Aufklärung zum Konsens geworden ist. Hier liegt das Hauptproblem, nicht in der Art der Religion. Tendenziell ließe sich das Christentum ebenso aggressiv interpretieren wie der Islam. Scheinbar ist aber dieser Schritt der Aufklärung (Trennung von Staat und Kirche, nicht nur rechtlich, sondern auch in den Köpfen) in Gebieten des Islam schwieriger durchzusetzen als im Bereich des Christentums. Ob dies nun an der Religion selbst liegt oder an der geografischen Lage (die Mehrzahl der islamistischen Staaten sind ehemalige Kolonialstaaten oder liegen in sehr armen Regionen), wage ich nicht zu entscheiden.
Mich stören Moscheen in Deutschland nicht, solange dort private Gebete statt finden. Wenn in ihnen allerdings politisch agitiert wird und die Bürgerrechte (gleiche Rechte der Geschlechter) aus religiösen Gründen in unserem Staat beschnitten werden, dann bin ich schon dafür, hiergegen anzugehen.
 

BelgishBeat

Kreischlingsanwalt
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@Garfield
Also an Analphabetismus wird's wohl kaum liegen, schließlich wahren die Täter (zumindest ein Großteil) Studenten.
 

Garfield

Forums-Opi
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Es sollte ja auch nicht unbedingt über den Titel des Threats hier diskuttiert werden.

Und seid so nett und legt mir nicht in den Mund, dass ich den Koran oder die islamische Religion schlecht machen will.

Weil die Christen im Namen Christi vor 500 Jahren meinten, ihre heiligen Stätten von Ungläubigen befreien zu müssen kann uns deshalb auch nicht verbieten, hier über den umgkehrten Fall zu diskutieren.

Hätte es dieses Forum vor 500 Jahren schon gegeben, hätten wir die Kreuzzüge vielleicht verhindern können. Aber sie sind nun mal ohne unser persönliches Zutun geschehen und können auch mit unserem persöhnichen Zutun nicht mehr ungeschehen gemacht werden.
 

Chinasky

Dirty old man
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@Garfield: Ich sehe das ebenso wie Du (was das Kreuzzugs-Arguement angeht). Es geht nicht darum, zu klären, welche Religion die bessere ist. Sondern mit welcher Religion gerade besser umgegangen wird. Deswegen sprach ich die Definition "gut-böse" an. Das sind selbst schon religiöse Kategorien. Und ich halte es halt für sehr fragwürdig mit (latent) religiösen Vorstellungen über die religiösen Vorstellungen anderer zu disktuieren. Daher würde ich sagen: Der Islam ist nicht böse oder schlecht. Aber in der Form, wie er momentan in vielen Gegenden praktiziert wird, ist er gefährlich, eben, weil er sich in die Sphäre des Politischen einmischt. Wer mit Gott argumentiert, kann nicht mehr tolerant argumentieren, denn Gott ist eine absolute Kategorie.
Deswegen bin ich auch so stinkwütend darüber, wie der Konflikt in den amerikanischen Medien transportiert wird, diese inflationären "god bless America"-Slogans bringen mich schier zum Kotzen, ebenso wie die Wortwahl der Bush-Clique ("war agains the most evil"). Damit, indem man sich auf ein Gut/Böse-Schema gedanklich einläßt, läßt man sich herab - auf die Ebene der Terroristen. Das ist kein Vorwurf an Dich, denn ich weiß, daß Du es so in der Topic-Überschrift nicht meintest.
 
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