Hi,
noch mal was Kurzgefaßtes.
Italien als Staat gab es noch nicht; wie man aus Bellonas Karte sehen kann, war der Norden aufgeteilt in verschiedene Klein- und Stadtstaaten, die wichtigsten waren Mailand und Venedig. In Mittelitalien der Kirchenstaat, Süditalien (Kgr. Neapel) kommt 1442 bzw. 1479 an Aragon (Spanien).
Außer Venedig und Kirchenstaat gehört Norditalien zwar offiziell noch zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, allerdings beschränken sich die Kaiser auf den Italienzug zur Kaiserkrönung und betreiben keine aktive Politik mehr in Italien. Ausnahme: Im Zuge eines Krieges gegen Frankreich läßt Karl V. 1527 Rom plündern (Sacco di Roma).
Die italienischen Stadtherrschaften (Signorien) stehen unter der Herrschaft eines Podestà oder Signore, häufig ist das Amt mehrere Generationen in einer Familie. Wichtig sind die Medici in Florenz und die Visconti in Mailand; diese Familien betätigen sich häufig auch als Mäzene in Kunst und Wissenschaft. Kriege führen meist angeworbene Söldner-Unternehmer (Condottieri), die ihre Heere dem Meistbietenden zur Verfügung stellen, häufig die Seiten wechseln und sich auch selbst politisch betätigen.
Als große politische Lager kann man Ghibellinen (kaiserfreundlich) und guelfen (papstfreundlich) unterscheiden, deren Auseinandersetzungen in vielen Städten zu Bürgerkriegen führen.
Macchiavelli (1469-1527) schreibt sein Buch "Il Principe", in dem er den rein weltlichen Machtstaat theoretisch begründet.
In Norditalien stehen sich zunehmend Mailand und Venedig gegenüber; Venedig baut sein italienisches Festlands-Territorium (Terra Ferma) aus.
Im Kirchenstaat gewinnen die Päpste die Herrschaft zurück, indem sie wie andere Kleinstaatenherrscher auch zahlreiche Kriege führen; besonders tun sich dabei Cesare Borgia, der Sohn Papst Alexanders VI. Borgia (1492-1503) und Papst Julius II. (1503-1513) hervor. Insgesamt beschleunigen in Rom Vetternwirtschaft und Verschwendung den Niedergang der Kirche; Papst Leo X. Medici fördert den Neubau des Petersdomes (u.a. durch Michelangelo) durch Ablässe, die in Deutschland den Anlaß für die Reformation geben.
Zusammengeschrieben aus:
dtv-Atlas der Weltgeschichte.
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