Ich halte diese ganze Schwarzmalerei, die hier von David und Ribalt immer mal wieder betrieben wird, für völlig abwegig. Für ein Land gibts im Wesentlichen 2 Möglichkeiten, im Export Erfolg zu haben:
1. Rohstoffe
2. Die Motivation und Kreativität der arbeitenden Bevölkerung
Beim ersten Punkt hat Deutschland offensichtlich keine Möglichkeiten.
Also müssen wir auf den zweiten Punkt setzen. Dafür brauchen wir eine gute Ausbildung unserer Jugend, eine angenehme Umgebung (es muß also Spass machen, in Deutschland zu leben, das betrifft z.B. Kultur und andere Freizeitmöglichkeiten, vielfältiges Angebot der Medien usf), eine angemessene Belohnung unserer Arbeitnehmer, und eine gute Umgebung für wirtschaftliches Arbeiten (gute Infrastruktur, Rechtssicherheit etc).
Das sind die Dinge, für die sich meiner Meinung nach die Politiker einsetzen sollten.
Nicht für eine Umgebung, in der die Gierschlünde belohnt werden, wie der Neoliberalismus es tut. Gierschlünde sind schließlich weder kreativ noch konstruktiv. Sie saugen einen Standort aus, bis es nicht mehr geht, dann ziehen sie weiter. Nokia hat dazu ja kürzlich ein bekanntes Beispiel geliefert.
@David: Dein Posting finde ich jetzt ehrlich gesagt etwas wüst.
Ich habe den Eindruck, das du da eher eine generelle Kritik am real existierenden Sozialismus geschrieben hast, als eine Kritik an meinen Vorstellungen.
Wieso z.B. Zölle dazu führen sollten, "alle gleich arm [zu] machen", ist mir jetzt wirklich schleierhaft. Wieso du dauernd darauf bestehst, ich würde fordern, die Grenzen komplett zuzumachen, ebenso. Die Behauptung, das ich konsequenterweise Automatisierung ablehnen müßte, ist für mich ebenso nicht nachvollziehbar. Zur Automatisierung habe ich ja schon mal angemerkt, das wir es wie in Frankreich tun sollten - Roboter zahlen dort eben auch Steuern.
Und ich kanns nur wiederholen, China hat gar keine Rohstoffe (zumindest keine exklusiven). Summa summarum ist das ein Land, das Rohstoffe importiert, nicht exportiert.
Und natürlich hat China Monopole erreicht, das war doch der Sinn und Zweck der ganzen Aktion. Das ist doch ein ganz normaler Vorgang, muß man das jetzt extra erklären ? Wenn ein Unternehmen ein Monopol erreichen möchte, unterbietet es einfach so lange alle Konkurrenz derart deutlich, bis die anderen Firmen entweder pleite gegangen sind oder zumindest ihre Arbeit eingestellt haben. Danach ist die Konkurrenz erstmal WEG. Die Arbeiter der Konkurrenz sind entweder arbeitslos oder in anderen Branchen untergekommen (oder man hat sie selbst eingestellt, was bei Deutschland/China so aber eher unwahrscheinlich ist). Und der Monopolist kann jetzt beliebig die Preise diktieren. Das heißt natürlich nicht, das er jetzt so exorbiate Preise verlangen kann, das es der Konkurrenz ein Leichtes ist, ihre Betriebe neu zu starten. Aber er kann jetzt definitiv einen Reibach machen.
Interessant: die Nachdenkseiten sehen die SPD in der "Zwickmühle":
Was immer die SPD tut, entscheidet oder nicht tut, wird nur noch entlang einer einzigen Frage beurteilt: Begibt sie sich „in die Hände der Linkspartei“ (Merkel)? Wird die SPD „zu einer Marionette von Lafontaine“ (Pofalla)? Oder „öffnete die SPD ein Scheunentor für einen rot-rot-grünen Pakt auf Bundesebene“ (Huber)? Mit jeder Entscheidung, die die SPD abweichend von der Union oder der FDP trifft, wird von der konservativen Seite und von der Mehrheit der Medien die Frage nach der sozialdemokratischen Glaubwürdigkeit gestellt – nämlich, ob die SPD-Absage an eine Zusammenarbeit mit der Linken oder gar an eine solche Koalition glaubwürdig sei.
[...]
Also meinte kaum ein Journalist, sich mit der Frage beschäftigen zu müssen, wofür Gesine Schwan steht und welche Inhalte sie vertritt. Und schon gar nicht behandelten die Kommentare die Tatsache, dass Amtsinhaber Horst Köhler von Beginn an ein „schwarz-gelber“ Präsident war und auch blieb. Scheinbar oder anscheinend spielen politische Inhalte keine Rolle mehr. Die einzig wichtige Frage in der Republik scheint nur noch die zu sein, wie es die SPD mit der Linken hält.
Ich habe auch keine Ahnung, wofür Gesine Schwan stehen soll.
Ansonsten muß ich aber sagen, das bei der SPD IMHO völlige Inhaltsleere herrscht. Schröder hat bis zum Anschlag von der CDU/FDP abgeschrieben. Und jetzt kommt nichts mehr nach.
Der Kommentator von n-tv hält das Programm der Linkspartei für "unrealistisch"
Schlingernd zwischen dem Wunsch nach Regierungsbeteiligung und Radikalisierung hat sich die "die Linke" in Cottbus erst einmal für die Radikalisierung entschieden. Der mit überwältigender Mehrheit beschlossene Leitantrag ist ein Programm aus Utopia. Realisten mit Regierungserfahrung wie der frühere brandenburgische Arbeitsminister Helmut Holter hatten keine Chance, sich gegen den von Oskar Lafontaine mit einer fulminanten Rede befeuerten Populismus durchzusetzen.
So super utopisch finde ich das Programm nicht, ein paar Highlights:
20. Die Politik wird darauf gerichtet, daß die Bruttolöhne wieder dem Produktivitätszuwachs plus der Preissteigerung folgen.
27. Die Dämpfungsfaktoren in der Rente werden zurückgenommen und die bewährte Rentenformel in Kraft gesetzt.
40. Öffentliche Fördergelder werden als Unternehmensbeteiligungen vergeben.
45. Die Zwei-Klassen-Medizin wird durch die Einführung einer solidarischen Bürgerinnen- und Bürgerversicherung, in die alle Berufsgruppen einzahlen, abgelöst.
49. Eine bedarfsorientierte, armutsfeste Kindergrundsicherung wird gesetzlich garantiert.
56. Das Studium ist gebührenfrei.
57. Die Ausgaben für Bildung, Forschung und Entwicklung werden mindestens auf das Niveau des europäischen Durchschnitts angehoben.
59. Die Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen werden durch die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung verbessert.
66. Die Strom- und Gasnetze werden in die öffentliche Hand übernommen, Strompreise werden staatlich reguliert.
70. Die deutsche Steuer– und Abgabenquote wird auf das Niveau des europäischen Durchschnitts angehoben.
72. Vermögens– und Erbschaftssteuer werden wie in den angelsächsischen Ländern erhoben.
73. Der Spitzensteuersatz steigt wieder auf mindestens 50 Prozent und setzt erst bei höheren Einkommen ein.
75. Auslandsverluste können in Deutschland nicht steuermindernd geltend gemacht werden.
76. Die Steuerfreiheit von Veräußerungsgewinnen wird aufgehoben.
85. Das Recht auf ein Girokonto für jedermann wird durchgesetzt.
88. Der Bußgeldkatalog für den Straßenverkehr wird nach Höhe der Einkommen gestaffelt.
91. Volksbegehren und Volksentscheide ermöglichen es Bürgerinnen und Bürgern, in Bund, Ländern und Kommunen über politische Richtungsentscheidungen mitzuentscheiden.
94. Staatliche Bürgschaften für Rüstungsexporte werden abgeschafft.
95. Rüstungsexporte in Spannungsgebiete werden verboten.
96. Abgeordnetenbestechung wird wie in anderen Ländern bestraft.