Memo an mich: Karma verschlechtern, damit ich im nächsten Leben als Schlange geboren werde.
Denn das hört sich ja wirklich nach einem tollen Leben an: den ganzen Tag in einem Terrarium rumliegen, einmal wird Wasser reingesprüht, einmal die Woche Futter und es hört sich richtig behaglich an, wenn man nicht mit Ausmisten gestreßt wird.
Oh, ich vergaß, weil ich mich in meinem Terrarium ja ohnehin kaum bewegen kann, kriege ich sowieso Verstopfung. Also kein Problem mit dem Ausmisten.
Und langweilig wird mir sicher nie, denn es kommen ja dauernd Leute, die das neue spannende Haustier begaffen wollen. Da hüpft mein eitles Herz vor Freude! Und das bisschen Ruhe, das ich vielleicht mal gern hätte, kann ich ja dann nachholen, wenn ich langweilig geworden bin und sich ohnehin niemand mehr für mich interessiert.
Tut mir leid, ich will niemandem vorschreiben welches Haustier er zu halten oder nicht zu halten hat, aber ich finde es unmöglich sich einen "Exoten" als Haustier zu halten, sei es nun das Krokodil in der Badewanne oder "nur" die Schlange im Wohnzimmer. Haustierhaltung hat etwas mit Verantwortung zu tun und die verletzt meiner Meinung nach die gestreßte Mittdreißigerin, die nur einmal am Wochenende zum Luxusartikel Pferd gehen kann, ebenso wie das junge Ehepaar, das zum Familienglück noch einen großen Hund im 5. Stock braucht, genau wie die 8-jährige, der das süße Kätzchen (Weihnachten steht mal wieder vor der Tür!) nach einem Monat zuviel Arbeit oder langweilig wird, aber eben auch derjenige, der sich ein cooles Haustier wie eine Schlange oder Spinne hält, weil es das mal im Fernsehen gesehen hat (á la "Octopussy") und es außerdem nicht viel Arbeit macht, mal eine Maus reinzuwerfen - was natürlich wiederrum cool ist, denn man hält sich sozusagen ein "gefährliches Raubtier".
@ Hux:
Nun ja, es wäre vielleicht eine Möglichkeit, daß die liebe Familie eben nicht jeden Tag Wurst ißt, sondern, wie früher, Fleischverzehr ein Luxus ist, den man sich nur zwei- dreimal die Woche gönnt. Noch vor einigen Jahrzehnten gab man ca. 50% des Einkommens für Lebensmittel aus, heute sind es noch etwa 13%. Aber schließlich brauchen wir ja auch alle unsere zwei Urlaube pro Jahr und den Flatscreen-Fernseher und den 50. Minirock von Pimkie und Co. und die teuren Fertiggerichte, weil wir ja alle sooo viel zu tun und einfach keine Zeit zum Kochen haben und die Digitalkamera und und und ...!
Ich weiß, nicht jeder leistet sich oben Genanntes und es kann auch Situationen geben, in denen man aufs Geld schauen muß (wer kennt die nicht), aber ich habe schon den Eindruck, daß die Maßstäbe der meisten Leute in dieser Beziehung verschoben sind.