Tolkien - Wie findet ihr seine Bücher?

Windsong

Succubus
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Seltsam... eine "pro" und eine "contra"-Fraktion.
... Auch seltsam... so persönliche Angriffe, weil einer ein Buch oder den Stil eines Autors nicht mag...

Ich persönlich fand HdR langweilig geschrieben. Und die meisten Dinge, die er "erfunden" hat, sind Dinge aus alten Sagen und Märchen.

Mag sein, daß Fantasy nie so einen Hype gehabt hätte ohne ihn (oder einfach später, denn es gibt sehr viel mehr Menschen, die träumen können). Aber dafür Freunde beleidigen? Ist es das wirklich wert?
 

Kian Gallowine

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Stimmt Simarillion hat kurz oder während des 1. Weltkrieges geschrieben. Na das Lexikon ist interessant und die Anhänge. Aber auch die 3 normalen. Sind die grünen Bücher die mit der alten Übersetzung. Also meine sind von 95. Ich habe für sie mit 13 Jahren ca. 3 Monate gebraucht. Ich habe so ca. 7 Bücher, ich mag auch die Lieder von Tom Bombadil.
 

Doc Sternau

Chefzwerg
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@Windsong: Sicher, Tolkien hat seine Ideen auch aus anderen Quellen übernommen. Aber durch seine Änderungen ist die Phantastische Literatur zu dem geworden, was wir heut als Fantasy bezeichnen.
Sicher gab es vorher schon Fantasy, man denke nur an Conan den Barbaren oder die Geschichten von Jules Verne aber erst durch Tolkien wurde diese Literatur wieder hoffähig und einer breiten Öffentlichkeit zugeführt. :)

Das nicht jeder den HdR toll findet, kann ich akzeptieren - verstehen nicht unbedingt. ;) Naja, über Geschmack kann man ja bekanntlich streiten. :)
 

Chinasky

Dirty old man
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@Windsong: Hä? Ich hab jetzt die Beiträge nochmal durchgelesen - da kann ich keine Beleidigungen finden (oder wurden die rauseditiert?). Falls Du meine Bemerkung zu Pali meintest - also als Beleidigung war die garantiert nicht gemeint, und ich hoffe, Pali, dessen Humor ich schon des öftern kennenlernen durfte, wird es so aufgenommen haben, wie ich's meinte (und weswegen ich ein :D dahintersetzte).

Ansonsten vertritt halt jeder seine Meinung - das Thema HdR wird hier ja auch nicht zum ersten Mal verhandelt, wenn ich das richtig erinnere. Und beim Streit über Literatur wird es doch erst lustig, wenn man so richtig untolerant wird - was wäre das Literarische Quartett denn wert, wenn ein Rainicki nicht immer so herrlich apodiktisch daherschwadronieren würde?! Beim Geschmack sollte man immer intolerant sein, finde ich :D :D :D . Und tüchtig streiten. Allerings ohne jemanden persönlich zu beleidigen, da gebe ich Dir recht.
Ich wunderte mich halt ein wenig, daß hier in einem Rollenspielforum niemand sich mal voll und ganz und ohne Vorbehalte als Tolkien-Fan outen mochte. Dazu zwingen kann man natürlich leider niemanden... ;)

@Doc STernau: Wie - Conan der Barbar war als Geschichte schon vor Tolkien bekannt? Ich dachte, den hätte sich Arnie persönlich ausgedacht... :rolleyes:
 

Doc Sternau

Chefzwerg
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@Hank: Hmm, meinst du das jetzt ernsthaft? :confused: Naja, ich geh mal davon aus. Ja, die gab es schon Ende des 19. Jahrhunderts. Leider weiß ich im Moment nicht genau, wer die Figur ersonnen hat aber er gilt als Mitschöpfer des Genres 'Fantasy'. :)

Ach ja, ich oute mich mal Vorbehaltlos als Tolkien-Fan. Alles was ich bisher von ihm gelesen habe, hat mir gut gefallen, obwohl sich manches etwas schwer liest. Aber Buddenbrooks hat mir auch gefallen und es hat sich schwer gelesen. :)
 

Turjan

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@ Doc: Conan der Barbar ist eine Erfindung von Robert E. Howard, ca. aus dem Jahr 1932. Also nicht ganz so alt. Älter sind noch die Geschichten von Edgar Rice Burroughs, Tarzan und Co., wo die ersten Stories immerhin schon von vor dem ersten Weltkrieg stammen. Die Sachen aus dem 19. Jhd., wie Jules Verne und Abraham Stoker, sind vom Stil doch noch sehr anders als moderne Fantasy.

Insofern ist Conan schon fast in der Zeit anzusiedeln, als der kleine Hobbit veröffentlicht und der Herr der Ringe angefangen wurde (1937). Nun, der Herr der Ringe hatte dann ja noch fast zwei Jahrzehnte Zeit zum Reifen ;).
 

Doc Sternau

Chefzwerg
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Oha, da hab ich dann wohl was verwurschtelt. :D Dachte der Conan wäre älter aber irren ist zwergisch, wie wir immer zu sagen pflegen. :)

Ach ja, wenn man mal sehen möchte, in welche Richtung sich die Fantasy entwickelt hätte, wäre der HdR nicht so ein Riesenerfolg geworden, dann sollte man mal in die Dragon-Reihe hinein lesen. Das fährt dann mehr auf der Conan - unbesiegbarer Held - Schiene. :)
 

Poliorketes

Zwerg
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Zwerge irren nie. Oder geben es nicht zu ;)
Conan wurde aber erst später richtig bekannt, seine ersten Auftritte hatte er in Pulp-Magazinen. Ein Prä-Tolkien-Klassiker ist auch E.R. Eddison, aber Tolkien hat sich im Gegensatz zu den von ihm inspirierten Autorengenerationen nicht an Fantasy-Vorbilder gehalten, er wollte eine eigene englische (nicht inselkeltische) Mythologie schaffen. Wird vor allem in den verschollenen Geschichten deutlich.
 

Chinasky

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@Doc, Turja, Polio... : Aha. Na, schon wieder ein klein bißchen schlauer. Das lobe ich mir an diesem Forum, wenn man reinschaut ist man immer dümmer als nachher.
@Doc: Nein , keine Angst, ich hatte Conan nicht als geistiges Eigentum Arnies gesehen. Aber ich hätte seine Entstehung eher in die Sechziger gelegt, als Marvel-Comics und Hardcore-Bodybuilder immer häufiger auftraten...
 

Elanor

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Ich muss mich hier auch mal schnell als totaler Tolkien Fan outen. :)
Rund um Mittelerde hab ich so ziemlich alles gelesen und muss sagen es ist genial. Silmarillion ist mein Lieblingsbuch. Für Mutige kann ich das Buch der Verschollenen Geschichten empfehlen. ;)
 

Chinasky

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@Elanor: Bravo. Genau - solche klaren Stellungsnahmen lobe ich mir. Sonst noch jemand? Bitte deutlich die Hand heben! :D ;)
 

Lurpa

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Hallo, Allerseits!

Seit längerem möchte ich mich auch wieder einmal zu Wort melden.

Ich betrachte den HdR auch als eines der engsten Lieblingsbücher von mir.

Interessant bei dieser Diskussion finde ich vor allen Dingen den Vorwurf, der HdR sei "langweilig" - weil er streckenweise nicht so actionlastig wie weniger anspruchsvolle Literatur ist.
Aber das ist doch gerade das Besondere daran: Wenn man sich auf diese Beschreibungen einlässt, kann man ganz in diese Welt von Mittelerde eintreten!

Übrigens sind die modernen Conan-Romane so ziemlich das dümmste, was ich je gelesen habe (neben "Kilo-Klasse" von Patrick Robertson oder Robert Patrikson oder wie der Wahnsinnige heisst - aber das ist jetzt kein Fantasy).

Viele Grüße,
Lurpa
 

Jilocasin

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*deutlich die Hand heb* :)
 

Anora

Wanderer
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Also ich bin momentan erst auf Seite 200 des ersten Bandes, habe hier aber unterbrochen, um mal wieder ein Hohlbein Buch zu lesen...
Es ging mir einfach zu langsam... ich habe glaube ich noch nie ein Buch gelesen, das sich so schwer lesen lässt. Ich schaffe gerade mal 30 Seiten am Tag. (Im Normalfall mehr als 100!)
Das heißt nicht, dass DHDR langweilig wäre oder so, aber die Genauigkeit, mit der Tolkien jeden einzelnen Schritt von Frodo usw. beschreibt, geht mir irgendwie auf die Nerven...
Aber wie gesagt: Ich bin ja erst bei Band 1! Möglich, dass ich meine Meinung noch ändern werde...
 

Tingil

Lord of the Links
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Gerade diese exakten Beschreibungen finde ich so genial, denn das gibt einem das Gefühl, als würde Tolkien über etwas schreiben, das er selbst gesehen hat und sich nicht ausgedacht hat. Das macht das ganze Geschehen so unglaublich realistisch. Tolkien hat selbst auch irgendwann einmal gesagt, er habe nie das Gefühl gehabt irgendetwas zu erfinden, sondern über etwas zu schreiben, das schon da war. Zusammen mit der ausgefeilten Geschichte und Mythologie von Arda möchte man fast glauben, daß diese Welt existiert.
 

Theron

Kampfmagier
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Gerade diese exaten Beschreibungen finde ich ja soooo langatmig. Was mich bei der Sache einfach fürchterlich nervt:
Wenn man HdR nicht mag ist man ja fast schon ein Außenseiter und wird als nicht richtiger Fantasy-Fan abgestempelt.
Hier war schon mal ne Tolkien-Diskussion und da sagte ich auch das ich schon andere Bücher ohne große Kämpfe gelesen hab, aber die waren wenigstens mythisch, geheimnissvoll oder spannend. Bei HdR hab ich pro Tag immer nur 10 Seiten geschafft (bei anderen Büchern auf jeden Fall mehr, kommt natürlich drauf an). Zwischendurch hab ich immer wieder andere Bücher gelesen. Dadurch ist es dann nur noch zerhackter geworden. Und letztendlich hab ich es aufgegeben. Ich hatte es ja nur weitergelesen, weil es alle ja sooo toll finden.;)
Vieleicht les ich es ja in 20 Jahren nochmal. Bis dahin hab ich bestimmt das Meiste vergessen und bin dann vieleicht auch etwas "weiser"..:D

Doc Sternau: Genauso seh ich das auch: Ich kann tolerieren wenn einer HdR mag, aber verstehen kann ich es nicht!:D:p
 

Elanor

Elbenlady
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@Theron und Anora: Versteh nicht wieso ihr da so lange braucht. :D Hatte in einer Woche den HdR durch. ;)
 

Chinasky

Dirty old man
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Naja, man muß wohl ein wenig Zeit mitbringen, das kann ich schon nachvollziehen. Es ist kein Buch, daß man morgens mal für ein, zwei Seiten in der U-Bahn liest, und dann nochmal in der Frühstückspause und nach dem Mittagsessen und beim Anstehen in der Supermarktschlange... Da es sich um einen "langen Atem" handelt, mit dem der HdR geschrieben wurde, muß man sich auf dieses Tempo einlassen können, was sicherlich nicht jedem zu jeder Zeit möglich ist. Also sollte man sich entweder eine Woche frei nehmen oder das Teil im Urlaub lesen, vielleicht zu zweit einander vorlesen. Antracis macht das ja immer mit Fiona zusammen und das scheint eine sehr gute Möglichkeit zu sein, längere Schmöker durchzuackern...
Was den Anfang des HdR anbetrifft: Da wird erstmal die kleinbürgerliche Welt der Hobbits beschrieben. (Mir kam dieser Teil beim ersten Durchlesen auch etwas langweilig vor, weil ich darauf wartete, daß es "endlich richtig losgeht" - immerhin hatte ich ja schon den "Kleinen Hobbit" gelesen und wußte, daß da wohl ein bißchen mehr passieren würde, als daß Gandalf nur ein Feuerwerk abbrennt. Später dann, beim zweiten Durchlesen, war dieser Anfang aber ebenso interessant, denn nun wollte ich alles ganz genau wissen, hinter die Verwandschaftsverhältnisse der Beutlins kommen usw..) Umso verständlicher nachzuvollziehen ist nachher das Erstaunen der Helden, wenn sie in die "Große weite Welt" hinausziehen. Das macht für mich einen Teil des Identifikationspotentials dieses Buches aus. Und keine Angst: Es kommen später genügend spannende Kämpfe und mythische Passagen... ;)<BR>
[Editiert von Chinasky am 13-11-2001 um 17:38]
 

Theron

Kampfmagier
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Nein kommen sie nicht!:p
Und ich hatte es u.a. in den Ferien gelesen.
Elanor:
Bis ich mit dem 2. Buch durch wahr hat es fast ein Jahr lang gedauert. Ich hab mir die Bücher zum Geburtstag schenken lassen und als ich mit dem 2. durch war hat ich schon wieder Geburtstag!:D
Es gab sonst nur sehr wenige Bücher die ich weggelegt hatte..:D
 

Poliorketes

Zwerg
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Um es vorweg nochmal klarzustellen - ich bin Tolkienist. Auch wenn ihr es vielleicht nicht mehr hören könnt ;). Aber das nur zur Klarstellung, damit das Folgende zu keinen falschen Schlüssen führt.

Das erste Buch (nicht Band) des Herrn der Ringe ist stinklangweilig. Richtig interessant wird es erst in Moria, aber von da an läßt es einen nicht mehr los. Trotzdem ist das erste Buch des Herrn der Ringe genial, und ich will es nicht missen.
Häh?
OK, zur Erläuterung: Wenn man auf Action aus ist oder die Story schon mehrmals gelesen hat, zieht sich das erste Buch wie Kaugummi. Beim ersten Lesen ging es mir nicht so, aber nochmal lesen ist echt hart. Aber: Gerade dieser erste Teil hat einige der tollsten Einfälle (Tom Bombadil und vor allem der Weidenmann) und er ist essentiell zum Verstehen der Hobbits. Und es gibt Bücher (gute Bücher), bei denen das Vorgeplänkel viel länger dauert. Beim Herrn der Ringe ist ab Moria pausenlos etwas im Gange, man kommt gar nicht mehr zum Ausruhen. und das ist wohl de Grund, warum beim zweiten, dritten, elften lesen der erste Teil so langatmig daherkommt.
 
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