1+1=2 - Wie sieht der mathematische Beweis aus?

Mumme

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Natürlich Beruht die gesamte Mathematik auf einer gewissen Anzahl von Axiomen, aber sie ist in sich logisch und beweisbar.

Dem widerspricht Gödels Unvollständigkeits-Theorem, das besagt, das es in jedem axiomatischen (mathematischen) System Behauptungen gibt, die zwar wahr sind, aber nicht beweisbar (es gibt ein prominentes Beispiel, es fällt mir aber gerade nicht ein).

Edit @Lisa:
Soweit ich weiss, wurden die genannten Dinge nicht vorher bewiesen sondern nur vorhergesagt. Sie hätten sich genauso gut auch als falsch herausstellen können. Nur bleiben uns die Dinge die richtig vorhergesagt und anschließend experimentell bestätigt wurden besser in Erinnerung als die unzähligen falschen Vorhersagen.
 
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Val

Amazing lolcat
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Ich bin gerade froh, dass ich Gestalter bin, da muss man nur beobachten und arbeiten. Und was drauf haben -.-

Irgendeine Formel zum goldenen Schnitt ist halt noch lang nicht so cool wie ein Objekt das sauber nach Gefühl (Erfahrung) ins Bild gesetzt wurde.

Das ist viel cooler. Bam!

Und man vertraut einfach seiner Wahrnehmung. Muss man nichtmal beweisen. Es wirkt einfach cool....

Es gab mal einen Mann (wer rausfindet wie dieser Mann hieß, bekommt 1+1 - richtig 11 - Äpfel), der hat gesagt, ein Mathematiker im Vergleich zum Naturwissenschaftler, das ist einer, der sich die Beine absägt um dann mit Krücken zu laufen. Der gleiche Mann hat auch gesagt, dass eine Wahrheit existieren kann, ohne, dass sie bewiesen wurde.
 
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David

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@Mumme:
Es spricht ja nichts gegen Formeln, die aller Erfahrung nach wahr sind, aber bisher noch nicht bewiesen wurden. Das sagt ja erstmal nur, daß der Mensch bisher zu blöd dazu war. :D
(Soweit ich mich an den Mathe-Unterricht noch erinnern kann gibts da ein paar Beispiele für, die auf den ersten Blick gar nicht so schwer aussahen, aber was Konkretes fällt mir da auch nicht mehr ein, ist zu lange her)

Aber solange man keinen Beweis hat, kann man halt nicht zu 100% ausschließen, daß es nicht vielleicht doch ein Gegenbeispiel gibt.

@Durin:
In deinem Beispiel hast du + dann eben anders definiert, also a+b = a+1+b.
Man kann ja + auch als Zusammenmixen von 2 Stoffen definieren, Wasserstoff + Sauerstoff ergibt dann BUMM. :D
(Und die Auswirkungen des + hängen von den Eigenschaften der beiden Stoffe ab)
Und auch in der Architektur hat schon mancher Möchtegern-Baumeister erleben müssen, das 10 Stockwerke + 2 weitere Stockwerke nicht immer 12 Stockwerke ergeben, sondern manchmal auch einfach nur einen großen Haufen Schutt. :fies:
 
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Caesar

C
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In der Quantentheorie wurden viele schöne Dinge vorhergesagt, zb die spukhafte Fernwirkung. Und diese vorhersagen ergaben sich auch mathematisch exakt aus der Theorie. Das zweigt schön, dass es eine gute Theorie ist, hat aber mit einem Beweis im mathematischen Sinne nur soweit zu tun, dass die Mathematik für die Vorhersage richtig war. Ein Beweis der auf einer Theorie beruht ist doch eher schwach würde ich sagen ;)
 

Hexe Lisa

Hexenmeister-Paladina
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was ist die "Spukhafte Fernwirkung"? grins Ich hoffe mal das hat nichts mit Uri Geller zu tun

Edit: habs gerade gefunden :) Tunneleffekt (Quanteneffekt) der scheinbar Informationen schneller als Licht transportiert.
Wie schon gesagt: fundierte Herangehensweise ist essentiell, wenn man mit Halbkenntnissen eine Theorie aufbaut ist diese von vornherein keine wissenschaftliche Theorie.

Edit 2: Erstens mal Entschuldigung für Doppelpost. Zweitens zeigt, dass die unbedingte Einsteinphysik doch fehlerhaft ist und wirklich einiges an Hingebiege verursacht hat.

hier klicken
 
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Chinasky

Dirty old man
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@Hexe Lisa: Wie Mumme schon richtig anmerkt, wurden bestimmte quantenmechanische Effekte vorhergesagt, bevor sie experimentell nachgewiesen werden konnten. Dies ist ja ein wichtiges Kriterium für gute wissenschaftliche Theorien, daß sie Vorhersagen erlauben, die präziser sind als konkurrierende Theorien. Von zwei konkurrierenden Theorien wir ja in aller Regel jene vorgezogen, die mit derselben Zahl von Annahmen präzisere/weitreichendere Voraussagen ermöglicht.

Ich wollte btw auch jetzt nicht den Popper durchdiskutieren (dazu müßte ich mich denn doch erstmal ein Weilchen intensiver mit ihm beschäftigen und nicht nur durch Sekundärquellen ;) ), sondern nur kurz referieren, wie ich überhaupt auf meine Fragestellung kam. Mir ging es darum, daß Aussagen, die logisch in axiomatisch fundierten Systemen hergeleitet werden, bzw. in diesen Systemen wahr sind, nicht empirisch widerlegt werden können. Also: 2+2 wird immer 4 ergeben, aber bezüglich des fliegenden Menschen könnten uns Überraschungen erwarten. Allerdings nur dann, wenn wir "Mensch" und "fliegen" nicht so präzise definieren, daß sich diese Möglichkeit logisch ausschließt.

@Caesar: Mummes Einwand mit Gödels Unvollständigkeitssatz fiel mir da auch sofort ein (Lese gerade "Gödel, Escher, Bach" - nicht, daß noch jemand auf die Idee kommt, ich hätte wirklich Ahnung von Mathematik! :shine: ). Beweisbar ist die Mathematik nicht. Allerdings ist ihre Gültigkeit in gewisser Weise empirisch belegbar und es finden sich überraschend wenige (ich kenne keinen) Belege gegen sie (außer, das allgemeine Relativitätstheorie und Quantenmechanik sich halt irgendwie in die Quere kommen - vielleicht liegt das an der Fehlerhaftigkeit der Mathematik?).

@David: Da handelt es sich nicht um Wortklaubereien ohne Konsequenzen. Im Politikthread haben wir ja schon mehrfach das Thema Kreationismus/Intelligent Design angesprochen. Seitens religiöser Kreise gibt es seit Jahrzehnten immer wieder Angriffe auf dieWissenschaft, da man hier sich seiner Deutungshoheit bezüglich der "Welterklärung" durch die Naturwissenschaften beraubt sieht. Um zu klären, welche "Theorien" an öffentlichen Schulen gelehrt werden dürfen und welche nicht, muß man Unterscheidungskriterien haben, was als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Theorie gilt, und was nicht. Hierzu wird immer wieder Poppers Falsifizierbarkeits-Kriterium herangezogen, welches der Kreationismus und ID eben nicht erfüllen.
Man kann es auch platter sagen: Es dürfen nur solche Theorien im naturwissenschaftlichen Unterricht vermittelt werden, die die Möglichkeit von Wundern ausschließen. Denn: Wo Wunder prinzipiell als Möglichkeit einkalkuliert werden, ist eine Falsifizierung von Aussagen nicht möglich: Das Wunder ist die "Wild Card" schlechthin. Wenn wir annehmen, daß eine metaphysische Entität (vulgo: Gott) sich in empirisch erfahrbare, physische Prozesse jederzeit einmischen kann, dann ist alles möglich. Auch der vom Kurzzeit-Kreationismus vertretene Unsinn.

@Val: Mein Opponent hat keine antisoziale Haltung, er vertritt nur eine grundlegend andere Position als ich: Er ist streng gläubiger Christ und Theologe, der sich rund um die Uhr mit apologetischen Fragestellungen beschäftigt. Er hält das, was in der Bibel steht, für faktisch richtig und vertritt die Ansicht, daß die historisch-kritische Theologie, welche z.B. an deutschen Universitäten dominiert (und mehr oder weniger unumwunden zugibt, daß die jungfräuliche Geburt ebenso wie die fleischliche Auferstehung Christi nicht konkret, sondern metaphorisch zu verstehen sind, daß der Auszug aus Ägypten nicht stattfand usw. usf.), komplett falsch liegt. Aber angenehmerweise zieht er sich nicht auf ein "So habe ich Gott aber erlebt!" zurück, wenn man näher nachhakt, sondern läßt folgerichtige Argumentationen gelten, auch wenn ich manchmal nicht weiß, ob er einen Gedanken vorsätzlich falsch versteht, oder ob er manche zirkulären Argumente tatsächlich überzeugend findet. Wie auch immer: der Mann ist klug und gebildet und vertritt seine Position gewissermaßen mit offenem Visier.

Ich war früher auch ein bekennender Nicht-Wissenschaftler-Typ, inzwischen bereue ich es, in der Schule und während meines Studiums nicht mehr naturwissenschaftliches Denken gelernt zu haben, denn die Geisteswissenschaften, vor allem die Metaphysik scheinen mir inzwischen als die weitaus uninteressanteren, aufgeblaseneren Angelegenheiten. Vor allem aber fehlt mir die nötige Klarheit im Denken, wie ich immer wieder feststellen muß, wenn ich bestimmte Argumente oder Theorien einfach nicht kapiere: genaugenommen befinde ich mich in einer "selbstverschuldeten Unmündigkeit", aus der herauszukommen schwieriger ist, als ich früher gedacht hätte.

Irgendeine Formel zum goldenen Schnitt ist halt noch lang nicht so cool wie ein Objekt das sauber nach Gefühl (Erfahrung) ins Bild gesetzt wurde.

Ich denke, da stellst Du einen falschen Gegensatz auf. Die großartigsten Künstler - ich nenne nur mal Leonardo da Vinci oder Albrecht Dürer, gingen davon aus, daß Schönheit und Ästhetische Wahrheiten eine mathematische/naturwissenschaftliche Korrelation haben müßten. Sonst hätten sie sich nicht so ausführlich z.B. mit Proportions-Untersuchungen auseinandergesetzt. Und auch die Musik Johann Sebastian Bachs, wie überhaupt die gesamte Kunst der Fuge und der tonalen Harmonik, beruht auf Formeln und Mathematik. Wenn Du also ein Objekt sauber nach Gefühl und Erfahrung ins Bild gesetzt hast, ist das wunderbar. Aber wenn Du nachvollziehen kannst, warum es an dieser Stelle am besten sitzt - dann ist das nochmal ein gewaltiger intelektueller Kick! Dort, wo Kunst über den rein sinnlichen Genuß hinaus geht (den i.d.R. jeder gute Fick, jede Art von Droge intensiver spenden kann), berührt sie den intelektuellen Genuß. Das Geilste, was es gibt, ist: Verstehen!
 
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Mumme

Verhüllter Enthüller
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@Lisa: siehe Hanks Antwort. So wurde z.B. die Existenz des Positrons auch vorhergesagt, weil es mathematisch/physikalisch innerhalb des zugrundegelegten Modells notwendig war. Haette man es nicht gefunden, haette man das Modell aendern müssen.
Ich bin gerade zu müde (Jetlag) um nach Beispielen, wo es andersherum war zu suchen. Ich erinnere mich aber dunkel , das irgendetwas mit der kosmischen Hintergrundstrahlung war, was alle überrascht hatte ...

@Hank: Was meinst Du damit: "Beweisbar ist die Mathematik nicht. Allerdings ist ihre Gültigkeit in gewisser Weise empirisch belegbar..." ??? Mathematik ist ein abstraktes System. Da gibt es keine Empirie.
 

Chinasky

Dirty old man
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@Mumme: Ja, die Mathematik ist nicht wirklich in dem Sinne belegbar, wie andere naturwissenschaftliche Theorien belegbar sind. Da habe ich unsauber formuliert. Und je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr scheint es mir, als wäre das, was ich eigentlich sagen wollte, eine extreme Trivialität. Hhmmm. Ich ziehe meine Aussage bist auf Weiteres zurück. :D

Hier wurde von jemandem gesagt, Mathematik sei eine Strukturwissenschaft. Kann das mal näher erläutert werden? Eben kam ich auf die Idee, Mathematik könne, ebenso wie die Zeit, der Raum und die Kausalität, lediglich eine Anschauungsform sein. Blödsinn? Dazu muß ich bemerken, daß bei mir zu dem Zeitpunkt, als ich zum ersten Male so halbwegs checkte, daß Zeit eben nicht existiert (und vor allem: warum sie nicht existieren kann), ein ziemlich dicker Groschen fiel, bzw. einige Gehirnknoten sich lösten. Seither freue ich mich richtigehend darüber, daß Zeit nur eine Anschauungsform ist, nichts "an sich" Existentes, denn dadurch wurde mir bewußter, wie extrem falsch meine bisherigen Vorstellungen z.B. vom Urknall waren.

Vielleicht ist es ja bei der Mathematik ähnlich erhellend, wenn ich irgendwann mal kapiere, was genau sie eigentlich ist? Mist - ausgerechnet jetzt, wo ich grad' so schön am Philosophieren bin, merke ich, daß mir das Kaffeepulver ausgegangen ist. Ohne Koffein bleibe ich aber stumpf... :(
 

Danako

Sagenkundiger
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Ich glaube die Beantwortung deiner Frage hängt massgeblich davon ab, welche (wissenschafts-)philosophische Position du gegenüber der Mathematik einnimmst. Vereinfacht gesagt gibt es da die "Realisten" und "Formalisten".

Nimmst du die formalistische Position ein, so bewegt sich Mathematik auf gleicher Ebene wie die Logik (selbst ja ein mathematisch-philosophischer Zwitter) und, wie manche glauben, sogar die gesamte Philosophie. Insofern würde es sich um eine Definitionsfrage handeln. 1 + 1 wäre dann 2, weil es so definiert wurde.
Irgendwo hatte ich mal einen tollen Aufsatz von Betrand Russell, der ja selbst Mathematiker und Philosoph war und eine derartige Position vertrat.

Wobei ich mir immer die Frage stelle, wieso "angewandte" Mathematik denn funktioniert. Irgendwie scheint mir der Flugzeugbau nicht dermassen stark von Definitionsfragen bestimmt... :D
Ich bin zwar der Ansicht, dass die Mathematik formalistisch ist, gleichzeitig aber auch, dass es sich um eine Abstraktion der Empirie handelt. Aber mein Problem ist das deinige: mangelnde Kenntnisse.

Amen Bruder! Ich muss gerade durch den Metaphysik-Grundkurs. Dabei gibt es doch interessantere Forschungszweige, in denen Philosophen nützlicher abgestellt wären, z.B. Kongnitionsforschung.

edit: Kannst du das mit der nicht-existenten Zeit mal genauer erläutern? :) *kaffeereich*
 
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Trivalon

Schattenkrieger
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Auch wenn ich leider absolut nichts zur Diskussion beitragen kann (Zwölftklässer, aber immerhin mit Mathe-Leistungskurs :D ) lese ich sehr gerne mit. Zu vielem werde ich mir garantiert weitere Informationen raussuchen und bei manchem mal meinen (wirklich guten) Mathelehrer fragen... :)
Aber ich wollte eigentlich nur loswerden, dass ihr bitte auf jeden Fall weiterdiskutieren sollt, weil es auch für einen eher Außenstehenden wie mich, der von den meisten Sachen hier keine Ahnung hat, sehr interessant ist. :)
 

Val

Amazing lolcat
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@Hank: Vielleicht bin ich mit einer gewissen Selbstverständlichkeit mit so Sachen wie Farbharmonie (tonalerweise als Basis, optische als äquivalent) Farbstimmung etc. vertraut, vielleicht bin ich so gebaut, dass ich eher ohne Erklärung und eher mit der Sache leb. Gerade tonale Harmonie, ich hab das Zeug gespielt und es ist mit einer Selbstverständlichkeit so, dass bestimmte Zusammenhänge harmonisch sind. Ich hatte eine Phase wo ich musikalisch sehr jazzig wurde, nach Dissonanzen strebte, weil ich Harmonie langweilig fand.
Das war zu Selbstverständlich.
Dann bin ich auf Rhytmik gestoßen - lol...

Ich bin grundsätzlich meiner Meinung nach nicht unwissenschaftlich, eher etwas stürmisch, exaltiert, arrogant.... und natürlich eher der Anwender.

Ich möchte mir keine Anleitung durchlesen, ich will zoggn! :D

Jugend, Aggression und so... vielleicht will ich es später mal verstehen *g* Mein (nächstgrößerer hier unbekannte) Bruder ist da genau andersrum, der kann die Theorie, aber was baut er schönes? Net so viel. Wie viele Musikwissenschaftler haben geile Stücke gebaut? Wer weiß :D

Der gute fick.... hm... den kann man auch net immer haben. Drogen, die kann man auch net ewig haben. Das hat alles so einen explosiven Charakter.

Unterm Strich ist halt Gestaltung doch Handwerk. Man kann es, macht es, fühlt sich gut dabei.... Mathe ist da auch nicht anders. man rechnet, es kommt was raus, man fühlt sich gut. Weil man Dinge versteht, die man tut.

Also doch verstehen.

Mal was zu deinem
streng gläubiger Christ und Theologe, der sich rund um die Uhr mit apologetischen Fragestellungen beschäftigt
.... ich war halt ein wenig sauer, als ich deinen Text gelesen hab, über deinen Opponenten.

Gerade im Bereich Religion. Was kommt denn da gutes raus?

Ich bin nicht gegen Wissenschaft, nicht gegen Denkweisen, gut ausgeführte interessante Ansätze sind das beste was es gibt.

Ich bin gegen punktlose Laberei, wo man jemand beweist, dass man recht hat. Anstatt was zu sagen. Und.... ich bin dafür, dass Religion etwas ist, dass man nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen liest.
Das sollte dem Kopf verboten werden. Nix gegen Menschlichkeit. Gerade so Fragen wie diese Unbeflecktheit der Jungfrau Maria zerfetzen eine Sache die aus Herz besteht. Machen sie zur Kopfsache und machen sie instrumentalisierbar. Es wird da die Geschichte von so einem Typ erzählt, wo man was draus lernen kann und dann fragen sich Leute: Hatte der Kerl nen Geldbeutel. Als Vorwand ob jetzt Geld was cooles oder was schwules sei.
Da ist doch nicht die Geschichte wichtig und absolut, sondern das Leben.

Die Bibel.... Wenn Gott sie mir persönlich vorbeibringt, dann glaub ich, dass es nicht nur eine nette Geschichte ist. Vorher ist es undefinierter Raum, der so schnell auch nicht definiert wird.

Und ich finde, wenn jemand eine einfache Sache sagt wie: Es gibt Dinge die sind wie sie sind. Wie 1+1=2. Dann ist doch die Aussage so, dass es eben Axiome gibt oder nicht widerlegbare Dinge. Das sind Beispiele. Keine für sich stehenden Dinge, sondern wie bereits erwähnt Querverweise.
Man kann vielleicht eine Theorie der Widerlegbarkeit des unwiderlegbaren aufstellen, die meiner Meinung nach aber vom Punkt weggeht. Man nimmt nicht den Querverweis, als Richtungsweiser auf eine Information, sondern als zentrale Information selber. Das ist wäwä.

Ich würde der Wahrnehmung und dem Instinkt schon vertrauen und in diesem Punkt bin ich unwissenschaftlich.

Das lenkt ab vom guten Fick. Der beste kommt ja raus, wenn man's einfach macht.
 
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David

Moderner Nomade
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@Hank:
Das mit der Wortglauberei meinte ich auch nur zwischen zwei vernünftigen Leuten. Die wissen eigentlich, worum es geht (zB beim nicht fliegendem Menschen), können sich aber nen Spass draus machen, immer noch ne Ausnahme zu finden, die eine noch genauere Formulierung erfordert, die am Ende keiner mehr versteht. So entstehen btw. auch deutsche Gesetze. :D
Mit streng religiösen Menschen kann man meiner Meinung nach eh nicht über Wissenschaft reden, die beiden Weltbilder (bibeltreue Religion contra Wissenschaft) sind in dieser extremen Form einfach nicht kompatibel. Streicht man Bibel und Gott aus deren Argumentation, bleibt aber nichts mehr übrig, um das auseinanderzunehmen brauchts also keine großen philosophischen Gedanken. Das die Bibel keine naturwissenschaftliche Quelle ist, sollte eigentlich selbstverständlich sein.

Die Diskussion um das 1+1 erinnert mich irgentwie an einen Kurs im Grundstudium, wos auch nen Stück weit um Wissenschaftsheorie ging, teilweise ziemlich sinnleeres Zeug, wenn du mich fragst. Hat man seit dem nie wieder gebraucht, weil es doch wenig Konsequenzen hat, wenn es um konkrete Themen geht. Da reicht der gesunde Menschenverstand völlig aus. (Es gibt Fakten, und darauf aufbauend eine oder mehrere Theorien, da überleg ich mir doch eher, welche ich passender finde, als auf welche Wissenschaftstheorie die Beiden wohl aufbauen..)
Philosophen und Co drücken sich halt gerne in langen unverständlichen Sätzen ohne Realitätsbezug aus, damit ja alle glauben, daß das, was sie da schreiben, furchtbar intelligent wäre. :fies:
Aber wenn man dann mal versucht, das auf das Wesentliche zu konzentrieren, bleibt meistens nicht mehr viel über.

Naturwissenschaftler schreiben eine Formel hin, und gut is. :D
Die kapiert im Zweifel auch keiner, aber man muß wenigstens nicht soviel lesen, um das zu merken. :D
Und es ist mutiger, weil man Aussagen umso leichter widerlegen kann, je konkreter sie sind. Und konkreter als eine Formel geht nicht.
 
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Mordos

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Ich kann leider zum eigentlichen Thema nicht wirklich was beitragen. Hab mir aber alles mal durchgelesen und hätte jetzt mal eine Frage.
Ich muss auch gestehen das ich mir bei der Frage etwas dämlich vorkomme, da ich eigenlich eine Naturwissenschaft studiere und da sollte man ja von Mathematik ein wenig Ahnung haben, aber ich merk wieder einmal, das ich wohl keinen Tau habe.

Also zu meiner Frage.
Es wird hier gesagt, das Mathematik aufgrund der Axiome beweisbar ist. Aber diese Axiome sind ja auch nur so etwas wie vom Menschen aufgestellte Regeln in denen sich die Mathematik bewegt. Oder?
Jetzt wird auch gesagt, das Naturwissenschaften nicht bewiesen werden können. ABER. Könnte man nicht theoretisch ein Axiom für etwas naturwissenschaftliches aufstellen und sagen, das eben dieses oder jenes, das ich gerade gemacht habe, wegen meines Axioms beweisbar ist.

Ich hoff ich hab mich da jetzt verständlich ausgedrückt.

Und @Val:
Und.... ich bin dafür, dass Religion etwas ist, dass man nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen liest.
Das sollte dem Kopf verboten werden. Nix gegen Menschlichkeit. Gerade so Fragen wie diese Unbeflecktheit der Jungfrau Maria zerfetzen eine Sache die aus Herz besteht. Machen sie zur Kopfsache und machen sie instrumentalisierbar.

Meiner Meinung nach verhält sich die Sache genau umgekehrt. Wenn Religion keine Kopfsache ist und nur aus Emotion besteht, gerade dann kann Religion instrumentalisiert werden. Emotionen führen viel leichter zu spontanen, unbedachten Handlungen und die breite Masse wird viel leichter über Emotionen radikalisiert als über "Kopfthemen".
 

David

Moderner Nomade
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Soweit ich das verstehe, sind Axiome doch nur Festlegungen?
Die Frage, inwiefern 1+1=2 "wahr" ist (d.h. einen Bezug zur Realität hat) ist ja schon fast philosophischer Natur, aber das spart man sich, indem man sagt, "das ist halt so".
Und darauf aufbauend kann man dann mit den ebenfalls definierten Grundrechenarten etc. alles Weitere aufbauen. Sprich, entweder ist etwas vordefiniert, oder es lässt sich über Beweise auf die definierten Grundlagen zurückführen.

In der Naturwissenschaft kann man dagegen nicht einfach sagen "das ist so", da muß man schon belegen, das es wirklich in der realen Welt so ist.
Wenn man daraus Formeln machen kann, kann man damit natürlich weiterechnen, aber alles, was man daraus ableitet, gilt nur, solange die Grundannahme richtig bleibt. (Und die Annahme, das mathematische Verfahren auf Formeln der Naturwissenschaft anwendbar sind, darüber mag ich jetzt so früh am Morgen nicht weiter nachdenken..)
 

Durin

Schlachtenwüter
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Axiome sind die Wissensbasis von der man ausgeht. Dann benutzt man Mathematik, um aus diesen Axiomen neue Sätze zu machen, die man so den Axiomen nicht angesehen hätte.

Und auch wenn das nicht so interresant ist, wie die reine Mathematik, so gibt es doch auch ab und zu Mathematiker, die sich Gedanken darüber machen, inwieweit die Axiome Dinge in der Realität repräsentieren. Denn wenn man soetwas findet kann man aufgrund der mathematischen Folgerungen andere Aussagen über die Realität finden, auf die man duch direkte Beobachtung vielleicht nicht gekommen wäre. In diesem Bereich kann man Mathematik auch durchaus den Naturwissenschaften zuordnen, obwohl natürlich die Hauptarbeit den Mathematik in dem Bereich:

Gegeben <<abstraktes Konzept>> so folgt <<anderes abstraktes Konzept>>. Und das ist keine Naturwissenschaft - auch nicht unbedingt eine Geisteswissenschaft. Der Begriff "Strukturwissenschaft" gefällt mir da sehr gut.



Achja:
Danako schrieb:
edit: Kannst du das mit der nicht-existenten Zeit mal genauer erläutern? *kaffeereich*
Ich schätze mal, Hank spielt darauf an, das Zeit nur gemessene Entropie ist. Atome nehmen Energie auf und geben sie wieder ab, Neuronen schalten, Uhrzeiger bewegen sich, Sonnen zünden und brennen ab - und das passiert recht synchronisiert, was wir als Zeit wahrnehmen.
Das ist auch ein gutes Argument dafür, das "Zeit, die 4te Dimension" eine recht schlechte Wahl ist.

Leider ist das nicht 100% so einfach, denn dieses Verständniss von Zeit macht diesen Komplex von der Relativitätstheorie (relativistische Geschwindigkeiten, etc.) noch wesentlich komplizierter, als er ohnehin schon ist.
 

Val

Amazing lolcat
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@Mordos: Für das einfache Volk ist sie Herzsache. Aber mir gehts eher um was anderes.
Jedes Religiöse Buch sollte nicht ausgelegt werden, sondern einfach gelesen werden.

Wenn man sagt: Der ist anders als wir, der ist schlechter, du *musst* dich so verhalten. Dann ist das keine Herzsache.

Wie kann man sich denn bitte sinnvoll wissenschaftlich mit Religion befassen?
Wie viele Leute sind Religiös, was macht es aus, dass diese Leute religiös sind.
 

Lisra

Schmusekater
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Ich schätze mal, Hank spielt darauf an, das Zeit nur gemessene Entropie ist. Atome nehmen Energie auf und geben sie wieder ab, Neuronen schalten, Uhrzeiger bewegen sich, Sonnen zünden und brennen ab - und das passiert recht synchronisiert, was wir als Zeit wahrnehmen.
Das ist auch ein gutes Argument dafür, das "Zeit, die 4te Dimension" eine recht schlechte Wahl ist.

Kannst du das ausführen? :) Wenn nicht, dann überleg ich mir zu Morgen eine präzisere Frage..

@Mordos
Emotionen in Religion können nur instrumentalisiert werden, wenn irgendwo in dem Komplex jemand den kopf benutzt ;)
 

Magicfighter

Kämpfer/Magier
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Bei der Theorie mit der nichtexistenten Zeit sollte man sich eventuell nicht zu weit aus dem Fenster lehnen... zumindest hat das selbst mein Physikprofessor nicht gemacht und der fällt sonst nicht gerade durch Inkompetenz auf.
Das Hauptproblem, dass die Physiker mit der Zeit wohl haben ist die Tatsache, dass man ihr nicht, wie sonst in der Quantentheorie üblich, einen Opperator zuweisen kann. Daher ist sie immer schwer zu händeln und man möchte sie deswegen offensichtlich loswerden.
Aber wie Durin schon geschrieben hat: Entropie ist wohl eine Möglichkeit da ranzukommen - Die läuft nämlich immer in eine Richtung ab. Und da würde ich auch das Altern eines Menschen zuzählen. Aber sicherlich ein Thema das so komplex ist, dass es maximal 2 Menschen in diesem Forum wirklich verstehen könnten und den Rest nur noch mehr verwirren würde - trotzdem meine Hochachtung für den, der es versteht und nicht nur denkt, es verstanden zu haben;)


Achja: 2+2=5 (gilt nur) für hinreichend große Wert von 2:p
 
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