Eigentlich wollte ich ja nix mehr zum Thema sagen, aber...
@Wiz: Du bist ein hoffnungsloser Romantiker! Ist Dir der Gedanke schon mal gekommen? Irgendwie erinnerst Du mich ein bißchen an viele der Christen, die auf Jesus.de ihre Beziehungsprobleme ausbreiten: Du idealisierst die Liebe/Partnerschaft zu sehr. Deine Überlegung, daß die nächste Frau sogar noch besser zu Dir passen sollte, damit Du in die neue Beziehung nicht immer mit der alten vergleichst, ist doch padde!
Wenn Du Dich als Naturwissenschaftler siehst, überleg mal ganz sachlich: Sind nicht die meisten sozialen Verhaltensweisen, über die wir verfügen, erlernt? Warum sollte das in Beziehungen nicht ebenso sein? Man braucht im Regelfall
Übung, um eine gute Partnerschaft leben zu können! Das mit Deiner Ex hat nicht geklappt, weil entweder Dir oder ihr oder Euch beiden das Knowhow fehlte, aus der Krise der Beziehung herauszukommen.
Nun ist die Beziehung vorbei, aus und schluß. Du hast was gelernt, wie, glaube ich, schon Faerlanthis sagte - und darin besteht ihr Wert. Und nun willst Du nicht weiterlernen, bis Miss Perfect Deinen Weg kreuzt? Meinst Du, in Bezíehungsangelegenheiten nun alles zu können?
Wohl kaum, oder? Also solltest Du doch mal den Empiriker probieren, der eben weiter konkrete Erfahrungen sammeln will. Warte nicht auf die nächste, noch tollere Frau! Es gibt keine Idealfrau, für niemanden von uns. Das ist reine romantische Propaganda! Bei den Christen gibt's welche, die glauben, daß Gott eine bestimmte Person für jeden Menschen aussucht - im Prinzip ist das derselbe unsinnige Gedanke wie der, daß es eine Mrs. Perfect geben könne.
Es gibt eine ganze Menge Frauen, die zu Dir passen. Die einen mehr, die anderen weniger. Man verändert sich in Beziehungen auch immer (was niemanden zu dem Trugschluß verleiten sollte, den Partner/die Partnerin in eine gewünschte Richtung verändern/erziehen zu können - das haut nie hin und sorgt in aller Regel nur für Frust und Leid), d.h. eine Frau, die vielleicht nur so lala zu Dir paßt, kann im Laufe der Beziehung spannende und Dich faszinierende Seiten zeigen/entwickeln, die am Anfang überhaupt nicht zu erwarten waren...
Kurz: höre auf, so wählerisch zu sein! Höre auf, nach dem Optimum zu streben, das ist nur eine dialektische Art Vermeidungsstrategie. Such Dir bald eine neue Frau und probier's mit ihr mal aus. Ausprobieren - nicht die ultimative Letzt-Beziehung gründen! (Das heißt insbesondere: Bei der Verhütung aufpassen - ich habe einige Freunde, welche die falschen Frauen schwängerten und nun echten Streß an den Hacken haben (oder umgekehrt Frauen, die sich vom Falschen ein Kind machen ließen)...
Sammle Erfahrungen. Es gibt da keine Abkürzung: Erfahrungen kann man nicht durch vorheriges Durchdenken ersetzen.
Schau Dich nach Frauen um ohne allzu schüchtern zu sein. Habe keine Angst vor Blamagen! Deine Art, alles zu durchdenken ist nur Ausdruck der Angst vor Gesichtsverlust - ich kenne das von mir selbst zur Genüge.
Mach Dir nicht vor, nur aufgrund Deiner hohen Ansprüche keine passende Frau zu finden. Auch diese Form des Selbstbetrugs kenne ich von mir selber.
Und sei nicht so romantisch/idealistisch - auch das ist eine Form, sich was vorzumachen. Vergiß Deine Ex - mit ihr konnte es nix werden, sonst wäre es was geworden. Vergiß sie auch erstmal als platonische Freundin - es sei denn, sie hatt attraktive Freundinnen, welchen Du durch sie näher kommen könntest.
Du kannst noch gar nicht mit ihr als "platonischer Freundin" umgehen, wie Deine Beiträge hier zeigen.
Daß Du bald per ERASMUS aus Deinem bisherigen Umfeld herauskommst, ist übrigens eine tolle Sache: So hast Du die Möglichkeit einer kompletten Persönlichkeitsänderung. Denn man spielt halt auch immer bestimmte Rollen, in die man seit Jahren hineinwuchs und kann sie schon allein deswegen nicht ablegen, weil sonst das Umfeld vollkommen irritiert wäre. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich einst einen guten Freund (Jazztrompeter) in New York besuchte, wo er aufgrund eines Stipendiums zwei Jahre lang lebte. Ich erkannte ihn kaum wieder: Vorher war er ein stiller, schüchterner, kurzhaariger, unbeholfen liebenswürdiger Kerl gewesen. Nun trug er lange Haare, jammte mit den coolsten schwarzen Jungs in abgefahrenen New Yorker Clubs herum, hatte eine attraktive Frau klar gemacht und war bis in die Gestik hinein ein anderer Typ geworden: Aus einem männlichen Aschenputtel war ein Prinz geboren.
Insofern: Alles ist möglich! Viel Glück dabei!