Halle der Poesie

Tirion

Orkischer Philosoph
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hmmm ...

nun, warum dieser Thread?

Einerseits habe ich heute entdeckt, dass dem Archiv etwas Neues hinzugefügt worden ist, nämlich die Zauberhaften Gedichte, was natürlich bedeutet, dass weitere Posts nicht mehr möglich sind; andererseits eine PM von Rinks neuem Alter Ego bekommen, der mich fragt (so wie ich mich auch gefragt habe), was dann jetzt geschehen soll.

Tatsache ist ja, dass nicht mehr allzuviel gedichtet worden ist in den letzten Monaten; und auch Rink und Amergin und ich und viele andere sind seit letztem Sommer merklich ruhiger geworden. Sicherlich ist es schön, wenn die bisherige Sammlung jetzt einen Ruheplatz im Archiv gefunden hat. Und dennoch denke ich, dass die Hallen von FOR-UM einen Platz gebrauchen können, wo Dichtkunst und Bardentum ihre Heimat haben können ... auch wenn vielleicht zur Zeit sich nicht allzuviele Poeten in diesen Hallen tummeln.

In der Hoffnung, dass dieser Thread ein neuer Ort werden kann, an dem beim Kaminfeuer Gedichte vorgetragen werden; sie brauchen nicht selbst erdacht zu sein, sondern können auch mit Angabe des Verfassers von anderen berühmten Dichtern des Multiversums stammen; so mag dieser Thread eine würdige Fortsetzung der "Zauberhaften Gedichte" werden. Vielleicht meldet sich ja auch der geschätzte Forumsgeist zu diesem Thema ...;)
 

Linly

Broken Bird
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fliegt durch die Pforte der Halle und lässt sich im Raum nieder. hallig tönen Linlys Flügelschläge an den Wänden wider und lauschig wispern die friedlichen Geister an diesem Ort.

Ich weiss, sie werden es gut hier haben, die Gedichte, momentan ist es noch ein wenig leer, aber das wird sich sicher bald einmal ändern, wenn Schmerz und Freud' tanzend durch diese Hallen ziehen und in stiller Umarmung unsere Herzen berühren.

Linly hüpft hinüber zum Kamin, an welchem bereits Feuerholz bereit steht und enzündet mühsam ein kleines Feuer, bei dem sich der Vogel beinahe sein blaues Gefieder verbrennt, fliegt dann in goldenes Licht getaucht rüber zum Buch und blättert mit dem Schnabel den ungeschriebenen Band auf die erste Seite

Neuland

Tief ist er gefallen
An Felsen schrammend
Laute Schreie hallen
Gebeine gebrochen
Fleisch zerrissen
Sinne ausgestochen

Doch jedes Loch
hat einen Boden
das stimmt doch
und dieser Schluss
fand den Hobbit
blutiger Kuss

Fühlt keinen Schmerz
zerschmettertes Wesen
und aus dem Herz
spriessen die Federn
und ein Vogel entsteht
unter den Zedern

leichtes hüpfen
und leises piepen
in neues leben schlüpfen
Erinnerung gestorben
In die Lüfte geschwungen
Neue Chance erworben

Und so ist jedes Ende
auch ein Neuanfang
und jetzt ist die Wende
[Linly April 2002]
 

Garfield

Forums-Opi
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Tirion.

Ja ich fand es an der Zeit die Gedichte in das Archiv zu geben.
Es gibt aber nach wie vor die Möglichkeit für mich die Gedichte die hier stehen, dort reinzupacken. Also nehmt euch kein Blatt vor die Feder.:)
 

Kiebitz

Kriegerpoet
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Wenn ich Zeit finde, dann bringe ich mich gerne hier ein ..
Zu Beginn ein Gedicht, welches mir sehr geholfen hat die Dinge zu verarbeiten.


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Traumfänger

Ein ganz bestimmter Tag
In einem ganz bestimmten Jahr
So unscheinbar wie du
Sollte mein Leben verändern
Es war dein Lächeln
Und auch der Blick deiner Augen
Es zog mich in den magischen Bann
Den die Menschen Liebe nennen

Fly, if I could fly
Turn on my back and watch the sky

Der erste gemeinsame Abend
Mit einem Himmel voller Sterne
Wurde unvergesslich für immer
Durch den Klang deiner Stimme
Die Berührung deiner Hände
Die Zeit des Wanderns sollte zu Ende sein

Shining eyes when she looked up at him
Come on let’s walk to the moon

Die Zeit der Ferne kam zu schnell
Doch als ich in deine Augen sah
Empfand ich keinerlei Wehmut
Denn mit zunehmender Entfernung
Wurde meine Liebe zu dir unendlich größer
Denn du warst trotzdem immer bei mir

Away, nothing left to say
Away, I’m far away

Die Sehnsucht zehrte jeden Tag
Von der unvorstellbaren Kraft
Welche ich durch dich bekam
Es brach für mich die Zeit an
In der die Träume lebendig wurden

Now my time has come
Returning to the sun
Cause I’ve always been searching for you

Doch im Innersten spürte ich
Wie die Entfernung wuchs
Doch es waren nicht die Orte
Es waren irgendwann die Herzen
Die immer weiter auseinandergingen
Es tat so weh, ich hätte gerne gewusst
Warum …
Ich wollte bei dir sein, dir Halt geben
Ich hätte dich so gebraucht
Ich hing so an dir
Doch du meintest, es hätte keinen Sinn
Meine Zeit des Fallens begann …

When you hear me calling
Will you be there ?
When you see me falling
Will you be there ?

Und während ich ins Dunkel und die Kälte glitt
Stellte mir mein Herz eine Frage
Warum, um alles in der Welt, soll Liebe sinnlos sein ?

Waves in lowtight
Sounds of the night
And my memories echoed back again
Stranger that I am
In my own land
Where no one will remember my name

Wer hält mich nun fest
Wenn ich traurig bin
Wer passt auf mein Herz auf
Dass es nicht zerbricht

Kiss me, like I kissed you
Miss me, like I missed you
Will you dream your dream of somebody else
I play for you the whole night trough
 

Amergin

Schattenbarde
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dunkler gruss... an alle verbliebenden Künstler...;)

nach einiger Abstinenz und ruhelosem Leben, suche und finde ich einen "neuen" alten Thread hier in den sagenhaften Hallen...

Die "zauberhaften Gedichte" ins Archiv zu schieben halte ich für eine gute Idee, denn ich schließe mich der Meinung von Tirion an: es ist dichterisch merklich ruhiger geworden...

Doch auch ich lebe noch und auch ich dichte noch, denn obwohl mich der Wunsch nach Versen nur in wirklich trüben Zeiten streift, finde ich in manchen Gedichten, Liedern und Texten einigen Trost der mein Herz berührt. So wie dies:


je chante par couverture

je chante par couverture
mais mieulx plourassent mi oeil,
ne nul ne scet le traveil
que mon pouvre cuer ebdure,
je chante par couverture.

Pour ce muce ma dolour
qu'en nul je ne voy pitié
plus a l'en cause da plour
mains treuve l'en d'amistié,
je chante par couverture.

Petit porte de valour
de soy monstrer dehaitié
ne le tiennent qu'a folour
ceulz qui ont le cuer haitié
je chante par couverture



ich singe und verstelle mich dabei

ich singe und verstelle mich dabei
aber meine Augen möchten lieber weinen
und niemand kennt die Qual,
die mein armes Herz erduldet;
ich singe und verstelle mich dabei.

Daher verwandelt sich mein Schmerz
erkenne ich doch bei niemanden Mitleid
je mehr man Grund hat zum Weinen
desto weniger Zuneigung findet man;
ich singe und verstelle mich dabei.

Wenig Wert hat es,
sich unfroh zu zeigen;
denn nur für Narrheit halten es diejenigen
welche das Herz in froher Stimmung haben;
ich singe und verstelle mich dabei


(Christine de Pisan)
 

Zhalimar Cloudwulfe

Abtrünniger Drow
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24.02.2002
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Hab ich das richtig verstanden, dass man hier seine eigenen Gedichte und Gedichte andere Leute posten kann? Wenn ja dann erstmal eins von jemand anderem. ;)

Der anachronistische Zug
oder Freiheit und Democracy


Frühling wurd's in deutschem Land.
Über Asch und Trümmerwand
Flog ein erstes Birkengrün
Probweis, delikat und kühn.

Als von Süden, aus den Tälern
Herbewegte sich von Wählern
pomphaft ein zerlumpter Zug
Der zwei alte Tafeln trug.

Mürbe war das Holz von Stichen
Und die Inschrift sehr verblichen
Und es war so etwas wie
Freiheit und Democracy.

Von den Krichen kam Geläute.
Kriegerwitwen, Fliegerbräute
Waise, Zittrer, Hinkebein -
Offnen Mauls stand's am Rain.

Und der Blinde frug den Tauben
Was vorbeizog in den Staauben
Hinter einem Aufruf wie
Freiheit und Democracy.

Vornweg schritt ein Sattelkopf
Und er sang aus vollem Kropf:
"Allons, enfants, god save the king
Und den Dollar, kling, kling, kling."

Dann in Kutten Schritten zwei
Trugen 'ne Monstranz vorbei.
Wurd die Kutte hochgerafft
Sah hervor ein Stiefelschaft.

Doch dem Kreuz dort auf dem Laken
Fehlen heute ein paar Haken
Da man mit den Zeiten lebt
Sind die Haken überklebt.

Drunter schritt dafür ein Pater
Abgesandt vom Heiligen Vater
Welcher tief beunruhigt
Wie man weiß, nach Osten blickt.

Dicht darauf die Nichtvergesser
Die für ihre langen Messer
Stampfend in geschloßnen Reihn
Laut nach einer Freinacht schrein.

Ihre Gönner dann, die schnellen
Grauen Herrn von den Kartellen:
Für die Rüstungsindustrie
Freiheit und Democracy!

Einem impotenten Hahne
Gleichend, stolzt ein Pangermane
Pochend auf das freie Wort.
Es heißt Mord.

Gleichen Tritts marschiern die Lehrer
Machtverehrer, Gehirnverheerer
Für das Recht, die deutsche Jugend
Zu erziehn zur Schlächtertugend.

Folgen die Herrn Mediziner
Menschverächter, Nazidiener
Fordernd, daß man ihnen buche
Kommunisten für Versuche.

Drei Gelehrte, ernst und hager
Planer der Vergasungslager
Fordern auch für die Chemie
Freiheit und Democracy.

Folgen, denn es braucht der Staat sie
Alle die entnazten Nazi
Die als Filzlaus in den Ritzen
Aller hohen Ämter sitzen.

Dort die Stürmerredakteure
Sind besorgt, daß man sie höre
Und jetzt etwa vergesse
Auf die Freiheit unsrer Presse.

Einige unsrer besten Bürger
Einst geschätzt als Judenwürger
Jetzt geknebelt, seht ihr schreiten
Für das Recht der Minderheiten.

Früherer Parlamentarier
In den Hitlerzeiten Arier
Bietet sich als Anwalt an:
Schafft dem Tüchtigen freie Bahn!

Und das schwarze Marketier
Sagt, befragt: Ich marschier
Auf Gedeih (und auf Verberb)
Für den freien Wettbewerb.

Und der Richter dort: zur Hetz
Schwenkt er frech ein alt Gesetz.
Mit ihm von der Hitlerei
Spricht es sich und alle frei.

Künstler, Musiker, Dichterfürsten
Schrei'nd nach Lorbeer und nach Würsten
All die Guten, die geschwind
Nun es nicht gewesen sind.

Peitschen klatschen auf das Pflaster:
Die SS macht es für Zaster
Aber Freiheit braucht auch sie
Freiheit und Democracy.

Und die Hitlerfrauenschaft
Kommt, die Röcke hochgerafft
Fischend mit gebräunter Wade
Nach des Erbfeinds Schokolade.

Spitzel, Kraft-durch-Freude-Weiber
Winterhelfer, Zeitungsschreiber
Steuer-Spenden-Zins-Eintreiber
Deutsches-Erbland-Einverleiber

Blut und Dreck in Wahlverwandtschaft
Zog das durch die deutsche Landschaft
Rülpste, kotzte, stang und schrie:
Freiheit und Democracy!

Und kam, berstend vor Gestank
Endlich an die Isarbank
Zu der Hauptstadt der Bewegung
Stadt der deutschen Grabsteinlegung.

Informiert von den Gazetten
Hungernd zwischen den Skeletten
Seiner Häuser stand herum
Das verstörte Bürdertum.

Und als der mephitische Zug
Durch den Schutt die Tafeln trug
Treten aus dem brauen Haus
Schweigend sechs Gestalten aus

Und es kommt der Zug zum Halten.
Neigen sich die sechs Gestalten
Und gesellen sich dem Zug
Der die alten Tafeln trug.

Und sie fahrn in sechs Karossen
Alle sechs Parteigenossen
Durch den Schutt, und alles schrie:
Freiheit und Democracy!

Knochenhand am Peitschenknauf
Fährt die Unterdrückung auf.
In 'nem Panzerkarr'n fährt sie
Dem Geschenk der Industrie.

Groß begrüßt, in rostigem Tank
Fährt der Aussatz. Er scheint krank.
Schämig zupft er sich im Winde
Hoch zum Kinn die braune Binde.

Hinter ihm fährt der Betrug
Schwenkend einen großen Krug
Freibier. Müßt nur, draus zu saufen
Eure Kinder ihm verkaufen.

Alt wie das Gebirge, doch
Unternehmend immer noch
Fährt die Dummheit mit im Zug
Läßt kein Auge vom Betrug.

Hängend überm Wagenbord
Mit dem Arm, fährt vor der Mord.
Wohlig räckelt sich das Vieh
Singt: Sweet dreams of liberty.

Zittrig noch gestrigen Schock
Fährt der Raub dann auf im Rock
Eines Junkers Feldmarschall
Auf dem Schoß einen Erdball.

Aber alle die sechs Großen
Eingeseßnen, Gnadelosen
Alle nun verlangen sie
Freiheit und Democracy.

Holpernd hinter den sechs Plagen
Fährt ein riesen Totenwagen
Drinnen liegt, man sieht's nicht recht:
's ist ein unbekant Geschlecht.

Und ein Wind aus den Ruinen
Singt die Totenmesse ihnen
Die dereinst gesessen hatten
Hier in Häusern. Große Ratten

Schlüpfen aus gestürzten Gassen
Folgend diesem Zug in Massen
Hoch die Freiheit, piepsen sie
Freiheit und Democracy!

Bertolt Brecht, 1947
 

Stian

Rosebud
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Mein Lieblings...

Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund,
ich schrie mir schon die Lungen wund
nach deinem weissen Leib, du Weib.
Im Klee, da hat der Mai ein Bett gemacht,
da blüht ein schöner Zeitvertreib
mit deinem Leib die lange Nacht.
Da will ich sein im tiefen Tal
dein Nachtgebet und auch dein Sterngemahl.

Die graue Welt macht keine Freude mehr,
ich gab den schönsten Sommer her,
und dir hats auch kein Glück gebracht;
hast nur den roten Mund noch aufgespart
für mich so tief im Haar verwahrt ...
Ich such ihn schon die lange Nacht
im Wintertal im Aschengrund ...
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund.

Im Wintertal, im schwarzen Erdbeerkraut,
da hat der Schnee ein Nest gebaut
und fragt nicht, wo die Liebe sei.
Und habe doch das rote Tier so tief
erfahren, als ich bei dir schlief.
Wär nur der Winter erst vorbei
und wieder grün der Wiesengrund!
... ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!

Francois Villon, in der deutschen Version die Subway to Sally vertont haben
 

Dynaheir

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What if you slept?
And what if, in your sleep -
you dreamed?
And what if, in your dream -
you went to heaven and there
plucked a little blue flower?
And what if, when you awoke
and had the flower in your hand?
What then?

Coleridge
 

Kiebitz

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@ Stian

*schwelg* :) :)
 

Anora

Wanderer
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Ok, dann will ich auch mal etwas in die Halle der Poesie schreiben...:)
Ist allerdings nicht von mir - ich bin nicht gut im Dichten.
Das hier habe ich dieses Jahr im Englisch Unterricht bekommen, und ich fand es irgendwie schön...

An African Elegy
Ben Okri

We are the miracles that God made
To taste the bitter fruit of Time.
We are precious.
And one day our suffering
Will turn into the wonders of the earth.

There are things that burn me now
which turn golden when I am happy.
Do you see the mystery of our pain?
That we bear poverty
And are able to sing and dream sweet things

And that we never curse the air when it is warm
Or the fruit when it tastes so good
Or the lights taht bounce gently on the waters?
We bless things even in our pain.
We bless them in silence.

That is why our music is so sweet.
It makes the air remember.
There are secret miracles at work
That only Time will bring forth.
I too have heard the dead singing.

And they tell me that
This life is good
They tell me to live it gently
With fire and always witz hope.
There is wonder here

And there is surprise
In everhing the unssen moves.
The ocean is full of songs.
The sky is not our enemy.
Desteny is our friend.
 

Kiebitz

Kriegerpoet
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690
Wüssten manche Menschen ...


wie tief man in ihre Augen blickt

wie schmerzhaft eine Berührung von ihnen ist

wie ein Lächeln von ihnen einem das Herz raubt

wie ihre Gegenwart einem die Luft abdrückt

wie Gedanken an sie Flüße aus Tränen wecken


... was täten sie dann ?
 

Kiebitz

Kriegerpoet
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25.07.2001
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690
[flüster]*schieb* :rolleyes:[/flüster]


Ich habe ein Gedicht gefunden, welches ich ziemlich schön fand ..
Somit dachte ich mir, dass muss hier in die Halle der Poesie :)


Wohlgefühl

Sich fallen lassen
aufgefangen werden
gehalten werden
sich anlehnen
Wärme spüren
entspannt sein
nicht immer
aber manchmal

[flüster]A. Andruschkewitsch[/flüster]
 

Geist des Forums

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Für Saide für eine der schönsten Geschichten des Forums

Des Geistes Werden ist den Menschen nicht verborgen,
Und wie das Leben ist, das Menschen sich gefunden,
Es ist des Lebens Tag, es ist des Lebens Morgen,
Wie Reichtum sind des Geistes hohe Stunden.

Wie die Natur sich dazu herrlich findet,
Ist, daß der Mensch nach solcher Freude schauet,
Wie er dem Tage sich, dem Leben sich vertrauet,
Wie er mit sich den Bund des Geistes bindet.
 

Linly

Broken Bird
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29.03.2002
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Nur ein Tropfen...

Nur ein Tropfen
Ein Tropfen Sperma zwischen die Bein'
Mehr brauchte es nicht für Dein Leben

Nur ein Tropfen
Ein Tropfen Wasser in den Mund
Mehr brauchtest Du nicht zum Leben

Nur ein Tropfen
Ein Tropfen Regen auf die Stirn
Mehr brauchtest Du nicht zum Glücklichsein

Nur ein Tropfen
Ein Tropfen Gedanken auf die Seel'
Mehr brauchtest Du nicht für Kreativität

Nur ein Tropfen
nur so klein
Und nur ein Tropfen Blutes
mehr brauchte es nicht um Dich uns wieder zu nehmen

[Linly]

In Gedenken an alle, die an AIDS gestorben sind, wegen unsauber geprüften Blutkonserven.
 

Dragan IIV.

Guest
Nun ja, Gedichte. Ich hab da auch eins, ist kurz aber gut.
Herbst
Heinz Erhart

Herbst,
Von den Baeumen fall'n die Blaetter,
Donnerwetter.
Im Fruehling sind sie wieder dran,
Schau mal an.

:D
 

Belgarion

Düsterdichter
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2.249
Ode der verschmähten Liebe


Sieh, oh hellster Stern am Firmament
Was du mir angetan
Wie hast du doch mein Herz, dass dir so zugetan
Gar lieblos schnell verschmäht
Ohn Herz und ganz ohn Lieb
Mich gar so schnell verschmäht.

Doch nun,
das wisse
dreht der Spieß!
Dein Herz soll nun zerspringen!
Dadurch das du mich so verschmäht
Mein Lob soll nun verklingen

Nur Flüche bist du mir noch wert
Da du mich so geschunden
Gar grausam warst du
Schönes Weib
Und auch
Gar schön mit dir war´d Zeit
Daheim an deinem Herd
In deinem Heim
Wo manch schön Stund wir zugebracht
In trauter Zweisamkeit.

Doch du hast ja dies Gut vertan
Mit deiner Ignoranz
Nun hast du gar mein Lieb verletzt
Ich kann dir nicht verzeihen
Du hast mich in den Sand gesetzt
Nun soll dein Licht vergehn!

Aufdass in tiefster Dunkelheit
Du sehnend nach mir rufst.
Nur Schweigen meine Antwort ist
Wenn du gar rufst aus Herzensnot
Dir Ausweg sei nur noch dein Tod
 

Belgarion

Düsterdichter
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31.03.2001
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2.249
Sterne...


Sieh die Sterne,
Sie leuchten uns Tag und Nacht
Doch nur einer spendet uns Leben und Licht
Du bist dieser Stern für mich.

So wie ein Stern dereinst entstand
In tiefster Dunkelheit
Der Licht gebracht in alle Dunkelheit
So hast auch du in meine Nacht
Ein Licht zu mir gebracht.

Manch ein Licht mag schnell vergehn
In unsrer Dunkelheit
Die wir uns gar so schnell erschaffen
Aus Misstraun, Hass und Leid.

Doch auch wenn alles Licht vergeht
Dass wir uns einst geschaffen
Die Sterne leuchten Tag und Nacht
In aller Dunkelheit.
 

Garfield

Forums-Opi
Registriert
01.12.1999
Beiträge
10.488
@ Dragan.

Selbst ich der Ösi mag den Heinz,
von Erharts Filmen säum ich keins,
doch lass ich lieber hier das dichten,
sonst wird der Geist mich noch vernichten.:rolleyes:
 

Geist des Forums

Bewahrer
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01.03.2000
Beiträge
89
Es würde eine unzeitige Sucht zu reden an mir scheinen, wenn ich euch die Eigenschaften einer klugen Dichterkunst entfalten wollte, da mir bekannt ist, daß eure Wissenschaft hierinn alle Erinnerungen, die ich euch geben könnte, überflüssig macht; es bleibt mir also nichts übrig, als euch die Gelegenheit zu geben, diese Geschicklichkeit im Werke zu zeigen. Fleiß und Erfahrung hat euch den Usern unsers Forums so bekannt gemacht, daß wir niemand kennen, der euch hierinn übertreffe.
 

Dragan IIV.

Guest
@Garfield: Hae? Soll das heissen das Gedicht war net angebracht? Gut, dann muss ich wohl mal mein Lieblingsgedicht von Loriot posten. Aber spaeter...
 
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