Morrowind Fortsetzungsgeschichte

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Sol

Mönch/Assassine
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Wie der Titel schon sagt, geht es um eine Fortsetzungsgeschichte auf der Basis des PC- Spiels Morrowind. Im Anfangspost hab ich mich bemüht auch für einen Leser zu schreiben (also nicht nur für die Mitschreiber an der FG eben ;) *g* ), der Morrowind nicht so gut kennt, aber es ist logisch, dass ich nicht für einen Leser schreiben kann der Morrowind überhaupt nicht kennt, denn sonst müsst ich erst die ganzen Rassen, Rüstungstypen, Ortschaften etc. erklären , und naja das könnt für mich ein wenig schwierig und zeitaufwendig werden :D Für Leute, die zum Beispiel noch nachträglich mitmachen wollen, hab ich hier noch ein paar interessante Links. Wie es denn nun ursprünglich zu dieser Idee kam, steht u.a. hier:
Informations-Topic (erste Seite steht eine Grobzusammenfassung, man braucht also nicht alle 11 Seiten lesen *g*; wenn jemand neu dazu kommt bitte sich hier auch noch mal vorher melden. Danke :) )

Hier listen wir die Chars auf, die dann in der Story vorkommen:
Charakter-Topic (hier können sich die neuen Chars dann vorstellen)

Aber nun zum Beginn der Story, der erstmal (von meinem Char) Asamir handelt:

Endlich war der alte Tyrann Satok Tod. Er hätte das Haus Hlaalu bei dem er Mitglied war nicht an die Telvanni verraten sollen. Manch einer aus den Reihen der Hlaalu kritisierte Satok sowieso schon dafür, dass er als Angehöriger des imperiumstreuen Hauses Hlaalu sich wie ein Telvanni Sklaven hielt. (Offiziell war die Sklaverei im Kaiserreich verboten, aber Morrowind machte einen Vertrag mit dem Imperium, in dem Morrowind sich- ohne dass es erobert werden musste- dem Imperium anschloß, halt eben auch mit Sonderrecht wie der Sklaverei für Morrowind) Dass er Information an die Telvanni weiterverkaufte fand das Haus Hlaalu durch einen Spion in den Telvanni Reihen heraus. Und Satok selber wiederrum erfuhr, dass sein doppeltes Spiel aufgeflogen war durch einen Brief, in dem sein Rausschmieß aus dem Haus Hlaalu verkündigt wurde, weil er es an das Haus Telvanni verraten hat. Sein Verrat bedeutet, aber nicht nur den Rausschmieß, sondern auch, und da war er sich ziemlich sicher, eine Exekution der Morag Tong, einer Assasinen- Gilde, die traditionsgemäß für die "Ehrenhafte Exekution" an einflussreichen Persönlichkeiten und auch Verrätern wie ihm zuständig war; denn das Haus Hlaalu würde sich wahrscheinlich so einen Verrat nicht gefallen lassen. In diesen Tagen war er so apathisch und furchtsam, wie er noch nie zuvor war, er kam nicht mal zu einer, seiner "Lieblingsbeschäftigungen", nämlich seine Sklaven zu quälen :rolleyes: . Er ließ sie unter anderem nach Lust und Laune in seinen Kellergewölben unten kämpfen, manchmal bewaffnet, manchmal unbewaffnet, oft auf Leben und Tod (es kam schon mal vor, dass Sklaven, die sich kategorisch weigerten dort mitzumachen, einfach so "verschwanden"...) Ob es nun um Argonier, wie Asamir einer war, ging oder um die Khajit, er behandelte all seine Sklaven wie ein Stück Vieh. Sie waren gerade gut genug, um den Boden unter seinen Füßen zu wischen; auch kam es oft vor, dass seine Sklaven perverse oder "fragwürdige" Dinge tun mussten. Doch bei einem einflußreichen Dunmer wie Satok es war, prüfte niemand nach wie er nun seine Sklaven behandelte. Tagelang lag er aber nun schon Nachts mit einer schweren Dwemer- Rüstung und einer Dwemer Unglücksklinge (er war u.a. ein fanatischer Sammler von dwemerischen Sachen) in seinem Bett, jeden Moment seinen Henker erwartend, daher hatte er meist wenig Schalf in letzter Zeit gehabt. Asamir war in dieser Nacht im Zimmer genau daneben, als er ein Geräusch, eine Art Huschen hörte, er öffnete den Vorhang, der beide Zimmer voneinander trennte, ein Stück weit und sah seinen "Herrn" völlig übermüdet, zusammengekauert in seinem Bett liegen, nichts war in diesem Moment von seinem seiner brutalen und grausamen Art mehr zu merken, die er bei Sklaven wie Asamir an den Tag legte, Satok hätte einem fast leid tun können. Es war fast so als hätte Asamir in dieser Nacht eine Eingebung gehabt, den plötzlich trat ein Dunmer mit Chitin- Rüstung und Vulkanglaskurzschwert aus den Schatten, so dass Satok nur noch einen kurzen, aber heftigen Schrei von sich geben konnte und dann mit durchschnittener Kehle in seinem Bett lag, nachdem der Assasine der Morag Tong nun seine "Ehrenhafte Exekution" vollstreckt hatte und das dazugehörige Schreiben hinterließ, verschwand er wieder in den Schatten. Asamir hörte, wie sich nun hastig ein paar Türen öffneten. Dies war jetzt endlich seine Gelegenheit zu fliehen ("Jetzt oder nie.", dachte er sich), schnell griff er sich die Schlüssel seines ehemaligen "Meisters" und löste damit seine Sklavenfesseln. Dann nahm er sich die Kleidungs- und Schmuckstücke von ihm, die neben seinem Bett lagen und zog sie sich hastig über. Auch riß er ihm seine Dwemer- Klinge aus der Hand und machte sich Unsichtbar (,was bei ihm durch das Sternzeichen des Schattens eine angeborene Fähigkeit war), nachdem er ja nun nach Abnahme der Sklavenfesseln wieder zaubern und seine angeborenen magischen Fähigkeiten einsetzen konnte. Gerade noch rechtzeitig als die ersten Leibwächter hereinstürmten. In der ganzen Aufregung konnte er sich unbemerkt aus der Villa, die auf dem Odai Plateau gelegen war, herausschleichen in die Dunkelheit der Nacht hinein. Er war endlich wieder ein freier Mann.
 
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Draco

Schattenkrieger
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Nachdem das Schiff an der Anlegestelle bei Seyda Neen festgemacht wurde, machten sich die Passagiere auf zum Zensus und Steueramt. Draco, komplett in schwarz gekleidet hielt sich etwas abseits und wartete auf einen geeigneten Moment. Mit einem seiner Dietriche öffnete er das Schloß des Seiteneingangs und verschwand Richtung Dorfplatz, er hatte keine große Lust sich den typisch bürokratischen Fragen der Beamten zu stellen. Vor der Abfahrt hat er sich mit dem Kapitain geeinigt, daß sein Name nicht auf der Passagierliste auftauchen würde, was Ihn natürlich einen beträchtlichen Betrag gekostet hat.

Als er über den Dorfplatz marschierte spürte er die neugierigen Blicke der Bewohner. Fremde wurden stets auf Vvardenfell mit großem Mistrauen begegnet, ein Waldelf unter den Dunmer machte da erst Recht keine Ausnahme. Zu seiner Erleichterung befand sich unter den Anwesenden ein weiterer Bosmer, der sich mit dem Namen Fargoth vorstellte und Ihm bereitwillig ein paar Auskünfte über die nähere Umgebung gab. Auf die Frage nach einem Wirtshaus wurde er auf Elone verwiesen, die eine kleine Stube im Obergeschoß von Arrilles Handelshaus betreibt. Draco bedankte sich bei Fargoth und machte sich auf den Weg. Im Wirtshaus angekommen bestellt er sich eine kleine Mahlzeit und eine Flasche Wein. An einem Tisch der Ihm einen Blick auf den Treppenaufgang möglich macht, entledigt er sich seines Bogens, in dem er Ihn in Reichweite gegen die Wand lehnt und genießt sein Essen.
 

Elindor

Mönch von Shadiabar
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Verwundert fragte sich Elindor, wie blind imperiale Soldaten sein können; aber wohl kein Wunder bei diesem eintönigen Dienst in der Söldnerarmee des Kaisers und noch dazu in so einem verschlafenen Nest wie Seyda Neen ...
Elindor allerdings beobachtet beim Verlassen des Schiffes genau den kleinen schwarzgekleideten Bosmer, der heimlich sich durch einen Seitenausgang an den Behörden vorbeischlich; geschickt wie der das mit seinem Dietrich anstellte, dachte Elindor. Er wollte sich das blasse Gesicht mit den pechschwarzen Haaren merken.
Er kannte sich mit diesen "Dietrich-Geräten" nicht wirklich aus; ein Bretone aus High Rock überließ das Öffnen von Schlössern gewöhnlich lieber den Kräften arkaner Magie.

Elindor wählte den offiziellen Weg durch die behördliche Anmeldeprozedur. Etwas müde zog er seine Papiere aus seiner weiten, schwarzen Robe und gab sie dem Beamten, dessen Name für einen Bretonen unaussprechlich klang; und weshalb wollte dieser Kaisertreue auch noch sein Sternzeichen wissen?
"Der Magier", antwortete Elindor automatisch (als ob man ihm das nicht eh schon ansah?)

Der Beamte wies den Ankommenden den Weg Richtung des Dorfplatzes von Seyda Neen (zu Elindors Überraschung fand er in einem kleinen Innenhof des Zensus und Steueramtes einen magischen Heilring in einer Tonne, den er gleich mitnahm ... nicht dass er keine Heilzauber beherrschte, aber ein paar Draken oder ein anständiges Essen bekam er bestimmt dafür).
Auf dem Dorfplatz angekommen wurde er sogleich von einem Bosmer namens Fargoth angebettelt (woher wusste dieser Elf, das Elindor einen Ring gefunden hatte?); natürlich behielt Elindor den Ring und gab ihn nicht an diesen Fargoth weiter. Aber immerhin sagte ihm dieser blonde Bosmer,für zwei Draken Trinkgeld, wo es was zu Essen hier in Seyda Neen gab.

Elindor wollte zumindest eine Nacht hier bleiben, um sich am nächsten Tag gestärkt Richtung Balmora aufzumachen. Eine der größeren Städte hier auf Vvardenfell, an deren Stadtrand er ein Haus geerbt hatte.

Er stützte sich auf seinen hölzernen Wanderstab und ging Richtung des Gebäudes, das ihm dieser Bosmer als "Elone's Schänke" (und der einzigen hier in diesem Nest) empfohlen hatte.

Elindors Blick fiel kurz vor dem Eingang des Gebäudes auf den großen Leuchtturm von Seyda Neen; und für eine Sekunde dachte er, eine dunkle menschliche Gestalt auf der Spitze des Turmes zu sehen, die aber sofort seinen Blicken auswich und verschwand; aber vielleicht war auch die Reise zu anstrengend und lang gewesen?

Er ging die Treppen nach oben und ihm fiel sofort der schwarzgekleidete Bosmer auf, der sich vom Schiff "gestohlen" hatte. Dieser bekam soeben eine Flasche Wein und etwas zu essen auf den groben Holztisch gestellt und schien Elindor nicht zu bemerken.
Alle Tische in der Schänke waten besetzt und die anwesenden Dunmer, Imperiale und Nords schauten erstaunt und neugierig zu Elindor ...

Nur am Tisch des Bosmers waren noch zwei Stühle frei ... Elindor ging entschlossen auf den Tisch zu:
"Seid mir gegrüßt, mein Name ist Elindor (Elindor versuchte freundlich mit dem Kopf zu nicken); wir kamen soeben mit dem gleichen Schiff hier in Seyda Neen an; ich bin ebenfalls hungrig, darf ich mich mit an den Tisch setzen?"
 

Veldryn

Strauchdiebin
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Veldan begann an ihrer Entscheidung, Vivec zu verlassen, zu zweifeln. Seyda Neen war nicht gerade das, was sie sich unter einem aufregenden Platz für Außendienst vorgestellt hatte. Allerdings, dachte sie sich, vielleicht urteile sie viel zu früh. Immerhin war sie erst vor 3 Tagen in dem kleinen Städtchen angekommen. Sie wollte ihre erste Reise durch die Ländereien der Insel ruhig angehen, und sich Zeit nehmen, zu lernen und zu leben.
Den Grund für ihr Bleiben in Seyda Neen hatte sie noch nicht angetroffen - der Beamte der East Empire Company, dessen Geschäfte sie überprüfen sollte, hatte sich nicht blicken lassen. Vielleicht war sie sogar vor ihm hier angekommen - oder er war schlichtweg zu beschäftigt oder anderswo unterwegs. Veldan war es recht. Sie genoß ihre neu gewonnene Freizeit, beobachtete die Einwohner und Besucher der Stadt und knüpfte Kontakte zum örtlichen Handels- und Imperiumspersonal. Dennoch begann sich Langeweile bei ihr breitzumachen. Die Stadt war klein, vor allem im Vergleich zu ihrer Heimat Vivec, und bot nicht annähernd soviel Abwechslung.
Das einzig interessante zur Zeit schienen die hin und wieder andockende Schiffe zu sein. Sie fand Vergnügen daran, die von Bord gehenden Menschen, Elfen und anderen Wesen zu beobachten - natürlich ohne, dass sie selbst dabei von ihnen gesehen wurde. In ihrem Beruf gehört Konversation und Gesehen-werden in noblen Kreisen durchaus dazu, aber in ihrer Freizeit hatte sie mehr Spaß an Unauffälligkeit.
An diesem Tage fielen ihr unter den ansonsten oft eher langweilig aussehenden einfachen Beamten, Bauern und Fischern zwei Leute auf, die offenbar nicht in Seyda Neen einheimisch waren, sondern eher wie Abenteurer aussahen.
Der eine war ein ganz in schwarz gekleideter Bosmer, den Veldan um knapp einen Kopf überragte, wie sie schätzte. Er hatte blasse Haut und dunkle Haare und wirkte agil und schnell. Aus Interesse wurde ein breites Grinsen auf Veldans Gesicht, als sie beobachtete, wie der kleine Elf mit einer flinken Bewegung die Seitentür öffnete (obwohl diese, wie Veldan wusste, mit einem Vorhängeschloss gesichert war) und ungesehen vom Dockbeamten (was keine Kunst war - Veldan hatte noch nie einen gelangweilteren und langsameren Menschen gesehen) hindurch huschte.
Interessant - vielleicht war dieser Elf mit ähnlichen Interessen hier wie sie selbst, dachte sich Veldan.
Der andere interessante Passagier war ein Mensch, den Veldan auf größer als sich selbst schätzte, aber von feinerem Knochenbau als die imperialen Klötze, die sie aus Ebonheart zur Genüge kannte. Offenbar ein Bretone. Er schien Magier zu sein, den Roben nach zu urteilen. Veldan lächelte bei dem Gedanken, selbst gern in solche Roben zu schlüpfen, um sich bei Magiekundigen zwecks diplomatischen Besuchen oder ihren eigenen, wenn auch bisher eher kärglichen, Studien angemessen zu kleiden. Selbst hier in diesem Dorf trug sie eine dunkelblaue Robe, gut gearbeitet aus feinem Stoff, aber nicht allzu exquisit und überladen, wie es der Geschmack vieler Adligen oder ach-so-bedeutender Magier zu sein schien.
Offenbar bemerkte der Bretone als Einziger den kleinen Elf, der den Seitenausgang nahm. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, fand er diese Umgehung des offiziellen Weges nicht meldungsbedürftig, sondern eher amüsant. Das machte ihn in Veldans Augen schon sympathisch. Er ließ die Anmeldeprozedur ohne eine Miene zu verziehen über sich ergehen, und schlug dann, ebenso wie der Waldelf vor ihm, den Weg ins Gasthaus ein.
Mehr interessantes gabs auf diesem Schiff nicht zu sehen... Veldan verließ ihr Versteck und folgte den beiden ins Gasthaus. Arilles Tradehouse war, wie üblich bei Ankunft eines Schiffes, mit Kundschaft angefüllt. Die Dunmer drückte sich an den Leuten vorbei, zupfte sich ihre dunkelblaue Robe zurecht. Sie ging die Treppe nach oben in die Gaststube. Wie erwartet, war auch dieser Raum mit Gästen angefüllt. Veldan hatte eigentlich vor, sich an einen unbesetzen Tisch zu setzen, und still zu beobachten, jedoch war dies mangels freiem Tisch nicht möglich. Sie stellte sich einfach in eine Ecke, verschränkte die Arme und sah sich in Ruhe um. Ihr Blick schweifte hier und dort, ihr Hauptinteresse galt jedoch dem Bretonen und dem Bosmer, die jetzt sogar gemeinsam am selben Tisch sitzen würden - sofern der Bosmer den Bretonen nicht anwies, der mit höflichen Worten darum bat, Platz nehmen zu dürfen.
 
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Raldaf

Runenprophet
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Und wieder ein nicht endend wollender Tag im Dienste der Kompanie. Talley Rand seufzte. Bald würde das letzte Schiff ankommen, zumindest für heute.
Immer wieder interessant, welche Leute in diesem eigentlich verschlafenen Dorf von Bord gingen. Ein paar Dunmer, aber auch ein Bretone sowie zwei Echsen. Wie nannten sie sich doch gleich? Ja, Argonier! Komische Leute waren das, er hatte noch keinen gesehen, der Schuhe anhatte. Fehlte nur noch, dass sie Algen mit in die Stube schleppten. Aber das sollte sein Problem nicht sein, schließlich musste er nicht den Boden wischen.

Und natürlich sein Nachfolger war angekommen, ein alter Imperialer mit grauem Haar. Ein unscheinbare Gestalt, in unauffälliges Grau-Braun gekleidet. Wer sollte ihn da noch ernst nehmen. Egal, bald würde für Talley der Urlaub beginnen, sollten sie ohne ihn doch machen, was sie wollten.
Verachten zuckte über sein Gesicht. Sie hatten ihm ein Urlaubsgeld verweigert, und er wusste genau, warum. Nein, nicht weil die Kassen knapp waren. Das war eine Ausflucht.
Er kannte den wahren Grund! Und er würde sich dafür bedanken, wenn er das Sagen hatte. Bisweilen blieb ihm nichts anderes übrig, als sich sein Urlaubsgeld von anderen zu holen.
Rand grinste. Jeden einzelnen hatte er zur Kasse gebeten. War doch nicht sein Fehler, wenn sich die Leute nicht mit den Gesetzen auskannte. Ihm würde so etwas nicht passieren können.

"Noch ein Schiff und wir können Feierabend machen", sagte er an den Wachtmeister gewandt. Der nickte nur müde. War schon anstrengend, wenn man den ganzen Tag in voller Ausrüstung stehen und dabei auch noch einsatzbereit sein musste.

Talley stand auf und ging zur Tür, ein bisschen frische Luft konnte nicht schaden. Tief einatmend stand er im Türrahmen. Bald würde es Abend sein, die Sonne stand schon tief. Und mit ihm das letzte Schiff. Noch einmal ein zusätzlicher Haufen Arbeit, denn zu so später Stunde ging die Besatzung meist mit an Land. Viel Arbeit, aber auch viel "Taschengeld". Vvardenfell war eine teure Insel, und er hatte nicht vor, sie billiger zu machen.
 

Argos

Waldbär
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Sanft senkte sich der Bug des Schiffes, als es eine kleine Welle einholte, nur um sich dann wieder zu heben. Der Himmel war strahlend schön, der Wind blies von Südwesten, und trieb das Schiff somit schnell zur Küste hin.

Tenerius hatte es sich an der Reling bequem gemacht. Sein Helm lag neben ihm am Boden, und entblösste seine für einen Ritter ziemlich sanften Gesichtszüge und die schwarzen Haare. Er war gut gelaunt, neugierig auf Morrowind. Sein Blick schweifte über die ruhige See, die idealen Verhältnisse. In wenigen Stunden schon, würden sie ankommen, weit früher als vermutet. Er bemerkte zu einem vorbeieilenden Seemann: "Kynareth ist uns heute wohl gesonnen." Der Angesprochene nickte. "Ihr scheint eurer Herrin gut zu dienen, Ritter", antwortete er mit einem Lächeln.

Sein schweres Bündel auf dem Rücken (und doch war es nur das nötigste),den Helm auf dem Kopf verliess er wenige Stunden später, noch vor Sonnenuntergang, in Seyda Neen das Schiff. Der Vulkan, dessen bedrohliche Sillhouette vom Meer her noch gut sichtbar war, war nun durch ein Haus verdeckt. Das Büro der Zensus- und Steuerbehörden durchquerte er schnell, er wurde, der blauen Rüstung mit dem Emblem Kynareths sei Dank, nicht aufgehalten.

Wie sich herausstellte, war Seyda Neen nur ein kleines Dorf, mit wenigen Häusern und einem Leuchtturm. Er betrachtete die Monde, die schon langsam zum Vorschein kamen, als die Sonne ihren Kampf gegen die Dunkelheit nach und nach zu verlieren schien. "Pelagiad? Sind nur wenige Meilen, Herr. Wenn ihr beim Schlickschreiter vorbei seid, müsst ihr euch einfach immer nur die linke Abzweigung nehmen. Ist auch ausgeschildert, sollte also nur schwer zu verfehlen sein.", antwortete einer der Wächter auf die ensprechende Frage. Tenerius dankte, und wollte sich sogleich auf den Weg machen, doch der Wächter hielt ihn zurück. "Halt, Herr. Ihr solltet besser nicht bei Nacht reisen. Wartet bis morgen früh, da ist es sicherer." Und mit einem Blick auf das Schwert an der Seite, und an Schild und Speer, die auf den Rücken gebunden waren, fügte er hinzu: "Ich kann mir denken, dass ihr euch in Cyrodiil nicht fürchten musstet. Aber Morrowind ist anders. Die Dunmer..., nun ja, ihr werdet sie selbst kennenlernen. Erst vor kurzem ist ein anderer unserer Rasse spurlos verschwunden. Bleibt lieber hier... wenigstens für die Nacht." Der Ritter musterte den Mann. Er schien es ernst zu meinen, und weil die Sonne in diesem Moment den Horizont küsste, beschloss er, dem Rat des Wächters zu folgen. "Schön. Dann sagt mir, guter Mann, wo ich hier ein Bett und ein Essen für die Nacht kriegen kann." - Da drüben, im Stockwerk über Arilles Handelshaus liegt die Schänke Elones. Da kriegt ihr bestimmt etwas zu essen." "Möge der Segen Kynareths mit euch sein", dankte der Ritter, schulterte wieder sein Bündel und machte sich an das Erklimmen der Holztreppe, die zum Eingang führte.

Die Kneipe war, wie auch der Laden, ganz klar überfüllt, eine Frau hockte sogar schon am Boden. Nun ja, hatte er eine Wahl? Er liess seinen Sack über dem Rücken wieder sinken, schnallte Schild und Speer ab und lehnte sie daneben an die Wand. Er setzte sich in Griffweite davon nieder, keinen Schritt von der Dunmerfrau entfernt. "Kynareth zum Grusse, werte Dame."
 

Damian

Nordmann
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So setzte das letzte Schiff des Tages vor den kleinen Haltesteg seine Anker. Die Mannschaft machte sich daran, die Ausrüstung für die Nacht gut zu verstauen. Die Segel wurden heruntergelassen, das Ruder wurde aus seiner Verankerung genommen. Gelächter und jede Menge Stimmen kamen von Bord. Die Mannschaft war froh wieder einen Arbeitstag hinter sich gebracht zu haben, hier und dort machte man Witze über die heute beförderteten Reisenden.

Vor der Mannschaft ging ein Bosmer an Land. Seine auffallende Igelfrisur wippte hin und her, passte sich seinem Gang an. Man sah ihn noch kurz mit einer Wache reden, als er dann in der Tür des Zensus und Steueramtes verschwand.

Im Steueramt wurde er auch schon von Talley Rand und Ganciele Douar begrüsst. Widerwillig ließ er wie jedesmal die Durchsuchungen des Wächter und Speerträger der kaiserlichen Legion über sich ergehen. Nach einem kurzen Gespräch und Abwicklungen der Formalitäten mit Talley gelangte Imen in den Nebenraum, wo das Tafelsilber augenblicklich den Standort vom Tisch in die Tasche des Bosmer wechselte.

Durch den Innenhof ging er hurtig zu Sellus Gravius, ein aufstrebender junger Ritter von dem Orden Ebenherz. Sellus war sicherlich nicht besonders glücklich, in dem kleinen Steuer - und Zesusamtes eines so kleinen Nestes wie Seyda Neen zu arbeiten. Jedesmal wenn Imen mit seiner Bürokratie konfrontiert wurde, knisterte die Luft förmlich vor Argwohn und Misstrauen.
Ein leichtes seufzen kroch ihm aus der Kehle, als er die letzte Tür des Steueramtes hinter sich schloß. Die Hände des Bosmers gruben sich zufrieden in seine Tasche, wo er das Silber fühlte, dass er wieder einmal der Kompanie entwendet hatte. Er begann breit zu lächeln, denn er wusste jetzt schon, dass Arrille ihm dafür einen guten Preis machen würde - wie immer.
So schlenderte er rüber zum Gasthaus, für eine Weiterreise nach Pelagiad war es schon zu spät.
 
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Tjen´Smeja

Botin des Todes
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Konnte es ein langweiligeres Dorf als Hla Oad geben? Tzarsi war froh um jeden Tag, den sie nicht in diesem verflixtem Fischerdorf verbringen musste. Hätte sie hier nicht eine Hütte unter fragwürdigen Umständen erworben, würde sie sich in einer anderen Stadt niederlassen. Doch hier war das Leben billig, und die Schmuggler und Diebe im Untergrund kannten sie und sorgten dafür, dass ihr die Aufträge nie ausgingen.

Und als könnten ihre Vorgesetzten Gedanken lesen
(vielleicht können sie doch in meine Gedanken eindringen! Die Dunmerfrau wäre naiv gewesen, würde sie diese Möglichkeit vollkommen ausschliessen), ließ man ihre eine Mitteilung des ansässigen Anführers Relam Arinith zukommen, nach der sie sich sogleich bei ihm einzufinden hatte.
Den Schmuggler sollte man nicht warten lassen, wenn man sich einen Namen machen wollte, also verließ Tzarsi ihren "Beobachtungsposten", von dem aus sie Anreisende nach Hla Oad ausmachen und die Gegend mit einem Blick auskundschaften konnte und begab sich zum Haus von Fettie.
Als sie eintrat, begann dieser schon, sie mal wieder auf seine im eigene Weise für sich zu gewinnen.


Na wen sehen denn meine schlauen Augen?
Welch Glanz in meinem bescheidenem Laden!
Ich bin sicher, meine Liebe, ihr sucht etwas Aussergewöhnliches.. und natürlich habe ich genau das, was ihr gebrauchen könnten, mein liebes Kind. Und weil ihr es seid, wird es euch nur 20 Drakken kosten.. und ein liebreizendes Lächeln.

Die junge Diebin war nicht im Mindesten an der Ware interessiert, sie bekam Besseres durch ihre Aufträge. So ließ sie Fettie mit einem mißbilligendem Blick einfach stehen und öffnete geschickt die verborgene Falltüre, welche sie direkt in die Höhle der Schmuggler brachte.

Seid gegrüsst, Schwester.
Relam erwaret euch schon.

Das Schmugglergeschäft lief so gut wie nie zuvor. Die Höhle war angefüllt mit Wesen aller Rassen, nur wenige kannte Tzarsi schon länger. Es kamen immer wiede neue hinzu, andere verschwanden. Entweder durch die Wachen oder durch...Unfälle.
Mit raschen Schritten ging sie zu Relam, der gerade noch Anweisungen gab und ihr bedeutete, sie solle warten.

Tzarsi hoffte, dass sie der neue Auftrag wieder nach Balmora bringen würde....
Sie mochte diese Stadt. Dort gab es ebenfalls einen Stützpunkt der Diebesgilde, einen weitaus grösseren. Man munkelte sogar, dass sich auch Mitglieder der legendären Morag Tong dort aufhielten.
Als Tzarsi das letzte Mal in Balmora war, hatte sie sich voller Bewunderung die schicken Häuser etwas nahe des Temepls angesehen. Und ein Haus hatte sie besonders gefesselt. Es stand ein wenig ausserhalb von Balmora, hatte einen eigenen Anlegeplatz und schien einem grossen Adeligen zu gehören. Sie hatte versucht, sich das Haus näher anzusehen, doch das Haus wurde zu diesem Zeitpunkt gut bewacht. Gerüchten zufolge sollte der Besitzer verstorben sein, jedoch einen Erben, weit ausserhalb von Morrowind haben.
Sie wollte das Haus unbedingt sehen! Ein so grosses Haus hatte bestimmt viele Geheimnisse.

Endlich war Relam mit seinen Anweisungen fertig und widmete sich der Dunmerfrau.


Ah Tzarsi, mein gutes Mädchen! Schön, dass du gleich gekommen bist.
Hör gut zu, wie du weisst, wiederhole ich mich nicht gerne.
Du sollst nach Seyda Neen gehen. Dort hat heute Morgen ein Schiff angelegt, dass unsere... besonderen Vorräte auffüllen sollte. Leider ist keiner der Unsrigen vor Ort, deswegen wirst du dorthin reisen und die Ware abholen.
Eine direkte Kontaktperson wird es nicht geben, du findest die Ware im einzigem Handelshaus, im dortigem Lagerraum.
Pass auf, wenn du dir dort Zutritt verschaffst! Die Türe befindet sich direkt an der örtlichen.... naja... Hauptstrasse. Und es gibt dort nicht wenige Wachen, die ihre Patroullien lachhafterweise in so einem Kaff noch ernstnehmen.

Na klasse! Von einem Fischerdorf ins nächste!

Hol die Ware, lass dich nicht sehen und bring sie zu unserem Freund Vorar Helas in Balmora.

Balmora! Tzarsi konnte ihr Glück kaum fassen.

So, du weisst, was du zu tun hast, und jetzt geh und wehe, du wirst erwischt!

Mit diesen Worten war sie entlassen. Tzarsi verließ die Höhle wieder und ging zu ihrer kleinen Hütte, suchte dort ihre Sachen zusammen und verstaute alles Nötige in einem Rucksack, den sie unter ihrem weitem Umhang verbarg. Wie immer reiste die Dunmer in ihrer Eiskristallrüstung, darüber ihren schwarz-grauen Umhang, der all ihre Waffen verbarg. Sobald sie in dem Dorf ankommen würde, würde sie sich im Schuzte der Dunkelheit umziehen und sich dann einen Überblick verschaffen, bevor sie die Ware holen würde.

Schnell hatte sie alles beisammen und verliess Hla Oad in Richtung Seyad Neen. Dort war sie noch nie gewesen, doch zum Glück hatte sie eine Karte. Unnötig, wie sie auf ihrem Weg feststellte, das Dorf war ausgeschildert.

Gegen Ende des Tages erreichte sie schiließlich ihr Ziel.
Die Sonne beendete gerade ihren Weg und so schlich sich Tzarsi in ein Gebüsch und zog sich ihre dunkle Rüstung an. Nachdem sie ihre Reisekleidung - bis auf den Umhang, den würde sie auch jetzt tragen - verstaut hatte, begab sie sich auf den Weg in das Dorf.

Sie erblickte gleich die vor Anker liegenden Schiffe.
Offensichtlich war dies hier ein grosser Anlegepunkt, es herrschte hektisches Treiben auf den Strassen... naja, Seyad Neen bestand eigentlich nur aus einer Strasse, wohl die Hauptstrasse, wie Tzarsi angewidert feststelllen musste. Dennoch war es grösser als ihr Dorf.

Mit wachen Augen ging sie die Strasse entlang, froh, ihren Umhang zu tragen, denn die Wachen waren wirklich erschreckend wachsam.
Die ersten Lampen wurden bereits entzündet

Sie fragte nach einem Lagershaus. Doch so einfach sollte es nicht werden. Das Lagerhaus - leider stellte sich heraus, dass es 2 davon gab, doch dank der genauen Anweisungen ihres Auftraggebers wusste Tzarsi, welches ihr Ziel war - sollte sich unter dem einzigem Handelshaus , das eines gewissen Arrille, befinden. Und genau dort patroullierten die Wachen ohne Unterlass. Und die Bewohner hielten sich ebenfalls vorzugsweise in der Nähe auf.
Also musste Tzarsi Geduld bewahren, Die einzige Einkehrmöglichkeit war die Taverne oberhlab des Handelshauses. Doch als die junge Frau dort ankam, war diese mehr als überfüllt. Einige Gäste sassen sogar schon auf dem Boden. Schnell drehte sich Tzarsi um und verlies das obere Stockwerk wieder, schaute sich die Ware des Händlers Arrille an und begab sich wieder auf den Dorfplatz, schlenderte ein wenig duch das Dorf und sah sich die Umgebun nahe des Leuchturms an. Bald würden die meisten Dörfler sich in ihre Hütten begeben, dann konnte die Diebin ihren Auftrag erfüllen. Sie musste wachsam sein. Nicht auszudenken, wenn sie erwischt werden würde. Von den gesetzlichen Folgen einmal abgesehen, wäre das auch ihr sicherer Tod.
Während sich die verhüllte Gestalt die Gegend ansah, hatte sie das Gefühl irgendwie beobachtet zu werden. Es würde Tzarsi nicht wundern, wenn hier noch mehr Angehörige ihres Gewerbes wären. Man wusste nie, was alles Morrowind erreichte. Und bei den Mengen an Schiffen, die vor Anker lagen, waren bestimmt auch einige "Brüder und Schwestern" dabei.

Langsam ging die Dunmerfrau durch das Dorf, schaute auf das Meer hinaus und träumte von Balmora, während die Schatten länger wurden und schießlich die Nacht anbrach.
Die ersten Bewohner gingen in iher Hütten, das Gelächter aus der Taverne drang nach draussen und auch die Wachen blickten meist nur noch desinteressiert vor sich hin.
 
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Draco

Schattenkrieger
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Draco musterte den Bretonen der sich vor Ihm befand genau, sein äußeres Erscheinen lies auf einen Magier schließen, was Ihn nicht gerade beeindruckte, allerdings durch die Art der Haltung seines Stabes war Ihm klar das dieser anscheinend nicht nur zum Wandern diente.

"Ich Grüße Euch Elindor, man nennt mich Draco"
(Draco nickt Elindor als Geste des Vertauens ebenfalls mit den Kopf und mit einer Handbewegung deutet er Elindor sich zu setzten).

"Ich habe selbst schon lange kein anständiges Mahl mehr gehabt und Ihr seht aus, als würde Euch ein warmes Essen und ein Schluck Wein auch gut tun."

Mit einer erneuten Handbewegung rufte er Elone herbei, um zwei weitere Mahlzeiten und zwei weitere Becher zu bestellen, außerdem flüsterte er Elone noch zu sie möge doch die Dunmer-Frau mit den roten Haaren bitten sich zu Ihnen zu gesellen und gab Ihr 50 Draken. Elindor hatte einen fragenden Gesichtsausdruck als Draco Ihn auf eine Frau in der Ecke des Wirtshauses aufmerksam machte die sie seit einiger Zeit beobachtet.

"Habt Ihr etwa jemanden gesagt das ich auf diesen Schiff war, oder gilt das Interesse der Dunmer Dame in der Ecke Euch?"
 

Veldryn

Strauchdiebin
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Veldan steht nicht lange mit verschränkten Armen an der Wand - und offenbar auch nicht unbemerkt. Ein Ritter in blauer Rüstung nähert sich, offenbar ein Fremdländer wie viele andere hier, und schaut sich um... Veldan bemerkt das Symbol des imperialen Gottes Kynareth auf seiner Rüstung - Ritter verschiedener Orden hat sie schließlich bereits in Ebonheart gesehen. Als der Fremdländer sie anspricht, mit zweifellos höflichen Worten, lenkt er damit ihre Aufmerksamkeit von dem Bretonen und dem Waldelf ab. Etwas irritiert wendet sie sich an den Ritter und sieht ihn zum ersten Mal genauer an.
Sie erwidert seine Begrüßung zwar
"Seid gegrüßt, Herr Ritter." ...scheint jedoch ansonsten kein weiteres Interesse zu haben, ein Gespräch mit ihm zu beginnen. In der Tat waren ihre Erfahrungen mit Rittern nicht die besten - sie waren allzu oft starre, ernste Figuren gewesen, die weder Sinn für Humor noch Flexibilität zu kennen schienen. Dieser Ritter hatte zwar nicht diesen typischen ritterlich herablassend-ernsthaften Gesichtsausdruck an sich, aber ihre Neugier galt momentan eher anderen Fremdländern.
Als sie wieder zum Tisch des Bosmer herüberschaute, hatte der Bretone tatsächlich, wie Veldan vermutet hatte, Platz genommen.
Plötzlich stand Elone vor ihr und richtete ihr von dem Waldelfen, den sie beobachtet hatte, aus, dass sie eingeladen sei, mit am Tisch Platz zu nehmen. Veldan errötete beinahe beschämt, sofern das bei ihrer grauen Hautfarbe überhaupt sichtbar wurde.
Soviel zu meinem überragenden Talent, unauffällig zu bleiben, dachte sie bei sich. Oder war es Zufall, dass ich den beiden Fremdländern ins Auge gefallen bin?
Wie auch immer - Veldan beschloss, die Chance zu nutzen. Immerhin schien dieser Abend doch noch interessant zu werden. Sie nickte Elone mit einem kurzen Lächeln zu und ging herüber zum Tisch der beiden Fremden.
Am Tisch angekommen, lächelte sie freundlich und studierte die Gesichter der Fremden. Was diese beiden wohl hier her verschlagen hat?
"Guten Abend, die Herren. Vielen Dank für die Einladung!"
Veldan setzte sich an übrigen freien Platz des kleinen Tisches.
"Mein Name ist Veldan, und ich bin eine Reisende wie Ihr... auch wenn ich wohl nicht aus ganz so weiter Ferne stamme wie Ihr..."
Mit einem leichten Lächeln blickte sie beide abwechselnd an.
"Womit habe ich die Ehre, mich zu Euch gesellen zu dürfen?"
Veldan lehnt sich entspannt zurück, nachdem sie feststellt, dass Bestellen einer Mahlzeit und eines Getränks gar nicht mehr nötig scheint. Mit wachsamen, immer wieder neugierig umherhuschenden Augen erwartet sie die hoffentlich unterhaltsamen Erzählungen der Fremdländer.
 

Caswallon

Chronist
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Sarith stand am Bug des Schiffes und betrachtete die Küste Vvardenfells, die langsam näher kam. Grüne Hügel erhoben sich hinter einem baumbestandenen Ufer, und noch weiter hinten ragten die hohen Berge des Inselinneren empor. Von hier aus sah das Land ganz annehmbar aus, im Gegensatz zu dem, was man so über Vvardenfell hörte - Aschestürme, verbrannte Felsen, wilde Tiere, die Bewohner kaum besser... Wenn er sich so umschaute, schien er nicht der einzige zu sein, den es aus irgendwelchen Gründen nach Vvardenfell trieb. Allerdings waren wenige Dunmer darunter, das stimmte ihn doch etwas nachdenklich. Nun, er würde sehen.

Als das Schiff anlegte, war es fast Abend. Sarith packte sein Bündel zusammen und ging von Deck. Er kam sich fremd vor, unter diesen vielen Imperialen - ein bretonischer Magier, zwei Waldelfen, und einige andere Reisende verließen das Schiff. Einer der Waldelfen mußte sich natürlich wieder an den Wachen vorbei schmuggeln, und Sarith seufzte und kontrollierte sicherheitshalber noch einmal seine Taschen, ob noch alles vorhanden war.

Die Empfangsprozedur des kaiserlichen Beamten mitsamt der Gebühr - seit wann mußte man an der Grenze eines Distrikts bezahlen? - ließ er widerstandslos über sich ergehen. Dann betrat er endlich das Dorf.
Nun ja.
Ein Fischerdorf eben. Daß ein großer Teil derer, die nach Vvardenfell kamen, hier durch mußte, schien nicht allzu viel Auswirkungen zu haben. Er nahm sich vor, so schnell wie möglich weiterzureisen.
Für die Nacht lenkte er seine Schritte in die Taverne am Ort, in der Hoffnung, noch ein Bett zu finden - man würde ja sicher darauf eingerichtet sein, daß hier ein ganzer Schub Besucher auf einmal vorbeikam.
Sarith öffnete die Tür, betrat die Schenke und nickte dem Wirt grüßend zu. Eine ganze Reihe derer, die mit ihm auf dem Schiff angekommen waren, hatte ebenfalls hierher gefunden. Der Bretone und der Waldelf saßen gemeinsam an einem Tisch, sie hatten offensichtlich den letzten freien bekommen. In einer Ecke saß der Ritter auf dem Boden - in seiner Rüstung fiel er selbst da auf.
Er überlegte kurz, ob er sich zu den beiden Fremdländern setzen sollte, verwarf den Gedanken aber bald wieder. Stattdessen suchte er sich einen Tisch, an dem offensichtlich Einheimische saßen, und da kein Stuhl mehr frei war, setzte er sich auf sein Bündel. Neuigkeiten waren immer willkommen, und auch er selbst brauchte einige Informationen, wenn er hier zurechtkommen wollte. Sarith bestellte einen Becher Shein und etwas zu Essen und wandte sich denn den Gesprächen zu.

Sarith
 

Malakai

Daedra Lord
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Derian dreht sich langsam um und schaut noch einmal auf dem Weg, den er vor kurzem noch zurück gelegt hatte. Eine leichte Brise aus dem Umland von Tel Mora wehte ihm sanft durch die Haare und seine lange, nachtschattenschwarze Robe mit den roten Verzierungen wehte leicht im Wind. Obwohl die Robe eines Telvanni Magiers und Abgesandten aus Sadrith Mora alles andere als geeignet ist um lange Reisen zurückzulegen, hatte Derian auf praktischere Reiseroben verzichtet. Er wollte sich nicht dem Wetter und den Unanehmlichkeiten einer langen Reise beugen. Nicht er, ein Telvanni. Ein Magier und Beherscher der arkanen Künste.

Derian drehte sich langsam um und ging den langen und staubigen Weg hinab in das Tal von Tel Vos. Er bereute nun seine Entscheidung auf die leichten und bequemeren Reiseroben verzichtet zu haben. Seine Robe war staubig und aufgrund der langen Reise faltig und unansehnlich geworden. Der schwere, dicke Stoff hing schwer von seinen Schultern und zerrte an seinen Kräften.

Einige Bauern des Umlandes fuhren in einem Karren an ihm vorbei. Einfach gekleidet und gezeichnet von der schweren Arbeit auf dem Feldern, schauten ihn die Dunmer misstrauisch an.
Derian richtete sich auf und strich seine Robe glatt. Er wollte sich die Strapazen der Reise nicht anmerken lassen. Nicht vor diesen einfachen Bauern. Obwohl Derian den einfachen Leuten des Landes sehr viel freundlicher gegenüberstand als viele andere Dunmer des Hauses Telvanni, so war auch in ihm der Stolz und die Überheblichkeit seines Hauses viel zu groß um sich diese Blösse zu geben.

Nach einiger Zeit richteten sich die stolzen Telvannigebäude von Tel Vos am Horizont auf und Derian wusste das er bald am Ziel seiner Reise sein würde. Nein nicht entgültig am Ziel, vielmehr eine Etappe seiner noch langen Reise hatte er hinter sich gebracht. Die erste und warscheinlich einfachste von allem die noch vor ihm lagen.

Derian erinnerte sich wieder an seinen Auftrag. An die Anweisungen von Divayth Fyr, seinem Mentor und Freund. Vieleicht war es falsch und alles andere als zutreffend, einen Telvanni als Freund zu bezeichnen. Auch wenn es sich um Divayth Fyr handelt. Zu tief sitzt der Ergeiz und das Misstrauen in seinem Haus und zu stark ist das Verlangen der Telvanni perönliche Macht und Besitz zu erlangen und zu vergrössern.

Derian verband mit Divayth Fyr eine Art von stillem Übereinkommen sich gegenseitig zu vertrauen und den Rücken vor anderen Telvanni zu decken. Zumindestens für eine gewisse Zeit.
Das war die Art von Freundschaft die Telvanni meistens verband. Eine Art Zweckgemeinschaft und im besten Fall ein Akzeptieren des anderen. Niemals würde ein Telvanni seinen eigenen Status zugunsten eines Freundes riskieren oder gar aufgeben......

...das war Derian nicht genug. Obwohl er nicht einmal sagen konnte was echte Freundschaft ausmachte. Ihn verband zwar eine Freundschaft zu einem seiner Sklaven, einem Kajiiten namens Zhiiar. Aber das war keine vollständig gleichberechtigte Freundschaft. Derian blieb immer der Meister und damit der Überlegene. Das war der Weg der Telvanni.

Derian verlor sich in Gedanken und hatte Schwierigkeiten sich auf seinen Auftrag und seine Reise zu konzentrieren. Er sollte Corpus Opfer ausfindig machen und ihnen einen Ausweg aus ihrem Leiden zeigen. Das Corpusarium von Divayth Fyr. Nicht wirklich ein Ausweg, aber vieleicht ein "besseres" Leben als das was die Opfer der Corpus Krankheit ohne die Hilfe von Fyr erwarten würde.....vielleicht.

Ganz in seinen Gedanken versunken, bemerkte Derian garnicht das er den langen Weg schon längst zurückgelegt hatte und nun vor den Toren von Tel Vos stand. Langsam hob er den Kopf und schritt durch die gebogenen und verworrenen Strukturen der Telvannigebäude.
Ein letztes mal strich er sich seine Robe zurecht und legte den stolzen und leicht überheblichen Blick eines Telvanni auf bevor er die vor im liegende Stadt musterte.
 
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Elindor

Mönch von Shadiabar
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Elindor bedankte sich erfreut bei Draco, dem Waldelf, und setzte sich zu ihm an den Tisch. Er war überrascht, dass Draco ihn anscheinend zum Essen einlud ... aber noch erstaunter, dass der kleine Elf noch ein zweites Mahl bestellte und die rothaarige Dunkelelfin, die an der Wand gegenüber lehnte, an ihren Tisch bat.

Elindor rückte leicht nervös seine schwarze, leichte Reiserobe zurecht;
denn drei Cliffracer zur gleichen Zeit mit seinem Holzstab zu bekämpfen war zwar eine herausfordernde Aufgabe für ihn; aber Konversation mit einer überaus attraktiven Dunmer - wie sich gerade Eine lächelnd auf ihren Tisch zu bewegte - zu führen, war für ihn weitaus schwieriger und unangenehmer.

"Sehr erfreut, junge Dame ... äh, eine schöne blaue Robe haben sie da ...", Elindor hätte sich für diesen Satz ohrfeigen können; einen dümmeren Einstieg ins Gespräch hätte er kaum finden können. Zum Glück schien sein neuer Bekannter Draco geübter darin zu sein eine gelungene Konversation auf die Beine zu stellen. Und so entwickelte sich ein nettes Essensgespräch und auch Elindor gelang es, seine anfängliche Befangenheit abzulegen und sogar die ein oder andere amüsante Bemerkung einzuflechten.

Elindor beobachtete die liebreizende Dunmer namens Veldan genau; sie trug zwar eine Art Magierrobe, aber seiner Menschenkenntnis entging nicht, dass sie wohl eher keine Magierin war; er fühlte an ihr nur eine schwache Ausstrahlung von Magicka.
Aber auch er wurde oft wegen seiner traditionelle dunkle Robe aus seiner Heimat Shadiabar mit einem reinen Magier, einem Meister der arkanen Künste verwechselt. Allerdings würde er sich bei dem Versuch einen Feuerball zu werfen ähnlich geschickt anstellen wie eine Schlammkrabbe. Die Magieschule der Zerstörung war eben keine Spezialität Elindors.
Natürlich war er als Bretone schon von Natur aus der Magie zugetan, aber eher den Schulen der Mystik und der Beschwörung und anderen eher defensiven Arten der Magie.
Viel wohler als mit Kampfmagie fühlte sich Elindor im geschickten und tödlichen Kampf mit dem einfachen Holzstab. Auch besaß er als Mönch des Ordens von Shadiabar keinen schwächlichen Magierkörper, wie er ihn schon bei vielen alternden Telvannis gesehen hatte, sondern war muskulös und durchtrainiert unter seiner weiten Robe. Auch war er darin geübt geschickt und schnell zu reagieren und zu handeln.

Plötzlich viel sein Blick auf einen männlichen Dunmer in einer Magierrobe, der die Schänke betrat und sich auf sein Bündel mangels anderer Sitzgelegenheit setzte. Elindor war sofort klar, dass es sich in diesem Fall um einen waschechten Magier handeln musste. Er hatte ihn schon lange genug während der Schiffsreise nach Vvardenfell beobachten können.
Auch ein blaugerüsteter Ritter irgendeines imperialen Ordens hatte sich in der Zwischenzeit hier in der Schänke eingefunden, der Elindor schon von Bord her aufgefallen war. Elindor war als Bewohner von High Rock allerdings nicht sehr gut auf den Kaiser zu sprechen.
"Ein seltsamer Zufall, dass gerade heute so viele für Vvardenfell ungewöhnliche Personen hier in Seyda Neen auftauchten", dachte Elindor bei sich ...

Er widmete sich wieder intensiv dem Gespräch mit seinen beiden Essenspartnern; nur einmal wurde seine Aufmerksam für einige Sekunden unterbrochen, als eine junge, hübsche Dunmerfrau mit weißem Haar die Treppe hoch kam, aber sogleich wieder verschwand.

Elindor erzählte seinen Tischgefährden, dass er hier nach Vvardenfell gekommen war, um ein ererbtes Haus nahe Balmora in Besitz zu nehmen (ihm waren Veldan und Draco zwar von Beginn an sympathisch, doch er hatte gelernt vorsichtig zu sein; noch konnte er den beiden nicht die Wahrheit seines Aufenthalts auf Vvardenfell verraten; aber Elindor wußte nur zu gut, dass er nicht der Erbe des Vorbesitzers des Hauses bei Balmora war; aber vielleicht kam irgendwann mal die Zeit, wo er andere Personen einweihen konnte ... er wußte, dass er wahrscheinlich für seine Aufgabe Verbündete hier in diesem Land brauchte)

Elindor prostete Veldan und Draco zu:
"Ich werde zwar die nächsten Tage viel zu tun haben, aber wenn ihr nach Balmora kommt und ein nettes Gespräch oder ein Lager für die Nacht sucht, schaut gerne mal bei mir vorbei ... und jetzt erzählt doch mal, was Euch hier her getrieben hat?"
 
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Schattenseelchen

Schattenwesen
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<i> Marina war schon am frühen Morgen mit einem Schiff vom Festlang angekommen. Müde und erschöpft, wie sie von der der langen Überfahrt war, hatte sie sich erst einmal nach einem Gasthaus erkundigt und war so zusammen mit einigen anderen Reisenden in Arilles Handelshaus gelandet. Erleichtert darüber endlich von diesem schwankenden Schiff herunter zu sein hatte sie sich erstmal iheres Reisemantels entledigt, sich an einem der Tische niedergelassen und die einheimische Küche genossen.
Jetzt gegen Abend hatte sich das sonst eher ruhige Handelshaus deutlich gefüllt und es waren schon kaum noch freie Plätze übrig geblieben. An Marinas Tisch saßen mittlerweile zwei Dunmer, die scheinbar aus einem der nahegelegenen Küstenorte kamen und nur auf der Durchreise waren. Allerdings nicht nach Balmora, welches Marinas Reiseziel war. Obwohl der Abend weit fortgeschritten war hoffte sie immernoch auf Reisebegleitung, da das Leben für reisende Händler nie ganz ungefährlich war, auch wenn diese, wie sie selbst, mit dem Langschwert umgehen konnten. Als sie schon überlegte, ob sie die Schankwirtin fragen sollte, ob sie vielleicht Personen wisse, die nach Balmora wollten, hörte sie, wie ein Bretone der einige Tische weitersaß Balmora erwähnte. Sie sah in seine Richtung und bemerkte an seinem Tisch noch einen Waldelf und eine rothaarige Dunmer von außergewöhnlicher Schönheit: "Mh eine interessante Tischgesellschaft hat mein Landsmann da, na egal, wenn ich eine Begleitung will, sollte ich mich wohl dazugesellen," dachte sie.
Sie griff nach der Ledertasche neben sich, in der ihre Zutatenvorräte, Geräte und fertigen Tränke steckten und erhob sich.
Mit einigen langen Schritten begab sie sich zum Tisch des Bretonen und räusperte sich:</i> "Entschuldigung meine Herren, werte Dame, ich meine, dass ich gehört habe sie wollen nach Balmora? Mein Name ist Marina, eine reisende Alchimistin vom Festland und ich möchte nach Balmora um dort einige meiner Tränke zu verkaufen und wenn dies zufällig auch ihr Reiseziel ist, könnten wir uns möglicherweise zusammen tun?"
 

Veldryn

Strauchdiebin
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Im Gegensatz zu dem offensichtlich etwas nervösen Bretonen fiel es Veldan nicht schwer, ein Gespräch mit zwei Fremden zu beginnen. Sie lächelte bei seiner Bemerkung über ihre Roben und bemerkte seinen prüfenden Blick sehr genau. Inzwischen war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob Elindor, wie er sich vorgestellt hatte, wirklich hauptberuflich Magier war, legte er doch nicht die typischen Verhaltensweisen und Gesten eines solchen an den Tag (Veldan war geübt darin, andere allein durch Beobachten und Zuhören zu beurteilen). Außerdem wirkte er, wenngleich seine Roben viel verhüllten, muskulöser und nicht so blass wie die meisten Magier. Trotz seiner nervösen Gesprächseröffnung wirkte er charmant und freundlich.
Dennoch half ihr ihre erlernte diplomatische Gesprächsführung nicht lange weiter, immerhin führte sie hier keine Verhandlungen, sondern war schlichtweg dabei, zwei Fremde besser kennenzulernen. Sie bedankte sich bei dem Waldelf mit dem sympathischen immer etwas schelmisch wirkenden, freundlichen Gesicht für die Einladung und genoss ihre Mahlzeit. Im Gespräch mit den neuen Bekannten vergaß sie sogar, gegen ihre sonstigen Gewohnheiten, den Rest des Raumes und die anderen Personen im Auge zu behalten. Die beiden doch recht unterschiedlichen Männer zogen ihre Aufmerksamkeit bereits vollständig in den Bann.
Elindor berichtete von seinem Vorhaben, ein ererbtes Haus in Besitz zu nehmen.
"Oh, interessant, in Balmora war ich bisher auch noch nie. Vielleicht verschlägt es mich ja tatsächlich sogar in den nächsten Wochen dort hin." Auf ihre eigenen Geschäfte in Seyda Neen angesprochen, erzählte sie nur wenig. Instinktiv war sie schon immer mehr Zuhörer gewesen als Erzähler – sie hatte es zu einer Kunstform entwickelt, das Vertrauen anderer durch ihre Ausstrahlung und als guter Zuhörer zu gewinnen. Sie erzählte, dass sie aus der großen Stadt Vivec, nicht sehr weit von Seyda Neen, stammte, wo sie im Dienste eines der drei Großen Häuser stand.
Für den (wahrscheinlichen?) Fall, dass wenigstens einer der beiden Fremdländer nichts über die drei Großen Häuser Vvardenfells weiß, wird sie ein wenig erzählen:
"Ursprünglich waren es fünf große Familien, die die Geschicke Morrowinds, oder Resdayn, wie das Land vor der Besetzung durch das Imperium hieß, leiteten. Vielleicht habt Ihr ja bereits einmal die bedeutenden Namen Dres, Indoril, Hlaalu, Redoran und Telvanni gehört... das Haus Dres hat heute auf der Insel Vvardenfell keinerlei Einfluss mehr, sondern besitzt Ländereien auf dem Festland-Anteil der Provinz. Das Haus Indoril ist praktisch verschwunden... sie haben sich bis zum Schluss gegen die Besetzung durch das Empire gewehrt und sind daran zugrunde gegangen... nur wenige dürften noch leben, die sich zu diesem einst großen Namen verbunden fühlen...." Veldans Blick schweift bei diesem Blick wehmütig in die Ferne. Offenbar scheint sie diesen Teil von Morrowinds Geschichte sehr zu bedauern. "Hier auf der Insel sind es die Häuser Hlaalu, Redoran und Telvanni, die ihren Einfluss auf das Imperium mehr oder weniger stark ausüben können."
Veldan erzählt dazu ein wenig lokales Allgemeinwissen – die Isolationspolitik, Imperiums- und Dunmertempelfeindlichkeit der Telvanni, die traditionsverbundene, aber unpraktische Ansicht der Redoran über Ruhm und Ehre, sowie von ihrem eigenen Haus, dass sich gut mit dem Imperium arrangiert hat. Veldan seufzt.
"Ich arbeite zwar mit großer Freude für mein Haus, dem ich alles verdanke, was ich bin, jedoch kann ich mich, im Gegensatz zu den meisten meiner Kollegen, nicht so recht mit der Besetzung durch das Imperium anfreunden. Für meinen Geschmack versuchen sie zuviel der Geschicke der Dunmer zu bestimmen..." Veldan bricht ab und schaut beinahe beschämt in die Gesichter ihrer neuen Bekannten. "Es tut mir leid, ich langweile Euch bestimmt zu Tode mit meinem Gerede über Politik. Ich vergesse manchmal, dass nicht jeder hier in diesem Sektor tätig ist.... und.... dass nicht jeder in diesem Gasthaus ein Einheimischer ist." Veldan lächelt entschuldigend, und fügt ihrer Erzählung nur wenig über ihre momentanen Ziele hinzu. "Ich bin zwar geschäftlich hier in Seyda Neen, werde jedoch vermutlich nicht lange zu tun haben. Ich habe vor, die nächsten Wochen, vielleicht sogar Monate, mit Reisen über die Insel zu verbringen. Eigentlich würde ich am liebsten gleich morgen aufbrechen... für meinen Geschmack hab ich viel zu viel Zeit in meiner Heimat Vivec und in diesem kleinen Dorf hier verbracht – höchste Zeit, mal etwas anderes zu sehen."
Damit lehnt Veldan sich entspannt zurück, und denkt verwundert darüber nach, warum sie diesen beiden Fremdländern so viel von sich und ihren Ansichten preisgegeben hat.
Ich sollte wohl ein bisschen mehr Vorsicht an den Tag legen, sonst wird aus meinen Plänen und Träumen wohl nie was, denkt sie sich. Sie lauscht nun mit Neugier den Erzählungen von Draco, der bisher nicht viel von sich verraten hat, und schlürft dabei genüsslich ihren leichten Wein, während sie mit wachsamen Augen abwechselnd Draco und Elindor mustert.

Ihre Aufmerksamkeit wird erst von Elindor und Draco abgelenkt, als sich neben ihr plötzlich eine weibliche Stimme räuspert, und eine Bretonin etwas schüchtern an ihrem Tisch steht. Veldan ist überrascht von der Frage der Fremden und wartet erst einmal die Reaktion ihrer beiden Tischbekannten ab. Ob die beiden die Frau nun ebenfalls an den Tisch bitten wollen?
 
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Raldaf

Runenprophet
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Das letzte Schiff war angekommen, pünktlich mit Sonnenuntergang. Nachdem Talley die Passagiere registriert und der Schiffsbesatzung ihre Quartiere zugewiesen hatte, gab er dem Wachtmeister einen Wink. "Es ist soweit, holt die anderen." Der Soldat salutierte flüchtig und eilte aus dem Raum, froh darüber, sich bewegen zu können, denn seine Knie schmerzten schon vom langen Stehen.
Binnen fünf Minuten war die komplette Garde bei Talleyrand. Auch sie freuten sich auf ein bisschen Abwechslung, den ganzen lieben Tag auf dem Dorfplatz zu patroullieren war nicht gerade eine beliebte Tätigkeit.

"Ihr wisst, worum es geht! Wir werden jedes einzelne Fass untersuchen, das sich auf dem Schiff befindet. Schaut unter den Matten, in allen Kisten, achtet auf doppelte Boden und sagt mir Bescheid, wenn ihr was Wichtiges gefunden habt. Los!" befahl Rand.

Im Gänsemarsch gingen die vier Soldaten und Talley über den Steg an Bord des Schiffes und begannen die Untersuchung...
 

Damian

Nordmann
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Die Tür des Handelshaus Arrille öffnete sich unter einem Knarren und Imen betrat den Innenraum, begrüsste Talvise und ging zum Tresen hinüber. Hinter dem Tresen stand niemand geringeres als Arrille selbst und erwartet ihn schon mit einem lächeln.
"Imen irgendwie habe ich es geahnt, dass Du heute hier noch hereinschauen wirst."
Vorsichtig schaute sich Arrilles um, die Treppe hinauf und gab Talvise einen kleinen wink, sie ging zur Eingangstür hinüber und schloß sie hinter sich wieder.
"Zeig her was Du mir mitgebracht hast, vielleicht ist etwas für mich dabei. "
Imen öffnete seinen Beutel und es kamen einige Sachen zum Vorschein, unter ihnen ein Silberteller, ein Silberbecher und ein Silberkrug.
"Sehr gut Imen Amedain, das sind wirklich wieder sehr hübsche Sachen, die ich sicherlich an ahnungslose Neuankömmlinge für einen höheren Preis verkaufen kann. Dir muss ich aber noch etwas sagen."
Er gab dem Bosmer 70 Draken und zog ihn näher zu sich heran.
"Hier sind einige merkwürdige Gestalten angkommen, unter ihnen ein Bretone, eine Dunmer, ein weiterer Bosmer und was weiss ich noch wer. Einige von Ihnen tragen sehr kostbare Roben und der Bosmer ist ganz in schwarz gekleidet. Und auch der neugierige Hrisskar Plattfuß hat schon nach Dir gefragt, ich fürchte fast er scheint sich für Deine krummen Touren zu interessieren und erhofft sich eine Belohnung von der Kompanie, oder vielleicht sogar von Talley Rand selbst.
Wenn unsere kleine Abmachung hier mit Deinem Diebesgut weiterhin unentdeckt bleiben soll, dann solltest Du lieber heute Nacht in meinem Lagerraum schlafen und noch bevor die Sonne aufgeht das Dorf so schnell wie möglich verlassen."
"Du hast recht Arrille," entgegnete Imen kurz.
"Gib mir Deinen Schlüssel Arrille und ich gehe hinunter."
Arrille lachte für einen Moment auf "Ja natürlich Imen, Du magst ein recht guter Dieb sein hier in der Gegend, aber hälst Du mich für so blöd, dass ich Dir trauen würde ?

einen Augenblick herrschte Stille und die Beiden tauschten sich kurz heftige Blicke aus

"Ich sage Talvise, dass sie Dich hinunter begleiten soll, Dir noch etwas Brot, Krabbenfleisch und Wasser hinstellt für die Nacht. Sie wird es auch sein, die Dich Morgen ganz in der früh rauslassen wird. Und versuche Dich nicht am Schloss, denn ich weiss nur zu genau, dass Du es nicht aufbekommen wirst."

Arrille vertraute Imen nicht, aber der Bosmer verübelte es ihm auch nicht. Arrille machte so sehr gute Geschäfte. Imen wusste irgendwie instinktiv, dass der alte Händler ihn nicht an die Kompanie verraten würde, oder noch schlimmer, die Festung bei Pelagiad über seine Machenschaften zu informieren, wohl auch um nicht viel Staub aufzuwirbeln, damit er selbst nicht ins Kreuzfeuer der drohenden Ermittlungen gerrät.
Arrille war gewillt weiterhin leicht verdientes Gold einzustreichen, denn auf Imen war verlaß, fast wöchentlich legte er ihm neue Ware auf seinen Tresen.

So ließ er sich bereitwillig von Talvise in den unteren Lagerraum sperren. Aus seinem Rucksack nahm er sich eine dünne Decke und breitete sie auf dem Boden aus. Nachdem er das trockene Krabbenfleisch mit etwas Wasser seine Kehle hinuntergespült hatte, versuchte er hartnäckig, es sich zwischen den Tonnen und Kisten so gemütlich wie möglich zu machen.
Die Kerze erlosch und es wurde finster in dem engen Raum.
 
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Draco

Schattenkrieger
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Draco konnte ein Lächeln nicht verbergen, als er sah wie Elindor reagierte, nachdem Veldan an Ihrem Tisch platz nahm. Damit es nicht den Anschein hat, er würde sich über Ihn lustig machen, stellte er sich der Frau vor.

"Man nennt mich Draco, aus der Provinz Valenwoods. Es ist mir eine Freude das Ihr der Einladung gefolgt seit. Vergebt mir meine Neugierde, aber Euer offenkundiges Interesse an uns, ist nicht gerade typisch für eine Dunmer, vor allem nicht da wir wie Euer Volk sagt, Fremdländer sind."

Draco füllte die drei Becher mit dem Wein und nahm einen kleinen Schluck. Beim Essen erzählten sie sich eher oberflächliche Geschichten über Ihre Vergangenheit, ihren unterschiedlichen Völkern und wie sie nach Seyda Neen gekommen sind. Nach einiger Zeit wurden Ihre Gespräche persönlicher und wenn jetzt jemand die drei beobachtete, würde er sicher den Eindruck haben dort sitzen langjährige Bekannte. Draco lauschte gespannt den Erzählungen seiner beiden Gäste und als Elindor sie in sein neues Heim einlud, fasste er einen Entschluß.

"Ich hatte mir noch keine Gedanken über meine weitere Reise gemacht, allerdings hört sich Balmora recht vernünftig an. Es wäre mir eine Ehre Euer Gast zu sein, Elindor."

Ehe er den eigentlichen Grund für seinen Reise nach Vvardenfell erzählen konnte, näherte sich eine Bretonin Ihrem Tisch.

"Ihr habt ein gutes Gehör Marina und noch Glück dazu. Ich werde nach Balmora gehen, allerdings kann ich nicht für die anderen sprechen."

Mit einem glitzern in seinen Augen wandte er sich zu Veldan und wollte wissen ob sie auch vor hatte das Dorf zu verlassen und Elindors Einladung zu folgen.

"Wer weis was für Abenteuer auf uns warten und eine Führerin könnte sehr hilfreich sein. Ich will viel von Vvardenfell sehen und wäre interessiert noch mehr über das Haus Hlaalu zu erfahren. Außerdem wäre ich sehr erfreut über Eure Begleitung und es wäre eine gute Gelegenheit Elindors Heim zu sehen. Vielleicht können wir dort auf unsere neue Freundschaft anstoßen."
 
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Elindor

Mönch von Shadiabar
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Elindor hing wie gebannt an den Lippen der Dunmer namens Veldan und lauschte jedem ihrer Worte aufmerksam. Sie redete viel ... aber das war gut so und Elindor war froh, nicht sprechen zu müssen; er bewunderte ihr reichhaltiges Wissen über Geschichte und Politik des Landes (und Elindor konnte dies gut beurteilen, da er selbst äußerst bewandert in der Geschichte Tamriels war)

Veldan war also eine Angehörige des großen Hauses Hlaalu; und Elindor entging auch nicht die feine Konotation des Wortes "Indoril" in Veldans Stimme. Elindor nahm zum wiederholten Mal einen tiefen Schluck des süffigen Weins von der Bitterküste und hoffte, dass es Veldan nicht auffiel, dass er den Blick nicht von ihrem roten Haar lassen konnte.

Auch Draco war ein außergewöhnlich angenehmer Gesprächspartner. Seine unbekümmerte Art (vor allem Frauen gegenüber, für die Elindor ihn insgemein bewunderte) gefiel Elindor.
Und mit seinem spitzbübigen Lächeln hatte Draco bestimmt schon viele Herzen von kleinen Waldelfinnen der Provinz Valenwoods gebrochen, überlegte Elindor und mußte innerlich lächeln.
Aber er mochte diesen Bosmer und seine Ausbildung als Mönch des Ordens von Shadiabar sagte ihm, dass er ihn auch vertrauen konnte. Und dieses Gefühl hatte er nicht bei vielen Personen hier im Raum.

Von daher war Elindor auch nicht überrascht, als Draco sogleich auf sein Angebot einging, ihn in seinem neuen Haus (das, wie nur Elindor wusste, ja nicht SEIN Haus war) zu besuchen und ihn anbot, ihn am nächsten Morgen nach Balmora zu begleiten.

"Du wirst bestimmt eine angenehme Reisbegleitung sein, Draco ; ich würde mich freuen, wenn wir morgen früh zusammen nach Balmora wandern; das Schaukeln dieser Siltstrider ertrage ich nur in Notsituationen ... und ein guter Bogen an meiner Seite (Elindor blickt Richtung des hübschen Elfenbogens neben dem Tisch) ist immer gern willkommen ...", Elindor freute sich nicht alleine reisen zu müssen ... und wer weiß, wann die Freundschaft zu diesem sympathischen Bosmer noch einmal wichtig sein konnte ...
Elindor fügte noch mit gedämpfter Stimme hinzu:
"Wenn Du eine Bleibe in Balmora suchst, kannst du auch gern in meinen Haus länger wohnen ... allerdings werde ich sofort nach der Ankunft in Balmora für wohl einige Tage weiterreisen müssen ... es gibt noch Dinge zu tun, die getan werden müssen (Elindor überlegte kurz, ob diese Worte nicht zu pathetisch klangen?) ... und ich muss diese Dinge ALLEINE erledigen; aber wir ...." Elindor wurde vom klang einer angenehmen Stimme in seinem Gespräch unterbrochen; ohne auch nur den Blick zu heben, wusste er sofort, dass diese Stimme einer Bretonin gehören musste; er, aufgewachsen in High Rock, erkannte gleich den weichen bretonischen Akzent, der etwas Melancholisches besaß.

Elindor blickt zu der schönen Bretonin auf, die sich als Marina vorstellte und unverblümt fragte, ob sie mit nach Balmora reisen dürfte (wie schaffen das diese Menschen nur immer so unbeschwert direkt zu sein, Elindor wunderte sich und beschloss auch daran zu arbeiten)
Zwei Damen an einem Tag waren wirklich viel für Elindor; hatte er sich doch gerade an die angenehme Anwesenheits Veldans gewöhnt, trat schon wieder eine attraktive Frau in sein Leben ... und er wäre nicht Elindor, wenn ihn dieser Anblick nicht abermals aus der Fassung brachte; wie ein Blitz durchzuckte der Gedanke Elindor, seiner Landsfrau seinen Stuhl anzubieten; allerdings klappte die Koordination zwischen Kopf und Körper nicht wie beabsichtigt (warum um Himmels willen könnte jetzt nicht ein Daedroth in der Schänke auftauchen und Elindor würde beweisen, wie reaktionsschnell und präzise er mit seinem Holzstab umzugehen vermag? Aber eine Frau ...?); mit einer ruckartigen Bewegung stand Elindor vom Stuhl auf, blieb allerdings mit seiner Robe an der Lehne hängen, konnte im letzten Moment den Stuhl noch ergreifen und am umfallen hindern; was ihm aber in diesem Augenblick nicht gelang, war, seinen anderen Arm daran zu hindern, gegen Dracos Weinbecher zu treffen und den roten Rebensaft übers Dracos schwarze Kleidung zu verschütten ... bevor Elindor irgendetwas von "Entschuldigung ... und es täte ihm leid" stammeln konnte, hatte zum Glück Draco mal wieder die peinliche Situation gerettet, in dem er den Wein einfach ignorierte und der Bretonin Marina anbot mit nach Balmora zu reisen ... vorausgesetzt Elindor sei einverstanden ... und natürlich war er es (Elindor hoffte das Nicken seines hochroten Kopfes wurde richtig gedeutet?)

Und zu Elindors Freude fragte Draco ebenfalls die liebliche Dunkelelfe Veldan, ob sie nicht auch mitkommen wolle (wie unbefangen dieser Elf Draco das so beiläufig machte, grübelte Elindor ... er wäre bestimmt wieder stotternd vom Stuhl gerutscht und hätte die ganze Schänke in Trümmern gelegt ... aber vielleicht konnte er ja noch etwas von seinem neuen Weggefährten in dieser Beziehung lernen?) ... und hoffentlich, dachte Elindor, sagt Veldan ebenfalls zu, mit nach Balmora zu reisen ... es wäre ein nett anzusehenden Quartett: Eine Dunmer, einen Bretonin und ein Bretone sowie ein aufgeweckter Bosmer ...
 
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Sol

Mönch/Assassine
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Asamir war nicht nur froh über seine Freiheit, die er nun genoss, sondern auch über die nützlichen Schmuckstücke und die Robe, die er von seinem ehemaligen Meister gestohlen hatte und in der sich auch 300 Draken und ein paar Dietriche befanden. Eine Schattenrobe (so nannte er sie), die sehr leicht war und mit der man gut schleichen konnte und auch sehr wenig und sich zudem auch noch irgendwie schneller mit ihr fortbewegen konnte, wie Asamir fand. Auch hatte er ein Levitationsamulett mitgehen lassen (dies brauchte er vermutlich bei seinen Kontakten mit den Telvanni) und zwei Ringe. Der eine Ring, war ein Infravisionsring, den er einem Sklaven abgenommen hatte und der andere war ein Zufluchtsring und altes Familienerbstück. Seine Dwemer- Unglücksklinge, die den Gegner lähmte, würde ihn sicher hilfreich sein. Doch nach einiger Zeit kam er irgendwie ins grübbeln. Und nicht nur deshalb, weil er diese Sachen entwendet hatte, denn ein Toter würde ihn auf keinen Fall mehr anklagen können, (und wahrscheinlich würden seine Wächter in dieser Sache eh nichts unternehmen; beliebt war er ja bei denen auch nicht besonders, aber man kann ja nie wissen...) , ihn beschäftigte in dieser Nacht noch etwas ganz anderes. Er überlegte sich nämlich wie er hier mit den Leuten in diesem Land umgehen sollte. Von den Dunmer zum Beispiel hatte er einen schlechten Eindruck durch seinen Meister und auch durch die Tatsache, dass man offen und ungestraft, die Sklaverei dort praktizieren durfte. Aber das Imperium stand bei ihm auch nicht so hoch im Kurs, denn das ach so "diplomatische und friedfertige" :rolleyes: Imperium, hatte gar nicht so eine weiße Weste wie manche Leute glaubten. In seiner Heimat, der Schwarzmarsch hatte das Imperium teilweise, die Sitten und Gebräuche nämlich überhaupt nicht beachtet (sich in Clankämpfe eingemischt, eine "Mission" des Imperialen Kults eingerichtet,...), offiziell akzeptierten zwar viele aus der Führungsschicht der Argonier die Übernahme durch das Imperium, aber die meisten waren wohl eher finanziell, abhängige Marionetten des Imperiums (manche Alten z.B. waren zu gebrechlich um noch Widerstand leisten zu können und für manche aus der Jugend waren einfach zu "bequem" um Widerstand zu leisten) :rolleyes: . Auch kam es des öfteren vor in der Schwarzmarsch, dass die East Empire Company und die Kaiserliche Legion ziemlich viel Narrenfreiheit dort unten hatten und ihnen auch niemand auf die Finger schauten, und manche sich aus diesen Gruppierungen dementsprechend aufführten. Offiziell waren auch Skooma, Mondzucker und Sklaven verboten nach kaiserlichem Gesetz, doch inoffziell und im Geheimen hielt sich die East Empire Company keineswegs daran, vor allem in Stormhold an der Grenze zu Morrowind, wo Asamir herkam. Trotz der Erinnerungen an die "Besetzung" seiner Heimat durch das Imperium und die Gefangenschaft durch die Sklaverei (,die durch einen Telvanni- Sklavenhändler passierte, der ihn auch aus der Schwarzmarsch rausschmuggelte und ihn auf dem Markt in Sadith Mora an Satok verkaufte...) nahm er sich vor, auch wenn es für ihn nicht leicht war, keine Vorurteile gegen andere Völker oder Gruppierung erst mal zu hegen, denn sonst würde er sich auf die gleiche Stufe mit den Leuten begeben, die er ja am meisten verabscheute (und die u.a. alle Khajits und Argonier häufig als Sklaven sahen). Asamir dachte sich nämlich, dass man von einigen Leuten, längst nicht auf alle schließen kann. Als er tief in Gedanken an die Vergangenheit versunken, etwas ziellos durch die kalte Nacht streifte, sah er von weitem durch das helle Mondlicht, die Umrisse eines weiteren Hauses auf dem Odai Plateau. Sogleich benützte er seinen Infravisionsring, den er neu "erworben" hatte. Nun glaubte er das Haus zu erkennen, dass dort stand, er sah es vor einiger Zeit schon einmal von Satok's Anwesen aus und es war auch damals sehr gut bewacht gewesen. Doch war nun schon die letzten paar Tage keine einzige Wache mehr dort zu sehen und es schien leer zu stehen. Wie Asamir zuvor schon mal gehört hatte, sollte der Besitzer des Hauses kürzlich verstorben sein. Er brauchte sowieso etwas Geld und eine Bleibe für die späte Nacht, denn wahrscheinlich würde im nahegelegenen Balmora kein Gasthaus mehr offen haben, außerdem dachte er sich, er könnte vielleicht ein paar Gegenstände in dem Haus finden, mit denen man sich etwas "Geld verdienen" könnte. Die Wirkung des Rings hielt noch eine Zeit lang an und er schlich vorsichtig um das Haus herum, um zu sehen, ob nicht vielleicht noch jemand in der Nähe war. Er konnte nur hoffen, dass auch wirklich keiner in dem Haus selber war. Als Asamir nun zur Haustür ging, bemerkte er ein Schloss, doch bei diesem, sollte sich sein Dietrich, den er in der Robe dabei hatte als nützlich erweisen. Der Dietrich fühlte sich gleich sehr griffig an, denn in seinem Leben als Widerstandskämpfer in der Schwarzmarsch, war er mehr Dieb als ein Krieger gewesen und er konnte gute Dietriche von schlechten unterscheiden. Asamir war überrascht, gleich beim ersten mal schaffte er es das Schloss aufzumachen, es war wirklich ein guter Dietrich, den er da bei sich trug. Er sah u.a. noch ein paar silberne Teller, Besteck und Kerzenständer, ein paar wertvolle Ringe etc. Die meisten der Dinge jedenfalls, die er sah, würden sich sicher gut verkaufen lassen (aus "Anstand" ;) beschloss er dem möglichen neuen Besitzer, der das Haus mal bekommen würde, nicht alles zu stehlen, den erstens konnte er nicht so viel tragen und zweitens würde es sehr auffällig sein, wenn er zu viele Sachen mit sich nach Balmora tragen würde...) Er fand auch ein sehr schönes Bett in dieser Wohnung vor und beschloss erst einmal eine Nacht in aller Ruhe zu schlafen und am frühen Morgen dann aufzustehen und ein paar der Gegenstände in dem Haus nach Balmora "mitzunehmen" und dort zu verkaufen.
 
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